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Vollständige Version anzeigen : rassismus auf dem fussballplatz



ernesto, die katze
31.03.2006, 16:17
Jedes zweite Spiel ist ein Martyrium: Der Leipziger Stürmer Adebowale Ogungbure wird angespuckt, als "Nigger" beschimpft, Zuschauer imitieren Affenlaute. Dann riss ihm einmal der Geduldsfaden, er hob den Arm zum Hitlergruß. Bei SPIEGEL ONLINE spricht er über Fußball im Feindesland. [...] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,408914,00.html

widerwärtig.

in deutschland sind solche rassistischen hetztiraden gegen farbige fussballspieler ja gott sei dank noch nicht unbedingt überall normalität, wie beispielsweise in italien oder spanien, aber nichtsdestotrotz ist es auch, und gerade hier, denn woanders haben wir keinen wirklichen einfluss darauf, menschenverachtender unfug, den es - wie so ziemlich jede politisierung des sports - zu bekämpfen gilt, deshalb ist es mehr als lobenswert, dass die fifa sich nun daran macht, härtere strafen für rassistische fans auszuarbeiten und durchzusetzen!

melamarcia75
31.03.2006, 16:22
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,408914,00.html

widerwärtig.

in deutschland sind solche rassistischen hetztiraden gegen farbige fussballspieler ja gott sei dank noch nicht unbedingt überall normalität, wie beispielsweise in italien oder spanien, aber nichtsdestotrotz ist es auch, und gerade hier, denn woanders haben wir keinen wirklichen einfluss darauf, menschenverachtender unfug, den es - wie so ziemlich jede politisierung des sports - zu bekämpfen gilt, deshalb ist es mehr als lobenswert, dass die fifa sich nun daran macht, härtere strafen für rassistische fans auszuarbeiten und durchzusetzen!

Hier in Italien haben wir halt schwarze Spieler nicht so gerne :cool:
Wozu auch? Wir haben viele gute autochtone Italiener :cool:

Lahn12
31.03.2006, 16:55
Da habt ihr Glück gehabt. Bei uns Deutschen ist das mit den guten Fußballern leider vorbei. Dafür haben wir Mannschaften die fast gänzlich aus Negern bestehen. z.B. der SC Freiburg.
Wer will sowas sehen?

Lahn12
31.03.2006, 16:57
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,408914,00.html

widerwärtig.

in deutschland sind solche rassistischen hetztiraden gegen farbige fussballspieler ja gott sei dank noch nicht unbedingt überall normalität, wie beispielsweise in italien oder spanien, aber nichtsdestotrotz ist es auch, und gerade hier, denn woanders haben wir keinen wirklichen einfluss darauf, menschenverachtender unfug, den es - wie so ziemlich jede politisierung des sports - zu bekämpfen gilt, deshalb ist es mehr als lobenswert, dass die fifa sich nun daran macht, härtere strafen für rassistische fans auszuarbeiten und durchzusetzen!
Was jucken mich die schwarzen Spieler. Sollen sie doch woanders ihre Millionen verdienen. Bei dem Gehalt könnten mich alle im Stadion als weiße Kartoffel o.ä. bezeichnen. Dann würde natürlich niemand "Rassismus" schreien, sondern es als Mentalität darstellen.

Einsatzleiter
31.03.2006, 17:00
Da habt ihr Glück gehabt. Bei uns Deutschen ist das mit den guten Fußballern leider vorbei. Dafür haben wir Mannschaften die fast gänzlich aus Negern bestehen. z.B. der SC Freiburg.


wer will dann noch dass der "deutsche" Verein gewinnt?
Dann drückt man doch lieber den Russen die Daumen, weil die wenigstens noch echt sind!! :cool: :cool: :cool:

Montana
31.03.2006, 17:01
Da habt ihr Glück gehabt. Bei uns Deutschen ist das mit den guten Fußballern leider vorbei. Dafür haben wir Mannschaften die fast gänzlich aus Negern bestehen. z.B. der SC Freiburg.
Wer will sowas sehen?


