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Vollständige Version anzeigen : Schule in der BRD und in der DDR



Erzbus
03.04.2006, 13:40
Bezugnehmend auf die Diskussionen um das Schulsystem in Deutschland will auch ich meine Meinung sagen. Ich bin heute mehr als froh, dass meine drei Kinder in der DDR zur Schule gehen und anschließend studieren durften.
Ja, es stimmt. Wir gehörten nicht zu den 250 000 Bürgerrechtlern, die Ver-
änderungen einforderten und dafür verfolgt und gedemütigt wurden. Aber wo sind diese Leute heute? In den meisten Fällen sind sie abgetaucht, weil sie sich schämen. Oder sie äußern sich lari fari wie Thierse zu all' den nicht mehr
reperablen Problemen in diesem Land. Auch sie schämen sich für das, was sie heute jeden Tag aufs Neue erleben müssen. Nimmt man nur die Schulstruk-tur für sich, und das mal ohne das zweifellos vorhandene ideologische Geschwafel, heraus, so war das Schulsystem der DDR in Europa ohne Konkurrenz. Wie hätten ansonsten solche Länder wie Norwegen, Finnland, Cuba, Russland, Griechenland u.a. dieses System übernehmen können? Finnland und Norwegen haben heute noch diese Strukturen.
Da mußte nicht über Ganztagesschulen diskutiert werden. Es gab sie! Da mußte nicht über Gewalt an Schulen gesprochen werden. Es gab keine! Da mußte nicht über die Autorität eines Lehrers gerungen werden. Es gab sie! Da mußte nicht über Freizeitangebote nach der Schule verhandelt werden. Es gab sie! Es mußte nicht über kostenlosen Milchausschank an Kinder bis zur 3. Klasse in der großen Pause diskutiert werden. Es gab ihn!
Da brauchten Eltern keine schlaflosen Nächte verbringen.Sie brauchten keine finanziellen Ängste leiden, ob sie ihr Kind mit zur Klassenfahrt schicken können oder nicht. Jedes Kind konnte mitfahren! Kein Kind mußte darauf selbst verzichten! Aber, und jetzt kommt das Problem! Eigentlich brauchten wir uns ja gar nicht zu streiten. Denn z. Bsp. unsere Bundeskanzlerin oder Herr Thierse haben das ja auch alles selbst, später dann ihre Kinder, geniesen können! Grundschule, POS,Oberschule,Fachschule,Fachhochschule und Universität - Begriffe, die wie Oel an einem herunterfließen! Klar, eindeutig und für alle Kinder gleichermaßen möglich! Ach ja, ich bin schon wieder in der DDR, und nicht in der Gegenwart! Und schon gar nicht in der Zukunft. Denn eine solche gibts für Kinder in diesem Deutschland nur für Reiche!

Andreas63
03.04.2006, 14:39
@Erzbus: Ruf mich an, wenn die Mauer wieder errichtet wird. Ich helfe dann mit beim Steine schleppen. :vogel:
Die Gesamtschule in der 'DDR' hat zum absoluten Mittelmaß geführt. Da der Lehrer sich mehr um die lernschwachen Schüler kümmern mußte, blieben die leistungsbereiten auf der Strecke. Aber ihr Linken habt ja eh einen Haß auf Eliten und Leistungsträger.

Stammtischler
03.04.2006, 14:41
Die Gesamtschule in der 'DDR' hat zum absoluten Mittelmaß geführt.

Was Du als Mittelmaß bezeichnest war beispielsweise in Naturwissenschaften dem BRD-Mittelmaß um Längen überlegen.

Schwarzer Rabe
03.04.2006, 14:42
Was Du als Mittelmaß bezeichnest war beispielsweise in Naturwissenschaften dem BRD-Mittelmaß um Längen überlegen.
Du warst in Eisenach in der Schule?

Stammtischler
03.04.2006, 14:43
Du warst in Eisenach in der Schule?
genau wie Du.

