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Vollständige Version anzeigen : Feiheit oder Gleichheit?



DrBrezner
19.04.2006, 17:06
Was ist für euch wichtiger?

Lucky punch
19.04.2006, 17:10
Was ist für euch wichtiger?

Bevor ich meine Stimme abgebe, würde es mich interessieren, wie du die Begriffe definierst.

Ansonsten wär ich für die Meinungs/Redefreiheit

Settembrini
19.04.2006, 17:12
Beides ist unabdingbar.

Betrachtet man das ganze rein egozentrisch, hat die Freiheit natuerlich eine etwas hoehere Prioritaet.

Grüner Simon
19.04.2006, 17:15
Diese Diskussion gab es schon mal. Beide Begriffe, vor allem der der Freiheit müssten erst definiert werden.
Weiter geht es um die Bereiche in denen diese Werte Anwendung finden. Gleichheit im Sinne von gleiche Chancen, Rechte, Pflichten? Gleichheit im Sinne von Gleichschaltung?
Freiheit im Sinne, wir machen was wir wollen?

DrBrezner
19.04.2006, 17:26
Ich werde die Begriffe jetzt nicht weiter definieren und die Frage nicht präzisieren, weil es mir um die beiden grundsätzlichen Begriffe geht.

Biskra
19.04.2006, 17:29
Feiheit hat was

fei|en <sw. V.; hat> [mhd. veinen = nach Art der Feen durch Zauber schützen] (geh.): gegen etw. schützen, unverletzlich machen: sich rechtzeitig gegen jmds. Vorwürfe f.; ein Zauber hatte ihn gegen Feuer gefeit; <meist im 2. Part.:> gegen Vorwürfe, gegen jedes Klima gefeit sein.
(c) Dudenverlag

Leitkultur
19.04.2006, 18:09
Feiheit hat was


Dann bin ich ganz entschieden für Feiheit!

Leitkultur

leuchtender Phönix
19.04.2006, 18:29
Freiheit sollte Vorrang vor der Gleichheit haben.

Sauerländer
19.04.2006, 20:30
Nach der Zustimmung zu den Bemerkungen all der Vorredner, die eine genauere Definition der Begriffe für notwendig hielten:

Gleichheit.

Und zwar deshalb, weil Gleichheit (so unschön ein solcher Zustand auch sein mag) zwar auf Dauer ohne Freiheit bestehen kann, Freiheit ohne Gleichheit aber nicht.

Mark Mallokent
19.04.2006, 20:32
Was soll an Gleichheit überhaupt gut sein? Mir fällt nichts ein. :(

Biskra
19.04.2006, 20:36
Was soll an Gleichheit überhaupt gut sein? Mir fällt nichts ein. :(

Chancengleichheit?

Mark Mallokent
19.04.2006, 20:38
Chancengleichheit?
Na meinetwegen. :rolleyes: Obwohl Komposita eigentlich nicht mitzählen.

Biskra
19.04.2006, 20:41
Na meinetwegen. :rolleyes: Obwohl Komposita eigentlich nicht mitzählen.

Liberté, Egalité, Fraternité!
oder bevorzugst du Travail, Famille, Patrie? :nido:

Mark Mallokent
19.04.2006, 20:49
Liberté, Egalité, Fraternité!
oder bevorzugst du Travail, Famille, Patrie? :nido:
Soviel ich weiß, hieß die Originalversion: Liberté, Fraternité, Proprieté. Das wird immer schamhaft verschwiegen. :cool:

Biskra
19.04.2006, 20:57
Soviel ich weiß, hieß die Originalversion: Liberté, Fraternité, Proprieté. Das wird immer schamhaft verschwiegen. :cool:

Ist mir nicht bekannt. Oder meinst du das Rojalistenlakaienmotto:

http://www.formerie.net/histoire/drapeau1.jpg

Mark Mallokent
19.04.2006, 21:15
[QUOTE=Biskra]Ist mir nicht bekannt. Oder meinst du das Rojalistenlakaienmotto:
Ich habe tatsächlich was durcheinander gebracht. Ich bezog mich auf folgendes.
http://de.wikipedia.org/wiki/Freiheit,_Gleichheit,_Br%C3%BCderlichkeit

Aber den Nutzen der Gleichheit kann ich immer noch nicht erkennen.

