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Vollständige Version anzeigen : Direktwahl des Ministerpräsidenten und der Minister



Nissen76
03.04.2006, 22:05
Was haltet Ihr von der Direktwahl eines Ministerpräsidenten und der Minister?
Als Bürger Schleswig-Holsteins bin ich dank Barschel-Skandal, Schubladen-Affäre und Heide Simonis` Wahldebakel ein gebranntes Kind. Ich sehe keinerlei Nachteile und bin mir sicher, dass, wenn es tatsächlich welche geben sollte, diese mit Sicherheit nicht die Vorteile aufwiegen würden.
Den wesentlichen Vorteil sehe ich darin, dass Minister und der Ministerpräsident in ihren Initiativen und Entscheidungen mehr Rücksicht auf die Bürgerinteressen als auf die Interessen irgendwelcher zahlungskräftiger Lobbys und des Landtages nehmen würden.

luftpost
03.04.2006, 22:30
Dann hätten wir zumindest im Osten die Chance dort halbwegs vernünftige Leute sitzen zu haben

cjanim
03.04.2006, 22:57
Was haltet Ihr von der Direktwahl eines Ministerpräsidenten und der Minister?
Als Bürger Schleswig-Holsteins bin ich dank Barschel-Skandal, Schubladen-Affäre und Heide Simonis` Wahldebakel ein gebranntes Kind. Ich sehe keinerlei Nachteile und bin mir sicher, dass, wenn es tatsächlich welche geben sollte, diese mit Sicherheit nicht die Vorteile aufwiegen würden.
Den wesentlichen Vorteil sehe ich darin, dass Minister und der Ministerpräsident in ihren Initiativen und Entscheidungen mehr Rücksicht auf die Bürgerinteressen als auf die Interessen irgendwelcher zahlungskräftiger Lobbys und des Landtages nehmen würden.

Ich halte das für eine recht gute Idee.
Die Abgeordneten, die heute fast alle nichts mehr taugen, werden zum Teufel geschickt. :D

Und das Volk wählt alle paar Jahre bloß noch die Regierungsmannschaft.

Da wäre dann auch eine echte Leistungskontrolle möglich.
Eine Regierung, die nichts taugt, wäre schnell weg vom Fenster.

Als Wahlamt müßte man eine unabhängige Instanz analog einem oberen Bundesgericht etablieren.

Naja, Utopia. :D

Nissen76
03.04.2006, 22:58
Dann hätten wir zumindest im Osten die Chance dort halbwegs vernünftige Leute sitzen zu haben
Genau. Man wählt tatsächliche Experten, und nicht die, die von ihren Parteifreunden zu Experten ernannt wurden! Der Bürger sieht sich an, ob der Kandidat bereits zu dem Thema geforscht und was er dazu publiziert hat, der Politiker achtet nur darauf, ob er auch das richtige Parteibuch hat!

Andreas63
04.04.2006, 11:45
Ja. Dann hätten wir etwas mehr direkte Demokratie. Ich wäre dafür, alle Volksvertreter direkt zu wählen. Dann gäbe es nicht mehr soviel Parteienklüngel.

Virgo
04.04.2006, 11:53
Dann hätten wir zumindest im Osten die Chance dort halbwegs vernünftige Leute sitzen zu haben

Meine Worte, dem ist nix mehr hinzuzufügen!

Misteredd
04.04.2006, 12:08
Parteien abschaffen und nur noch Personen wählen. Kein Gefilter mehr !

cjanim
04.04.2006, 12:37
Ja. Dann hätten wir etwas mehr direkte Demokratie. Ich wäre dafür, alle Volksvertreter direkt zu wählen. Dann gäbe es nicht mehr soviel Parteienklüngel.


Wozu brauchen wir denn "Volksvertreter" ?

Nissen76
04.04.2006, 20:09
Gibt es keine Argumente dagegen? Es haben doch welche dagegen gestimmt, ohne es zu begründen! X(

SLOPPY
05.04.2006, 05:38
Dann hätten wir zumindest im Osten die Chance dort halbwegs vernünftige Leute sitzen zu haben


Meine Worte, dem ist nix mehr hinzuzufügen!

Dann wär der Holger Apfel ja bei Euch Rotbäckchen MP... :lach: Ich lach mich kaputt... :lach: :lach:

SLOPPY
05.04.2006, 05:45
Ich bin für die Direktwahl des MP, aber gegen eine Direktwahl bei den Ministern. Die soll sich der MP zusammen mit den anderen gewählten(!) Parlamentariern (keine Zweitstimmen für Parteilisten mehr) schon selbst aussuchen dürfen und müssen.

DrBrezner
05.04.2006, 12:57
Ich bin entschieden gegen die Direktwahl des MP und der Minister.
Wie sollten denn Gesetze entschieden werden wenn demnach laut der Meinung vieler hier das Parlament und somit die Abgeordneten überflüssig wären. Jedes Mal eine Volksabstimmung.
Oder soll es ohne jede debatte oder öffentliche Auseinandersetzung in Hinterzimmern entschieden werden. Nach dem Motto der Brüger erfährt es dann eh wenn es Gesetz wird. Außerdem ist die Legislative der Grundpfeiler unserer Demokartie.

Wir beschneiden unsere eigene Mitbestimmung, wenn wir sie abschaffen.

Außerdem wäre so eine Regierung nicht von der Mehrheit akzeptiert.
Die kleinen Parteien wären vollkommend ausgeschlossen.