Schwarzer Rabe
03.04.2006, 14:45
genau wie Du.
15.POS! Und du?

Stammtischler
03.04.2006, 14:47
15.POS! Und du?
erste POS Wilhelm Pieck

hieß dann später Carl Alexander Schule und ist jetzt die BA.

Schwarzer Rabe
03.04.2006, 14:49
erste POS Wilhelm Pieck

hieß dann später Carl Alexander Schule und ist jetzt die BA.
Am Wartenberg - in der Nähe wohne ich! :]

Stammtischler
03.04.2006, 14:50
Am Wartenberg - in der Nähe wohne ich! :]
Schöne Gegend.
War früher wie ein kleines Dorf.
Da haben eine Menge Leute gewohnt, die Du kennen wirst.
...kurze Haare und so...

Andreas63
03.04.2006, 14:55
Was Du als Mittelmaß bezeichnest war beispielsweise in Naturwissenschaften dem BRD-Mittelmaß um Längen überlegen.
Ach ja? Wo sind denn die Nobelpreisträger aus Mitteldeutschland? Ich weiß, in der DDR war alles gut, nur leider hat es das dumme Volk nicht begriffen, wie toll es war. Und jetzt will ich Euch zwei Romantiker nicht länger stören.

Schwarzer Rabe
03.04.2006, 14:59
Schöne Gegend.
War früher wie ein kleines Dorf.
Da haben eine Menge Leute gewohnt, die Du kennen wirst.
...kurze Haare und so...
Ist auch heute noch wie ein kleines Dorf... :]

Du meinst "Roßner" & CO, gelle (Fraktion B-Klotz)!

SLOPPY
03.04.2006, 15:28
Bezugnehmend auf die Diskussionen um das Schulsystem in Deutschland will auch ich meine Meinung sagen. Ich bin heute mehr als froh, dass meine drei Kinder in der DDR zur Schule gehen und anschließend studieren durften.
Ja, es stimmt. Wir gehörten nicht zu den 250 000 Bürgerrechtlern, die Ver-
änderungen einforderten und dafür verfolgt und gedemütigt wurden. Aber wo sind diese Leute heute? In den meisten Fällen sind sie abgetaucht, weil sie sich schämen. Oder sie äußern sich lari fari wie Thierse zu all' den nicht mehr reperablen Problemen in diesem Land. Auch sie schämen sich für das, was sie heute jeden Tag aufs Neue erleben müssen. Nimmt man nur die Schulstruk-tur für sich, und das mal ohne das zweifellos vorhandene ideologische Geschwafel, heraus, so war das Schulsystem der DDR in Europa ohne Konkurrenz. Wie hätten ansonsten solche Länder wie Norwegen, Finnland, Cuba, Russland, Griechenland u.a. dieses System übernehmen können? Finnland und Norwegen haben heute noch diese Strukturen. Da mußte nicht über Ganztagesschulen diskutiert werden. Es gab sie! Da mußte nicht über Gewalt an Schulen gesprochen werden. Es gab keine! Da mußte nicht über die Autorität eines Lehrers gerungen werden. Es gab sie! Da mußte nicht über Freizeitangebote nach der Schule verhandelt werden. Es gab sie! Es mußte nicht über kostenlosen Milchausschank an Kinder bis zur 3. Klasse in der großen Pause diskutiert werden. Es gab ihn! Da brauchten Eltern keine schlaflosen Nächte verbringen.Sie brauchten keine finanziellen Ängste leiden, ob sie ihr Kind mit zur Klassenfahrt schicken können oder nicht. Jedes Kind konnte mitfahren! Kein Kind mußte darauf selbst verzichten! Aber, und jetzt kommt das Problem! Eigentlich brauchten wir uns ja gar nicht zu streiten. Denn z. Bsp. unsere Bundeskanzlerin oder Herr Thierse haben das ja auch alles selbst, später dann ihre Kinder, geniesen können! Grundschule, POS,Oberschule,Fachschule,Fachhochschule und Universität - Begriffe, die wie Oel an einem herunterfließen! Klar, eindeutig und für alle Kinder gleichermaßen möglich! Ach ja, ich bin schon wieder in der DDR, und nicht in der Gegenwart! Und schon gar nicht in der Zukunft. Denn eine solche gibts für Kinder in diesem Deutschland nur für Reiche!