Sauerländer
19.04.2006, 21:17
Aber den Nutzen der Gleichheit kann ich immer noch nicht erkennen.
Was ist denn der "Nutzen" der Freiheit?

Mark Mallokent
19.04.2006, 21:22
Was ist denn der "Nutzen" der Freiheit?
Den lernt man dann kennen, wenn man sie verloren hat.

Sauerländer
19.04.2006, 21:31
Den lernt man dann kennen, wenn man sie verloren hat.
Was zum Beispiel geschehen sein könnte, weil in der jeweiligen Gesellschaft eine derartige Ungleichheit geherrscht hat, dass sich das aufgestaute Konfliktpotential in freiheitsinkompatibler Weise entladen hat.
Oder weil man vorher schon durch eben diese Ungleichheit völlig ausserstande gesetzt wird, seine rein theoretische Freiheit irgendwie praktisch zu nutzen.

Was aber alles nicht daran vorbei führt, dass man "Freiheit" zu einem wichtigen Teil gelingenden Lebens erklären mag, dann aber immer noch nicht beantwortet hat, was das "nützt".

ortensia blu
19.04.2006, 21:49
Nach der Zustimmung zu den Bemerkungen all der Vorredner, die eine genauere Definition der Begriffe für notwendig hielten:

Gleichheit.

Und zwar deshalb, weil Gleichheit (so unschön ein solcher Zustand auch sein mag) zwar auf Dauer ohne Freiheit bestehen kann, Freiheit ohne Gleichheit aber nicht.

Was soll denn gleich sein?

Gibt es unter Menschen Gleichheit? Wie willst du Gleichheit herstellen?

Roberto Blanko
19.04.2006, 21:50
Was ist für euch wichtiger?

Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Das kann man nicht trennen.

Gruß
Roberto

Mark Mallokent
19.04.2006, 21:56
Was zum Beispiel geschehen sein könnte, weil in der jeweiligen Gesellschaft eine derartige Ungleichheit geherrscht hat, dass sich das aufgestaute Konfliktpotential in freiheitsinkompatibler Weise entladen hat.
Oder weil man vorher schon durch eben diese Ungleichheit völlig ausserstande gesetzt wird, seine rein theoretische Freiheit irgendwie praktisch zu nutzen.

Was aber alles nicht daran vorbei führt, dass man "Freiheit" zu einem wichtigen Teil gelingenden Lebens erklären mag, dann aber immer noch nicht beantwortet hat, was das "nützt".
Ich gebe zu, daß extreme Ungleichheit kaum mit Freiheit vereinbar ist. Aber deswegen Gleichheit einführen zu wollen, hieße die Pest mit Cholera vertreiben.
Und was den "Nutzen" der Freiheit betrifft, so hat sie keinen außer ihr selbst liegenden Nutzen, ebensowenig wie sie einen Zweck. Sie ist Selbstzweck. Nutzen.

ortensia blu
19.04.2006, 21:56
Was zum Beispiel geschehen sein könnte, weil in der jeweiligen Gesellschaft eine derartige Ungleichheit geherrscht hat, dass sich das aufgestaute Konfliktpotential in freiheitsinkompatibler Weise entladen hat.
Oder weil man vorher schon durch eben diese Ungleichheit völlig ausserstande gesetzt wird, seine rein theoretische Freiheit irgendwie praktisch zu nutzen.

Was aber alles nicht daran vorbei führt, dass man "Freiheit" zu einem wichtigen Teil gelingenden Lebens erklären mag, dann aber immer noch nicht beantwortet hat, was das "nützt".

Ohne Freiheit gäbe es weder Kunst noch geniale Wissenschaftler oder Forscher.
Unfreiheit erstickt den lebendigen Geist, die Unternehmungslust, die Neugier und den Forscherdrang, die Experimentier- und Denkfreude.

Sauerländer
19.04.2006, 22:01
Was soll denn gleich sein?

Gibt es unter Menschen Gleichheit? Wie willst du Gleichheit herstellen?
Womit wir wieder bei der Notwendigkeit wären, die Begriffe näher zu definieren.
Natürlich gibt es unter Menschen keine absolute Gleichheit, abgesehen von der (in diesem Zusammenhang irrelevanten) Zugehörigkeit aller zur selben Spezies.
"Gleichheit" kann also immer nur Annäherung, Ähnlichkeit meinen.

