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Vollständige Version anzeigen : Britisches Wirtschaftswachstum beruht auf osteuropäischen Arbeitern



Praetorianer
24.04.2006, 17:37
Migrant workers from Eastern Europe are providing a positive boost to Britain's economy, according to a report.
Quelle (http://news.bbc.co.uk/2/hi/business/4936352.stm)

Großbritannien, immerhin eines der EU-kritischsten Länder, scheint sich mit den Realitäten der EU ja recht gut zu engagieren.

LuckyLuke
24.04.2006, 17:43
Tja, mit Lohndrückern am Werke kann man eben billiger produzieren. Den Effekt gibt es in Deutschland auch.

Ob alle Briten darüber glücklich sind, wage ich zu bezweifeln

Philipp
24.04.2006, 18:14
Der BBC würde ich bei allen politisch korrekten Themen absolut nicht vertrauen, die sind noch schlimmer als die deutschen Medien.

Praetorianer
24.04.2006, 20:03
Der BBC würde ich bei allen politisch korrekten Themen absolut nicht vertrauen, die sind noch schlimmer als die deutschen Medien.


Das ist wohl nicht dein Ernst oder? Die schneiden ziemlich viele Themen an oder ermöglichen Diskussionsrunden, die hierzulande absolut tabu wären.

Uri Gellersan
24.04.2006, 20:29
Nicht umsonst heißt die derzeit dominante Form der westlichen Wirtschaft auch 'Manchester-Kapitalismus'. Oder simpel ausgedrückt: kaufe billigst und verkaufe teuerst.
Da hat der gute alte 'Ruhrpott-Kapitalismus', der in den 50/60er Deutschland und seinem Volk zu Wohlstand verhalf, bessere Dienste geleistet. Das dürfte unbestritten sein und erklärt sicherlich auch die Krise, in der die EU steckt.
UG

Philipp
24.04.2006, 20:50
Das ist wohl nicht dein Ernst oder? Die schneiden ziemlich viele Themen an oder ermöglichen Diskussionsrunden, die hierzulande absolut tabu wären.


Zeig mir mal was politisch Unkorrektes auf der BBC Seite.

Philipp
24.04.2006, 20:51
Nicht umsonst heißt die derzeit dominante Form der westlichen Wirtschaft auch 'Manchester-Kapitalismus'. Oder simpel ausgedrückt: kaufe billigst und verkaufe teuerst.



Kaufst du teuer und verkaufst billigst?

Uri Gellersan
24.04.2006, 21:59
Kaufst du teuer und verkaufst billigst?

Es kommt darauf an. Manchmal ist es sinnvoll, auf maximalen Profit zu verzichten um das Gesamtgeschäft nicht zu gefährden. Mir ist ein dauerhafter Kunde immer lieber als das einmalige Abzocken.
Aber die Kurzhirne des Raubtierkapitalismus sehen nur den sofortigen Profit, egal wer vor die Hunde geht.
UG

Philipp
24.04.2006, 22:04
Es kommt darauf an. Manchmal ist es sinnvoll, auf maximalen Profit zu verzichten um das Gesamtgeschäft nicht zu gefährden. Mir ist ein dauerhafter Kunde immer lieber als das einmalige Abzocken.
Aber die Kurzhirne des Raubtierkapitalismus sehen nur den sofortigen Profit, egal wer vor die Hunde geht.
UG


Bin mir nicht ganz sicher wo du diesen Raubtierkapitalismus siehst, in Deutschland zumindest scheint die Staatsquote ja ständig anzusteigen, gerade heute wieder Nachrichten wie diese (http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5458856_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html).

Uri Gellersan
24.04.2006, 22:17
Bin mir nicht ganz sicher wo du diesen Raubtierkapitalismus siehst, in Deutschland zumindest scheint die Staatsquote ja ständig anzusteigen, gerade heute wieder Nachrichten wie diese (http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5458856_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html).