Oje - welch verklärter Blick zurück in die schöne Zeit... http://www.smiliecenter.de/smilies/smilies_traurige010.gif (http://www.smiliecenter.de/)...von Trabant und Moskwietsch, Braunkohlenheizung, einstürzenden und verfallenen Häusern/Wohnungen, zerplatzten Wasserleitungen und kaputten Strassen, zu Weihnachten gab´s die staatlich verordneten 2 Apfelsinen aus Spanien pro Person, dazu wer Kinder hatte paar Bananen und zwei Kilo Cubaorangen, Kleinanzeigen wie "tausche 1,5 m² Keramikfliessen gegen 2 Autoreifen", Zeitungen wie "Neues Deutschland" oder die örtliche Tageszeitung, in der das gleiche nochmal - jedoch verkürzt dafür einen Tag später drin stand, FDGB Ferienheim mit Zählappellen vor den gemeinsamen Mahlzeiten, gutes Bier oder Wein bekam man nur mit guten Beziehungen zum Kosum-Händeler, Mauschelei und Kungelei Allerorten bis zur bösartigen Verleumndung mit schlimmen Folgen für den Betreffenden, Stasigefängnissen, Todesurteile und Verkauf von "Staatsbürgern der DDR" gegen Bares an den Westen, nahtlose Kontrolle aller Lebensbereiche vom Politbüro bis zum Dorfpolizisten - von den "Jungen Pionieren" bis zu den Altersheimen, vergammelte und stinkende Krankenhäuser, abbruchreife Fabriken und hochgradig vergiftete Landschaften, Flüsse und Seen...etc.

Und erfolgreich studieren konnten auch in der Zone nur diejenigen, die neben dem nötigen materiellen Hintergrund auch über gute Beziehungen verfügten. Und wenn die Eltern zu den sogenannten Besserverdienenden gehörten, gab es ebensowenig Bafög wie hierzulande, nämlich gar keins.
Die anderen benötigten wir hier eine gehörige Portion Idealismus und neben viel Ehrgeiz auch jede Menge Glück...

mggelheimer
03.04.2006, 15:34
Oje - welch verklärter Blick zurück in die schöne Zeit... http://www.smiliecenter.de/smilies/smilies_traurige010.gif (http://www.smiliecenter.de/)...[size=2][color=navy]von Trabant und Moskwietsch, Braunkohlenheizung, einstürzenden und verfallenen Häusern/Wohnungen, zerplatzten Wasserleitungen und kaputten Strassen, zu Weihnachten gab´s die staatlich verordneten 2 Apfelsinen aus Spanien pro Person, dazu wer Kinder hatte paar Bananen und zwei Kilo Cubaorangen, Kleinanzeigen wie "tausche 1,5 m² Keramikfliessen gegen 2 Autoreifen", Zeitungen wie "Neues Deutschland" oder die örtliche Tageszeitung, in der das gleiche nochmal - jedoch verkürzt dafür einen Tag später drin stand, FDGB Ferienheim mit Zählappellen vor den gemeinsamen Mahlzeiten,

Was du da alles so raus liest!? :rolleyes: Ich habe da etwas von einem, seiner Meinung nach besseren Schulsystem gelesen! aber der Rest? ...schon abenteuerlich!
Oder ist das Schulsystem der ehem. DDR zwanghaft an die Unterversorgung gekoppelt? Wenn dem so ist, würde mich eine logische Erklärung deinerseits, dafür interessieren!

