PDA

Vollständige Version anzeigen : Nachhilfestunde: Was ist Eigenkapitalrendite?



Mark Mallokent
05.04.2006, 10:09
Diesen schönen Text fand ich bei "Statler und Waldorf":
Vor mindestens einem halben Jahr, wahrscheinlich ist es sogar schon länger her, verkündete Herr Ackermann von der Deutschen Bank das Ziel, eine Eigenkapitalrendite von 25% zu erreichen. Die Tumulte waren groß. Wir alle sind gewohnt, daß man uns auf sichere Geldanlagen allenfalls 5% Zinsen zahlt — da klang der Anspruch auf 25% Rendite aufs eingesetzte Eigenkapital doch arg vermessen.

Natürlich wurde dies schnell für eine politische Kampagne ausgenutzt, immerhin schien es sich hier um ein Paradebeispiel für obszönen Kapitalismus zu handeln, in dem mächtige Großbanken ja bekanntlich stets auf Kosten argloser Kleinanleger und ausgebeuteter Angestellter ihre gigantischen und völlig unverdienten Gewinne erwirtschaften.

Diese Kampagne nimmt erstaunlicherweise immer noch kein Ende. Gestern beispielsweise hatte ich zwölf Flugstunden lang Zeit, mich über einen Artikel von Werner Vontobel in der aktuellen Ausgabe von CICERO zu ärgern. Vontobel firmiert dort als “Wirtschaftspublizist”, das signalisiert Kompetenz und Seriosität. Wer ihn aus der Schweiz kennt, weiß, daß es sich hier eher um einen journalistischen Robin Hood handelt, der sich für den SONNTAGS-BLICK (also die Bild am Sonntag der Schweiz) gerne als Anwalt der kleinen Leute inszeniert. Im CICERO jedenfalls stimmte er nun auch wieder die Litanei an. Eine Eigenkapitalrendite von 25%, das sei obszön, das ginge nur mit Ausbeutung oder schlimmerem und so weiter, und so fort.

Nun saß ich da also im Flugzeug und fragte mich, wie so eine blödsinnige Diskussion eigentlich so lange durch die Medien wabern kann. Wie kommt es, daß von Tagesschau bis Handelsblatt kein Wirtschaftsjournalist in der Lage ist, der Öffentlichkeit zu erklären, was es mit dieser Eigenkapitalrendite auf sich hat? Und so der ganzen Diskussion um Gerechtigkeit und gierige Großkonzerne den Wind aus den Segeln zu nehmen? Denn genau das würde zwangsläufig passieren, wenn man die Sache einfach mal nüchtern betrachten würde.

Schauen wir uns einfach mal drei Unternehmen an. Unternehmen A ist ein solides Familienunternehmen und hat noch nie einen Kredit benötigt, sondern sich immer nur vollständig aus Eigenkapital finanziert. Das eingesetzte Kapital beträgt 1.000.000 Euro. Unternehmen A macht einen Gewinn von 100.000 Euro. Das gesamte eingesetzte Kapital verzinst sich zu völlig unobszönen 10%.

Bei Unternehmen B hingegen ist bereits die windige Erbengeneration am Ruder, die ihre Aktivitäten zum Teil mit Fremdkapital finanziert. Allerdings agiert Unternehmen B auf einem perfekten Kapitalmarkt, auf dem Eigen- und Fremdkapital die gleiche Rendite erzielen. Es setzt 900.000 Euro Fremdkapital ein, die sich mit 10% verzinsen, darauf zahlt Unternehmen B also 90.000 Euro Zinsen. Außerdem setzt es 100.000 Euro Eigenkapital ein. Nach Abzug aller Kosten (zu denen auch die Fremdkapitalzinsen gehören) macht es noch einen Gewinn von 10.000 Euro. Die Eigenkapitalrendite beträgt also ebenfalls 10%. Wenn man es realwirtschaftlich betrachtet ist alles genau so wie in Unternehmen A, das gesamte eingesetzte Kapital verzinst sich zu 10% — nur finanziert sich Unternehmen B eben etwas anders.

