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Vollständige Version anzeigen : Sollte sich die BRD an einem Krieg gegen den Iran teilnehmen?



Platon
05.05.2006, 20:20
Sollte sich die BRD an einem Krieg gegen den Iran teilnehmen?

Biskra
05.05.2006, 20:22
Sollte sich die BRD an einem Krieg gegen den Iran teilnehmen?

Bitte mehr Reflexion bei der Formulierung, nicht in ihr. :D

Platon
05.05.2006, 20:24
Bitte mehr Reflexion bei der Formulierung, nicht in ihr. :D
irgendwie muss man ja die Aufmerksamkeit auf sich ziehen :D

schneiderwibbel
08.05.2006, 05:22
irgendwie muss man ja die Aufmerksamkeit auf sich ziehen :D

falsches deutsch um aufmerksamkeit auf sich selber zu ziehen???
Profilneurose?

Platon
08.05.2006, 07:56
falsches deutsch um aufmerksamkeit auf sich selber zu ziehen???
Profilneurose?
nein, ich bin ganz einfach geisteskrank
das mit der Aufmerksamkeit mache ich nur als Hobby

Drosselbart
08.05.2006, 08:01
Ja, aber nur um unseren Musels einmal ganz klar deutlich zu machen:

Wir können auch anders. Das massenhafte Umnieten von Musels liegt - wenn es denn sein muß - durchaus im Bereich unserer Fähigkeiten und Möglichkeiten. Benehmt euch, oder ihr lernt uns von einer ganz anderen Seite kennen.

Mir kommt es ausschließlich auf die pädagogische Wirkung an.

SAMURAI
08.05.2006, 08:43
Lediglich für Logistikaufgaben.

Die USA und Israel sollen mit NUKES die Atomanlagen zusammenwefen.

Dann hätte der Staat Israel endlich mal eine Existenzberechtigung.

mfg

Inspektor Wanninger
08.05.2006, 10:07
Es wäre doch ein genialer Coup, wenn plötzlich deutsche Eurofighter über dem iranischen Himmel auftauchten, obwohl jeder glaubt, man müsse erst noch 10 - 20 Jahre lang ausprobieren, was man mit dem Ding eigentlich alles anstellen kann.
EFs to the Front! Lasst das Erprobungskommando Nowotny wieder aufleben - im scharfen Einsatz!

wizno
08.05.2006, 12:42
Die Teilnahme oder Vorbereitung/Unterstützung eines Angriffskrieges ist laut GG straffbar. Je nach dem mit mindestesn 10 Jahren Haft oder Lebenslang.
Aber wahrscheinlich wird man es wieder irgendwie hindrehen das es doch geht. Diplomatische Lösungen bekommt man nicht gebacken, aber die eigenen Gesetze verdrehen konnte man schon immer gut.

Herr Bratbäcker
08.05.2006, 13:06
Die Teilnahme oder Vorbereitung/Unterstützung eines Angriffskrieges ist laut GG straffbar. Je nach dem mit mindestesn 10 Jahren Haft oder Lebenslang.

Wer redet denn von Angriffskieg?

Schon vergessen, Deutschland wird auch am Hindukusch (oder so ähnlich) VERTEIDIGT ?

UnaDonna
08.05.2006, 15:14
Sollte sich die BRD an einem Krieg gegen den Iran teilnehmen?

"Teherans Pläne sind keine Bedrohung"

Interview: Ex-Kanzler Helmut Schmidt mahnt im Atomstreit zu besonnener Politik. Die weltweite Anzahl der Nuklearmächte wird in den nächsten Jahren zunehmen, sagt Schmidt. Der Westen müsse das leider hinnehmen.

Ausschnitt aus einem Interview vom 22. April 2006
[***]
ABENDBLATT: Aber wie müssen wir dann mit dem Iran umgehen?

Schmidt: Sie haben das Stichwort selber gegeben. Wir sollten gelassener sein, und insbesondere Washington sollte sich zurücknehmen.

ABENDBLATT: Wie steht es mit Sanktionen? Gibt es außer der wirtschaftlichen auch eine militärische Option?

Schmidt: Es soll ja in den USA Leute geben, die an militärische Sanktionen denken. Ich kann davor nur warnen. Amerika kann jeden Krieg führen und fast jeden Krieg gewinnen, aber es kann mit dem Chaos nicht umgehen, das anschließend entsteht.

ABENDBLATT: Wie im Irak . . .

Schmidt: Das sehen wir im Irak, in Afghanistan, überall, wo militärisch eingegriffen worden ist.

ABENDBLATT: Was würden Sie also den Staatsmännern und -frauen raten, die jetzt zu entscheiden haben?

Schmidt: Noch einmal: Ruhe bewahren und sich erinnern, wie es einmal begann. Weil man verhindern wollte, daß weitere Staaten sich nuklear bewaffnen, hätten die Begründer des Nichtverbreitungsvertrags, der im Prinzip gut war, sich selber an ihn halten müssen. Das haben aber weder Amerika noch Rußland getan.

ABENDBLATT: Und heute ist es dafür zu spät?

Schmidt: Sehr wahrscheinlich. Der Geist ist aus der Flasche. Die Großmächte haben hingenommen, daß sich Israel und später Pakistan und Indien nuklear bewaffnet haben. Mit Indien hat Washington sogar neuerdings eine Zusammenarbeit bei der zivilen Nutzung vereinbart und damit praktisch den Atommacht-Status Indiens akzeptiert.

ABENDBLATT: Reicht Diplomatie in dieser Situation im Falle Irans aus?

Schmidt: Ich weiß gar nicht, was man verhindern will. Im übrigen kann sich der Iran auch wehren.

ABENDBLATT: Sie meinen über den Ölpreis?

Schmidt: Ja, zum Beispiel. Der Ölpreis liegt jetzt schon über 70 Dollar pro Barrel. Iran ist eines der größten Lieferländer für Rohöl.

ABENDBLATT: Kann sich nicht auch der Westen wehren, indem er kein Benzin mehr an den Iran liefert, wie manche Experten raten? Dessen Kapazität ist viel zu klein, um die Wirtschaft Irans in Gang zu halten.

Schmidt: Wir haben seit 1973 gelernt, daß die Opec ziemlich unbeschränkt in ihrer Handlungsfreiheit ist. Ein ernster Konflikt mit dem Iran, mit ökonomischen Mitteln ausgefochten, würde auf die Dauer zeigen, daß der Iran einen starken Hebel zur Verfügung hat.

ABENDBLATT: Wir sind also in keiner besonders guten Position?

Schmidt: Wir Deutschen sind gar nicht gefragt, Amerika muß sich fragen.

