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Vollständige Version anzeigen : Releigionen verbieten ?



esperan
16.04.2006, 22:41
Sollte man Religionen staatlich verbieten ? Wegen Religionen werden Kriege geführt, Menschen gedemütigt, ermordet. Ist es noch zeitgemäß in unserer aufgeklärten Welt Religionen zu fördern - staatlicher seits u.a. durch Steuern ? Wäre die Welt nicht besser ohne Religionen ?

lg Esperan

Anti-Zionist
16.04.2006, 22:46
Sollte man Religionen staatlich verbieten ? Wegen Religionen werden Kriege geführt, Menschen gedemütigt, ermordet. Ist es noch zeitgemäß in unserer aufgeklärten Welt Religionen zu fördern - staatlicher seits u.a. durch Steruern ? Wäre die Welt nicht besser ohne Religionen ?

lg Esperan
Nein, sollte man nicht - es sei denn, es handelt sich um Religionen, die den Anspruch erheben, mit Gewalt die ganze Welt zu einer Glaubensanschauung zu zwingen - wie es beim Islam z. B. der Fall ist.

Es werden auch ohne Religionen Kriege geführt. Der Mensch kann auch ohne Glauben machthungrig sein und dafür über Leichen gehen.

Die Auswahlmöglichkeiten sind zudem beschränkt. Was, wenn ich das Verbot auf bestimmte Religionen beschränken möchte?

Waldgänger
16.04.2006, 22:49
Nur eine Anmerkung, "Gott ist tot", das ist ein Ausspruch von Nietzsche.:rolleyes:

Andreas63
16.04.2006, 22:49
Auf keinen Fall verbieten. Jeder soll glauben können, was er will.
Aber: Es muß eine strikte Trennung von Staat und Religion geben. Das ist auch in Deutschland noch nicht vollständig gelungen. Verbieten sollte man aber die Einmischung religiöser Führer, Institutionen in staatliche Belange. Weder der Zentralrat der Juden noch der Muslime sollte bei politischen Entscheidungen mitreden dürfen.

esperan
16.04.2006, 22:50
Nur eine Anmerkung, "Gott ist tot", das ist ein Ausspruch von Nietzsche.:rolleyes:

Sorry ... stimmt <ack>

Lucky punch
16.04.2006, 22:52
Bin ich mal stark dafür.....

bzw. ich mag keine Verbote, darum halte ich es für richtig, die Aufklärung dahingehend voranzutreiben, so dass die Menschen auch ohne Götzen zu Leben im stande sind.

Leo Navis
16.04.2006, 22:52
Wie ich bereits sagte: Solange Menschen verschiedene ethnische Vorstellung haben, führen sie auch Krieg drum.

esperan
16.04.2006, 22:55
Meine Frau sagt mir gergade, dass man Religionen auf keinen Fall verbieten darf, denn es ist der letzte Halt eines Menschen.

luftpost
16.04.2006, 22:56
Bin ich mal stark dafür.....

bzw. ich mag keine Verbote, darum halte ich es für richtig, die Aufklärung dahingehend voranzutreiben, so dass die Menschen auch ohne Götzen zu Leben im stande sind.
Wenn du ihnen dies nicht verbietest werden sie nicht von lassen. Einfache Verbote führen allerdings auch nicht zum Ziel. Neben einem Verbot muss Aufklärung betrieben werden um die Menschheit von ihren Übeln zu befreien.

Irratio
16.04.2006, 22:57
Religion auf das beschränken, worüber wir nichts besseres aussagen können, d. h. nur die metaphysik betreffend. Religiöse Moralsystem haben keinen Geltungsanspruch zu haben, bzw. dieser ist ihnen von staatlicher Seite zu nehmen. Religionsangehörigkeit sollte zudem nicht als Rechtfertigung irgendeiner gesetzeswidrigen Handlung führen dürfen.
Anders gesagt: Wir behandeln religiöse Verbrecher als Verbrecher, und nicht Religionsausübende.

Religionen sind ansonsten recht erhaltenswert, insbesondere als Form der Selbsterkenntnis. Gefährlich sind sie nur bei denen Leuten, denen es eh an der Fähigkeit zur Rationalität mangelt, und ich glaube nicht, dass die Religionen hier verantwortlich sind. Religiöser Fanatismus ist nur eine Möglichkeit, bestimmte Dinge auszuleben, wie z. B. der Glaube an die eigene Überlegenheit (bzw. die der eigenen Religion). Ohne Religionen hätten wir halt mehr anderen Fanatismus, z. B. politischen.

Irratio.

Leo Navis
16.04.2006, 22:57
Wenn du ihnen dies nicht verbietest werden sie nicht von lassen. Einfache Verbote führen allerdings auch nicht zum Ziel. Neben einem Verbot muss Aufklärung betrieben werden um die Menschheit von ihren Übeln zu befreien.
Ach slexy, du hast mal wieder keine Ahnung.

Religionen sind etwas Großartiges. Sie helfen den Menschen.

Lucky punch
16.04.2006, 22:57
Wenn du ihnen dies nicht verbietest werden sie nicht von lassen. Einfache Verbote führen allerdings auch nicht zum Ziel. Neben einem Verbot muss Aufklärung betrieben werden um die Menschheit von ihren Übeln zu befreien.

Sehr richtig!! :top:
Wieviel Blut musste der Religion wegen schon fließen? Ich weiß es nicht, nur, dass es zuviel war.

Zudem sind alle religiösen Annahmen (Gott, Erschaffung des Menschens etc.) wissenschaftlich einfach nicht haltbar.

Settembrini
16.04.2006, 23:01
Auf keinen Fall verbieten. Jeder soll glauben können, was er will.
Aber: Es muß eine strikte Trennung von Staat und Religion geben. Das ist auch in Deutschland noch nicht vollständig gelungen. Verbieten sollte man aber die Einmischung religiöser Führer, Institutionen in staatliche Belange. Weder der Zentralrat der Juden noch der Muslime sollte bei politischen Entscheidungen mitreden dürfen.

So in etwa sehe ich das auch. Ebensowenig gerechtfertigt erscheint mir z.B. die Tatsache, dass immer noch Kirchensteuer erhoben wird. Religion ist in einer aufgeklaerten Gesellschaft mehr oder weniger obsolet und alles, was damit zu tun hat, sollte daher denjenigen vorbehalten sein, die auch in der heutigen Zeit nicht darauf verzichten koennen/wollen.

Ein Verbot jedoch kaeme selbstverstaendlich einer massiven Einschraenkung der persoenlichen Freiheit gleich und ist somit strikt abzulehnen.


