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Vollständige Version anzeigen : Liebe als Grundlage geeignet?



Leitkultur
18.04.2006, 12:30
Früher wurden Partnerschaften/Ehen vereinbart wie ein Vertrag und meist geschahen diese Verhandlungen sogar ganz ohne Mittun und Mitsprache der beiden Personen, für die dieser Ehevertrag gelten sollte.

Eine Errungenschaft war die Einsicht, dass diejenigen, die ihr Leben zusammen verbringen sollten, dies auch selber entscheiden sollten, mit wem sie das tun wollen.
Waren früher eher Grundlagen wie Einkommen, Stellung oder Familie für eine verabredete Ehe vorrangig und Gefühle wie Liebe sehr oft gar nicht vorgesehen, änderte sich das mit dem Erwachen der Romatik.
Nun ging es plötzlich um Liebe als Grundlage für eine mögliche Eheschliessung und Einkommen, Stellung und Familie als zu berücksichtigende Aspekte wurden als "berechnend" verpönt.

Nun wissen die meisten von uns, was von Gefühlen zu halten ist.

Haben also Lebensgemeinschaften, die zudem heute ungefähr doppelt so lange währen wie früher, mit etwas so vergänglichem wie einem Gefühl wirklich eine bessere Basis für ein Gedeihen und Erfüllung "bis das der Tod uns scheide" ??


Leitkultur

Lucky punch
18.04.2006, 12:34
Nein. Liebe ist vergänglich und wenn sie als Fundament( Grundlade) dienen soll, könnte es einer Beziehung eben dieses ganz schnell entziehen und dann bricht sie zusammen. Eine Heirat entwickelt sich heutzutage ja im laufe der Jahre eher zu einer Zweckgemeinschaft

turn-the-page
18.04.2006, 12:48
Früher wurden Partnerschaften/Ehen vereinbart wie ein Vertrag und meist geschahen diese Verhandlungen sogar ganz ohne Mittun und Mitsprache der beiden Personen, für die dieser Ehevertrag gelten sollte.

Eine Errungenschaft war die Einsicht, dass diejenigen, die ihr Leben zusammen verbringen sollten, dies auch selber entscheiden sollten, mit wem sie das tun wollen.
Waren früher eher Grundlagen wie Einkommen, Stellung oder Familie für eine verabredete Ehe vorrangig und Gefühle wie Liebe sehr oft gar nicht vorgesehen, änderte sich das mit dem Erwachen der Romatik.
Nun ging es plötzlich um Liebe als Grundlage für eine mögliche Eheschliessung und Einkommen, Stellung und Familie als zu berücksichtigende Aspekte wurden als "berechnend" verpönt.

Nun wissen die meisten von uns, was von Gefühlen zu halten ist.

Haben also Lebensgemeinschaften, die zudem heute ungefähr doppelt so lange währen wie früher, mit etwas so vergänglichem wie einem Gefühl wirklich eine bessere Basis für ein Gedeihen und Erfüllung "bis das der Tod uns scheide" ??


Leitkultur

"Bis dass der Tod euch scheidet" hatte vielleicht in früheren Zeiten seine Berechtigung, da die Leute nicht so alt wurden wie heute und eine Ehe im Schnitt nach 20-30 Jahren zu Ende war.
Heute kann eine Ehe aber durchaus 50-60 Jahre dauern, und da halte ich diesen Schwur für überholt. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass der Mensch dazu gemacht ist, einen solch langen Zeitraum mit demselben Partner zu verbringen.
Gefühle sind nicht statisch, und viele Ehen aus früherer Zeit haben wohl eher aus wirtschaftlicher Abhängigkeit der Frauen als aus Liebe gehalten.
In der heutigen Zeit ist es eigentlich fast zwangsläufig, dass man mehrere "Lebensabschnittspartner" hat.
Menschen verändern sich laufend und daher entwickeln sich auch Beziehungen zuweilen auseinander, ohne dass es die Schuld eines Partners wäre, es passiert einfach.
Und sogar schon nach relativ kurzer Zeit, nachdem man seine anfänglichen Illusionen abgelegt hat, sieht die Sache schon wieder ein wenig anders aus (betrifft besonders junge Leute).
Die Liebe fürs ganze Leben, oder diese beim Eingehen einer Partnerschaft, Ehe etc. quasi zu erwarten, dürfte eine Illusion sein.
Schön, wenn es die "ewige Liebe" auch heute zuweilen immer noch gibt, aber davon ausgehen kann man wohl kaum.

meckerle
18.04.2006, 13:04
Da wäre es aber nun vorab wichtig: Liebe zu definieren.