Schließlich gibt es noch Unternehmen C. Dieses finanziert sich genauso wie Unternehmen B, aber es agiert nicht auf einem perfekten Kapitalmarkt. Dort, wo C agiert — nennen wir diesen Ort einfach mal “die richtige Welt” — wird Fremdkapital anders verzinst als Eigenkapital. Beispielsweise mit 5% anstelle von 10%. Was passiert also? Unternehmen C zahlt für 900.000 Euro Fremdkapital nur 45.000 Euro Zinsen. Damit sind seine Kosten für das eingesetzte Fremdkapital nur halb so hoch wie die von Unternehmen B, und es macht verglichen mit diesem einen um 45.000 Euro höheren Gewinn. Der Gesamtgewinn von Unternehmen C beträgt damit 55.000 Euro — es erwirtschaftet eine Eigenkapitalrendite von sage und schreibe 55%.

Hat Unternehmen C seine Angestellten ausgebeutet? Ist es eine Sklavengaleere, in der sich der Faktor Kapital hemmungslos bereichert? Nicht ganz: Wenn wir uns das gesamte eingesetzte Kapital anschauen, dann sehen wir sofort, daß auch in Unternehmen C insgesamt 100.000 Euro an den Faktor Kapital fließen, sich das gesamte eingsetzte Kapital in C also ebenso wie in A und B mit 10% verzinst. Dennoch haben A und B eine Eigenkapitalrendite von 10%, C aber eine von 55%. Woran liegt es? Einzig und allein daran, daß Fremdkapital in Unternehmen C geringer verzinst wird als in Unternehmen B.

Als seriöser Wirtschaftsjournalist muß man nun also zwei Dinge wissen. Erstens, daß Banken sich natürlich Fremdkapital relativ preiswert beschaffen können und auch relativ viel davon einsetzen. Zweitens muß man den Begriff “Leverage-Effekt” googeln können. Wenn man beides schafft, schreibt man nicht mehr so einen hanebüchenen, weinerlichen Schwachsinn über allzu mächtiges Kapital und die schlimmen verteilungspolitischen Auswirkungen des globalen Kapitalismus wie Vontobel in CICERO.

Kalmit
05.04.2006, 12:16
Waldorf und Statler - zwei senile, depressive, tattrige, verbitterte Oppa's in nem Theaterbalkon - was will man da groß erwarten!? :D Die Flucht in lächerlihe und abenteuerliche Modellrechnungen... Nehm du auch erstmal Nachhilfe in klassischer VWL, bevor du hier anderen sowas unterstellst...

25% Rendite sind und bleiben pervers - wenn dafür Menschen mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes und somit Ihrer Existenzgrundlage die Zeche zahlen... von den volkswirtschaftlichen Problemen, die diese Gier nach unendlicher Reditesteigerung mit sich bringt - dafür schau dann wirklich mal in verschiedene Bücher, die sich mit Makroökonomie befassen. Die Welt lässt sich nämlich nicht allein nach betriebswirtschaftlichen Regeln erklären...

Letzten Endes - die Rendite für Unternehmer u. shareholder und deren Wohlstand erwirtschaftet immer die arbeitende Klasse - und nicht der Unternehmer selbst!

Mark Mallokent
05.04.2006, 12:57
Waldorf und Statler - zwei senile, depressive, tattrige, verbitterte Oppa's in nem Theaterbalkon - was will man da groß erwarten!? :D Die Flucht in lächerlihe und abenteuerliche Modellrechnungen...
Wenn du diese Modellrechnungen für falsch hälst, kannst du sie ja widerlegen. Ich bin gespannt. :cool:

Scrooge
05.04.2006, 13:24
Waldorf und Statler - zwei senile, depressive, tattrige, verbitterte Oppa's in nem Theaterbalkon - was will man da groß erwarten!? :D Die Flucht in lächerlihe und abenteuerliche Modellrechnungen... Nehm du auch erstmal Nachhilfe in klassischer VWL, bevor du hier anderen sowas unterstellst...

25% Rendite sind und bleiben pervers - wenn dafür Menschen mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes und somit Ihrer Existenzgrundlage die Zeche zahlen... von den volkswirtschaftlichen Problemen, die diese Gier nach unendlicher Reditesteigerung mit sich bringt - dafür schau dann wirklich mal in verschiedene Bücher, die sich mit Makroökonomie befassen. Die Welt lässt sich nämlich nicht allein nach betriebswirtschaftlichen Regeln erklären...

Letzten Endes - die Rendite für Unternehmer u. shareholder und deren Wohlstand erwirtschaftet immer die arbeitende Klasse - und nicht der Unternehmer selbst!
Mark hat völlig Recht mit dem was er schreibt. Der bloße Prozentsatz der Eigenkapitalrendite sagt überhaupt nichts über "unanständig" oder nicht aus.

