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Vollständige Version anzeigen : Christentum und Patriotismus kein Gegensatz



bluecolored
03.05.2006, 13:35
H a n n o v e r (idea) – Christentum und Patriotismus sind nach Ansicht des sächsischen Landesbischofs Jochen Bohl (Dresden, Foto) kein Gegensatz. Grundlage für den Patriotismus bildeten Weltverständnis und Gestaltungsformen, die Menschen in einem Land miteinander teilten.

Diese Haltung werde „durch eine gewisse Weltkenntnis, durch die dankbare Bewegung in der vertrauten, unverwechselbar geprägten Kultur und vor allem durch die genaue Beobachtung des Eigenen ebenso wie durch die respektvolle Betrachtung des Fremden“ erworben. Sie könne nicht von der Politik verordnet werden, schreibt Bohl in einem Beitrag für das Mitteilungsblatt der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), die „VELKD-Informationen“ (Hannover).

Als Beispiel nennt Bohl den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche. Freie Bürgerinnen und Bürger hätten sich um ein Gotteshaus zusammengefunden, das kulturelles Erbe und zugleich Verkündigungsstätte für das Evangelium des Friedens sowie Ausdruck des weltweiten Versöhnungswillens sei. Sie hätten ein Ziel verfolgt, das aus ihrer Sicht dem Zusammenleben dient: „Das wird man als Patriotismus ansehen dürfen.“ Bohl bezeichnet Deutschland zugleich als ein schwieriges Vaterland wegen des „unrechtmäßig begonnenen und verbrecherisch durchgeführten“ Zweiten Weltkrieges und des „beispiellosen Verbrechens der Ermordung der europäischen Juden“. Der Umgang mit Schuld sei den Deutschen nach dem Krieg „relativ gut gelungen – soweit das überhaupt möglich ist“. Man habe versucht, die Schuld nicht zu verleugnen und sich ihr zu stellen sowie aus dem Geschehenen zu lernen – „vielleicht ist es sogar angemessen zu sagen, Buße zu tun“.


Link :

- Zur Quelle auf idea.de (http://www.ideagentur.de/startseite/nachrichten/sv-ss-topnews/article/43903/)

- "Stolz auf Deutschland ? Nicht mit uns !" (http://myblog.de/politicallyincorrect/art/3464164)

Liegnitz
04.05.2006, 18:16
Link :

- Zur Quelle auf idea.de (http://www.ideagentur.de/startseite/nachrichten/sv-ss-topnews/article/43903/)

- "Stolz auf Deutschland ? Nicht mit uns !" (http://myblog.de/politicallyincorrect/art/3464164)
Klar kann man Christ und zugleich Patriot sein.

Wo ist das Problem?

dr-esperanto
05.05.2006, 05:53
Man muss es sogar sein! Der Christ ehrt nämlich Vater und Mutter und dieses Gebot gilt auch für das Vaterland. Genauso ist ja auch das Volk nur eine Familie von Familien.

malnachdenken
05.05.2006, 07:35
Man muss es sogar sein! Der Christ ehrt nämlich Vater und Mutter und dieses Gebot gilt auch für das Vaterland. Genauso ist ja auch das Volk nur eine Familie von Familien.


Und alle Menschen sind Gottes Schöpfung, also können wir auch gleich alle Menschen lieb haben und nicht nur Landsleute, oder?

ortensia blu
05.05.2006, 08:27
Und alle Menschen sind Gottes Schöpfung, also können wir auch gleich alle Menschen lieb haben und nicht nur Landsleute, oder?

Wer sein eigenes Volk nicht lieben kann, will die ganze Menschheit lieben?

Du liebst diese Frau, die ihr Kind zu Tode quält? Du liebst die Kerle die andere ermorden? Du liebst den Türken der den Polizisten erschossen hat, du liebst den Deutschen, der den betrunkenen Äthioper verletzt auf der Straße liegen ließ.
Gratuliere: Du bist Gott!

Unsinn! Du stehst natürlich über allen Göttern, denn die lieben ja bekanntlich die Ungläubigen nicht und Jesus war im Vergleich zu dir zu menschlich. Er hat die Pharisäer beschimpft und sie aus dem Tempel gejagt.

malnachdenken
05.05.2006, 08:48
Wer sein eigenes Volk nicht lieben kann, will die ganze Menschheit lieben?

Wo habe ich ersteres behauptet? Ich meinte nur, dass man auch gleich alle lieben kann, und nicht nur das eigene Volk.