Es werden auch ohne Religionen Kriege geführt. Der Mensch kann auch ohne Glauben machthungrig sein und dafür über Leichen gehen.

Das ist zwar grundsaetzlich nicht falsch, oft wird Religion jedoch von den betroffenen Menschen instrumentalisiert, um vor der Oeffentlichkeit ihren Machthunger zu rechtfertigen. Ich finde, man kann durchaus behaupten, dass letztlich praktisch alle bedeutenden vergangenen und aktuellen Konflikte zumindest unterschwellig von einem religioesen Aspekt gespeist wurden. Insofern wuerde ich der Behauptung, die Welt sei besser ohne Religionen, durchaus unterschreiben. (auch wenn wohl anzunehmen ist, dass es dann wohl irgendein aehnlich gefaehrliches Substitut dafuer gaebe)

Leo Navis
16.04.2006, 23:01
Sehr richtig!! :top:
Wieviel Blut musste der Religion wegen schon fließen? Ich weiß es nicht, nur, dass es zuviel war.

Zudem sind alle religiösen Annahmen (Gott, Erschaffung des Menschens etc.) wissenschaftlich einfach nicht haltbar.
Kein Grund es zu verbieten.

Es ist einfach nur krank, Menschen ihre Meinung zu verbieten.

Irratio
16.04.2006, 23:02
Sehr richtig!! :top:
Wieviel Blut musste der Religion wegen schon fließen? Ich weiß es nicht, nur, dass es zuviel war.

Zudem sind alle religiösen Annahmen (Gott, Erschaffung des Menschens etc.) wissenschaftlich einfach nicht haltbar.
Die Gewohnheiten der Menschheit sollten dir hier zu denken geben. Zu jeder Zeit gab es Götter einer Art, in jeder Kultur. Dass es immer Blutvergießen gab, und so schöne variabel auslegbare Dinge wie Metaphysik, Menschlichkeit, usw. dann als Grund dafür herhalten müssen, ist eigentlich klar. Kirchen als machtpolitische Institutionen haben dem Ruf der Religion unglaublich geschadet.

Irratio.

Lucky punch
16.04.2006, 23:03
Kein Grund es zu verbieten.

Es ist einfach nur krank, Menschen ihre Meinung zu verbieten.

Ja, wie gesagt, deshalb habe ich mich ja auch dafür ausgesprochen, die Menschen aufzuklären, so dass sie keine Religion mehr brauchen.

Zudem bin ich strikt dagegen, das religiöse Einrichtungen (Kirche, Synagogen, Moscheen usw.) vom Staat mitfinanziert werden! X(

Leo Navis
16.04.2006, 23:04
Ja, wie gesagt, deshalb habe ich mich ja auch dafür ausgesprochen, die Menschen aufzuklären, so dass sie keine Religion mehr brauchen.

Zudem bin ich strikt dagegen, das religiöse Einrichtungen (Kirche, Synagogen, Moscheen usw.) vom Staat mitfinanziert werden! X(
Menschen brauchen immer Religionen. Das war schon immer so und wird auch so bleiben.

WilhelmTell
16.04.2006, 23:04
Trennung von Staat und Religion (Sekularisierung). Die Religion, die behauptet die "Privatisierung" nicht schaffen zu können wegen Weltherrschaftsansprüche (Islam?) muss dann halt verboten werden.

Waldgänger
16.04.2006, 23:05
Ich finde, man kann durchaus behaupten, dass letztlich praktisch alle bedeutenden vergangenen und aktuellen Konflikte zumindest unterschwellig von einem religioesen Aspekt gespeist wurden. Insofern wuerde ich der Behauptung, die Welt sei besser ohne Religionen, durchaus unterschreiben. (auch wenn wohl anzunehmen ist, dass es dann wohl irgendein aehnlich gefaehrliches Substitut dafuer gaebe)

Ich sehe es anders.Die meisten Konflikte wurden eher von Machtstreitigkeiten angeheizt und religiöse Motive wurden vorgeschoben, so sehe ich das auch heutzutage.

luftpost
16.04.2006, 23:05
Ach slexy, du hast mal wieder keine Ahnung.

Religionen sind etwas Großartiges. Sie helfen den Menschen.

Leo.... wie oft hatten wir das schon?
Religion ist nichts. Der Mensch hat sich selber zu helfen und sich nicht durch selbstgebildete Konstrukte aus höheren Mächten in Abhängigkeit von nicht Existentem geben. Damit fällt er zwangsläufig auf die Nase.
Sie hilft den Menschen in keiner Art und Weise.
Zu der Verblendung kommen die fanatisch-kriegerischen Durchsetzungsversuche, für etwas das es nicht gibt...

luftpost
16.04.2006, 23:07
Kein Grund es zu verbieten.

Es ist einfach nur krank, Menschen ihre Meinung zu verbieten.

Die Umerziehung kann nur Erfolg haben, wenn in der Anfangsphase ein ausdrückliches Verbot besteht. Später ist dieses nicht mehr nötig.

Settembrini
16.04.2006, 23:12
Ich sehe es anders.Die meisten Konflikte wurden eher von Machtstreitigkeiten angeheizt und religiöse Motive wurden vorgeschoben, so sehe ich das auch heutzutage.

Entschuldige, aber genau das habe ich doch ebenfalls zum Ausdruck gebracht.
Dass dabei die Religion nur vorgeschoben wurde, mindert nicht ihre diesbezuegliche Bedeutung. Sie wandelt gleichsam einen machthungrigen Saulus zum idealistischen Paulus.

Leo Navis
16.04.2006, 23:12
Leo.... wie oft hatten wir das schon?
Religion ist nichts. Der Mensch hat sich selber zu helfen und sich nicht durch selbstgebildete Konstrukte aus höheren Mächten in Abhängigkeit von nicht Existentem geben. Damit fällt er zwangsläufig auf die Nase.
Sie hilft den Menschen in keiner Art und Weise.
Zu der Verblendung kommen die fanatisch-kriegerischen Durchsetzungsversuche, für etwas das es nicht gibt...
Das hatten wir schon ziemlich häufig. Ich denke mal, viel zu häufig - meine Meinung bleibt. Religionen helfen den Menschen, in schlechten Zeiten besser mit ihrem Leben klar zu kommen. Der Mensch schafft es nicht alleine - sehr viele Menschen zumindest. Der Mensch schafft sich immer irgendwelche Religionen, sei es Gottesglaube, Politik oder irgendwas anderes. Der Mensch braucht einen Sinn in seinem Leben, das gibt die Religion ihm erst.

luftpost
16.04.2006, 23:12
Die Gewohnheiten der Menschheit sollten dir hier zu denken geben. Zu jeder Zeit gab es Götter einer Art, in jeder Kultur. Dass es immer Blutvergießen gab, und so schöne variabel auslegbare Dinge wie Metaphysik, Menschlichkeit, usw. dann als Grund dafür herhalten müssen, ist eigentlich klar. Kirchen als machtpolitische Institutionen haben dem Ruf der Religion unglaublich geschadet.

Irratio.
Es sind nicht die Kirchen, klar Kirchen machen wunderbar erneut negativ auf sich aufmerksam. Es ist aber die Religion und der Gottesglaube an sich der das Problem ist. Auch wenn er schon "immer da war". Wir sind in einem Zeitalter da sollte man sich davon lösen können. Hexen verbrennen wir immerhin auch nicht mehr.
Weil der Mensch nicht fähig ist sich einiges ohne weiteres zu erklären, oder weil ihm die zeitweilen die Stärke fehlt sein Leben alleine zu leben muss er sich keinen Gott schaffen der schützend die Hand über ihn hält.

Leo Navis
16.04.2006, 23:12
Die Umerziehung kann nur Erfolg haben, wenn in der Anfangsphase ein ausdrückliches Verbot besteht. Später ist dieses nicht mehr nötig.
Umerziehung ist unnötig. Ich will keine gottlose "brave new world".

Lucky punch
16.04.2006, 23:17
Umerziehung ist unnötig. Ich will keine gottlose "brave new world".


Was willst du denn dann? Irgendwelche Steinzeitmenschen die sich 5mal täglich gen osten schmeißen, in die Kirche rennen um sich von ihren Sünden freizuwaschen? bah!

luftpost
16.04.2006, 23:17
Das hatten wir schon ziemlich häufig. Ich denke mal, viel zu häufig - meine Meinung bleibt. Religionen helfen den Menschen, in schlechten Zeiten besser mit ihrem Leben klar zu kommen. Der Mensch schafft es nicht alleine - sehr viele Menschen zumindest. Der Mensch schafft sich immer irgendwelche Religionen, sei es Gottesglaube, Politik oder irgendwas anderes. Der Mensch braucht einen Sinn in seinem Leben, das gibt die Religion ihm erst.
In der Tat, es ist das zweite thema was wir uns geschaffe, und fast bis ultimo ausgereizt haben.
Dennoch ist es so, dass der Sinn den einem Religion gibt, kein wahrer Sinn ist.
Im großen und ganzen ist Leben sinnlos. Wir müssen ihm für uns einen Sinn geben, einen haltbaren realen Sinn. Diesen können wir im Laufe der Zeit ändern, aber er sollte doch auf existenten Grundlagen beruhen.

Settembrini
16.04.2006, 23:17
Es sind nicht die Kirchen, klar Kirchen machen wunderbar erneut negativ auf sich aufmerksam. Es ist aber die Religion und der Gottesglaube an sich der das Problem ist. Auch wenn er schon "immer da war". Wir sind in einem Zeitalter da sollte man sich davon lösen können. Hexen verbrennen wir immerhin auch nicht mehr.

Wie ich schon sagte, Religion ist eigentlich obsolet. Das stimmt allerdings nur in der Theorie. Gerade zu Zeiten, in denen die Menschen das Gefuehl haben, es gehe ihnen irgendwie nicht so gut, neigen sie auch jetzt noch dazu, sich an irgendeinem kuenstlich geschaffene Werte-und Hoffnungskonstrukt festzuklammern. Das wird auch immer so sein. Solange ein Mensch seine religion dazu nutzt, um sich selbst halt zu geben, sehe ich dahingehend auch kein Problem, sondern im Gegenteil sogar eine moeglicherweise nuetzliche Alternative. Erst wenn der Glaube zum Politikum wird und/oder zu fanatistischen Handlungen fuehrt, geht eine Gefahr von ihm aus.


Weil der Mensch nicht fähig ist sich einiges ohne weiteres zu erklären, oder weil ihm die zeitweilen die Stärke fehlt sein Leben alleine zu leben muss er sich keinen Gott schaffen der schützend die Hand über ihn hält.

Theoretisch sehe ich das ja auch so. In der Praxis ist es eben oft anders, davor kann man nicht die Augen verschliessen.

Leo Navis
16.04.2006, 23:18
Was willst du denn dann? Irgendwelche Steinzeitmenschen die sich 5mal täglich gen osten schmeißen, in die Kirche rennen um sich von ihren Sünden freizuwaschen? bah!
Ich will eine Welt, in der sich jeder frei entscheiden kann, was er machen will und woran er glauben will.

Eine freie Welt.

Irratio
16.04.2006, 23:20
Es sind nicht die Kirchen, klar Kirchen machen wunderbar erneut negativ auf sich aufmerksam. Es ist aber die Religion und der Gottesglaube an sich der das Problem ist. Auch wenn er schon "immer da war". Wir sind in einem Zeitalter da sollte man sich davon lösen können. Hexen verbrennen wir immerhin auch nicht mehr.
Stimmt. Aber die Metaphysik hat ihre Berechtigung. Nur nicht ihre Geltungsansprüche jenseits des Individuums. Der Glaube an das "höhere" oder das "Gute" ist uns ja immernoch innewohnend, wir glauben, Dinge sollten auf die eine oder andere Weise sein. Religionen sind nicht gefährlicher als jede andere Ideologie, sie werden nur öfters missbraucht.
Naja, früher zumindest. Mittlerweile ja nicht einmal mehr.


Weil der Mensch nicht fähig ist sich einiges ohne weiteres zu erklären, oder weil ihm die zeitweilen die Stärke fehlt sein Leben alleine zu leben muss er sich keinen Gott schaffen der schützend die Hand über ihn hält.
Ich finde diese These etwas platt, und meine nicht, dass das ein angemessenes Bild der Religion und ihrer Bedeutung wiedergibt. Der Glaube, selbst wenn sie ihn nicht mehr brauchen, um die Welt zu erklären, liegt vielen immer noch nahe. Ich meine nicht, dass man irgendetwas über den Grund dafür folgern kann, es sei denn, man verneint die Existenz des Metaphysischen von vornherein. Das, wiederum, halte ich für einen Schutzmechanismus des "westlichen Menschen", und zudem für arrogant.

Irratio.