Was eigentlich an der Deutschen Bank kritisiert wird, sind die Methoden, mit denen die Rendite erwirtschaftet wird. Das ist aber eine ganz andere Diskussion.

Das Beispiel und der "Leverage-Effekt" sind korrekt erklärt!

Kalmit
05.04.2006, 18:22
Mir ist die Theorie des leverage-Effekts schon bekannt - nur finde ich darin keinerlei erklärende Entschuldigung für ausgegebene Renditeziele jenseits aller üblichen Werte wie bei der "Deutschen" Bank, die lediglich durch Kostenreduzierungen und Personalentlassungen erreicht werden! Ohne solche Maßnahmen sind solche Renditeziele schlicht auch nicht erreichbar - "leverage-Effekt" hin oder her...

Don
05.04.2006, 19:15
Waldorf und Statler - zwei senile, depressive, tattrige, verbitterte Oppa's in nem Theaterbalkon - was will man da groß erwarten!? :D Die Flucht in lächerlihe und abenteuerliche Modellrechnungen... Nehm du auch erstmal Nachhilfe in klassischer VWL, bevor du hier anderen sowas unterstellst...

25% Rendite sind und bleiben pervers - wenn dafür Menschen mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes und somit Ihrer Existenzgrundlage die Zeche zahlen... von den volkswirtschaftlichen Problemen, die diese Gier nach unendlicher Reditesteigerung mit sich bringt - dafür schau dann wirklich mal in verschiedene Bücher, die sich mit Makroökonomie befassen. Die Welt lässt sich nämlich nicht allein nach betriebswirtschaftlichen Regeln erklären...

Letzten Endes - die Rendite für Unternehmer u. shareholder und deren Wohlstand erwirtschaftet immer die arbeitende Klasse - und nicht der Unternehmer selbst!

Geht schon wieder los mit der linken spielerischen Wortverdreherei und dem Vermischen von Sachverhalten, das nur dazu dienen soll das Gegenüber wo immer möglich in eine Verteidigungshaltung zu bringen.
Es ging um Eigenkapitalrendite. Wenn Du Dich schon als Ökonomieexperte aufspielst wäre es angemessen, wenn Du Dich einer präzisen Ausdrucksweise befleissigtest.
Zum Beispiel wird ein Ich AGler (auch wenn ich dises an sich für ausgemachten Blödsinn halte) ohne eigene Kohle mit irgendeiner Startfinanzierung bereits bei relativ kleinen Gewinnen eine prächtige Eigenkapitalrendite erzielen.

wtf
05.04.2006, 19:39
Wenn du diese Modellrechnungen für falsch hälst, kannst du sie ja widerlegen. Ich bin gespannt. :cool:
Wie soll er das? Er hat es schlicht nicht verstanden.

SLOPPY
05.04.2006, 21:53
Was ist eine Eigenkapitalrendite ?

Ist doch ganz einfach und wie bei Dir daheim, mal sehen ob ich´s noch zusammenbekommen...:cool:

Du hast z.Bsp. 10.000 €uro auf der Bank, die Du nicht cash benötigst aber als Grundkapital für Kreditgeschäfte etc. als Sicherheit verwenden kannst/willst/musst.

Nun musst Du dieses Geld so sicher anlegen, dass es einmal sicher ist und zum anderen eine höhere Rendite garantiert und erwirtschaftet, als Du mit anderen Geschäften, die auf diesen 10.000 € aufbauen, verdienst. Damit erhöht sich dann die Eigenkapitalrendite.

Das Optimum Maximum ist dann erreicht, wenn Du mit den Krediten auf der Basis der Sicherungshinterlegung Deines Eigenkapitals (also Zinsen die ja Geld kosten) noch mehr verdienst...

Ganz einfach - oder ?