kritiker_34
03.04.2006, 15:38
Bezugnehmend auf die Diskussionen um das Schulsystem in Deutschland will auch ich meine Meinung sagen. Ich bin heute mehr als froh, dass meine drei Kinder in der DDR zur Schule gehen und anschließend studieren durften.
Ja, es stimmt. Wir gehörten nicht zu den 250 000 Bürgerrechtlern, die Ver-
änderungen einforderten und dafür verfolgt und gedemütigt wurden. Aber wo sind diese Leute heute? In den meisten Fällen sind sie abgetaucht, weil sie sich schämen. Oder sie äußern sich lari fari wie Thierse zu all' den nicht mehr
reperablen Problemen in diesem Land. Auch sie schämen sich für das, was sie heute jeden Tag aufs Neue erleben müssen. Nimmt man nur die Schulstruk-tur für sich, und das mal ohne das zweifellos vorhandene ideologische Geschwafel, heraus, so war das Schulsystem der DDR in Europa ohne Konkurrenz. Wie hätten ansonsten solche Länder wie Norwegen, Finnland, Cuba, Russland, Griechenland u.a. dieses System übernehmen können? Finnland und Norwegen haben heute noch diese Strukturen.
Da mußte nicht über Ganztagesschulen diskutiert werden. Es gab sie! Da mußte nicht über Gewalt an Schulen gesprochen werden. Es gab keine! Da mußte nicht über die Autorität eines Lehrers gerungen werden. Es gab sie! Da mußte nicht über Freizeitangebote nach der Schule verhandelt werden. Es gab sie! Es mußte nicht über kostenlosen Milchausschank an Kinder bis zur 3. Klasse in der großen Pause diskutiert werden. Es gab ihn!
Da brauchten Eltern keine schlaflosen Nächte verbringen.Sie brauchten keine finanziellen Ängste leiden, ob sie ihr Kind mit zur Klassenfahrt schicken können oder nicht. Jedes Kind konnte mitfahren! Kein Kind mußte darauf selbst verzichten! Aber, und jetzt kommt das Problem! Eigentlich brauchten wir uns ja gar nicht zu streiten. Denn z. Bsp. unsere Bundeskanzlerin oder Herr Thierse haben das ja auch alles selbst, später dann ihre Kinder, geniesen können! Grundschule, POS,Oberschule,Fachschule,Fachhochschule und Universität - Begriffe, die wie Oel an einem herunterfließen! Klar, eindeutig und für alle Kinder gleichermaßen möglich! Ach ja, ich bin schon wieder in der DDR, und nicht in der Gegenwart! Und schon gar nicht in der Zukunft. Denn eine solche gibts für Kinder in diesem Deutschland nur für Reiche!


also ich habe nix dagegen, wenn teilbereiche übernommen werden, aber der Knackpunkt um den es in der BRDDR geht, ist der Umstand, dass DEUTSCH nicht automatisch an allen Kinderkrippen, Kindergärten und Schulen Pflicht ist.

Ansonsten muss eben das Leistungsprinzip irgendwie auch in der Schule berücksichtigt werden.

NUR anwesenheit, zahlt sich eben nicht aus auf Dauer in einer Firma.

Ok, ansonsten, da ich nie in der DDR gelebt habe, verlasse ich diesen Strang wieder.

Klopperhorst
03.04.2006, 15:38
Das das polytechnische Schulsystem der DDR diesem Dreck hier haushoch überlegen war, ist allseits bekannt.

Der Leistungseinbruch der Schüler nach Übernahme der BRD-Schultypen ist ein offenes Geheimnis, und viele Wissenschaftler haben das auch objektiv nachgewiesen.

Heute wird getönt, wie toll das Schulsystem beispielsweise in Bayern sei, dabei ist es der letzte Mist, denn es ist nicht naturwissenschaftlich ausgerichtet und führt zur sozialen Segregation, denn nur die Bemittelten können ihre Kinder auch auf Privatschulen oder höhere Lehranstalten schicken.