Fussballfans wollen sowas sehen.
Es interessiert doch keinen echten Sportfan, ob ein Spieler weiss oder schwarz ist.

Einsatzleiter
31.03.2006, 17:04
Fussballfans wollen sowas sehen.
Es interessiert doch keinen echten Sportfan, ob ein Spieler weiss oder schwarz ist.

das Spiel ist wohl immer noch interessant, aber wem soll man denn dann die Daumen drücken?

Montana
31.03.2006, 17:09
das Spiel ist wohl immer noch interessant, aber wem soll man denn dann die Daumen drücken?

Der Mannschaft seines Vertrauens.
Ich bin doch nicht Fan einer Mannschaft wegen der Hautfarbe der Spieler.

Gott-Los
31.03.2006, 17:20
Die Leute haben echt keine anderen Sorgen... So ein Pack...

Sauerländer
31.03.2006, 17:50
Ich würde das -wie so vieles- etwas differenzierter betrachten wollen.

Einerseits ist es vollkommen richtig: Ins Stadion geht man nicht aus rassenpolitischen Gründen, sondern weil man seinen Verein spielen (und möglichst gewinnen) sehen möchte. Ob da jetzt ein Weisser oder ein Schwarzer der ist, der mit einem Fallrückzieher für den eigenen Club das Tor des Jahres schießt, ist vollkommen Pappe.

Andererseits ist Fußballfandasein mehr als nur ein Interesse an der Beobachtung eines Spiels und -ansatzweise neutrale- Freude darüber, gelungene Spielzüge beobachten zu können.
Fußballfandasein ist Stehen, Enge, Stimme weg - und lokalpatriotische Identifikation. Ein Verein steht nie nur "für sich selbst", die Mannschaft steht immer auch auf dem Platz als ausführendes Organ der Gemeinschaft der jeweiligen Stadt (oder des Stadtteils bei Städten mit mehreren hochklassigen Vereinen).

Und da kommt es eben ein wenig seltsam daher, wenn jemand (der meinetwegen auch der beste Spieler der ganzen Truppe sein kann oder was auch immer), dem ich schon auf hundert Meter ansehe, dass er eben keiner "von uns" ist, nun eben dadurch, dass er am Kampf "für uns" beteiligt wird, doch einer "von uns" sein soll.
Wenn das nun so weit geht, dass die Mehrheit der Mannschaft (Einzelne kann man da ja als sportliche "Fremdenlegionäre" noch ins Bild integrieren) derart identifikationsunfähig wird, dann ist es nicht mehr nur seltsam - dann ist es nicht mehr in Ordnung.
Das ist nicht den jeweiligen Spielern selber anzulasten (wozu auch, ich erinnere mich beispielsweise gerne an Julio Cesar, von dem ich immer noch meine, dass ihm ein Denkmal gesetzt gehört), sondern den Verhältnissen, die dazu führen, dass jeder Klub über einem gewissen Niveau nur noch den Kader international zusammenkauft, statt eigenen Nachwuchs heranzuziehen.

Peinlich ist es, wenn dann mancher (oder die ganze Tribüne) glaubt, etwa farbige Spieler mit Bananen beschmeissen zu müssen [bei Olli Kahn ist das ja wenigstens noch lustig - oder war es zumindest mal...], noch dazu, wenn der eigene Verein ebenfalls welche hat und die dann begeistert beklatscht werden.

Sowas zeugt schlicht und einfach vom Nichtvorhandensein menschlichen Anstands. Der Farbige im Schalketrikot ist nicht verachtenswert wegen seiner Hautfarbe, sondern wegen seines Trikots ( :D ).

Wiederum andererseits bleibt die Tatsache, dass das Unbehagen vieler Fans der Republik ob buntester Multikultikader keineswegs immer unberechtigt ist, und dass das dann direkt wieder kampagnenweise niedergeknüppelt werden soll, ist bestenfalls zeitgeisttypisch.
Es stellt sich nur die Frage mit aller Vehemenz, ob man das so zum Ausdruck bringen muss.


