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Vollständige Version anzeigen : so "demokratisch" ist die PDS!



Einsatzleiter
02.05.2006, 15:38
Die Anhänger der PDS sollen sich mal das hier durchlesen:

http://www.rbi-aktuell.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=5&idart=6638

während sich der Pseudosozialist Gysi bisher noch bei keinem TV-Interview geweigert hat, mit den erzreaktionärsten Leuten an einem Tisch zu sitzen, hat er was gegen Linke!

>>> wer für den Sozialismus ist, muss gegen die PDS sein!!

Waldgänger
02.05.2006, 15:44
Die Anhänger der PDS sollen sich mal das hier durchlesen:

http://www.rbi-aktuell.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=5&idart=6638

während sich der Pseudosozialist Gysi bisher noch bei keinem TV-Interview geweigert hat, mit den erzreaktionärsten Leuten an einem Tisch zu sitzen, hat er was gegen Linke!

>>> wer für den Sozialismus ist, muss gegen die PDS sein!!

Der Sinne einer Debatte ist ja auch, dass der Gesprächpartner und politische Gegner auch bei diesem Gespräch dabei ist, sonst könnte niemand mit seinen Argumenten überzeugen und eine Debatte wäre von vornherein umsonst.Dass Gysi diverse Parteimitglieder als Trotzkisten brandmarkt zeigt nur, dass er seine innerparteiliche Machtposition nicht gefährdet sehen will.Ich muss dir aber zustimmen, dass mir die PDS wohl auch inzwischen zu systemkonform rüberkommt und ich mich auch nicht mit ihr anfreunden könnte, selbst wenn ich Kommunist wäre bzw. gerade dann schon gar nicht.

Redwing
02.05.2006, 17:40
Na ja, ich guck mir das ne Zeit lang an, und wenn sich mit dieser Partei der gleiche Verfall wie mit (S)PD und Grünen vollzieht, dann wars das. Bei der Europawahl bin ich der Partei bereits einmal aus Protest abspinstig geworden und hab DKP gewählt (klingt so schön kommunistisch und radikal :2faces: ). Aber ganz kleine Kompromisse bin ich zunächst doch bereit, einzugehen, da eine geeinte, große Linke wichtig ist. Wir brauchen in der Tat einen sozialen Block gegen das neoliberale Giftgewucher, das von allen Seiten angreift. Diese Zersplittung der Linken schwächt sie und nutzt dem grausamen Feind. Allerdings billige ich keine Einigung oder Koalition um jeden Preis. Das darf nicht auf Kosten der Grundideale gehen. Allerdings ist es klar, daß der demokratische Wandel hin zum Sozialismus langsam und in Etappen vonstatten gehen wird. Knall auf Fall gehts wohl nur ...ähm...außerparlamentarisch. :D

Roter Prolet
02.05.2006, 20:35
Die Anhänger der PDS sollen sich mal das hier durchlesen:

http://www.rbi-aktuell.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=5&idart=6638

während sich der Pseudosozialist Gysi bisher noch bei keinem TV-Interview geweigert hat, mit den erzreaktionärsten Leuten an einem Tisch zu sitzen, hat er was gegen Linke!

Na, meines Wissens nach gibt es hier im Forum kaum bis gar keine PDS- bzw. Linkspartei-Anhänger.

Diese Frau übrigens ist Mitglied der trotzkistischen SAV, oder?

Ich würde mich bei einem TV-Rundtischgespräch auch nicht weigeren, mit bürgerlichen Politiker, "Experten" und Historiker ein verbales Gefecht zu führen.
Die Kernfrage aber ist ja die gesellschaftlich-politischen Positionen und Perspektiven.

Und bei Gysi (und nicht nur er) stell ich mir oft die Frage, warum er nicht gleich die Katze aus dem Sack lässt und offen die Sozialdemokratisierung seiner Partei deklariert. Als einen standhaften Sozialisten oder Kommunisten würde ich ihn nicht bezeichnen, selbst wenn heutzutage Leute meinen, die Linkspartei sei "die SED im neuen Gewand" :rolleyes:

Schön wär´s*, um es provokant zu sagen, aber wenn neben dem Namen auch der Inhalt der Partei ein deutlich anderer ist als noch vor 16-17 Jahren. Das interessiert erzreaktionäre Muftis eben nicht, Hauptsache, man verwendet die olle Antikommunismus-Keule gegen jemanden, der sich selbst nicht mal mehr als kommunistisch bezeichnet :))
Zwar leugne ich nicht die Existenz der KPF in der Partei, aber die hat (leider) einen sehr geringen direkten Einfluss.

