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Vollständige Version anzeigen : Woher kommt der moderne Anti-Amerikanismus



bernhard44
24.03.2006, 12:57
Anti-Amerikanismus

Es ist eigentlich relativ simpel. Die Scham und der Selbsthass vor dem eigenen Versagen, der eigenen Schwäche, der eigenen Ohnmacht, werden projiziert auf die momentan einzige Weltmacht USA.
Die Uneinigkeit und Unfähigkeit Europas und der Nato fordert die USA ja geradezu heraus, die sich selbst auferlegte Rolle, des Weltpolizisten zu spielen und Grenzen auszutesten.
Das die USA-Administration auf Grund ihrer schlechten Berater genug Fehler dabei macht, tut sein Übriges und gießt Öl ins Feuer der Anti-Amerika Fraktion.
Die Bush-Regierung, und besonders der Präsident selbst tragen mit ihren, um es vorsichtig zu sagen, ungeschickten Äußerungen und Handlungen, zum negativ Bild der USA bei. Doch immer öfter hat man dabei den Eindruck, das Bush wirklich meint was er sagt bzw. das er von der Richtigkeit seiner Mission überzeugt ist. Und das scheint einigen in Europa, und speziell Deutschland, unheimlich zu sein!
Doch das ist nicht der alleinige Grund, für den wachsenden Anti-Amerikanismus. Der Anti-Amerikanismus ist ein gehätscheltes Kind der radikal-linken aber auch rechten Szenerie, die damit gern ihren eigentlichen Antisemitismus kaschieren möchte. Wer die „Supermacht“ USA kritisiert oder attackiert, gilt als kritischer Geist und moralisch überlegen.
Nur ist es wesentlich bequemer die USA anzugehen, als seine Kritik offen gegen Israel und seine Politik zu richten.
Das kann man unter anderem, daran erkennen, dass diese Form des Anti-Amerikanismus ein spezielles deutsches Phänomen ist und in anderen Ländern kaum eine Rolle spielt.
Den Grünen, mit dem Vorzeige Anti-Amerikaner Ströbele und den links-intellektuellen Spezies wie, Sarah Wagenknecht, sei Dank!



Mfg

Angel of Retribution
24.03.2006, 13:02
Sehr guter Text!
Zum Thema Radikale Linke muss ich noch hinzufügen, dass es im Moment sehr heftige Flügelkämpfe zwischen antiamerikanischen "Anti-Imps" und den Proamerikanischen "Anti-D´s" gibt. Die Mehrheit befindet sich irgendwo zwischen diesen beiden Extrempositionen.

Mark Mallokent
24.03.2006, 13:05
Im ganzen stimme ich dem Eingangstext zu, allerdings sieht es hier in Frankreich kaum anders aus. Die Franzosen werden es den Amerikanern nie verzeihen, daß sie sie zweimal von den Deutschen gerettet haben. :cool:

bernhard44
24.03.2006, 13:19
Im ganzen stimme ich dem Eingangstext zu, allerdings sieht es hier in Frankreich kaum anders aus. Die Franzosen werden es den Amerikanern nie verzeihen, daß sie sie zweimal von den Deutschen gerettet haben. :cool:



Doch die Franzosen können im Gegensatz zu uns Deutschen, noch stolz auf sich selbst sein und das mit einer gewissen Leichtigkeit, die uns ( D ) völlig abgeht!
Wir pflegen unsere Depressionen! :rolleyes: :rolleyes:

Mark Mallokent
24.03.2006, 18:14
Doch die Franzosen können im Gegensatz zu uns Deutschen, noch stolz auf sich selbst sein und das mit einer gewissen Leichtigkeit, die uns ( D ) völlig abgeht!
Wir pflegen unsere Depressionen! :rolleyes: :rolleyes:
Na ich weiß nicht Recht. Mir scheint eher, die beiden Länder gleichen sich immer mehr an, leider nur in den negativen Seiten.
Ich lese gerade ein schönes Buch zu dem Thema: Jean-Francois Revel, L'obsession anti-américaine, 2002, Revel ist der große alte Mann des französischen Liberalismus, ungefähr wie Dahrendorf in Deutschland. Man könnte in dem Buch fast überall das Wort "Frankreich" durch "Deutschland" austauschen, und es würde immer noch stimmen.