Was ist Liebe ?

erdbeere
18.04.2006, 13:05
Da wäre es aber nun vorab wichtig: Liebe zu definieren.

Was ist Liebe ?
Das musst du für dich selbst wissen. Jeder definiert Liebe anders!
Das hängt auch mit deinen jetzigen Erfahrungen usw. zusammen.

Leitkultur
18.04.2006, 13:07
Da wäre es aber nun vorab wichtig: Liebe zu definieren.

Was ist Liebe ?


Das ist beispielsweise einer der Gründe, weshalb Liebe ja "Gefühl" genannt wird.
Es gibt dafür keine für alle gültige Definition - keine Checkliste, wo man ankreuzen kann und dann anhand der Anzahl von Kreuzen irgendwelche Prozentzahlen der Wahrscheinlichkeit errechnen kann!

Leitkutur

Grüner Simon
18.04.2006, 13:08
Nein. Liebe ist vergänglich und wenn sie als Fundament( Grundlade) dienen soll, könnte es einer Beziehung eben dieses ganz schnell entziehen und dann bricht sie zusammen. Eine Heirat entwickelt sich heutzutage ja im laufe der Jahre eher zu einer Zweckgemeinschaft

Alles ist vergänglich, auch die materiellen Grundlagen. Ehe, auch Liebe bedeutet nicht Friede, Freude Eierkuchen jeden Tag, man muss daran arbeiten, meist lohnt es sich.

Waldgänger
18.04.2006, 13:09
Liebe ist eine vergängliche Sache, das liegt auf der Hand.Es gilt sie jeden Tag neu zu erkämpfen und Wörter wie: "Ich liebe dich."nicht nur zu einer reinen Formsache verkommen zu lassen.Ob es "ewige Liebe" gibt?Ich weiß es nicht, aber auch wenn es illusionistisch ist, ich hoffe es doch.

"Wir träumen davon, einen Menschen zu finden, der ganz eins ist mit uns. Weder erfüllt sich der Traum noch wird er vergebens geträumt; doch wer ihn nicht träumt, hat von der Liebe nie etwas erfahren."-Friedrich-Georg Jünger

Liegnitz
18.04.2006, 13:10
Früher wurden Partnerschaften/Ehen vereinbart wie ein Vertrag und meist geschahen diese Verhandlungen sogar ganz ohne Mittun und Mitsprache der beiden Personen, für die dieser Ehevertrag gelten sollte.

Eine Errungenschaft war die Einsicht, dass diejenigen, die ihr Leben zusammen verbringen sollten, dies auch selber entscheiden sollten, mit wem sie das tun wollen.
Waren früher eher Grundlagen wie Einkommen, Stellung oder Familie für eine verabredete Ehe vorrangig und Gefühle wie Liebe sehr oft gar nicht vorgesehen, änderte sich das mit dem Erwachen der Romatik.
Nun ging es plötzlich um Liebe als Grundlage für eine mögliche Eheschliessung und Einkommen, Stellung und Familie als zu berücksichtigende Aspekte wurden als "berechnend" verpönt.

Nun wissen die meisten von uns, was von Gefühlen zu halten ist.

Haben also Lebensgemeinschaften, die zudem heute ungefähr doppelt so lange währen wie früher, mit etwas so vergänglichem wie einem Gefühl wirklich eine bessere Basis für ein Gedeihen und Erfüllung "bis das der Tod uns scheide" ??