http://www.abendblatt.de/daten/2006/04/22/555507.html

~~~


Der Meinung bin ich auch! Mein Verdacht ist, dass eure Wichtigtuerei nur Kriegsgeilheit ist.

Am Ende des Tages braucht die USA uns nur wieder als zahlendes Mitglied der willigen Deppen.

Denkt an eure Söhne.

mfg, UnaDonna

Mark Mallokent
08.05.2006, 15:25
Wenn man die Verlautbarungen der amerikanischen Regierung verfolgt, so sind sie erstaunlich maßvoll. Dagegen scheinen allmählich diverse europäische Regierungen zu merken, daß iranische Raketen nicht die USA, wohl aber Europa erreichen können.

IM Redro
08.05.2006, 16:07
Keine Deutschen Soldaten in einem Krieg gegen wen auch immer.

Deutschland muss neutral bleiben.

Wenn die Amis und die Juden Krieg spielen wollen. Sollen sie... keinen Cent von uns, und kein Deutsche Soldat.

Rocky
08.05.2006, 16:25
Keine Deutschen Soldaten in einem Krieg gegen wen auch immer.

Deutschland muss neutral bleiben.

Wenn die Amis und die Juden Krieg spielen wollen. Sollen sie... keinen Cent von uns, und kein Deutsche Soldat.

Und wenn die Amis nicht Krieg spielen wollen, wie das der "maechtigste Mann der Welt (gefaellt mir so, diese Phrase) nun in allen Formen dutzende male gesagt hat, sogar in deutsch krestivlos ubersetzt, dann hast Du's wenigstens mal den bloeden Amis und dem Bush, diesem........ (Was ist er denn nach dem Bild und Christiansen Interview, eine arme Sau vielleicht, der von der Machtleiter heruntergfallen ist???) .... gesteckt.

Fuehlt man sich als deutscher nicht gut nachher?

Irgendwie bin ich nicht mehr Deutscher. Ich wuerde mich irgendwie als fool fuehlen, wenn ich einen Strohmann anbellen wuerde, den ich mir selber aufgebaut habe, irgendwie als fool.

Rocky

Philipp
08.05.2006, 16:26
Die Amis sollen machen was sie wollen, wir sollten uns raushalten und Steuergelder sparen. Wenn zwei sich streiten, freut sich bekanntlich der Dritte.

Bilderberger
08.05.2006, 16:57
NEIN.
1. wir werden weder angegriffen,
2. noch gehts der wirtschaft und den leuten da unten soschlecht dass die regierung entfernt werden müsste.
3. wir brauchen kein blut an den fingern
4. und unsere firmen verdiehnen in friedenszeiten wesentlich mehr im iran wie so.
5. pakistan,indien,china, russland,israel - alle haben atomwaffen und sind (nahezu) nachbarn vom iran. es ist nur gerecht wenn sie welche haben.
6. im umkehrschluss - wie all diese länder wird auch der iran sie nicht benutzen.
7. kostet das uns massig geld

Inspektor Wanninger
08.05.2006, 17:33
Ich glaube, bei dem Interview war der Altkanzler auf Schmalzler- und Koffeinentzug und die Reyno's haben sie ihm auch weggenommen.
Oder es ist ein Schuss Cognac zu viel in den Kaffee gerutscht.

UnaDonna
08.05.2006, 18:06
Und wenn die Amis nicht Krieg spielen wollen, wie das der "maechtigste Mann der Welt (gefaellt mir so, diese Phrase) nun in allen Formen dutzende male gesagt hat, sogar in deutsch krestivlos ubersetzt, dann hast Du's wenigstens mal den bloeden Amis und dem Bush, diesem........ (Was ist er denn nach dem Bild und Christiansen Interview, eine arme Sau vielleicht, der von der Machtleiter heruntergfallen ist???) .... gesteckt.

Fuehlt man sich als deutscher nicht gut nachher?

Irgendwie bin ich nicht mehr Deutscher. Ich wuerde mich irgendwie als fool fuehlen, wenn ich einen Strohmann anbellen wuerde, den ich mir selber aufgebaut habe, irgendwie als fool.

Rocky

Hallo Rocky, du scheinst ziemlich sauer zu sein, ich kann kaum verstehen, was du sagen willst.

Nat. bist du irgendwie nicht mehr Deutscher. Du sagst es uns doch täglich.

mfg, UnaDonna

Rocky
08.05.2006, 18:28
Hallo Rocky, du scheinst ziemlich sauer zu sein, ich kann kaum verstehen, was du sagen willst.

Nat. bist du irgendwie nicht mehr Deutscher. Du sagst es uns doch täglich.

mfg, UnaDonna

Wie kommst Du auf die bizarre Idee, dass ich sauer sei, oder irgendwie sonst mein recht sonniges und gutgelauntes Gemuet beeintrachtigt sei?

Ich wollte nur fuer die, die noch Realitaet begreifen, die Realitaet auf eine unterhaltende Art mitteilen.

Nun, dazu zaehlst Du sicher nicht, wie ich sehe, aber das ist ja nun Dein Problem. Ich schreibe im allgemeinen fuer MICH, und auch fuer Leute, die mich verstehen, und deshalb wie Du gerade gesagt hast, nicht fuer Dich.

Rocky

Crystal
08.05.2006, 19:26
Sollte sich die BRD an einem Krieg gegen den Iran teilnehmen?

Die Deutschen können/wollen einfach nicht begreifen worum es beim Thema Iran eigentlich geht.

So lange den gutmenschlichen Deutschen niemand das Messer direkt an den Hals setzt werden sie ganz schön still halten. Und sie schauen gerne dabei zu, wie die anderen die Messer schleifen, und hoffen, dass auf Grund von Verhandlungen und Dialogen, und nochmaligen Nachverhandlungen und Zusatzdialogen die Messer wieder stumpf gemacht werden.

Doch allein durch "Hoffen" hat noch niemand auf dieser Welt etwas bewegt, geschweige denn erreicht!

Sterntaler
08.05.2006, 19:28
Sollte sich die BRD an einem Krieg gegen den Iran teilnehmen?


auf jeden Fall Christina Roth und Ströbele aber in vorderster Linie, gleich dahinter Visa-Fischer. :))

Odin
08.05.2006, 19:52
Ja, aber nur um unseren Musels einmal ganz klar deutlich zu machen:

Wir können auch anders. Das massenhafte Umnieten von Musels liegt - wenn es denn sein muß - durchaus im Bereich unserer Fähigkeiten und Möglichkeiten. Benehmt euch, oder ihr lernt uns von einer ganz anderen Seite kennen.

Mir kommt es ausschließlich auf die pädagogische Wirkung an.


Der Feind sitzt nicht in Persien.

Inspektor Wanninger
08.05.2006, 20:28
Die Deutschen können/wollen einfach nicht begreifen worum es beim Thema Iran eigentlich geht.

So lange den gutmenschlichen Deutschen niemand das Messer direkt an den Hals setzt werden sie ganz schön still halten. Und sie schauen gerne dabei zu, wie die anderen die Messer schleifen, und hoffen, dass auf Grund von Verhandlungen und Dialogen, und nochmaligen Nachverhandlungen und Zusatzdialogen die Messer wieder stumpf gemacht werden.

Doch allein durch "Hoffen" hat noch niemand auf dieser Welt etwas bewegt, geschweige denn erreicht!

Wenn man den gutmenschlichen Deutschen das Messer direkt an den Hals setzt, halten sie erst recht still.

Crystal
08.05.2006, 20:31
Wenn man den gutmenschlichen Deutschen das Messer direkt an den Hals setzt, halten sie erst recht still.

Davon bin ich nicht überzeugt.
Im Gegenteil, wenn man sich die Geschichte Deutschlands vor Augen führt.

Liegnitz
08.05.2006, 20:36
Keine Deutschen Soldaten in einem Krieg gegen wen auch immer.

Deutschland muss neutral bleiben.

Wenn die Amis und die Juden Krieg spielen wollen. Sollen sie... keinen Cent von uns, und kein Deutsche Soldat.
Vollste Zustimmung.:top:

Was gehen uns die ihre Kriegsträumereien an und wie Schmidt richtig sagte, wer kann das Chaos danach bewältigen?

Mark Mallokent
08.05.2006, 21:47
Was ihr allmählich mal begreifen solltet, ist, daß die amerikanische Regierung nicht die geringste Neigung zum "Kriegsspielen" hat. Dieses Spiel will vielmehr die iranische Regierung spielen. Und bald wird sie das nötige Spielzeug haben.

Sauerländer
08.05.2006, 22:28
Der Konflikt geht Deutschland -wie so viele andere Konflikte auch- nichts an.
Weder werden wir selbst bedroht, noch irgendjemand, den wir als unseren "Freund" betrachten müssten.

Die Parteinahme gegen den eigentlichen Agressor muss man sich zwar aus Realismusgründen leider versagen, ihn seine eigene Suppe auslöffeln lassen kann man aber allemal.

Rocky
08.05.2006, 22:48
Der Konflikt geht Deutschland -wie so viele andere Konflikte auch- nichts an.
.

Nicht? Ich kann mich von diesem Witz Forum nicht trennen. So viel Fun habe ich noch selten gehabt in meinem Leben.

Rocky

Sauerländer
08.05.2006, 22:52
Nicht?
Nein.
Wenn jemand, der aufgrund seiner Machtmittel effektiv nicht daran zu hindern ist, meint, ständig irgendjemanden bombardieren zu müssen, um zu demonstrieren, dass er das immer noch kann, ohne dass jemand die Chance hat, es zu verhindern - bitte.

Aber er soll es gefälligst alleine tun.

Ich kann mich von diesem Witz Forum nicht trennen. So viel Fun habe ich noch selten gehabt in meinem Leben.
Freut mich für dich.

Rocky
08.05.2006, 23:06
Nein.
(1) Wenn jemand, der aufgrund seiner Machtmittel effektiv nicht daran zu hindern ist, meint, ständig irgendjemanden bombardieren zu müssen, um zu demonstrieren, dass er das immer noch kann, ohne dass jemand die Chance hat, es zu verhindern - bitte.

(2)
Freut mich für dich.

(1) Amen.
(2) Danke. Ich habe schon sehr viel Fun mit meinen Enkelkindern. Aber Fun mit den Adoleszenten hier hat eine besondere Qualitaet.

Rocky

Sauerländer
08.05.2006, 23:08
(1) Amen.
Das hat mir persönlich jetzt einen zu religiösen Tonfall - aber bitte.

(2) Danke. Ich habe schon sehr viel Fun mit meinen Enkelkindern. Aber Fun mit den Adoleszenten hier hat eine besondere Qualitaet.
Wie gesagt, wir sind doch alle froh über jeden, in dessen Herz wir ein Fünkchen Frohsinn pflanzen können.:rolleyes:

Rocky
08.05.2006, 23:25
(1) Das hat mir persönlich jetzt einen zu religiösen Tonfall - aber bitte.

(2) Wie gesagt, wir sind doch alle froh über jeden, in dessen Herz wir ein Fünkchen Frohsinn pflanzen können.:rolleyes:

(1) Nein, nicht religioes. Ehrlich, bin ich nicht. Mehralltaeglicher Anstand, nach einem theologischen Sermon, wie Du ihn hier hingeschmissen hast , Amen zu sagen. Ich respektiere jede Art von Religion, obwohl ich nicht den Zugang zu irgendeiner habe, ausser dem deutschen Protestantismus, dem ich meinen Obulus bezahlt habe, solange ich einen deutschen Gehaltszettel hatte (nicht mehr als der eigentlich amerikanische Gehaltszettel von eienr deutschen Subsidiary ausgestellt wurde. Ich habe "Konfession" leer gelassen auf dem Fragebogen, hatte viele visits, aber nie eben ausgefuellt - Und ich bin protestantisch getraut - vor 49 Jahren-, nicht wegen mir, aber mein schwiegervater haette einen Katholiken zum Teufel gejagt....Also, bin ich protestantsich getraut, anstatt nur standesamtlich getraut.

(2) Kein Fuenkchen Fun. Einen Western Waldbrand full of fun.

Wie kann man ueber jemanden wie Dich nicht lauthals hinauslachen?
Man muesste schon ein wirklicher Sauerpot sein, und ich vermute der wuerde sich innerlich halb tot Lachen - Oder man ist noch Deutscher. Da geht das Sauerpot-Sein tief, sehr tief.


Have Fun, Sauerlaender,

Rocky

Praetorianer
08.05.2006, 23:25
Auf der einen Seite kann es nicht das Interesse Deutschlands sein, dass der Iran Atomwaffen erhält, auf der anderen ist es fraglich, ob der durch einen schnellen Militärschlag daran gehindert werden kann.


Die Parteinahme gegen den eigentlichen Agressor muss man sich zwar aus Realismusgründen leider versagen, ihn seine eigene Suppe auslöffeln lassen kann man aber allemal.

WIeso muss man sich die Parteinahme gegen den Iran versagen?

Sauerländer
08.05.2006, 23:39
(1) Nein, nicht religioes. Ehrlich, bin ich nicht. Mehralltaeglicher Anstand, nach einem theologischen Sermon, wie Du ihn hier hingeschmissen hast , Amen zu sagen.
Wenn ich so betrachte, in welchem Ausmaß JEDER, der in solchen Fragen nicht deiner Meinung ist, entweder Gutmensch, völlig verwirrt, bösartig oder alles zusammen ist, trägt das schon ins Religiöse reichende Züge.

Aber vermutlich liegt diese Sichtweise meinerseits nur in der Tatsache begründet, dass mein Wohnort im Gegensatz zu deinem nicht in einer unmittelbar besitzverhältnismäßigen Beziehung zu "Gott" steht - als Ausgestoßener kann ich daher naturgemäß dazu nicht durchdringen.

Ich bitte dich daher, meine Unvollkommenheit zu entschuldigen.

(2) Kein Fuenkchen Fun. Einen Western Waldbrand full of fun.
Wie kann man ueber jemanden wie Dich nicht lauthals hinauslachen?
Man muesste schon ein wirklicher Sauerpot sein, und ich vermute der wuerde sich innerlich halb tot Lachen - Oder man ist noch Deutscher. Da geht das Sauerpot-Sein tief, sehr tief.
Have Fun, Sauerlaender
Den habe ich, besten Dank.:cool:
Vor allen Dingen dann, wenn dir die Argumente ausgehen und Du deshalb etwas als letzten Ausweg für lächerlich erklärst.

WIeso muss man sich die Parteinahme gegen den Iran versagen?
Weil a) Niemand vom Iran angegriffen wurde, b) es noch erheblich unwahrscheinlicher ist, dass die BRD von ihm angegriffen werden wird, c)der Iran ein souveräner Staat ist und deshalb -solange er niemanden angreift- machen kann, was er will, d)mir der eigentliche Agressor in diesem Konflikt nicht der Iran zu sein scheint, sondern die Herrschaften, die schon seit Ewigkeiten dort unten einen Regimewechsel haben wollen und wieder mal eine Gelegenheit wittern, e) selbst im Falle eines Angriffs des Iran gegen Israel (denn den befürchten ja alle) für Deutschland keine Beistandspflicht besteht, da Israel nicht Mitglied der NATO ist, f) es selbst dann irrelevant wäre, insofern die vermeintliche Rechtfertigung des Bestehens der NATO mit dem Ende der Sowjetunion hinfällig wurde.

Praetorianer
08.05.2006, 23:50
Weil a) Niemand vom Iran angegriffen wurde,

Stimmt, die USA haben 1979 iranisches Hoheitsgebiet betreten, als die mal wieder die Botschaft gestürmt hatten, um iranisches Personal als Geisel zu nehmen ... oder warte mal, war es nicht doch umgekehrt?


b) es noch erheblich unwahrscheinlicher ist, dass die BRD von ihm angegriffen werden wird

Richtig, wenn die BRD sich brav nach den Befehlen aus Teheran richtet, wird sie sich ihr Existenzrecht erkaufen können.

Also keine missliebigen Karrikaturen mehr abdrucken, usw.


c)der Iran ein souveräner Staat ist und deshalb -solange er niemanden angreift- machen kann, was er will,

Nein, völlig falsch und das nicht nur, weil er bereits die USA angegriffen hat 1979.


d)mir der eigentliche Agressor in diesem Konflikt nicht der Iran zu sein scheint, sondern die Herrschaften, die schon seit Ewigkeiten dort unten einen Regimewechsel haben wollen und wieder mal eine Gelegenheit wittern,

Völlig zurecht, diese Verbrecher gehören entsorgt.


selbst im Falle eines Angriffs des Iran gegen Israel (denn den befürchten ja alle) für Deutschland keine Beistandspflicht besteht, da Israel nicht Mitglied der NATO ist

Das wird auch nicht mehr nötig sein, danach wird es dann keine Israelis mehr geben. Von daher nur verständlich, dass die Israelis gegen den Iran vorgehen wollen.


es selbst dann irrelevant wäre, insofern die vermeintliche Rechtfertigung des Bestehens der NATO mit dem Ende der Sowjetunion hinfällig wurde.

Da sehen die Nationalisten also Deutschlands Zukunft, weg von einer abgeblichen Knechtung durch die USA hin unter die schützende Knute Teherans.

Sauerländer
09.05.2006, 00:08
Stimmt, die USA haben 1979 iranisches Hoheitsgebiet betreten, als die mal wieder die Botschaft gestürmt hatten, um iranisches Personal als Geisel zu nehmen ... oder warte mal, war es nicht doch umgekehrt?
Die entsprechenden vier Zeichen hättest Du ruhig fetter markieren können. 1979. Für gegenwärtige Fragen sowohl allgemein als auch aus deutscher Sicht ohne jeden Belang.

Richtig, wenn die BRD sich brav nach den Befehlen aus Teheran richtet, wird sie sich ihr Existenzrecht erkaufen können.
Also keine missliebigen Karrikaturen mehr abdrucken, usw.
Erstmal hören wir auf, Befehle aus Washington entgegenzunehmen.
Dann sehen wir weiter.

Nein, völlig falsch und das nicht nur, weil er bereits die USA angegriffen hat 1979.
Der Iran ist kein souveräner Staat?

Völlig zurecht, diese Verbrecher gehören entsorgt.
Wenn die Tatsache, dass jemand für einen "Verbrecher" gehalten wird, der "entsorgt" gehört, ausreichende Begründung ist, sein Land in Schutt und Asche zu bomben, würde ich mir auf der anderer Seite des großen Teiches schonmal einen Bunker bauen.

Das wird auch nicht mehr nötig sein, danach wird es dann keine Israelis mehr geben. Von daher nur verständlich, dass die Israelis gegen den Iran vorgehen wollen.
Erstens: Hat der Iran die Atombombe? Beweise!
Besteht ein Automatismus, dass er sie einsetzt, sobald er sie hat, anstatt sie -wie jede andere Atommacht- als Abschreckungsmittel einzusetzen? Beweise!

Zweitens: Wenn irgendein Staat meint, aus seinem Bedrohungsgefühl heraus "präventive Notwehr" jeder Art üben zu können - ist der dem folgende Krieg sein Bier.

Da sehen die Nationalisten also Deutschlands Zukunft, weg von einer abgeblichen Knechtung durch die USA hin unter die schützende Knute Teherans.
Mir wäre unbekannt, dass der Iran Militärstützpunkte in Deutschland unterhält, von denen aus iranische Streitrkräfte gegen den Rest der Welt operieren, dass die Bundesregierung bei ihrer aussenpolitischen Richtliniensetzung stets darauf achtet, keine zu große Distanz zum Iran aufkommen zu lassen, dass der iranische Präsident Ansprachen im Bundestag hält, und Protest dagegen im Keim erstickt wird.

Der deutsche Nationalismus, wenigstens sein vernüftiger Teil, sieht Deutschland als niemandes Knecht - und deshalb als Freund aller, die ebenfalls niemandes Knecht sein wollen.
Und da sich im gegenwärtigen Konflikt nunmal nicht primär der Iran als irgendjemandes Herr aufspielt...

Grileg
09.05.2006, 00:44
Stimmt, die USA haben 1979 iranisches Hoheitsgebiet betreten, als die mal wieder die Botschaft gestürmt hatten, um iranisches Personal als Geisel zu nehmen ... oder warte mal, war es nicht doch umgekehrt?

Nein, völlig falsch und das nicht nur, weil er bereits die USA angegriffen hat 1979.
Zweimal dieselbe Sache - und noch dazu eine, bei der man nun wirklich nicht von einer Besetzung eines anderen Staates durch einen Staat oder seine Armee sprechen kann.
In diesem Zusammenhang sollte man dann aber auch noch 2 andere Punkte erwähnen:
1) Die Rolle der USA vor und während der 79er Ereignisse, insbesondere die Unterstützung des Schahs und seines Regimes
2) wann war das? Und unter wessen Regierung?
Mit dem gleichen Recht könnten Kuba, Grenada, Vietnam u.a. in den USA einmarschieren. Ach - und der Irak natürlich auch, ebenso die Phillipinen oder Spanien ...
Interessant ist aber, daß Bush bei Christiansen bzw. vor dem AJC den Krieg gegen Irak (2003) auch hauptsächlich mit dem Angriff gegen Kuwait (1990) argumentiert hat ... und mit der wiederholten (aber bis heute unbewiesenen) Behauptung vom Giftgas gegen Kurden (1988).

Da die Kriegsgründe anscheinend immer weiter in die Vergangenheit wandern, sehe ich schon ... irgendwann sind die Wikingerzüge dran, um ans Nordseeöl zu gelangen ...

Nach Deiner Logik war übrigens der Angriff auf Pearl Harbour das elementare Recht der Japaner ... war es doch nur die Reaktion auf Perrys' Geschwader 1853 in der Bucht von Edo!
********************
Doch die Bundesrepublik hat in einem Krieg der USA um iranisches Öl nichts verloren!

Praetorianer
09.05.2006, 08:57
Die entsprechenden vier Zeichen hättest Du ruhig fetter markieren können. 1979. Für gegenwärtige Fragen sowohl allgemein als auch aus deutscher Sicht ohne jeden Belang.


Ausweichen, Sauerländer?

Es ging um deine These, wer der Agressor sei und ich habe einfach klargestellt, der Iran hat die USA angegriffen 1979.



Erstmal hören wir auf, Befehle aus Washington entgegenzunehmen.
Dann sehen wir weiter.


Welche Befehle haben wir denn in letzter Zeit aus Washington entgegengenommen und wann hat Washington das letzte Mal mit Terror (oder gar A-Waffen) gedroht, wenn wir das nicht täten?

Wann hat Washington das letzte Mal einen Mob gegen deutsche oder dänische Botschaften organisiert, weil ihnen eine Karrikatur nicht gepasst hat?



Der Iran ist kein souveräner Staat?


Doch, aber wie schon gesagt, hat er amerikanisches Hoheitsgebiet besetzt, außerdem ist die Aussage, die du ableitest, Schwachsinn.


Wenn die Tatsache, dass jemand für einen "Verbrecher" gehalten wird, der "entsorgt" gehört, ausreichende Begründung ist, sein Land in Schutt und Asche zu bomben, würde ich mir auf der anderer Seite des großen Teiches schonmal einen Bunker bauen

Wer will den Iran in Schutt und Asche bomben?
Hälst du Kidnapper und Lösegelderpresser nicht für Verbrecher?

Hälst du Kinderschänder für Verbrecher und wenn ja, warum?


Erstens: Hat der Iran die Atombombe? Beweise!


Hast du eigentlich mitbekommen, worum es in dieser Diskussion geht? Er soll sie gar nicht erst bekommen.


Besteht ein Automatismus, dass er sie einsetzt, sobald er sie hat, anstatt sie -wie jede andere Atommacht- als Abschreckungsmittel einzusetzen? Beweise!


Natürlich besteht der nicht, deswegen war mein Statement auch genau auf dein Szenario gerichtet, den Falle eines Krieges zwischen Iran und Israel. In diesem Falle dürfte bei einem nuklearen Schlagabtausch Israel wohl seine Existenz einbüßen. Warum also mein Zitat zweckentfremden.


Zweitens: Wenn irgendein Staat meint, aus seinem Bedrohungsgefühl heraus "präventive Notwehr" jeder Art üben zu können - ist der dem folgende Krieg sein Bier.

Kannst du persönlich sehen, wie du willst, der Iran hat 1979 den Frieden gebrochen, seit dem wüsste ich nicht, dass ein Friedensvertrag zwischen den beiden geschlossen wurde.


Zweimal dieselbe Sache - und noch dazu eine, bei der man nun wirklich nicht von einer Besetzung eines anderen Staates durch einen Staat oder seine Armee sprechen kann.


Richtig, sondern von einer Besetzung von amerikanischem Hoheitsgebiet, mit schlichtweg kriminellen Absichten.
Man könnte auch sagen, es handele sich um kriminelle, die da den Ton angeben.


In diesem Zusammenhang sollte man dann aber auch noch 2 andere Punkte erwähnen:
1) Die Rolle der USA vor und während der 79er Ereignisse, insbesondere die Unterstützung des Schahs und seines Regimes


Um mal mit den Worten von Sauerländer zu sprechen, ein souveräner Staat, der einen anderen souveränen Staat unterstützt. :)


2) wann war das? Und unter wessen Regierung?
Mit dem gleichen Recht könnten Kuba, Grenada, Vietnam u.a. in den USA einmarschieren. Ach - und der Irak natürlich auch, ebenso die Phillipinen oder Spanien ...


Phillipinen und Spanien? Gehts noch?

Auch mit dem Irak dürfte mittlerweile ein Friedensvertrag geschlossen sein, auch wenn ich darüber nichts Genaueres weiss.

Vietnam weiss ich auch nicht, ob die mit den USA im Friedenszustand sind, ich schätze eigentlich ja, aber kann sein, dass du Recht hast.

Kuba wirst du schon Recht haben, die haben vermutlich keinen Friedensvertrag.


