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Vollständige Version anzeigen : Warum die Monarchie abgeschafft wurde



kritiker_34
28.04.2006, 01:11
Die Abschaffung der Monarchie in Deutschland war von den Ententemächten keinesfalls als Wohltat für das deutsche Volk gedacht. Das britische Empire, Italien, Belgien, Japan, Rumänien, Portugal, um nur einige der Gegner im 1. Weltkrieg zu nennen, besaßen selbst Monarchien und dies auch über 1918 hinaus. Die deutsche Innen- und Außenpolitik gestaltete nicht Kaiser Wilhelm II., auch wenn er immer mal wieder gerne tief in die Politik eingriff.

De facto war Deutschland von 1871 - 1918 eine Art parlamentarische Monarchie.

Die Siegermächte von 1918 kannten die integrierende Wirkung einer Monarchie grade auf große Staaten sehr wohl. Auch deshalb wurde der neu geschaffene Vielvölkerstaat, als "Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen" (späteres Königreich Jugoslawien) am 1.12.1918 proklamiert. Vielmehr erhoffte man sich nun ein Auseinanderfallen des ungeliebten Deutschen Reiches, damit es dann, wie vor 1871 mit sich selbst zu tun hatte. Teile und herrsche ist ein sehr altes Herrschaftsprinzip.

In der Donaumonarchie gingen die Pläne der Alliierten auf, der Vielvölkerstaat zerfiel. Das Chaos dieses Zerfalls, verbunden mit neuen Grenzen die die Völker mehr teilten als einten, ist bis in unsere heutige Zeit hinein spürbar.

Zwar fiel Deutschland durch Unruhen, Umstürze und bürgerkriegsähnliche Zustände in Chaos und Anarchie (eine wirkliche und planvolle Revolution hatte es 1918 nie gegebenen) aber Bayern, Rheinländer, Sachsen, Schlesier usw. waren durch das gemeinsame Erleben des deutschen Kaiserreiches bereits zu Deutschen verschmolzen und Separatisten aller Schattierungen hatten keine Chance.

Große Verdienste um die Einheit des Reiches erwarb sich dabei der sozialdemokratische Reichskanzler Friedrich Ebert, der mit der eisernen Faust eines Gustav Noske (Sozialdemokrat, Reichswehrminister 1919/20) das Land in jenen schweren Tagen zusammenhielten.

http://www.deutsche-schutzgebiete.de/vertrag_von_versailles.htm

Wäre es sinnvoll, eine zeitgemässe, modifizierte "parlamentarische Monarchie" in Deutschland wieder einzuführen?

Hossbach
28.04.2006, 14:54
Kaiser Wilhelm war sehr wohl ein ausschlaggebender Faktor. Gerade weil er eingriff, kam es ja zum Krieg. Eine ausgleichende Politik Marke Bismarck hätte diesem sicherlich entgegenwirken können.
Und eine parlamentarische Monarchie war das Kaiserreich mit Sicherheit auch nicht. Denn ein Parlament bringt gar nichts, wenn der Kaiser es mit Zustimmung des Bundesrats (damals die Versammlung der einzelnen Fürsten) auflösen kann. Sie hatten eher das Recht, zuzustimmen, als andere. Es gab zwar im Laufe des Weltkrieges eine zunehmende Parlamentarisierung, vor allem, als die OHL die Verantwortung für die Niederlage (Dolchstoß)an die Demokraten abschieben wollte. Doch davor kann von parlamentarischer Monarchie keine Rede sein.

Von daher (und auch sonst) erübrigt sich für mich die Frage, wieso wir eine Monarchie brauchen sollten. Was sollte das denn bringen?

Fritz Fullriede
28.04.2006, 15:14
Und wieder mal die alte Mär KW II. hätte den 1.Weltkrieg verursacht.Und ich dachte,der Fischersche Unfug sei,ausser bei ein paar bornierten Roten,schon lange ausgestorben.

Hossbach
28.04.2006, 15:28
Ohje, wer wars denn wirklich? Die Kommunisten?