malnachdenken
24.03.2006, 18:16
Anti-Amerikanismus

Es ist eigentlich relativ simpel. Die Scham und der Selbsthass vor dem eigenen Versagen, der eigenen Schwäche, der eigenen Ohnmacht, werden projiziert auf die momentan einzige Weltmacht USA.
Die Uneinigkeit und Unfähigkeit Europas und der Nato fordert die USA ja geradezu heraus, die sich selbst auferlegte Rolle, des Weltpolizisten zu spielen und Grenzen auszutesten.
Das die USA-Administration auf Grund ihrer schlechten Berater genug Fehler dabei macht, tut sein Übriges und gießt Öl ins Feuer der Anti-Amerika Fraktion.
Die Bush-Regierung, und besonders der Präsident selbst tragen mit ihren, um es vorsichtig zu sagen, ungeschickten Äußerungen und Handlungen, zum negativ Bild der USA bei. Doch immer öfter hat man dabei den Eindruck, das Bush wirklich meint was er sagt bzw. das er von der Richtigkeit seiner Mission überzeugt ist. Und das scheint einigen in Europa, und speziell Deutschland, unheimlich zu sein!
Doch das ist nicht der alleinige Grund, für den wachsenden Anti-Amerikanismus. Der Anti-Amerikanismus ist ein gehätscheltes Kind der radikal-linken aber auch rechten Szenerie, die damit gern ihren eigentlichen Antisemitismus kaschieren möchte. Wer die „Supermacht“ USA kritisiert oder attackiert, gilt als kritischer Geist und moralisch überlegen.
Nur ist es wesentlich bequemer die USA anzugehen, als seine Kritik offen gegen Israel und seine Politik zu richten.
Das kann man unter anderem, daran erkennen, dass diese Form des Anti-Amerikanismus ein spezielles deutsches Phänomen ist und in anderen Ländern kaum eine Rolle spielt.
Den Grünen, mit dem Vorzeige Anti-Amerikaner Ströbele und den links-intellektuellen Spezies wie, Sarah Wagenknecht, sei Dank!



Mfg


Kannst Du auch konrket werden, wie dieser Anti-Amerikanismus genau aussieht?

bernhard44
24.03.2006, 19:02
@ malnachdenken


Anti-Amerikanismus ist das Gegenteil von Gesellschaftskritik. Der Anti-Amerikanismus ist ein Ressentiment, das dem Bedürfnis entspringt, komplexe globale Verhältnisse zu simplifizieren. Das System des Kapitalismus wird nicht als abstraktes kritisiert, sondern es werden die konkreten Akteure angegriffen. Bush, die Juden als dessen Berater und eigentlichen Drahtzieher, die Wallstreet usw.
Alle Übel der Welt werden auf das Agieren eines Nationalstaats zurückgeführt, und gern vergisst man dabei, dass die USA nur ein Teil des Gesamtsystems ist, das da Globaler-Kapitalismus heißt!
In erster Linie gilt es doch die Verhältnisse vor Ort zu kritisieren und gegebenenfalls verändern zu wollen.


Mfg

malnachdenken
24.03.2006, 19:13
@ malnachdenken


Anti-Amerikanismus ist das Gegenteil von Gesellschaftskritik. Der Anti-Amerikanismus ist ein Ressentiment, das dem Bedürfnis entspringt, komplexe globale Verhältnisse zu simplifizieren. Das System des Kapitalismus wird nicht als abstraktes kritisiert, sondern es werden die konkreten Akteure angegriffen. Bush, die Juden als dessen Berater und eigentlichen Drahtzieher, die Wallstreet usw.
Alle Übel der Welt werden auf das Agieren eines Nationalstaats zurückgeführt, und gern vergisst man dabei, dass die USA nur ein Teil des Gesamtsystems ist, das da Globaler-Kapitalismus heißt!
In erster Linie gilt es doch die Verhältnisse vor Ort zu kritisieren und gegebenenfalls verändern zu wollen.


Mfg

Das ist genauso allgemein gehalten wie der Eingangsbeitrag. Ich fragte nach konkreten Punkten bei dem Anti-Amerikanismus.

cego
24.03.2006, 19:27
@Bernhard44
Die schreibst eingangs vom "modernen" Antiamerikanismus. Heißt das, dass es auch einen "älteren" (vormodernen) Antiamerikanismus gibt ? Wenn ja, wann soll das gewesen sein und wie hat er sich geäußert ?

Gott-Los
24.03.2006, 20:06
Ich glaube ich kann mich auch als Anti-Amerikaner bezeichnen, die Gründe, die hier vage angeschnitten werden, sind jedoch nicht meine.

