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Nissen76
16.04.2006, 18:08
http://news.google.com/news?ie=UTF-8&q=leyen%20werte&sa=N&tab=wn
Ich finde es eine Unverschämtheit, dass Respekt und Verantwortungsbewusstsein jetzt von der christlich-konservativen Propagandmaschinerie als christliche Werte verkauft werden! Soll das heißen, dass ein Atheist wie ich oder ein Jude, Muslim, Buddhist oder welcher Religion auch immer nicht Verantwortungsbewusst sein kann? :mad:
Wenn Verantwortungsbewusstsein tatsächlich zu den christlichen Werten gehören würde, würde der Papst heute nicht Geburtstag und Auferstehung feiern, sondern in der Dritten Welt Verhütungsmittel predigen!

Jolly Joker
16.04.2006, 18:36
Wenn die "christlichen" Werte so schlimm sind, warum dann nicht auswandern:

Nord-Korea, Kuba -> atheistisch

Butan -> Budhistisch (hat ein prima Anti-Missionierungsgesetz gegen Christen)

Israel -> Hat Anti-Missionierungsgesetz

Ilslamische Länder -> haben alle Anti-Missionierungsgesetze

Die einzigen Länder die Glaubensfreiheit haben, sind nun mal die christlichen Länder, begreifst du das eigentlich nicht? :rolleyes:

Kenshin-Himura
16.04.2006, 21:25
http://news.google.com/news?ie=UTF-8&q=leyen%20werte&sa=N&tab=wn
Ich finde es eine Unverschämtheit, dass Respekt und Verantwortungsbewusstsein jetzt von der christlich-konservativen Propagandmaschinerie als christliche Werte verkauft werden! Soll das heißen, dass ein Atheist wie ich oder ein Jude, Muslim, Buddhist oder welcher Religion auch immer nicht Verantwortungsbewusst sein kann?:mad:
Wenn Verantwortungsbewusstsein tatsächlich zu den christlichen Werten gehören würde, würde der Papst heute nicht Geburtstag und Auferstehung feiern, sondern in der Dritten Welt Verhütungsmittel predigen!

Deine Kritik am Papst kann ich nachvollziehen. Du solltest christliche Werte nicht mit dem Christentum verwechseln. Ich bin Agnostizist und Nicht-Christ, stehe aber trotzdem voll hinter christlichen Werten und dem christlichen Menschenbild.

Nissen76
27.05.2006, 00:50
Wenn die "christlichen" Werte so schlimm sind, warum dann nicht auswandern:

Nord-Korea, Kuba -> atheistisch

Butan -> Budhistisch (hat ein prima Anti-Missionierungsgesetz gegen Christen)

Israel -> Hat Anti-Missionierungsgesetz

Ilslamische Länder -> haben alle Anti-Missionierungsgesetze

Die einzigen Länder die Glaubensfreiheit haben, sind nun mal die christlichen Länder, begreifst du das eigentlich nicht? :rolleyes:Was hat das mit dem Thema zu tun?X(

Nissen76
27.05.2006, 01:03
Deine Kritik am Papst kann ich nachvollziehen. Du solltest christliche Werte nicht mit dem Christentum verwechseln. Ich bin Agnostizist und Nicht-Christ, stehe aber trotzdem voll hinter christlichen Werten und dem christlichen Menschenbild.Ich teile meine Werte mit Christen, daher wehre ich mich auch dagegen, dass sie diese Werte vereinnahmen! Es sind unsere, nicht ihre!

Apollon7
27.05.2006, 01:48
http://news.google.com/news?ie=UTF-8&q=leyen%20werte&sa=N&tab=wn
Ich finde es eine Unverschämtheit, dass Respekt und Verantwortungsbewusstsein jetzt von der christlich-konservativen Propagandmaschinerie als christliche Werte verkauft werden! Soll das heißen, dass ein Atheist wie ich oder ein Jude, Muslim, Buddhist oder welcher Religion auch immer nicht Verantwortungsbewusst sein kann? :mad:
Wenn Verantwortungsbewusstsein tatsächlich zu den christlichen Werten gehören würde, würde der Papst heute nicht Geburtstag und Auferstehung feiern, sondern in der Dritten Welt Verhütungsmittel predigen!


»Junge Menschen haben ein Recht auf Wissensvermittlung über unsere christlich-abendländisch geprägte Geschichte, sie wollen wissen, was Symbole wie das Kreuz bedeuten. Für das Verständnis unserer Gesellschaft ist es doch unverzichtbar, etwas über Kirche und Glauben zu erfahren. Das Begreifen der europäischen Geschichte ist nicht möglich ohne Kenntnis der geistigen Wurzeln, und die liegen nun einmal im Christentum.«

Hans Joachim Meyer in einem Zeitungsinterview zum 'Bündnis für Erziehung'.

Eisbrecher
27.05.2006, 09:12
Unsere Werte stammen zum größten Teil von der Aufklärung, deren Denker oftmals gegen Kirche und Christentum ankämpfen mußten.