Sei dahin gestellt. Als ich vor kurzem die Parteitage der WASG und der Linkspartei verfolgte, wo ja der Kampf gegen Neoliberalismus erklärt wurde, konnte ich feststellen, dass kein ernsthafter und breiter Eingang zur den Brennpunkten in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern geführt - in Bundesländern, wo die dortigen Linkspartei-Verbände in der Landesregierung den Mitvollstrecker neoliberaler Politik verkommen sind X(

Und da kann ich die Vorhaben der beiden WASG-Verbände zur eigenen Kandidatur mehr als gut verstehen.

Wie sich das Ganze jetzt weiterentwickelt, tja, abwarten, was kommt.


>>> wer für den Sozialismus ist, muss gegen die PDS sein!!

Ich gehe das etwas differenzierter an:

Wer für den Sozialismus ist, muss gegen jeden Pseudosozialisten sein ;)


*(Ich meine eine SED, die sich ernsthaft mit Fehlschlüssen auseinandersetzen müsste, nicht mit der marxistisch-leninistischen "Seele"...)

Sauerländer
03.05.2006, 12:02
(...)Knall auf Fall gehts wohl nur ...ähm...außerparlamentarisch. :D
Langfristig wird daran ohnehin kein Weg vorbeiführen.

dimu
03.05.2006, 12:34
Na ja, ich guck mir das ne Zeit lang an, und wenn sich mit dieser Partei der gleiche Verfall wie mit (S)PD und Grünen vollzieht, dann wars das. Bei der Europawahl bin ich der Partei bereits einmal aus Protest abspinstig geworden und hab DKP gewählt (klingt so schön kommunistisch und radikal :2faces: ). Aber ganz kleine Kompromisse bin ich zunächst doch bereit, einzugehen, da eine geeinte, große Linke wichtig ist. Wir brauchen in der Tat einen sozialen Block gegen das neoliberale Giftgewucher, das von allen Seiten angreift. Diese Zersplittung der Linken schwächt sie und nutzt dem grausamen Feind. Allerdings billige ich keine Einigung oder Koalition um jeden Preis. Das darf nicht auf Kosten der Grundideale gehen. Allerdings ist es klar, daß der demokratische Wandel hin zum Sozialismus langsam und in Etappen vonstatten gehen wird. Knall auf Fall gehts wohl nur ...ähm...außerparlamentarisch. :D
ja, ja.
den roten schwimmen die felle davon.
jetzt geht das große heulen los. alles linke zu einem brei.
.

Grileg
05.05.2006, 00:13
ja, ja.
den roten schwimmen die felle davon.
jetzt geht das große heulen los. alles linke zu einem brei.
Glaub mir, bei den nächsten Wahlen wird die Linkspartei.PDS auf alle Fälle wieder mehr Stimmen haben, als alle "Rechten" zusammen ... also, kein Grund zum Heulen ... jedenfalls nicht für uns Linke ... ;)
Daß ein Gysi sich nicht dazu hergibt, quasi innerparteiliche Querelen mit diesem "Nachwuchstalent" öffentlich auszudiskutieren, spricht eher für seine Cleverness.
So war das Thema schnell abgegessen und selbst wenn es im Herbst zu getrennten Wahllisten kommen sollte - kann man sich ja notfalls immer noch auf eine "rot-röter-röteste" Koalition verständigen ... falls die WASG über die 5% kommt ... ;)

Stechlin
05.05.2006, 01:02
Also Gregor hat das schon ganz richtig gemacht. Einige Berliner Möchtgern-WASGler wollen sich auf Kosten einer gesamtdeutschen Linken profilieren und proben den Aufstand. Prima - da kommt mal wieder der linke Radikalismus (Lenin) zum Vorschein. Ein altes leidiges Thema. Wo ist mein Eispickel?

Keine Frage; die Berliner PDS gehört zweifellos zum äußerst rechten Rand der PDS. Und wenn ich Typen wie Liebig oder Flierl so sehe, dann geht mir auch das Messer in der Tasche auf. Dennoch ist es schon ganz schön dreist von der Berliner WASG, sich dem Votum der Gesamtbasis und den Beschlüssen eines Parteitages zu verschließen. Ich würde die Bande rauswerfen, was ja auch hoffentlich bald passiert. Die Fraktion der Linken im Bundestag darf nicht gefährdet werden. Mit Oskar als eventuellen Vorsitzenden einer vereinigten Linken habe ich keinen Zweifel, daß mit solch einer Partei dem Neoliberalismus in Deutschland der Kampf angesagt wird.

Socialismo o muerte!

Germany1945
06.05.2006, 10:27
Is doch alles nur provokation weil die rechten Parteien immer mehr aufsteigen... Naja, wen wunderts auch. Wenn ich schon manchmal sehe, dass Punks auf Schulhöfen von Grundschulen Wahlzettel an die Kinder verteilen damit sie diese ihre Eltern geben, da frag ich mich auch, OMG... Ich sage dazu nichts mehr. Welche Meinung ich vertrete ist nicht zu übersehen.

Grileg
06.05.2006, 17:02
Is doch alles nur provokation weil die rechten Parteien immer mehr aufsteigen...
... Ich sage dazu nichts mehr. Welche Meinung ich vertrete ist nicht zu übersehen.
Nö ... und welches Wunschdenken Du hast auch nicht ... :))
BTW:
Wie war das doch gleich mit den CD's auf den Schulhöfen??? :rolleyes:

Roter Prolet
06.05.2006, 17:13
Bei der Europawahl bin ich der Partei bereits einmal aus Protest abspinstig geworden und hab DKP gewählt (klingt so schön kommunistisch und radikal :2faces: ). Aber ganz kleine Kompromisse bin ich zunächst doch bereit, einzugehen, da eine geeinte, große Linke wichtig ist. Wir brauchen in der Tat einen sozialen Block gegen das neoliberale Giftgewucher, das von allen Seiten angreift. Diese Zersplittung der Linken schwächt sie und nutzt dem grausamen Feind. Allerdings billige ich keine Einigung oder Koalition um jeden Preis. Das darf nicht auf Kosten der Grundideale gehen. Allerdings ist es klar, daß der demokratische Wandel hin zum Sozialismus langsam und in Etappen vonstatten gehen wird. Knall auf Fall gehts wohl nur ...ähm...außerparlamentarisch. :D

Im Grossen und Ganzen stimm ich dir zu, Redwing.

Aber ich würde mich nicht der Illusion hingeben, dass die geplante Partei aus Linkspartei und WASG zum Motor für tiefgreifende gesellschaftliche Umwälzungen wird.

Die Frage übrigens, wie der Weg zum Sozialismus aussieht, kann im Moment keiner konkret sagen - schliesslich befinden wir uns nicht mitten in einem revolutionären Situation, wo offen die Macht- und Eigentumsfrage gestellt wird.

Na, wie auch immer, es war jedenfalls eine gute Wahl, die du bei der Europawahl getroffen hast, wobei es wünscheswert wäre, wenn du es beim Wählen dieser Partei bleiben làsst, wenn du verstehst, was ich meine ;) :top:

Frei-denker
07.05.2006, 07:40
Man sollte sich bei dem n-tv-Gespräch den Zusammenhang vergegenwärtigen.
n-tv ist ein Amisender bzw. ein Tochterunternehmen von CNN, welcher wiederum stark mit der amerikanischen Regierung verbunden ist. Und das die amerikanische Lobby nicht grade auf der Seite von Kommunisten ist, steht wohl außer Frage.

Warum also hat n-tv zwei zerstrittene Lager der PDS eingeladen? Doch wohl in der Hoffnung, daß sich die PDSler dann öffentlich gegenseitig zerfleischen. Sowas nennt man Antiwerbung. Das Gysi da nicht mitspielt hat weniger was mit Demokratiefeindlichkeit zu tun, als mehr mit taktischem Geschick.

Abgesehen davon braucht man sich über die Demokratieversessenheit der PDS natürlich auch keine Illusionen zu machen - 40 Jahre Wahrschauer Pakt lassen über die wahre Motivation wohl keine Zweifel mehr.