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Vollständige Version anzeigen : Warum strebt der Mensch nach Freiheit?



Equilibrium
21.04.2006, 23:23
Man stelle sich eine Diktatur vor:

Die Menschen könnten eigentlich relativ zufrieden.
Sie leben sicher in einem relativ hohem Wohlstand.
Trotzdem wären sie aber vermutlich unzufrieden, da ihnen die Freiheit fehlt.
Die Regierung müsste ihnen die Illusion liefern in einem freien Staat zu liefern, die Frage wäre allerdings wie lange dies funktioniert.
Über kurz oder lang ist jedenfalls jede Diktatur an dem Bedürfnis der Menschen nach Freiheit gestorben.
Aber warum ist die Freiheit für sie so wichtig?
Und wie könnte man sie so manipulieren, dass sie auch dauerhaft glauben in einer freien Welt zu leben?
Freiheit ist nicht lebensnotwendig wie Sicherheit oder Nahrungsmittel.
Trotzdem scheint sie eins der wichtigsten Bedürfnisse zu sein.

Ich wäre bereit für die Sicherheit, die Demokratie und den Staat einen Mord zu begehen.

Heinrich_Kraemer
21.04.2006, 23:29
Man stelle sich eine Diktatur vor:

Die Menschen könnten eigentlich relativ zufrieden.
Sie leben sicher in einem relativ hohem Wohlstand.
Trotzdem wären sie aber vermutlich unzufrieden, da ihnen die Freiheit fehlt.
Die Regierung müsste ihnen die Illusion liefern in einem freien Staat zu liefern, die Frage wäre allerdings wie lange dies funktioniert.
Über kurz oder lang ist jedenfalls jede Diktatur an dem Bedürfnis der Menschen nach Freiheit gestorben.
Aber warum ist die Freiheit für sie so wichtig?
Freiheit ist nicht lebensnotwendig wie Sicherheit oder Nahrungsmittel.
Trotzdem scheint sie eins der wichtigsten Bedürfnisse zu sein.

Der Mensch strebt nach dem was ihm als "Freiheit" vorgegaukelt wird, wenn Freiheit Handlungsziel. Freiheit ist die Möglichkeit zwischen Handlungsalternativen wählen zu können in einem gesellschaftlichen Rahmen.

Wirklich frei ist der Mensch dann, wenn ihm seine Endlichkeit bewußt wird und es ihm um seine eigene Existenz geht, sofern der Rahmen dann nebensächlich.

Misteredd
26.04.2006, 18:51
In einer Diktatur hat man immer Leute, die etwas besser wissen wollen aber sehr selten besser wissen.

Roberto Blanko
26.04.2006, 19:13
Man stelle sich eine Diktatur vor:

Die Menschen könnten eigentlich relativ zufrieden.
Sie leben sicher in einem relativ hohem Wohlstand.
Trotzdem wären sie aber vermutlich unzufrieden, da ihnen die Freiheit fehlt.
Die Regierung müsste ihnen die Illusion liefern in einem freien Staat zu liefern, die Frage wäre allerdings wie lange dies funktioniert.
Über kurz oder lang ist jedenfalls jede Diktatur an dem Bedürfnis der Menschen nach Freiheit gestorben.
Aber warum ist die Freiheit für sie so wichtig?
Und wie könnte man sie so manipulieren, dass sie auch dauerhaft glauben in einer freien Welt zu leben?
Freiheit ist nicht lebensnotwendig wie Sicherheit oder Nahrungsmittel.
Trotzdem scheint sie eins der wichtigsten Bedürfnisse zu sein.

Ohne Freiheit ist alles nichts.

Gruß
Roberto

DrBrezner
26.04.2006, 19:44
Ich bin mir leider nicht einmal sicher ob dass so viele Menschen tun.
Manche lassen sich lieber bevormunden, weil es bequemer ist und sie keine Verantwortung tragen müssen.

Sauerländer
26.04.2006, 21:22
Ohne Freiheit ist alles nichts.
Mit Freiheit ist Nichts auch nicht mehr.

MrS
28.04.2006, 21:12
Ohne Freiheit ist alles nichts.


Treffend auf den Punkt gebracht. Damit ist die Frage beantwortet.

ortensia blu
28.04.2006, 21:28
Mit Freiheit ist Nichts auch nicht mehr.

Was meinst du damit?

Sauerländer
01.05.2006, 19:29
Was meinst du damit?
Ein wasserundurchlässiges Dach über dem Kopf, eine funktionierende Heizung, ein funktionierender Kühlschrank mit Essen drin, ein Kasten Bier, ein warmes Bett - all das hört nicht durch die Abwesenheit von "Freiheit" auf zu sein, was es ist.