Interessant ist aber, daß Bush bei Christiansen bzw. vor dem AJC den Krieg gegen Irak (2003) auch hauptsächlich mit dem Angriff gegen Kuwait (1990) argumentiert hat ... und mit der wiederholten (aber bis heute unbewiesenen) Behauptung vom Giftgas gegen Kurden (1988).


Unbewiesen?
Darf ich kurz mal fragen, was du meinst? Bist du dir eigentlich nicht zu schade, sowas zu leugnen?


Nach Deiner Logik war übrigens der Angriff auf Pearl Harbour das elementare Recht der Japaner ... war es doch nur die Reaktion auf Perrys' Geschwader 1853 in der Bucht von Edo!


Ja, sicherlich, du hast meine Logik glänzend interpretiert. :rolleyes:

Wenn du mir weiterhin mit solchem Kraut hier Zeit raubst, wird meine Antwort über den DDR-Unrecht nur weiter auf sich warten lassen.

Quo vadis
09.05.2006, 09:09
Was ihr allmählich mal begreifen solltet, ist, daß die amerikanische Regierung nicht die geringste Neigung zum "Kriegsspielen" hat. Dieses Spiel will vielmehr die iranische Regierung spielen. Und bald wird sie das nötige Spielzeug haben.

..ich bitte dich, wer konnte es denn kaum erwarten den "Fall Iran" vor den Weltsicherheitsrat zu bringen?? Das einzige was die Amis wollen ist ein UN Mandat für einen Krieg gegen den Iran.Die Chancen stehen ungefähr 50:50 dass sie es kriegen, imho.
Bei der IAEA wäre der Fall versauert.Aber letztlich egal ob sie´s kriegen oder nicht, dem Iran fliegen bald paar Bomben auf den Kopf.
Wenn dem Amis schon immer eines egal war, dann die Einschätzung ihrer militär. Möglichkeiten durch Dritte.Sie haben alles was sie brauchen um Luftangriffe zu fliegen und das wird auch passieren.Nur das Wann ist unklar und letztlich die Reaktion aus Teheran.

Inspektor Wanninger
09.05.2006, 09:21
Zitat von Inspektor Wanninger
Wenn man den gutmenschlichen Deutschen das Messer direkt an den Hals setzt, halten sie erst recht still.


Davon bin ich nicht überzeugt.
Im Gegenteil, wenn man sich die Geschichte Deutschlands vor Augen führt.

Oh, doch. Die überbieten sich dann darin, zu tun, was man ihnen anschafft. Das ist ja auch jetzt wieder das Problem. Vor den Amerikanern hat man keine Angst, deswegen wird kein gutes Haar an ihnen gelassen. Die Islamisten sind ihnen aber nicht geheuer, deswegen legen sie jedes Wort auf die Goldwaage, das sie gegen den Islamismus sagen könnten - von Handlungen ganz zu schweigen.
Man kuscht stets vor dem, dem man am ehesten zutraut, daß er das Schwert auf einen heruntersausen lässt.

Mark Mallokent
09.05.2006, 09:32
..ich bitte dich, wer konnte es denn kaum erwarten den "Fall Iran" vor den Weltsicherheitsrat zu bringen??
Was ist dagegen einzuwenden?


Das einzige was die Amis wollen ist ein UN Mandat für einen Krieg gegen den Iran.Die Chancen stehen ungefähr 50:50 dass sie es kriegen, imho.Da weißt du mehr als wir alle. Der letzte Stand der Dinge ist der, daß die USA eine Resolution anstreben. An Resolutionen ist noch keiner gestorben.

LuckyLuke
09.05.2006, 09:34
Wobei Vetos aus Russland und China abzusehen sind

Quo vadis
09.05.2006, 10:01
Wobei Vetos aus Russland und China abzusehen sind

..drum auch meine 50:50 Einlassung.Mit oder ohne Mandat- es kommen Präventivschläge.Alles hängt von der Reaktion des Iran ab.Wenn ich der Iran wäre, würde ich die Taktik des "alten Fritz" anwenden...

Inspektor Wanninger
09.05.2006, 10:12
..drum auch meine 50:50 Einlassung.Mit oder ohne Mandat- es kommen Präventivschläge.Alles hängt von der Reaktion des Iran ab.Wenn ich der Iran wäre, würde ich die Taktik des "alten Fritz" anwenden...

Und welche Taktik würdest du anwenden, wenn du die USA wärst?

Quo vadis
09.05.2006, 10:28
...gute Frage.Man darf sich aber nix vormachen- das Ziel Iran wurde in der Deutlichkeit erst nach der Wahl Ahmedinedschads benannt.Das Ziel Regime-Change wird ohne Bodentruppen, bzw. mit Glück eines Enthauptungsschlages, nicht durchführbar sein.
Ich vertrete die Ansicht, dass "der Westen" überhaupt nichts in islamischen Ländern verloren hat, aber dafür eine klare und knallharte Ausgrenzugspolitik betreiben sollte.

LuckyLuke
09.05.2006, 10:31
Tja, da kommt es wohl zu hauptsächlichen Interessenkonflikt.

Auch muselmanische Länder sind Märkte , sowohl für Absatz als auch Rohstoffe....

Quo vadis
09.05.2006, 10:39
Tja, da kommt es wohl zu hauptsächlichen Interessenkonflikt.

Auch muselmanische Länder sind Märkte , sowohl für Absatz als auch Rohstoffe....

...die USA haben ja kein Wirtschaftsproblem mit dem Iran, sondern ein kulturell- militärisches.Früher sagte man Ideologieproblem.Dieses überdeckt Zwangsläufig das Nicht- Wirtschaftsproblem.

Inspektor Wanninger
09.05.2006, 11:01
...gute Frage.Man darf sich aber nix vormachen- das Ziel Iran wurde in der Deutlichkeit erst nach der Wahl Ahmedinedschads benannt.Das Ziel Regime-Change wird ohne Bodentruppen, bzw. mit Glück eines Enthauptungsschlages, nicht durchführbar sein.
Ich vertrete die Ansicht, dass "der Westen" überhaupt nichts in islamischen Ländern verloren hat, aber dafür eine klare und knallharte Ausgrenzugspolitik betreiben sollte.

Das könnte man aber erst tun, wenn die nicht mehr am Haupthahn für die weltweite Energieversorgung sitzen. Sonst könnten die dafür sorgen, daß sich im Westen kein Rädchen mehr dreht, ganz davon zu schweigen, daß wir uns dann im Winter Frostbeulen holen.

LuckyLuke
09.05.2006, 11:05
Tja, die Lösung dieses Problems läge möglicherweise in der Atom-Energie

(wobei ich drum bitte, dass so doppeldeutig zu verstehen, wie es gemeint ist )

:cool:

LuckyLuke
09.05.2006, 11:09
...die USA haben ja kein Wirtschaftsproblem mit dem Iran, sondern ein kulturell- militärisches.Früher sagte man Ideologieproblem.Dieses überdeckt Zwangsläufig das Nicht- Wirtschaftsproblem.

Natürlich habe die USA auch ein Wirtschaftsproblem und zwar, wenn sich die Achse Moskau-Teheran-Peking weiter verselbstständigt.

Quo vadis
09.05.2006, 11:21
Das könnte man aber erst tun, wenn die nicht mehr am Haupthahn für die weltweite Energieversorgung sitzen. Sonst könnten die dafür sorgen, daß sich im Westen kein Rädchen mehr dreht, ganz davon zu schweigen, daß wir uns dann im Winter Frostbeulen holen.

Selbst die Gutmenschen in Deutschland, in Gestalt der Grünen rufen ja "Weg vom Öl", der Gedanke hört dann aber auf, bzw. geht in die Richtung nur erneuerbare Energie.Meiner Meinung nach sollte auch weiter auf Atomkraft gesetzt werden.Deutschland ist mit dem Atomausstieg eh in einer isolierten Position weltweit.
Das Problem bei den Öl Staaten am Golf ist, dass die Regierungen (außer Iran) durchweg pro westlich sind, aber die Bevölkerung durchaus eine stark ablehnende Haltung gegenüber dem Westen einnimmt.
Ganz große Wackelkandidaten in meinen Augen sind auch Afghanistan und Pakistan.Karsei und Musharraf werden faktisch nur durch den Westen an der Macht gehalten.
Bin eh großer Scholl- Latour Fan.:cool:

Grileg
09.05.2006, 12:57
Es ging um deine These, wer der Agressor sei und ich habe einfach klargestellt, der Iran hat die USA angegriffen 1979.

Doch, aber wie schon gesagt, hat er amerikanisches Hoheitsgebiet besetzt, außerdem ist die Aussage, die du ableitest, Schwachsinn.

Kannst du persönlich sehen, wie du willst, der Iran hat 1979 den Frieden gebrochen, seit dem wüsste ich nicht, dass ein Friedensvertrag zwischen den beiden geschlossen wurde.

Richtig, sondern von einer Besetzung von amerikanischem Hoheitsgebiet, mit schlichtweg kriminellen Absichten.
Man könnte auch sagen, es handele sich um kriminelle, die da den Ton angeben.


Um mal mit den Worten von Sauerländer zu sprechen, ein souveräner Staat, der einen anderen souveränen Staat unterstützt. :)
So, wenn also ein fremder (unzweifelhaft souveräner) Staat in einem anderen ein Terror-Regime (Schah) stützt, gleichzeitig aber dort (vorsorglich, da der Despot die Nerven verliert) einen Militärputsch plant und vorbereitet (s. dazu: Robert E. Huyser, Mission to Teheran, 1986 London, bzw. in dt. "Putschen Sie, Herr General", 1986 Rowohlt-Verlag), um eigene Ölinteressen zu vertreten, ist das im Sinne westlicher Demokratien legitim?
Wenn nach Übernahme der Macht durch Gruppierungen aus dem Volk (hier Chomeini + islamische Gruppe) die Auslieferung des Despoten von dessen Schutzmacht USA fordern, ist das unzulässig?
Wenn sich Studenten über diese Anmaßung der USA, sich schützend vor den Despoten zu stellen, erregen - und mit dem einzig geeigneten Mittel (Botschaftsbesetzung) versuchen, dessen Auslieferung zu erzwingen - ist das eine Kriegserklärung?

Geradezu armselig, diese Argumentation, mit der ein Krieg in der Zukunft begründet werden soll ... Studentenrandale vor 27 Jahren ... :(
Noch abstruser wird Deine Argumentation allerdings, wenn man betrachtet, daß die USA (die ja nach diesen Darstellungen ohnehin seit 1979 im Krieg mit Iran sind) danach noch Waffen und Geheimdienstdaten an diesen "Feind" lieferten. (z.B. Iran-Contra, "Veil - The Secret Wars of the CIA 1981-1987", Woodward 2005) ...


Phillipinen und Spanien? Gehts noch?
Auch mit dem Irak dürfte mittlerweile ein Friedensvertrag geschlossen sein, auch wenn ich darüber nichts Genaueres weiss.
Vietnam weiss ich auch nicht, ob die mit den USA im Friedenszustand sind, ich schätze eigentlich ja, aber kann sein, dass du Recht hast.
Kuba wirst du schon Recht haben, die haben vermutlich keinen Friedensvertrag.
Hier bringe ich nur Deine "Logik" auf den Punkt ... wenn jeder Staat, dessen territoriale Integrität mal irgendwann von Bürgern (also, nicht mal Streitkräften) eines anderen verletzt wurde, das Recht hat, dafür zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt (in Deinem Beispiel 27 Jahre danach) mit einem militärischen Gegenschlag zu antworten - oder wenn eine solche Verletzung den Agressor definiert - dann ist meine Aussage oben schon richtig!
Denn es waren die USA, die mit der Behauptung von der versenkten "Maine" den amerik.-span. Krieg begannen, in dessen Verlauf Kuba besetzten (Guantanamo ist es ja heute noch) und die Phillipinen okkupierten.
Im gleichen Sinne die Relation Edo:Hawai ;)

Ja, sicherlich, du hast meine Logik glänzend interpretiert. :rolleyes:
Danke, aber es war ja auch nicht anders möglich, als sie so zu interpretieren ... :D


Unbewiesen?
Darf ich kurz mal fragen, was du meinst? Bist du dir eigentlich nicht zu schade, sowas zu leugnen?
Ich leugne gar nichts! Denn ich habe so wenig offenkundige Beweise oder Gegenbeweise, wie jeder hier im Forum - ich stelle nur fest, daß etwas nicht bewiesen, demzufolge nur Behauptung ist.
Dazu empfehle ich mal, die Aussagen, Artikel (http://www.embargos.de/irak/irakkrieg2/hintergrund/cia_veteran_wahrheit_halabja_jw.htm) etc. von Pelletier und Johnson mit ins Kälkül zu ziehen ... mir liegt es eben nicht, alles was aus dem White House kommt, immer gleich als die reine Wahrheit - und nichts als die Wahrheit anzunehmen!
Ganz im Gegenteil!!!

Zumindest gibt es berechtigte Zweifel (welches Gas tatsächlich (Senfgas/Zyanid), wer (Irak/Iran), welche Absicht/Umstände (Genozid/Grenzkrieg) ... Du siehst - nicht alles so eindimensional, wie immer dargestellt.

Aber vielleicht erfahren wir ja demnächst aus Washington, daß es doch der Iran war - und deshalb dort jetzt das Regime beseitigt werden muß ... :rolleyes:


Wenn du mir weiterhin mit solchem Kraut hier Zeit raubst, wird meine Antwort über den DDR-Unrecht nur weiter auf sich warten lassen.
Ach, laß Dir alle Zeit, die Du brauchst ... ich hatte ohnehin schon gar nicht mehr damit gerechnet ... da wartet höchstens irgend ein "Grindel" auf Dich ... und der kümmert mich nicht die Bohne ... :2faces:


Der letzte Stand der Dinge ist der, daß die USA eine Resolution anstreben. An Resolutionen ist noch keiner gestorben.
An willkürlich ausgelegten schon - wie der Irak beweist!


Natürlich habe die USA auch ein Wirtschaftsproblem und zwar, wenn sich die Achse Moskau-Teheran-Peking weiter verselbstständigt.
Richtig! Noch mehr aber, wenn der Iran Einfluß auf den Irak gewinnen sollte - dort sieht es ja auch nicht gerade so aus, als ob alles nach US-Vorstellungen läuft.
Und genau deshalb wird nichts die USA aufhalten, dort ihren nächsten Ölkrieg zu starten. Aber bitte ohne deutsche Soldaten, ohne deutsches Geld und ohne eine Bundeskanzlerin, die das ganze dann auch noch wohlwollend kommentiert. Deutschland muß sich weiter für eine friedliche Lösung stark machen!

Rocky
09.05.2006, 14:42
Natürlich habe die USA auch ein Wirtschaftsproblem und zwar, wenn sich die Achse Moskau-Teheran-Peking weiter verselbstständigt.

Es ist doch schoen zu traeumen. Wenn's nur den Amis an den kragen geht, dann freut man sich als Deutscher.

UInd wenn's den deutschen an den Kragen geht??? Dann schreit man anch den Amerikanern.

Ihr seid schon Tueten.

Rocky

Quo vadis
09.05.2006, 15:02
Es ist doch schoen zu traeumen. Wenn's nur den Amis an den kragen geht, dann freut man sich als Deutscher.

UInd wenn's den deutschen an den Kragen geht??? Dann schreit man anch den Amerikanern.

Ihr seid schon Tueten.

Rocky

nach den Amerikanern schreien- lächerlich.Ihr kommt doch immer ungefragt- nach Korea, Vietnam, Grenada, Panama.........:rolleyes:
Weißt du was der Unterschied zwischen Deutschland und den USA ist? Unser Ruf im Ausland ist viel besser, als wir uns selber einreden wollen und Euer Ruf ist leider dermaßen am Boden, also das man sich das als Ami Schönreden kann. :2faces:

Rocky
09.05.2006, 15:18
nach den Amerikanern schreien- lächerlich.Ihr kommt doch immer ungefragt- nach Korea, Vietnam, Grenada, Panama.........:rolleyes:
Weißt du was der Unterschied zwischen Deutschland und den USA ist? Unser Ruf im Ausland ist viel besser, als wir uns selber einreden wollen und Euer Ruf ist leider dermaßen am Boden, also das man sich das als Ami Schönreden kann. :2faces:

Nach den Amerikanern schreien. Was bleibt Euch Hallelujafiguren ueberhaupt sonst uebrig?

Wenn's brenzlig wird, Windspargel rausrupfen und damit dem Feind den Arsch verhauen?

Rocky

Quo vadis
09.05.2006, 15:23
Nach den Amerikanern schreien. Was bleibt Euch Hallelujafiguren ueberhaupt sonst uebrig?

Wenn's brenzlig wird, Windspargel rausrupfen und damit dem Feind den Arsch verhauen?

Rocky

..ihr werdet eure Basen in Ramstein, Spangdahlem, Landstuhl usw. schon zu verteidigen wissen..:)) :))
Wann hat denn Deutschland jemals nach Amerika gerufen? Jetzt sag nicht Berliner Luftbrücke- das war ne idologische Sache zwischen Amiland und Russland und Berlin/West als Schachfigur.

Siegfried
09.05.2006, 15:28
[QUOTE=Crystal]Die Deutschen können/wollen einfach nicht begreifen worum es beim Thema Iran eigentlich geht.

[QUOTE]

Also ich hab begriffen, um was es beim Thema Iran geht:

http://www.politikforen.de/showthread.php?t=22993

Aber Deutschland sollte sich auf jeden Fall aus raus halten!

Rocky
09.05.2006, 15:40
.

(1) .ihr werdet eure Basen in Ramstein, Spangdahlem, Landstuhl usw. schon zu verteidigen wissen..:)) :))
Wann hat denn Deutschland jemals nach Amerika gerufen? Jetzt sag nicht Berliner Luftbrücke- das war ne idologische Sache zwischen Amiland und Russland und Berlin/West als Schachfigur.

(1) Ja, das wissen wir.

(2) Und was waere passiert, wenn diese Russland Ami Sache (Wie Du das nennst) nicht gewesen waere?

Und wenn die Amis das in hindsight richtige Getan haetten, und die Finger von der Normandie gelassen haetten?

Dan hatten die Amis ein viel leichteres Leben gehabt, den Westen am Atlantik zu verteidigen, und es waere auch viel billlliger gewesen fuer den amerikanischen Steuerzahler, und Leute wie Du und Deine Vorfahren haetten in Sibirien in irgendeinem Gulag das Schaffen gelernt, oder waeren verhungert, anstatt ausgemachten Bloedsinn, gut gefuettert, zu blasen.


Dieser Normadie Fehler ist in letzter Zeit einigen Kommentatoren aufgefallen. Ich bin nicht der Einzige.

Aber getan ist getan. Amerikaner sind Pragamtiker. Die suhlen nciht an der Vergangenheit rum, wie das die Deutschen als Lebensaufgabe machen.

Rocky

Siegfried
09.05.2006, 16:18
Es ist doch schoen zu traeumen. Wenn's nur den Amis an den kragen geht, dann freut man sich als Deutscher.

UInd wenn's den deutschen an den Kragen geht??? Dann schreit man anch den Amerikanern.

Ihr seid schon Tueten.

Rocky

Uns gehts doch immer nur dann an den Kragen, wenn die Amis kommen, also wieso sollten wir nach denen rufen??(

Quo vadis
09.05.2006, 16:55
(1)

(2) Und was waere passiert, wenn diese Russland Ami Sache (Wie Du das nennst) nicht gewesen waere?

Und wenn die Amis das in hindsight richtige Getan haetten, und die Finger von der Normandie gelassen haetten?

Aber getan ist getan. Amerikaner sind Pragamtiker. Die suhlen nciht an der Vergangenheit rum, wie das die Deutschen als Lebensaufgabe machen.

Rocky

Ihr konntet doch gar nicht anders als in Frankreich zu landen.Blanke Angst, dass der Russe bis zum Rhein duchmarschiert.Dann wären die Grenzen des kalten Krieges westlich von Köln oder Aachen verlaufen.
Amerika konnte seinen vorher praktisch nicht vorhandenen Einfluß in Europa nach dem 2. WK manifestieren.Das Bündnis USA- Russland hat den Krieg nicht lange überlebt.Die ständige Präsenz der USA in Europa nach dem 2. WK war letztlich auch der Preis den Stalin mit dem Bündnis mit Amerika bezahlen mußte.Er hatte den neuen "Feind" faktisch vor der Haustür.
Und mag sein, dass Deutschland (zu oft) nach hinten schaut- das ist übrigens Mittel der political correctness, aber manchmal würde es den Amerikanern ganz gut tun, nicht nur den civil war 1861-65 gerne zu rekapitulieren, sondern Vietnam, oder Korea und die jetzige aktuelle Sackgasse.

Rocky
09.05.2006, 17:46
Ihr konntet doch gar nicht anders als in Frankreich zu landen.Blanke Angst, dass der Russe bis zum Rhein duchmarschiert.Dann wären die Grenzen des kalten Krieges westlich von Köln oder Aachen verlaufen.


Nein, bis zum Atlantik. Und die Amis haetten heute ganz wesentlich weniger Stuss von den Europaern. Ich wuerde sagen uberhaupt keinen Stuss, denn die wuerden alle irgendwo in Sibirien wohnen oder waeren da verhungert.

Wie gesagt, der D-Day war historisch gesehen ein Riesenfehler gesehen vom Blickpunkt der amerikansichen Steuerzahler (die letzten Endes die amerikansichen Politiker waehlen).

Aber wie gesagt. Die Amerikaner sind pragmatisch. Sie haben nun mal dem D-Day zugesagt, und dann auch noch dem Marshall Plan. Deswegen heulen sie ja nicht ueber die heutigen Deutschen und Franzosen, sondern kuememrn sich um die Zukunft. Zum Beispiel was man mit Iran macht. Und Iraq ist immer noch ein Problem.

Dass besonders die Deutschen da Feindhilfe betreiben, zumindest propagandistisch, ist halt, was man sich selbst eingebrockt hat , wegen .... siehe oben.
That's life and reality.

Rocky

Quo vadis
09.05.2006, 18:34
Mal angenommen, Amerika wäre nicht in der Normandie gelandet.Bleibt noch Sizilien und Anzio.Amerika wäre bis Kriegsende in Italien steckengeblieben, während Russland am Rhein sitzt.
Was hätte der Krieg ohne die Besetzung West Berlins und des späteren BRD Gebietes (franz./brit. Zone mal ausgenommen) Amerika denn gebracht?
Japan? Kapituliert aber unbesetzt, schönes Okinawa und Iwo Jima for nothing...Tenno bleibt und Japan wird die nächsten 50 Jahre Tigerstaat in Asien.
Im 2. WK hat Amerika etwa soviele Soldaten wie im Civil war verloren, um 400 000.1865 war die Nation wieder vereint, aber 1945? Ohne Normandie, hätte es für Amerika rein gar nix gebracht, außer Hitler kaputt und Stalin bis zu Rhein.:lesma:

Einsatzleiter
09.05.2006, 18:40
4 Moderatoren haben für Kriegsbeteiligung gestimmt, keiner dagegen.
Und das obwohl auf Seiten der Kriegsgegner alle politischen Lager (links, rechts, mitte) vertreten sind und sie obendrein noch die klare Mehrheit stellen.
Daraus ergibt sich der begründete Verdacht, dass politikforen.de eine Veranstaltung der CIA ist! :cool: :cool: :cool:

politi_m
09.05.2006, 18:43
Ja, wir sollten uns beteiligen. Ich kenne mich in diesen Kriegs- und Armeefragen nicht aus. Aber Voraussetzung für die Teilnahme sollte sein, dass entweder durch die UN alle diplomatischen Möglichkeiten genutzt wurden oder dass die UN wie es derzeit aussieht etwas einem zahnloser Tiger ähnelt und man deshalb ohne UN-Mandat einschreiten muss.

Natürlich sollten nur die deutschen Soldaten mitmischen, die das wollen. Also keine Wehrdienstpflichtigen, z.B. Aber ich nehme an, dass das sowieso immer so ist.

Bevor Israel von der Landkarte ausradiert wird, sollte man Ahmadinedschad ausradieren. :] Und da kann der deutsche Radierer ruhig ein bisschen mitradieren. :top:

Quo vadis
09.05.2006, 18:48
Bevor Israel von der Landkarte ausradiert wird, sollte man Ahmadinedschad ausradieren. :] Und da kann der deutsche Radierer ruhig ein bisschen mitradieren. :top:


:vogel: ..damit dann in Berlin noch ein Hinkelsteinfeld für die von den Deutschen ermordeten Moslems im Iran entsteht ??
:lol:

politi_m
09.05.2006, 18:54
:vogel: ..damit dann in Berlin noch ein Hinkelsteinfeld für die von den Deutschen ermordeten Moslems im Iran entsteht ??
:lol::D

Nein, aber unsere Soldaten brauchen doch auch mal ein bisschen Action. Armeen müssen ab und zu mal rumballern. Dafür sind sie schließlich da.

So können wir testen, ob wir für solche Aktionen überhaupt in der Lage sind. Falls ja, können wir auf internationaler Bühne beweisen, dass wir dazu fähig sind. Falls nein, wissen wir, was wir verbessern müssen.

Mark Mallokent
09.05.2006, 19:08
Mal angenommen, Amerika wäre nicht in der Normandie gelandet.Bleibt noch Sizilien und Anzio.Amerika wäre bis Kriegsende in Italien steckengeblieben, während Russland am Rhein sitzt.
Was hätte der Krieg ohne die Besetzung West Berlins und des späteren BRD Gebietes (franz./brit. Zone mal ausgenommen) Amerika denn gebracht?
Japan? Kapituliert aber unbesetzt, schönes Okinawa und Iwo Jima for nothing...Tenno bleibt und Japan wird die nächsten 50 Jahre Tigerstaat in Asien.
Im 2. WK hat Amerika etwa soviele Soldaten wie im Civil war verloren, um 400 000.1865 war die Nation wieder vereint, aber 1945? Ohne Normandie, hätte es für Amerika rein gar nix gebracht, außer Hitler kaputt und Stalin bis zu Rhein.:lesma:
Was willst du damit eigentlich sagen?

Mark Mallokent
09.05.2006, 19:09
4 Moderatoren haben für Kriegsbeteiligung gestimmt, keiner dagegen.
Und das obwohl auf Seiten der Kriegsgegner alle politischen Lager (links, rechts, mitte) vertreten sind und sie obendrein noch die klare Mehrheit stellen.
Daraus ergibt sich der begründete Verdacht, dass politikforen.de eine Veranstaltung der CIA ist! :cool: :cool: :cool:
Jetzt kommt's raus. :)) :rofl:

Quo vadis
09.05.2006, 19:16
:D

Nein, aber unsere Soldaten brauchen doch auch mal ein bisschen Action. Armeen müssen ab und zu mal rumballern. Dafür sind sie schließlich da.


Oh Gott, ein KDV-ler :)) Regel Nr. 1 "Niemand haßt den Krieg mehr als der Soldat" und Regel Nr. 2 "Nicht Generale setzen Heere in Bewegung, sondern Politiker X(

Praetorianer
10.05.2006, 16:47
So, wenn also ein fremder (unzweifelhaft souveräner) Staat in einem anderen ein Terror-Regime (Schah) stützt, gleichzeitig aber dort (vorsorglich, da der Despot die Nerven verliert) einen Militärputsch plant und vorbereitet (s. dazu: Robert E. Huyser, Mission to Teheran, 1986 London, bzw. in dt. "Putschen Sie, Herr General", 1986 Rowohlt-Verlag), um eigene Ölinteressen zu vertreten, ist das im Sinne westlicher Demokratien legitim?
Wenn nach Übernahme der Macht durch Gruppierungen aus dem Volk (hier Chomeini + islamische Gruppe) die Auslieferung des Despoten von dessen Schutzmacht USA fordern, ist das unzulässig?
Wenn sich Studenten über diese Anmaßung der USA, sich schützend vor den Despoten zu stellen, erregen - und mit dem einzig geeigneten Mittel (Botschaftsbesetzung) versuchen, dessen Auslieferung zu erzwingen - ist das eine Kriegserklärung?

Geradezu armselig, diese Argumentation, mit der ein Krieg in der Zukunft begründet werden soll ... Studentenrandale vor 27 Jahren ... :(
Noch abstruser wird Deine Argumentation allerdings, wenn man betrachtet, daß die USA (die ja nach diesen Darstellungen ohnehin seit 1979 im Krieg mit Iran sind) danach noch Waffen und Geheimdienstdaten an diesen "Feind" lieferten. (z.B. Iran-Contra, "Veil - The Secret Wars of the CIA 1981-1987", Woodward 2005) ...


Hier bringe ich nur Deine "Logik" auf den Punkt ... wenn jeder Staat, dessen territoriale Integrität mal irgendwann von Bürgern (also, nicht mal Streitkräften) eines anderen verletzt wurde, das Recht hat, dafür zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt (in Deinem Beispiel 27 Jahre danach) mit einem militärischen Gegenschlag zu antworten - oder wenn eine solche Verletzung den Agressor definiert - dann ist meine Aussage oben schon richtig!
Denn es waren die USA, die mit der Behauptung von der versenkten "Maine" den amerik.-span. Krieg begannen, in dessen Verlauf Kuba besetzten (Guantanamo ist es ja heute noch) und die Phillipinen okkupierten.
Im gleichen Sinne die Relation Edo:Hawai ;)

Danke, aber es war ja auch nicht anders möglich, als sie so zu interpretieren ... :D


Ich leugne gar nichts! Denn ich habe so wenig offenkundige Beweise oder Gegenbeweise, wie jeder hier im Forum - ich stelle nur fest, daß etwas nicht bewiesen, demzufolge nur Behauptung ist.
Dazu empfehle ich mal, die Aussagen, Artikel (http://www.embargos.de/irak/irakkrieg2/hintergrund/cia_veteran_wahrheit_halabja_jw.htm) etc. von Pelletier und Johnson mit ins Kälkül zu ziehen ... mir liegt es eben nicht, alles was aus dem White House kommt, immer gleich als die reine Wahrheit - und nichts als die Wahrheit anzunehmen!
Ganz im Gegenteil!!!

Zumindest gibt es berechtigte Zweifel (welches Gas tatsächlich (Senfgas/Zyanid), wer (Irak/Iran), welche Absicht/Umstände (Genozid/Grenzkrieg) ... Du siehst - nicht alles so eindimensional, wie immer dargestellt.

Aber vielleicht erfahren wir ja demnächst aus Washington, daß es doch der Iran war - und deshalb dort jetzt das Regime beseitigt werden muß ... :rolleyes:


Ach, laß Dir alle Zeit, die Du brauchst ... ich hatte ohnehin schon gar nicht mehr damit gerechnet ... da wartet höchstens irgend ein "Grindel" auf Dich ... und der kümmert mich nicht die Bohne ... :2faces:


An willkürlich ausgelegten schon - wie der Irak beweist!


Richtig! Noch mehr aber, wenn der Iran Einfluß auf den Irak gewinnen sollte - dort sieht es ja auch nicht gerade so aus, als ob alles nach US-Vorstellungen läuft.
Und genau deshalb wird nichts die USA aufhalten, dort ihren nächsten Ölkrieg zu starten. Aber bitte ohne deutsche Soldaten, ohne deutsches Geld und ohne eine Bundeskanzlerin, die das ganze dann auch noch wohlwollend kommentiert. Deutschland muß sich weiter für eine friedliche Lösung stark machen!

Es dürfte jemandem, der so antiamerikanisch ist, wie Du, schwer sein klarzumachen, was du hier für für eine heuchlerische Doppelmoral an den Tag legst und zwar gleich in mehreren Punkten.

Der Hauptpunkt, der sowohl dich als auch den Sauerländer betrifft, ist, dass ihr einfach die Definitionshoheit für euch proklamiert, was ein souveräner Staat ist und was nicht.

1. Der Sauerländer stellt die These auf, der Iran sei ein souveräner Staat, deswegen darf er machen, was er will - abgeschlossen, formal einfach und klar, jede genaure Betrachtung erübrige sich.

Jetzt, da ich auf die Botschaftsbesetzung aufmerksam gemacht habe, ein klarer Übergriff auf einen souveränen Staat, plötzlich Empörung, plötzlich muss man genauer hinschauen, sich die Geschichte anschauen, den Gesamtzusammenhang sehen?

Wieso das plötzlich? Zur Verurteilung der Aktionen der USA reicht es ja einfach formal festzzustellen, das sei ein souveräner Staat und die USA damit im Unrecht - da verbietet sich jedes genaueres Hingucken.

2. Plötzlich gibt es einen Sprung im entsprechenden Ton, der Iran unter dem Schah wir nicht mehr betont als "souveräner Staat", sondern als Terror-Regime bezeichnet. Könntest du ganz kurz darlegen, woran das liegt, warum der heutige Iran in erster Linie ein souveräner Staat und der Iran unter dem Schah in erster Linie ein Terror-Regime war?

Natürlich darf man nicht mal genau hingucken, wie das Regime der Japaner oder der Spanier auf den Phillipinen war und natürlich auch nicht hinterfragen wie sie die einheimische Bevölkerung behandelt haben. Nein, hier gilt es wiederum nur festzustellen, dass die Amerikaner die Phillipinen besetzt haben.

3. Kannst du kurz erzählen, was für dich ein Beweis darstellt? Mir scheint es so, als reiche der Verweis auf irgendein Buch, dessen Inhalt man nicht widergeben noch die Quellen, auf die der Autor sich beruft, um die Boshaftigkeit der USA zu beweisen. In Bezug auf Saddam sieht die Sache anders aus.

4. Schön, dass du nicht blindslinks alles glaubst, was aus dem weissen Haus kommt, stattdessen glaubst du scheinbar blindlinks alles, was die junge Welt schreibt.

Ich stelle zunächst mal fest:

- dieser Artikel versucht, den Genozid an den Kurden zu leugnen, im Laufe dessen nach vorsichtigen Schätzungen 100 000 Kurden ums Leben kamen, indem es den Tod von 5000 Giftgastoten in Zweifel zieht
- zum Einsatz von Senfgas gegen Kurden nach dem zweiten Golfkrieg schweigt die Zeitung, wer wars diesmal? Die Türken?
-
Der Zustand der Leichen der Kurden deutete jedoch darauf hin, daß sie mit einem Gift getötet wurden, der über die Blutbahnen wirkt, d.h. mit einem Gas auf Zyankali-Basis, das – und dies war bekannt – von Iran eingesetzt wurde. Die Iraker, bei denen davon ausgegangen wurde, daß sie Senfgas eingesetzt hatten, hatten zu jener Zeit kein Gas, das über die Blutbahnen wirkt«,

Lachhaft, der Irak hatte also keine Möglichkeiten Blausäure zu synthetisieren, aber Möglichkeiten, aber Senfgas konnte er herstellen? Zur Bläusäuresynthese bedarf es einer kleinen Anlage, in der man Methanol mit Ammoniak (unter Platinkatalyse) umsetzt, vergleichsweise billige Massenprodukte. Wenn der CIA tatsächlich sowas behauptet haben soll, solltest du mal der Tatsache gerecht werden, dass du nicht alles glaubst, was der CIA so von sich gibt. :)

Es gibt aber auch eine andere Möglichkeit, es handelt sich bei diesem Herren nur um einen Wichtigtuer, der von der jungen Welt dankbar aufgegriffen wird.

Das aber nur zur Glaubwürdigkeit der Ausführungen des Herrn.

- das einzige, was man dem Artikel abgewinnen kann, ist, dass er die Tatsache betont, dass (wenn denn der Rest so stimmt) es sich hier um eine Schlacht handelte, in der beide Seiten Giftgas nutzen (komisch übrigens, dass das einerseits so betont wird, auf der anderen Seite aber eingebläut wird, dass die Kurden alle am iranischen Giftgas starben, ein Schelm, der böses dabei denkt)

Daraufhin willst du jetzt den Einsatz des Iraks von Giftgas gegen Kurden in Frage stellen? Gut, immerhin noch besser als dieses Drecksblatt, dass die Gelegenheit gleich nutzt, um sämtliche kurdischen Opfer von Saddams Aktionen zu leugnen und den Genozid als Lüge darzustellen, aber wäre immernoch die Frage, was mit den Kurden war, die nach dem 2. Golfkrieg vergast wurden.

Nebenbei halte ich diese Frage für äußerst irrelevant, einer der Hauptkriegsgründe (die Gewissheit der Irak habe Massenvernichtungswaffen) hat sich als nicht gegeben herausgestellt, einen der anderen genannten, um den es Bush scheinbar ging, nämlich dass Saddam einer der schlimmsten Tyrannen des letzten Jahrhunderts war, lässt sich wohl nicht dadurch entkräften, dass einer, der hunderttausende von Menschen ermorden ließ, eventuell (nach einem sehr zweifelhaften Artikel!) 5000 Tote, die ihm gemeinhin zugerechnet werden, vielleicht doch nicht ermordet hat, sondern eher deren Tod billigend in Kauf nahm, kaum widerlegen oder wie siehst du das.

Ob das als Kriegsgrund taugt, sei mal dahingestellt. Von der Bezeichnung "Monster" halte ich nicht viel, aber wenn jemand diese Bezeichnung wirklich verdient hat, dann Saddam.

Würde die junge Welt eigentlich genauso empört regieren, wenn jemand Hitler als Monster bezeichnete? Natürlich ist das nicht sehr sachlich, aber man solche Empörung mag ich wegen dieser Bezeichnung nicht teilen.

5. Ich habe dir bereits erklärt, was der gravierende formale Unterschied zwischen diesen Fällen ist, nämlich ob anschließend Frieden geschlossen wurde oder nicht. Stattdessen weichst du aus oder bist einfach nicht in der Lage, den Unterschied zu verstehen. Das Ergebnis ist das gleiche, du wiederholst nur deine alte Laier. Von daher scheint es zwecklos, dir weiter erklären zu wollen, warum deine Vergleiche unpassend und an den Haaren herbeigezogen sind.

Roter Prolet
10.05.2006, 20:46
Ahmadinedschad und das Mullah-Regime in Teheran werde ich in keinster Weise in Schutz nehmen. Diesem dahergelaufenem Haufen ultrareaktionäre soll ein Sturz gewünscht werden.

Aber ob die deutsche Bundeswehr sich an einer militärischen Invasion einer "Koalition der Willigen" des Irans beteiligen soll? - Definitiv NEIN.

Das Ganze stinkt ja wie vor 3 Jahren bei der Irak-Krise und bin mir vollkommen sicher, dass es nicht um Atomwaffen oder Menschenrechte geht, sondern nur um das Freigeben, nein, Freischiessen und -bomben der Ölindustrie und die Sicherung durch eine hörige (Militär-?)Verwaltung und Regierung.

politi_m
10.05.2006, 20:54
Eine Intervention darf natürlich kein Selbstzweck sein. Wenn aber alle praktikablen diplomatischen Möglichkeiten ausgeschöpft worden sind, dann muss man diese Option natürlich im Auge behalten. Das ist doch völlig klar. Und wenn ein iranischer Präsident sagt, dass man Israel von der Landkarte auslöschen will, und dann Aktivitäten in Gang setzt, die Iran mal die Möglichkeit eröffnen, Atombomben zu besitzen - vor allem mit einem Irren wie dem A. als Präsidenten - dann muss etwas geschehen.

Waldgänger
10.05.2006, 21:02
Ahmadinedschad und das Mullah-Regime in Teheran werde ich in keinster Weise in Schutz nehmen. Diesem dahergelaufenem Haufen ultrareaktionäre soll ein Sturz gewünscht werden.

Aber ob die deutsche Bundeswehr sich an einer militärischen Invasion einer "Koalition der Willigen" des Irans beteiligen soll? - Definitiv NEIN.

Das Ganze stinkt ja wie vor 3 Jahren bei der Irak-Krise und bin mir vollkommen sicher, dass es nicht um Atomwaffen oder Menschenrechte geht, sondern nur um das Freigeben, nein, Freischiessen und -bomben der Ölindustrie und die Sicherung durch eine hörige (Militär-?)Verwaltung und Regierung.

Mit deinem obrigen Satz des "Haufen ultrareaktionäre" zeigt sich wieder, wie nah sich Liberalismus und Marxismus/Kommunismus doch sind.Der Fortschrittsglaube meint universelle Gesetze für die gesamte Menschheit ableiten zu können und fördert die Intoleranz der Kulturen und Ansichten untereinander.Deinem Nein zur deutschen Intervention im Iran kann ich allerdings vollkommen zustimmen.Das sollte wegen dem Zitat in meiner Signatur aber auch ersichtlich sein.

rightwing
11.05.2006, 15:47
ja, sollte sie!

det iran ist ein extremistischer, totalitärer staat, von dem eine ungeheuere bedrohung ausgeht!

vor gut 60 jahren hat man auch bis zuletzt gewartet und hat dann erst begriffen was los ist! ich denke man kann da einige parallelen ziehen!

Rocky
11.05.2006, 16:12
ja, sollte sie!

det iran ist ein extremistischer, totalitärer staat, von dem eine ungeheuere bedrohung ausgeht!

vor gut 60 jahren hat man auch bis zuletzt gewartet und hat dann erst begriffen was los ist! ich denke man kann da einige parallelen ziehen!

Allen Moeglichen Leuten faellt die Parallele auf.

Auch die Tatsache, dass sowas sehr zeit-empfindlich ist, faellt vielen Leuten auf.

Hitler hatte 1938 seinen Erfolg mit der Welt, die Welt hatte sich fuer appeasement entschlossen, genau so wie heute gegenuebe Iran.

1939, also ein Jahr spaeter, hat den Hitler der Hafer gestochen.

Wenn ihn der Hafer spaeter gestochen hatte, waere seine Chancen Null geworden. Sein Pech war, dass er es nach einem jahr nicht mehr mit Chamberlein, sondern mit Churchill gekriegt hat. Churchill war genau das Gegenteil vom Appeasement Typ. Mit Chamberlein 1939 haette die Weltgeschichte einen ganz anderen Lauf genommen.

Die Iraner sind gute Stundenten des Dritten Reiches. Der Zeitdruck ist denen auch nicht entgangen. Und sie wollen Hitler's Pech vermeiden.
Rocky

Sauerländer
11.05.2006, 17:11
Ausweichen, Sauerländer?

Es ging um deine These, wer der Agressor sei und ich habe einfach klargestellt, der Iran hat die USA angegriffen 1979
Was hat der damalige Konflikt mit dem heutigen zu tun? Es sei denn, wir leiten jetzt aus jedem "der hat mich mal schief angesehen" ein Recht zum Krieg ab.
Dann sollte aus deutscher Perspektive der gesamte Westen sich gut in Acht nehmen.

Welche Befehle haben wir denn in letzter Zeit aus Washington entgegengenommen und wann hat Washington das letzte Mal mit Terror (oder gar A-Waffen) gedroht, wenn wir das nicht täten?
Bedauerlicherweise sitzt das ensprechende Untertanenverhältnis schon so tief im Bewußtsein, dass direkt Befehler kaum noch nötig sind. Die Statthalter übetreffen sich ja von sich aus in Gefolgsamkeit.

Wann hat Washington das letzte Mal einen Mob gegen deutsche oder dänische Botschaften organisiert, weil ihnen eine Karrikatur nicht gepasst hat?
Wann hat klar nachgewiesenermaßen der Iran als Staat das getan?

Doch, aber wie schon gesagt, hat er amerikanisches Hoheitsgebiet besetzt,
Nein, wie böse.:))
Ich nehme an, eine dem entgegentretende Besetzung der iranischen Botschaft in Washington ließe sich durchaus als alzeptabel rechtfertigen.
Mit der Besetzung einer Botschaft jedoch einen seitdem bestehenden Kriegszustand zu behaupten, der dann die Besetzung eines ganzen Landes rechtfertigen soll...."abenteuerlich" trifft es nichtmal annähernd.

außerdem ist die Aussage, die du ableitest, Schwachsinn.
Ach, ist sie das? Na wenn Du das sagst...:cool:

Wer will den Iran in Schutt und Asche bomben?
Nicht den ganzen Iran. Die Bohrtürme bleiben selbstverständlich stehen, es sei denn die blöden Perser hauen sie kurz vor Torschluss noch um. Das wäre sehr unpraktisch, und damit sie das nicht tun, werden sie vorher weggebombt.:rolleyes:

Hälst du Kidnapper und Lösegelderpresser nicht für Verbrecher?
Doch. Und?

Hälst du Kinderschänder für Verbrecher und wenn ja, warum?
Ja, tue ich. Weil ich so sozialisiert wurde, Kinderschändung für moralisch äußerst verwerflich zu halten. Was das mit dem Thema zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht ganz.

Hast du eigentlich mitbekommen, worum es in dieser Diskussion geht? Er soll sie gar nicht erst bekommen.
Von mir aus.
Baut der Iran die Atombombe? Beweise!

Natürlich besteht der nicht, deswegen war mein Statement auch genau auf dein Szenario gerichtet, den Falle eines Krieges zwischen Iran und Israel. In diesem Falle dürfte bei einem nuklearen Schlagabtausch Israel wohl seine Existenz einbüßen. Warum also mein Zitat zweckentfremden.
Er besteht also nicht, wunderbar. Wo ist dann die Rechtfertigung, das Erlangen der Atombombe durch den Iran um jeden Preis zu verhindern?
Das Israel fortan etwas leiser sein muss, weil ab jetzt, wenn es knallt, ernsthaft was zu zurückkäme?
Zugegeben, von Tel Aviv aus gesehen ist das eine recht unbequeme Aussicht, aber so ist das eben in der Politik wie überhaupt im Leben:
Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.

Kannst du persönlich sehen, wie du willst, der Iran hat 1979 den Frieden gebrochen, seit dem wüsste ich nicht, dass ein Friedensvertrag zwischen den beiden geschlossen wurde.
Bestünde einer, wäre er auch das Papier nicht wert. Verträge halten Großmächte solange, wie es ihren Interessen dient.

Roter Prolet
11.05.2006, 18:46
Eine Intervention darf natürlich kein Selbstzweck sein. Wenn aber alle praktikablen diplomatischen Möglichkeiten ausgeschöpft worden sind, dann muss man diese Option natürlich im Auge behalten. Das ist doch völlig klar. Und wenn ein iranischer Präsident sagt, dass man Israel von der Landkarte auslöschen will, und dann Aktivitäten in Gang setzt, die Iran mal die Möglichkeit eröffnen, Atombomben zu besitzen - vor allem mit einem Irren wie dem A. als Präsidenten - dann muss etwas geschehen.

Nach dieser Logik wäre dann ein militärischer Schlag gegen die USA auch gerechtfertigt.

Rocky
11.05.2006, 19:56
Nach dieser Logik wäre dann ein militärischer Schlag gegen die USA auch gerechtfertigt.


Gerechtfertigt oder nicht. Weisst Du jemanden, der das versuchen will?

Rocky

Praetorianer
11.05.2006, 22:13
Was hat der damalige Konflikt mit dem heutigen zu tun?

Er ist die Ursache dessen, dass die Beziehungen zwischen den USA und dem Iran dermaßen schlecht sind und er beweist damit, dass deine These, die USA seien der Agressor falsch ist. Agressor ist und bleibt der Iran!


Bedauerlicherweise sitzt das ensprechende Untertanenverhältnis schon so tief im Bewußtsein, dass direkt Befehler kaum noch nötig sind. Die Statthalter übetreffen sich ja von sich aus in Gefolgsamkeit.


Sprich, deine Anmerkung zu meinem Hinweis der Gefahr der Erpressbarkeit durch das Nukleararsenal des Iran war völlig unpassend, da das entscheidende Kriterium nicht erfüllt ist, die USA haben die BRD noch nie atomar bedroht.


Ach, ist sie das? Na wenn Du das sagst...

Sicher, wenn ein souveräner Staat alles dürfte, bräuchten wir die Diskussion nicht zu führen, ein souveräner Staat dürfte den Iran besetzen, er dürfte die USA besetzen, er dürfte besetzen wen er wollte, er dürfte die Bevölkerung versklaven, kastrieren oder töten, er dürfte rauben, brandschatzen und morden.

Du siehst ein, dass deine Aussage von daher schwachsinnig ist oder? Natürlich darf ein souveräner Staat nicht tun, was er will.


Nicht den ganzen Iran. Die Bohrtürme bleiben selbstverständlich stehen, es sei denn die blöden Perser hauen sie kurz vor Torschluss noch um. Das wäre sehr unpraktisch, und damit sie das nicht tun, werden sie vorher weggebombt.

Auf welches Szenario berufst du dich eigentlich, das eine komplette Besetzung des Irans vorsieht?


Doch. Und?


Also wir halten fest, du hälst Geiselnehmer und Lösegelderpresser für Verbrecher, warum verteidigst du sie dann in zurückliegendem Statement?


Wenn die Tatsache, dass jemand für einen "Verbrecher" gehalten wird, der "entsorgt" gehört,

Hier ist es kein Verbrecher mehr, sondern die Kidnapper, unter denen ja auch das heutige Staatsoberhaupt war, werden nur für Verbrecher (in Anführungszeichen!) gehalten.

Ziemlich widersprüchlich, also nochmal die Frage, sind sie nun Verbrecher oder nicht?


Ja, tue ich. Weil ich so sozialisiert wurde, Kinderschändung für moralisch äußerst verwerflich zu halten. Was das mit dem Thema zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht ganz.


Da du, nach deinem obigen Statement zu urteilen, Kidnapper und Geiselnehmer nicht für Verbrecher hälst, sondern nur für Menschen, die von anderen für "Verbrecher" gehalten werden. Angesichts der Tatsache ist die Nachfrage, wie du das bei Kinderschändern siehst, doch durchaus interessant.



Erstens: Hat der Iran die Atombombe? Beweise!


Dafür existieren keine Beweise, jedem klar denkenden Menschen dürfte klar sein, warum der Kompromiss zur Urananreicherung in Russland ausgeschlagen wurde. Warum hat er ihn deiner Ansicht nach ausgeschlagen?

Welche Vorteile hat der Iran daraufhin bezüglich der zivilien Nutzung?


Besteht ein Automatismus, dass er sie einsetzt, sobald er sie hat, anstatt sie -wie jede andere Atommacht- als Abschreckungsmittel einzusetzen? Beweise!


Die Frage hatte ich bereits beantwortet.


Zweitens: Wenn irgendein Staat meint, aus seinem Bedrohungsgefühl heraus "präventive Notwehr" jeder Art üben zu können - ist der dem folgende Krieg sein Bier.


Diese Haltung wäre neutral, vorhin hast du angedeutet, es wäre eigentlich wünschenswert, man schlage sich auf die Seite des Iran. "Sein Bier" hieße zumindest für mich, man beteiligt sich nicht und man mischt sich nicht ein.


Er besteht also nicht, wunderbar. Wo ist dann die Rechtfertigung, das Erlangen der Atombombe durch den Iran um jeden Preis zu verhindern?
Das Israel fortan etwas leiser sein muss, weil ab jetzt, wenn es knallt, ernsthaft was zu zurückkäme?
Zugegeben, von Tel Aviv aus gesehen ist das eine recht unbequeme Aussicht, aber so ist das eben in der Politik wie überhaupt im Leben:
Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.


Weisst du, dasgleiche Problem, das ich Grileg versucht habe zu erklären, man sollte nicht zu sehr hin und herspringen in seinen Kriterien, die Handlungsweisen von Staaten zu beurteilen, du möchstest gerne aufgrund von moralischen, formalen und rechtlichen Kriterien die Handlungsweise der USA verurteilen, damit Iran danach endlich das Recht des Stärkeren für sich geltend machen kann.

Nach deinem letzten Sprichwort zu urteilen, müssten dem Iran tatsächlich fürchterliche Zeiten ins Haus stehen, droht er immerhin Israel mit der Vernichtung. Wenn es so aus dem Walde herausschallte ... gute Nacht.

Aber lass much raten, solche Weisheten gelten natürlich nur für Israel, während der Iran als souveräner Staat machen darf, was er will, richtig? Nur Israel sollte schon mal auf seine Worte Acht geben.


Bestünde einer, wäre er auch das Papier nicht wert. Verträge halten Großmächte solange, wie es ihren Interessen dient.

Darf ich mal die Frage stellen, auf welcher Grundlage man mit dieser Einstellung das Verhalten der USA oder Israel verurteilen könnte?

Sauerländer
11.05.2006, 22:50
Er ist die Ursache dessen, dass die Beziehungen zwischen den USA und dem Iran dermaßen schlecht sind und er beweist damit, dass deine These, die USA seien der Agressor falsch ist. Agressor ist und bleibt der Iran!
Letztlich kann ich hier sagen, was ich will: Du wirst darauf bestehen, ich halte das für ausgemachten Schwachsinn.

Sprich, deine Anmerkung zu meinem Hinweis der Gefahr der Erpressbarkeit durch das Nukleararsenal des Iran war völlig unpassend, da das entscheidende Kriterium nicht erfüllt ist, die USA haben die BRD noch nie atomar bedroht.
Aber der Iran? Wo bedroht der die BRD? Hat der überhaupt Trägerraketen mit nur annähern ausreichender Reichweite? Und Sprengköpfe, mit denen er die bestücken kann?
Niemand bedroht hier die BRD oder sonst irgendwen in Europa, auch wenn gewisse Leute mit aller Vehemenz anderes behaupten, um eine möglichst große Allianz zu schmieden, den Iran möglichst dazu zu bringen, gegen diese Allianz dann als ganzes Drohungen auszustoßen, damit sich Europa dann endlich auch wirklich bedroht fühlt. Sehr, sehr durchschaubar.

Auf welches Szenario berufst du dich eigentlich, das eine komplette Besetzung des Irans vorsieht?
Es ist im Grunde unerheblich, ob wirklich besetzt wird. Bis zu einem gewissen Grad hoffe ich ja, dass sie es versuchen werden, denn dann bekommen sie richtig Ärger. Der Iran ist ein paar Nummern härter als der Irak. Das Terrain beispielsweise ist in guten Teilen für den Panzereinsatz denkbar ungeeignet, sehr partisanenbegünstigend.

Also wir halten fest, du hälst Geiselnehmer und Lösegelderpresser für Verbrecher, warum verteidigst du sie dann in zurückliegendem Statement?
Ich verteidige keine Geiselnehmer und Lösegelderpresser, ich verteidige einen souveränen, international anerkannten Staat, dem egal was er tut -mit Ausnahme der Variante, er würde seine sofortige Selbstentwaffnung und völlige Unterordnung unter das Kommando von Auswärts praktizieren- mit Angriff gedroht wird.
Im Zuge des Einschwörens all der gewünschten Verbündeten auf den Angriff mag moralisierendes Geseier a la "Verbrecher", "Entführer" usw ja ganz praktikabel sein - es ist aber auch sehr durchschaubar.

Hier ist es kein Verbrecher mehr, sondern die Kidnapper, unter denen ja auch das heutige Staatsoberhaupt war, werden nur für Verbrecher (in Anführungszeichen!) gehalten.
Ziemlich widersprüchlich, also nochmal die Frage, sind sie nun Verbrecher oder nicht?
Sie sind die Führungsköpfe eines souveränen Staates. Und solange dieser Staat keinen Angriffskrieg gegen jemand anderen beginnt, ist die einzige Kraft, die ihnen gegebenenfalls was auf die Finger zu hauen hat, ihr eigenes Volk.

Da du, nach deinem obigen Statement zu urteilen, Kidnapper und Geiselnehmer nicht für Verbrecher hälst, sondern nur für Menschen, die von anderen für "Verbrecher" gehalten werden. Angesichts der Tatsache ist die Nachfrage, wie du das bei Kinderschändern siehst, doch durchaus interessant.
Wohl eher der noch billigere Versuch, rhetorisches Wohlverhalten mit dem Holzhammer zu erzwingen, insofern die Alternative ist, in die Nähe der Akzeptanz von Kinderschändern zu rücken - so inhaltlich unstimmig das auch sein mag.

Dafür existieren keine Beweise, jedem klar denkenden Menschen dürfte klar sein, warum der Kompromiss zur Urananreicherung in Russland ausgeschlagen wurde. Warum hat er ihn deiner Ansicht nach ausgeschlagen?
Welche Vorteile hat der Iran daraufhin bezüglich der zivilien Nutzung?
Erstens: Um das Gesicht zu wahren. Es gibt ein Maß des Nachgebens gegenüber dem Ausland, das hinnehmbar ist, und eines, das nicht mehr hinnehmbar ist. Eine da vollständig nachgebende Regierung hätte innenpolitisch EINIGE Legitimationsprobleme.
Zweitens: Kontrolle. Nur was man im eigenen Staat unternimmt, kontrolliert man tatsächlich. Alles andere lebt von der Gnade und Laune anderer.

Diese Haltung wäre neutral, vorhin hast du angedeutet, es wäre eigentlich wünschenswert, man schlage sich auf die Seite des Iran. "Sein Bier" hieße zumindest für mich, man beteiligt sich nicht und man mischt sich nicht ein.
Nachdem hier allerorten durchklingt, die Nichtbeteiligung Deutschlands sei naiv, feige oder was auch immer wollte ich klarstellen, dass der Grund, warum eine Beteiligung nicht wünschenswert ist, nicht darin liegt, dass Konsequenzen eines grundsätzlich als richtig angesehenen Kriegs gefürchtet werden, sondern dass die Legitimation dieses Krieges selbst in Frage gestellt wird.

Weisst du, dasgleiche Problem, das ich Grileg versucht habe zu erklären, man sollte nicht zu sehr hin und herspringen in seinen Kriterien, die Handlungsweisen von Staaten zu beurteilen, du möchstest gerne aufgrund von moralischen, formalen und rechtlichen Kriterien die Handlungsweise der USA verurteilen, damit Iran danach endlich das Recht des Stärkeren für sich geltend machen kann.
Nach deinem letzten Sprichwort zu urteilen, müssten dem Iran tatsächlich fürchterliche Zeiten ins Haus stehen, droht er immerhin Israel mit der Vernichtung. Wenn es so aus dem Walde herausschallte ... gute Nacht.
Aber lass much raten, solche Weisheten gelten natürlich nur für Israel, während der Iran als souveräner Staat machen darf, was er will, richtig? Nur Israel sollte schon mal auf seine Worte Acht geben.
Nein, über Moral in der POlitik bin ich längst hinaus. Ich kriege nur regelmäßig die Hasskappe, wenn ich sehe, wie andere, die das genauso sehen, propagandistisch mit moralischen Parolen arbeiten, und das massiv funktioniert. "Frieden sichern", "Freiheit verteidigen"...DA kriege ich die Hasskappe.
Würde offen gesagt: "Wir wollen da unsere Machtinteressen durchsetzen", dann würde ein einfaches "Eure Interessen sind nicht die unsrigen, also macht euren Quatsch mal schön alleine" reichen, und man könnte sich mehr oder weniger freundlich ignorieren.
Aber das wäre ein Maß an Souveränität der Peripherie, durch das sich die imperiale Zentralmacht in ihrer Eigenschaft als solche bedroht fühlen müsste (aus Sicht der Peripherie absolut wünschenswert).

Du betonst stets die Drohungen von Seiten des Iran, und ich will nicht verhehlen, dass ich mich in letzter Zeit des öfteren frage, was bei gewissen Äußerungen in den Köpfen dieser Leute vorgeht, insofern sie zielsicher immer wieder eine für sie propagandistisch einwandfreie Lage torpedieren.
Möglicherweise geht es dort in der Tat darum, dass Volk zufriedenzustellen und eine starke Führung zu präsentieren.
Aber auch solche Äußerungen kommen nicht aus dem Nichts, sie sind zu sehen vor dem Hintergrund öffentlicher Überlegungen, in diesem oder jenem Fall müsse man eben gegen den Iran vorgehen.

Wer seit Jahren mitbekommt, dass darüber nachgedacht wird, ihm eins auf die Mütze zu hauen, wird gegenüber denen, die das tun, mit der Zeit ebenfalls keinen besonders freundlichen Ton an den Tag legen - wozu auch, alles andere als Unterwürfigkeit (die inakzeptabel wäre) würde ja nicht akzeptiert.


Darf ich mal die Frage stellen, auf welcher Grundlage man mit dieser Einstellung das Verhalten der USA oder Israel verurteilen könnte?
Aber gern:
Mit gar keiner.
Verurteilung von Verhalten liegt mir auch fern - ich bin kein Pazifist oder Moralist, wahrlich nicht.
Alles, worum es mir geht, ist das Bekämpfen von Propaganda, die mit moralischer Scheinargumentation bestimmte Regierungen dazu bringen soll, sich die Interessen bestimmter anderer Regierungen zueigen zu machen.
Letztlich um die Feststellung, dass es ein einheitliches oder auch nur ähnliches Interesse des "Westens" nicht gibt.

Praetorianer
11.05.2006, 23:32
Letztlich kann ich hier sagen, was ich will: Du wirst darauf bestehen, ich halte das für ausgemachten Schwachsinn.


Das ist nicht erstaunlich, ich schätze sogar, du musst dich letztlich darauf zurückziehen.


Aber der Iran? Wo bedroht der die BRD? Hat der überhaupt Trägerraketen mit nur annähern ausreichender Reichweite? Und Sprengköpfe, mit denen er die bestücken kann?


Noch hat er nichtmal Atombomben, ich bin mir aber sicher, diejenigen, die sich hierzulande national schimpfen werden sich auch nach der Erlangung von Atomwaffen ebenso vehement für seine großzügige Ausstattung mit Langstreckenraketen einsetzen.


Niemand bedroht hier die BRD oder sonst irgendwen in Europa, auch wenn gewisse Leute mit aller Vehemenz anderes behaupten, um eine möglichst große Allianz zu schmieden, den Iran möglichst dazu zu bringen, gegen diese Allianz dann als ganzes Drohungen auszustoßen, damit sich Europa dann endlich auch wirklich bedroht fühlt. Sehr, sehr durchschaubar.


Darf ich dem kurz entnehmen, dass du den Iran bisher als der BRD freundlich gesonnen wahrnimmst und Drohungen gegenüber dem deutschen Volk von Sprachrohren des Iran in Deutschland wie dem Muslimmarkt als Zeichen der freundlich gemeinten Warnung wertest?


Es ist im Grunde unerheblich, ob wirklich besetzt wird. Bis zu einem gewissen Grad hoffe ich ja, dass sie es versuchen werden, denn dann bekommen sie richtig Ärger. Der Iran ist ein paar Nummern härter als der Irak. Das Terrain beispielsweise ist in guten Teilen für den Panzereinsatz denkbar ungeeignet, sehr partisanenbegünstigend.

Warum dann diese Märchen, dass geplant würde, den Iran in Schutt und Asche zu bomben?


Ich verteidige keine Geiselnehmer und Lösegelderpresser, ich verteidige einen souveränen, international anerkannten Staat,...

Nein, eben nicht, du hast vorhin implizit die Geiselnehmer verteidigt.


Wohl eher der noch billigere Versuch, rhetorisches Wohlverhalten mit dem Holzhammer zu erzwingen, insofern die Alternative ist, in die Nähe der Akzeptanz von Kinderschändern zu rücken - so inhaltlich unstimmig das auch sein mag.

Das habe ich nicht, ich habe dich danach gefragt, um dir die Absurdität der Verharmlosung der Verbrecher vor Augen zu führen, es ist aber bezeichnend, dass du dich weiterhin nicht dazu durchringen konntest, die Geiselnehmer als Verbrecher zu bezeichnen, das obwohl du das späterem Bekunden zufolge gemeinhin tust.


Erstens: Um das Gesicht zu wahren. Es gibt ein Maß des Nachgebens gegenüber dem Ausland, das hinnehmbar ist, und eines, das nicht mehr hinnehmbar ist.

Ja, sein Gesicht verliert man dann, wenn es einem dabei gar nicht um die zivile Nutzung geht, das ist richtig, denn in diesem Falle hätte man beim Eingehen auf diesen Kompromiss schon gewonnen.


Zweitens: Kontrolle. Nur was man im eigenen Staat unternimmt, kontrolliert man tatsächlich. Alles andere lebt von der Gnade und Laune anderer.


Warum lassen sie es dann nicht gleich sein? Sie sind dabei ohnehin auf Importe angewiesen? Dabei haben sie andere Energieträger in Massen.


Nachdem hier allerorten durchklingt, die Nichtbeteiligung Deutschlands sei naiv, feige oder was auch immer wollte ich klarstellen, dass der Grund, warum eine Beteiligung nicht wünschenswert ist, nicht darin liegt, dass Konsequenzen eines grundsätzlich als richtig angesehenen Kriegs gefürchtet werden, sondern dass die Legitimation dieses Krieges selbst in Frage gestellt wird.


Deinem späteren Statement zufolge gibt es im Grunde nur ein Recht, das Recht des Sträkeren und keinerlei moralische Wertung, ob etwas legitim oder illegitim ist.



Nein, über Moral in der POlitik bin ich längst hinaus. Ich kriege nur regelmäßig die Hasskappe, wenn ich sehe, wie andere, die das genauso sehen, propagandistisch mit moralischen Parolen arbeiten, und das massiv funktioniert. "Frieden sichern", "Freiheit verteidigen"...DA kriege ich die Hasskappe.
Würde offen gesagt: "Wir wollen da unsere Machtinteressen durchsetzen", dann würde ein einfaches "Eure Interessen sind nicht die unsrigen, also macht euren Quatsch mal schön alleine" reichen, und man könnte sich mehr oder weniger freundlich ignorieren.
Aber das wäre ein Maß an Souveränität der Peripherie, durch das sich die imperiale Zentralmacht in ihrer Eigenschaft als solche bedroht fühlen müsste (aus Sicht der Peripherie absolut wünschenswert).


Zum Glück ist Verlogenheit in der Politik ja einseitig verteilt, das man sehr schnell die Guten und die Bösen erkennt.


Du betonst stets die Drohungen von Seiten des Iran, und ich will nicht verhehlen, dass ich mich in letzter Zeit des öfteren frage, was bei gewissen Äußerungen in den Köpfen dieser Leute vorgeht, insofern sie zielsicher immer wieder eine für sie propagandistisch einwandfreie Lage torpedieren.


Und das Ergebnis deines Nachdenkens:


Wer seit Jahren mitbekommt, dass darüber nachgedacht wird, ihm eins auf die Mütze zu hauen, wird gegenüber denen, die das tun, mit der Zeit ebenfalls keinen besonders freundlichen Ton an den Tag legen - wozu auch, alles andere als Unterwürfigkeit (die inakzeptabel wäre) würde ja nicht akzeptiert.


Klar, die defensiven Absichten des Iran - so etwas wie die Stürmung einer Bitschaft mit Geiselnahme ist ja, wie du weiter oben ausführst irrelevant - sind ja offenkundig, sie werden halt immer von den bösen Juden zu so etwas provoziert.

Das Perfide ist, dass diesselbe Argumentation immer noch gefahren würde, wenn der Iran seine Drohungen wahrmachte. Der arme und friedliebende Iran wurde dann eben von den bösen Juden gezwungen, sie zu vernichten.


Letztlich um die Feststellung, dass es ein einheitliches oder auch nur ähnliches Interesse des "Westens" nicht gibt.

Das ist zweifelsohne so allgemein formuliert richtig.

dr-esperanto
12.05.2006, 06:14
Man muss den Deutschen sagen, dass das Benzin bei einem Angriff auf Teheran mindestens doppelt so teuer würde, dann ist denen Israel doch herzlich egal.

dr-esperanto
12.05.2006, 06:56
Habe gerade erfahren, dass amerikanische Truppen bereits im Iran sind:

www.bueso.de

Bei einer Anhörung des zuständigen Unterausschusses für Nationale Sicherheit im US-Repräsentantenhaus über das UN-Programm "Öl für Nahrungsmittel" im Irak wurde letzte Woche publik, daß amerikanische Truppen bereits gegen den Iran eingesetzt werden. Der Kongreßabgeordnete Ron Kucinich, Sprecher der Demokraten in diesem Unterausschuß, legte dafür Beweise vor und konfrontierte zusammen mit seinem Kollegen Henry Waxman - Sprecher der Demokraten im Gesamtausschuß - den als Zeuge geladenen amerikanischen UN-Botschafter John Bolton mit diesen Fakten. Kucinich wörtlich: "Höchstwahrscheinlich wurde die Entscheidung, den Iran anzugreifen, bereits getroffen. Amerikanische Truppen sind schon im Iran."

Als Beleg für seine Feststellung führte Kucinich an:
# Am 14. April sagte Oberst Gardiner gegenüber dem Fernsehsender CNN, der iranische Botschafter bei der IAEA in Wien, Soltanieh, habe ihm mitgeteilt, die Iraner hätten aufständische Soldaten gefangen, die zugegeben hätten, mit amerikanischen Truppen im Iran zu kollaborieren.
# Am 17. April berichtete der Journalist Seymour Hersh in der Zeitung New Yorker, er habe von amerikanischen Quellen erfahren, US-Marines seien bereits in den assyrischen, kurdischen und balutschistanischen Regionen des Iran tätig.
# Am 10. April erklärte Vince Cannistraro, der ehem. Leiter der Abteilung für Terrorbekämpfung in der CIA, es liefen bereits verdeckte Operationen von US-Sondereinsatzkräften zur Unterstützung von Dissidenten und zur Zielerfassung.
# Newsweek hatte bereits am 14. Febrar berichtet: "Die [US-]Regierung versucht, Mitglieder der MEK [Mudschaheddin] für Einsätze gegen den Iran zu rekrutieren."
# Der Journalist Jim Lobe zitierte am 11. Februar auf der Internetseite antiwar.com Äußerungen des ehem. CIA-Beamten Philip Giraldi im American Conservative, amerikanische Sondereinsatzkräfte leiteten schon seit dem Sommer 2004 MEK-Aufklärungseinsätze im Iran.
# Der britische Guardian schrieb am 20. April, der amerikanische UN-Botschafter John Bolton habe britischen Parlamentariern gesagt, er glaube, Militäreinsätze könnten das iranische Atomprogramm stoppen oder verzögern.

Selbst wenn der Iran sich bereit erkläre, mit den USA oder anderen Mitgliedsländern des UN-Sicherheitsrats zu verhandeln, so Kucinich, werde sich die jetzige US-Politik, auf einen Krieg hinzuarbeiten, nicht ändern - wie schon beim Irak. Als Bolton vor dem Unterausschuß eine kurze Erklärung zur Handhabung von UN-Sanktionen abgab, hielt Waxman ihm vor, Bolton höchstpersönlich habe den "Uranerz aus Niger"-Schwindel ausgeheckt, der im Dezember 2002 zur Rechtfertigung des Irakkriegs benutzt wurde.

Würfelqualle
12.05.2006, 07:11
Sollte sich die BRD an einem Krieg gegen den Iran teilnehmen?


Auf keinen Fall. Soll doch der Ami seine Kriege alleine führen und hoffendlich eins aufs Maul bekommen.




Gruss vonne Würfelqualle

Praetorianer
12.05.2006, 07:29
Habe gerade erfahren, dass amerikanische Truppen bereits im Iran sind:

www.bueso.de


Das ist natürlich eine hervorragende Quelle, kannst du vielleicht noch auftreiben, was Scientology zu der Problematik zu sagen hat?

SLOPPY
12.05.2006, 10:34
Schlag gegen den Iran...Schön wärs ja, wird wohl ausfallen wegen is nich. Warum steht hier in einem Klasseartikel.

http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/04.05.2006/2507069.asp

Warum Iran die Bombe bekommt

Weder die USA noch Israel können den Mullahs glaubhaft militärisch drohen / Von Alan Dershowitz

Blicken wir den Tatsachen ins Gesicht. Iran wird die Bombe bekommen. Das Land hat bereits Raketen getestet, die den gesamten Nahen Osten und einen großen Teil Südeuropas erreichen können. Und es behauptet, über 40 000 Selbstmordattentäter zu verfügen, die bereitstehen, seine Feinde mit Terror – auch Nuklearterror – zu überziehen.

Nichts wird Iran abhalten. Sanktionen gegen eine reiche Ölnation sind wertloser Protest. Die Diplomatie ist schon gescheitert, weil Russland und China auf beiden Seiten mitspielen. Sabotage, Bestechung – selbst die Ermordung von Nuklearwissenschaftlern – verzögern allenfalls den Zeitpunkt, an dem Iran zur Atommacht wird, verhindern es aber nicht. Übrig bleiben Androhung von Gewalt und, als letzter Schritt, Militäreinsätze.
(...)
Diese Drohungen eines Nuklearangriffs werden von israelischer Seite ernst genommen, auch wenn sie weder bevorstehen noch als sicher anzusehen sind. Die Israelis erinnern sich gut an die apokalyptischen Drohungen eines früheren Diktators, die nicht ernst genommen wurden. Diesmal verfügen die, die bedroht werden, über die militärische Stärke, der Gefahr zu begegnen, und ihre Bereitschaft, das zu tun, steigt in dem Maße, wie die Gefahr steigt. Selbst bei einer Wahrscheinlichkeit von fünf Prozent für einen iranischen Atomangriffs, wäre das Risiko der nationalen Auslöschung zu groß für jede Nation – und ganz besonders für eine, die auf der Asche des Holocaust aufgebaut wurde.
Die iranischen Führer verstehen das. Sie nehmen die Aussagen der israelischen Politiker ernst, niemals einen nuklearen Iran unter der gegenwärtigen Führung zu akzeptieren. Sie rechnen mit einem Angriff Israels, sobald sie kurz vor der Atombombe stehen. Warum aber lassen sie sich nicht von der Aussicht auf einen israelischen präemptiven (oder präventiven) Angriff abschrecken? Aus drei miteinander verbundenen Gründen: Erstens wäre ein israelischer Angriff ein begrenzter, chirurgischer Militärschlag. Er würde nicht einhergehen mit einer vollständigen Invasion, Besetzung und Regimewechsel. Zweitens würde er die Herstellung einer Atombombe lediglich verzögern. Einige Nuklearanlagen würden nicht getroffen, weil sie verbunkert sind oder in unzugänglichem Gelände. Der dritte und wichtigste Grund ist, dass ein israelischer Angriff das iranische Regime festigen würde. Es würde Iran in das Opfer einer „zionistischen Aggression“ verwandeln und die Muslime, sowohl in- als auch außerhalb Irans, gegen ihre gemeinsamen Gegner verbünden.

Hinzu kommt: Sollte sich die innenpolitische Lage für das Teheraner Regime verschlechtern, sollten etwa die aufkeimenden demokratischen oder säkularen Anti-Ahmadinedschad-Bewegungen stärker werden, könnte der Präsident durchaus an einen Punkt gelangen, an dem er einen israelischen Angriff begrüßen, sogar provozieren oder vortäuschen könnte. Deshalb funktioniert die israelische Drohung nicht als Abschreckung.
(...)
Auch wenn die Doktrin des Präventivkriegs leicht missbraucht wird – wie im Beispiel Irak – ist sie manchmal ein notwendiges Übel. Das Versäumnis von Großbritannien und Frankreich, Mitte der 30er Jahre einen präventiven Krieg gegen Nazi-Deutschland zu führen, hat die Welt Millionen Menschenleben gekostet. Wird das Gleiche einmal über das Versäumnis gesagt werden, Iran davon abzuhalten, Nuklearwaffen zu entwickeln?
...

SLOPPY
12.05.2006, 10:41
Habe gerade erfahren, dass amerikanische Truppen bereits im Iran sind:
www.bueso.de. (http://www.bueso.de.)

Soviel gebündelter rot/grüner Dreck und Gehirnwäsche der Gutmenschen in einer Internetpräsenz, ist wirklich selten zu finden.

Grileg
12.05.2006, 16:47
Es dürfte jemandem, der so antiamerikanisch ist, wie Du, schwer sein klarzumachen, was du hier für für eine heuchlerische Doppelmoral an den Tag legst und zwar gleich in mehreren Punkten.
Ohne auf einen Punkt einzugehen, den wir andernorts schon ansprachen - es dürfte überhaupt niemandem etwas klar zu machen sein, was nicht vorhanden ist. Aber behaupten kann man es ja. :rolleyes:


Der Hauptpunkt, der sowohl dich als auch den Sauerländer betrifft, ist, dass ihr einfach die Definitionshoheit für euch proklamiert, was ein souveräner Staat ist und was nicht.