Psyche
16.04.2006, 23:24
Gott ist tot ... (Marx)

NIETZSCHE WARS!!! :motz:


:))

Leo Navis
16.04.2006, 23:25
NIETZSCHE WARS!!! :motz:


:))
Warum hast Du eigentlich ein Swatiska als Avatar?

Lucky punch
16.04.2006, 23:26
Warum hast Du eigentlich ein Swatiska als Avatar?

Das ist eine triskele, bzw kein Hakenkreuz,also keine Angst ;)

esperan
16.04.2006, 23:26
NIETZSCHE WARS!!! :motz:


:))

Ich weiß, ich weiß ... entschuldigung ...

esperan
16.04.2006, 23:27
Das ist eine triskele!

Geburt, leben Tod ...

luftpost
16.04.2006, 23:31
Wie ich schon sagte, Religion ist eigentlich obsolet. Das stimmt allerdings nur in der Theorie. Gerade zu Zeiten, in denen die Menschen das Gefuehl haben, es gehe ihnen irgendwie nicht so gut, neigen sie auch jetzt noch dazu, sich an irgendeinem kuenstlich geschaffene Werte-und Hoffnungskonstrukt festzuklammern. Das wird auch immer so sein. Solange ein Mensch seine religion dazu nutzt, um sich selbst halt zu geben, sehe ich dahingehend auch kein Problem, sondern im Gegenteil sogar eine moeglicherweise nuetzliche Alternative. Erst wenn der Glaube zum Politikum wird und/oder zu fanatistischen Handlungen fuehrt, geht eine Gefahr von ihm aus.

Religion nutzen um Halt zu gewinnen. Aber welchen Halt? Gelogener Halt, Virtueller, Falscher. Wirklichen Halt muss man sich in den wahren Dingen des Lebens suchen. Der Mensch ist an sich schwach, und neigt dazu zum nächstbesten Ast zu greifen, auch wenn dieser Ast nur erdacht ist. Und das ist falsch. Sich einem Schutz zu unterstellen und der "Gott ist mein Hirte" Mentalität zu folgen. Du lebst dein Leben selbst. Du hast unheimlich Pech gehabt in deinem Leben, stehst ohne alles dort. Deine Familie verstorben, und du lächelst. "Gottes Wille". Das mag dir 'Halt' geben, ist dennoch unwahr. Diese Scheinwelten, nur weil die reale Welt einem nicht mehr angemessen erscheint...
Und dazu kommt, dass aus dieser Religion, diesen Scheinwelten und - wahrheiten bis jetzt immer Kriege, Zwietracht und Hass hervor kam.



Theoretisch sehe ich das ja auch so. In der Praxis ist es eben oft anders, davor kann man nicht die Augen verschliessen.

Wovor?

Leo Navis
16.04.2006, 23:32
Das ist eine triskele, bzw kein Hakenkreuz,also keine Angst ;)
Ein dreifüßiges Swatiska, ja.

Psyche
16.04.2006, 23:36
"Die Religion ist das Opium des Volkes" - Marx

Recht(e) hatter :]

luftpost
16.04.2006, 23:37
Stimmt. Aber die Metaphysik hat ihre Berechtigung. Nur nicht ihre Geltungsansprüche jenseits des Individuums. Der Glaube an das "höhere" oder das "Gute" ist uns ja immernoch innewohnend, wir glauben, Dinge sollten auf die eine oder andere Weise sein. Religionen sind nicht gefährlicher als jede andere Ideologie, sie werden nur öfters missbraucht.
Naja, früher zumindest. Mittlerweile ja nicht einmal mehr.


Ich finde diese These etwas platt, und meine nicht, dass das ein angemessenes Bild der Religion und ihrer Bedeutung wiedergibt. Der Glaube, selbst wenn sie ihn nicht mehr brauchen, um die Welt zu erklären, liegt vielen immer noch nahe. Ich meine nicht, dass man irgendetwas über den Grund dafür folgern kann, es sei denn, man verneint die Existenz des Metaphysischen von vornherein. Das, wiederum, halte ich für einen Schutzmechanismus des "westlichen Menschen", und zudem für arrogant.

Irratio.

Nicht gefährlicher als andere Ideologien...
Was Gewalt angeht wohl nicht, was freien Geist angeht schon.

Was ist deiner Ansicht nach ein angemessenes Bild der Religion?
Nenn es Arrganz, ich nenn es Tatsachen in Auge sehen und Wahrheit sprechen.

Settembrini
16.04.2006, 23:44
Religion nutzen um Halt zu gewinnen. Aber welchen Halt? Gelogener Halt, Virtueller, Falscher. Wirklichen Halt muss man sich in den wahren Dingen des Lebens suchen.

Ich hoffe doch, du hast mich nicht dahingehend missverstanden, dass ich ein Anhaenger jedweder religioesen Weltsicht waere? 8o

Ansonsten stimme ich dir durchaus zu, moechte jedoch noch rasch die Ueberlegung ins Spiel bringen, dass es "realen" Halt und "wahre" Dinge objektiv nicht geben kann, da alles in deinem Leben von dir selbst und deinem Umfeld gepraegt ist. Wer bist du aber selbst, wer gestaltet dein Umfeld? Menschen.
Du bist also Teil eines Netzes aus subjektiven Eindruecken, die sowohl dein eigener Geist als auch der Geist derer, die dir wichtig sind, aussenden, um dir vorzugaukeln, dein Leben haette in irgendeiner Weise einen tieferen Sinn. Von einer religioesen weltsicht ist also dieses vermeintlich Reale gar nicht allzu weit entfernt.
Nur mit dem Unterschied, dass du dich wenigstens im Rahmen deiner eigenen Erfahrungswerte bewegst. Womit wiederum anzunehmen waere, dass wohl niemand ganz ohne Konstrukte auskommt, die ihm das Leben wahrhaftig und einer hoeheren Ordnung unterworfen erscheinen lassen.


Wovor?

Dass die meisten Menschen dazu neigen, sich eine hoehere Instanz zu schaffen, die, wie du sagst, "schuetzend ihre Hand ueber sie haelt".

esperan
16.04.2006, 23:46
"Die Religion ist das Opium des Volkes" - Marx

Recht(e) hatter :]

Wusste ich's doch, dass da ein schlauer Spruch von Marx kam <grins>

Irratio
16.04.2006, 23:47
Nicht gefährlicher als andere Ideologien...
Was Gewalt angeht wohl nicht, was freien Geist angeht schon.
Du setzt feste Ideologien voraus, mit einer festen, heiligen Schrift, einer einzigen gängigen Interpretation... oder zumindest ähnlich statische/dogmatische Systeme. Viele Religionen betonen die Selbsterkenntnis, nicht nur die "östlichen", sondern auch Strömungen des Christentums. Betrachtet man Religion einfach als einen weiteren Aspekt des eigenen Lebens, so kann ist sie eher horizonterweiterend als beengend.
In Sachen Religion ist es absolut rational, etwas irrationales anzunehmen.