"Nicht das Christentum bildet die Grundlage des modernen Europa, sondern die Entmachtung des Christentums, die Aufklärung. Nicht den Päpsten, Mönchen und Pfarrherrn verdanken wir Demokratie, Gleichheit vor dem Gesetz, individuelle Freiheit, Toleranz, das Recht zur Kritik, sondern Aufklärern wie Voltaire, Rousseau, Montesquieu. Die Welt, in der wir leben, ist die aufgeklärte Welt, in der selbst jene leben möchten, die ihr opponieren. Auch die westliche Kultur ist fundamentalistisch: Ihr Fundament heißt Aufklärung. Paradox ist, daß dieses Fundament zwar noch die gegenwärtige Gesellschaft trägt, aber von ihr halb vergessen ist. Was selbstverständlich geworden ist, entgeht der Beachtung und Wertschätzung am leichtesten. Mehr noch: Die gegenwärtige westliche Welt scheut sich, auf ihren Prinzipien zu bestehen, aus Furcht, sie könnte als dogmatisch gelten"

http://www.welt.de/data/2006/02/18/847207.html

Frei-denker
27.05.2006, 09:29
Neben respektablen Werten wie Nächstenliebe hat das Christentum auch stark diktatorische Grundzüge. Diese diktatorischen Dogmen sorgen im gelebten Christentum für Meinungsdiktatur und Intoleranz gegenüber Andersdenkenden. Insofern ist und war das Christentum in der Geschichte immer eine Gefahr für die Freiheit der Gesellschaft.

Man sollte sich durch das heutige angepasste Christentum nicht darüber hinwegtäuschen lassen, daß es, wenn es an die Macht kommt, ähnlich diktatorisch und fundamentalistisch ist, wie der Islam. Eine 1500-jährige Kirchengeschichte hat das eindrucksvoll bewiesen.

Redwing
27.05.2006, 18:37
Ich bin Agnostizist und Nicht-Christ, stehe aber trotzdem voll hinter christlichen Werten und dem christlichen Menschenbild.

Tust du mit Sicherheit nicht.

Ich hab auch irgendwas von soner Kirchenrede gehört, wo dann gegen das uneingeschränkte, asoziale Gesetz des Marktes, etc. gewettert wurde und auch menschlich-soziale Aspekte gefordert wurden. Allerdings müssen solchen Worten endlich Taten folgen. Die Kirche ist und war schon immer ein Heuchlerapparat. Und auch bez. der Hartz-Hetze standen irgendwann wieder ein paar gutbetuchte Pfaffen auf, die um ihren Reichtum fürchteten, und diese Asipolitik in Schutz nahmen. Solch einen Dreck können wir wirklich nicht gebrauchen. Die Christen müssen sich darüber klarwerden, wie sehr sie wirklich hinter den Lehren Jesu stehen und diese leben. Dabei dürfen sie sich nicht selbst belügen und sollten dann so ehrlich sein, wenn sie eine starke Divergenz feststellen, ihren Glauben bzw. die Etikette davon abzulegen. Kenshin ist übrigens das beste Beispiel für christliche Heuchlerei und/oder Selbstbetrug- ebenso wie die Ami-Puritaner, die Gott ja dazu "animiert", zu raffen- egal, auf wessen Kosten.:)) Oh Mann, können Menschen armselig sein.

Waldgänger
27.05.2006, 18:40
Wenn die "christlichen" Werte so schlimm sind, warum dann nicht auswandern:

Nord-Korea, Kuba -> atheistisch

Butan -> Budhistisch (hat ein prima Anti-Missionierungsgesetz gegen Christen)

Israel -> Hat Anti-Missionierungsgesetz

Ilslamische Länder -> haben alle Anti-Missionierungsgesetze

Die einzigen Länder die Glaubensfreiheit haben, sind nun mal die christlichen Länder, begreifst du das eigentlich nicht? :rolleyes:

Ich finde das "Revival" des Christentums irgendwie lächerlich. Eigentlich berufen sich die Konservativen nur wieder so stark auf das Christentum, weil sie im Kampf gegen den Islamismus anscheinend kein anderes Mittel finden und Gleiches mit Gleichen bekämpfen wollen. Du sprichst von Meinungsfreiheit und assoziierst das mit dem Christentum? Darf ich einmal laut lachen? :))
Die tausenden Opfer dieser Heilsreligion waren sicherlich alle Tote im Namen der christlichen Meinungsfreiheit. :rolleyes: Was die Verfechter dieser Religion darunter verstehen sollte ersichtlich sein. Um es nocheinmal zu wiederholen:

Das Abendland muss sterben, damit Europa leben kann!

malnachdenken
27.05.2006, 19:00
Welche chrsitlichen Werte sind eigentlich gemeint? Die aus dem Johannesevangelium oder die von Matthäus???

Wähnet nicht, daß ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.