Zum Schluss sei noch angemerkt, dass die Tribünen schon seit langem immer auch als Ort gedient haben, wo das krakeelt wurde, was nicht krakeelt werden durfte. Wer in der entsprechenden Zeit Stadiongänger war, kann sich vielleicht noch an die "Baader"! Baader!"-Sprechchöre erinnern...

Einsatzleiter
31.03.2006, 18:30
Wer in der entsprechenden Zeit Stadiongänger war, kann sich vielleicht noch an die "Baader"! Baader!"-Sprechchöre erinnern...

ich kenn nur einen Baader, den Andreas Baader!
aber der wird wohl kaum gemeint gewesen sein, oder?? :) :)

Sauerländer
31.03.2006, 18:31
ich kenn nur einen Baader, den Andreas Baader!
aber der wird wohl kaum gemeint gewesen sein, oder?? :) :)
Doch, exakt der war gemeint.

Einsatzleiter
31.03.2006, 18:37
Doch, exakt der war gemeint.

da muss ich ja auch auf den Fußballplatz, wenn die Fans so fortschrittlich sind! :) :)

Sauerländer
31.03.2006, 19:04
da muss ich ja auch auf den Fußballplatz, wenn die Fans so fortschrittlich sind! :) :)
Waren. Das ist wie gesagt lange her. Es sei denn Du gehst zu St Pauli oder Chemie Leipzig.
Zumal es dabei eher ums Normalbürgeranpöbeln als um einen Gesinnungsbeweis ging. Wie heute eben auch - ein guter Teil der Leute mit gelegentlichem Kontrollverlust über den rechten Arm denkt sich da eher wenig bei.

WALDSCHRAT
31.03.2006, 20:05
ich kenn nur einen Baader, den Andreas Baader!
aber der wird wohl kaum gemeint gewesen sein, oder?? :) :)

Ich empfehle Dir als Wirtschaftsfritze einen anderen Baader:

Kurze Rezension einer seiner durchweg inteteressant zu lesenden Bände:

http://www.faz.net/s/RubB5434CC6062345F4966C2A37B62956E3/Doc~E94D3E82F745E469CA7F66BFF9C8B75A8~ATpl~Ecommon ~Scontent.html

Quelle: FAZ, 09.01.2006

:)

Gruß

Henning

Settembrini
31.03.2006, 20:20
Sowas zeugt schlicht und einfach vom Nichtvorhandensein menschlichen Anstands. Der Farbige im Schalketrikot ist nicht verachtenswert wegen seiner Hautfarbe, sondern wegen seines Trikots.

Ganz genau. :]


Wiederum andererseits bleibt die Tatsache, dass das Unbehagen vieler Fans der Republik ob buntester Multikultikader keineswegs immer unberechtigt ist, und dass das dann direkt wieder kampagnenweise niedergeknüppelt werden soll, ist bestenfalls zeitgeisttypisch.
Es stellt sich nur die Frage mit aller Vehemenz, ob man das so zum Ausdruck bringen muss.

Missstimmung der Fans ob mangelnden regionalen Identifikationspotenzials der Mannschaft kann ich durchaus verstehen, wenn auch nicht persoenlich nachvollziehen. Das Beschimpfen farbiger Spieler jedoch ist schlicht primitiv und hat mit der Thematik, dass zuwenig deutsche Talente in den Teams vertreten sind (wobei der Trend der letzten jahre ja gluecklicherweise durchaus wieder in die andere Richtung geht, was meines Erachtens viel zu wenig beachtet wird) ueberhaupt nichts zu tun. Daher ist der letzte Satz von dir der entscheidende: Man sollte das eben nicht in dieser Weise zum Ausdruck bringen!