Was ist deiner Ansicht nach ein angemessenes Bild der Religion?
Im allgemeinen? Kann ich nicht. Natürlich flieht man gerne in sowas, aber das ist kein Grund es zu verbieten. Nur weil bestimmte Kinder lesen, und desshalb nicht mehr an die frische Luft kommen, verbiete ich keine Bücher.
Zunächst einmal spreche ich von "der Religion" und nicht "den Religionen". Religionen sind im allgemeinen Verständnis immer schon Organisationen, bestimmte, verpflichtende Ideologien. Mit diesem Konzept der Religion konnte ich mich nie wirklich anfreunden.



Nenn es Arrganz, ich nenn es Tatsachen in Auge sehen und Wahrheit sprechen.
Rational gesehen hast du recht. Es gibt kein Grund, warum etwas sein sollte - andererseits gibts aber auch keinen Grund, warum so etwas nicht sein sollte. Ebensowenig, wie ich fordere, dass eine politische Ideologie objektiv richtig sei.

Irratio.

luftpost
16.04.2006, 23:54
Ich hoffe doch, du hast mich nicht dahingehend missverstanden, dass ich ein Anhaenger jedweder religioesen Weltsicht waere? 8o

Ansonsten stimme ich dir durchaus zu, moechte jedoch noch rasch die Ueberlegung ins Spiel bringen, dass es "realen" Halt und "wahre" Dinge objektiv nicht geben kann, da alles in deinem Leben von dir selbst und deinem Umfeld gepraegt ist. Wer bist du aber selbst, wer gestaltet dein Umfeld? Menschen.
Du bist also Teil eines Netzes aus subjektiven Eindruecken, die sowohl dein eigener Geist als auch der Geist derer, die dir wichtig sind, aussenden, um dir vorzugaukeln, dein Leben haette in irgendeiner Weise einen tieferen Sinn. Von einer religioesen weltsicht ist also dieses vermeintlich Reale gar nicht allzu weit entfernt.
Nur mit dem Unterschied, dass du dich wenigstens im Rahmen deiner eigenen Erfahrungswerte bewegst. Womit wiederum anzunehmen waere, dass wohl niemand ganz ohne Konstrukte auskommt, die ihm das Leben wahrhaftig und einer hoeheren Ordnung unterworfen erscheinen lassen.



Dass die meisten Menschen dazu neigen, sich eine hoehere Instanz zu schaffen, die, wie du sagst, "schuetzend ihre Hand ueber sie haelt".

ich antworte dir morgen.... heut bin ich ned mehr im stande dazu einen vernünftigen gedanken zu worte zu fassen.

Heinrich_Kraemer
16.04.2006, 23:57
Sollte man Religionen staatlich verbieten ? Wegen Religionen werden Kriege geführt, Menschen gedemütigt, ermordet. Ist es noch zeitgemäß in unserer aufgeklärten Welt Religionen zu fördern - staatlicher seits u.a. durch Steuern ? Wäre die Welt nicht besser ohne Religionen ?

lg Esperan

Grüß Gott,

ist ein ziemlicher Käse der Strang. Zunächst "Gott ist tot" ist nicht von Marx sondern von Nietzsche. Religion (d.h. der Glaube an eine höhere sinnschaffende Instanz) wird es aufgrund der Schlechtigkeit und es Leides auf der Welt immer geben, weil der Mensch nach einem Sinn für dieses sucht, nach Trost usw.

Man kann Religion nicht verbieten. Die Institutionen, die Leute einsperren und umbringen. Menschenverachtender Kommunismus, dem es ja bekanntlich nicht einmal unter Willkürherrschaft gelungen ist, die Religion zu verbieten.

Viele Grüße

Chaos
16.04.2006, 23:57
Jede Religion ist als solche im Rahmen der Gesetze zuzulassen; Aspekte einer Religion, die mit geltendem Recht nicht vereinbar sind, dürfen nicht praktiziert werden, aber keine Religion ist in Gänze zu verbieten.

esperan
17.04.2006, 00:27
Grüß Gott,

ist ein ziemlicher Käse der Strang. Zunächst "Gott ist tot" ist nicht von Marx sondern von Nietzsche. Religion (d.h. der Glaube an eine höhere sinnschaffende Instanz) wird es aufgrund der Schlechtigkeit und es Leides auf der Welt immer geben, weil der Mensch nach einem Sinn für dieses sucht, nach Trost usw.

Man kann Religion nicht verbieten. Die Institutionen, die Leute einsperren und umbringen. Menschenverachtender Kommunismus, dem es ja bekanntlich nicht einmal unter Willkürherrschaft gelungen ist, die Religion zu verbieten.

Viele Grüße

Ich entschuldige mich zum x-ten male für den Marx-Fehler. Heul ! Schrei ! Knirsch ... mich selbst zermarternd ... wie konnte ich nur ??!!!??? Gott ! Gib mir die Kraft Dinge hinzunehmen, die ich doch nicht ändern kann (ich weiß, der Spruch ist auch nicht korrekt).

schneiderwibbel
17.04.2006, 05:17
Gott ! Gib mir die Kraft Dinge hinzunehmen, die ich doch nicht ändern kann (ich weiß, der Spruch ist auch nicht korrekt).

aber dicht dran:
Gott, gib mir die Einsicht Dinge zu akzeptieren, die ich nicht aendern kann,
und die Kraft Dinge zu aendern die ich kann. (oder so aehnlich)

zum thema: religion verbieten??? das ist lachhaft.
es waere schoen wenn es ginge > es geht aber nicht.
die menschen wollen alles hinterfragen.
woher komme ich?
woher kam der erste mansch?
wohin gehe ich wenn ich sterbe?
was kommt danach?