Crystal
24.03.2006, 21:53
Anti-Amerikanismus

Es ist eigentlich relativ simpel. Die Scham und der Selbsthass vor dem eigenen Versagen, der eigenen Schwäche, der eigenen Ohnmacht, werden projiziert auf die momentan einzige Weltmacht USA.
Die Uneinigkeit und Unfähigkeit Europas und der Nato fordert die USA ja geradezu heraus, die sich selbst auferlegte Rolle, des Weltpolizisten zu spielen und Grenzen auszutesten.
Das die USA-Administration auf Grund ihrer schlechten Berater genug Fehler dabei macht, tut sein Übriges und gießt Öl ins Feuer der Anti-Amerika Fraktion.
Die Bush-Regierung, und besonders der Präsident selbst tragen mit ihren, um es vorsichtig zu sagen, ungeschickten Äußerungen und Handlungen, zum negativ Bild der USA bei. Doch immer öfter hat man dabei den Eindruck, das Bush wirklich meint was er sagt bzw. das er von der Richtigkeit seiner Mission überzeugt ist. Und das scheint einigen in Europa, und speziell Deutschland, unheimlich zu sein!
Doch das ist nicht der alleinige Grund, für den wachsenden Anti-Amerikanismus. Der Anti-Amerikanismus ist ein gehätscheltes Kind der radikal-linken aber auch rechten Szenerie, die damit gern ihren eigentlichen Antisemitismus kaschieren möchte. Wer die „Supermacht“ USA kritisiert oder attackiert, gilt als kritischer Geist und moralisch überlegen.
Nur ist es wesentlich bequemer die USA anzugehen, als seine Kritik offen gegen Israel und seine Politik zu richten.
Das kann man unter anderem, daran erkennen, dass diese Form des Anti-Amerikanismus ein spezielles deutsches Phänomen ist und in anderen Ländern kaum eine Rolle spielt.
Den Grünen, mit dem Vorzeige Anti-Amerikaner Ströbele und den links-intellektuellen Spezies wie, Sarah Wagenknecht, sei Dank!

MfgWelch eine Wohltat mal endlich wieder eine vernünftige und qualifizierte Meinung in diesem Forum zu lesen!
Wer immer auch Sarah Wagenknecht sein mag.

Touchdown
24.03.2006, 22:09
Ich kann in diesem Punkt nur für mich sprechen. Mir gefällt die Politik der USA nicht. Das hat aber nichts mit Antiamerikanismus zu tun.
Was mir zu denken gibt sind Dinge wie "Intelligent Design" und dass man bei der Einreise als 27-Jähriger! gefragt wird, ob man an den Verbrechen der Nazis beteiligt war.

Waldgänger
24.03.2006, 23:42
@Bernhard44, also ich bin vollwertiger Antiamerikanist und habe auch kein Problem damit.Wenn es Personen gibt die vom liberalistischen Mainstream gleichgeschaltet wurden um der westlichen Imperialmacht in den Allerwertesten zu kriechen, dann soll es halt so sein, vielleicht sind Sie ein gutes Beispiel dafür wie mir scheint,und soll diese Gruppe von Verblendeten daran Gefallen haben.Es wird den Deutschen angekreidet besonders antiamerikanisch zu sein, das mag auch so sein, aber es kann sein, dass das deutsche Volk dann wohl das einzige Volk Europas ist das noch Instinkt zeigt, was wir mit den Russen dann wohl gemein haben.Wozu brauchen wir eine amerikanische Vormachtstellung?Ich sehe keinen vernünftigen Grund warum wir eine Macht brauchen die uns seit annähernd 100 Jahren mit ihren liberalistischen Aufklärungsphrasen und scheinhumanistischen Getue die Ohren vollseiert.

Mark Mallokent
25.03.2006, 07:48
Es wird den Deutschen angekreidet besonders antiamerikanisch zu sein, das mag auch so sein, aber es kann sein, dass das deutsche Volk dann wohl das einzige Volk Europas ist das noch Instinkt zeigt, was wir mit den Russen dann wohl gemein haben.
Statt "Instinkt" sollte das deutsche Volk besser "Verstand" zeigen. :cool:

bernhard44
25.03.2006, 08:15
Welch eine Wohltat mal endlich wieder eine vernünftige und qualifizierte Meinung in diesem Forum zu lesen!
Wer immer auch Sarah Wagenknecht sein mag.


Sarah Wagenknecht ist die Leitfigur der "Kommunistischen Plattform" innerhalb der PDS. Eine radikal-kommunistische Vereinigung.