P.S. Die Linken und Grünen werden das garantiert nie begreifen... :lach:

Scrooge
05.04.2006, 21:57
Mir ist die Theorie des leverage-Effekts schon bekannt - nur finde ich darin keinerlei erklärende Entschuldigung für ausgegebene Renditeziele jenseits aller üblichen Werte wie bei der "Deutschen" Bank, die lediglich durch Kostenreduzierungen und Personalentlassungen erreicht werden! Ohne solche Maßnahmen sind solche Renditeziele schlicht auch nicht erreichbar - "leverage-Effekt" hin oder her...
Du verkennst das wirkliche Problem. Nicht die Höhe der Rendite ist entscheidend, sondern die Mittel, die zur Zielerreichung eingesetzt werden.
An sich ist es für alle wünschenswert, wenn es deutschen Unternehmen gut geht. Wenn sie dafür reihenweise Mitarbeiter entlassen, ist die Kritik eventuell berechtigt. Das hat aber nichts mit der Höhe der Rendite, sondern mit der Unternehmenspolitik zu tun!
Wenn Dir der Leverage-Effekt bekannt ist, sollte Dir auch klar sein, wie manipulativ mit solchen "harten" Zahlen wie Renditen umgegangen werden kann!

Edit: Damit wir überhaupt wissen, über welche Basiszahlen wir hier reden, habe ich mal einen Link rausgesucht, der zeigt, wie hoch eigentlich die Eigenkapitalquote im Vergleich zur EK-Rendite ist. Sie ist nebenbei bemerkt nicht besonders hoch, wie zu erwarten war!
http://www.deutsche-bank.de/de/content/company/ergebnisse.htm

Scrooge
05.04.2006, 21:59
Was ist eine Eigenkapitalrendite ?

Ist doch ganz einfach und wie bei Dir daheim, mal sehen ob ich´s noch zusammenbekommen...:cool:

Du hast z.Bsp. 10.000 €uro auf der Bank, die Du nicht cash benötigst aber als Grundkapital für Kreditgeschäfte etc. als Sicherheit verwenden kannst/willst/musst.

Nun musst Du dieses Geld so sicher anlegen, dass es einmal sicher ist und zum anderen eine höhere Rendite garantiert und erwirtschaftet, als Du mit anderen Geschäften, die auf diesen 10.000 € aufbauen, verdienst. Damit erhöht sich dann die Eigenkapitalrendite.

Das Optimum Maximum ist dann erreicht, wenn Du mit den Krediten auf der Basis der Sicherungshinterlegung Deines Eigenkapitals (also Zinsen die ja Geld kosten) noch mehr verdienst...

Ganz einfach - oder ?

P.S. Die Linken und Grünen werden das garantiert nie begreifen... :lach:





Das könnte daran liegen, dass Deine Erklärung nicht gerade wissenschaftlich ist... Das Beispiel von Mark war eindeutig, klar und richtig...

Skorpion968
06.04.2006, 23:36
Schließlich gibt es noch Unternehmen C. Dieses finanziert sich genauso wie Unternehmen B, aber es agiert nicht auf einem perfekten Kapitalmarkt. Dort, wo C agiert — nennen wir diesen Ort einfach mal “die richtige Welt” — wird Fremdkapital anders verzinst als Eigenkapital. Beispielsweise mit 5% anstelle von 10%. Was passiert also? Unternehmen C zahlt für 900.000 Euro Fremdkapital nur 45.000 Euro Zinsen. Damit sind seine Kosten für das eingesetzte Fremdkapital nur halb so hoch wie die von Unternehmen B, und es macht verglichen mit diesem einen um 45.000 Euro höheren Gewinn. Der Gesamtgewinn von Unternehmen C beträgt damit 55.000 Euro — es erwirtschaftet eine Eigenkapitalrendite von sage und schreibe 55%.


Mit deiner Rumrechnerei gibst du doch selbst die Antwort darauf, warum Vontobels Kritik berechtigt ist. Nur leider bemerkst du das selbst nicht.

Stellen wir uns doch mal einige Fragen dazu:
1. Warum sind denn die Fremdkapitalzinsen in deinem Beispiel C niedriger als die Eigenkapitalzinsen? Ist das gottgegeben? Wer zahlt denn diese Rechnung?
2. Warum haben denn ausgerechnet Banken die Möglichkeit besonders günstig an Fremdkapital zu kommen? Von wem stammt dieses Fremdkapital?

Es ist doch offensichtlich, dass die Bank dieses Fremdkapital aus eingelegten Sparguthaben ihrer Kunden bezieht, die wiederum zu einem erbärmlichen Satz verzinst werden. 5% ist da schon sehr hoch gegriffen. Auf die absolute Mehrzahl kleinerer Sparguthaben zahlen die Banken inzwischen nur noch 0-2% Fremdkapitalzinsen. Für die Bank sind aus diesem Grund die Fremdkapitalzinsen niedriger als die Eigenkapitalzinsen.
Genau umgekehrt sieht es in anderen Wirtschaftszweigen oder gar beim Kleinsparer aus. Der Bankkunde z.B. bekommt für sein eingelegtes Kapital so gut wie keine Eigenkapitalzinsen (es sei denn er bringt ne Menge Geld mit, dann steigen natürlich die Anlagemöglichkeiten und auch die Verzinsung, ein Großteil des Fremdkapitals einer Bank stammt aber aus kleinen Spareinlagen, die lächerlich verzinst werden). Für aufgenommenes Fremdkapital von der Bank zahlt der Kunde nun aber irrsinnige 12-15% Zinsen. Daraus ergibt sich nun folgender Zusammenhang:
Bank: Fremdkapitalzinsen < Eigenkapitalzinsen
Kleiner Sparkunde: Fremdkapitalzinsen > Eigenkapitalzinsen

Fällt dir was auf?
Wer finanziert denn nun das billige Fremdkapital der Banken? Vielleicht der kleine Sparkunde? Könnte man vielleicht behaupten, dass die Bank den kleinen Sparkunden - durch dieses inverse Verhältnis von Fremdkapitalzinsen zu Eigenkapitalzinsen - auspresst wie ne Weihnachtsgans?

Normalerweise sind Fremdkapitalzinsen höher. Versuch du dir mal bei einem Liquiditätsengpass nen billigen Kredit zu leihen, wenn du damit investieren willst. Viel Spass bei der Suche.
Was für Kleinsparer und Kleinunternehmen gilt, gilt für Banken also ganz genau umgekehrt. Und nur damit kann deine Beispielrechnung C überhaupt erst aufgehen.

Wer zahlt also die Rechnung für diese irrsinnig hohe Eigenkapitalrendite der Bank? Ich glaube, du hast es jetzt verstanden.

Dass die Bank zur weiteren Erhöhung der Rendite haufenweise Leute entlässt, steht tatsächlich noch auf einem anderen Blatt. Dennoch haben Kalmit und Scrooge völlig Recht mit ihrem Einwand, dass Banken auch aufgrund dieser schäbigen, asozialen Unternehmenspolitik zu verurteilen sind. Und das hat Herr Vontobel sicherlich auch auf dem Zettel!

Don
07.04.2006, 14:15
Mit deiner Rumrechnerei gibst du doch selbst die Antwort darauf, warum Vontobels Kritik berechtigt ist. Nur leider bemerkst du das selbst nicht.

Stellen wir uns doch mal einige Fragen dazu:
1. Warum sind denn die Fremdkapitalzinsen in deinem Beispiel C niedriger als die Eigenkapitalzinsen? Ist das gottgegeben? Wer zahlt denn diese Rechnung?
2. Warum haben denn ausgerechnet Banken die Möglichkeit besonders günstig an Fremdkapital zu kommen? Von wem stammt dieses Fremdkapital?

Es ist doch offensichtlich, dass die Bank dieses Fremdkapital aus eingelegten Sparguthaben ihrer Kunden bezieht, die wiederum zu einem erbärmlichen Satz verzinst werden. 5% ist da schon sehr hoch gegriffen. Auf die absolute Mehrzahl kleinerer Sparguthaben zahlen die Banken inzwischen nur noch 0-2% Fremdkapitalzinsen. Für die Bank sind aus diesem Grund die Fremdkapitalzinsen niedriger als die Eigenkapitalzinsen.
Genau umgekehrt sieht es in anderen Wirtschaftszweigen oder gar beim Kleinsparer aus. Der Bankkunde z.B. bekommt für sein eingelegtes Kapital so gut wie keine Eigenkapitalzinsen (es sei denn er bringt ne Menge Geld mit, dann steigen natürlich die Anlagemöglichkeiten und auch die Verzinsung, ein Großteil des Fremdkapitals einer Bank stammt aber aus kleinen Spareinlagen, die lächerlich verzinst werden). Für aufgenommenes Fremdkapital von der Bank zahlt der Kunde nun aber irrsinnige 12-15% Zinsen. Daraus ergibt sich nun folgender Zusammenhang:
Bank: Fremdkapitalzinsen < Eigenkapitalzinsen
Kleiner Sparkunde: Fremdkapitalzinsen > Eigenkapitalzinsen

Fällt dir was auf?
Wer finanziert denn nun das billige Fremdkapital der Banken? Vielleicht der kleine Sparkunde? Könnte man vielleicht behaupten, dass die Bank den kleinen Sparkunden - durch dieses inverse Verhältnis von Fremdkapitalzinsen zu Eigenkapitalzinsen - auspresst wie ne Weihnachtsgans?

Normalerweise sind Fremdkapitalzinsen höher. Versuch du dir mal bei einem Liquiditätsengpass nen billigen Kredit zu leihen, wenn du damit investieren willst. Viel Spass bei der Suche.
Was für Kleinsparer und Kleinunternehmen gilt, gilt für Banken also ganz genau umgekehrt. Und nur damit kann deine Beispielrechnung C überhaupt erst aufgehen.

Wer zahlt also die Rechnung für diese irrsinnig hohe Eigenkapitalrendite der Bank? Ich glaube, du hast es jetzt verstanden.

Dass die Bank zur weiteren Erhöhung der Rendite haufenweise Leute entlässt, steht tatsächlich noch auf einem anderen Blatt. Dennoch haben Kalmit und Scrooge völlig Recht mit ihrem Einwand, dass Banken auch aufgrund dieser schäbigen, asozialen Unternehmenspolitik zu verurteilen sind. Und das hat Herr Vontobel sicherlich auch auf dem Zettel!

Eigentlich ginge es ursprünglich um die Anmahnung einer präzisen Ausdrucksweise.
Die ist aber bei linken Demagogen so beliebt wie beim Teufel das Weihwasser, möglicherweise würde die APO-Dialektik ja nicht mehr funktionieren.
Die Kritik an Banken ist völlig berechtigt. Nur eben nicht wegen der angeblich obszönen Eigenkapitalrendite.
Und beschwer Dich nicht über die Zinsdifferenz. Das ist Markt. Bringt Euer Geld woanders unter wenns Euch nicht passt. Hohe Zinsen sind kein Rechtsanspruch, bezahlt wird der Zins den der Markt erfordert um an das Geld der Anleger zu kommen.
Einfachst ausgedrückt: Ließet Ihr Eure Kohle zuhause und die Banken müssten um Geld werben, sähe die Lage sehr schnell völlig anders aus.

Noch einfacher für Hardcoreideologen, wenn mir jemand ständig Geld hinterherträgt werde ich mir irgendwann überlegen eine Gebühr dafür zu erheben, daß ichs nehme.

Achsel-des-Bloeden
07.04.2006, 20:37
... Dennoch haben A und B eine Eigenkapitalrendite von 10%, C aber eine von 55%. Woran liegt es? Einzig und allein daran, daß Fremdkapital in Unternehmen C geringer verzinst wird als in Unternehmen B. ...
Und jetzt Butter bei die Fische:
Vergleiche den Anteil Eigen-/ Fremdkapital der besagten Deutschen Bank mit denen anderer deutscher Großbanken und spiegle deren jeweilige Kapitalrendite.

Vergleich weiter den Anteil Eigen-/ Fremdkapital der besagten Deutschen Bank mit denen anderer DAX100- Unternehmen spiegle deren jeweilige Kapitalrendite.

Ich bin mir doch ziemlich sicher, was bei diesen Deinen Forschungen unterm Strich herauskommen wird: Daß der Ackermann mit seinen 25% eine ausbeutende Drecksau ist!

Skorpion968
08.04.2006, 05:28
Eigentlich ginge es ursprünglich um die Anmahnung einer präzisen Ausdrucksweise.
Die ist aber bei linken Demagogen so beliebt wie beim Teufel das Weihwasser, möglicherweise würde die APO-Dialektik ja nicht mehr funktionieren.
Die Kritik an Banken ist völlig berechtigt. Nur eben nicht wegen der angeblich obszönen Eigenkapitalrendite.
Und beschwer Dich nicht über die Zinsdifferenz. Das ist Markt.

Höre ich da getroffene Hunde bellen?
Ich beschwere mich erstmal über gar nix. Ich habe nur Mark Mallokents Rechnung dahin befördert, wo sie hingehört. Nämlich ins Reich der Legenden.

Der Markt ist mir scheißegal.
Genau dieses Beispiel zeigt sehr deutlich, dass der Markt ohne Einschränkungen von außen nicht funktioniert. Er alimentiert nur die Großkopferten und hinterlässt eine deutliche Spur von Leichen und Verwesung am Wegesrand. Genau deshalb kann man den "Markt" nicht frei wirken lassen.

Diese Bankengeschichte ist nur eine Episode, eine weitere ist in dem Oligopol der aktuellen Energieversorger krass sichtbar. Auch hier zeigt sich deutlich, dass der Markt ohne Eingriffe von außen nicht funktioniert.


Bringt Euer Geld woanders unter wenns Euch nicht passt. Hohe Zinsen sind kein Rechtsanspruch, bezahlt wird der Zins den der Markt erfordert um an das Geld der Anleger zu kommen.

Es ist mir scheißegal, ob ich da einen Rechtsanspruch habe oder nicht. Es ist mir auch scheißegal, ob der Markt mir nun einen angemessenen Zins bezahlt oder nicht. Ich scheiße auf den Markt.


Einfachst ausgedrückt: Ließet Ihr Eure Kohle zuhause und die Banken müssten um Geld werben, sähe die Lage sehr schnell völlig anders aus.

Denn genau das mache ich. Ich lasse mein Geld zuhause und kein abgewixter Bänker wird da jemals auch nur einen Cent von sehen.

Don
08.04.2006, 10:29
Höre ich da getroffene Hunde bellen?
Ich beschwere mich erstmal über gar nix. Ich habe nur Mark Mallokents Rechnung dahin befördert, wo sie hingehört. Nämlich ins Reich der Legenden.

Der Markt ist mir scheißegal.
Genau dieses Beispiel zeigt sehr deutlich, dass der Markt ohne Einschränkungen von außen nicht funktioniert. Er alimentiert nur die Großkopferten und hinterlässt eine deutliche Spur von Leichen und Verwesung am Wegesrand. Genau deshalb kann man den "Markt" nicht frei wirken lassen.

Diese Bankengeschichte ist nur eine Episode, eine weitere ist in dem Oligopol der aktuellen Energieversorger krass sichtbar. Auch hier zeigt sich deutlich, dass der Markt ohne Eingriffe von außen nicht funktioniert.



Es ist mir scheißegal, ob ich da einen Rechtsanspruch habe oder nicht. Es ist mir auch scheißegal, ob der Markt mir nun einen angemessenen Zins bezahlt oder nicht. Ich scheiße auf den Markt.


Klar zu erkennen, wer hier der getroffene Hund ist.
Im Vergleich der Systeme können vernünftig denkende Menschen auch klar erkennen, wo mehr Leichen am Wegesrand lagen. Aber Grundrechenarten sowie Logik zählen eben nicht zu den herausragenden Stärken strenggläubiger Linksideologen.



Denn genau das mache ich. Ich lasse mein Geld zuhause und kein abgewixter Bänker wird da jemals auch nur einen Cent von sehen.


Wie schon gesagt, Grundrechenarten und Logik gehören nicht......

Irratio
08.04.2006, 17:17
Klar zu erkennen, wer hier der getroffene Hund ist.
Im Vergleich der Systeme können vernünftig denkende Menschen auch klar erkennen, wo mehr Leichen am Wegesrand lagen. Aber Grundrechenarten sowie Logik zählen eben nicht zu den herausragenden Stärken strenggläubiger Linksideologen.
Nicht übertreiben. Polemik ist keine spezfisch linke Eigenschaft (ums mal logisch auszudrücken: Keine Äquivalenz der Aussagen), sonst ständest du mit einem solchen Beitrag vor einem Problem.

Irratio.

Politikfreund
09.04.2006, 12:01
Die Eigenkapitalrendite ergibt sich so:

Bilanzgewinn
............................
1 % des Eigenkapitals

Hierbei wird unterstellt, der Bilanzgewinn ist positiv. Falls der Bilanzgewinn
negativ ist, gilt:

Bilanzverlust
..............................
1 % des Eigenkapitals

Zur Beachtung:

Den in dem betreffenden Jahr entstandenen Gewinn / Verlust dürfen Sie aber nicht dem Eigenkapital zurechnen.
Die Kennzahl soll ja gerade das Verhältnis von Gewinn oder Verlust zum Eigenkapital zeigen.

Erfolgte jedoch in dem betreffenden Jahr eine Kapitalerhöhung, dann ist dies zu berücksichtigen.
Im Nenner des Bruchs ist das durchschnittlich im Jahr arbeitende Kapital einzusetzen.