WAS WAR EHER DA, DAS HUHN ODER DAS EI?
antworten gibt es keine, somit muss etwas imaginaeres her > die religion.
alles kokolores.

es waere schoen wenn man die religionen verbieten koennte
aber das wie gesagt, geht nicht, weil die menschen zu einfaeltig sind.

waere es moeglich, dann gaebe es viele kriege nicht.
die allermeisten kriege sind bislang wegen dem (sch...-)-glauben angezettelt worden.
das nah-ost problem waere nicht existent, wenn die musels israel in ruhe lassen wuerden.
deutschland haette ebenfalls weniger probleme, wenn es nicht die musels haette.
das waeren dann eben menschen wie du und ich, nur mit anderer hautfarbe.
echt ne sache, aber nicht machbar, weil die menschheit zu doof ist und unbedingt an "was hoeheres" glauben muss, alles hinterfragen muss, auf alles ne antwort haben will.
es gibt aber dinge, die sind einfach zu beantworten, nur die menschheit akzeptiert die antworten nicht und bastelt sich daher den glauben zurecht.
und selbst da gibt es - wie bekannt - noch kontroversen.

es gibt 5 weltreligionen.
welche bitte schoen, ist denn die richtige?
meine meinung:
alle falsch, weil alle hausgemacht und frei erfunden.
im neandertal-alter erfunden als man noch dachte die erde sei ne scheibe und wer an den rand kommt faellt runter.
und wenn es ein gewitter gab, war gott (ja krutzituerken, welcher war denn grade in mode, welcher war es denn?) nicht gut gelaunt und zuernte mit der menschheit.
und wenn es in der sahel-zone mal nicht regnete, dann wollte deren gott die menschen dort strafen!
(war vielleicht einer fremdgegangen??? und der regen blieb deshalb aus?)
und wenn der normannen-gott zuviel wind blasen liess, dass man nicht auf see konnte und keine fische fangen konnte? was war denn dann schuld?

alles zinnober hoch ypsilon.

luftpost
17.04.2006, 12:56
Du setzt feste Ideologien voraus, mit einer festen, heiligen Schrift, einer einzigen gängigen Interpretation... oder zumindest ähnlich statische/dogmatische Systeme. Viele Religionen betonen die Selbsterkenntnis, nicht nur die "östlichen", sondern auch Strömungen des Christentums. Betrachtet man Religion einfach als einen weiteren Aspekt des eigenen Lebens, so kann ist sie eher horizonterweiterend als beengend.
In Sachen Religion ist es absolut rational, etwas irrationales anzunehmen.

Ein festes Doktrin läuft, was das betrifft, eher auf Fanatismus und Gewalt hinaus. Es engt in den Sichtweisen und Wahrnehmungen ein. Das was dort steht ist Gesetz, wenn etwas nicht mehr Tragbar ist war es ein Übersetzungsfehler. Aber auch andere Formen von Religion sind wenig horizonterweitert. Horizonterweiternd vl dahingehend, dass Unwahrheiten, Fantasien und Spekulationen als "wahr" angenommen werden. Diesbezüglich schafft sich jeder die Welt wie sie ihm am besten zusagt, verliert dabei aber den Hang zur Realität.
Es kann keinesfalls rational sein, derartiges anzunehmen. Es ist paradox zu sagen, man nehme irrationales, rational an.



Im allgemeinen? Kann ich nicht. Natürlich flieht man gerne in sowas, aber das ist kein Grund es zu verbieten. Nur weil bestimmte Kinder lesen, und deshalb nicht mehr an die frische Luft kommen, verbiete ich keine Bücher.
Zunächst einmal spreche ich von "der Religion" und nicht "den Religionen". Religionen sind im allgemeinen Verständnis immer schon Organisationen, bestimmte, verpflichtende Ideologien. Mit diesem Konzept der Religion konnte ich mich nie wirklich anfreunden.

Es geht nicht darum etwas zu finden dass man verbieten kann. Verbote sind nicht der Sinn der Sache, es geht um Aufklärung und Abkehrung der Menschen von dieser Form des Irrglaubens. Nach wievor muss der Mensch sein Leben alleine leben. Das Konzept der verpflichtenden Religionsgemeinschaft ist die übersteigerte Form, aber es fängt bereits im kleinen Rahmen an.




Rational gesehen hast du recht. Es gibt kein Grund, warum etwas sein sollte - andererseits gibts aber auch keinen Grund, warum so etwas nicht sein sollte. Ebensowenig, wie ich fordere, dass eine politische Ideologie objektiv richtig sei.

Irratio.


Kann eine politische Ideologie objektiv “falsch” sein?
Schau auf das Dach deines Nachbarn, siehst du dort eine Kaffeekanne? Behauptest du dennoch dass dort eine stünde?

luftpost
17.04.2006, 13:12
Ich hoffe doch, du hast mich nicht dahingehend missverstanden, dass ich ein Anhaenger jedweder religioesen Weltsicht waere? 8o

Ansonsten stimme ich dir durchaus zu, moechte jedoch noch rasch die Ueberlegung ins Spiel bringen, dass es "realen" Halt und "wahre" Dinge objektiv nicht geben kann, da alles in deinem Leben von dir selbst und deinem Umfeld gepraegt ist. Wer bist du aber selbst, wer gestaltet dein Umfeld? Menschen.
Du bist also Teil eines Netzes aus subjektiven Eindruecken, die sowohl dein eigener Geist als auch der Geist derer, die dir wichtig sind, aussenden, um dir vorzugaukeln, dein Leben haette in irgendeiner Weise einen tieferen Sinn. Von einer religioesen weltsicht ist also dieses vermeintlich Reale gar nicht allzu weit entfernt.
Nur mit dem Unterschied, dass du dich wenigstens im Rahmen deiner eigenen Erfahrungswerte bewegst. Womit wiederum anzunehmen waere, dass wohl niemand ganz ohne Konstrukte auskommt, die ihm das Leben wahrhaftig und einer hoeheren Ordnung unterworfen erscheinen lassen.

Nein, keine Sorge hab ich nicht so aufgenommen ;)
Niemand gaukelt dir vor des Leben hätte einen tieferen Sinn. Wer dies tut, ist die Religion. Leben ist so gesehen sinnfrei. Von Natur aus mag der Sinn die Fortpflanzung sein. Ansonsten ist der Sinn das Leben selbst. Für den einen mag es das Leben in der Familie mit Frau und Kindern sein, für den Anderen Weltreisen, einen möglichst großen Ehrfahrungsschatz sammeln... natürlich sind diese Eindrücke die man sammelt subjektiver natur. Aber sie gehen von dir aus, du selbst musst deinen Weg im Leben gehen und deine Entscheidungen treffen. Es mag „nicht weit entfernt“ von einer religiösen Weltsicht sein, aber Entfernung ist relativ. Das, zumindest in meinen Augen Reale ist existent, greifbar. Es baut auf Tatsachen und nicht auf Sehnsucht nach einem gelenkten Leben auf.
Eine höhere Ordnung, wie soll diese aussehen? Zufall? Naturgewalten? Dir körperlich und finanziell gegebene Umstände? Konstrukte in Form eines Staates welcher dich in seiner Gesetztesgebung lenkt? Physikalische Gesetzte? Es gibt viele außerreligiöse „höhere Ordnungen“




Dass die meisten Menschen dazu neigen, sich eine hoehere Instanz zu schaffen, die, wie du sagst, "schuetzend ihre Hand ueber sie haelt".
Inwiefern ist es anders? Ich kann dir nicht wirklich folgen.... ?

Grüner Simon
17.04.2006, 13:22
Was glaubt ihr wäre mit einem Verbot der Religionen gewonnen? Frieden? Als fände der Mensch keine anderen Gründe Kriege zu führen, Gewalttaten zu rechtfertigen und Betrug heilig zu sprechen.

Man bedenke auch, ein Verbot das wirksam sein soll muss man auch durchsetzen, evt. auch mit Gewalt. Und glaubt mir zu Gewalt würde es mitunter, wenn in der BRD auch nur vereinzelnt, kommen.

Außerdem kann man Glauben und Religion nicht verbieten, man kann nur die Organisationen die dahinterstecken verbieten.

Irratio
17.04.2006, 13:52
Ein festes Doktrin läuft, was das betrifft, eher auf Fanatismus und Gewalt hinaus. Es engt in den Sichtweisen und Wahrnehmungen ein. Das was dort steht ist Gesetz, wenn etwas nicht mehr Tragbar ist war es ein Übersetzungsfehler. Aber auch andere Formen von Religion sind wenig horizonterweitert. Horizonterweiternd vl dahingehend, dass Unwahrheiten, Fantasien und Spekulationen als "wahr" angenommen werden. Diesbezüglich schafft sich jeder die Welt wie sie ihm am besten zusagt, verliert dabei aber den Hang zur Realität.
Es kann keinesfalls rational sein, derartiges anzunehmen. Es ist paradox zu sagen, man nehme irrationales, rational an.
Ich habe mich ungenau ausgedrückt.
Festen Doktrinen gegenüber bin ich ebenfalls skeptisch, insbesondere denen, die ihre eigene, absolute, unanzweifelbare Gültigkeit postulieren.
Du maßst dir allerdings an, beurteilen zu können, was Wahrheit ist und was nicht. Nur weil wir albernen Menschen an das glauben, was wir sehen, heißt das nicht, dass es stimmt. Du gehst davon aus, dass deine Wahrnehmung und dein Verstand absolut sind. Das ist, de fakto, irrational. Es macht aber sinn das anzunehmen, von einem pragmatischen Standpunkt. Eben diesen gibt es bei metaphysischem nicht - es sei denn, du wendest von vornherein Methoden an, die dafür nichts taugen, nämlich die empirischen. Objektiv gesehen macht nichts mehr oder weniger Sinn.


Es geht nicht darum etwas zu finden dass man verbieten kann. Verbote sind nicht der Sinn der Sache, es geht um Aufklärung und Abkehrung der Menschen von dieser Form des Irrglaubens. Nach wievor muss der Mensch sein Leben alleine leben. Das Konzept der verpflichtenden Religionsgemeinschaft ist die übersteigerte Form, aber es fängt bereits im kleinen Rahmen an.
Ich bin dafür, dass man das ganze auch von einem anderen Blickwinkel betrachten kann und das sekulare Verständnis fördert. Die Förderung des Atheismus hingegen ist genauso dogmatisch wie jede Religion - weder das eine noch das andere ist wirklich rational, höchstens pragmatisch.


Kann eine politische Ideologie objektiv “falsch” sein?
Schau auf das Dach deines Nachbarn, siehst du dort eine Kaffeekanne? Behauptest du dennoch dass dort eine stünde?
Ich verstehe nicht genau, was du willst. In jedem Fall ist eine Analogie zum Übersinnlichen/Metaphysischen hier fehl am Platz, weil man nichts darüber aussagen kann.
Religion ist in dieser Hinsicht mit Sex vergleichbar - jedem das, was er will, aber er sollte sich nicht bei anderen einmischen. Es ist einfach nur eine persönliche Sache, die keinen objektiven Geltungsanspruch hat.

Irratio.

luftpost
17.04.2006, 14:24
Ich habe mich ungenau ausgedrückt.
Festen Doktrinen gegenüber bin ich ebenfalls skeptisch, insbesondere denen, die ihre eigene, absolute, unanzweifelbare Gültigkeit postulieren.
Du maßst dir allerdings an, beurteilen zu können, was Wahrheit ist und was nicht. Nur weil wir albernen Menschen an das glauben, was wir sehen, heißt das nicht, dass es stimmt. Du gehst davon aus, dass deine Wahrnehmung und dein Verstand absolut sind. Das ist, de fakto, irrational. Es macht aber sinn das anzunehmen, von einem pragmatischen Standpunkt. Eben diesen gibt es bei metaphysischem nicht - es sei denn, du wendest von vornherein Methoden an, die dafür nichts taugen, nämlich die empirischen. Objektiv gesehen macht nichts mehr oder weniger Sinn.


Mir missfallen Doktrine im religiösen Sinne. Ich schaffe mir mein eigenes Doktrin. Ich schaue mir meine Ansichten an, und festige sie letztendlich weiter
Ich maße mir dahingehen an, das beurteilen zu können da es so ist. .Mein Verstand wird mitnichten absolut sein, mir bleibt einiges verschlossen. Und doch kann ich behaupten dass dem so ist. Es wird rational und teilweise pragmatisch sein. Es ist nur rational zu nehmen was ist.
Die Frage was Sinn macht, ist eine andere. Sinn wirst du nirgends unumstößlich finden.




Ich bin dafür, dass man das ganze auch von einem anderen Blickwinkel betrachten kann und das sekulare Verständnis fördert. Die Förderung des Atheismus hingegen ist genauso dogmatisch wie jede Religion - weder das eine noch das andere ist wirklich rational, höchstens pragmatisch.

Da bin ich anderer Auffassung. Atheimus wird ein Doktrin sein, aber nicht zu unrecht. Er lässt der Menschheit den freien Sinn, die Möglichkeiten zur Besinnung und Konzentration auf das Eigentliche, Wesentliche. Fehrnab jeglicher Gottesfurcht oder Gottesglaubens.