Wirklich erbärmlich, daß keiner die Überlegenheit des DDR-Schulsystems im Westen anerkennt, dabei profitiert gerade der Westen von der Abwanderung der noch in der DDR ausgebildeten Fachkräfte und Wissenschaftler.

Settembrini
03.04.2006, 15:48
Der Leistungseinbruch der Schüler nach Übernahme der BRD-Schultypen ist ein offenes Geheimnis, und viele Wissenschaftler haben das auch objektiv nachgewiesen.

Kann der nicht auch darauf zurueckzufuehren sein, dass die Schueler durch die Erhoehung der an sie gestellten Ansprueche ueberfordert waren?


Heute wird getönt, wie toll das Schulsystem beispielsweise in Bayern sei, dabei ist es der letzte Mist, denn es ist nicht naturwissenschaftlich ausgerichtet und führt zur sozialen Segregation, denn nur die Bemittelten können ihre Kinder auch auf Privatschulen oder höhere Lehranstalten schicken.

Was habt ihr nur immer mit Privatschulen? Die sind nun einmal per se eine elitaere Erscheinung.
Naturwissenschaftliche Ausrichtung ist ja schoen und gut. Was aber, wenn ein Schueler seine Begabungen auf anderen Feldern hat als den naturwissenschaftlichen?


Wirklich erbärmlich, daß keiner die Überlegenheit des DDR-Schulsystems im Westen anerkennt, dabei profitiert gerade der Westen von der Abwanderung der noch in der DDR ausgebildeten Fachkräfte und Wissenschaftler.

?(

Jetzt profitieren wir auf einmal von der Abwanderung?
Da soll noch einer durchblicken...

SLOPPY
03.04.2006, 16:17
Was du da alles so raus liest!? :rolleyes: Ich habe da etwas von einem, seiner Meinung nach besseren Schulsystem gelesen! aber der Rest? ...schon abenteuerlich!
Oder ist das Schulsystem der ehem. DDR zwanghaft an die Unterversorgung gekoppelt? Wenn dem so ist, würde mich eine logische Erklärung deinerseits, dafür interessieren!

Gehörst Du etwa auch zu den Zonennostalgikern ? Ausserdem lies meine letzten Sätze und höre nicht bei Cubaorangen auf...

Andreas63
03.04.2006, 16:24
Und erfolgreich studieren konnten auch in der Zone nur diejenigen, die neben dem nötigen materiellen Hintergrund auch über gute Beziehungen verfügten. Und wenn die Eltern zu den sogenannten Besserverdienenden gehörten, gab es ebensowenig Bafög wie hierzulande, nämlich gar keins.
Die anderen benötigten wir hier eine gehörige Portion Idealismus und neben viel Ehrgeiz auch jede Menge Glück...
Sehr guter Beitrag.
Schon Abitur konnte nicht jeder machen, der wollte, da die Menge der Abiturienten und späteren Studenten ebenfalls der Planung unterlag. Es sei denn, man hat sich 'freiwillig' zur Armee verpflichtet.

mggelheimer
03.04.2006, 16:33
Gehörst Du etwa auch zu den Zonennostalgikern ? Ausserdem lies meine letzten Sätze und höre nicht bei Cubaorangen auf...


Ich gehöre gar keinem Nostalgikerklub an. Fakt ist, das BRD-Klippschulsystem ist eine Produktionsanlage für allerhand asoziales Gesocks.
Da tut es not über den eigenen Tellerrand zu schauen, und Ideen und Vorschläge nicht gleich mit dem Stigma von Ostalgi zu belegen.

Ich habe im übrigen alles gelesen, fand es aber quatsch den ganzen Mist zu zitieren, schließlich war diese Polemik völlig sinnfrei!

mggelheimer
03.04.2006, 16:36
Sehr guter Beitrag.
Schon Abitur konnte nicht jeder machen, der wollte, da die Menge der Abiturienten und späteren Studenten ebenfalls der Planung unterlag. Es sei denn, man hat sich 'freiwillig' zur Armee verpflichtet.
Jung Junge, haben hier alle ein Brett vor´m Kopf? Was hat das ganze mit der Überlegung zu tun, Teile diese Schulsystems, wenn sie denn als gut befunden werden sollten, zu übernehmen? Weil sich damals ein Abiturient verpflichten musste, muss das doch heute nicht gelten, - oder doch?

mggelheimer
03.04.2006, 16:40
Ansonsten muss eben das Leistungsprinzip irgendwie auch in der Schule berücksichtigt werden.

NUR anwesenheit, zahlt sich eben nicht aus auf Dauer in einer Firma.



ich denke im Osten wurde das Leistungsprinzip stärker beachtet, auch wenn jeder Troll versucht wurde durchzuschleifen. Aber solche Zustände, wie aktuell im Gespräch, gab es da nichtmal ansatzweise. Da herrschte noch Zucht und Ordnung!

SLOPPY
03.04.2006, 16:41
Das das polytechnische Schulsystem der DDR diesem Dreck hier haushoch überlegen war, ist allseits bekannt.

Das was Du als diesen Dreck bezeichnest, war das einst beste Schulsystem der Welt, bevor die pseudopädagogischen Gutmenschen mit ihrem antiautoritären Geschwätz, ihrem Sozialkompetenzgesabber und grünem Gelaber die Schulen als ideale Basis zur Unterwanderung und Eroberung der deutschen bürgerlichen Mitte erkannten und durchführten.


Und was kommt dabei raus ? Zu Beginn jedes Schuljahres scheint den Pseudopädagogen und "Experten" was neues einzufallen, das den Unterhaltungswert der Lehranstalten weiter steigert. In bayerischen Schulen wird beispielsweise "ALF" unterrichtet: "Allgemeine Lebenskompetenzen und Fertigkeiten."
Alf, der gleichnamige ausserirdische beinahe Katzenfresser, würde sich schief lachen. Bekannt ist nur, dass diesser Unterricht bereits bei elfjährigen zuverlässig das Interesse am Kiffen befördert.


Wenn es nicht gerade schulfrei für eine vom Lehrpersonal begleitete Friedensdemo gibt, steht hier die Geschlechts- und dort die Umwelterziehung an. Nicht zu vergessen fachübergreifende Schwerpunkte wie MultikultiKunde, Nachhaltigkeits- und Gegen-rechte-Gewalt-Sensibilisierung. Die Lehrergewerkschaft GEW hat sogar eine Studie zum Thema "Lesben und Schwule in der Schule" angefertigt und klagt: "Die Lehrer haben fast kein geeignetes Material."

Zum Glück geht die Hauptstadt Pobereit voran: "Ganz normal anders – lesbisch, schwul, bi," heisst ein an Berliner Schulen eingesetztes Lehrbuch. Damit die so vermittelte Lebenskompetenz so richtig aufblüht, können ja Sekundärfertigkeiten wie Rechnen und Schreiben entsprechend in den Hintergrund treten.

tommy3333
03.04.2006, 18:01
Es ist vielleicht weniger das Schulsystem, sondern vielmehr die beteiligten Schüler, Lehrer, Eltern und auch die staatl. Behörden. Wenn Schüler faul und sind und sich ihren Respekt, den sie durch Leistung nicht bekommen (sondern dafür als "Streber" gelten),durch Gewalt gegen andere Schüler zu erlangen suchen, wenn Lehrer unmotiviert ihren Unterricht abspulen und ohnmächtig der Gewalt von Schülern zusehen und von den Behörden in den Regen gelassen werden, wenn Eltern mit Anwälten anrücken können, wenn sie ihre Sprösslinge "ungerecht" behandelt fühlen, wenn Leistung immer weniger gefordert wird (z.B. durch die Möglichkeit, naturwiss. Fächer abzuwählen), und die Politik zu alledem blind dazu schweigt, wenn jahrelang im Bildungswesen gekürzt wird und immer weniger Lehrer für immer mehr Schüler da sein müssen, wenn schon in pol. Debatten gestritten werden muss, dass man die dt. Sprache auf Schulhöfen zur Pflicht machen soll - ja dann versagt JEDES Schulsystem.

Klopperhorst
03.04.2006, 18:14
Jetzt profitieren wir auf einmal von der Abwanderung?
Da soll noch einer durchblicken...

1,5 Mio junge, qualifizierte Menschen sind seit 1990 in den Westen gegangen.

Diese wurden großteils im DDR-Schulsystem ausgebildet.

Hiesige Unternehmer haben mir schon oft gesagt, daß die Jahrgänge vor 1991 aus dem Osten fachlich sehr gut ausgebildet sind, vor allem, was naturwissenschaftlich/mathematisches Denken anbelangt.

Der ganze Ostblock war schulisch dem Westsystem überlegen, nichtzuletzt haben Russen, Rumänen und DDR-Schüler die internationalen Preise der Mathematikolympiaden abgeräumt.

kritiker_34
03.04.2006, 19:04
ich denke im Osten wurde das Leistungsprinzip stärker beachtet, auch wenn jeder Troll versucht wurde durchzuschleifen. Aber solche Zustände, wie aktuell im Gespräch, gab es da nichtmal ansatzweise. Da herrschte noch Zucht und Ordnung!

Das glaube ich, da ich ja aus Erzählungen in etwa weiss wie es bei euch zuging.

Nun müssen wir eben sehen, wie man eventuell Teilbereiche des DDR Systems auf die jetzige Situation überträgt, ohne dass es gleich wieder "diktatorisch" für alle sein muss.

Der Unterschied besteht wohl darin, dass wir eine Pallette an Modellen brauchen, welche den regionalen und historischen Gegebenheiten Rechung tragen.

Ich bin kein Freund von der Devise, dass eine Schule in Bayern, nach genau dem gleichen Prinzip organisiert werden muss, wie z.B. in Brandenburg oder Sachsen.

DAS ist doch eines der schönsten Charakteristika der deutschsprachigen Kultur, dass wir diese Fülle an Dialekten und regional Eigenheiten haben.

Diese gilt es zu pflegen, weil ich sonst z.B. doch keinen neuen Ostfriesen Witz von Otto Walkes über Bayern zu hören bekomme.

Für ALLE PROBLEME gibt es Lösungen.

"Schönbohm fordert Arrest für gewaltbereite Schüler"

Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) fordert drastische Strafen für gewaltbereite Jugendliche. «Intensivtäter sollten wissen, wo ihre Grenzen in einem Rechtsstaat liegen», sagte Schönbohm gestern.
Weiter sagte er: «Wir sollten darüber nachdenken, kriminelle Schüler von der Schule zu verweisen und sie dann für ein paar Tage in einem Erziehungsheim oder auch in einem Jugendgefängnis unter Arrest zu stellen.»
Er forderte außerdem die Ausweisung von Ausländern, welche die deutsche Sprache nicht erlernen wollen. Zudem soll die Zusammenarbeit zwischen den Schulen und der Polizei verbessert werden, um Zuständen wie in Berlin entgegenzuwirken.

http://shortnews.stern.de/start.cfm?overview=1&id=617140&rubrik1=Politik&rubrik2=Bundesl%C3%A4nder&rubrik3=Brandenburg&sort=3&sparte=9

kritiker_34
03.04.2006, 19:08
1,5 Mio junge, qualifizierte Menschen sind seit 1990 in den Westen gegangen.

Diese wurden großteils im DDR-Schulsystem ausgebildet.

Hiesige Unternehmer haben mir schon oft gesagt, daß die Jahrgänge vor 1991 aus dem Osten fachlich sehr gut ausgebildet sind, vor allem, was naturwissenschaftlich/mathematisches Denken anbelangt.

