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Vollständige Version anzeigen : PRÄHISTORISCHE MEDIZIN - Schon Steinzeitmenschen drohte der Bohrer



SAMURAI
06.04.2006, 10:00
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,409963,00.html

PRÄHISTORISCHE MEDIZIN

Schon Steinzeitmenschen drohte der Bohrer

Zahnärzte haben ihre Patienten schon in der Steinzeit mit Bohrern traktiert. Forscher haben jetzt 9000 Jahre alte Zähne gefunden, die noch zu Lebzeiten ihrer Besitzer mit präzisem Werkzeug repariert wurden.

Das bedrohliche Surren von modernen Bohrern mussten die Steinzeitmenschen zwar nicht ertragen. Dafür dürfen die Schreie bei der Zahnbehandlung aber umso lauter gewesen sein.

Ein französisches Forscherteam hat jetzt bei Ausgrabungen im pakistanischen Mehrgarh 9000 Jahre alte, mit Feuersteinspitzen behandelte Zähne gefunden. Die Funde aus dem jungsteinzeitlichen Gräberfeld in der Provinz Belutschistan sind damit die ältesten ihrer Art: Bisher waren nur Fälle nachgewiesen worden, die jünger als 6000 Jahre sind.

Die elf Zahnkronen zeigten erstaunlich fein gearbeitete Bohrlöcher, berichten Roberto Macchiarelli von der Universität von Poitiers in Frankreich und seine Kollegen in der Fachzeitschrift "Nature" (Bd. 440, S. 755). Die Art der steinzeitlichen Zahnbehandlung sei in der Gegend um den Fundort etwa 1500 Jahre lang praktiziert worden und dann allmählich verschwunden.

Als die Forscher die bis zu 3,5 Millimeter tiefen Löcher mit Licht- und Elektronenmikroskopen untersuchten, entdeckten sie konzentrische Rillen auf den Zahnoberflächen, die eindeutig auf ein Bohrgerät zurückzuführen seien. In mindestens einem Fall seien die Wände eines Bohrlochs zudem mit weiteren Werkzeugen behandelt worden.

Alle bearbeiteten Zahnoberflächen haben sich nach der Behandlung wieder durch Kauen abgenutzt und geglättet, so die Wissenschaftler. Das zeige, dass die Steinzeit-Dentisten die Eingriffe an lebenden Personen vorgenommen hätten. Vermutlich wurde für die steinzeitlichen Zahnbehandlungen ein Steinbohrer verwendet: Bohrköpfe aus Feuerstein wurden in Mehrgarh schon häufiger gefunden - meist zwischen Perlen aus Knochen, Speckstein, Türkis oder Lapislazuli.

Die Techniken, die Kunsthandwerker ursprünglich zur Perlenproduktion entwickelt hatten, könnten also auch bei Zahnbehandlungen erfolgreich eingesetzt worden sein, erklären die Forscher. Wahrscheinlich wurde ein kleiner Bogen benutzt, um die Feuersteinspitze des Bohrers in den Zahn zu treiben. Ein Nachbau des Feuerstein-Bohrers zeigte im Experiment eine erstaunliche Effizienz: Die Wissenschaftler benötigten nach eigenen Angaben weniger als eine Minute, um ähnliche Löcher zu bohren.

Warum die Zahnbehandlungen vorgenommen wurden, ist allerdings unklar. Vier der untersuchten Zähne zeigten rund um das Bohrloch Zeichen von Karies, was darauf hindeutet, dass der Eingriff einen therapeutischen Zweck hatte. Zahnfüllungen waren nach der langen Zeit zwar nicht mehr nachweisbar, können aber nicht ausgeschlossen werden.

Dass die Menschen der Jungsteinzeit nur ihr Lächeln verschönern wollten, schließen die Forscher allerdings aus: Es wurden nur weit hinten im Kiefer sitzende Backenzähne angebohrt. "In jedem Fall muss das sehr schmerzhaft für den Patienten gewesen sein", sagte Macchiarelli. auszug spiegel.de
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Damals ging es sicher betäubungslos zur Sache.

Ich habe eigentlich nur gute Erfahrungen mit Zahnärzten gemacht. Allerdings würden bei mir auch alle Zahnärzte pleite gehen. Fast Null-Problemo.


http://www.spiegel.de/img/0,1020,605427,00.jpg

http://www.spiegel.de/img/0,1020,605425,00.jpg

Da will ich mal hoffen dass Euer Zahnklempner besser ausgerüstet ist !


Wer hat eigentlich Angst vor dem Zahnarzt ? :2faces: :2faces:

Mark Mallokent
06.04.2006, 10:04
Wenn du zum Zahnarzt gehst, beiß die Zähne zusammen. :cool:

bernhard44
06.04.2006, 10:07
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,409963,00.html

PRÄHISTORISCHE MEDIZIN

Schon Steinzeitmenschen drohte der Bohrer

Zahnärzte haben ihre Patienten schon in der Steinzeit mit Bohrern traktiert. Forscher haben jetzt 9000 Jahre alte Zähne gefunden, die noch zu Lebzeiten ihrer Besitzer mit präzisem Werkzeug repariert wurden.

Das bedrohliche Surren von modernen Bohrern mussten die Steinzeitmenschen zwar nicht ertragen. Dafür dürfen die Schreie bei der Zahnbehandlung aber umso lauter gewesen sein.