DrBrezner
05.04.2006, 12:59
Außerdem wird es bei einer Abschaffung der Parteiendemokartie zu einer schwachen und regierungsunfähigen Regierung kommen, da kein einheitliches Meinungsbild in einer Gruppierung vorherrscht. Das Land wäre unmöglich zu regieren.

Andreas63
05.04.2006, 13:07
Wie sollten denn Gesetze entschieden werden wenn demnach laut der Meinung vieler hier das Parlament und somit die Abgeordneten überflüssig wären. Jedes Mal eine Volksabstimmung.

Es geht doch darum, das die Volksvertreter direkt gewählt werden sollen. Von mir aus können die auch Abgeordnete heißen.
Was hast Du gegen Volksabstimmung? Das wäre die einzig wahre Demokratie. So wie in der Schweiz. Man sollte es mal wagen.

jogi
05.04.2006, 13:14
Es geht doch darum, das die Volksvertreter direkt gewählt werden sollen. Von mir aus können die auch Abgeordnete heißen.
Was hast Du gegen Volksabstimmung? Das wäre die einzig wahre Demokratie. So wie in der Schweiz. Man sollte es mal wagen.

Dann kann es passieren, dass bei einer Volksabstimmung, zu einem Gesetzentwurf, eine Gesamtwahlbeteiligung von 20 % ist. Das heißt, dass 11 % der wahlberechtigten Bürger ein Gestz verabschieden könnte.
Stellst du dir sowas unter "Volksdemokratie" vor?

Nissen76
05.04.2006, 13:15
Wir beschneiden unsere eigene Mitbestimmung, wenn wir sie abschaffen.Bewundernswert, wie Du den logischen Spagat hinkriegst, dass wir durch die Direktwahl des Ministerpräsidenten unsere eigene Mitbestimmung beschneiden! Realsatire pur!:2faces:

Nissen76
05.04.2006, 13:17
Außerdem wird es bei einer Abschaffung der Parteiendemokartie zu einer schwachen und regierungsunfähigen Regierung kommen, da kein einheitliches Meinungsbild in einer Gruppierung vorherrscht. Das Land wäre unmöglich zu regieren.Da liegt ein drastisches Missverständnis vor: Die Parteiendemokratie soll nicht abgeschafft werden. Wo habe ich das geschrieben, oder irgendeiner sonst? ?(

Nissen76
05.04.2006, 13:20
Dann kann es passieren, dass bei einer Volksabstimmung, zu einem Gesetzentwurf, eine Gesamtwahlbeteiligung von 20 % ist. Das heißt, dass 11 % der wahlberechtigten Bürger ein Gestz verabschieden könnte.
Stellst du dir sowas unter "Volksdemokratie" vor?Um dies zu verhindern gibt es Quoren. Außerdem wäre dann jeder dazu gezwungen, sich mit dem Thema näher zu beschäftigen. Denn wer nicht wählen geht, ist selbst Schuld, und hat keine Rechtfertigung, mit der Politik nicht zufrieden zu sein.

Andreas63
05.04.2006, 14:04
Dann kann es passieren, dass bei einer Volksabstimmung, zu einem Gesetzentwurf, eine Gesamtwahlbeteiligung von 20 % ist. Das heißt, dass 11 % der wahlberechtigten Bürger ein Gestz verabschieden könnte.
Stellst du dir sowas unter "Volksdemokratie" vor?
Man muß ja die Bürger nicht bei jeder popeligen Gestzesänderung befragen. Aber zu den entscheidenden Dingen wäre eine Befragung schon wünschenswert, zum Beispiel: Einführung des Euro, Einwanderung, EU-Beitritt der Türkei usw.
Es müßten ja nicht gleich die großen Entscheidungen sein, mit denen man anfängt. Sondern kleine, unbedeutendere. Da könnte das Volk lernen, daß es auf seine Stimme ankommt. Und dann würden auch mehr Leute zur Wahl gehen.

007basti
05.04.2006, 14:09
Ich bin gegn die Direktwahl, weil viele Leute dann aus Lokalpatriotismus denjenigen wählen würden, der aus iher Region kommt, und so würde z. B. in Hessen immer ein Franfurter, in Bayern imm er ein MÜnchener etc. gewählt werden.

Nissen76
05.04.2006, 15:13
Ich bin gegen die Direktwahl, weil viele Leute dann aus Lokalpatriotismus denjenigen wählen würden, der aus iher Region kommt, und so würde z. B. in Hessen immer ein Franfurter, in Bayern immer ein Münchener etc. gewählt werden.Eine Wahl ist keine Fussball-WM. (Habt Ihr gesehen, wie geschickt ich den Begriff "FIFA-WM" gemieden habe?:2faces: ) Und die Deutschen Gemeinden und Kreise sind nicht politisch homogen, denn ansonsten würden sich auch Kommunalwahlen erübrigen.
Im Übrigen hätte ich damit auch kein Problem. Schließlich fällt der direkt gewählte Ministerpräsident seine Entscheidung im Hinblick auf seine Wiederwahl, und er wird von allen Wahlberechtigten mit je einer Stimme gewählt (oder auch nicht), aber nicht von einer gewissen Region. Es wäre für ihn also unsinnig danach zu fragen, wie die Bürger einer Stadt oder eines Kreises mehrheitlich entscheiden würden, wenn sie überhaupt nicht die Mehrheit der Wahlberechtigten stellen würden.