Ich verstehe nicht genau, was du willst. In jedem Fall ist eine Analogie zum Übersinnlichen/Metaphysischen hier fehl am Platz, weil man nichts darüber aussagen kann.
Religion ist in dieser Hinsicht mit Sex vergleichbar - jedem das, was er will, aber er sollte sich nicht bei anderen einmischen. Es ist einfach nur eine persönliche Sache, die keinen objektiven Geltungsanspruch hat.

Irratio.
Nun, zum Sex gehören Zwei. In Ausnahmefällen auch mehrere. Religion beruht ebenfalls nie auf einem alleine. Es ist mitnichten eine persönliche Sache. Objektiven Geltungsanspruch hat es in sofern als dass gilt, uns als Menschen selbst von eignenserschaffenen Joch zu befreien

Irratio
17.04.2006, 14:55
Da bin ich anderer Auffassung. Atheimus wird ein Doktrin sein, aber nicht zu unrecht. Er lässt der Menschheit den freien Sinn, die Möglichkeiten zur Besinnung und Konzentration auf das Eigentliche, Wesentliche. Fehrnab jeglicher Gottesfurcht oder Gottesglaubens.

Nun, zum Sex gehören Zwei. In Ausnahmefällen auch mehrere. Religion beruht ebenfalls nie auf einem alleine. Es ist mitnichten eine persönliche Sache. Objektiven Geltungsanspruch hat es in sofern als dass gilt, uns als Menschen selbst von eignenserschaffenen Joch zu befreien
Das sehe ich eben anders: z. B. sind Gottesglaube und Gottesfurcht vollkommen unterschiedlich. Taoismus ist z. B. weitestgehend dogmenfrei, bzw. erlaubt eine Vielfalt an Interpretationen bezüglich der Handlungen im Alltag. Das Gefährliche sind religiöse Autoritäten, nicht die Religionen selbst.
Ich verstehe Religion als Sache des Individuums, da man nur über sein eigenes Verständnis der Welt etwas aussagen kann. Ich kann in Religionsdingen nicht behaupten, meins sei exakter als das eines anderen, und das zu sagen fordere ich auch von jedem, der religiös ist.
Gegen Religion ist prinzipiell jedoch nichts einzuwenden, und das überlegen über diese Bereiche ist m. E. auch sehr förderlich fürs hypothetische Denken.

Das Wesentliche kann auch etwas im Jenseits sein, oder etwas, dass noch nicht wissenschaftlich erfasst ist. Um es einmal religiös zu formulieren: Yin gebärt Yang. Vor dem rationalen Verständnis steht immer eine intuitive Erkenntnis. Ich glaube, dass viele Objekte zukünftiger Forschung, insbesondere in der Anthropologie, schon vorher ihren Ausdruck in Religionen finden.

Ich besinne mich allerdings auch sehr auf das "Spirituelle", und lege wenig Wert auf die Form der Religion, und das, wie ich meine zurecht. Religion ist keine rationale Sache, und braucht keine Form - rationale Aussagen über das Jenseits sind ein Paradoxon, und jede Festlegung ist überflüssig, da sie nicht nachvollzogen werden kann.

Ich schweife etwas ab, hoffe aber, dass diese z. T. etwas willkürlichen Erläuterungen vielleicht besser zu verstehen geben, was ich eigentlich meine.

Irratio.

Settembrini
17.04.2006, 16:36
Das, zumindest in meinen Augen Reale ist existent, greifbar. Es baut auf Tatsachen und nicht auf Sehnsucht nach einem gelenkten Leben auf.

Diese Tatsachen jedoch sind individuell vollkommen unterschiedlich gewichtet. Die Vorstellung, jemand anderes zu sein, als man selbst, uebersteigt den Horizont eines jeden. Selbst wenn dein Umfeld fuer dich greifbar erscheint, beruht dieser Eindruck dennoch meiner Meinung nach auf subjektiven Empfindungen. Die Welt ist ein Konstrukt mit vielen Konstanten, aber eben auch sehr vielen Variablen.


Eine höhere Ordnung, wie soll diese aussehen? Zufall? Naturgewalten? Dir körperlich und finanziell gegebene Umstände? Konstrukte in Form eines Staates welcher dich in seiner Gesetztesgebung lenkt? Physikalische Gesetzte? Es gibt viele außerreligiöse „höhere Ordnungen“

Richtig, das meinte ich ja auch. Religion ist demnach ein Versuch einer vereinfachten Darstellung dieser Ordnungen. Wie genau eine solche hoehere Ordnung aussieht, ist natuerlich wiederum individuell verschieden. Die von dir genannten Punkte kommen jedoch bei deren Zusammensetzung alle in Betracht.


Ich kann dir nicht wirklich folgen.... ?

Das beruht in diesem Fall auf Gegenseitigkeit, ich verstehe auch nicht so ganz, was so unklar an meiner Ausfuehrung sein soll. Am besten halten wir uns nicht weiter daran auf... :cool:

Preuße
17.04.2006, 18:04
Wenn ich dass mal ehrlich sagen darf: Ich finde es armselig, dass der Mensch es sich so leicht gemacht hat, und Phänomene, die er nicht erklären konnte, mit einem oder mehreren "Gott"/"Göttern" zu erklären. Zum Glück gab es viele kluge Köpfe, die solche Phänomene erforscht haben. Meiner Meinung nach, sollte man nicht die Religionen verbieten, sondern die Institution Kirche!!! Was sich diese Institution in der Vergangenheit erlaubt (zB 1095 Aufruf zum Kreuzzug), ist eine riesige Schweinerei!!!!

Gruß Preuße

dr-esperanto
18.04.2006, 01:03
Wenn ich dass mal ehrlich sagen darf: Ich finde es armselig, dass der Mensch es sich so leicht gemacht hat, und Phänomene, die er nicht erklären konnte, mit einem oder mehreren "Gott"/"Göttern" zu erklären. Zum Glück gab es viele kluge Köpfe, die solche Phänomene erforscht haben. Meiner Meinung nach, sollte man nicht die Religionen verbieten, sondern die Institution Kirche!!! Was sich diese Institution in der Vergangenheit erlaubt (zB 1095 Aufruf zum Kreuzzug), ist eine riesige Schweinerei!!!!

Gruß Preuße



Vorsicht, ihr Preußen seid doch auch alle marianische Kreuzritter...habt die alten Pruzzen/Preußen abgemurxt, wenn sie nicht katholisch geworden sind, und der Deutsche Orden hat von der Marienburg aus die Bauern ausgepresst!