Jodlerkönig
25.03.2006, 08:56
@Bernhard44, also ich bin vollwertiger Antiamerikanist und habe auch kein Problem damit.Wenn es Personen gibt die vom liberalistischen Mainstream gleichgeschaltet wurden um der westlichen Imperialmacht in den Allerwertesten zu kriechen, dann soll es halt so sein, vielleicht sind Sie ein gutes Beispiel dafür wie mir scheint,und soll diese Gruppe von Verblendeten daran Gefallen haben.Es wird den Deutschen angekreidet besonders antiamerikanisch zu sein, das mag auch so sein, aber es kann sein, dass das deutsche Volk dann wohl das einzige Volk Europas ist das noch Instinkt zeigt, was wir mit den Russen dann wohl gemein haben.Wozu brauchen wir eine amerikanische Vormachtstellung?Ich sehe keinen vernünftigen Grund warum wir eine Macht brauchen die uns seit annähernd 100 Jahren mit ihren liberalistischen Aufklärungsphrasen und scheinhumanistischen Getue die Ohren vollseiert. Antiamerikanismus ist für mich der inbegriff dummen handelns! was sind den die alternativen gegenüber einer zusammenarbeit mit amerika? das solltest du dir mal vor augen führen!

deutschland ist nicht allein lebensfähig, da jeder nationalstolz, jedes verantwortungsbewustsein, jedes durchsetzungsvermögen seit den 68ern verloren gegangen ist.

ihr überschätzt die wichtigkeit deutschlands seit dem fall des eisernen vorhangs, total.

für uns kann es nur heissen, schulter an schulter mit den amis! alles andere ist abfall in die niederungen von ländern wie färör, island, gröhnland etc...und davon kann man nicht 82 mio menschen ernähren und eine zukunft bieten.

übrigens...bush wird nicht ewig sein. aber soweit denkt wohl kaum einer...

bernhard44
25.03.2006, 09:01
@Waldgänger

Es ist ihr gutes Recht gegen etwas zu sein, es ist auch ihr Recht Antiamerikaner zu sein, ob es immer die richtige Position ist, sei dahingestellt.
Wenn man gegen die Vormachtstellung der USA opponiert, sollte man aber auch eine Alternative aufzeigen. Was haben wir zu bieten, Europa als Einheit? Die NATO? Oder gar Russland??
Europa war z.B. nicht in der Lage, die Situation auf dem Balkan zu Händeln. Dann holte man die Amerikaner um sie hinterher zu beschimpfen und für die verfahrene Kiste, verantwortlich zu machen.
Ein weiteres verlogenes Stück Polittheater auf dem Rücken der Amerikaner!
Europa und speziell „D“ erklärt den USA nach dem 9/11 die „Uneingeschränkte Solidarität“. Um sich dann aber gegen einen Waffengang der USA zu entscheiden. Schröder ruft zum Boykott des Irakkrieges auf, um damit Wahlen zu gewinnen, Unter der Hand geht man aber seinen „Bündnisverpflichtungen“ nach und in vielen Punkten auch noch weiter. Als Ausgleich für die Zurückhaltung im Irak, schickt man Truppen nach Afghanistan.
Das ist für mich eine Form des Antiamerikanismus, eine Politik zu kritisieren wozu man keine vernünftige Alternative besitzt. Eine Weltmacht zu verurteilen nur Aufgrund dessen, das sie existent ist. Es ist ja Bequem alles Übel dieser Welt den USA in die Schuhe schieben zu können.
Stellen wir uns mal vor, die USA ziehen Überall auf der Welt ihre Truppen zurück!!!! Währe irgendwo die Welt friedlicher? Währen wir sicherer? Oder wer würde über wem herfallen?

schwarz-weiß-rot
25.03.2006, 09:12
Stellen wir uns mal vor, die USA ziehen Überall auf der Welt ihre Truppen zurück!!!! Währe irgendwo die Welt friedlicher? Währen wir sicherer? Oder wer würde über wem herfallen?


Dann gäbe kein Fiasko im Iraq. Die "wir bringen der Welt Frieden und Demokratie"-Tour ist doch lächerlich.

Sorry, aber Weltpolizei USA ? ---> NEIN DANKE !!!

bernhard44
25.03.2006, 09:22
Dann gäbe kein Fiasko im Iraq. Die "wir bringen der Welt Frieden und Demokratie"-Tour ist doch lächerlich.

Sorry, aber Weltpolizei USA ? ---> NEIN DANKE !!!



Dann schick doch die "Deutsche Kriegsmarine" los!

bernhard44
25.03.2006, 09:29
Ich kann in diesem Punkt nur für mich sprechen. Mir gefällt die Politik der USA nicht. Das hat aber nichts mit Antiamerikanismus zu tun.
Was mir zu denken gibt sind Dinge wie "Intelligent Design" und dass man bei der Einreise als 27-Jähriger! gefragt wird, ob man an den Verbrechen der Nazis beteiligt war.




So sehe ich das auch, man muss nicht Antiamerikaner sein, um Fehler in der amerikanischen Politik zu kritisieren!

schwarz-weiß-rot
25.03.2006, 09:34
Dann schick doch die "Deutsche Kriegsmarine" los!


Heute morgen wohl ganz lustig drauf oder was ... :)) :))

Mark Mallokent
25.03.2006, 09:45
Hier findet der geneigte Leser interessantes Material zu unserem Thema vereint. :lesma:
http://www.statler-and-waldorf.de/?p=1239

wizno
25.03.2006, 09:47
So sehe ich das auch, man muss nicht Antiamerikaner sein, um Fehler in der amerikanischen Politik zu kritisieren!

Welche Fehler? Sie machen doch fast keine Fehler, alles was sie tun machen sie ausschließlich zum Nutzen ihres National Staates und damit richtig. Ärgerlich dabei sind nur die vorgeschobenen Gründe und das es immer nur zum Nutzen der ganzen Welt ist, sie nur Frieden bringen wollen u.s.w.
Auch sehr ärgerlich ist das sie für die Welt die Regeln aufstellen wollen nach der alle zu leben haben, aber selbst sich an keiner dieser Regeln halten wollen.
Also ehrlich dafür muß man sie doch lieben.

Mark Mallokent
25.03.2006, 09:51
Welche Fehler? Sie machen doch fast keine Fehler, alles was sie tun machen sie ausschließlich zum Nutzen ihres National Staates und damit richtig. Ärgerlich dabei sind nur die vorgeschobenen Gründe und das es immer nur zum Nutzen der ganzen Welt ist, sie nur Frieden bringen wollen u.s.w.
Auch sehr ärgerlich ist das sie für die Welt die Regeln aufstellen wollen nach der alle zu leben haben, aber selbst sich an keiner dieser Regeln halten wollen.
Also ehrlich dafür muß man sie doch lieben.
DAnn solltest du sagen, welche Fehler sie gemacht, welche Gründe sie vorgeschoben, welche Regeln sie aufgestellt und an welche sie sich nicht gehalten haben. Wie soll man sonst diskutieren?

Mark Mallokent
25.03.2006, 09:53
Heute morgen wohl ganz lustig drauf oder was ... :)) :))
Bernhard hat schon Recht: Die Europäer meckern an allem rum, sind aber nicht in der Lage, es besser zu machen. Sie wollen es auch gar nicht. Ist ja auch so viel bequemer.

twoxego
25.03.2006, 10:46
die sache ist im grunde viel einfacher.

der ohne frage in deutschland vorhandene latente antiamerikanismus, keine ahnung
was mit der unterscheidung moderner - althergebrachter gemeint sein soll,
rührt einfach daher, dass kein volk gern besiegt wird.
man nimmt dies oft dem sieger übel.
was für ein wunder.


ps.:
ich als zoni kann natürlich die russen noch sehr viel weniger leiden.

Waldgänger
25.03.2006, 12:49
alles andere ist abfall in die niederungen von ländern wie färör, island, gröhnland etc...und davon kann man nicht 82 mio menschen ernähren und eine zukunft bieten.

übrigens...bush wird nicht ewig sein. aber soweit denkt wohl kaum einer...

Niederungen?Ich denke nicht, dass diese Länder irgendwelche Probleme haben, Norwegen geht es z.B sehr gut.Außerdem speist sich mein Antiamerikanismus nicht aus einer Abneigung gegen die Bush-Regierung.

cego
25.03.2006, 13:06
Ironischerweise ist Antiamerikanismus auch ein Erfolg der Demokratisierung Westdeutschlands durch die USA. Welcher Sieger und Hegemon läßt sich beschimpfen, hassen und durch den Kakau ziehen und blieb zumindest bis zum 11.9.01 dabei so souverän und gelassen? Das war für die Leute im Ostblock nicht möglich. Dort mußte man seinen Nachbarn schon gut kennen, um ihm den neuesten bösen Witz über eine der Parteigrößen erzählen zu dürfen.
Meine bessere Ehehälfte stammt aus dem Ostblock und hat zeitweise die Unterdrückung dort im physischen Wortsinn erlitten. Als ich neulich über Bush stöhnte und den Mann als "Katastrophe" bezeichnete, bekam ich zu was hören. Ja, aber ich könne mich wenigstens öffentlich hinstellen und das behaupten, ohne dass mir etwas passiert. Und darüberhinaus sei diese "Katastrophe" spätestens nach 8 Jahren weg.

wizno
25.03.2006, 13:09
DAnn solltest du sagen, welche Fehler sie gemacht, welche Gründe sie vorgeschoben, welche Regeln sie aufgestellt und an welche sie sich nicht gehalten haben. Wie soll man sonst diskutieren?

Damit hast du ganz klar Recht, wie soll man diskutieren wen man Behauptungen aufstellt aber sie mit keinem Argument hinterlegt.
Vielleicht ist es das was mich am Eröffungspost am meisten stört. ;)

bernhard44
25.03.2006, 13:32
Hier findet der geneigte Leser interessantes Material zu unserem Thema vereint. :lesma:
http://www.statler-and-waldorf.de/?p=1239



sehr lesenswerte Ausführungen! Das ganze mal von der anderen Seite gesehen.
:top:

Wilhelm Tell
25.03.2006, 14:04
Als ich den Eingangstext gelesen hab, fühlte ich mich als ob ich die Zeitug: "Die Welt" in den Händen halte. Sehr ähnlicher stil, finde ich. Inhaltlich, ganz meine Meinung, technisch , einerseits subtil, anderersets kritisch, offensiv... gefällt mir... hoffe, du hast nicht abgekupfert.

bernhard44
25.03.2006, 14:38
Als ich den Eingangstext gelesen hab, fühlte ich mich als ob ich die Zeitug: "Die Welt" in den Händen halte. Sehr ähnlicher stil, finde ich. Inhaltlich, ganz meine Meinung, technisch , einerseits subtil, anderersets kritisch, offensiv... gefällt mir... hoffe, du hast nicht abgekupfert.


Natürlich lese ich unter anderem auch die "Welt"! Und wenn andere die gleiche Meinung haben freut es mich besonders.
:]

bernhard44
25.03.2006, 14:56
Antiamerikanismus, ist aus meiner Sicht eine besonders im letzten Jahrhundert, durch die Ergebnisse der beiden Weltkriege und der daraus resultierenden Verhältnisse, entstandene Ideologie.
Die sich besonders die extremen links und rechts Außen zu Eigen gemacht haben.
Besonders der Zerfall des Ostblocks, machte in ihren Augen, den Weg frei für eine amerikanische Weltherrschaft und konterkarierte somit die aus extremistischem Blickwinkel positiven Ergebnisse der Wende. Damit begann die Fixierung auf die einzige übrig gebliebene Großmacht.
Zitat Anfang:
Paul Hollander definiert Antiamerikanismus als eine:
„Neigung zur Feindschaft gegenüber den Vereinigten Staaten und der amerikanischen Gesellschaft, ein unnachgiebig negativer Impuls gegenüber deren sozialen, wirtschaftlichen und politischen Institutionen, Traditionen und Werten; er birgt eine Aversion gegen die amerikanische Kultur im Speziellen in sich bzw. gegen ihren Einfluss – oder was als solcher angenommen wird – im Ausland; er beinhaltet ebenfalls eine Ablehnung der amerikanischen Außenpolitik und einen starken Glauben an die Bösartigkeit des amerikanischen Einflusses und deren Präsenz in der Welt.“
Zitat Ende:
Ich glaube aber auch, dass mit dem Beispiel USA, als Einwanderungsland mit seiner Integrationspolitik und deren Umgang mit den Migranten, in Deutschland gewisse politische Resantiments geschürt werden. Weil gerade in diesem Punkt uns das eigene Versagen aufgezeigt wird.
Einwanderung und Integration ist eben keine Einbahnstrasse, wie in Deutschland üblich. Das Fordern von gewissen Mindeststandards und das Einfordern von Loyalitätsbekenntnissen ist in den USA Standart. Gern wird dieses aber auch als überhebliche und fremdenfeindliche Position, gerade von den Linken, abgetan.
Und hier wird gerade erst begonnen über eine qualifizierte Einwanderung zu diskutieren. Laut hört man schon wieder, „Die amerikanischen Methoden können wir so nicht übernehmen“, „Wir (D) haben eine besondere Verantwortung. Europa und Deutschland kann man mit den USA, nicht vergleichen“.
Als ob wir in einer anderen Welt leben! Das nenne ich modernen Anti-Amerikanismus.


MfG

Redwing
25.03.2006, 15:50
Sehr guter Text!
Zum Thema Radikale Linke muss ich noch hinzufügen, dass es im Moment sehr heftige Flügelkämpfe zwischen antiamerikanischen "Anti-Imps" und den Proamerikanischen "Anti-D´s" gibt. Die Mehrheit befindet sich irgendwo zwischen diesen beiden Extrempositionen.

Ich glaube nicht, daß es allzuviele Linke gibt, die sich FÜR diesen imperialistischen Moloch aussprechen, der durch offene wie verdeckte Operationen, durch wirtschaftliche, politische wie militärische Maßnahmen versucht, die ganze Welt nach seiner Pfeife und seinen fragwürdigen Moralvorstellungen tanzen zu lassen. Zudem möchten sie möglichst die ganze Welt als ihren Handelspartner, um eben möglichst die ganze Welt ungehindert ausbeuten und kleinhalten zu können (kleiner jedenfalls als die USA).