Fritz Fullriede
28.04.2006, 15:30
Der Imperialismus und die in Europa seit Jahrzehnten schwärenden Konflikte.Kleines Beispiel:schon mal was von den Balkankriegen 1912/13 gehört?

Hossbach
28.04.2006, 16:57
Firtz, das alles ist mir bekannt. Ich meine auch nicht, dass Deutschland der Wilhelm Alleinschuld am 1. WK besitzt. Aber was wäre eben, wenn er sich nicht so aufgeführt hätte, wenn er das unnötige Flottenwettrüsten mit England vermieden und die außenpolitischen Beziehungen nicht so verwüstet hätte? Es hätte den Krieg vielleicht nicht komplett verhindert, aber in dieser extremen Form hätte es eben keinen gegeben.

Das hatte ich damit gemeint. Ich habe mich da schlecht ausgedrückt. Verzeihung. Darum soll es hier ja aber ohnehin nicht gehen, also reicht es wohl mit diesem Thema.

Obi-Wan Kenobi
28.04.2006, 17:20
ich glaube nicht, dass die Entende die Monarchie abgeschafft hätten, wenn es keine Revolution gegeben hätte. kurz, die Deutschen selbst haben die Monarchie abgeschafft.

Fritz Fullriede
28.04.2006, 17:22
Leider,denn seit dem gings mit Dtl. nur noch abwärts.

Hossbach
28.04.2006, 17:26
@ Obi Wan: Stimmt meiner Meinung nach. Immerhin hat ja auch nicht der Kaiser die Kapitulation unterschrieben, sondern eine demokratische Gesandtschaft. Deswegen hatten die Siegermächte gar nichts mehr abzuschaffen, der Kaiser war bereits passé.

Hossbach
28.04.2006, 17:30
@Fritz: Die Weimarer Republik war ein erster Schritt in die richtige Richtung, aber leider noch fehlerhaft und mit Krisen durchgeschüttelt. Was folgte war zweifelsohne ein Abstieg. Aber nach 1945 kannst du doch nicht mehr von einer Abwärtsbewegung sprechen. Wirtschaftswunder und internationale Anerkennung haben aus Deutschland wieder etwas gemacht. Heute sind wir wieder in einer kriseligen Zeit, aber deine Aussage ist übertrieben.

Fritz Fullriede
28.04.2006, 17:33
Ne lass mal,unsere heutige Trauerspiel-Republik ist doch nur noch ein fader Abgesang vor dem endgültigen Ende!

Hossbach
28.04.2006, 17:40
Gut, deine Meinung. Würdest du die Jahre direkt nach dem Krieg aber auch so ansehen?

Warum bin ich eigentlich soweit der einzige, der auf Kritikers Frage geantwortet hat?

mozart
28.04.2006, 17:56
Wilson forderte die Abschaffung der Monachie. Das war die Grundlage auf derer man Friedensverhandlungen führen wollte.

kritiker_34
29.04.2006, 11:42
Von daher (und auch sonst) erübrigt sich für mich die Frage, wieso wir eine Monarchie brauchen sollten. Was sollte das denn bringen?

Vergleiche doch bitte einmal, ob der Lebensstandard in europäischen "parlamentarischen Monarchien" (Regiert wird durch das Parlament, aber PRÄSENTIERT wird durch die MONARCHIN oder den MONARCHEN) z.B. in England, Holland, Belgien, Spanien, Schweden, Dänemark, Norwegen höher oder niedriger ist als in Deutschland?

Ferner ist zu berücksichtigen, dass die Monarchie einen nicht zu unterschätzenden INTEGRATIONS FAKTOR darstellt.

kritiker_34
29.04.2006, 12:01
Ne lass mal,unsere heutige Trauerspiel-Republik ist doch nur noch ein fader Abgesang vor dem endgültigen Ende!

es scheint, dass dies sooo geplant ist, aber wir haben das RECHT auf SELBSTVERTEIDIGUNG. Wir müssen es nicht tatenlos hinnehmen, wenn andere den tatsächlichen Völkermord planen und auf dem besten Wege sind, ihr Ziel zu erreichen.