Matthäus 10 34

Manitu
27.05.2006, 20:12
Ich bin Atheist, habe mich aber (oberflächlich) mit der Bibel beschäftigt. Ich finde, die Bibel kann eine Anleitung dazu sein, wie man sein Leben führen soll. Insofern stehe ich auch hinter den sogenannten christlichen Werten. Toleranz, Nächstenliebe, Du sollst nicht töten, den Splitter im Auge des Nachbarn sehenund den Balken im eigenen übersehen usw., das sind schon Werte, die ich akzeptiere.
Andererseits, das haben schon einige vor mir gepostet, sind es ja nicht nur reine christliche Werte, sondern Werte, die jedem, der eine humanistische Erziehung genossen hat, zu Eigen sind. Ich denke somit, dass es gar nicht in erster Linie um die Vermittlung von christlichen Werten geht. Das ist m.M. nur das trojanische Pferd, mit dem man die Menschen von klein auf wieder an die Religion heranführen will. Denn gerade in den östlichen Bundesländern bekommt ja die Kirche nach wie vor keinen Fuss auf den Boden.
Wertevermittlung funktioniert nur über Vorbild. Und da schauen wir uns mal um, und sehen folgende Vorbilder:
-Die Politiker als Steuerlügner
- Fernsehsendungen, die unter aller Sau sind
- Industrie- und Finanzkapitäne wie Steinkühler, Ackermann, Esser und Konsorten.

Weitere Beispiele kennt jeder sicherlich selbst. Das sollen die Vorbilder der Wertevermittlung sein? Pfui Teufel.

Grüner Simon
28.05.2006, 02:16
Generell sei mal gesagt, und das bezieht sich auf vielerlei Themen, wenn man mit gewissen Dingen nicht einverstanden ist, dann ist es unverschämt die Auswanderung jener Personen zu verlangen, die unzufrieden sind. Kritik ist da um zu verändern, nicht um zu verschwinden

dr-esperanto
28.05.2006, 06:27
Also in der Antike gab es solche zwischenmenschlichen Werte jedenfalls nicht, die Feindesliebe ist eine Erfindung des Gottmenschen Jesus Christus und nicht des Sokrates. Kant und die Philosophen der Aufklärung haben den christlichen Menschenrespekt lediglich säkularisiert. Von daher kann man durchaus von "christlichen Werten" sprechen (was vor allem auch den Verzicht auf Rache einschließt), auch wenn sie nicht mehr nur christlich sind.

Nissen76
31.05.2006, 12:06
Die Christen müssen sich darüber klarwerden, wie sehr sie wirklich hinter den Lehren Jesu stehen und diese leben. Dabei dürfen sie sich nicht selbst belügen und sollten dann so ehrlich sein, wenn sie eine starke Divergenz feststellen, ihren Glauben bzw. die Etikette davon abzulegen.Ich unterscheide klar zwischen Christentum, Gläubigen und Klerus.
Die Gläubigen sind die Verführten, die Kleriker Verführte und Verführer zugleich.

Nissen76
31.05.2006, 12:08
»Junge Menschen haben ein Recht auf Wissensvermittlung über unsere christlich-abendländisch geprägte Geschichte, sie wollen wissen, was Symbole wie das Kreuz bedeuten. Für das Verständnis unserer Gesellschaft ist es doch unverzichtbar, etwas über Kirche und Glauben zu erfahren. Das Begreifen der europäischen Geschichte ist nicht möglich ohne Kenntnis der geistigen Wurzeln, und die liegen nun einmal im Christentum.«

Hans Joachim Meyer in einem Zeitungsinterview zum 'Bündnis für Erziehung'.Das stimmt. Ohne Christentum zu verstehen, versteht man unsere Gegenwart nicht. Es ist nur die Frage, inwiefern man religiös sein muss, um ein tugendhaftes Leben zu führen.

dr-esperanto
02.06.2006, 06:41
Das stimmt. Ohne Christentum zu verstehen, versteht man unsere Gegenwart nicht. Es ist nur die Frage, inwiefern man religiös sein muss, um ein tugendhaftes Leben zu führen.



Theoretisch kann man natürlich auch als Unreligiöser ein sehr tugendhaftes Leben führen, in der Praxis macht man dann aber dann doch mehr Kompromisse, weil man ja auch was vom Leben haben will (da man ja nicht an ein Paradies glaubt). Der Gläubige dagegen fühlt sich ständig von Gott beobachtet und hat in der Tendenz dann doch mehr Hemmungen, zu sündigen.

John Donne
02.06.2006, 07:41
Das stimmt. Ohne Christentum zu verstehen, versteht man unsere Gegenwart nicht. Es ist nur die Frage, inwiefern man religiös sein muss, um ein tugendhaftes Leben zu führen.