Das z.B. ist nämlich schon mal absurd! Was ein souveräner Staat ist, maßen weder ich, noch der Sauerländer sich an, zu definieren!
Da gibt es staats- und völkerrechtliche Definitionen, die man einfach nur übernehmen muß. Hältst Du mich für so naiv, daß ich dazu eigene "erfinden" würde? Natürlich räume ich ein, daß es die Argumentation erleichtert, wenn man diese Definitionen kennt ... :D


1. Der Sauerländer stellt die These auf, der Iran sei ein souveräner Staat, deswegen darf er machen, was er will - abgeschlossen, formal einfach und klar, jede genaure Betrachtung erübrige sich.
Daß der Iran ein souveräner Staat ist, ist eben nicht nur eine These des Sauerländers (oder von mir), sondern ein völkerrechtlich anerkannter Fakt.
Damit kann er zwar nicht alles machen (s. dazu UN-Charta, eigene vertragliche Verpflichtungen u.a.), aber doch alles, was jedem anderen souveränen Staat ebenfalls zugestanden wird - im Rechtssprachgebrauch nennt man das "billiges Ermessen".
Um am Thema zu bleiben - er darf Atomforschung betreiben und Atomenergie friedlich nutzen. Er darf sogar seinerseits aus dem Atomwaffensperrvertrag ausscheiden (Kündigungsfrist beachten) und dann, wie die USA und andere Atommächte eine eigene Atom-Streitmacht aufbauen. Ob dies wünschenswert ist, hat mit Völkerrecht und Souveränität zunächst gar nichts zu tun!


Jetzt, da ich auf die Botschaftsbesetzung aufmerksam gemacht habe, ein klarer Übergriff auf einen souveränen Staat, plötzlich Empörung, plötzlich muss man genauer hinschauen, sich die Geschichte anschauen, den Gesamtzusammenhang sehen?

Wieso das plötzlich? Zur Verurteilung der Aktionen der USA reicht es ja einfach formal festzzustellen, das sei ein souveräner Staat und die USA damit im Unrecht - da verbietet sich jedes genaueres Hingucken.
Im Gegenteil - gerade genaueres Hingucken ist von Nöten! Einfach mal, um zu sehen, wie wenig es die USA jedesmal interessiert, daß andere Staaten eben auch souverän sind.
Aber, wenn Du schon einen künftigen Überfall der USA auf den Iran höchstvorsorglich mit einer Botschaftsbesetzung vor 27 Jahren begründest (etwas, was bisher nicht mal aus Washington zu hören war, weil die sich das höhnische Gelächter weltweit ersparen wollen), dann mußt Du Dir eben auch gefallen lassen, daß ich erwarte, daß der Gesamtzusammenhang der damaligen Ereignisse betrachtet wird.
Zumindest darf man erwarten, daß nicht ein gesamter Staat für die Vergehen von den damaligen Studenten (ca. 500) verantwortlich gemacht wird.
In letzter Konsequenz würde diese Übertragung einer kriminellen Handlung einzelner Zivilpersonen in das Kriegsrecht (mit Auslösung des Kriegszustandes, den Du hier als permanent vorhanden zu suggerrieren versuchst) bedeuten:
2 amerikanische GI's, in BRD stationiert begehen einen bewaffneten Raubüberfall, Kiddnapping o.ä. auf dem Territorium der BRD - und lösen damit wegen Verletzung des Hoheitsgebietes der BRD einen Kriegszustand zwischen der BRD und den USA aus. Nach Deiner Logik müßten es aber nicht mal GI's sein, sondern selbst hier lebende Studenten würden schon ausreichen. Denk mal drüber nach!
Ich stimme zu, daß diese Besetzung ein Terrorakt von Fanatikern war - aber eben kein Angriff des Iran auf das Territorium der USA.


2. Plötzlich gibt es einen Sprung im entsprechenden Ton, der Iran unter dem Schah wir nicht mehr betont als "souveräner Staat", sondern als Terror-Regime bezeichnet. Könntest du ganz kurz darlegen, woran das liegt, warum der heutige Iran in erster Linie ein souveräner Staat und der Iran unter dem Schah in erster Linie ein Terror-Regime war?
Warum sollte ich das betonen? Die Souveränität eines Staates ist völlig unabhängig von seiner Regierungsform, sofern die eigentlichen Merkmale vorhanden sind. Daher gibt es dafür auch keine Reihenfolge - so eine Frage ist mir noch nie unter gekommen ... 8o
Kann es sein, daß Du überhaupt keine Kennung hast, um was es hier geht? ?(
Dann helfe ich Dir gern weiter. Es geht darum, daß der absolutistisch herrschende Schah jede Opposition brutal unterdrückt hat - dabei waren Menschenleben und -rechte ihm ebenso unwichtig, wie später Saddam. Nur eines unterschied ihn - er sicherte den USA Zugriff auf sein Öl und Einfluß in der Region! Dafür wurde dieses kranke System gegen das iranische Volk hochgerüstet und in jeder erdenklichen Weise unterstützt! Von den USA!
Als dieser Schah aus Furcht vor seinem eigenen Volke die Nerven verlor - und immer öfter gegenüber seinen US-Freunden von Aufgabe und Flucht sprach, planten US-"Experten" einen Putsch des iranischen Militärs, um wenigstens über eine Militärdiktatur ihren Einfluß und ihre Kontrolle zu sichern!!!
Deshalb die unsägliche Wut der Bevölkerung im Iran des Jahres 1979 - und wegen der nachfolgenden Ereignisse auch darüber hinaus! Der religiöse Fanatismus verstärkte sich erst dadurch so richtig, ebenso, der Haß auf den "Westen", der eigentlich USA meint!!!


Natürlich darf man nicht mal genau hingucken, wie das Regime der Japaner oder der Spanier auf den Phillipinen war und natürlich auch nicht hinterfragen wie sie die einheimische Bevölkerung behandelt haben. Nein, hier gilt es wiederum nur festzustellen, dass die Amerikaner die Phillipinen besetzt haben.
Doch, immer genau hingucken - das ist Voraussetzung, um nicht jeden Quark aus Washington kritiklos zu bejubeln!
Also - erstmal Japan 1853:
Was hat es für eine Bedeutung, daß in Japan das Shogunat regierte. Inwiefern berechtigte dies die USA unter Einsatz von 4 Kanonenbooten die Öffnung Japans für amerikanische Händler und Unternehmen zu fordern - und Verträge mit einseitigem US-Vorteil zu erpressen?
Dann Phillipinen 1898-1941:
Klare Annexion mit nachfolgender Kolonialisierung, ca. 200.000 getötete Filippinos (Aufständische) durch US-Militär bis 1903, unzählige Tote durch sog. Hamletting, d.h. Einsperren der Einheimischen in "eingezäunte Dörfer" (anderswo hatte das eben andere Namen) und daraus folgende Hungersnöte; Enteignung der einheimischen Bauern (ups, die hatten noch was, nach der span. Besetzung?) und Anlage von Monokultur-Plantagen (Bananen) durch US-Firmen. 1941 Besetzung durch Japan - und erst am 4. Juli 1946 Entlassung in die formale Unabhängigkeit.
Zum US-Hätschel-Diktator Marcos geh ich mal nicht weiter ein ... :cool:

Es wäre nun an Dir, mir die demokratisch-humanistischen Motive dieser Ereignisse darzulegen. Ich weiß, nicht grade leicht, zumal sich erstmal der Eindruck schlichter Hegemonial- und Kolonialpolitik aufdrängt ...


3. Kannst du kurz erzählen, was für dich ein Beweis darstellt? Mir scheint es so, als reiche der Verweis auf irgendein Buch, dessen Inhalt man nicht widergeben noch die Quellen, auf die der Autor sich beruft, um die Boshaftigkeit der USA zu beweisen. In Bezug auf Saddam sieht die Sache anders aus.
Ja, kann ich! Ich habe nicht auf "irgendein Buch" verwiesen, sondern auf ein ganz konkretes! Es steht jedem frei, dies auszuleihen und nachzulesen. Ich hingegen fühle mich überfordert, 345 Seiten abzutippen und hier einzustellen - von Urheberrechten (oder den Forenregeln) ganz zu schweigen. Der von mir ebenfalls angegebene Autor Robert E. Huyser selbst ist dort die Quelle. Er war seinerzeit der involvierte Deputy-Commander-in Chief des Headquarters U.S. European Command. Seine Orders erhielt er von Alexander M. Haig jr., der auch das Vorwort zu diesem Buch schrieb.
Diese Order war letztlich, den o.g. Militärputsch zu organisieren!!! Sie kam aus dem Umfeld des Weißen Hauses!
Nur zwei Sätze daraus möchte ich zitieren:
"Unsere Interessen sind oft an Regierungen geknüpft, die die Prüfung demokratischer Lauterkeit nicht bestehen. Der Iran (Anm. unter dem Schah) war ein klassischer Fall ...."
Ich reiche aber gern noch die ISBN 3 498 028707 nach ... ;)


4. Schön, dass du nicht blindslinks alles glaubst, was aus dem weissen Haus kommt, stattdessen glaubst du scheinbar blindlinks alles, was die junge Welt schreibt.
Nö, nicht mal, wenn diese einen Beitrag der "NY Times" abdruckt, wie im vorliegenden Fall! Du hast anscheinend den entsprechenden Hinweis dort "übersehen" - kann ja mal vorkommen ... :2faces: Du wolltest uns nicht ernsthaft einreden, daß dieser CIA-Mann der "Jungen Welt" ein Interview gegeben hat ... ?(
Aber ich erlaube mir zumindest, darüber nachzudenken und mir ggf. berechtigt erscheinende Zweifel nicht einfach wegzuschieben, wie es so manche Hurra-Patrioten immer wieder zu tun pflegen.


Ich stelle zunächst mal fest:

- dieser Artikel versucht, den Genozid an den Kurden zu leugnen, im Laufe dessen nach vorsichtigen Schätzungen 100 000 Kurden ums Leben kamen, indem es den Tod von 5000 Giftgastoten in Zweifel zieht
- zum Einsatz von Senfgas gegen Kurden nach dem zweiten Golfkrieg schweigt die Zeitung, wer wars diesmal? Die Türken?
Darum ging es gar nicht, sondern um folgende Aussage:
"An einem einzigen Ort, der Stadt Halabscha, tötete sein Regime tausende unschuldige Frauen, Kinder und Männer mit Senfgas und Nervenkampfstoffen"
George W. Bush vor dem Freedom House Board of Trustees in Washington vom 29. März 2006.
Halabscha ist eben genau jener umstrittene Einsatz von 1988
Und die öffentlichen Aussagen des CIA-Chefauswerters für den Irak stammen von 2003, die Untersuchungen und Feststellungen erfolgten unmittelbar nach dem Angriff, waren also definitiv vor dem Angriff auf den Irak bekannt!
Bush ist also jemand, der alles ausblendet, was seinen Kriegsinteressen stört, der dazu die Weltöffentlichkeit bewußt täuscht und belügt - nicht nur in diesem Fall, wie man von anderen Behauptungen ebenfalls weiß (Irak-Atomprogramm).
Im Übrigen befaßt sich der Artikel nicht mit dem gesamten Genozid, sondern diesem speziellen Fall! Gerade, weil er der Weltöffentlichkeit wieder und wieder als (eine Haupt-)Kriegsbegründung präsentiert wurde. Er zieht auch nicht den Tod der 5000 Kurden in Zweifel (manchmal frag ich mich schon, was am verstehenden Lesen so schwer sein kann), sondern hinterfragt lediglich die Schuldzuweisung! Und dies offensichtlich nicht ganz grundlos.


Lachhaft, der Irak hatte also keine Möglichkeiten Blausäure zu synthetisieren, aber Möglichkeiten, aber Senfgas konnte er herstellen? Zur Bläusäuresynthese bedarf es einer kleinen Anlage, in der man Methanol mit Ammoniak (unter Platinkatalyse) umsetzt, vergleichsweise billige Massenprodukte. Wenn der CIA tatsächlich sowas behauptet haben soll, solltest du mal der Tatsache gerecht werden, dass du nicht alles glaubst, was der CIA so von sich gibt. :).
Zitat-Auszug:
"Unmittelbar nach der Schlacht (von Halabja) führte die DIA (der militärische Geheimdienst der US-Army) eine Untersuchung durch, deren Ergebnisse in einem Geheimbericht festgehalten wurden«, so Pelletiere. »In diesem Bericht stand ganz klar, daß iranisches Gas die Kurden getötet hatte und nicht irakisches. Die Agency (DIA) hatte herausgefunden, daß beide Seiten in der Schlacht um Halabja Giftgas eingesetzt hatten. Der Zustand der Leichen der Kurden deutete jedoch darauf hin, daß sie mit einem Gift getötet wurden, der über die Blutbahnen wirkt, d.h. mit einem Gas auf Zyankali-Basis, das – und dies war bekannt – von Iran eingesetzt wurde. Die Iraker, bei denen davon ausgegangen wurde, daß sie Senfgas eingesetzt hatten, hatten zu jener Zeit kein Gas, das über die Blutbahnen wirkt«, führt Professor Pelletiere seine Beweisführung über die Lügen der Regierungen Bush und Blair zu Ende."
Es steht dort nirgends, daß der Irak kein Zyankali herstellen konnte, sondern schlicht und ergreifend, daß er es nicht hatte, zumindest nicht als Kampfstoff.
Es ist schon erstaunlich, wie Du selbst einfachste Sätze immer wieder sinnentstellend wiedergeben kannst. Manchmal frage ich mich, ob dahinter eine Methode steckt oder nur schlichtes Unverständnis...;)


Es gibt aber auch eine andere Möglichkeit, es handelt sich bei diesem Herren nur um einen Wichtigtuer, der von der jungen Welt dankbar aufgegriffen wird.

Das aber nur zur Glaubwürdigkeit der Ausführungen des Herrn.
Natürlich gibt es diese Möglichkeit. Und dessen waren sich die Redakteure der "NewYorkTimes" sicher auch bewußt - wie bei jedem Artikel solcher Brisanz. Daher ist es schöner Brauch in den Redaktionen weltweit anerkannter Medien, derartige "Stories" penibel zu verifizieren - und erst dann zu veröffentlichen. Die "Junge Welt" konnte also darauf vertrauen, etwas Seriöses weiter zu verbreiten. Schließlich ist die NYTimes nicht die "Bild" - oder die "Junge Freiheit". :P


- das einzige, was man dem Artikel abgewinnen kann, ist, dass er die Tatsache betont, dass (wenn denn der Rest so stimmt) es sich hier um eine Schlacht handelte, in der beide Seiten Giftgas nutzen (komisch übrigens, dass das einerseits so betont wird, auf der anderen Seite aber eingebläut wird, dass die Kurden alle am iranischen Giftgas starben, ein Schelm, der böses dabei denkt)
Die Aussage war 2003, die Artikel ebenfalls! Es ging darum aufzuzeigen, daß die kriegsbegründenden Vorwürfe gegen den Irak aus der Luft gegriffen werden.
Übrigens hat niemand von "iranischem" oder "irakischem" Giftgas gesprochen, sondern nur welche Seite es einsetzte - wo es herkam, tja ... ein Schelm, wer böses dabei denkt, daß daran lieber keiner erinnert ...
Aber, noch müssen wir die Hoffnung auf Klärung der Halabja-Ereignisse nicht aufgeben - schließlich ist ja jetzt der Iran der erklärte Feind - könnte ja sein, daß Präsident Bush demnächst "neue Erkenntnisse" hat. Sagte ich aber ja schon mal.


Daraufhin willst du jetzt den Einsatz des Iraks von Giftgas gegen Kurden in Frage stellen? Gut, immerhin noch besser als dieses Drecksblatt, dass die Gelegenheit gleich nutzt, um sämtliche kurdischen Opfer von Saddams Aktionen zu leugnen und den Genozid als Lüge darzustellen, aber wäre immernoch die Frage, was mit den Kurden war, die nach dem 2. Golfkrieg vergast wurden.
Und auch hier nochmal - Ich leugne gar nichts!
Ebensowenig, wie die "NYTimes". "Drecksblatt" finde ich da nicht angebracht, naja - manchmal können sie halt ihre ameikanische Herkunft nicht verleugnen, aber das ist doch verständlich, deswegen muß man doch nicht gleich so ausfallend werden ... :(


Nebenbei halte ich diese Frage für äußerst irrelevant, einer der Hauptkriegsgründe (die Gewissheit der Irak habe Massenvernichtungswaffen) hat sich als nicht gegeben herausgestellt, einen der anderen genannten, um den es Bush scheinbar ging, nämlich dass Saddam einer der schlimmsten Tyrannen des letzten Jahrhunderts war, lässt sich wohl nicht dadurch entkräften, dass einer, der hunderttausende von Menschen ermorden ließ, eventuell (nach einem sehr zweifelhaften Artikel!) 5000 Tote, die ihm gemeinhin zugerechnet werden, vielleicht doch nicht ermordet hat, sondern eher deren Tod billigend in Kauf nahm, kaum widerlegen oder wie siehst du das.
Hier stimme ich Dir erstmal zu! "Scheinbar ging" trifft es recht gut! Damit können wir schon mal festhalten, daß es aus nicht so offensichtliche oder "scheinbare" Gründe gegeben haben könnte (ich denke da zugegebenermaßen an Öl).
Und nein, ich bestreite auch nicht, daß Saddam einer der schlimmsten Tyrannen dieser Zeit war. Einer der, wohlgemerkt - und noch präziser, er war es schon, als er von den USA ab 1980 als Gegenspieler der Mullahs im Iran aufgebaut wurde - als er hochgerüstet wurde, diesen Krieg zu führen sowie vor und nach jener "Halabja-Episode" (wer immer sie auch zu verantworten hatte), ja, egal, was er als einer der schlimmsten Tyrannen jener Zeit tat - so war er doch ein den USA durchaus nützlicher Tyrann, bis er in Kuwait einmarschierte.

Hierzu vielleicht mal wieder ein Zitat:
Ab 1990 häufen sich dann Beschwerden Saddam Husseins darüber, dass Kuwait irakische Ölfelder im Grenzgebiet anzapfe und mit seinem expotfreudigen Kurs in der OPEC den Irak versuche wirtschaftlich zu ruinieren. Hinzu kam, dass Saddam Hussein Kuwait ohnehin als Kunststaat ansah, der historisch zum Irak zählte. Die Besetzung Kuwaits am 02.08.90 ist aber auch als Folge eines diplomatischen Mißverständnis zu verstehen, denn eine Woche vor der Besetzung sagte die amerikanische Botschafterin Glaspie in einem Gespräch mit Saddam Hussein wörtlich: “Wir haben keine Meinung zu innerarabischen Konflikten wie Ihren Grenzstreitigkeiten mit Kuwait“. Doch mit der Eingliederung Kuwaits, als 19. Provinz des Iraks, wurde den USA klar, dass der Irak nun 20% der weltweiten Ölvorkommen besaß und somit eine der wichtigsten Rollen in der OPEC inne hatte. Die Gefahr vom Irak und seiner Preispolitik abhängig zu werden motivieren die USA schließlich zu einem Gegenschlag, der damit begründet wird, den kuwaitischen Verbündeten (dem kuwaitischen Königshaus) Beistand zu leisten. Auch die Menschenrechtsverletzungen von Seiten des Iraks wurden nun ans Tageslicht gerückt. Nachdem das amerikanische Ultimatum, Kuwait bis zum 15. Januar 1991 wieder zu verlassen, von den Irakern nicht eingehalten wurde, brach nur zwei Tage später der Golfkrieg aus. Nach mehreren Wochen Bombardement endet im Februar der Krieg mit einer Niederlage des Iraks.
QUELLE (http://krisen-und-konflikte.de/irak/geschich.htm)
Denkst Du auch noch manchmal an die tolle Story von den geschändeten Babies - und wer sie erzählte? Lügen - Lügen - Lügen


Ob das als Kriegsgrund taugt, sei mal dahingestellt. Von der Bezeichnung "Monster" halte ich nicht viel, aber wenn jemand diese Bezeichnung wirklich verdient hat, dann Saddam.

Würde die junge Welt eigentlich genauso empört regieren, wenn jemand Hitler als Monster bezeichnete? Natürlich ist das nicht sehr sachlich, aber man solche Empörung mag ich wegen dieser Bezeichnung nicht teilen.
Ich unterscheide hier lieber nach "Kriegsgrund und Kriegsbegründung" beides kann durchaus unterschiedlich sein.
Im Übrigen weiß ich nicht, auf welche Bezeichnungen von Diktatoren die "Junge Welt" jeweils empört reagiert - ich bin dort nicht Chefredakteur - ja nicht mal angestellt. Auch nicht bei der NYTimes, von der der Artikel ja offensichtlich stammt. ;)


5. Ich habe dir bereits erklärt, was der gravierende formale Unterschied zwischen diesen Fällen ist, nämlich ob anschließend Frieden geschlossen wurde oder nicht. Stattdessen weichst du aus oder bist einfach nicht in der Lage, den Unterschied zu verstehen. Das Ergebnis ist das gleiche, du wiederholst nur deine alte Laier. Von daher scheint es zwecklos, dir weiter erklären zu wollen, warum deine Vergleiche unpassend und an den Haaren herbeigezogen sind.
An dieser Stelle komme ich gern noch mal auf mein Beispiel o.g. Amerikaner zurück :)) Kannst Du mir die Quelle des Friedensvertrages zwischen den USA und Deutschland nennen?
Aber gut - ich will ja nicht ausweichen (so pöse pin ich doch nicht). Aber, ich bleibe in Deiner Begründungslogik (die nicht meine ist!):
Der Erpressung von 1853 folgte kein Friedensvertrag, sondern einseitig vorteilhafte Handels- und Niederlassungsverträge zugunsten der USA (sollte ich mich irren, bitte korrigieren) - stattdessen der berechtigte Gegenschlag 1941 in Pearl Harbour.
Die Philippinen (besetzt 1898) wurden nicht per Friedensvertrag "erlöst", sondern wiederum 1941 von Japan (widerrechtlich) besetzt, als US-Kolonie 1945 zurück erobert - und 1946 in die Unabhängigkeit entlassen. Einen formalen Friedensvertrag hat es m.E. ebenfalls nicht gegeben.
Allerdings hast Du bei einem der Länder Recht - Spanien dürfte nicht mehr angreifen, da ja im Pariser Frieden von 1898 der Krieg offiziell beendet wurde.

Wir haben aber hier ein ganz anderes Problem, daß Du offenbar weder sehen, noch verstehen, noch gar anerkennen willst oder kannst:
Es gibt (bisher) keinen Kriegszustand zwischen den USA und dem Iran - weder von der einen, noch der anderen Seite deklariert! Also, ist auch ein "Friedensvertrag" schlechterdings nicht möglich!
Es bleibt lediglich festzuhalten, daß es seit 1980 keine gegenseitigen diplomatischen Vertretungen gibt (ebensowenig, wie zwischen den meisten Ländern dieser Erde und z.B. Taiwan) und, daß beide Seiten 1979 die Souveränität des anderen Staates nicht geachtet haben. Dies betraf auf Seiten der USA führende Militärs, auf Seiten des Iran revoltierende und marodierende Studenten (die Bewertung stelle ich Dir anheim). Nicht weniger, aber eben auch nicht mehr!

Meine Vergleiche für aggresives, expansionistisches und völkerrechtswidriges Vorgehen der USA sind nicht an den Haaren herbeigezogen, sondern in jedem besseren Geschichtsbuch nachzulesen - auch das Internet mag eine hilfreiche Quelle für den Kundigen sein! Nur weil diese Beispiele (die ja keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erheben - ganz im Gegenteil) zeitlich etwas zurückliegen, sind sie weder unpassend (da ja Deine Begründung auch nicht grade taufrisch ist), noch durch den evtl. Abschluß eines späteren Friedensvertrages "quasi nichtexistent" - als Verhaltensmuster dieses Staates (USA) bleiben sie in der öffentlichen Erinnerung, ebenso, wie die Verhaltensmuster anderer aggresiver Staaten, die für ihre Wirtschaftsinteressen das Völkerrecht mit Füßen treten oder getreten haben.

Abschließend bleibt mir festzustellen, daß im Gegenteil Deine Argumentation der "formalen Unterschiede" - nun, nennen wir es höflich umschreibend - eher unzulässig simplifizerend ist.
Dies ganz besonders unter einem Aspekt, den Du wohlweislich völlig in Deinen Erwiderungen und Darlegungen "vergessen" hast, zu beantworten (was ja immer mal wieder vorkommen kann ;) )
Ich stelle hier also nochmals die Frage ganz dezidiert:
Wie passen die Waffenlieferungen der USA nach 1980 an den Iran in Dein Bild des latenten Kriegszustandes zwischen diesen beiden Staaten, der erst durch einen Friedensvertrag geheilt werden könnte???

Inspektor Wanninger
12.05.2006, 18:58
Schlag gegen den Iran...Schön wärs ja, wird wohl ausfallen wegen is nich. Warum steht hier in einem Klasseartikel.

http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/04.05.2006/2507069.asp

Warum Iran die Bombe bekommt

Weder die USA noch Israel können den Mullahs glaubhaft militärisch drohen / Von Alan Dershowitz