Hossbach
29.04.2006, 12:40
Vergleiche doch bitte einmal, ob der Lebensstandard in europäischen "parlamentarischen Monarchien" (Regiert wird durch das Parlament, aber PRÄSENTIERT wird durch die MONARCHIN oder den MONARCHEN) z.B. in England, Holland, Belgien, Spanien, Schweden, Dänemark, Norwegen höher oder niedriger ist als in Deutschland?

Ferner ist zu berücksichtigen, dass die Monarchie einen nicht zu unterschätzenden INTEGRATIONS FAKTOR darstellt.

Inwiefern soll denn ein repräsentativer Monarch etwas mit dem Lebensstandard zu tun haben? Die Politik wird ja auch in diesen Ländern doch nur von der Regierung gemacht.

Der Integrationsfaktor KANN zutreffen, da gebe ich dir Recht, aber gleichzeitig gibt es ja etwa in Großbritannien das Problem, dass die Monarchie von vielen als ausgrenzender Faktor gesehen wird, weil sie für die Trennung der Mächtigen (Königshaus) und der Untertanen steht. So sehen Immigranten die Monarchie dort eher als Hindernis und nicht als Förderung ihrer Integration.

kritiker_34
29.04.2006, 18:31
Inwiefern soll denn ein repräsentativer Monarch etwas mit dem Lebensstandard zu tun haben? Die Politik wird ja auch in diesen Ländern doch nur von der Regierung gemacht.

Ich habe die Frage deshalb gestellt, weil von Gegner einer (wie auch immer gestalteten) Monarchie meistens der Hinweis erfolgt: "Was bringt mir das"? oder "Was kostet uns das"? Ich wollte damit andeuten, dass es nicht unbedingt nachteilig ist für "otto Normalo" wenn eine demokratische Monarchie existiert.




Der Integrationsfaktor KANN zutreffen, da gebe ich dir Recht, aber gleichzeitig gibt es ja etwa in Großbritannien das Problem, dass die Monarchie von vielen als ausgrenzender Faktor gesehen wird, weil sie für die Trennung der Mächtigen (Königshaus) und der Untertanen steht. So sehen Immigranten die Monarchie dort eher als Hindernis und nicht als Förderung ihrer Integration.

Es kommt, wie in den meisten politischen Diskussionen, auf den jeweiligen Standpunkt an.

Wenn Leute wie "Mick Jagger" oder "Elton John" von der Königin geadelt werden, dann ist dies eine offizielle Anerkennung ihrer Leistung. Insofern wird eine ÜBERRAGENDE LEBENSLEISTUNG honoriert indem der Titel "Sir" berliehen wird. Es gibt zwar auch in der BRD Anerkennungen (z.B. das Bundesvedienstkreuz) aber diese haben irgendwie nicht das gleiche "flair"

Bei dem Begriff "Integrationsfaktor" meinte ich dies weniger in Bezug auf Immigranten, sonder verstehe dies eher für diejenigen, welche im Land geboren wurden, unabhängig vom sozialen Status.

Vielleicht ist auch der Begriff "Integrationsfaktor" zu ergänzen als "Identifikationsfaktor" also wenn in England jemand sagt: "I´ll fight for King and Country" dann bedeutet dies etwas für denjenigen.

Ansonsten sollten wir doch einmal vergleichen, wer auf internationaler Bühne mehr Autotität ausstrahlt: Die englische Königin, oder ein deutscher Bundespräsident.

Mit allem Respekt für unsere Präsidenten, aber im Vergleich zur englischen Quen sind das nur Bauern auf einem grösseren Schachbrett.

Dieser "Image Gewinn" ist ein nicht zu unterschätzender Faktor. Ferner wissen wir beide nicht, was "die Roayals" so alles im Hintergrund arrangieren, während der Premier sich um das Tagesgeschäft kümmert.

Hossbach
30.04.2006, 03:12
Die Identifikation ist definitiv da, da gebe ich dir Recht. Ein Königshaus kann wie ein vereinigender Wert wirken, wenn es denn als solcher anerkannt wird. Das liegt aber natürlich auch an der Bevölkerung und dem Willen dazu. Und ob dieser Wille denn bei der Mehrheit unserer Gesellschaft, die auch an eine monarchenfreie Regierung gewöhnt ist, vorhanden ist, wage ich zu bezweifeln.