Der erste Satz ist m.E. vollkommen richtig. Die Suggestivfrage im zweiten ist ebenfalls wichtig. Selbstverständlich muß man nicht religiös sein, um eine tugendhaftes Leben zu führen. Das ist m.E. auch keineswegs gemeint, wenn man von christlichen Werte spricht. Gemeint ist m.E. eher der erstere Satz in dem Zusammenhang, daß fundementale Ideen im Zuge der Aufklärung, allerdings auch schon durchaus vorher, im Zuge der Aufklärung zu fundamentalen Bestandteilen der europäischen Zivilisation wurde. Das "vorher" bezieht sich beispielsweise auf Ideen der Scholastiker (z.B. Anselm von Canterbury), aber auch den christlichen Glauben selbst, so z.B. die Schaffung des Menschen nach Gottes Ebenbild oder das Buch Hiob. Ersteres weist auf die Würde des Menschen hin, letzteres betont den Menschen als vernuftbegabtes Wesen, der zu Entscheidungen fähig ist. Dies ist übrigens ebenso wie das Buch Genesis jüdischen Ursprungs (wie überhaupt das Christentum), insofern ist es durchaus angebracht, von christlich-jüdischen Werten zu sprechen.
Ich verstehe also den Terminus "christliche Werte" keineswegs so, daß damit Andergläubige oder Atheisten prinzipiell als Vertreter moralischer Beliebigkeit gegeißelt werden sollen. Es ist m.E. eine Terminus, der zur Besinnung auf die eigene geschichtliche Entwicklung anregen soll. Und ich halte es keineswegs für zufällig, daß sich die Aufklärung in unserem Kulturkreis vollzogen hat.

Grüße
John

Nissen76
04.06.2006, 12:19
Generell sei mal gesagt, und das bezieht sich auf vielerlei Themen, wenn man mit gewissen Dingen nicht einverstanden ist, dann ist es unverschämt die Auswanderung jener Personen zu verlangen, die unzufrieden sind. Kritik ist da um zu verändern, nicht um zu verschwindenBei einigen Forumsteilnehmern findet man eben immer noch die Vorstellung von der Volksgemeinschaft: Alle sollen dieselbe Meinung haben, und wer sie nicht hat, gilt als Volksschädling und muss weg...;(

Nissen76
04.06.2006, 12:22
Andererseits, das haben schon einige vor mir gepostet, sind es ja nicht nur reine christliche Werte, sondern Werte, die jedem, der eine humanistische Erziehung genossen hat, zu Eigen sind. Ich denke somit, dass es gar nicht in erster Linie um die Vermittlung von christlichen Werten geht. Das ist m.M. nur das trojanische Pferd, mit dem man die Menschen von klein auf wieder an die Religion heranführen will. Denn gerade in den östlichen Bundesländern bekommt ja die Kirche nach wie vor keinen Fuss auf den Boden.
Wertevermittlung funktioniert nur über Vorbild. Und da schauen wir uns mal um, und sehen folgende Vorbilder:
-Die Politiker als Steuerlügner
- Fernsehsendungen, die unter aller Sau sind
- Industrie- und Finanzkapitäne wie Steinkühler, Ackermann, Esser und Konsorten.

Weitere Beispiele kennt jeder sicherlich selbst. Das sollen die Vorbilder der Wertevermittlung sein? Pfui Teufel.Es ist sehr merkmürdig, dass gerade die Angehörigen der "tugendhaften" christlichen Parteien und ihre "tugendhaften" Sympathisanten immer für ein Skandälchen gut sind.?(

Heinrich_Kraemer
04.06.2006, 12:27
http://news.google.com/news?ie=UTF-8&q=leyen%20werte&sa=N&tab=wn
Ich finde es eine Unverschämtheit, dass Respekt und Verantwortungsbewusstsein jetzt von der christlich-konservativen Propagandmaschinerie als christliche Werte verkauft werden! Soll das heißen, dass ein Atheist wie ich oder ein Jude, Muslim, Buddhist oder welcher Religion auch immer nicht Verantwortungsbewusst sein kann? :mad:
Wenn Verantwortungsbewusstsein tatsächlich zu den christlichen Werten gehören würde, würde der Papst heute nicht Geburtstag und Auferstehung feiern, sondern in der Dritten Welt Verhütungsmittel predigen!

Tja, das Verständnis des Verantwortungsbewußtsein des Einzelnen in Europa geht in der Tat auf das Christentum zurück.

Zum ewig blöden Gummibsp. in Afrika: Würde nach den Werten des Christentums, incl. der 10 Gebote, gelebt, würde es folgerichtig auch keine AIDS-Epidemie geben.

War das zu trivial jetzt?!:))