In Spanien erging uebrigens juengst ein Beschluss, demzufolge Rassismus in Stadien strengstens geahndet werden soll. Die vorgesehen Strafen reichen von drastischen Geldbussen bis hin zum Zwangsabstieg im Wiederholungsfall.
Gute Sache, sollte UEFA-weit so gehandhabt werden. Dann waere Cottbus auch endlich mal wieder raus aus dem bezahlten Fussball :2faces:

Grosshimrinde
31.03.2006, 20:30
in deutschland sind solche rassistischen hetztiraden gegen farbige fussballspieler ja gott sei dank noch nicht unbedingt überall normalität, wie beispielsweise in italien oder spanien, aber nichtsdestotrotz ist es auch, und gerade hier, denn woanders haben wir keinen wirklichen einfluss darauf, menschenverachtender unfug, den es - wie so ziemlich jede politisierung des sports - zu bekämpfen gilt, deshalb ist es mehr als lobenswert, dass die fifa sich nun daran macht, härtere strafen für rassistische fans auszuarbeiten und durchzusetzen!Wir haben hier immer noch Meinungsfreiheit (außer Holoco$t).

Daher dürfen auch Leute, die lieber keine Schwarzen in der Bundesliga mögen, ihre Meinung sagen.

Oder will die FIFA die Demokratie abschaffen? ?(

ernesto, die katze
31.03.2006, 20:35
[...]
Wiederum andererseits bleibt die Tatsache, dass das Unbehagen vieler Fans der Republik ob buntester Multikultikader keineswegs immer unberechtigt ist, und dass das dann direkt wieder kampagnenweise niedergeknüppelt werden soll, ist bestenfalls zeitgeisttypisch.
Es stellt sich nur die Frage mit aller Vehemenz, ob man das so zum Ausdruck bringen muss. [...]genau das ist es ja nicht, oder sind farbige fussballspieler irgendein größeres problem für die gesellschaft? nö, oder?

Sauerländer
31.03.2006, 20:48
genau das ist es ja nicht, oder sind farbige fussballspieler irgendein größeres problem für die gesellschaft? nö, oder?
Die können im Zweifelsfall genausogut Fußball spielen - manchmal auch besser (wobei es bei Brasilianern ja häufig launeabhängig ist. Wenn die Lust haben, spielen sie wie die jungen Götter, aber ansonsten...), aber das ist ja eben nicht das einzige, um was es geht.

Klar kann man sich (theoretisch, die Kohle würde vermutlich auch Bayern nicht aufbringen) einen Kader aus den besten Spielern der Erde zusammenkaufen, der dann auch -wenn die Jungs aufeinander eingespielt sind- selten unter 6:0 gewinnt.
Aber (abgesehen davon, dass das irgendwann langweilig wird) wer will sich sowas ernsthaft auf Dauer angucken?

Wie gesagt, es geht eben nicht nur darum, dass die Herrschaften ordentlich kicken. Man merkt das immer wieder an diesen Publikumslieblingen, die nicht nur dem eigenen Volk entstammen, sondern auch noch (wie selten das heute bereits geworden ist...) aus der gleichen Stadt kommen und am Ende gar noch aus der Nachwuchsabteilung des eigenen Vereins kommen.
In Dortmund z.B. war Lars Ricken so ein Fall.

ernesto, die katze
31.03.2006, 20:57
wenn man lokale jugendförderung für etwas gutes hält, und ich halte lokale jugendförderung für etwas gutes, dann sollte man - sofern man seine zwei hirnzellen beieinander hat - seine wut vielleicht nicht unbedingt an letzten endes vollkommen unbeteiligten farbigen spielern auslassen, sondern wenn schon denn schon, bei den verantwortlichen.

Sauerländer
31.03.2006, 21:02
wenn man lokale jugendförderung für etwas gutes hält, und ich halte lokale jugendförderung für etwas gutes, dann sollte man - sofern man seine zwei hirnzellen beieinander hat - seine wut vielleicht nicht unbedingt an letzten endes vollkommen unbeteiligten farbigen spielern auslassen, sondern wenn schon denn schon, bei den verantwortlichen.
Klar. Nur stellen die sich eben nie auf den Platz und lassen sich anbrüllen - sie werden wissen, warum. (und soweit, dass Fans Geld sammeln und Auftragsmörder engagieren, sind wir noch nicht - auch wenn das im Falle des Gespanns Meier/Niebaum ein verführerischer Gedanke wäre... ;) )
Und wenn man keine Ursachen, sondern nur Symptome "zu packen kriegt", trifft mancher eben lieber den überwiegend Falschen als gar keinen.