Insofern wir hier unter dem Gesichtspunkt politischer Relevanz Betrachtungen anstellen, scheint es mir primär um den kulturellen und den materiell-wohlstandlichen Aspekt des Gleichheitsbegriffs zu gehen.

"Kulturell" ist leicht ersichtlich: Je heterogener eine Gesellschaft, desto mehr bedarf es des Ausgleichs und der Überwachung "von Oben", um einen Mord- und Totschlagfreien Ablauf zu gewährleisten, bis die Heterogenität schließlich einen Grad erreicht, an dem diese Gewährleistung nicht mehr möglich ist, da sie selbst den Griff zu Mord und Totschlag erfordert.

Materiell wiederum geht es um GleichWERTIGKEIT. Keineswegs ist es erforderlich, dass alle Menschen in den selben Einheitshäusern wohnen, die selben Einheitsautos fahren usw. Das wäre sogar ziemlich öde. Andererseits: Besser Einheitsauto als gar keins. Denn was nützt dem Mensch seine Freiheit, dass er sich jedes Auto kaufen DARF, dass er möchte, wenn er sich keines leisten kann?

Sauerländer
19.04.2006, 22:04
Ich gebe zu, daß extreme Ungleichheit kaum mit Freiheit vereinbar ist. Aber deswegen Gleichheit einführen zu wollen, hieße die Pest mit Cholera vertreiben.
Wieder mal die Feststellung: Wir hätten uns von Anfang ein verständigen sollen, was genau unter den Begriffen zu verstehen ist.

Und was den "Nutzen" der Freiheit betrifft, so hat sie keinen außer ihr selbst liegenden Nutzen, ebensowenig wie sie einen Zweck. Sie ist Selbstzweck. Nutzen.
Das ist zwar bloße Setzung, als solche jedoch kann ich das akzeptieren.

ortensia blu
19.04.2006, 22:08
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Das kann man nicht trennen.

Gruß
Roberto

Freiheit und Gleichheit vertragen sich nicht. Wo man Gleichheit fordert oder herstellen will, geht das immer zulasten der Freiheit.

Brüderlichkeit kannst du in deiner Familie, deinem Kollegen- und Bekanntenkreis und in der Nachbarschaft pflegen.

Wenn du dich in einem euphorischen Zustand befindest, dann - und nur dann, sind alle Menschen Brüder und du könntest alle umarmen. Aber derartige Zustände der Glückseligkeit sind rar und die Realität wird dich schnell wieder einholen - es sei denn du bist ein Tagträumer.

Misteredd
19.04.2006, 22:15
Freiheit endet an den Rechten anderer.

Gleichheit bedeutet Gleichheit vor dem Gesetz, also keine Gleichbehandlung von Ungleichen und Ungleichbehandlung von Gleichen, nur weil man einer besonderer Gruppe zugehört und Sonderrechte hat.

Brüderlichkeit ist das wohlwollende Zusammenstehen der Mitglieder der Gesellschaft in Zeiten der Not und der besonderen Anstrengung.

Ich halte alles für äusserst wichtig.

ortensia blu
19.04.2006, 22:22
Womit wir wieder bei der Notwendigkeit wären, die Begriffe näher zu definieren.
Natürlich gibt es unter Menschen keine absolute Gleichheit, abgesehen von der (in diesem Zusammenhang irrelevanten) Zugehörigkeit aller zur selben Spezies.
"Gleichheit" kann also immer nur Annäherung, Ähnlichkeit meinen.

Insofern wir hier unter dem Gesichtspunkt politischer Relevanz Betrachtungen anstellen, scheint es mir primär um den kulturellen und den materiell-wohlstandlichen Aspekt des Gleichheitsbegriffs zu gehen.

"Kulturell" ist leicht ersichtlich: Je heterogener eine Gesellschaft, desto mehr bedarf es des Ausgleichs und der Überwachung "von Oben", um einen Mord- und Totschlagfreien Ablauf zu gewährleisten, bis die Heterogenität schließlich einen Grad erreicht, an dem diese Gewährleistung nicht mehr möglich ist, da sie selbst den Griff zu Mord und Totschlag erfordert.