Ich stimme dir ebenfalls zu, dass es nicht unbedingt nachteilig sein muss, wenn es eine Monarchie gibt. Nur muss sie eben auch nciht positiv sein und die Kosten wären durchaus enorm, wenn sie denn so pompös daherkommen sollte wie in Großbritannien etwa. (Wobei da die Königin ja natürlich gleichzeitig noch Oberhaupt der Kirche, also noch wichtiger als eine normale Monarchin ist.) Eine Frage die sich mir außerdem stellt, ist, wer denn bei uns als Monarchenfamilie in Frage kommt. Ich persönlich muss bei dt. Monarchen zuerst immer an den lieben Ernst - August denken, der gelinde gesagt manchmal etwas merkwürdig daherkommt...

Hasenfuß
01.05.2006, 11:49
Aber was wäre eben, wenn er sich nicht so aufgeführt hätte,...Wie denn?


... wenn er das unnötige Flottenwettrüsten mit England vermieden und ...Die Deutsche Marine blieb bis zum Ende bedeutend kleiner, als sie gemäß Vereinbarung mit den Briten hätte sein dürfen.


die außenpolitischen Beziehungen nicht so verwüstet hätte? ...Problem war Rußland.Rußland war aber seit dem Berliner Kongress (1878) verärgert, als Bismarck die Rusen nicht eingeladen hatte.

Ab diesem Zeitpunkt griff die Einkreisungspolitik der Briten gemäß Balance of Power. Ab 1892 wurde die Vernichtung Deutschlands offen gefordert, der Briefwechsel des Zaren mit der Britischen Regierung von 1897 bios 1903 wurde 1919 von Lenin veröffentlicht.

Die Kriegsursachen liegen auf der Hand. Aber es kann nicht sein, was nicht sein darf.


Es hätte den Krieg vielleicht nicht komplett verhindert, aber in dieser extremen Form hätte es eben keinen gegeben....Die Extreme Form kam durch den Kriegseintritt der USA zustande:

- Russ. Revolution
- Versailles

Sonst wäre 1916 Schluß gewesen (allerdings hätten die USA ihr Geld nicht zurückbekommen, eine gute Investition der Amis auf Kosten Millionen Europäer inkl. Opfer der spanischen Grippe)

Hossbach
01.05.2006, 12:28
Wie denn?

Von Minderwertigkeitskomplexen getrieben wusste er oft nicht was er sagte und verhielt sich teilweise schon sehr provozierend.


Die Deutsche Marine blieb bis zum Ende bedeutend kleiner, als sie gemäß Vereinbarung mit den Briten hätte sein dürfen.

Es gab den "Risikogedanken", nachdem ein Krieg mit der britischen Marine diese zwar nicht vernichten, aber so schwer schädigen sollte, dass sie unbedeutend werden würde. Das aber wiedersprach dem britischen Two-Power-Standard, nachdem die königliche Marine so stark sein sollte wie die nächsten beiden zusammen. Von welcher Vereinbarung redest du überhaupt?


Problem war Rußland.Rußland war aber seit dem Berliner Kongress (1878) verärgert, als Bismarck die Rusen nicht eingeladen hatte.

Zuerst einmal war Russland auf dem Kongress, daher ist das Unsinn, was du redest. Zweitens wurde Russland vor allem deswegen sauer, weil sich Wilhelm im Vorderen Orient und auf dem Balkan einmischte, wo die Russen Herrschaftsansprüche sahen.


Ab diesem Zeitpunkt griff die Einkreisungspolitik der Briten gemäß Balance of Power. Ab 1892 wurde die Vernichtung Deutschlands offen gefordert, der Briefwechsel des Zaren mit der Britischen Regierung von 1897 bios 1903 wurde 1919 von Lenin veröffentlicht.[QUOTE]

Dazu hätte ich gerne eine Quelle gesehen. Zu schade, dass du gesperrt bist.

[QUOTE]Die Kriegsursachen liegen auf der Hand. Aber es kann nicht sein, was nicht sein darf.