Und ich glaube auch, daß man nahezu auf der ganzen Welt allmählich begreift, wofür dieses Land wirklch steht. Dabei muß man auf die Stimmung in den Völkern und nicht irgendwelchen Marionettenregierungen oder Arschkriechern hören. ;) Die Ablehnung wächst weltweit, und ist ein gesunder Gegenpol zu dem blinden Hurra-Patriotismus und der Verherrlichung, was lange genug betrieben wurde.

Eigentlich kann man Bush nur danken, denn er zeigt der Welt deutlich das wahre Gesicht der USA- andere konnten das besser kaschieren, doch es war im Prinzip nie anders, von leichten Schwankungen abgesehen. Bush ist die USA! :D

USA- Empire of Evil! :]

bernhard44
25.03.2006, 16:36
Ich glaube nicht, daß es allzuviele Linke gibt, die sich FÜR diesen imperialistischen Moloch aussprechen, der durch offene wie verdeckte Operationen, durch wirtschaftliche, politische wie militärische Maßnahmen versucht, die ganze Welt nach seiner Pfeife und seinen fragwürdigen Moralvorstellungen tanzen zu lassen. Zudem möchten sie möglichst die ganze Welt als ihren Handelspartner, um eben möglichst die ganze Welt ungehindert ausbeuten und kleinhalten zu können (kleiner jedenfalls als die USA).

Und ich glaube auch, daß man nahezu auf der ganzen Welt allmählich begreift, wofür dieses Land wirklch steht. Dabei muß man auf die Stimmung in den Völkern und nicht irgendwelchen Marionettenregierungen oder Arschkriechern hören. ;) Die Ablehnung wächst weltweit, und ist ein gesunder Gegenpol zu dem blinden Hurra-Patriotismus und der Verherrlichung, was lange genug betrieben wurde.

Eigentlich kann man Bush nur danken, denn er zeigt der Welt deutlich das wahre Gesicht der USA- andere konnten das besser kaschieren, doch es war im Prinzip nie anders, von leichten Schwankungen abgesehen. Bush ist die USA! :D

USA- Empire of Evil! :]




Das ist ein Paradebeispiel für die von mir angeführte These! :klatsch: :klatsch:

Mark Mallokent
25.03.2006, 19:16
Ich glaube nicht, daß es allzuviele Linke gibt, die sich FÜR diesen imperialistischen Moloch aussprechen, der durch offene wie verdeckte Operationen, durch wirtschaftliche, politische wie militärische Maßnahmen versucht, die ganze Welt nach seiner Pfeife und seinen fragwürdigen Moralvorstellungen tanzen zu lassen. Zudem möchten sie möglichst die ganze Welt als ihren Handelspartner, um eben möglichst die ganze Welt ungehindert ausbeuten und kleinhalten zu können (kleiner jedenfalls als die USA).

Und ich glaube auch, daß man nahezu auf der ganzen Welt allmählich begreift, wofür dieses Land wirklch steht. Dabei muß man auf die Stimmung in den Völkern und nicht irgendwelchen Marionettenregierungen oder Arschkriechern hören. ;) Die Ablehnung wächst weltweit, und ist ein gesunder Gegenpol zu dem blinden Hurra-Patriotismus und der Verherrlichung, was lange genug betrieben wurde.

Eigentlich kann man Bush nur danken, denn er zeigt der Welt deutlich das wahre Gesicht der USA- andere konnten das besser kaschieren, doch es war im Prinzip nie anders, von leichten Schwankungen abgesehen. Bush ist die USA! :D

USA- Empire of Evil! :]
Es wäre schön, wenn du einmal nachvollziehbare Gründe für deine Ablehnung der USA geben würdest. Dann könnte man diskutieren.

bernhard44
26.03.2006, 13:32
Es wäre schön, wenn du einmal nachvollziehbare Gründe für deine Ablehnung der USA geben würdest. Dann könnte man diskutieren.



Es ist so einfach, gegen eine Sache zu sein! Da brauch man nicht zu erklären, warum man für eine Sache ist!!
:wand:

Kenshin-Himura
26.03.2006, 19:26
@Bernhard44: Guter Text. :top:


Der Anti-Amerikanismus ist ein gehätscheltes Kind der radikal-linken aber auch rechten Szenerie, die damit gern ihren eigentlichen Antisemitismus kaschieren möchte.

Na ja Antisemitismus dürfte ein relativ kleiner Hut sein.


Wer die „Supermacht“ USA kritisiert oder attackiert, gilt als kritischer Geist und moralisch überlegen.

