cego
06.04.2006, 20:17
In der Onlineausgabe der Zeit findet sich ein recht aufschlußreicher Bericht über die sich zunehmend verschärfende Sicherheitslage in Afghanistan. Einer der Bundeswehrsoldaten und ein Major berichten.
"...
In Deutschland bekommt ihr doch nur zehn Prozent dessen mit, was hier in Afghanistan passiert. ...
Immerhin bekommen die Deutschen mit, dass der Oberste Gerichtshof Afghanistans dem zum Christentum übergetretenen ehemaligen Muslim Abdul Rahman die Todesstrafe androhte. Für eine solch menschenverachtende Rechtsordnung schickt Deutschland Soldaten und Millionen Euro an den Hindukusch?, empört sich da manch einer. Riskieren Deutsche etwa dafür ihr Leben? ...
Laut Nato-Plan übernimmt die Bundeswehr in den kommenden Monaten die faktische Kontrolle über ein Viertel des Landes. Mehrere hundert Soldaten werden dafür zusätzlich an den Hindukusch geschickt – und ihre Mission verspricht nicht leichter, sondern schwieriger zu werden. Denn die USA verlieren allmählich die Lust, die Drecksarbeit des Kampfes gegen die Taliban allein zu machen. ...
Im Norden ... leistet Europa Entwicklungshilfe, im Süden jagt Amerika Terroristen. Doch mit dieser Arbeitsteilung dürfte es bald vorbei sein.
... Die Bundeswehr erhält das Kommando über den gesamten Nordsektor, eine Fläche halb so groß wie Italien. Dafür hat der Bundestag die Obergrenze des Kontingents von 2250 auf 3000 Soldaten angehoben.
...
»Die Bevölkerung mag die Amerikaner nicht«, bestätigt ein portugiesischer Offizier während einer Patrouillenfahrt durch die Stadt, »sie werden am häufigsten angegriffen.« Am Straßenrand strecken Kinder dem Jeep erhobene Daumen entgegen. »Gegen die Amerikaner werfen sie Steine.«
.. »Wir finden dauernd selbst gebaute Sprengkörper am Straßenrand. Für bestimmte Islamisten ist das hier ein Spielplatz, genau wie der Irak. Mal bepacken sie Esel mit Dynamit, mal Melonen. Die lassen sich immer was Neues einfallen.«
.. Doch es gebe Berichte, wonach »Leute aus dem Süden« hinauf in den Norden kämen. Gemeint sind Reste der Taliban. Rund um Kandahar brennen die radikalen Islamisten in jüngster Zeit immer mehr Schulen nieder und erschießen oder enthaupten Lehrer. Doch auch säkulare Feinde hat die neue Ordnung, die der Westen nach Afghanistan bringt. Laut Nato tummeln sich noch rund tausend »illegal bewaffnete Gruppen« im Land, jeweils zwischen 20 und 200 Mann stark. Sie dienen oftmals als Privatarmeen für »Power Brokers«, wie Stammesführer und Warlords in der Militärsprache heißen. Ihre Kriegskassen füllen sie mit Erlösen aus dem Opiumhandel.
...
Das schlimmste Szenario: Warlords und Islamisten verbünden sich
...."
Quelle: http://www.zeit.de/2006/14/BW_Afghanistan?page=all
Droht uns vielleicht ein zweiter Irak, diesmal mit deutscher Beteiligung ???
"...
In Deutschland bekommt ihr doch nur zehn Prozent dessen mit, was hier in Afghanistan passiert. ...
Immerhin bekommen die Deutschen mit, dass der Oberste Gerichtshof Afghanistans dem zum Christentum übergetretenen ehemaligen Muslim Abdul Rahman die Todesstrafe androhte. Für eine solch menschenverachtende Rechtsordnung schickt Deutschland Soldaten und Millionen Euro an den Hindukusch?, empört sich da manch einer. Riskieren Deutsche etwa dafür ihr Leben? ...
Laut Nato-Plan übernimmt die Bundeswehr in den kommenden Monaten die faktische Kontrolle über ein Viertel des Landes. Mehrere hundert Soldaten werden dafür zusätzlich an den Hindukusch geschickt – und ihre Mission verspricht nicht leichter, sondern schwieriger zu werden. Denn die USA verlieren allmählich die Lust, die Drecksarbeit des Kampfes gegen die Taliban allein zu machen. ...
Im Norden ... leistet Europa Entwicklungshilfe, im Süden jagt Amerika Terroristen. Doch mit dieser Arbeitsteilung dürfte es bald vorbei sein.
... Die Bundeswehr erhält das Kommando über den gesamten Nordsektor, eine Fläche halb so groß wie Italien. Dafür hat der Bundestag die Obergrenze des Kontingents von 2250 auf 3000 Soldaten angehoben.
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»Die Bevölkerung mag die Amerikaner nicht«, bestätigt ein portugiesischer Offizier während einer Patrouillenfahrt durch die Stadt, »sie werden am häufigsten angegriffen.« Am Straßenrand strecken Kinder dem Jeep erhobene Daumen entgegen. »Gegen die Amerikaner werfen sie Steine.«
.. »Wir finden dauernd selbst gebaute Sprengkörper am Straßenrand. Für bestimmte Islamisten ist das hier ein Spielplatz, genau wie der Irak. Mal bepacken sie Esel mit Dynamit, mal Melonen. Die lassen sich immer was Neues einfallen.«
.. Doch es gebe Berichte, wonach »Leute aus dem Süden« hinauf in den Norden kämen. Gemeint sind Reste der Taliban. Rund um Kandahar brennen die radikalen Islamisten in jüngster Zeit immer mehr Schulen nieder und erschießen oder enthaupten Lehrer. Doch auch säkulare Feinde hat die neue Ordnung, die der Westen nach Afghanistan bringt. Laut Nato tummeln sich noch rund tausend »illegal bewaffnete Gruppen« im Land, jeweils zwischen 20 und 200 Mann stark. Sie dienen oftmals als Privatarmeen für »Power Brokers«, wie Stammesführer und Warlords in der Militärsprache heißen. Ihre Kriegskassen füllen sie mit Erlösen aus dem Opiumhandel.
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Das schlimmste Szenario: Warlords und Islamisten verbünden sich
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Quelle: http://www.zeit.de/2006/14/BW_Afghanistan?page=all
Droht uns vielleicht ein zweiter Irak, diesmal mit deutscher Beteiligung ???