Na, in der Gewinnmaximierung natürlich. Warum schmeißen die Konzerne denn Zigtausende auf die Straße? Um den Profit zu erhöhen, den Shareholder Value zu befriedigen und sich auch noch gut dabei fühlen.
Mit der Staatsquote hat das nichts zu tun.
Im hochgelobten Mittelstand, im Handwerk und in den Kleinbetrieben herrschte bislang das Motto, dass man die tw. langjährigen Mitarbeiter eben auch in nicht so guten Zeiten mit 'durchschleppt'. Man hatte unternehmerische Verantwortung für seine Mitarbeiter und deren Familien und hat kurz-/ oder mittelfristig auf mögliche Gewinne bewusst verzichtet.
Seit aber durchgehend 'Manager' das Sagen haben und immer weniger 'Unternehmer' in eigener Sachen den Firmen vorstehen, hat sich dieses Verhalten grundlegend geändert. Schließlich winken, gerade bei den AG's heute Optionen etc., die häufig ein Vielfaches des Jahressalär eines Topmanagers ausmachen. Und so kommt es, dass die Bosse der 30 DAX-Unternehmen im Schnitt 1,5 Mio. p.a. nach Hause nehmen.
Frag mal einen Unternehmer, der das p.a. einstreicht. Den wird es nicht geben, weil er eben die gesellschaftliche Verantwortung wahrnimmt, oder jedenfalls wahrnahm. Auch das ändert sich mittlerweile.
UG

Philipp
24.04.2006, 22:31
Na, in der Gewinnmaximierung natürlich. Warum schmeißen die Konzerne denn Zigtausende auf die Straße? Um den Profit zu erhöhen, den Shareholder Value zu befriedigen und sich auch noch gut dabei fühlen.
Mit der Staatsquote hat das nichts zu tun.
Im hochgelobten Mittelstand, im Handwerk und in den Kleinbetrieben herrschte bislang das Motto, dass man die tw. langjährigen Mitarbeiter eben auch in nicht so guten Zeiten mit 'durchschleppt'. Man hatte unternehmerische Verantwortung für seine Mitarbeiter und deren Familien und hat kurz-/ oder mittelfristig auf mögliche Gewinne bewusst verzichtet.
Seit aber durchgehend 'Manager' das Sagen haben und immer weniger 'Unternehmer' in eigener Sachen den Firmen vorstehen, hat sich dieses Verhalten grundlegend geändert. Schließlich winken, gerade bei den AG's heute Optionen etc., die häufig ein Vielfaches des Jahressalär eines Topmanagers ausmachen. Und so kommt es, dass die Bosse der 30 DAX-Unternehmen im Schnitt 1,5 Mio. p.a. nach Hause nehmen.
Frag mal einen Unternehmer, der das p.a. einstreicht. Den wird es nicht geben, weil er eben die gesellschaftliche Verantwortung wahrnimmt, oder jedenfalls wahrnahm. Auch das ändert sich mittlerweile.
UG


Ich seh längerfristig gesehen nur die Möglichkeit den Wohlstand eines Landes zu steigern, wenn man die Arbeitsproduktivität erhöht, d.h. wenn man die gleiche Menge mit weniger Leuten produziert. Dazu gehören auch Entlassungen, seit es die Marktwirtschaft gibt.

Nach deiner Logik sollten wir wohl alle noch in der Landwirtschaft arbeiten, im Jahr 1800 hätte man ja genauso argumentieren können: "Die ganzen Bauern verlieren ihre Arbeitsplätze, es geht nur noch um den Profit, Menschen werden durch landwirtschaftliche Maschinen ersetzt" usw.

Wichtig ist halt, dass auch neue Arbeitsplätze entstehen. Aufgrund der jetzigen Steuer- und Abgabenlast lohnt es sich aber nicht in Deutschland zu investieren, deswegen haben wir die Massenarbeitslosigkeit. Nicht der Kapitalismus ist schuld, sondern der riesige Staatsapparat.

Was jetzt die Verantwortung des Unternehmers angeht, die Arbeiter üben ja gewöhnlich auch nicht freiwillig Lohnverzicht, wenn das Unternehmen gefährdet ist, fühlen sich also nur für sich selbst verantwortlich. Wieso soll dann umgekehrt der Unternehmer eine besondere Verantwortung für die Arbeiter haben? Die arbeiten ja meistens nicht freiwillig aus gutem Willen für das Unternehmen, sondern weil sie Geld wollen.