Du liebst diese Frau, die ihr Kind zu Tode quält? Du liebst die Kerle die andere ermorden? Du liebst den Türken der den Polizisten erschossen hat, du liebst den Deutschen, der den betrunkenen Äthioper verletzt auf der Straße liegen ließ.
Gratuliere: Du bist Gott!

Unsinn! Du stehst natürlich über allen Göttern, denn die lieben ja bekanntlich die Ungläubigen nicht und Jesus war im Vergleich zu dir zu menschlich. Er hat die Pharisäer beschimpft und sie aus dem Tempel gejagt.

Gott hat alles und jeden erschaffen, warum sollte er a) darauf wert legen, dass man ihn liebt und b) warum sollte er diejenigen bevorzugen?

Reinhard Rupsch
05.05.2006, 08:49
Selbstverständlich sind Christentum und Vaterlandsliebe - sprich: Patriotismus - miteinander vereinbar!

Im Gegensatz zum Nationalismus, der nach außen gerichtet und dessen hervorstechendste Eigenschaft die Überhöhung des eigenen Wertes ist, richtet sich der Patriotismus nach innen.
Nicht der Herrschaftsanspruch über andere sondern die Liebe zum eigenen Land und seinen Menschen ist Sache des Patriotismus.

Liebe und Wertschätzung - wichtige Elemente des Christentums!

ortensia blu
05.05.2006, 10:08
Wo habe ich ersteres behauptet? Ich meinte nur, dass man auch gleich alle lieben kann, und nicht nur das eigene Volk.

Man kann nicht alle gleich lieben. Wer vorgibt, alle gleich zu lieben, liebt niemand, nicht einmal sich selbst und ist allen gegenüber gleichgültig.

Achsel-des-Bloeden
05.05.2006, 10:28
... Liebe und Wertschätzung - wichtige Elemente des Christentums!Richtig.
Was aber nicht heißt, daß mann alle schön gleich lieb haben muß.

Auch das "Liebet eure Feinde" muß der Durchschnittschrist nicht zum Exzess treiben. Hier{*} ist fallweise eine Portion germanisch- abendländischer Kraftanstrengung durchaus angebracht, selbst wenn der Herz- Jesu- Christ ob dieser 'Brutalitäten' betroffen oder gar empört sein sollte.



{*} Wer oder was ist wohl hauptsächlich mit "hier" gemeint? :cool:

dr-esperanto
06.05.2006, 05:52
Und alle Menschen sind Gottes Schöpfung, also können wir auch gleich alle Menschen lieb haben und nicht nur Landsleute, oder?



Schon, aber es gibt eine Hierarchie: zuerst deine Familie, dann dein Volk und dann die anderen.

Reinhard Rupsch
06.05.2006, 08:42
Schon, aber es gibt eine Hierarchie:
Zuerst deine Familie, dann dein Volk und dann die anderen.Völlig richtig!
Es heißt ja auch: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
Deinen Nächsten. Nicht: deinen Fernsten. :D

dr-esperanto
07.05.2006, 06:22
Trotzdem ist jeder dein Nächster, wie aus dem Gleichnis mit dem barmherzigen Samariter hervorgeht. Das betrifft aber natürlich nur außerordentliche Notsituationen, normalerweise hat man genug damit zu tun, für Frieden und Harmonie in Familie und Nachbarschaft zu sorgen. Fernstenliebe zu den Leuten im fernen Afrika ist immer leicht und bequem, weil sie ja doch nie auf die Probe gestellt wird.

Allemanne
09.05.2006, 20:09
Und wieso hatten nicht die alten Germanen oder Kelten mit ihrem "heidnischen" Glauben recht, sondern eine nahöstliche Personenkult-Sekte?

Waldgänger
09.05.2006, 20:17
Selbstverständlich sind Christentum und Vaterlandsliebe - sprich: Patriotismus - miteinander vereinbar!

Im Gegensatz zum Nationalismus, der nach außen gerichtet und dessen hervorstechendste Eigenschaft die Überhöhung des eigenen Wertes ist, richtet sich der Patriotismus nach innen.
Nicht der Herrschaftsanspruch über andere sondern die Liebe zum eigenen Land und seinen Menschen ist Sache des Patriotismus.

Liebe und Wertschätzung - wichtige Elemente des Christentums!