:O


Die Extreme Form kam durch den Kriegseintritt der USA zustande:

- Russ. Revolution
- Versailles

1. Wieso haben die Amis was mit der russischen Revolution zu tun? Die ging ja doch von Lenin aus, den die Deutschen nach Russland zurückbrachten.

2. In Versailles wollte der amerikanische Präsident Wilson einen sehr milden Frieden. (siehe 10-Punkte-Plan) Letzten Endes waren England und Frankreich für die Ausmaße des Vertrags zuständig. Als weiß ich auch da irgendwie nciht, worauf du hinauswillst.

Nichtraucher
01.05.2006, 15:43
"Wäre es sinnvoll, eine zeitgemässe, modifizierte "parlamentarische Monarchie" in Deutschland wieder einzuführen?"

Nein.

Fritz Fullriede
01.05.2006, 15:50
Doch.Der Mensch hat sich als zu dumm für die Demokratie erwiesen.

Nichtraucher
01.05.2006, 16:13
Doch.Der Mensch hat sich als zu dumm für die Demokratie erwiesen.

Nicht von dir auf andere schließen.

Fritz Fullriede
01.05.2006, 16:33
Schau in den Spiegel,Spammer :))

Roter Prolet
01.05.2006, 16:34
"Wäre es sinnvoll, eine zeitgemässe, modifizierte "parlamentarische Monarchie" in Deutschland wieder einzuführen?"

Nein.

Konsens.

Ich lebe zwar auch in einer parlamentarischen Monarchie, aber trotz des grossen Spielraums für das Parlament, die Verfassung und der Regierung, gibt es noch eine Reihe von undemokratischen Elementen, die reif zur Abschaffung wären - und die lässt sich nur mit der Abschaffung der Monarchie und der Einführung einer Republik machen.

Nichtraucher
01.05.2006, 16:59
Schau in den Spiegel,Spammer :))


Jetzt führt er schon Selbstgespräche. Geh doch mal zum Arzt.

Nichtraucher
01.05.2006, 17:01
Konsens.

Ich lebe zwar auch in einer parlamentarischen Monarchie, aber trotz des grossen Spielraums für das Parlament, die Verfassung und der Regierung, gibt es noch eine Reihe von undemokratischen Elementen, die reif zur Abschaffung wären - und die lässt sich nur mit der Abschaffung der Monarchie und der Einführung einer Republik machen.


Ich finde es traurig, dass es noch so viele Monarchen in Europa als Staatsoberhäupter gibt. Schließlich ist nicht nur dein Land von der Monarchenpest befallen. :( ;(

Roter Prolet
01.05.2006, 17:14
Ich finde es traurig, dass es noch so viele Monarchen in Europa als Staatsoberhäupter gibt. Schließlich ist nicht nur dein Land von der Monarchenpest befallen. :( ;(

Naja, ganz so dramatisch ist es nicht, aber ich wäre an vordester Front, wenn Stimmen für eine (demokrattische) Republik laut werden.

Nichtraucher
01.05.2006, 17:17
Naja, ganz so dramatisch ist es nicht, aber ich wäre an vordester Front, wenn Stimmen für eine (demokrattische) Republik laut werden.


Dieses Monarchenpack gehört enteignet und in Sozialhilfewohnungen untergebracht. Des Weiteren sollte man ihnen das Tragen der Titel verbieten und ihnen nur noch bürgerliche Namen erlauben.

Hossbach
01.05.2006, 18:29
Dieses Monarchenpack gehört enteignet und in Sozialhilfewohnungen untergebracht. Des Weiteren sollte man ihnen das Tragen der Titel verbieten und ihnen nur noch bürgerliche Namen erlauben.

Kennst du dieses eine Buch, in dem genau das mit der Queen passiert? Verdammt lustig!

Nichtraucher
01.05.2006, 19:29
Kennst du dieses eine Buch, in dem genau das mit der Queen passiert? Verdammt lustig!


Nein, leider nicht. Wie heißt es denn, wo kann man es bestellen und wie viel kostet das?