Praetorianer
25.04.2006, 01:04
Zeig mir mal was politisch Unkorrektes auf der BBC Seite.

Wieso auf deren Seite? Das ist in erster Linie ein TV-und Radioprogramm, das sich mit manchen Themen, wie z.B. alliierter Kriegsverbrechen schon beschäftigt hat, als die Neonazis hier im Forum noch an Mutters Brust hingen.

Die lassen jeden zu Wort kommen, vom Hamas-Aktivisten über den afrikanischen Putschisten bis hin zu solchen Leuten, die ansonsten eher diese Foren nutzen,um sich auszukotzen.

Uri Gellersan
25.04.2006, 16:09
Ich seh längerfristig gesehen nur die Möglichkeit den Wohlstand eines Landes zu steigern, wenn man die Arbeitsproduktivität erhöht, d.h. wenn man die gleiche Menge mit weniger Leuten produziert. Dazu gehören auch Entlassungen, seit es die Marktwirtschaft gibt.

Nach deiner Logik sollten wir wohl alle noch in der Landwirtschaft arbeiten, im Jahr 1800 hätte man ja genauso argumentieren können: "Die ganzen Bauern verlieren ihre Arbeitsplätze, es geht nur noch um den Profit, Menschen werden durch landwirtschaftliche Maschinen ersetzt" usw.

Wichtig ist halt, dass auch neue Arbeitsplätze entstehen. Aufgrund der jetzigen Steuer- und Abgabenlast lohnt es sich aber nicht in Deutschland zu investieren, deswegen haben wir die Massenarbeitslosigkeit. Nicht der Kapitalismus ist schuld, sondern der riesige Staatsapparat.

Was jetzt die Verantwortung des Unternehmers angeht, die Arbeiter üben ja gewöhnlich auch nicht freiwillig Lohnverzicht, wenn das Unternehmen gefährdet ist, fühlen sich also nur für sich selbst verantwortlich. Wieso soll dann umgekehrt der Unternehmer eine besondere Verantwortung für die Arbeiter haben? Die arbeiten ja meistens nicht freiwillig aus gutem Willen für das Unternehmen, sondern weil sie Geld wollen.


Entscheidend für Wachstumsteigerung ist die Schaffung neuer Märkte und Techniken, die völlig neue Möglichkeiten des Wirtschaftens eröffnen. (Raumfahrt/neue Verkehrsträger/neue Energien)
So wie damals die Erfindung der Dampfmaschine das Industriezeitalter einläutete. Nicht nur Rationalisierung bereits bekanntem, das führt nur in eine Abwärtsspirale und in Depression. Kennen wir doch aus der Geschichte unseres Landes.

Meine Logik hast du völlig falsch interpretiert. Ich weiß nicht, wie Du solche Schlüsse aus meiner Aussage ziehen kannst.
Im übrigen geht es bei Arbeit und Wirtschaft nicht nur um Profit, sondern auch um Lebensinhalt. Sonst könnten wir alles Maschinen machen lassen.

Neue Arbeitsplätze können aber nur dann enstehen, und ich rede von wertschöpfenden Arbeitsplätzen, wenn wir die in Absatz 1 angesprochenen Maßnahmen ergreifen und die Welt weiterentwickeln. Auf zu neuen Ufern sozusagen. Dann finden sich Unmengen neuer Arbeitsplätze und nur dann werden auch die Renten und Sozialkosten erwirtschaftet.

Zur Verantwortung der Unternehmer. Das ist klassisches Egoismusdenken.
So wird eine Gesellschaft auf Dauer nie in Frieden und Wohlstand leben können. Das geht nur, wenn auch das Allgemeinwohl beachtet wird und man hier und da einmal Verzicht übt. Deutschland ist durch die Soziale Marktwirtschaft reich geworden und durch nichts anderes. Warum geben wir das auf, um eine 2/3 Gesellschaft zu produzieren, in der ein Großteil der Bevölkerung verliert?

UG