Tut mir leid, aber ich kann das ewige Geseier des bürgerlichen Humanismus nicht mehr hören.Patriotismus bedeutet Vaterlandsliebe und Nationalismus Volksliebe.Der Patriotismus wurde durch Beginn des I.Weltkrieges, eigentlich sogar schon davor, durch den Nationalismus ersetzt.Der Nationalismus als revolutionäre Idee kämpfte auch gleichzeitig gegen den bürgerlichen Patriotismus.Den NS als Nationalismus aufzufassen ist reinster Schwachsinn.Der Nazismus argumentierte im rassischen Rahmen und führte inperialistische Ansichten in seinem Programm.Ein echter Nationalist handelt immer nach der Maxime: Sei Nation und anerkenne jedes andere Volk als Nation.Das Christentum ist eine kosmopolitische Lehre, ähnlich wie der Kommunismus und widerspricht dem antiuniversalistischen Weltbild des Nationalismus, welcher allgemeingültige Lehren leugnet, da sie der Realität widersprechen.

Rikimer
09.05.2006, 20:33
...Patriotismus bedeutet Vaterlandsliebe und Nationalismus Volksliebe...Ein Verständnisproblem.

Ich hätte dies jetzt partout genau anders herum verstanden. Wieso definierst du beide Begriffe genauso wie du es hier tust? (ich weiß patre=Vater; natio verwandt mit geboren werden und Geschlecht, Gattung)

Obwohl nach der etymologischen Bedeutung und ein wenig Nachsinnen ich dir zustimmen müßte...

Hmm... du siehst: Nicht nur ich habe hier ein Problem mit den beiden Begriffen, wahrscheinlich auch der Rest des deutschen Volkes - nach 1945.

MfG

Rikimer

dr-esperanto
11.05.2006, 06:19
Und wieso hatten nicht die alten Germanen oder Kelten mit ihrem "heidnischen" Glauben recht, sondern eine nahöstliche Personenkult-Sekte?



Das mit Jesus ist echt so passiert und nicht einfach ein Mythos, außerdem gibt es keine ethisch höherstehende Religion als das Christentum.

Brotzeit
18.05.2006, 20:33
Das mit Jesus ist echt so passiert und nicht einfach ein Mythos, außerdem gibt es keine ethisch höherstehende Religion als das Christentum.

Beweise deine Aussage !

dr-esperanto
19.05.2006, 05:50
Also ich kann nicht beweisen, dass die kirchliche Überlieferung stimmt, aber dass das Christentum die ethisch höchststehende Religion steht fest: nirgends sonst wird die Feindesliebe gefordert.

Brotzeit
19.05.2006, 07:05
Also ich kann nicht beweisen, dass die kirchliche Überlieferung stimmt, aber dass das Christentum die ethisch höchststehende Religion steht fest: nirgends sonst wird die Feindesliebe gefordert.

Ist dies das "Alles" entscheidende Kriterium, welches das Christentum emporhebt über die anderen "Religionen"?
Jede Religion bzw. Philosophie hat ihre "Eckpfosten" an denen sie glaubt ihre elitären Bestrebungen und ihren Führungsanspruch latent manifesztieren zu können.

Im Übrigen kann man das Wort; den Begriff "Feindesliebe" auch anders interpretieren....... :P

Doch letztlich ist die Grundlage des Christentums; die Bibel nur eine schwammig formulierte Biographie eines Menschen mit suicidären Tendenzen, der glaubt, nur er allein hat die Weisheit mit Löffeln gefressen.
:2faces:

Rikimer
19.05.2006, 10:32
Ist dies das "Alles" entscheidende Kriterium, welches das Christentum emporhebt über die anderen "Religionen"?
Jede Religion bzw. Philosophie hat ihre "Eckpfosten" an denen sie glaubt ihre elitären Bestrebungen und ihren Führungsanspruch latent manifesztieren zu können.

Im Übrigen kann man das Wort; den Begriff "Feindesliebe" auch anders interpretieren....... :P

Doch letztlich ist die Grundlage des Christentums; die Bibel nur eine schwammig formulierte Biographie eines Menschen mit suicidären Tendenzen, der glaubt, nur er allein hat die Weisheit mit Löffeln gefressen.
:2faces:
Nun, wenn du zu wählen hast zwischen einem Suiziden (Jesus) und einem Massenmörder (Mohammed), wenn würdest du bevorzugen?

MfG

Rikimer

Brotzeit
19.05.2006, 11:08
Nun, wenn du zu wählen hast zwischen einem Suiziden (Jesus) und einem Massenmörder (Mohammed), wenn würdest du bevorzugen?

MfG

Rikimer

Keine !

Jede Art von Religion ist letztlich; meiner Meinung nach, nicht anderes als psychologischer Selbstbetrug!