Übrigens: Mit 14 war ich mal eine Woche lang Gastschüler in GB. Dort wurde mal über die Queen diskutiert, ich glaube da gab es irgendein Jubiläum oder so. Der Lehrer war jedenfalls ziemlich entsetzt als ich ihm sagte, GB sollte doch die Monarchie abschaffen, sie koste doch nur Geld und es sei nicht einzusehen, dass jemand aufgrund seiner Herkunft vergöttert wird. ;)

Hossbach
01.05.2006, 21:27
Das Buch ist von Sue Townsend, heißt "The Queen And I". Zu Bestellen etwa bei Amazon. Ich habe es auszugsweise gelesen. Und das ist wirklich lustig. Aber bereits etwas alt. Zitat von Charles: "Hey Ma, unser Sozialarbeiter hat gesagt, ich könnte meine Ohren von der Sozialhilfe operieren lassen. und Di ihre Nase!" :))

Nichtraucher
01.05.2006, 23:38
Danke für den Hinweis; habe mir das Buch soeben bestellt. :)

Hossbach
02.05.2006, 12:22
Sag mir, ob du es gut findest, eventuell bestelle ich es mir dann auch, aber auf Englisch.

Fritz Fullriede
02.05.2006, 12:24
Mann merkt das gewisse jugendliche Elemente gar nicht in der Lage sind den Wert von Monarchie sowie deren positiven Einfluss auf die Gesellschaft abzuschätzen.Traurig.

Hossbach
02.05.2006, 15:39
Wie wärs mit einem Argument?

Übrigens will ich gar nicht verneinen, dass eine parlamentarische Monarchie auch gute Seiten hat. Aber wie war das noch? Huhn - blind - Korn?

Nichtraucher
02.05.2006, 17:51
Sag mir, ob du es gut findest, eventuell bestelle ich es mir dann auch, aber auf Englisch.

Das gibt es auch auf Deutsch? Habe es mir jetzt auf Englisch bestellt. Kann auch nicht schaden... Werde dir in paar Wochen sagen, ob es gut ist.


Mann merkt das gewisse jugendliche Elemente gar nicht in der Lage sind den Wert von Monarchie sowie deren positiven Einfluss auf die Gesellschaft abzuschätzen.Traurig.

Welchen Wert und welchen positiven Einfluss auf die Gesellschaft? Ich habe keine Lust, irgendwelchen Leuten, die aufgrund ihrer Herkunft eine Menge Privilegien besitzen, zuzujubeln. Darum: Monarchen enteignen und in ostdeutschen Provinzplattenbauten unterbringen. :]

Hossbach
02.05.2006, 20:35
Das gibt es auch auf Deutsch? Habe es mir jetzt auf Englisch bestellt. Kann auch nicht schaden... Werde dir in paar Wochen sagen, ob es gut ist.

Jo, dankeschön... Auf Englisch bildet es ohnehin mehr. :D



Darum: Monarchen enteignen und in ostdeutschen Provinzplattenbauten unterbringen. :]

Warum denn in Ostdeutschen? Da jemand, der Monarchie präferiert meistens eh noch auf die Ostgebiete pocht, kann er ja auch in Ostschlesisches "Stammland" verfrachtet werden und da dann auf Bauernhöfen die Schweine herumkommandieren. :))

KrascherHistory
01.08.2006, 23:23
Die Abschaffung der Monarchie in Deutschland war von den Ententemächten keinesfalls als Wohltat für das deutsche Volk gedacht. Das britische Empire, Italien, Belgien, Japan, Rumänien, Portugal, um nur einige der Gegner im 1. Weltkrieg zu nennen, besaßen selbst Monarchien und dies auch über 1918 hinaus. Die deutsche Innen- und Außenpolitik gestaltete nicht Kaiser Wilhelm II., auch wenn er immer mal wieder gerne tief in die Politik eingriff.

De facto war Deutschland von 1871 - 1918 eine Art parlamentarische Monarchie.

Die Siegermächte von 1918 kannten die integrierende Wirkung einer Monarchie grade auf große Staaten sehr wohl. Auch deshalb wurde der neu geschaffene Vielvölkerstaat, als "Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen" (späteres Königreich Jugoslawien) am 1.12.1918 proklamiert. Vielmehr erhoffte man sich nun ein Auseinanderfallen des ungeliebten Deutschen Reiches, damit es dann, wie vor 1871 mit sich selbst zu tun hatte. Teile und herrsche ist ein sehr altes Herrschaftsprinzip.