Auch ohne "Freiheit" ist ein Leben in materiell annehmbaren Umständen einem im Elend vorzuziehen - während "Ohne Freiheit ist alles nichts" eher suggeriert, dass es "dann eh egal" wäre.

Das ist -nach meinem Dafürhalten- Unsinn.

Zum Ausdruck kommt hier eine geradezu mythische Verklärung des Freiheitsbegriffs, Freiheit wird quasi gottidentisch. Ohne dieses hohe Prinzip kann alles noch so "gut" sein - es bleibt nichtig, uneigentlich, man ist fast versucht zu sagen "diesseitig". Da scheint mir ganz erheblicher Bedarf zu bestehen, die Dinge mal wieder ein wenig auf den Erdboden herabzuholen.
Und dies auch darauf zu beziehen, dass eben ein Nichts, ein Leben in unannehmbaren Umständen, nicht durch einen (fast schon transzendenten) Zustand namens "Freiheit" aufgewertet wird. Der nicht funktionierende oder gar nicht erst vorhandene Kühlschrank ist um keinen Deut besser zu bewerten, weil mit ihm geschlagen zu sein (oder eben nicht) in Freiheit passiert.

Die Freiheit als solche ist weder transzendent noch sonst irgendwas. Wird sie mit konkretem Inhalt gefüllt, hört sie auf, eine bloß theoretische zu sein, und trägt positiven Charakter.
Das ist aber nicht das Verdienst der Freiheit als solcher.

Freiheit als solche ist uninteressant, bestenfalls noch zweitrangig.

dr-esperanto
02.05.2006, 00:31
Freiheit heißt, selber bestimmen zu können, also Herr zu sein. Und alles Leben ist nach Nietzsche entweder Herr oder Sklave sein. Woher das kommt? Na durch den Herrschtrieb, alles Hormone. Man sollte ihn auf ein vernünftiges Maß zurückfahren, sonst herrscht wie im Islam ständig Krieg und es wird allein in Kategorien von Ehre und Schande gedacht.

Manfred_g
02.05.2006, 01:39
Ich bin mir leider nicht einmal sicher ob dass so viele Menschen tun.
Manche lassen sich lieber bevormunden, weil es bequemer ist und sie keine Verantwortung tragen müssen.

Ich bin nicht sicher, ob das den Kern trifft, denn die freiwillige Aufgabe von Freiheit ist womöglich eben gar keine wirkliche Aufgabe derselben.
(Etwa so, wie ein Mensch, der sich freiwillig in ein Zimmer einsperrt, auch nicht wirklich ein Gefangener ist)
Ich glaube einfach, daß der Intellekt des Menschen Spielraum fordert, um sich austoben zu können. Sofern wir von dieser geistigen Form der Freiheit sprechen...
Ist Freiheit im Sinne einer räumlichen Eingrenzung qualitativ anders zu bewerten? Werden hier womöglich ganz andere (evtl. gar archaische)Bedürfnisse angesprochen? Etwa wie "die Kontrolle über den Lebensraum nicht zu verlieren"?

BMW M6
02.05.2006, 01:57
Sie leben sicher in einem relativ hohem Wohlstand.
Trotzdem wären sie aber vermutlich unzufrieden, da ihnen die Freiheit fehlt.Falsch. Wohlstand ohne Freiheit - funktioniert nicht! (Bitte die Träume nicht mit der Freiheit verwechseln!!! Kommt sonst nur Kommunismus raus!)

ortensia blu
02.05.2006, 21:39
Ein wasserundurchlässiges Dach über dem Kopf, eine funktionierende Heizung, ein funktionierender Kühlschrank mit Essen drin, ein Kasten Bier, ein warmes Bett - all das hört nicht durch die Abwesenheit von "Freiheit" auf zu sein, was es ist.

Auch ohne "Freiheit" ist ein Leben in materiell annehmbaren Umständen einem im Elend vorzuziehen - während "Ohne Freiheit ist alles nichts" eher suggeriert, dass es "dann eh egal" wäre.

Das ist -nach meinem Dafürhalten- Unsinn.

Warum sind denn dann so viele Leute aus der DDR geflüchtet? Sie waren doch rundum versorgt.