Leitkultur
Nein. Das bestätigt die ungewöhnlich hohe Scheidungsrate.
Früher raufte man sich zusammen und lernte sich lieben. Heute liebt man sich und lernt man sich hassen, was dann zur Scheidung führt, weil kein Grund zum Durchhaltevermögen und Leiden aus Liebe mehr besteht.
Es wird einen ja einfacher gemacht.

turn-the-page
18.04.2006, 13:15
Da wäre es aber nun vorab wichtig: Liebe zu definieren.

Was ist Liebe ?

Schwierige Frage, unter "Liebe" versteht wohl jeder etwas Anderes, sie ist quasi undefinierbar.

Aber nach Ansicht einiger Wissenschaftler ist Liebe oder Verliebtheit mit all ihren dazugehörigen Erscheinungen ein rein chemischer Prozess und hat mit Gefühlen nichts zu tun.
Wie unromantisch, die ganze Liebe soll nur aus einigen chemischen Formeln bestehen ?! :(
Gefällt mir irgendwie nicht, diese Vorstellung...

http://www.tk-logo.de/aktuelles/thema-der-woche-02/tewo-30kw-02-liebe.html

Waldgänger
18.04.2006, 13:21
Schwierige Frage, unter "Liebe" versteht wohl jeder etwas Anderes, sie ist quasi undefinierbar.

Aber nach Ansicht einiger Wissenschaftler ist Liebe oder Verliebtheit mit all ihren dazugehörigen Erscheinungen ein rein chemischer Prozess und hat mit Gefühlen nichts zu tun.
Wie unromantisch, die ganze Liebe soll nur aus einigen chemischen Formeln bestehen ?! :(
Gefällt mir irgendwie nicht, diese Vorstellung...

Die Links folgen, hab jetzt gerade keine Lust zum Suchen. ;)

Die Wissenschaft muss wirklich jeden Mythos und jede schöne Vorstellung zerstören, aber ich bin der Meinung, Liebe ist "mehr" als das.Es ist ein undefinierbares Teil in diesem Prozess, das ein Gefühlso intensiv macht, dass man alles umher vergisst und sich eins mit dem Kosmos fühlt, wenn man das so nennen kann.

turn-the-page
18.04.2006, 13:31
Die Wissenschaft muss wirklich jeden Mythos und jede schöne Vorstellung zerstören, aber ich bin der Meinung, Liebe ist "mehr" als das.Es ist ein undefinierbares Teil in diesem Prozess, das ein Gefühlso intensiv macht, dass man alles umher vergisst und sich eins mit dem Kosmos fühlt, wenn man das so nennen kann.
Stimmt, und dieses Gefühl des "Eins-Seins" mit dem Kosmos kenne ich auch.
Und ich würde es nicht missen wollen.
Im Grunde ist es mir auch völlig egal, ob Liebe (oder das, was man dafür hält) Chemie oder sonstwas ist, es ist auf jeden Fall ein schönes Gefühl (zumindest meistens)! :] :] :]

Andreas63
18.04.2006, 13:36
Schwierige Frage, unter "Liebe" versteht wohl jeder etwas Anderes, sie ist quasi undefinierbar.

Aber nach Ansicht einiger Wissenschaftler ist Liebe oder Verliebtheit mit all ihren dazugehörigen Erscheinungen ein rein chemischer Prozess und hat mit Gefühlen nichts zu tun.
Wie unromantisch, die ganze Liebe soll nur aus einigen chemischen Formeln bestehen ?! :(
Gefällt mir irgendwie nicht, diese Vorstellung...

http://www.tk-logo.de/aktuelles/thema-der-woche-02/tewo-30kw-02-liebe.html
Bezüglich der Liebe auf den ersten Blick bin ich geneigt, den Wissenschaftlern recht zu geben.
Aber wahre, dauerhafte Liebe kann nur entstehen, wenn man bereit ist, mit dem Partner für immer zusammenleben zu wollen. Eben auch in den schlechten Tagen. Das es trotzdem nicht immer funktioniert, ist bedauerlich.

turn-the-page
18.04.2006, 13:51
Bezüglich der Liebe auf den ersten Blick bin ich geneigt, den Wissenschaftlern recht zu geben.
Aber wahre, dauerhafte Liebe kann nur entstehen, wenn man bereit ist, mit dem Partner für immer zusammenleben zu wollen. Eben auch in den schlechten Tagen. Das es trotzdem nicht immer funktioniert, ist bedauerlich.
Vielleicht kommen ja diese ganzen Sprüche wie: "Da stimmt die Chemie" oder "den kann ich nicht riechen" doch nicht von ungefähr?
Warum interessiert man sich für Menschen mit einem ganz bestimmten äußeren Erscheinungsbild?
Warum will man mit dem einen Kontakt aufnehmen oder meinetwegen auch flirten und mit dem anderen nicht, und trifft diese Entscheidung innerhalb von max. 10 Sekunden?

Fragen über Fragen...

Und wenn mich jemand fragen würde, warum ich mir ausgerechnet meinen Freund ausgesucht habe oder warum genau ich ihn liebe, könnte ich diese Frage nicht konkret beantworten. Ich weiß es selbst nicht genau, es ist einfach so.
Und umgekehrt ist es genauso, er weiß es auch nicht...
Aber muß man alle Fragen beantworten können ??

Misteredd
18.04.2006, 14:07
Liebe auf eine chemische Reaktion zu reduzieren halte ich für falsch. Natürlich gibt es diese hormonellen Vorgänge, aber Liebe geht sicher darüber hinaus.

Könnte man Liebe so formulieren: Liebe ist die eigene Freude am Wohlergehen eines anderen.

Die meisten Ehen zerbrechen heute sehr viel schneller und leichter, als dies gut wäre. Die meisten Trennungen führen aber ganz selten zu etwas besseren.

Andreas63
18.04.2006, 14:23
...
Und wenn mich jemand fragen würde, warum ich mir ausgerechnet meinen Freund ausgesucht habe oder warum genau ich ihn liebe, könnte ich diese Frage nicht konkret beantworten. Ich weiß es selbst nicht genau, es ist einfach so.
Und umgekehrt ist es genauso, er weiß es auch nicht...
Aber muß man alle Fragen beantworten können ??
So sehe ich das auch. Analog zu dem Spruch: 'Wer nach dem Sinn des Lebens fragt, der hat ihn bereits verloren'.
Zum Thema: Liebe sollte unbedingt die Grundlage einer Partnerschaft ein. Das ist für mich einer der wesentlichen Vorzüge der Gegenwart: Daß man nicht mehr aus rein wirtschaftlichen Gründen heiratet bzw. heiraten muß.

Waldgänger
18.04.2006, 14:30
Und umgekehrt ist es genauso, er weiß es auch nicht...
Aber muß man alle Fragen beantworten können ??

Keinesfalls, ich bin dagegen.Etwas Mythos und Unerklärliches sollte es immer geben, das macht das Leben lebenswert und lässt einen nicht zu einem materialistischen Automatendasein verkommen.

Settembrini
18.04.2006, 15:08
Liebe auf eine chemische Reaktion zu reduzieren halte ich für falsch. Natürlich gibt es diese hormonellen Vorgänge, aber Liebe geht sicher darüber hinaus.

Könnte man Liebe so formulieren: Liebe ist die eigene Freude am Wohlergehen eines anderen.

Gar nicht schlecht ausgedrueckt. Nicht die Liebe ist vergaenglich, sondern das Begehren. Ehen, die ausschliesslich auf der sexuellen Ebene aufbauen, geht mit ziemlicher Sicherheit ziemlich schnell die Luft aus.

Ein anderer Grund, warum heute viele Ehen nicht funktionieren, ist natuerlich auch die Lockerung gesellschaftlicher Zwaenge. Auch in Zeiten, in denen Ehen wie ein Geschaeft abgewickelt wurde, gab es mit Sicherheit unzaehlige Faelle nichtfunktionierender Gemeinschaften. Dies trat aber weniger offen zutage, da die Option der Scheidung noch keine gangbare war.


Die meisten Ehen zerbrechen heute sehr viel schneller und leichter, als dies gut wäre. Die meisten Trennungen führen aber ganz selten zu etwas besseren.

Auch das kann man bedenkenlos unterschreiben.

Kenshin-Himura
18.04.2006, 15:51
Früher wurden Partnerschaften/Ehen vereinbart wie ein Vertrag und meist geschahen diese Verhandlungen sogar ganz ohne Mittun und Mitsprache der beiden Personen, für die dieser Ehevertrag gelten sollte.

Eine Errungenschaft war die Einsicht, dass diejenigen, die ihr Leben zusammen verbringen sollten, dies auch selber entscheiden sollten, mit wem sie das tun wollen.
Waren früher eher Grundlagen wie Einkommen, Stellung oder Familie für eine verabredete Ehe vorrangig und Gefühle wie Liebe sehr oft gar nicht vorgesehen, änderte sich das mit dem Erwachen der Romatik.
Nun ging es plötzlich um Liebe als Grundlage für eine mögliche Eheschliessung und Einkommen, Stellung und Familie als zu berücksichtigende Aspekte wurden als "berechnend" verpönt.

Nun wissen die meisten von uns, was von Gefühlen zu halten ist.

Haben also Lebensgemeinschaften, die zudem heute ungefähr doppelt so lange währen wie früher, mit etwas so vergänglichem wie einem Gefühl wirklich eine bessere Basis für ein Gedeihen und Erfüllung "bis das der Tod uns scheide" ??


Leitkultur

Nein. Diese ,,Gefühle" sind nicht berechenbar. Es kann schon sehr wohl häufig vorkommen, dass die ,,Liebe" bis zum Schluss anhält. Kann aber auch ganz anders kommen und nach 2 Jahren schon wieder zerbrechen. Darum pfeife ich auf Heiraten.

twoxego
18.04.2006, 17:19
Aber nach Ansicht einiger Wissenschaftler ist Liebe oder Verliebtheit mit all ihren dazugehörigen Erscheinungen ein rein chemischer Prozess und hat mit Gefühlen nichts zu tun.



wenn wissenschaftler ein gehirn auseinandernehmen finden sie nichts, dass man als denken bezeichnen kann.
wenn wissenschaftler paganini untersucht hätten, wäre die erklärung gewesen:
ein mann der geräusche durch kontinuierliches reiben an katzendarm erzeugt.

was beschrieben wird, ist der biochemische prozess oder wie liebe funktioniert, nicht was sie ist und erst recht nicht, wie sie entsteht.

abgesehen davon, wird ohnehinn demnächst irgendein anderer wissenschaftler daherkommen und beweisen, dass das alles blödsinn ist.
das passiert ja andauernd.

turn-the-page
18.04.2006, 18:16
An dieser Stelle noch ein Gedicht von Erich Fried, das sehr gut zum Thema passt:

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Quelle: Erich Fried "Es ist was es ist. Liebesgedichte, Angstgedichte, Zorngedichte", Berlin 1996.


Es ist, was es ist, sagt die Liebe...
Treffender kann man es nicht ausdrücken.

Ich mag dieses Gedicht übrigens sehr.

twoxego
18.04.2006, 18:27
hallo turn the page !

sehr gut gewählt.

gruss twoxego

ps.:

britische mãnner wissen noch, was wahre liebe ist. loyalitãt, treue und opferbereitschaft sind für sie keine fremdworte, wenn es um ihre angebetete geht, ergab eine gestern veröffentlichte umfrage. 94 prozent der beteiligten mãnner auf der insel erklãrten demnach, auch in schlechten zeiten in inniglicher verbundenheit zu ihr zu stehen.
nichts ausser vielleicht dem eigenen tod wãre geeignet, daran etwas zu ãndern.
so sind sie, die britischen mãnner - allerdings nur, wenn es um ihre lieblingsfussballmannschaft geht.

etwas trüber sieht es bedauerlicherweise mit der liebe zur eigenen (ehe-)partnerin aus.
da würden 52 prozent der britischen mãnner die beziehung beenden, wenn es nicht mehr so lãuft, wie es sollte.

ein psychologe schlussfolgert messerscharf: wenn mãnner zu ihren frauen die gleiche einstellung hãtten wie zum fussball, dann wüde sich die scheidungsrate über nacht halbieren.
rechnerisch stimmt das wohl erstmal, vermutlich nicht nur in england.

aber man kann ja nicht wirklich von einem mann verlangen, dass er nun auch noch wegen seiner frau jede woche ins stadion rennt.

text: holger reischock, berliner zeitung, (28.03.2006)

Kassaia
20.04.2006, 14:36
Da fällt mir dazu auch noch etwas ein:

"Lohnt sich das?" fragt der Kopf
"Nein" sagt das Herz, "aber es tut wahnsinnig gut!"