In der Donaumonarchie gingen die Pläne der Alliierten auf, der Vielvölkerstaat zerfiel. Das Chaos dieses Zerfalls, verbunden mit neuen Grenzen die die Völker mehr teilten als einten, ist bis in unsere heutige Zeit hinein spürbar.

Zwar fiel Deutschland durch Unruhen, Umstürze und bürgerkriegsähnliche Zustände in Chaos und Anarchie (eine wirkliche und planvolle Revolution hatte es 1918 nie gegebenen) aber Bayern, Rheinländer, Sachsen, Schlesier usw. waren durch das gemeinsame Erleben des deutschen Kaiserreiches bereits zu Deutschen verschmolzen und Separatisten aller Schattierungen hatten keine Chance.

Große Verdienste um die Einheit des Reiches erwarb sich dabei der sozialdemokratische Reichskanzler Friedrich Ebert, der mit der eisernen Faust eines Gustav Noske (Sozialdemokrat, Reichswehrminister 1919/20) das Land in jenen schweren Tagen zusammenhielten.

http://www.deutsche-schutzgebiete.de/vertrag_von_versailles.htm

Wäre es sinnvoll, eine zeitgemässe, modifizierte "parlamentarische Monarchie" in Deutschland wieder einzuführen?

Moin. Vorteil monaricher P. wären die klaren Strukturen (Ministerien zum Kaiser und zurück). Schlechte Manipulationsmöglichkeiten.
Eigentlich i.o. MfG K

-jmw-
02.08.2006, 17:44
Nur am Rande: Eine parlamentarisch-demokratische Monarchie ist eigentlich garkeine Monarchie mehr.
Ein Grüssaugust wird nicht zum König nur deshalb, weil man ihn so nennt.

mfg

Yggdrasil
05.08.2006, 19:48
Man sehe sich nur Prinz Ferfried von Hohenzollern an und stelle ihn sich als deutscher Kaiser vor. Da bin ich schon recht dankbar, dass dieser Mumpitz abgeschafft wurde.

Roter Prolet
05.08.2006, 21:33
Doch. Der Mensch hat sich als zu dumm für die Demokratie erwiesen.

Aha, jetzt ist also der Mensch neben dem Sozialismus auch noch für "die" Demokratie zu schlecht? :rolleyes:

Was kommt als nächstes? Die Waschmaschine?

leuchtender Phönix
06.08.2006, 08:49
Mann merkt das gewisse jugendliche Elemente gar nicht in der Lage sind den Wert von Monarchie sowie deren positiven Einfluss auf die Gesellschaft abzuschätzen.Traurig.

Monarchien sind sehr anfällig, da sie nach der Erbfolge und nicht nach den Fähigkeiten Herrscher werden. Auserdem neigen sie zu großen Verschwendung. Auserdem machen die deutschen adligen der Gegenwart nicht gerade einen ernstzunehmenden Eindruck.

-jmw-
06.08.2006, 10:46
Monarchien sind sehr anfällig, da sie nach der Erbfolge und nicht nach den Fähigkeiten Herrscher werden.
Zustimmung.
Sie haben da änhliche Nachteile wie Demokratien, in denen ja bekanntlich auch nicht nach fachlicher Befähigung, sondern danach selektiert wird, wie geschickt man sich hoch-kungeln, -lügen, -erpressen, -schlafen und -was-auch-immer kann.

"(O)ffener politischer Wettbewerb begünstigt aggressive (und somit gefährliche) statt defensive (und somit harmlose) politische Talente und führt somit zur Kultivierung und Perfektionierung der speziellen Fähigkeiten der Demagogie, der Täuschung, des Lügens, des Opportunismus, der Korruption und der Bestechung. Daher wird der Zutritt zur und der Erfolg innerhalb der Regierung zunehmend unmöglich für jeden, der durch moralische Skrupel gegen Lügen und Stehlen gehemmt ist..."
(Hans Hermann Hoppe)

mfg