Materiell wiederum geht es um GleichWERTIGKEIT. Keineswegs ist es erforderlich, dass alle Menschen in den selben Einheitshäusern wohnen, die selben Einheitsautos fahren usw. Das wäre sogar ziemlich öde. Andererseits: Besser Einheitsauto als gar keins. Denn was nützt dem Mensch seine Freiheit, dass er sich jedes Auto kaufen DARF, dass er möchte, wenn er sich keines leisten kann?

Es nützt ihm in sofern etwas, daß er sich anstrengt, um auch eines zu kriegen. Wer alles ohne jede Anstrengung bekommt, warum sollte er sich dann noch abmühen.

Gleichheit wollen nur Neidhammel. Ich gönne anderen Dinge, die ich mir nie leisten könnte. Es wäre ein großer Verlust, wenn es sie nicht gäbe.
Ich denke dabei an prunkvolle Villen, Gutshäuser und Schlösser mit Parks, an Luxusautos oder Yachten, an Schmuck und unerschwinglich teure Kleider, Möbel, Einrichtungsgegenstände. Es muß sie einfach geben, die Superreichen!

Die DDR-Bonzen waren nichts weiter als miefige Kleinbürger ohne jeden Geschmack.

Biskra
20.04.2006, 02:17
Aber den Nutzen der Gleichheit kann ich immer noch nicht erkennen.

Hmm, verwachsen in der bundesrepublikanischen Welt mag der Nutzen nicht so offensichtlich zu Tage treten wie, sagen wir mal im Kastensystem auf dem indischen Subkontinent. Tu me suive?

Biskra
20.04.2006, 02:19
Freiheit endet an den Rechten anderer.

Gleichheit bedeutet Gleichheit vor dem Gesetz, also keine Gleichbehandlung von Ungleichen und Ungleichbehandlung von Gleichen, nur weil man einer besonderer Gruppe zugehört und Sonderrechte hat.

Brüderlichkeit ist das wohlwollende Zusammenstehen der Mitglieder der Gesellschaft in Zeiten der Not und der besonderen Anstrengung.

Ich halte alles für äusserst wichtig.

Danke, im Großen und Ganzen sprichst du mir aus der Seele. :]

Mark Mallokent
20.04.2006, 06:53
Hmm, verwachsen in der bundesrepublikanischen Welt mag der Nutzen nicht so offensichtlich zu Tage treten wie, sagen wir mal im Kastensystem auf dem indischen Subkontinent. Tu me suive?
Hm. Ist es Mangel an Gleichheit, was dieses Kastensystem auszeichnet? Mir scheint es eher ein Mangel an Freiheit zu sein. Aber ich kenn mich da wenig aus.

Fritz Fullriede
20.04.2006, 12:05
Freiheit ist etwas handfestes,Gleicheit eine Illusion.Wer also für das Zweite ist kann sich zur Riege der Utopisten zählen :))

Siegfried
20.04.2006, 12:11
Freiheit ist wichtiger als alles andere!!!

Tomsax
20.04.2006, 12:52
Gleichheit kann es nie geben, da immer von Natur aus Unterschiede gegeben werden. So wird ein handwerklich begabter Mensch nie ein wirtschaftliches Unternehmen leiten können und einer mit zwei linken Händen nie ein Haus bauen.
Gleichheit ist eine Utopie.
Lediglich Gleichheit vor dem Gesetz bzw. in den Rechten (und Pflichten) ist machbar. Und das ist ein Unterpunkt der Freiheit.

Redwing
21.04.2006, 17:30
Ich habs tausendmal gesagt und sags auch gerne zum 1001en Mal: BEIDES ist möglich im Neokommunismus. Ein gesicherter Teilzeitjob für jeden und ein absolut sicheres Einkommen deutlich über dem Existenzminimum schaffen Freiheit ohne Ende- die Freiheit, sicher zu sein und einen großen Teil des Tages nach Belieben gestalten zu können.
Hier hingegen herrscht die Freiheit weniger, was zur Unfreiheit, Versklavung, Entrechtung und Ausblutung Vieler führt- bis hin zu blanken Existenznöten! Die Freiheit im Kapitalismus ist ine Lüge. Lieber einer reichen Minderheit gewisse Grenzen setzen, als die Freiheit der Massen einzuschränken und auf jegliche Gerechtigkeit zu verzichten.

Gleichheit IST Freiheit. ;)