Blicken wir den Tatsachen ins Gesicht. Iran wird die Bombe bekommen. Das Land hat bereits Raketen getestet, die den gesamten Nahen Osten und einen großen Teil Südeuropas erreichen können. Und es behauptet, über 40 000 Selbstmordattentäter zu verfügen, die bereitstehen, seine Feinde mit Terror – auch Nuklearterror – zu überziehen.

Nichts wird Iran abhalten. Sanktionen gegen eine reiche Ölnation sind wertloser Protest. Die Diplomatie ist schon gescheitert, weil Russland und China auf beiden Seiten mitspielen. Sabotage, Bestechung – selbst die Ermordung von Nuklearwissenschaftlern – verzögern allenfalls den Zeitpunkt, an dem Iran zur Atommacht wird, verhindern es aber nicht. Übrig bleiben Androhung von Gewalt und, als letzter Schritt, Militäreinsätze.
(...)
Diese Drohungen eines Nuklearangriffs werden von israelischer Seite ernst genommen, auch wenn sie weder bevorstehen noch als sicher anzusehen sind. Die Israelis erinnern sich gut an die apokalyptischen Drohungen eines früheren Diktators, die nicht ernst genommen wurden. Diesmal verfügen die, die bedroht werden, über die militärische Stärke, der Gefahr zu begegnen, und ihre Bereitschaft, das zu tun, steigt in dem Maße, wie die Gefahr steigt. Selbst bei einer Wahrscheinlichkeit von fünf Prozent für einen iranischen Atomangriffs, wäre das Risiko der nationalen Auslöschung zu groß für jede Nation – und ganz besonders für eine, die auf der Asche des Holocaust aufgebaut wurde.
Die iranischen Führer verstehen das. Sie nehmen die Aussagen der israelischen Politiker ernst, niemals einen nuklearen Iran unter der gegenwärtigen Führung zu akzeptieren. Sie rechnen mit einem Angriff Israels, sobald sie kurz vor der Atombombe stehen. Warum aber lassen sie sich nicht von der Aussicht auf einen israelischen präemptiven (oder präventiven) Angriff abschrecken? Aus drei miteinander verbundenen Gründen: Erstens wäre ein israelischer Angriff ein begrenzter, chirurgischer Militärschlag. Er würde nicht einhergehen mit einer vollständigen Invasion, Besetzung und Regimewechsel. Zweitens würde er die Herstellung einer Atombombe lediglich verzögern. Einige Nuklearanlagen würden nicht getroffen, weil sie verbunkert sind oder in unzugänglichem Gelände. Der dritte und wichtigste Grund ist, dass ein israelischer Angriff das iranische Regime festigen würde. Es würde Iran in das Opfer einer „zionistischen Aggression“ verwandeln und die Muslime, sowohl in- als auch außerhalb Irans, gegen ihre gemeinsamen Gegner verbünden.

Hinzu kommt: Sollte sich die innenpolitische Lage für das Teheraner Regime verschlechtern, sollten etwa die aufkeimenden demokratischen oder säkularen Anti-Ahmadinedschad-Bewegungen stärker werden, könnte der Präsident durchaus an einen Punkt gelangen, an dem er einen israelischen Angriff begrüßen, sogar provozieren oder vortäuschen könnte. Deshalb funktioniert die israelische Drohung nicht als Abschreckung.
(...)
Auch wenn die Doktrin des Präventivkriegs leicht missbraucht wird – wie im Beispiel Irak – ist sie manchmal ein notwendiges Übel. Das Versäumnis von Großbritannien und Frankreich, Mitte der 30er Jahre einen präventiven Krieg gegen Nazi-Deutschland zu führen, hat die Welt Millionen Menschenleben gekostet. Wird das Gleiche einmal über das Versäumnis gesagt werden, Iran davon abzuhalten, Nuklearwaffen zu entwickeln?
...





Du weißt, was das bedeuten würde. Es würde bedeuten, daß ein Atomkrieg innerhalb der nächsten Fünf Jahre praktisch nicht zu verhindern ist.
Will man wirklich diesen Preis bezahlen, um die Muslime nicht zu verärgern? Die sowieso permanent verärgert sind. Jetzt sind wir verärgert!

Rocky
12.05.2006, 19:24
Du weißt, was das bedeuten würde. Es würde bedeuten, daß ein Atomkrieg innerhalb der nächsten Fünf Jahre praktisch nicht zu verhindern ist.
Will man wirklich diesen Preis bezahlen, um die Muslime nicht zu verärgern? Die sowieso permanent verärgert sind. Jetzt sind wir verärgert!


Was heisst Krieg?

Ich habe hier irgendwo gesagt, dass, so wie die Lage ist, irgendwo innerhalb heochstesn zehn Jahre irgendwohin eine Atombombe von
der kleinen Art faellt, so von der Iran, Nord-Korea, Israel Groesse, oder auch von Pakistan, falls die Talibans den Musharraf erfolgreich umbringen.

Ich sehe da keine Wahrscheinlichkeit mehr, so was zu vermeiden. Dem Westen bleibt, Szenarios aufzustellen ueber die verschiedenen moeglichen Situationen , wo, wann, wer usw, und dann augenblicklich, und ich meine innerhalb von Minuten, so zu reagieren, dass es keinen Atomkrieg gibt.

Sowas zu vermeiden wurde 2002 in der UN verspielt. Nur hats halt vom Volk keiner gemerkt.

Nun, vermutlich wird in die falsche Richtung spekuleirt von einigen Laendern, bis das Atomloch da ist. Diese Laender sind halt dann beschissener dran als solche, die vorher schon sich von Wolkenkuckucksheim verabscheidet haben und die Dinge so sehen, wie sie sind, und nicht wie sie die Dinge haben
wollen.

Rocky

Praetorianer
12.05.2006, 20:03
Ohne auf einen Punkt einzugehen, den wir andernorts schon ansprachen - es dürfte überhaupt niemandem etwas klar zu machen sein, was nicht vorhanden ist. Aber behaupten kann man es ja.


Angesichts der Tatsache, dass ich genau erläutert habe, was ich damit meine, nehme ich diesen Teil mal einfach als Polemik zur Kenntnis.


Das z.B. ist nämlich schon mal absurd! Was ein souveräner Staat ist, maßen weder ich, noch der Sauerländer sich an, zu definieren!
Da gibt es staats- und völkerrechtliche Definitionen, die man einfach nur übernehmen muß. Hältst Du mich für so naiv, daß ich dazu eigene "erfinden" würde? Natürlich räume ich ein, daß es die Argumentation erleichtert, wenn man diese Definitionen kennt ...




Da ich sowohl mit dir als auch mit Sauerländer Diskussionen über den Nahostkonflikt geführt habe, weiss ich aus eigener Erfahrung, dass es damit im Falle des Staates Israel plötzlich nicht mehr weit her ist. Ich gebe zu, dass das jetzt in erster Linie den Sauerländer betrifft, der m.W. hier schon die Abwicklung und Ersetzung durch einen Staat der Israel und die heutigen Autonomiegebiete umfasst, gefordert hat. Doch auch in deinem Falle meine ich mich grob erinnern zu können, dass du Handlungen Israels kritisiert hast, die Israel als souveränder Staat als Folge der Angriffskriege gegen sich forciert hat, ich gebe zu, da kann ich mich täuschen.


Daß der Iran ein souveräner Staat ist,...

Du weichst aus, du magst es vielleicht lustig finden, den entscheidenden Teil der These wegzulassen, dass er aus diesem Grunde alles darf und das Ganze ins Lächerliche zu ziehen versuchen, ich für meinen Teil gehe darauf nicht mehr ein.

Vielleicht ist es aber wirklich mal eine gute Idee du bringst hier die Definition eines "souveränen Staates", die seine Rechten und Pflichten umfasst und die Sauerländers These stützen könnte.

Komisch übrigens, dass du später im Absatz selber von dem Recht, alles zu drüfen abrückst, kann es vielleicht sein, dass die These tatsächlich absurd ist und du um Schadensbegrenzung bemüht, nur eine Polemik-Offensive startest?

Sollte das so sein, muss ich dich enttäuschen, andere Mitglieder lesen in solchen längeren Diskussionen kaum noch mit und du kannst mich damit weder ärgern,noch übertölpeln.


Im Gegenteil - gerade genaueres Hingucken ist von Nöten! Einfach mal, um zu sehen, wie wenig es die USA jedesmal interessiert, daß andere Staaten eben auch souverän sind.
Aber, wenn Du schon einen künftigen Überfall der USA auf den Iran höchstvorsorglich mit einer Botschaftsbesetzung vor 27 Jahren begründest (etwas, was bisher nicht mal aus Washington zu hören war, weil die sich das höhnische Gelächter weltweit ersparen wollen), dann mußt Du Dir eben auch gefallen lassen, daß ich erwarte, daß der Gesamtzusammenhang der damaligen Ereignisse betrachtet wird.
Zumindest darf man erwarten, daß nicht ein gesamter Staat für die Vergehen von den damaligen Studenten (ca. 500) verantwortlich gemacht wird.
In letzter Konsequenz würde diese Übertragung einer kriminellen Handlung einzelner Zivilpersonen in das Kriegsrecht (mit Auslösung des Kriegszustandes, den Du hier als permanent vorhanden zu suggerrieren versuchst) bedeuten:
2 amerikanische GI's, in BRD stationiert begehen einen bewaffneten Raubüberfall, Kiddnapping o.ä. auf dem Territorium der BRD - und lösen damit wegen Verletzung des Hoheitsgebietes der BRD einen Kriegszustand zwischen der BRD und den USA aus. Nach Deiner Logik müßten es aber nicht mal GI's sein, sondern selbst hier lebende Studenten würden schon ausreichen. Denk mal drüber nach!
Ich stimme zu, daß diese Besetzung ein Terrorakt von Fanatikern war - aber eben kein Angriff des Iran auf das Territorium der USA.


Sobald ein deutsches Staatsoberhaupt sich hinter diese Aktionen stellt, kann der Staat wohl nicht mehr auf einen wilden Haufen pochen, den er nicht mehr unter Kontrolle hat, denk du mal darüber nach.

Ein besserer Vergleich wäre gewesen, wenn Brandt und Genscher sich hinter die Kidnapper 1972 in München gestellt hätten, nur mit dem Unterschied, dass nichteinmal dann auf israelischem Boden geschehen wäre.

Nebenbei: Warum muss man im Falle der USA da in der Geschichte weiter zurückgehen,um sich ein Gesamtbild zu machen und bei anderen Staaten nicht?


Warum sollte ich das betonen? Die Souveränität eines Staates ist völlig unabhängig von seiner Regierungsform, sofern die eigentlichen Merkmale vorhanden sind. Daher gibt es dafür auch keine Reihenfolge - so eine Frage ist mir noch nie unter gekommen ...
Kann es sein, daß Du überhaupt keine Kennung hast, um was es hier geht?
Dann helfe ich Dir gern weiter. Es geht darum, daß der absolutistisch herrschende Schah jede Opposition brutal unterdrückt hat ...

Und mir geht es darum, dass die Mullahs das auch tun, nur wurden die von noch keinerm von euch entsprechend dem Schah-Regime bezeichnet, sondern immer nur als souveräner Staat. Dass das kein Widerspruch ist, ist mir klar, es geht nur um deine prapagandistischen Mittel, die die scheinbar selber nicht mehr aufzufallen scheinen.

Deswegen sprach ich auch von "Ton", du weichst also schlichtweg aus.


Deshalb die unsägliche Wut der Bevölkerung im Iran des Jahres 1979 - und wegen der nachfolgenden Ereignisse auch darüber hinaus! Der religiöse Fanatismus verstärkte sich erst dadurch so richtig, ebenso, der Haß auf den "Westen", der eigentlich USA meint!!!


Belehren wollen und dann so ein Geplänkel? Dir ist schon bewusst, dass der Schah mithilfe der CIA ins Amt zurückkehrte (wurde schließlich schon einmal verjagt ;) ) und sich vorher auf die Briten stützte, die ebenfalls verhasst waren? Der Hass auf den Westen ist authentisch, auch auf Deutschland, wenn auch nicht in dem Maße.



Doch, immer genau hingucken - das ist Voraussetzung, um nicht jeden Quark aus Washington kritiklos zu bejubeln!
...

Danke, dass du meine oben geäußerte These belegst, du beleuchtest nämlich weiterhin nur das Vorgehen der USA, nicht das der Japaner oder Spanier. Liegt vielleicht daran, dass deren Unrecht die junge Welt plötzlich nicht interessiert.

Nichts destotrotz, auch danke für die Informationen.


Es wäre nun an Dir, mir die demokratisch-humanistischen Motive dieser Ereignisse darzulegen. Ich weiß, nicht grade leicht, zumal sich erstmal der Eindruck schlichter Hegemonial- und Kolonialpolitik aufdrängt ...

Ich wüsste nicht, wo ich entsprechendes behauptet hätte, kannst du das nochmal zitieren?


Ja, kann ich! Ich habe nicht auf "irgendein Buch" verwiesen, ...

Ich habe nirgendwo so ein Ding der Unmöglichkeit verlangt, wie ein Buch abzutippen, der Hinweis, es gelesen zu haben (oder zumindest die entsprechenden Kapitel), kurz und knapp die wichtigsten Thesen zu erklären, reicht vollkommen aus. Niemandem muss man hier etwas beweisen, nur ein wenig Erläuterung, worum es dabei geht (vielleicht noch den einen oder anderen Namen), wäre hilfreich, damit das Gegenüber folgen kann.


Nö, nicht mal, wenn diese einen Beitrag der "NY Times" abdruckt, wie im vorliegenden Fall! Du hast anscheinend den entsprechenden Hinweis dort "übersehen" - kann ja mal vorkommen ... Du wolltest uns nicht ernsthaft einreden, daß dieser CIA-Mann der "Jungen Welt" ein Interview gegeben hat ...

Wenn du nicht genau das machtest, was du mir zu Unrecht vorwirfst, nämlich die Texte nicht genau zu lesen, hättest du in meinem letzten Beitrag eine Antwort auf deine absurde Frage finden können. Solltest du auch bei näherem Hinsehen Schwierigkeiten haben, aufgrund welcher Formulierung dir hätte sofort klar sein müssen, dass diese Frage obsolet ist, helfe ich dir gerne beim Suchen.

Den Artikel habe ich übrigens komplett gelesen und nichts überlesen. Ich glaube eher, du hast ihn nicht komplett gelesen, kann das sein? Er ist von der JW, nicht von der NYT, da beisst die Maus keinen Faden ab.


Darum ging es gar nicht, sondern um folgende Aussage:
[Gejammere über Bush]


Jetzt weichst du wieder aus, ich habe festgestellt, die "Junge Welt" nutzt diese Darstellung von Bush aus, um den Völkermord an den Kurden komplett zu leugnen, wirf mal einen Blick in die Überschrift des Artikels.

Entschuldige bitte, aber der einzige, der hier Schwierigkeiten mit dem Leseverständnis zu haben scheint, bist du. Wer Tote, die Opfer eines Völkermordes wurden, als gewönliche Kriegsopfer darstellt, der leugnet einen Völkermord. Ich stelle fest, dass du dir mit den Definitionen, auf die du oben so viel wert zu legen scheinst, selber nicht so ganz firm bist, zum Völkermord (google dir die Definition, wenn du es mir nicht glaubst) gehört der Vorsatz, der, was den Genozid gegen die Kurden angeht, wohl (gut, warten wir meinethalben ab, was das Gericht dazu sagt) vorhanden war.

Der Artikel stellt in Frage, ob dieses spezielle Massaker als Teil dieses Genozids anzusehen ist und versucht (und das eben nur die JW, nicht die NYT) aber die Unklarheiten über dieses Ereignis dahingehend zu instrumentalisieren, den gesamten Genozid (siehe Überschrift, keine Einschränkung auf dieses Massaker vorhanden) in Frage zu stellen.

Und der entscheidende propagandistische Teil (Leugnung des Völkermordes) ist das Werk der JW, lies den Artikel der NYT, der ist verlinkt!


Es steht dort nirgends, daß der Irak kein Zyankali herstellen konnte, sondern schlicht und ergreifend, daß er es nicht hatte, zumindest nicht als Kampfstoff.
Es ist schon erstaunlich, wie Du selbst einfachste Sätze immer wieder sinnentstellend wiedergeben kannst. Manchmal frage ich mich, ob dahinter eine Methode steckt oder nur schlichtes Unverständnis...

Eigentlich weder noch, ich habe mich unpräzise ausgedrückt, wenn man so will, ab einem gewissen Grad an Intelligenz und gutem Willen, dürfte klar sein, was gemeint war. Zweitgenanntes, der gute Wille, scheint bei dir nicht vorhanden.

Was ich sagen wollte ist, es ist ziemlich bizarr zu behaupten, Saddam hätte nicht über Blausäure verfügt bzw. auch nur vorzugeben zu wissen, dass er definitiv nicht darüber verfügt habe, Grund ist die einfachste und vergleichsweise anspruchslose Herstellung.

Eigentlich weniger zum Thema, mehr um dir hier nicht den schwarzen Peter des einzigen Wortklaubers zu überlassen, möchte ich an dich mal die Frage zurückgeben, wie ich eigentlich Blausäure als Kampfstoff von Blausäure als Nichtkampfstoff unterscheide.


Natürlich gibt es diese Möglichkeit. Und dessen waren sich die Redakteure der "NewYorkTimes" sicher auch bewußt - wie bei jedem Artikel solcher Brisanz. Daher ist es schöner Brauch in den Redaktionen weltweit anerkannter Medien, derartige "Stories" penibel zu verifizieren - und erst dann zu veröffentlichen. Die "Junge Welt" konnte also darauf vertrauen, etwas Seriöses weiter zu verbreiten. Schließlich ist die NYTimes nicht die "Bild" - oder die "Junge Freiheit".

Das würde ich bestreiten, schon allein deswegen, weil die NYT wohl kaum die Akten, auf die sich Prof. Pelletier beruft, allesamt einsehen kann oder? Nebenbei ist der von dir zitierte Artikel von der JW, nicht von der NYT.

Die Bild ist ein Boulervard-Blatt und auch wenn deren Niveau nicht hoch ist und ich es wegen der Hetzkampagnen verachte, die einzelnen Personen das Leben zur Hölle machen, kommt man wohl nicht drumherum, dass die Mehrheit irgendwie auf solche Blätter steht.

Die "Junge Freiheit" halte ich zwar entgegen der Meinungen zahlreicher Linker nicht für rechtsextrem, aber in Sachen Niveau - neben einzelnen guten Artikeln, die es überall gibt - geht "Drecksblatt" schon in die richtige Richtung. Die fahren immerhin diegleichen antiamerikanischen Stereotypen auf, wie du! :P

Alles noch nicht so schlimm, wie das Drecksblatt, was du hier zitierst.


Hier stimme ich Dir erstmal zu! "Scheinbar ging" trifft es recht gut! Damit können wir schon mal festhalten, daß es aus nicht so offensichtliche oder "scheinbare" Gründe gegeben haben könnte (ich denke da zugegebenermaßen an Öl).
Und nein, ich bestreite auch nicht, daß Saddam einer der schlimmsten Tyrannen dieser Zeit war. Einer der, wohlgemerkt - und noch präziser, er war es schon, als er von den USA ab 1980 als Gegenspieler der Mullahs im Iran aufgebaut wurde - als er hochgerüstet wurde, diesen Krieg zu führen sowie vor und nach jener "Halabja-Episode" (wer immer sie auch zu verantworten hatte), ja, egal, was er als einer der schlimmsten Tyrannen jener Zeit tat - so war er doch ein den USA durchaus nützlicher Tyrann, bis er in Kuwait einmarschierte.


Warum kam den USA der Angriff auf den Iran gerade recht, hmmm? Könnte es mit den amerikanischen Geiseln zu tun gehabt haben, die sich in iranischer Hand befanden und dass die Mullahs, die es sich sowohl mit der SU (Hinrichtung der am Aufstand gegen den Schah beteiligten Kommunisten) als auch mit den USA verscherzt hatten, plötzlich auf Hilfe angewiesen waren und eben der Beginn jenes (falls tatsächlich noch einer mit klemmender J-Taste mitliest, ich lasse euch den Spaß) Krieges die Geiseln freikamen? Genaueres Hinschauen ist wohl unerwünscht, wie oben ausgeführt.

Im Kriegsverlauf wollten die USA verhindern, dass Saddam im Krieg gegen den Iran gänzlich unterging!

Dass bei dem Angriff auch energiepolitische Überlegungen eine Rolle gespielt haben, dürfte außer Frage stehen, da stimme ich dir zu.


Hierzu vielleicht mal wieder ein Zitat: ...


Verschwiegt, dass der Irak mal eben einfach Gelder von Kuwait erpresste, die er als Gegenleistung für seinen Krieg gegen den Iran verlangte, warum, hmmm?

Ein Schelm, der böses dabei denkt (2:1) !


Denkst Du auch noch manchmal an die tolle Story von den geschändeten Babies - und wer sie erzählte? Lügen - Lügen - Lügen



An sowas solltest du bei deiner Quellenauswahl gewöhnt sein! :]
Warum also regst du dich über Bush auf?


Ich unterscheide hier lieber nach "Kriegsgrund und Kriegsbegründung" beides kann durchaus unterschiedlich sein.
Im Übrigen weiß ich nicht, auf welche Bezeichnungen von Diktatoren die "Junge Welt" jeweils empört reagiert - ich bin dort nicht Chefredakteur - ja nicht mal angestellt. Auch nicht bei der NYTimes, von der der Artikel ja offensichtlich stammt.

Wie ich weiter oben darlegte, das ist falsch, der Artikel ist von der jungen Welt, er beruft sich auf einen Artikel der NYT, die beiden Artikel sind nicht identisch.

Chefredakteur vielleicht nicht, ich denke eher distanzierter Gelegenheitsleser, wenn ich mal eine Prognose abgeben darf.


Kannst Du mir die Quelle des Friedensvertrages zwischen den USA und Deutschland nennen?


Nein, kann ich nicht adhoc, einerseits wurde die BRD NATO-Mitglied, andererseits müssten die 2+4-Verträge das bilaterale Verhältnis festgelegt haben oder täusche ich mich?


Aber gut - ich will ja nicht ausweichen (so pöse pin ich doch nicht).

Doch die ganze Zeit schon, aber es wird dir nichts helfen, es wrd entlarvt! :]


Der Erpressung von 1853 folgte kein Friedensvertrag, sondern einseitig vorteilhafte Handels- und Niederlassungsverträge zugunsten der USA (sollte ich mich irren, bitte korrigieren) -

Ich wusste nur von geöffneten Häfen und Märkten zu berichten, von Niederlassungsrecht weiss ich nichts, will es aber nicht abstreiten, dass das geregelt war, aber wichtig ist doch, es gab ein Abkommen, das den gegenseitigen Status regelte oder nicht?


Die Philippinen (besetzt 1898) wurden nicht per Friedensvertrag "erlöst", sondern wiederum 1941 von Japan (widerrechtlich) besetzt, als US-Kolonie 1945 zurück erobert - und 1946 in die Unabhängigkeit entlassen. Einen formalen Friedensvertrag hat es m.E. ebenfalls nicht gegeben.


Gab es offiziell überhaupt einen Krieg oder einen vergleichbaren Vorfall, wie die Bitschaftsbesetzung gab es nicht und ich glaube deine Einschätzung schlichtweg nicht, dass es keine Verträge zwischen den beiden gibt, die den Status der Beziehungen irgendwie genauer umreißen.


Es bleibt lediglich festzuhalten, daß es seit 1980 keine gegenseitigen diplomatischen Vertretungen gibt (ebensowenig, wie zwischen den meisten Ländern dieser Erde und z.B. Taiwan) und, daß beide Seiten 1979 die Souveränität des anderen Staates nicht geachtet haben. Dies betraf auf Seiten der USA führende Militärs, auf Seiten des Iran revoltierende und marodierende Studenten (die Bewertung stelle ich Dir anheim). Nicht weniger, aber eben auch nicht mehr!


Wie schon gesagt, das als Studentenprotest darstellen zu wollen, ist lächerlich.


Meine Vergleiche für aggresives, expansionistisches und völkerrechtswidriges Vorgehen der USA sind nicht an den Haaren herbeigezogen, sondern in jedem besseren Geschichtsbuch nachzulesen - auch das Internet mag eine hilfreiche Quelle für den Kundigen sein!

Du begibst dich gerade auf ganz dünnes Eis, erzähle mir doch mal, inwiefern die Besetzung der Phillipinen oder die Besetzung Japans gegen damaliges Völkerrecht verstoßen hat. Mit dem damaligen Völkerrecht kenne ich mich nicht so gut aus. :))


Wie passen die Waffenlieferungen der USA nach 1980 an den Iran in Dein Bild des latenten Kriegszustandes zwischen diesen beiden Staaten, der erst durch einen Friedensvertrag geheilt werden könnte???

Das war meines Wissens (ich bin in der Materie nicht drin) Schmuggel, der zwar von höchsten Kreisen mitorganisiert war, aber strenggenommen der Illegalität zuzurechnen ist, wenn wir nicht gerade aneinander vorbeireden. Mir ist das nur im Rahmen der Iran-Contra-Affäre bekannt. Sollte anderes Gemeint sein, bitte ich um Quellen.

Wer spricht denn davon, die entsprechenden Aktionen der USA sollten vergessen werden? Ich teile nur die Meinung, dass die USA gegenüber dem Iran als Agressor auftreten nicht, ganz abgesehen davon, dass es mir aus pragmatischen Gründen recht egal ist, weil ich inständig hoffe, der Iran wird am Erwerb von Atomwaffen gehindert, ich glaube es aber nicht. Euer Traum, der des atomar bewaffneten Mullah-Regimes wird wohl leider wahr werden.

Die Diskussionen mit dir sind zu lang und zu zeitintensiv, das ist zweifelsohne einzig und allein deine Schuld, wessen sollte es auch sonst sein! :]

Grileg
12.05.2006, 22:08
Die Diskussionen mit dir sind zu lang und zu zeitintensiv, das ist zweifelsohne einzig und allein deine Schuld, wessen sollte es auch sonst sein! :]
mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa :))

Na gut, dann kürze ich hier mal gnadenlos ab und halte nur fest:
1. Wir haben auch weiterhin differente Standpunkte
2. Uns fehlt anscheinend beiden manchmal mehr der gute Wille, den Text des anderen nach dem Geist und nicht nur dem Buchstaben zu verstehen, als die Intelligenz oder das Wissen dazu.
3. Hinsichtlich der Agressivität und des Expansionismus (USA), nimm Dir die Beispiele, die Dir passen; hinsichtlich des Menschen- und Völkerrechts eben nur diejenigen aus jüngerer Zeit (z.B. Grenada, Vietnam, Irak) auf die ich im letzten Beitrag nicht nochmal gesondert einging. Es gibt von allen genügend.
4. Im Gegenzug räume ich ein, daß die Mullahs auch nicht mehr Demokratieverständnis als der Schah bewiesen haben. Saddam genau so wenig. Und die USA nur dort, wo sie es wollten.
5. Der Irak-Krieg, ebenso wie der derzeit propagandistisch vorbereitete Iran-Krieg wurden/werden unter Vorwänden erklärt, die mit den eigentlichen Gründen (nur) am Rande zusammenlaufen.
6. Sowohl Iran als auch USA sind souveräne Staaten, Ihre Rechte und Pflichten leiten sich aus den Verträgen ab, denen sie jeweils beigetreten sind.
7. Wie sich ihr Verhältnis zueinander entwickelt - und wer diesbezüglich künftig vor dem anderen gegen diese Pflichten verstößt, wird die Zukunft zeigen.
8. Ich weiche nie aus. Nur manchmal muß der andere eben gucken, wo ich grad bin. :D
9. Du scheinst G.W. Bush zu lieben, wie es eben "nur ein Vater" kann - deshalb ist es so sinnlos, mit Dir über ihn (oder seine Politik) zu diskutieren, wie mit meiner Mutter über mich und meine Handlungen ... :))
10. Die BRD sollte sich grundsätzlich nicht an Kriegen beteiligen.

Zu allem anderen gebe ich Dir zwar nicht Recht, aber hier erstmal Ruhe - sonst sind wir mit unseren jeweiligen Antwort-Posts bald bei Wochen-Rapports :cool:

UnaDonna
12.05.2006, 22:42
Wie kommst Du auf die bizarre Idee, dass ich sauer sei, oder irgendwie sonst mein recht sonniges und gutgelauntes Gemuet beeintrachtigt sei?

Ich wollte nur fuer die, die noch Realitaet begreifen, die Realitaet auf eine unterhaltende Art mitteilen.

Nun, dazu zaehlst Du sicher nicht, wie ich sehe, aber das ist ja nun Dein Problem. Ich schreibe im allgemeinen fuer MICH, und auch fuer Leute, die mich verstehen, und deshalb wie Du gerade gesagt hast, nicht fuer Dich.

Rocky

Hallo Rocky,

entschuldige bitte, dass ich mich nicht besser ausgedrückt habe.

Ich wollte dich nur darauf aufmerksam machen, dass du in dem betreffenden Beitrag ein "German Kauderwelsch" sprichst, welches ich nicht verstehen konnte.

Meistens schreibst du nämlich sehr gute Beiträge. Auch dein Deutsch kommt recht gut. Da ich auch zweisprachig denke, kenne ich das Problem mit der Tagesform und kann es gut tolerieren.

Nichts für Ungut.

mfg, UnaDonna

Irmingsul
12.05.2006, 23:08
Mir ist der Dreck unter den Zehennägel eines Deutschen Soldaten wertvoller, als das Existenzrecht Israels und die Ölmilliarden der USA. Darum ganz klar NEIN!

Inspektor Wanninger
12.05.2006, 23:22
Die deutsche Ehre hat schon genug unter den Jahren des kriecherischen Dialog zu diesem Regime gelitten. Wenn die Mullahs Atombomben haben, werden sie machen, was sie wollen. Man stelle sich mal vor, da kommen noch ein paar so Karikaturenstreits oder wir müssen ein paar Iraner verurteilen, weil sie als Terroristen aufgeflogen sind. Und da bringt sich dann womöglich einer in der Zelle um und es wird behauptet, er sei zu Tode gefoltert worden.
Wer noch bei Trost ist, muß dagegen sein, daß dieses Regime Atommacht wird. Was Israel hat oder nicht hat, ist in diesem Zusammenhang völlig uninteressant.

Bilderberger
13.05.2006, 01:18
Die deutsche Ehre hat schon genug unter den Jahren des kriecherischen Dialog zu diesem Regime gelitten. Wenn die Mullahs Atombomben haben, werden sie machen, was sie wollen. Man stelle sich mal vor, da kommen noch ein paar so Karikaturenstreits oder wir müssen ein paar Iraner verurteilen, weil sie als Terroristen aufgeflogen sind. Und da bringt sich dann womöglich einer in der Zelle um und es wird behauptet, er sei zu Tode gefoltert worden.
Wer noch bei Trost ist, muß dagegen sein, daß dieses Regime Atommacht wird. Was Israel hat oder nicht hat, ist in diesem Zusammenhang völlig uninteressant.

ja ja israel ist ja zivilisiert und kein land von barbarischen untermenschen *lol*

du glaubst doch wohl kaum dass der iran andere länder damit angreift. sowas hat man zur selbstverteidigung um sicherzustellen dass eben keiner wie die usa plötzlich reinmarschiert und die "zivilisation" bringt.
wer noch bei trost ist, sollte pakistan, indien und israel entwaffnen.
atomwaffen sind nur zum drohen, das weiß jedes kleine kind.

wenn du mal z.b. den brief vom iranischen präsidenten an bush gelesen hättest, wüsstest du dass der mann grips hat und nicht nur ein kleiner muslimischer bauer ist. der will seine rechte wahren und nicht die bevölkerung von anderen ländern wegblasen.
selbst in seinen anderen reden hat er immer nur die regime der usa und israel angeklagt - nicht das volk.
der typ ist kein verrückter rassist, der westliche menschen töten will. Der will einfach keinen westlichen imperialismus.
und das wichtigste - er will nicht europa erobern und seiner kultur unterwefen, sondern einfach in deren islamischer region ruhe haben.

bush ist ein weit größerer hohlkopf, der eher mal den roten knopf drückt.

das prob seh ich eher in zukünftigen regierungen - so in 5-20 jahren.
aber das gleiche prob gibt es in jedem anderen land mit a- waffen auch (jedes demokratische eingeschlossen).

Inspektor Wanninger
13.05.2006, 06:58
ja ja israel ist ja zivilisiert und kein land von barbarischen untermenschen *lol*

du glaubst doch wohl kaum dass der iran andere länder damit angreift. sowas hat man zur selbstverteidigung um sicherzustellen dass eben keiner wie die usa plötzlich reinmarschiert und die "zivilisation" bringt.
wer noch bei trost ist, sollte pakistan, indien und israel entwaffnen.
atomwaffen sind nur zum drohen, das weiß jedes kleine kind.

wenn du mal z.b. den brief vom iranischen präsidenten an bush gelesen hättest, wüsstest du dass der mann grips hat und nicht nur ein kleiner muslimischer bauer ist. der will seine rechte wahren und nicht die bevölkerung von anderen ländern wegblasen.
selbst in seinen anderen reden hat er immer nur die regime der usa und israel angeklagt - nicht das volk.
der typ ist kein verrückter rassist, der westliche menschen töten will. Der will einfach keinen westlichen imperialismus.
und das wichtigste - er will nicht europa erobern und seiner kultur unterwefen, sondern einfach in deren islamischer region ruhe haben.

bush ist ein weit größerer hohlkopf, der eher mal den roten knopf drückt.

das prob seh ich eher in zukünftigen regierungen - so in 5-20 jahren.
aber das gleiche prob gibt es in jedem anderen land mit a- waffen auch (jedes demokratische eingeschlossen).


Bleiben wir mal ganz unspektakulär bei der Wahrheit: Nicht Bush und die westliche Zivilisation sind das Problem, sondern ein Mullah-Regime mit Atombomben.
Es gab und gibt vielleicht auch mal im Westen hochrangige Leute, die imstande wären, einen Atomkrieg zu beginnen. Der Luftwaffengeneral Curtis Le May war wohl so einer. Aber sie bringen es sogut wie nie zum Oberkommandierenden der Streitkräfte.
Bei den Iranern ist das anders. Da ist fast jeder imstande, einen Atomkrieg auszulösen. Man sieht das ja schon alleine daran, was sie für Risiken eingehen, um ihre Spinnereien durchzusetzen.
Gebt keinem Land Atombomben, das seine Massen auf die Straße schickt, um Flaggen zu verbrennen! Denkt euch einen anderen Blödsinn aus. Oder seid ihr des Lebens müde?

Praetorianer
13.05.2006, 18:00
5. Der Irak-Krieg, ebenso wie der derzeit propagandistisch vorbereitete Iran-Krieg wurden/werden unter Vorwänden erklärt, die mit den eigentlichen Gründen (nur) am Rande zusammenlaufen.


Ich schätze zu diesem Krieg wird es nicht kommen und dafür werden in 10 Jahren dieselben antiamerikanischen Kläffer erzählen, wie schlimm das damals war, dass die USA sich mit diesem Regime arrangiert hat.

Ähnlich wie die USA dafür kritisiert werden, dass sie nichts gegen Franco und Salazar unternommen haben oder gegen den Völkermord der Interahamwe an den Tutsi. Man biegt es sich so hin, wie es einem passt.



9. Du scheinst G.W. Bush zu lieben, wie es eben "nur ein Vater" kann - deshalb ist es so sinnlos, mit Dir über ihn (oder seine Politik) zu diskutieren, wie mit meiner Mutter über mich und meine Handlungen ...

Nein, das war ein Witz zu Beginn, als ich mich angemeldet habe, ich liebe ihn weder, noch würde ich mir die Detailkenntnis anmaßen, detailliert begründen zu können, warum er der bessere Mann sein soll, als Gore oder Kerry (er entspricht als Konservativer einfach der Richtung, der ich eher zuneige).

Ich erkenne jedoch ein Zerrbild, das von den Medien hierzulande gezeichnet wird, zumindest von sehr vielen Medien und leider ist in diesem Punkt die "Junge Welt", die mich mit antiamerikanischer Hetze nicht überrascht gar nicht so weit entfernt, von dem, was sog.seriöse Medien vertreten.

dr-esperanto
15.05.2006, 06:10
(www.muslimmarkt.de)

Die folgenden Auszüge aus dem Brief des iranischen Staatspräsidenten Mahmood Ahmadinedschad an US-Präsident George W. Bush - zitiert nach www.muslimmarkt.de - sprechen für sich:

Warum wird jede technische und wissenschaftliche Errungenschaft, die im Mittleren Osten erreicht wird, als Bedrohung für das zionistische Regime aufgefaßt und dargestellt? Ist denn nicht wissenschaftliche Forschung und Entwicklung eines der Grundrechte der Nationen?

Sie sind mit der Geschichte vertraut. An welchem Punkt der Geschichte, abgesehen vom Mittelalter, ist wissenschaftlicher und technischer Fortschritt ein Verbrechen gewesen? Kann die bloße Möglichkeit der Verwendung wissenschaftlicher Errungenschaften für militärische Zwecke Grund genug sein, Wissenschaft und Technik insgesamt zu verwerfen? Wenn eine solche Annahme zutrifft, dann müssen alle wissenschaftlichen Disziplinen, einschließlich Physik, Chemie, Mathematik, Medizin, Ingenieurwissenschaften usw., verworfen werden.

Im Fall Irak wurden Lügen erzählt. Was war das Resultat? Ich habe keine Zweifel, daß lügen in jeder Kultur verwerflich ist, und auch Sie mögen es nicht, angelogen zu werden.

Herr Präsident, haben die Völker Lateinamerikas nicht das Recht zu fragen, warum man sich gegen ihre gewählten Regierungen stellt und Putschisten unterstützt? Oder warum sie ständig bedroht werden und in Angst leben?

Die Menschen in Afrika sind arbeitsam, erfinderisch und begabt. Sie können eine wichtige und wertvolle Rolle dabei leisten, Bedürfnisse der Menschheit zu decken und zu ihrem materiellen und geistigen Fortschritt beizutragen. Armut und Not in großen Teilen Afrikas verhindern, daß dies geschieht. Haben sie nicht das Recht zu fragen, warum ihr enormer Reichtum - einschließlich der Bodenschätze - geplündert wird, ungeachtet der Tatsache, daß sie ihn nötiger haben als andere?

Stimmt solches Handeln mit der Lehre Christi oder den Grundsätzen der Menschenrechte überein?

Auch die mutigen und gläubigen Menschen im Iran haben viele Fragen und Beschwerden, darunter: der Staatsstreich von 1953 und der nachfolgende Sturz der rechtmäßigen damaligen Regierung; die Bekämpfung der islamischen Revolution; die Umwandlung einer Botschaft in ein Hauptquartier, das die Aktivitäten der Gegner der Islamischen Republik unterstützte (viele tausend Seiten Dokumente belegen diesen Vorwurf); die Unterstützung Saddams in dem Krieg gegen Iran; der Abschuß eines iranischen Passagierflugzeuges; das Einfrieren von Guthaben der iranischen Nation; zunehmende Drohungen, Wut und Unmut gegenüber dem wissenschaftlichen und nuklearen Fortschritt der iranischen Nation (gerade wenn alle Iraner überglücklich mit dem Fortschritt ihres Landes sind und an ihm mitarbeiten); und viele andere Beschwerden, die ich in diesem Brief nicht weiter anführen will.

Herr Präsident, der 11. September war ein horrendes Ereignis. Die Ermordung von Unschuldigen ist in jedem Teil der Welt beklagenswert und erschreckend. Unsere Regierung erklärte unverzüglich ihre Empörung über die Täter und drückte den Hinterbliebenen ihr Beileid und Sympathie aus. Alle Regierungen haben die Pflicht, Leben, Eigentum und Ansehen ihrer Bürger zu schützen. Es wird berichtet, daß Ihre Regierung ausgedehnte Sicherheits-, Schutz- und Geheimdienstsysteme einsetzt - und ihre Gegner sogar im Ausland jagt. Der 11. September war kein einfaches Unternehmen. Hätte man es ohne Koordination mit Nachrichten- und Sicherheitsdiensten - oder deren breite Unterwanderung - planen und ausführen können? Natürlich ist dies nur eine begründete Vermutung. Warum wurden unterschiedliche Aspekte des Angriffs geheimgehalten? Warum sagt man uns nicht, wer seine Verantwortlichkeiten verfehlt hat? Und warum werden diese Verantwortlichen und schuldig befundenen Parteien nicht identifiziert und vor Gericht gestellt?

Alle Regierungen haben die Pflicht, Sicherheit und Seelenfrieden ihrer Bürger zu gewährleisten. Seit nunmehr einigen Jahren haben die Menschen Ihres Landes und die im Umfeld von Krisengebieten der Welt keinen Seelenfrieden mehr. Statt die emotionalen Wunden der Überlebenden und des amerikanischen Volkes - das immens traumatisiert war - zu heilen und zu versorgen, schürten einige westliche Medien nach dem 11. September nur die Atmosphäre von Angst und Unsicherheit - einige sprachen ständig von der Möglichkeit eines neuen Terrorangriffs und hielten die Menschen in Angst. Ist das Dienst am amerikanischen Volk?...

Herr Präsident, in den Ländern in aller Welt decken die Bürger die Ausgaben der Regierungen, damit ihre Regierungen wiederum in der Lage sind, ihnen zu dienen. Die Frage ist hier: "Was haben die hunderte von Milliarden Dollar, die jährlich für den Irak-Feldzug ausgegeben werden, den Bürgern genutzt?" Wie Eurer Exzellenz bewußt ist, leben Menschen in einigen Staaten ihres Landes in Armut. Tausende sind obdachlos, und Arbeitslosigkeit ist ein gewaltiges Problem. Natürlich existieren diese Probleme mehr oder weniger auch in anderen Ländern. Aber wenn man sich dieser Umstände bewußt ist, lassen sich dann die gewaltigen Ausgaben des Feldzuges - die aus der Staatskasse gezahlt werden - mit den genannten Prinzipien erklären und mit ihnen in Einklang bringen?

Was bisher gesagt wurde, betrifft einige Nöte der Menschen der Welt, unserer Region und in ihrem Land. Aber mein wesentlicher Punkt - und ich hoffe, Sie werden einigem davon zustimmen - ist dieser: Diejenigen, die an der Macht sind, haben eine bestimmte Zeit im Amt und werden nicht ewig regieren, aber ihre Namen werden in der Geschichte verzeichnet und in der nahen und fernen Zukunft ständig beurteilt werden. Die Menschen werden unsere Präsidentschaften genau prüfen. Haben wir es geschafft, den Menschen Frieden, Sicherheit und Wohlstand zu bringen, oder nur Armut und Unsicherheit? Strebten wir danach, Gerechtigkeit zu schaffen, oder wollten wir nur besonderen Interessengruppen dienen und zwangen viele Menschen, in Not und Armut zu leben, um wenige reich und mächtig zu machen - und tauschten so die Zustimmung der Bevölkerung und des Allmächtigen gegen die der wenigen?

Haben wir die Rechte der Benachteiligten verteidigt oder sie ignoriert?

Haben wir die Rechte aller Menschen auf der Welt verteidigt oder ihnen Kriege aufgezwungen, uns unrechtmäßig in ihre Angelegenheiten eingemischt, teuflische Gefängnisse eingerichtet und einige darin eingekerkert?

Haben wir der Welt Frieden und Sicherheit gebracht oder errichteten wir das Schreckgespenst von Drohung und Einschüchterung?

Haben wir unserer Nation und anderen Nationen um die Welt die Wahrheit gesagt oder sagten wir das Gegenteil davon?

Standen wir auf der Seite der Menschen oder auf der Seite der Besatzer und Unterdrücker?

Bemühte sich unsere Regierung, vernünftiges Verhalten, Logik, Ethik, Frieden, Einhaltung von Verpflichtungen, Gerechtigkeit, Dienst am Volk, Wohlstand, Entwicklung und Achtung der menschlichen Würde zu fördern, oder war es die Gewalt von Waffen, Einschüchterung, Unsicherheit, Geringschätzung der Menschen, Verzögerung der Entwicklung und Fähigkeiten anderer Nationen und völlige Mißachtung der Menschenrechte?

Schließlich werden sie uns danach beurteilen, ob wir wahrhaftig zu unserem Amtseid standen - den Menschen zu dienen, welches die wichtigste Aufgabe und die Tradition der Propheten ist - oder nicht?

Herr Präsident, wie lange noch kann die Welt diese Situation ertragen? Wohin wird dieser Trend die Welt führen?...

Wenn die Milliarden Dollar, die für Sicherheit, Kriege und Rüstung ausgegeben werden, stattdessen für Investitionen und Hilfe für arme Länder, Gesundheitsförderung, Krankheitsbekämpfung, Bildung und Verbesserung des geistigen und körperlichen Wohlbefindens, Hilfe für die Opfer von Naturkatastrophen, Schaffung von Arbeitsplätzen und Produktion, Aufbauprojekte und Armutsbekämpfung, die Errichtung von Frieden, die Schlichtung von zwischenstaatlichen Streitfällen und die Eindämmung rassischer, ethnischer und anderer Konflikte ausgegeben würden, wo würde die Welt heute stehen? Wäre Ihre Regierung und Ihr Volk dann nicht mit Recht stolz? Wäre der politische und wirtschaftliche Stand Ihrer Regierung nicht stabiler? Und ich bedauere es sehr, zu sagen: Gäbe es dann weltweit ständig mehr Haß auf die amerikanische Regierung?...

Meine grundsätzliche Frage ist: Gibt es keinen besseren Weg, sich mit dem Rest der Welt zu verständigen?...

Mahmood Ahmadinedschad, Präsident der Islamischen Republik Iran

dr-esperanto
15.05.2006, 06:12
Der Brief ist im Stil von rhetorischen Suggestivfragen gehalten, aber mir wird Ahmadi-Nedschad im Moment wieder sympathischer!

Reichsadler
15.05.2006, 18:17
Eine Umfrage "Soll sich die Deutschland an einem Krieg mit dem Iran gegen die USA beteiligen?" wäre mal ganz interessant.

Praetorianer
15.05.2006, 19:43
Eine Umfrage "Soll sich die Deutschland an einem Krieg mit dem Iran gegen die USA beteiligen?" wäre mal ganz interessant.

Schade, dass es damals mit einem Abkommen zwischen Christian Worch und Saddam Hussein nicht geklappt hatte, beim zweiten Golfkrieg (den ersten der Amis gegen Saddam Hussein).

Wäre ne gute Methode für uns, solche Leute loszuwerden und ich schätze, die Gefahr, dass einen GI der Blitz trifft, ist größer, als von einem Ossi-Nazi erschossen zu werden.

safado
16.05.2006, 18:04
Bekommen wir auch einen schönen Hilfssherifstern von Georgieboy ?:)) :))

Rocky
16.05.2006, 19:19
Schade, dass es damals mit einem Abkommen zwischen Christian Worch und Saddam Hussein nicht geklappt hatte, beim zweiten Golfkrieg (den ersten der Amis gegen Saddam Hussein).



Wer ist Christian Worch und was fuer ein Abkommen hat er mit Saddam angestrebt?
Interessiert,

Rocky

Siegfried
16.05.2006, 19:52
Wer ist Christian Worch und was fuer ein Abkommen hat er mit Saddam angestrebt?
Interessiert,

Rocky

Ich glaub das ist ein Neonazi, ehem. Kameradschaftsführer, inzwischen in der NPD. Von dem Abkommen weiß ich aber auch nichts.

UnaDonna
16.05.2006, 20:10
Eine Umfrage "Soll sich die Deutschland an einem Krieg mit dem Iran gegen die USA beteiligen?" wäre mal ganz interessant.

...bist du Kriegsdienstverweigerer?

UnaDonna

Praetorianer
17.05.2006, 12:57
Wer ist Christian Worch und was fuer ein Abkommen hat er mit Saddam angestrebt?
Interessiert,

Rocky


Habe gerade nochmal gegoogelt, habe die Nazi-Funktionäre verwechselt, Michael Kühnen war der schwule Neonazi, der für Saddam Söldner bereitstellen wollte.

Finde leider nichts richtig ausführliches dazu, hier mal ein Treffer, den es gab:


Kühnen organisierte zu dieser Zeit ein Korps Freiwilliger, die für Saddam Hussein in den Krieg ziehen sollten.


http://www.dradio.de/dlr/sendungen/kalender/302116/


Es gibt halt einige Nazifunktionäre, ich habe Christian Worch mit Michael Kühnen verwechselt, letzterer ist soweit ich weiss, tot. Hat sich in seinen Schwulenmilieu wohl den HI-Virus eingefangen.

Ich google mal weiter, ob ich irgendwas ausführlicheres dazu finde, wenn es dich interessiert, ich selbst weiss darüber wenig, hatte das nur mal irgendwann beiläufig in der Zeitung gelesen - wie du siehst, selbst den Namen habe ich verwechselt.

Quo vadis
17.05.2006, 13:06
naja, der Herr Kühnen ist ja schon recht lange in Walhalla

Michael Kühnen (* 21. Juni 1955; † 25. April 1991 in Kassel) war ein Anführer der deutschen Neonazibewegung.

Söldner für Saddam aus Neonazi-Kreisen wäre aber in der Theorie vorstellbar gewesen- ist aber nur Theorie geblieben.

Praetorianer
17.05.2006, 13:15
naja, der Herr Kühnen ist ja schon recht lange in Walhalla

Michael Kühnen (* 21. Juni 1955; † 25. April 1991 in Kassel) war ein Anführer der deutschen Neonazibewegung.

Söldner für Saddam aus Neonazi-Kreisen wäre aber in der Theorie vorstellbar gewesen- ist aber nur Theorie geblieben.


Wären auch teuer erkaufte Söldner gewesen, müssten erst ausgeflogen werden, bevor das Bundesamt für Verfassungsschutz davon Wind bekommt, woran es schätzungsweise schon gescheitert wäre.

Der Wille war aber vorhanden, wobei ja ohnehin jede antiamerikansiche Regierung (vor allem Diktatur) bei Neonazis großes Ansehen genießt, von Simbabwe vielleicht mal abgesehen.