Nissen76
04.06.2006, 12:31
Also in der Antike gab es solche zwischenmenschlichen Werte jedenfalls nicht, die Feindesliebe ist eine Erfindung des Gottmenschen Jesus Christus und nicht des Sokrates. Kant und die Philosophen der Aufklärung haben den christlichen Menschenrespekt lediglich säkularisiert. Von daher kann man durchaus von "christlichen Werten" sprechen (was vor allem auch den Verzicht auf Rache einschließt), auch wenn sie nicht mehr nur christlich sind.
Der erste Satz ist m.E. vollkommen richtig. Die Suggestivfrage im zweiten ist ebenfalls wichtig. Selbstverständlich muß man nicht religiös sein, um eine tugendhaftes Leben zu führen. Das ist m.E. auch keineswegs gemeint, wenn man von christlichen Werte spricht. Gemeint ist m.E. eher der erstere Satz in dem Zusammenhang, daß fundementale Ideen im Zuge der Aufklärung, allerdings auch schon durchaus vorher, im Zuge der Aufklärung zu fundamentalen Bestandteilen der europäischen Zivilisation wurde. Das "vorher" bezieht sich beispielsweise auf Ideen der Scholastiker (z.B. Anselm von Canterbury), aber auch den christlichen Glauben selbst, so z.B. die Schaffung des Menschen nach Gottes Ebenbild oder das Buch Hiob. Ersteres weist auf die Würde des Menschen hin, letzteres betont den Menschen als vernuftbegabtes Wesen, der zu Entscheidungen fähig ist. Dies ist übrigens ebenso wie das Buch Genesis jüdischen Ursprungs (wie überhaupt das Christentum), insofern ist es durchaus angebracht, von christlich-jüdischen Werten zu sprechen.
Ich verstehe also den Terminus "christliche Werte" keineswegs so, daß damit Andergläubige oder Atheisten prinzipiell als Vertreter moralischer Beliebigkeit gegeißelt werden sollen. Es ist m.E. eine Terminus, der zur Besinnung auf die eigene geschichtliche Entwicklung anregen soll. Und ich halte es keineswegs für zufällig, daß sich die Aufklärung in unserem Kulturkreis vollzogen hat.

Grüße
JohnIch bin mir als Historiker über die Verdienste des Christentums vor allem während des Mittelalters im Klaren. Die "barbarische Gesellschaft" der Antike, die weder Mitleid noch Menschenrecht kannte, wurde "zivilisiert". Aber die Zeiten und Werte haben sich gewandelt. Beispielsweise sind Mann und Frau nun auch sexuell gleichberechtigt. Nach Ansicht vieler Geistlicher jedoch hat die sexuellen Revolution den Niedergang und den Verfall der Sitten gebracht. Das können sie zwar nicht beweisen, zumal es auch nicht stimmt, aber dem Gläubigen reicht ja der Glaube!:rolleyes:

Nissen76
04.06.2006, 12:37
Tja, das Verständnis des Verantwortungsbewußtsein des Einzelnen in Europa geht in der Tat auf das Christentum zurück.

Zum ewig blöden Gummibsp. in Afrika: Würde nach den Werten des Christentums, incl. der 10 Gebote, gelebt, würde es folgerichtig auch keine AIDS-Epidemie geben.

War das zu trivial jetzt?!:))Dank der päpstlichen Einflussnahme sind Kondome in etlichen Ländern der Welt verboten oder verpöhnt. Den Menschen wird überhaupt nicht die Wahl gelassen, sich zu schützen oder nicht - sie dürfen es nicht!X(

Heinrich_Kraemer
04.06.2006, 12:52
Dank der päpstlichen Einflussnahme sind Kondome in etlichen Ländern der Welt verboten oder verpöhnt. Den Menschen wird überhaupt nicht die Wahl gelassen, sich zu schützen oder nicht - sie dürfen es nicht!X(

Daß ein Staat Gummis verbietet, aufgrund der Aussagen des Papstes halte ich für Gerüchte.

Sofern der christliche Glaube keine Diktatur darstellt, d.h. jedem die freie Entscheidung zur Sünde und/ oder Umkehr überläßt, bleibt jedem die ganz persönliche Wahl mit wem er wie und wo in die Kiste hüpft.

Werte sind Handlungsvorstellungen, keine Gesetze.

Maistre
04.06.2006, 12:52
"Dank der päpstlichen Einflussnahme sind Kondome in etlichen Ländern der Welt verboten."

Dürfte ich eine Liste haben. Für alle Fälle.

Die sexuelle Revolution und der Niedergang der Sitten:

Es geht darum, dass diese wie alle Revolutionen mit dem Anspruch daher kam, dass sie die Menschen befreien und glücklicher machen werde. Unter anderem mit Hilfe von Kondomen. Wer's geglaubt hat, wurde nicht seelig. Übrig geblieben sind die nackten Frauen in der Werbung. Ob die nun zur Verbesserung der Sitten beitragen, wage ich zu bezweifeln.

Nissen76
05.06.2006, 11:59
Es ist der Verdienst der sexuellen Revolution, dass sexuelle Probleme nicht mehr tabuisiert und Menschen, die andere sexuelle Praktiken bevorzugen, nicht mehr stigmatisiert oder gar als Verbrecher verfolgt werden.
Das die Werbung zunehmend erotisiert wurde, ist für mich angenehmes Nebenprodukt.
Der Papst und das Verbot von Kondomen in Afrika:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kondom#Die_r.C3.B6misch-katholische_Kirche_und_das_Kondom
Vor allem in Europa und den USA wurde das Kondomverbot, das Papst Johannes Paul II. auch in den vom HI-Virus geplagten afrikanischen Ländern ausgerufen hat, kritisiert. Als die spanische Bischofskonferenz öffentlich bekannt gab, dass sie unter Umständen das Kondom als Mittel im Kampf gegen AIDS als geringeres Übel akzeptiere, wurde sie vom Vatikan zurechtgewiesen und zog die Aussage innerhalb von 24 Stunden zurück. Die neue Stellungnahme lautete: "Der Gebrauch von Kondomen verstößt gegen die Moral". Mittlerweile hat die spanische Bischofskonferenz jedoch aufgrund der Aussage Joseph Ratzingers die Kondomunterstützung wiederaufgenommen.Bildung hilft, Scheuklappen nicht!

Maistre
05.06.2006, 13:33
Der Papst und das Verbot von Kondomen in Afrika.
Lieber Herr Nissen.
1. Der Papst kann Kondome in Afrika nicht verbieten.
2. Sie sind deswegen auch nirgendwo verboten, sondern überall zu haben.
3. Wenn sie nicht benutzt werden, dann nicht wegen des Papstes, sondern wegen Machismo. "Ein echter Mann nimmt keine etc." Und wg der hohen Promiskuität der Männer.
4. Außer Ihnen hat noch niemand behauptet der Papste sei schuld an der Aidswelle
5. Der Papst meint, nicht promiskuitives Verhalten und eine höhere Bereitschaft Sex und Verantwortung zusammen zu denken und praktizieren wäre das bessere Mittel die Seuche einzuschränken.
5. Es ist nicht Aufgabe der Kirche den Menschen, also zB auch Ihnen, zu sagen: Herr Nissen, Sie sind das Beste, was unter der Sonne lebt, sondern das Verhalten der Menschen zu kritisieren und durchaus das "du sollst" zu betonen.

Du sollst nicht mit einer Frau Sex haben und dich aus dem Staube machen, du sollst deine Frau nicht betrügen, du sollst dir nicht "Jungfrauen" suchen, weil das deiner Männlichkeit guttut. Und eben das:

Wenn du meinst, du könntest dir solche Überlegungen sparen, weil es ja Kondome gibt, dann liegst du falsch.

Wenn man natürlich ein so moderner Mensch ist wie Sie, der wirklich meint, das, was man sex. Revolution nennt, was aber nichts anderes ist als Libertinage (Beliebigkeit), habe die Menschen glücklicher gemacht, dann können Sie nicht über den Tellerand Ihrer Zeit hinausblicken. Und wenn Sie Margarine lieber kaufen, wenn dafür mit nackten Frauen geworben wurde, dann wird wahrscheinlich die Berührung der Margarinepackung in Ihnen ganz bestimmte Gefühle auslösen. Oder ist es umgekehrt, dass die Berührung von weiblicher Haut einen unwiderstehlichen Drang nach Margarine in Ihnen hervorruft?

Nissen76
05.06.2006, 21:27
Der Papst und das Verbot von Kondomen in Afrika.
Lieber Herr Nissen.
1. Der Papst kann Kondome in Afrika nicht verbieten.Kann er auch nicht. Habe ich auch nicht geschrieben. Leseverständnis setzt ich auch bei Diskussionen mit Christen voraus!

2. Sie sind deswegen auch nirgendwo verboten, sondern überall zu haben.Nein.

3. Wenn sie nicht benutzt werden, dann nicht wegen des Papstes, sondern wegen Machismo. "Ein echter Mann nimmt keine etc." Und wg der hohen Promiskuität der Männer.Es gibt nicht nur eine Ursache.

4. Außer Ihnen hat noch niemand behauptet der Papst sei schuld an der Aidswelle.Wurdest Du erst gestern aufgetaut oder wo warst Du so lange?

5. Der Papst meint, nicht promiskuitives Verhalten und eine höhere Bereitschaft Sex und Verantwortung zusammen zu denken und praktizieren wäre das bessere Mittel die Seuche einzuschränken.Kein besseres, sondern ein weiteres.

5. Es ist nicht Aufgabe der Kirche den Menschen, also z. B. auch Ihnen, zu sagen: Herr Nissen, Sie sind das Beste, was unter der Sonne lebt, sondern das Verhalten der Menschen zu kritisieren und durchaus das "du sollst" zu betonen.Wenn die Kirche genau weiß, dass sie den Menschen Vorschriften machen kann und diese gehorchen, dann kann sie auch Gutes tun und Menschenleben retten. Aber sie beschränkt sich auf die Rettung des nicht vorhandenen Seelenheils.

Wenn man natürlich ein so moderner Mensch ist wie Sie, der wirklich meint, das, was man sex. Revolution nennt, was aber nichts anderes ist als Libertinage (Beliebigkeit), habe die Menschen glücklicher gemacht, dann können Sie nicht über den Tellerand Ihrer Zeit hinausblicken. Und wenn Sie Margarine lieber kaufen, wenn dafür mit nackten Frauen geworben wurde, dann wird wahrscheinlich die Berührung der Margarinepackung in Ihnen ganz bestimmte Gefühle auslösen. Oder ist es umgekehrt, dass die Berührung von weiblicher Haut einen unwiderstehlichen Drang nach Margarine in Ihnen hervorruft? Ich kaufe und esse keine Margarine, denn sie enthält zuviele Transfettsäuren. Gleitmittel kaufe ich im Laden. Von Werbung bin ich kaum beeinflusst, weil ich ohnehin kaum Geld habe.
Vor der sexuellen Revolution war es für Frauen verpöhnt, zu ihrer Lust zu stehen und ihrem Partner gegenüber sexuelle Ansprüche zu stellen. Homosexuelle mussten damit rechnen, überfallen und zusammengeschlagen zu werden. Diese Zeiten sind dank der sexuellen Revolution vorbei. Aber einige Männer wünschen sie sich offensichtlich zurück - wahrscheinlich, weil sie fürchten, ohnehin nie eine Frau befriedigen zu können!

John Donne
08.06.2006, 09:30
Ich bin mir als Historiker über die Verdienste des Christentums vor allem während des Mittelalters im Klaren. Die "barbarische Gesellschaft" der Antike, die weder Mitleid noch Menschenrecht kannte, wurde "zivilisiert". Aber die Zeiten und Werte haben sich gewandelt. Beispielsweise sind Mann und Frau nun auch sexuell gleichberechtigt. Nach Ansicht vieler Geistlicher jedoch hat die sexuellen Revolution den Niedergang und den Verfall der Sitten gebracht. Das können sie zwar nicht beweisen, zumal es auch nicht stimmt, aber dem Gläubigen reicht ja der Glaube!:rolleyes:
Auch als Glaubender reicht mir in Fragen der praktischen Lebensführung keineswegs der Glaube. So wie ich meinen christlichen Glauben verstehe, hat er sehr viel mit Verantwortung zu tun. Ich verfüge über einen freien Willen,muß die Getroffenen Entscheidungen jedoch vor meinen Mitmenschen, meinem Schöpfer und nicht zuletzt auch mir verantworten können. Ein angeblicher Verfall der Sitten wurde schon in der Antike beklagt. Ich bin definitiv nicht der Meinung, daß die sexuelle Revolution für den "Verfall der Sitten" verantwortlich ist. Ich bin gleichwohl kein Vertreter des ethischen Relativismus. Aus empirischen Beobachtungen läßt sich keine Ethik herleiten. Das kann jedoch nicht bedeuten, das sämtliche Regeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens beliebig wären.
Zu der "Papst fördert Aids in Afrika"-These: Maistre hat Unrecht, wenn er behauptet, diese These würde außer Dir niemand vortragen. Ich halte sie dennoch nicht für schlüssig: Warum sollte jemand, der schon entgegen den päpstlichen Empfehlungen einen promiskuitiven Lebenswandel pflegt, dann ausgerecht in der Kondomfrage der römisch-katholischen Kondomverteufelung folgen? Oder andersrum: Wenn der Einfluß des Papstes in Afrika doch so groß ist, warum halten sich seine Schäfchen dann nicht an das, was er predigt?
Mit seiner Sexualität sollte man m.E. verantwortunsvoll umgehen. Dazu gehört ggf. definitiv auch die Benutzung von Kondomen. Darauf kann man m.E. allerdings auch selbst kommen und muß nicht warten, bis der Papst Entsprechendes von sich gibt.

Grüße
John

Nissen76
08.06.2006, 19:32
Die Menschen sind promiskuitiv und dennoch gläubig. Das ist kein Widerspruch: Sowohl Religiösität als auch Sexualität liegen in der menschlichen Natur. Ein eifriger Kirchenbesucher kann genauso seinen Ehepartner betrügen wie ein Atheist - und tut es auch oft genug. Anstatt daraus die Konsequenzen zu ziehen und den Partner durch ein Kondom zu schützen, wird dieser mit dem Hinweis auf das Kondomverbot mit in den Tod gerissen. Sofern Kondome überhaupt käuflich zu erwerben sind!

Maistre
09.06.2006, 15:52
Ach Nissen, wenn das noch so weiter geht mit deinen Kondomen, langweilen alle sich zu Tode. Weil du so tust, als drehe sich alles darum, dass wir tüchtig Kondome nehmen und alle, die das nicht begreifen rückständig und böse sind, meistens aber beides. Wenn das für dich so entscheidend ist, dann mach irgendeinen Aufrufe: Kondome für Afrika (Sachspenden an: Nissen. Bitte keine gebrauchten.) oder benutze dein Vermögen, um selbst welche zu kaufen und bring sie dorthin, wo sie nicht zu haben sind. (Uns hast du immer noch nicht mitgeteilt, wo das der Fall ist.)

Wenn es dir darum geht, den Papst zu entlarven, kannst du sie ja auch nach Rom transportieren und auf dem Petersplatz abladen. (Erzähl aber keinem, von wem du die Idee hast.)

Nissen76
10.06.2006, 21:17
Ich habe das Gespräch nicht immer wieder auf die Kondome gebracht, sondern Du! Du kannst Dir denken, was Freud dazu sagen würde!
Schön, dass Du Dich endlich geschlagen gibst. Bei Kondomen bist Du mir nicht gewachsen :D, und ein anderes Argument findest Du offensichtlich nicht!