Ein französisches Forscherteam hat jetzt bei Ausgrabungen im pakistanischen Mehrgarh 9000 Jahre alte, mit Feuersteinspitzen behandelte Zähne gefunden. Die Funde aus dem jungsteinzeitlichen Gräberfeld in der Provinz Belutschistan sind damit die ältesten ihrer Art: Bisher waren nur Fälle nachgewiesen worden, die jünger als 6000 Jahre sind.

Die elf Zahnkronen zeigten erstaunlich fein gearbeitete Bohrlöcher, berichten Roberto Macchiarelli von der Universität von Poitiers in Frankreich und seine Kollegen in der Fachzeitschrift "Nature" (Bd. 440, S. 755). Die Art der steinzeitlichen Zahnbehandlung sei in der Gegend um den Fundort etwa 1500 Jahre lang praktiziert worden und dann allmählich verschwunden.

Als die Forscher die bis zu 3,5 Millimeter tiefen Löcher mit Licht- und Elektronenmikroskopen untersuchten, entdeckten sie konzentrische Rillen auf den Zahnoberflächen, die eindeutig auf ein Bohrgerät zurückzuführen seien. In mindestens einem Fall seien die Wände eines Bohrlochs zudem mit weiteren Werkzeugen behandelt worden.

Alle bearbeiteten Zahnoberflächen haben sich nach der Behandlung wieder durch Kauen abgenutzt und geglättet, so die Wissenschaftler. Das zeige, dass die Steinzeit-Dentisten die Eingriffe an lebenden Personen vorgenommen hätten. Vermutlich wurde für die steinzeitlichen Zahnbehandlungen ein Steinbohrer verwendet: Bohrköpfe aus Feuerstein wurden in Mehrgarh schon häufiger gefunden - meist zwischen Perlen aus Knochen, Speckstein, Türkis oder Lapislazuli.

Die Techniken, die Kunsthandwerker ursprünglich zur Perlenproduktion entwickelt hatten, könnten also auch bei Zahnbehandlungen erfolgreich eingesetzt worden sein, erklären die Forscher. Wahrscheinlich wurde ein kleiner Bogen benutzt, um die Feuersteinspitze des Bohrers in den Zahn zu treiben. Ein Nachbau des Feuerstein-Bohrers zeigte im Experiment eine erstaunliche Effizienz: Die Wissenschaftler benötigten nach eigenen Angaben weniger als eine Minute, um ähnliche Löcher zu bohren.

Warum die Zahnbehandlungen vorgenommen wurden, ist allerdings unklar. Vier der untersuchten Zähne zeigten rund um das Bohrloch Zeichen von Karies, was darauf hindeutet, dass der Eingriff einen therapeutischen Zweck hatte. Zahnfüllungen waren nach der langen Zeit zwar nicht mehr nachweisbar, können aber nicht ausgeschlossen werden.

Dass die Menschen der Jungsteinzeit nur ihr Lächeln verschönern wollten, schließen die Forscher allerdings aus: Es wurden nur weit hinten im Kiefer sitzende Backenzähne angebohrt. "In jedem Fall muss das sehr schmerzhaft für den Patienten gewesen sein", sagte Macchiarelli. auszug spiegel.de
.................................................. .................................................. ..

Damals ging es sicher betäubungslos zur Sache.

Ich habe eigentlich nur gute Erfahrungen mit Zahnärzten gemacht. Allerdings würden bei mir auch alle Zahnärzte pleite gehen. Fast Null-Problemo.


http://www.spiegel.de/img/0,1020,605427,00.jpg

http://www.spiegel.de/img/0,1020,605425,00.jpg

Da will ich mal hoffen dass Euer Zahnklempner besser ausgerüstet ist !


Wer hat eigentlich Angst vor dem Zahnarzt ? :2faces:
:2faces:

Das man dazu immer den Unterkiefer ausbauen musste ist ja auch blöd! :))

wtf
06.04.2006, 17:03
Zahnärzte....schaurig.

Achsel-des-Bloeden
06.04.2006, 19:22
...
Dass die Menschen der Jungsteinzeit nur ihr Lächeln verschönern wollten, schließen die Forscher allerdings aus: Es wurden nur weit hinten im Kiefer sitzende Backenzähne angebohrt. "In jedem Fall muss das sehr schmerzhaft für den Patienten gewesen sein", sagte Macchiarelli.
auszug spiegel.de
Woher weiß dieser Wissenschaftler, daß die Altforderen nicht auch irgendwie betäuben konnten?
Daß sie Zähne bohrten und Schädel operierten (Ägypter) hätte man vor 20, 30 Jahren auch nicht für möglich gehalten.

SAMURAI
06.04.2006, 21:23
Woher weiß dieser Wissenschaftler, daß die Altforderen nicht auch irgendwie betäuben konnten?
Daß sie Zähne bohrten und Schädel operierten (Ägypter) hätte man vor 20, 30 Jahren auch nicht für möglich gehalten.

Sicher mit der Keule !

Achsel-des-Bloeden
06.04.2006, 21:30
Sicher mit der Keule !
Wer mit den Mitteln seiner Zeit derartige erstaunliche Dinge vollbracht hat, dürfte auf die Keule verzichtet haben.

Die richtigen gemixten Mixturen ...

SAMURAI
06.04.2006, 21:33
Wer mit den Mitteln seiner Zeit derartige erstaunliche Dinge vollbracht hat, dürfte auf die Keule verzichtet haben.

Die richtigen gemixten Mixturen ...

Jedenfalls hat es weder im Wilden Westen noch im Europa bis zur Narkose nix ordentliches gegeben.

Ja, eine Buddel Alkohol vielleicht. :2faces: