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Vollständige Version anzeigen : Der Kapitalismus und das Gammelfleisch



Redwing
05.04.2006, 04:33
Ich wollt hier noch mal kurz darauf hinweisen, daß die Empörung über den Fleischskandal und ähnliche, ja immer häufiger auftretende Betrugsfälle, zwar schon irgendwie verständlich aber doch etwas heuchlerisch ist, nicht? ;)
Ich meine, einerseits will man immer mehr Wettbewerbswahn und will man es immer billiger, billiger, billiger (teils natürlich auch, weil das eigene Geld immer knapper wird- bez. Letzterem), aber andererseits ist man dann überrascht, wenn die Qualität immer billiger, billiger, billiger wird. :))
Habt ihr eigentlich ne Ahnung, unter was für einem Druck viele Landwirte stehen? Die leben teils echt von der Hand in den Mund, und die kleinste Krise (Mißernte, etc.) kann ihren Untergang bedeuten. Die müssen ihren Kühen schon Riesentitten wachsen lassen und sich immer mehr von ihnen anschaffen, um vom Milchverkauf wenigstens leben zu können. Der Arbeitstag geht dabei mitunter from dawn till dusk. Am ehesten Chancen haben, wie üblich, noch die Großkonzerne, die alle Kleineren früher oder später plätten und downdumpen. Gerade die freie Marktwirtschaft und der damit verbundene, neoliberale Konkurrenzkampf führen ja zu diesen krassen Umständen und diesen Existenzängsten vieler Bauern. Keiner schützt sie vor den großen Vampiren, ihrem Kapital im Rücken, ihrer Massenproduktion und den daraus resultierenden Dumpingpreisen.
Tja, und da denkt sich halt so mancher Existenzbedrohte Tricks aus und nimmt es nicht so genau mit der Qualität, der Haltbarkeit, etc. Im landwirtschaftlichen Sektor läuft es eben, wie überall: Die Größten und Dreistetsten siegen. Der Verbraucher spürt hier allerdings noch deutlicher die Konsequenzen. Zwar muß er vielleicht nicht ganz so viel zahlen, doch dafür um seine Gesundheit und den Appetit bangen. :D

Dem Verbraucher kann man dennoch nur bedingt die Schuld geben, denn die in diesem System immer mehr ausufernden Wohlstandsgefälle lassen immer mehr Menschen kaum eine Wahl.

Deshalb verstaatlichen und das Volk für das Volk produzieren lassen- ohne Konkurrenzwahn und ohne Dumping. Besser für den Arbeiter- besser für den Verbraucher. ;)

Gammelfleisch- Folgen des Kapitalismus :2faces:

SLOPPY
05.04.2006, 06:04
Deshalb verstaatlichen und das Volk für das Volk produzieren lassen- ohne Konkurrenzwahn und ohne Dumping. Besser für den Arbeiter- besser für den Verbraucher.
Gammelfleisch- Folgen des Kapitalismus


Freiheit, Wettbewerb und Konkurrenz ist die Grundlage und der Erfolgsgarant für unseren Wohlstand. Jede staaliche Einmischung in die Wirtschaft behindert nur. Kontrollen auf vernünftigen Grundlagen ja, dass war´s dann aber auch schon.

Aber das haben die Roten Kriminellen eh noch nie kapiert. In Russland unter Väterchen Stalin hat man erst das bisschen vorhandene Industrie zerschlagen, indem die Unternehmer entweder verjagt oder ermordet wurden, dann die erfolgreichen und guten Bauern - die bösen reichen Kulaken - ebenso. Der Rest wurde verstaatlicht. Die Rechnung dafür zahlten die ca. 20 Mio. Hungertoten ...

In der "DDR" wurde dieses Erfolgsmodell dann nach und nach wiederholt mit dem Ergebnis, dass es zwar keine Hungertoten gab (weil der böse Westen Milliärdenkredite zahlte und kräftig Lebensmittel an die Genossen und ihre Untertanen lieferte), aber immerhin gelang es den ausgezeichnet marxistisch/stalinistisch gebildeten Führungskräften, ohne jedoch den geringsten ökonomischen Sachverstand, eine Land total zu ruinieren wie es selbst ein Krieg nicht besser geschafft hätte.

TC Stahl
05.04.2006, 15:07
Gammelfleisch- Folgen des Kapitalismus :2faces:
Nein, Folge von Verantwortungslosigkeit und kriminellem Denken. Die Lösung ist nicht Verstaatlichung, sondern es sind vernünftige Gesetze und Werte. :lesma:

wtf
05.04.2006, 15:14
Betrifft mich nicht. Ich esse wenig Fleisch und wenn, dann von einem Biometzger meines Vertrauens. Wenn der Pöbel meint, sich täglich mit Supermarktdreck vollstopfen zu müssen: Bitte.

sunbeam
05.04.2006, 15:16
Betrifft mich nicht. Ich esse wenig Fleisch und wenn, dann von einem Biometzger meines Vertrauens. Wenn der Pöbel meint, sich täglich mit Supermarktdreck vollstopfen zu müssen: Bitte.

Dem kann ich mich nur anschließen! Ich esse viel Fleisch, und in Deutschland habe ich immer beim Metzger mein Fleisch gekauft! Auch Gemüse und Obst mussten immer frisch sein und wurden vom Wochenmarkt erworben! Ich denke, lieber 30% mehr zahlen als sich das Fabrikgift reinzustopfen!

Sauerländer
05.04.2006, 15:17
Betrifft mich nicht. Ich esse wenig Fleisch und wenn, dann von einem Biometzger meines Vertrauens. Wenn der Pöbel meint, sich täglich mit Supermarktdreck vollstopfen zu müssen: Bitte.
Vielleicht, nur vielleicht kann sich "der Pöbel" ja auch Biofleisch aus hofeigener Schlachtung (wohl dem, der sowas vor der Haustür und das Geld dafür hat) schlicht und einfach nicht leisten?

sunbeam
05.04.2006, 15:22
Vielleicht, nur vielleicht kann sich "der Pöbel" ja auch Biofleisch aus hofeigener Schlachtung (wohl dem, der sowas vor der Haustür und das Geld dafür hat) schlicht und einfach nicht leisten?

Solange der Pöbel Kippen kaufen kann, seinen Blagen eine Playstation inkl. regelmäßger Spiele, Alkohol und Porno-DVD`s sollte der Pöbel auch in der Lage sein sich gesund zu ernähren!

wtf
05.04.2006, 15:46
Vielleicht, nur vielleicht kann sich "der Pöbel" ja auch Biofleisch aus hofeigener Schlachtung (wohl dem, der sowas vor der Haustür und das Geld dafür hat) schlicht und einfach nicht leisten?
Dann soll der Pöbel nicht so viel "Fleisch" fressen. Als Nebeneffekt bliebe er dann auch gesünder (sofern der Minderverzehr nicht durch erhöhten Kippen- und Suffkonsum kompensiert wird).

Wo bleibt eigentlich das rote Huhn, daß unsereins verdammt, weil wir mehr Geld für besseres Fleisch ausgeben?

MorganLeFay
05.04.2006, 15:49
Ich esse auch kaum Fleisch - aus Kostengruenden. Denn wenn ich Fleisch moechte, dann gutes.

lupus_maximus
05.04.2006, 15:53
Dann soll der Pöbel nicht so viel "Fleisch" fressen. Als Nebeneffekt bliebe er dann auch gesünder (sofern der Minderverzehr nicht durch erhöhten Kippen- und Suffkonsum kompensiert wird).

Wo bleibt eigentlich das rote Huhn, daß unsereins verdammt, weil wir mehr Geld für besseres Fleisch ausgeben?
Das rote Huhn überlegt gerade, ob es sich weiter mit Kapitalisten anlegen soll.
Vielleicht hat es schon Bedenken und will nicht als Gummiadler enden?

wtf
05.04.2006, 15:56
Ist doch wieder typisch, daß aus der Blödheit einer typischen Schicht die High Potentials als Schuldige abgeleitet werden sollen. Kranke linke Denke.

Sauerländer
05.04.2006, 16:21
Dann soll der Pöbel nicht so viel "Fleisch" fressen. Als Nebeneffekt bliebe er dann auch gesünder (sofern der Minderverzehr nicht durch erhöhten Kippen- und Suffkonsum kompensiert wird).
Warten wir mal ab, wie lange es noch dauert, bis wir wieder bei "Kartoffeln morgens, mittags, abends" angekommen sind...

Redwing
07.04.2006, 02:31
Sag mal, Sloppy, mußt du mir gleich mehrfach diesen kapitalistisch-populistischen Stadardblödsinn von vorgestern ins Gesicht drücken? Davon wird er auch nicht wahrer. :D


Nein, Folge von Verantwortungslosigkeit und kriminellem Denken. Die Lösung ist nicht Verstaatlichung, sondern es sind vernünftige Gesetze und Werte. :lesma:

Ja ja, ich habs doch erklärt, Mann. Wenn die Bauern oder sonstwer (läßt sich eigentlich auf fast alle Branchen beziehen) mehrheitlich mit dem Rücken zur WAnd stehen und es dann heist: Tricksen oder untergehen, dann werden viele es erstmal mit Tricksen versuchen. Manche haben es vielleicht auch nicht nötig und tricksen, um noch mehr Profite zu machen- ganz gemäß der liberalen Vampirlehre. :D Und genau dieser ganze Quatsch führt eben auch dazu, daß soviele Bauern, etc. derart unter DRuck stehen. Übrig bleiben die Megakonzerne und Massenproduzenten- der Rest gerät größtenteils früher oder später unter die Räder. Je weniger der Staat eingreift, desto schneller. ...



Betrifft mich nicht. Ich esse wenig Fleisch und wenn, dann von einem Biometzger meines Vertrauens. Wenn der Pöbel meint, sich täglich mit Supermarktdreck vollstopfen zu müssen: Bitte.

...natürlich gibt es einen kleinen Kreis von Bonzen und Ökos, die lieber beim Biobauern kaufen. Die Ökos setzen ehrlich ihren Schwerpunkt darauf und verzichten dafür teilweise vielleicht auf andere Dinge- z.B. aus dem Entertainmentbereich, etc.. Der Bonze hingegen kann es sich ja ohnehin leisten, immer das Beste zu kaufen. Er registriert den finanziellen Verlust ja nicht mal und muß sich nicht entscheiden.
Immer mehr Bürger hingegen müssen wählen, ob sie teuer Lebensmittel einkaufen gehen und dafür auf sonst alles verzichten, oder eben zur Aldi-Volksversorgungszentrale gehen und dafür noch etwas Spaß im Leben haben (jetzt etwas übertrieben gesagt). :D Und dann dürfte es auch immer mehr Leute geben, die sich das teure Essen TROTZ Verzicht auf alles andere nicht leisten können. Auch diese MIßstände und Gefälle sind Resultate des wuchernden Kapitalismus.

Wettbewerb ist Gift- hier sogar wörtlich zu nehmen. :D

PS: Wtf, nimm bitte lieber wieder dein eigenes Bild als Avatar. Der Typ, den du jetzt hast, sieht zu intelligent für deine Texte aus! :)) Außerdem konnte ich früher einfach noch erfolgreicher Aggressionen gegen dich entwickeln. Bild und Text motivierten einen perfekt dazu! :2faces:

ernesto, die katze
07.04.2006, 02:38
@ redwing :

vielleicht könntest du aufhören diejenigen, die sich besseres fleisch kaufen als " bonzen " abzutun.

mein vater verdient sein geld damit, dass er täglich bis zu fünfzehn stunden mit so unwichtigen und ausbeuterischen dingen wie leben jenseits der politischen, religiösen oder sonstigen schattierung zu retten, beschäftigt ist und von dem geld, das er sich mehr als hart erarbeitet hat, leistet er uns mitunter gutes fleisch.

ich denke nicht, dass irgendein dahergelaufener utopist das recht hat, ihn dafür zu kritisieren!

Philipp
07.04.2006, 04:57
Übrigens kann man die Landwirtschaft in Deutschland angesichts massiver staatlicher Subventionen und Regulationen wohl kaum als "kapitalistisch" bezeichnen. Die Linken geben an Missständen unserer sozialistisch-kapitalistischen Mischwirtschaft irgendwie immer dem Kapitalismus die Schuld, obwohl zu 90 Prozent die Staatsbürokratie die Probleme herbeigeführt hat.

Im Kapitalismus führt ein Landwirtschaftsskandal im Allgemeinen zu schärferen Kontrollen unter den Händlern, weil die Großhändler und Supermärkte Angst haben, die Verbraucher kaufen sonst kein Fleisch mehr. Der Bauer der das lausige Fleisch angeboten hat, kann sich einen anderen Beruf aussuchen. Bei uns fließen die Subventionen an derartige Betrüger vermutlich weiter.

Im Sozialismus hingegen gibt es erst mal überhaupt nicht ausreichend Fleisch zu kaufen, außer man ist Funktionär. Für das Volk (die Staatssklaven) gibt es dann höchstens ab und zu das billigste Schweinefleisch in mieser Qualität.

Redwing
07.04.2006, 05:13
@ redwing :
vielleicht könntest du aufhören diejenigen, die sich besseres fleisch kaufen als " bonzen " abzutun.


Tu ich nicht. Ich hab nur gesagt, daß die Bonzen es sich, ohne mit der Achsel zu zucken, leisten können, der "Normalbürger" aber immer weniger. Dein Vater wäre dann also in diesem Falle der Öko. :2faces:


Übrigens kann man die Landwirtschaft in Deutschland angesichts massiver staatlicher Subventionen und Regulationen wohl kaum als "kapitalistisch" bezeichnen. Die Linken geben an Missständen unserer sozialistisch-kapitalistischen Mischwirtschaft irgendwie immer dem Kapitalismus die Schuld, obwohl zu 90 Prozent die Staatsbürokratie die Probleme herbeigeführt hat.

Die Bürokratie hat nicht dazu geführt, daß Bauern aus Existenzängsten oder Gier dieses Fleisch verkauft haben. Ist ja lächerlich! Neoliberale Politik sorgt dafür, denn nur in dieser hat Gier Vorrang und kommen derlei Gefälle und derlei Konkurrenzdruck zustande.


Im Sozialismus hingegen gibt es erst mal überhaupt nicht ausreichend Fleisch zu kaufen, außer man ist Funktionär. Für das Volk (die Staatssklaven) gibt es dann höchstens ab und zu das billigste Schweinefleisch in mieser Qualität.

Erzähl uns lieber das Märchen von Rotkäppchen und dem bösen Wolf- ist genauso so fantastisch und abgedroschen. :))
Hier findet grad Rotflügelchen und die krasse Wahrheit statt, also liefere Argumente oder schweig besser!

Philipp
07.04.2006, 05:16
Die Bürokratie hat nicht dazu geführt, daß Bauern aus Existenzängsten oder Gier dieses Fleisch verkauft haben. Ist ja lächerlich! Neoliberale Politik sorgt dafür, denn nur in dieser hat Gier Vorrang und kommen derlei Gefälle und derlei Konkurrenzdruck zustande.

Staatliche Subventionen haben dazu geführt, dass es einen Fleisch- und einen Butterberg in der EU gibt, wenn der Staat den Bauern Geld für Überproduktion zahlt, wird es derartige Fehlentwicklungen geben.




Erzähl uns lieber das Märchen von Rotkäppchen und dem bösen Wolf- ist genauso so fantastisch und abgedroschen. :))
Hier findet grad Rotflügelchen und die krasse Wahrheit statt, also liefere Argumente oder schweig besser!

Zieh dauerhaft in ein sozialistisches Land wie Kuba oder Nordkorea und lebe den Lebensstandard der Menschen dort, dann wirst du auch kein Gammelfleisch bekommen, weil es kein Fleisch zu kaufen gibt. Wenn du dazu nicht bereit bist schweig besser.