Zum Ausdruck kommt hier eine geradezu mythische Verklärung des Freiheitsbegriffs, Freiheit wird quasi gottidentisch. Ohne dieses hohe Prinzip kann alles noch so "gut" sein - es bleibt nichtig, uneigentlich, man ist fast versucht zu sagen "diesseitig". Da scheint mir ganz erheblicher Bedarf zu bestehen, die Dinge mal wieder ein wenig auf den Erdboden herabzuholen.
Und dies auch darauf zu beziehen, dass eben ein Nichts, ein Leben in unannehmbaren Umständen, nicht durch einen (fast schon transzendenten) Zustand namens "Freiheit" aufgewertet wird. Der nicht funktionierende oder gar nicht erst vorhandene Kühlschrank ist um keinen Deut besser zu bewerten, weil mit ihm geschlagen zu sein (oder eben nicht) in Freiheit passiert.

"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will"
Jean-Jacques Rousseau, (1712 - 1778)

Wie wichtig Freiheit ist, merkt man erst, wenn man sie verloren hat. Wenn du z. B. wählen mußt, obwohl du keine Auswahl hast, aber bestraft wirst, wenn du nicht zur Wahl gehst. Wenn du nicht sagen darfst, was du denkst und fürchten mußt, daß man dich bestraft, wenn du offen deine Meinung aussprichst. Wenn du nicht die Bücher lesen darfst, die du lesen willst, wenn dir vorgeschrieben wird, was und wie du denken darfst, wen oder was du mögen sollst und wogegen du zu sein hast.


Freiheit als solche ist uninteressant, bestenfalls noch zweitrangig.

Für dich vielleicht - für micht niemals!


http://www.mehr-freiheit.de/

Ganz unten findest du eine Menge zu diesem Thema:" Die Feinde der Freiheit."

Sauerländer
03.05.2006, 09:39
Warum sind denn dann so viele Leute aus der DDR geflüchtet? Sie waren doch rundum versorgt.
Sie waren eben nicht rundum versorgt, insofern das Regime innerhalb der grundsätzlich richtigen Idee der Planwirtschaft auf starre Fünfjahresvorgaben verfiel, ohne Anpassung an Bedürfnisse. Die Ausrichtung am Bedürfnis des Staates (statt am Befürfnis des mit dem Staat identisch gesetzten Volkes) beseitigte den Wettbewerbswahn nicht, sie transferierte ihn lediglich auf die zwischenstaatliche Ebene.
Davon abgesehen:

Weil erstens das Regime der DDR sich eben nicht auf "Versorgung" beschränkte, sondern Visionen von einer goldenen Zukunft zeichnete, die der Normalbürger als mit seiner Realität nicht in Einklang zu bringen wahrnehmen musste - denn ein Paradies war die DDR bekanntlich nicht unbedingt. Der Selbstwiderspruch wurde irgendwann eben wirksam.

Hinzu kam der nicht zu unterschätzende Einfluss der...nennen wir es mal nichtinländischen Berichterstattung, die ein positiv überzeichnetes Bild des "Westens" mit einem negativ überzeichneten Bild des "Ostens" kontrastierte.

Aus dem -vom Regime nicht unwesentlich selbst verschuldeten- Mißtrauen der Bürger heraus musste alles, was genau dieses Mißtrauen ansprach, erheblichen Vertrauensvorschuss genießen - der sich im Zuge der Einheit als unverdient erwiesen hat, wie auch immer mehr ehemalige DDR-Bürger feststellen.

"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will"
Jean-Jacques Rousseau, (1712 - 1778)
Wo Freiheitsrecht Abwehrrecht ist, ist die Idee des volonte generale widersinnig.

Wie wichtig Freiheit ist, merkt man erst, wenn man sie verloren hat. Wenn du z. B. wählen mußt, obwohl du keine Auswahl hast, aber bestraft wirst, wenn du nicht zur Wahl gehst. Wenn du nicht sagen darfst, was du denkst und fürchten mußt, daß man dich bestraft, wenn du offen deine Meinung aussprichst. Wenn du nicht die Bücher lesen darfst, die du lesen willst, wenn dir vorgeschrieben wird, was und wie du denken darfst, wen oder was du mögen sollst und wogegen du zu sein hast.
Von der Strafe für Nichtwählen einmal abgesehen beschreibst Du doch exakt den Zustand, der heute herrscht.
Und ist das Leben dadurch völlig unerträglich? Ich als es erduldendes Individuum sage: Nein. Irgendwann wird mich meine überkochende Magensäure zwar umbringen, aber leben lässt es sich auch in der Unfreiheit recht brauchbar.

Für dich vielleicht - für micht niemals!.
So bedauerlich es ist, aber dann wird sich bei der Prämisse des Nichtzwangs kein Konsens herstellen lassen.

http://www.mehr-freiheit.de/
Ganz unten findest du eine Menge zu diesem Thema:" Die Feinde der Freiheit."
Ehrlich gesagt reichte der Blick auf die dort gepriesenen Köpfe (Hayek, v. Mises, Friedman), um zu wissen, was von dieser Seite zu halten ist, beziehungsweise zu ahnen, was a) dort spezifisch unter "Freiheit" verstanden wird und wer b) als Feind dieser "Freiheit" betrachtet wird.

Wobei die von mir angesprochene Distanz zur Freiheit als solcher und die Distanz zu diesem liberalistischen Verständnis des Freiheitsbegriffs nochmal einer gesonderten Diskussion bedürfte.

Equilibrium
03.05.2006, 13:52
Falsch. Wohlstand ohne Freiheit - funktioniert nicht! (Bitte die Träume nicht mit der Freiheit verwechseln!!! Kommt sonst nur Kommunismus raus!)


Keine Freiheit und Wohlstand kann sehr gut funktionieren.
Dies beweist die Geschichte.

ortensia blu
04.05.2006, 21:38
Sie waren eben nicht rundum versorgt, insofern das Regime innerhalb der grundsätzlich richtigen Idee der Planwirtschaft
auf starre Fünfjahresvorgaben verfiel, ohne Anpassung an Bedürfnisse. Die Ausrichtung am Bedürfnis des Staates (statt am Befürfnis des mit dem Staat identisch gesetzten Volkes) beseitigte den Wettbewerbswahn nicht, sie transferierte ihn lediglich auf die zwischenstaatliche Ebene.

Die Idee der Planwirtschaft - egal wo und wie sie durchgeführt wird, kann schon deshalb nicht richtig sein, weil sie nirgendwo zu allgemeinem Wohlstand sondern überall zu allgemeiner Verarmung und schließlich in den Staatsbankrott geführt hat.

Die private Wirtschaft reagiert flexibler auf die Bedürfnisse der Bürger als ein schwerfälliger Staatsapparat. Wo der Wettbewerb ausgeschaltet wird, macht sich die Trägheit breit. Was hast du gegen den Wettbewerb? Es kann gar nicht genug davon geben. Der Staat hat mit seinen Gesetzen dafür zu sorgen, daß dieser Wettbewerb fair ausgetragen wird.


Davon abgesehen:
Weil erstens das Regime der DDR sich eben nicht auf "Versorgung" beschränkte, sondern Visionen von einer goldenen Zukunft zeichnete, die der Normalbürger als mit seiner Realität nicht in Einklang zu bringen wahrnehmen musste - denn ein Paradies war die DDR bekanntlich nicht unbedingt. Der Selbstwiderspruch wurde irgendwann eben wirksam.

Mit der Versorgung hat's ja nicht so geklappt und mit der goldenen Zukunft war's ebenfalls Essig.


Hinzu kam der nicht zu unterschätzende Einfluss der...nennen wir es mal nichtinländischen Berichterstattung, die ein positiv überzeichnetes Bild des "Westens" mit einem negativ überzeichneten Bild des "Ostens" kontrastierte.

So schlecht konnte der Westen im Vergleich nicht gewesen sein, denn von den Millionen, die aus dem Osten geflohen sind, wollte kaum einer mehr zurück.


Von der Strafe für Nichtwählen einmal abgesehen beschreibst Du doch exakt den Zustand, der heute herrscht.
Und ist das Leben dadurch völlig unerträglich? Ich als es erduldendes Individuum sage: Nein. Irgendwann wird mich meine überkochende Magensäure zwar umbringen, aber leben lässt es sich auch in der Unfreiheit recht brauchbar.

Es ist der Zustand des überbordenden Sozial- und Umverteilungsstaates - ähnlich wie in der DDR. Auch hier werden die Bürger mehr und mehr entmündigt. Jeder Sozialismus geht auf kosten der Freiheit. Das Mittelmaß hat das Sagen, den Leuten, die das Zeug hätten, den Karren zu ziehen werden die Flügel gestutzt. Die Dummheit wird gefördert, die Intelligenz vernachlässigt. Beispiel: Jeder Sonderschüler kostet 11.700 Euro jährlich, der Grundschüler 3.900 Euro und der Gymnasiast 5.400 Euro.



Ehrlich gesagt reichte der Blick auf die dort gepriesenen Köpfe (Hayek, v. Mises, Friedman), um zu wissen, was von dieser Seite zu halten ist, beziehungsweise zu ahnen, was a) dort spezifisch unter "Freiheit" verstanden wird und wer b) als Feind dieser "Freiheit" betrachtet wird.