Der ganze Ostblock war schulisch dem Westsystem überlegen, nichtzuletzt haben Russen, Rumänen und DDR-Schüler die internationalen Preise der Mathematikolympiaden abgeräumt.

ist die Zahl von 1,5 Mio richtig?
In der Qualitätsanalyse kann ich zustimmen, da diejenigen welche ich selber getroffen habe, alle eine sehr guten Eindruck in punkto Wissen vermittelt haben.

RosaRiese
03.04.2006, 19:47
Nun müssen wir eben sehen, wie man eventuell Teilbereiche des DDR Systems auf die jetzige Situation überträgt, ohne dass es gleich wieder "diktatorisch" für alle sein muss.Auf das Schulsystem bezogen brauchst du nur jedwede ideologische Beeinflussung, was sowohl die Lehrpläne als auch die Lerninhalte betrifft entfernen.

Klopperhorst
03.04.2006, 19:54
Auf das Schulsystem bezogen brauchst du nur jedwede ideologische Beeinflussung, was sowohl die Lehrpläne als auch die Lerninhalte betrifft entfernen.

Natürlich. Staatsbürgerkunde und Fahnenappell stellten ja nun nicht die Kernelemente dar, obwohl man letzteres auch wieder einführen könnte.

Ich denke da aber auch an polytechnisches Arbeiten (PA), Werkunterricht und "Schulgarten", Fächer wie sie in der DDR-Schule Standard waren.

Fritz Fullriede
03.04.2006, 21:10
Bei euch hiess auch alles Oberschule was im 1.Stock angesiedelt war.Träumt euch euer untergeganges KZ ruhig schön zurecht.Ich hätte auf jeden Fall keine lUst gehabt,das meine Eltern zwangsweise SED-Mitglied,nur damit ich hätte studieren dürfen.Wie toll-schlau-gebildet die Zonis waren durfte ich nach der Wende in unserem Betrieb erfahren.Die Heinis konnte man erstmal mehr als ein Jahr anlernen bevor die überhaupt etwas selbständig auf die Reihe bekommen haben!

SLOPPY
03.04.2006, 21:18
In der Qualitätsanalyse kann ich zustimmen, da diejenigen welche ich selber getroffen habe, alle eine sehr guten Eindruck in punkto Wissen vermittelt haben.

Stimmt, kann ich bestätigen!

Nach der Deutschen Vereinigung hatten wir (ich war damal Teamleiter bei IBM) mehrere neue Mitarbeiter aus Sachsen, Thüringen und Ost-Berlin.
Die hatten Super Basis Kenntnisse, konnten sich dadurch schnell einarbeiten und sind sogar was "geworden"...Ihr Englisch war grauenvoll, aber das haben sie schnell aufgeholt.

Klopperhorst
03.04.2006, 21:43
Bei euch hiess auch alles Oberschule was im 1.Stock angesiedelt war.Träumt euch euer untergeganges KZ ruhig schön zurecht.

Von Rücksehnung ins KZ kann keine Rede sein. Ich kenne niemanden, der sich dies ernsthaft wünscht.

Jedoch wäre es angebracht, auch einige vorteilhafte Dinge aus der DDR zu übernehmen, und zwar nicht nur den Rechtsabbiegepfeil.

mggelheimer
03.04.2006, 21:45
Bei euch hiess auch alles Oberschule was im 1.Stock angesiedelt war.Träumt euch euer untergeganges KZ ruhig schön zurecht.Ich hätte auf jeden Fall keine lUst gehabt,das meine Eltern zwangsweise SED-Mitglied,nur damit ich hätte studieren dürfen.
Das war ja wohl unter aller Kanone.
Was haben bestimmte Elemente des Schulsystems die ewtl. in die Gegenwart übernommen werden können, mit SED-Mitgliedschaft zu tun? ...und wenn die DDR ein KZ war, frage ich mich was diese ganzen Nazi-Opfergruppen immer rum jammern, ganz so schlimm wie immer berichtet kann es in einem KZ augenscheinlich nicht gewesen sein!?