Sauerländer
20.04.2006, 16:50
Was sollte die Grundlage sein, wenn nicht die Liebe?

Funktionierende Beziehungen beinhalten Verzicht auf Freiheiten, bisweilen regelrechte Aufopferung, Hingabe.

Warum wenn nicht aus Liebe sollte sich ein halbwegs mit Intelligenz bestückter Mensch den Stress einer Beziehung antun?

Kassaia
20.04.2006, 17:58
Wenn ich davon ausgehe, dass in anderen Teilen dieser Welt die Ehen organisiert werden und auf Dauer nicht minder glücklich sind, als die Ehen hierzulande (wenn man Statistiken/Umfragen glauben darf,wird jede 2. Ehe geschieden,Tendenz steigend), so kann die Theorie mit der Liebe auch nicht ganz so stimmen.

Ein Chinese hat mir das mal so erklärt-bei uns ist die Liebe, wie in einem Kochtopf, am Anfang kocht es mächtig und mit der Zeit wird es im Topf immer kühler.
Bei Chinesen war es halt anders, am Anfang ist es kühl und mit der Zeit mit der gemeinsamen Aufgabe wird es wärmer und wärmer! Mit der Zeit wächst Achtung und Anerkennung der anderen Person, auch das braucht die Liebe und nicht nur die vordergründige Fixierung auf die äussere Werte.

Waldgänger
20.04.2006, 18:21
An dieser Stelle noch ein Gedicht von Erich Fried, das sehr gut zum Thema passt:

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Quelle: Erich Fried "Es ist was es ist. Liebesgedichte, Angstgedichte, Zorngedichte", Berlin 1996.


Es ist, was es ist, sagt die Liebe...
Treffender kann man es nicht ausdrücken.

Ich mag dieses Gedicht übrigens sehr.


Ich find es auch sehr gut, vorallem da mir solche Situationen bekannt sind.

Thauris
21.04.2006, 05:08
Wenn ich davon ausgehe, dass in anderen Teilen dieser Welt die Ehen organisiert werden und auf Dauer nicht minder glücklich sind, als die Ehen hierzulande (wenn man Statistiken/Umfragen glauben darf,wird jede 2. Ehe geschieden,Tendenz steigend), so kann die Theorie mit der Liebe auch nicht ganz so stimmen.

Ein Chinese hat mir das mal so erklärt-bei uns ist die Liebe, wie in einem Kochtopf, am Anfang kocht es mächtig und mit der Zeit wird es im Topf immer kühler.
Bei Chinesen war es halt anders, am Anfang ist es kühl und mit der Zeit mit der gemeinsamen Aufgabe wird es wärmer und wärmer! Mit der Zeit wächst Achtung und Anerkennung der anderen Person, auch das braucht die Liebe und nicht nur die vordergründige Fixierung auf die äussere Werte.


Absolut wahr !!!

:] :top:

Misteredd
21.04.2006, 10:18
Die Liebe ist als Grundlage geeignet und vollkommen unverzichtbar, man muss nur immer um sie kämpfen und stetig darauf aus sein, das sie wächst und gedeiht. Stillstand gibt es nicht, nur Vorwärts und Rückwärts, besser oder schlechter.

Es ist wie immer im Leben, von Nichts kommt Nichts.