Wobei die von mir angesprochene Distanz zur Freiheit als solcher und die Distanz zu diesem liberalistischen Verständnis des Freiheitsbegriffs nochmal einer gesonderten Diskussion bedürfte.[/QUOTE]

Es gibt halt Menschen, die sich gerne unterordnen, geführt und gelenkt werden wollen. Sie scheuen jedes Risiko, die Konkurrenz mit anderen auch, und wollen gegen alle Lebensrisiken abgesichert sein. Das sin die glücklichen Sklaven:

Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.
Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach

Die Massen sind im Grunde bereit zur Sklaverei.
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900)

Knechtschaft erniedrigt die Menschen soweit, daß sie sie schließlich lieben.
Luc de Clapiers Vauvenargues (1715 - 1747),

Rocky
04.05.2006, 23:59
Ein wasserundurchlässiges Dach über dem Kopf, eine funktionierende Heizung, ein funktionierender Kühlschrank mit Essen drin, ein Kasten Bier, ein warmes Bett - all das hört nicht durch die Abwesenheit von "Freiheit" auf zu sein, was es ist.

Freiheit als solche ist uninteressant, bestenfalls noch zweitrangig.


Ich weiss nicht ob ich Dich richtig verstanden habe, aber so wie ich Deinen Beitrag interpetiere, wuerden meine zwei Cockers praechtig in dieses angenehme Leben ohne Freiheit passen. Die haben alles, was Du da aufzeichnest, und sie haben absolut kein Beduerfnis fuer Freiheit, oder irgendeinen Drang, selbstaendig irgendwas zu entscheiden. Im Gegenteil deren Anhaenglichkiet und Unselbstaendigkeit ist genau das, was wir so lieben an den Cockern. Wenn der Futtenapf leer ist, winseln sie, und schwupps, er ist wieder voll. Wenn's irgendow drueckt, winseln sie, und wir suchen hrerauszufinden, was das liebne Hundechen plagt.

Ich wuerde ganz bestimmt nicht das Gleiche bei meinen erwachsenen Soehnen lieben, die Familienverantwortung haben.

Die Soehne, so wie ich das sehen, brauchen eine Menge Freiheit, um ihre Entscheidungen selbstaendig zu treffen, rational wirtschaftlich und anderweitig zu entscheiden ,wie voll der Kuehlschrank sein wird, usw und das alles unter Eiegnverantwortung, mit so wenig Abhaengigkeiten wie es nur geht.

Im Elend leben heisst dabei, dass er entweder beschlossen hat, das zu tun, oder er sich noch nicht herausgerappelt hat.

Aber es heisst sicher nicht, was Du sagst, dass der Kuehlschrank wichtiger ist als die Freiheit. Absolut nicht, so wie ich das sehe.

Rocky

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dr-esperanto
07.05.2006, 06:48
Demokratie ist wie mehrfach vergewaltigt und in den Arsch gefickt werden, ohne selbst einen runtergeholt zu bekommen und die einzige Wahl die man hat ist, von welchem Schwanz man schlucken möchte!



Für Deutschland und Amerika und Großbritannien trifft das sicher zu, aber die Polen haben es nun nach 16 Jahren endlich geschafft, dass ihre eigenen Leute an die Regierung kommen, die wirklich im Interesse des Volkes wie des Staates regieren wollen und die auch das nötige moralische Rückgrat dazu besitzen. Mal gespannt, wie das dort weitergeht, die Medien sind geschlossen gegen die "4. Republik".

Grüner Simon
10.05.2006, 21:28
Keine Freiheit und Wohlstand kann sehr gut funktionieren.
Dies beweist die Geschichte.

Wenn es Geschichte ist hat es nicht gut genug funktioniert.

Die Frage die sich mir ganz unabhängig von der eigentlichen Diskussion stellt, ist warum du der Diskussions-These den Zusatz

Ich wäre bereit für die Sicherheit, die Demokratie und den Staat einen Mord zu begehen.

angehängt hast???

Grüner Simon
10.05.2006, 21:30
Demokratie ist wie mehrfach vergewaltigt und in den Arsch gefickt werden, ohne selbst einen runtergeholt zu bekommen und die einzige Wahl die man hat ist, von welchem Schwanz man schlucken möchte!

Aufgrund deiner unglaublich gut ausformulierten Beschreibung der Demokratie frage ich dich was denn die von dir favorisierte Staatsform ist?

BMW M6
11.05.2006, 02:10
Keine Freiheit und Wohlstand kann sehr gut funktionieren.
Dies beweist die Geschichte.Kurzfristig schon. Aber so was will doch keiner, oder?