SteveFrontera
11.06.2006, 09:33
Ich kann das Gerede von den christlichen Werten auch nicht mehr hören. Es gibt in der Tat Werte, die für alle gelten, auch für Moslems und Atheisten. Es war der Humanismus und die Aufklärung, die uns die Menschenrechte gebracht haben.
Die Betonung der christlichen Werte erinnert mich ein wenig an die Pharisäer.

Nissen76
11.06.2006, 12:21
Eine historische Wahrheit, die Christen gerne ignorieren: Die Menschenrechte gibt es nicht wegen, sondern trotz des Christentums!

dr-esperanto
14.06.2006, 06:59
Ich kann das Gerede von den christlichen Werten auch nicht mehr hören. Es gibt in der Tat Werte, die für alle gelten, auch für Moslems und Atheisten. Es war der Humanismus und die Aufklärung, die uns die Menschenrechte gebracht haben.
Die Betonung der christlichen Werte erinnert mich ein wenig an die Pharisäer.



Verzichtet denn ein Atheist oder Jude oder Muslim auf Rache?

klartext
14.06.2006, 07:57
http://news.google.com/news?ie=UTF-8&q=leyen%20werte&sa=N&tab=wn
Ich finde es eine Unverschämtheit, dass Respekt und Verantwortungsbewusstsein jetzt von der christlich-konservativen Propagandmaschinerie als christliche Werte verkauft werden! Soll das heißen, dass ein Atheist wie ich oder ein Jude, Muslim, Buddhist oder welcher Religion auch immer nicht Verantwortungsbewusst sein kann? :mad:
Wenn Verantwortungsbewusstsein tatsächlich zu den christlichen Werten gehören würde, würde der Papst heute nicht Geburtstag und Auferstehung feiern, sondern in der Dritten Welt Verhütungsmittel predigen!
Du verwechselst chridtliche Werte mit den Spielregeln der katholischen Kirche.
Ob es dir passt oder nicht, die Grundwerte unseres Staates basieren nun mal auf den Werte der französischen Revolution und die des Christentums. Ober wären dir islamische Werte lieber ?
Lies einfach mal den Koran und das NT, dann erkennst du den Unterschied.
Die Zehn Gebote sind vernünftige Grundregeln für das Zusammenleben, kurz gefasst, für jeden verständlich und auch für einen Nichtchristen wie mich akzeptabel.

Nissen76
14.06.2006, 09:40
Ob es dir passt oder nicht, die Grundwerte unseres Staates basieren nun mal auf den Werte der französischen Revolution und die des Christentums. Ober wären dir islamische Werte lieber?
Lies einfach mal den Koran und das NT, dann erkennst du den Unterschied.
Die Zehn Gebote sind vernünftige Grundregeln für das Zusammenleben, kurz gefasst, für jeden verständlich und auch für einen Nichtchristen wie mich akzeptabel.Jeder Revolutionär der französischen Revolution hätte sich dagegen gewehrt, wenn man ihm gesagt hätte, er würde christliche Werte verteidigen - die es damals übrigens noch nicht gab. Es ist vielmehr so, dass die christliche Kirche Werte für sich vereinnahmt, die es auch in anderen Kulturen und Religionen gibt, wie beispielsweise den Respekt vor Älteren und die Achtung der Familie. In islamischen Ländern bedeuten diese Werte sogar mehr, obwohl dies nicht unbedingt mit dem Islam zusammenhängt. Zusätzlich schreibt sich die Kirche noch Werte der Aufklärung auf die Fahne, also Werte, die sie ursprünglich selbst bekämpft hat, wie beispielsweise die Toleranz. Aber im Gegensatz zum Christentum kennt der Islam Toleranz. Gegen diesen islamischen Wert hätte ich allerdings nichts.
Die mosaischen Gebote gelten im Grunde in jeder Kultur und Religion und finden sich in allen abrahamitischen Religionen wieder. Ernst genommen werden sie in allen Religionen aber nur, wenn sie nicht zum Nachteil werden. Oder kennst Du einen Politiker, der nicht lügen würde?
Das Christentum hat es durch elektische Auslegung der Bibel immer verstanden, sich der Gesellschaft anzupassen. Daher gibt es auch so viele verschiedene Bekenntnisse. Dieses durchschaubare Spiel empört mich und beleidigt mich in meiner Intelligenz und meinen Überzeugungen. Ich brauche nicht Christ zu sein, um zu wissen, dass Mord ein Verbrechen ist! Und ich werde nicht zu einem vom eigenen Vater missbrauchten Mädchen gehen und ihr sagen, sie solle ihn ehren!

Nissen76
14.06.2006, 09:59
Verzichtet denn ein Atheist oder Jude oder Muslim auf Rache?Ein strenggläubiger Jude oder Muslim wahrscheinlich nicht. Ein Atheist vielleicht. Bei den meisten Christen hätte die Barmherzigkeit bald ein Ende, wenn sie in einem quasi rechtsfreien Raum leben würden. Allerdings ist es ein historisches Verdienst der Kirche, die Rache als Element der Rechtsverfolgung ausgemerzt zu haben.