Andreas63
21.04.2006, 11:36
Ein Chinese hat mir das mal so erklärt-bei uns ist die Liebe, wie in einem Kochtopf, am Anfang kocht es mächtig und mit der Zeit wird es im Topf immer kühler.
Bei Chinesen war es halt anders, am Anfang ist es kühl und mit der Zeit mit der gemeinsamen Aufgabe wird es wärmer und wärmer! Mit der Zeit wächst Achtung und Anerkennung der anderen Person, auch das braucht die Liebe und nicht nur die vordergründige Fixierung auf die äussere Werte.
Sehr schön beschrieben. Es könnte aber auch Gewohnheit sein. Man versteht den Partner blind, kennt jede seiner Regungen, weiß im voraus, was der andere gleich sagen wird. Das schafft ein Gefühl von Vertrautheit und Geborgenheit. Dies kann eine Partnerschaft durchaus für immer existieren lassen. Aber ob das Liebe ist?

Thauris
21.04.2006, 16:05
Sehr schön beschrieben. Es könnte aber auch Gewohnheit sein. Man versteht den Partner blind, kennt jede seiner Regungen, weiß im voraus, was der andere gleich sagen wird. Das schafft ein Gefühl von Vertrautheit und Geborgenheit. Dies kann eine Partnerschaft durchaus für immer existieren lassen. Aber ob das Liebe ist?


Wenn nicht das, was ist dann Liebe ? Ich denke, den Menschen die das Glück haben eine solche Beziehung führen zu können, ist es egal als was andere es bezeichnen könnten. Wer sich blind versteht, vertraut seinem Partner, ist für ihn da und setzt alles daran, dass es ihm gut geht. So sollte Liebe sein und nicht anders !

Andreas63
21.04.2006, 17:09
Wenn nicht das, was ist dann Liebe ? Ich denke, den Menschen die das Glück haben eine solche Beziehung führen zu können, ist es egal als was andere es bezeichnen könnten. Wer sich blind versteht, vertraut seinem Partner, ist für ihn da und setzt alles daran, dass es ihm gut geht. So sollte Liebe sein und nicht anders !
Ich wollte eigentlich auf den Aspekt des Aneinander-gewöhnt-Seins hinweisen. Aber wenn ich's mir so im Nachhinein durchlese, muß ich Dir recht geben. Ich habe unbewußt beschrieben, was ich unter Liebe verstehe.

WALDSCHRAT
21.04.2006, 17:20
Früher wurden Partnerschaften/Ehen vereinbart wie ein Vertrag und meist geschahen diese Verhandlungen sogar ganz ohne Mittun und Mitsprache der beiden Personen, für die dieser Ehevertrag gelten sollte.

Eine Errungenschaft war die Einsicht, dass diejenigen, die ihr Leben zusammen verbringen sollten, dies auch selber entscheiden sollten, mit wem sie das tun wollen.
Waren früher eher Grundlagen wie Einkommen, Stellung oder Familie für eine verabredete Ehe vorrangig und Gefühle wie Liebe sehr oft gar nicht vorgesehen, änderte sich das mit dem Erwachen der Romatik.
Nun ging es plötzlich um Liebe als Grundlage für eine mögliche Eheschliessung und Einkommen, Stellung und Familie als zu berücksichtigende Aspekte wurden als "berechnend" verpönt.

Nun wissen die meisten von uns, was von Gefühlen zu halten ist.

Haben also Lebensgemeinschaften, die zudem heute ungefähr doppelt so lange währen wie früher, mit etwas so vergänglichem wie einem Gefühl wirklich eine bessere Basis für ein Gedeihen und Erfüllung "bis das der Tod uns scheide" ??


Leitkultur

Eheverträge halte ich für überholt und damit für Asche!!!

Ich -für meinen bescheidenen Teil- würde nur dann -wieder- heiraten, so die Frau

-
Abi und ein erfolgreiches Studium vozuweisen hat,

-
sie aus einer guten Familie kommt

-
und aus einer - dem ehem- Westeuropäischen Hintergrund zuzuschreibenden Region kommen würde.

---

Dann erst würden auszutauschende Sympathiegründe weiter entscheiden...


Henning

---

Ich bin übrigens glücklich liiert mit meiner Besten!!!

Gruß

Henning

Mauser98K
21.04.2006, 17:24
Von Liebe allein kann man nicht leben.

Die Partner sollten sich lieben, aber wenn sie sich zur Ehe entschließen und Kinder haben wollen, muß eine gesicherte Existenzgrundlage und gegenseitiges Vertrauen die Grundlage sein.