Stimmt - wie Haraldt Schmidt mal ungefähr sagte: Heute kannste überall draufhauen, was nach ,,Westen" klingt. Und die USA sind natürlich sozusagen die Avantgarde des Westens.


Den Grünen, mit dem Vorzeige Anti-Amerikaner Ströbele und den links-intellektuellen Spezies wie, Sarah Wagenknecht, sei Dank!

Die Grünen halte ich für überwiegend antiamerikanisch. Die SPD sollte man nicht vergessen, hat ebenfalls starke amerikafeindliche Strömungen (Stiegler, Müntefering, Hertha Däubler-Gmelin, Schröder,...).


Wer auch immer Sarah Wagenknecht ist.

Eine bekennende Stalinistin in der SED. Siehe hier:

http://www.politikforen.de/showthread.php?t=21151

Manfred_g
26.03.2006, 19:30
Antiamerikanismus, ist aus meiner Sicht eine besonders im letzten Jahrhundert, durch die Ergebnisse der beiden Weltkriege und der daraus resultierenden Verhältnisse, entstandene Ideologie.
...
Als ob wir in einer anderen Welt leben! Das nenne ich modernen Anti-Amerikanismus.


Zustimmung! :top:

Inspektor Wanninger
26.03.2006, 19:46
Im ganzen stimme ich dem Eingangstext zu, allerdings sieht es hier in Frankreich kaum anders aus. Die Franzosen werden es den Amerikanern nie verzeihen, daß sie sie zweimal von den Deutschen gerettet haben. :cool:

Und das ist sogar psychologisch nachvollziehbar. Die meisten Menschen tun sich unheimlich schwer damit, wenn sie glauben, daß von ihnen Dankbarkeit erwartet wird. Wer ist schon wirklich gerne dankbar? Und das auf Dauer.
Undank ist doch viel leichter, zu zeigen.

Allerdings hilft es auch nicht, wenn man dann demonstrative Undankbarkeit an den Tag legt. So schafft man sich höchstens einen Freund vom Hals.

Inspektor Wanninger
26.03.2006, 19:47
Das ist genauso allgemein gehalten wie der Eingangsbeitrag. Ich fragte nach konkreten Punkten bei dem Anti-Amerikanismus.

Wie speziell hättest du's denn gerne?

Inspektor Wanninger
26.03.2006, 19:51
@Bernhard44
Die schreibst eingangs vom "modernen" Antiamerikanismus. Heißt das, dass es auch einen "älteren" (vormodernen) Antiamerikanismus gibt ? Wenn ja, wann soll das gewesen sein und wie hat er sich geäußert ?

Hitler, zum Beispiel war ein Vertreter der typischen älteren Anti-Amerikaner. Man hat alles verunglimpft, was von drüben kam, wie zum Beispiel diese "undeutsche Negermusik", um nur ein Beispiel zu nennen.

Mark Mallokent
26.03.2006, 20:07
Hier ein witziger Beitrag des Deutsch-amerikanischen Blog-Karnevals.
Anti-Americanism: Don't be afraid, it's only business!
Wer einmal in die USA reist und Washington DC besucht, sollte einmal das Pentagon besuchen - das liegt natürlich, genau genommen, im benachbarten Alexandria, aber sei’s drum. Das Pentagon besitzt eine eigene U-Bahnstation und dort gibt es einen grossen Buchladen. In diesem Buchladen wiederum findet man die wohl grösste Sammlung ‘anti-amerikanischer’ Literatur, die man vermutlich jemals auf einem Haufen zu Gesicht bekommen wird. Aber europäische, gar deutsche Autoren, sind darunter so selten wie Perlen in der Wüste.

Anti-Amerikanismus und Verschwörungstheorien sind in den USA seit langem ein etablierter Bestandteil der Literatur, sind big business. So erstaunt es natürlich nicht, dass auch die meisten deutschen Vertreter dieser Branche sich regelmässig auf amerikanische Quellen berufen. Ob es Chomsky oder Moore sind, ob Polit-Thriller aus Hollywood - die amerikanischen Exporte nach Europa erreichen jedes Jahr neue Höchstmarken. US-Verschwörungswebsites wie Paranoia oder Fraktali haben gar schon vor Jahren begonnen, deutsche Übersetzungen ihrer dubiosen Theorien anzubieten.

Ich persönlich finde es schon ziemlich smart von den Amerikanern, dass sie einen Weg gefunden haben, selbst denen noch das Geld aus der Tasche zu ziehen, die Amerika nicht mögen. Aber andererseits empfinde ich es auch als Heuchelei, wenn manche Amerikaner sich hinterher künstlich ob der Effekte aufregen, den diese Exporte unweigerlich haben müssen.

http://amigoboom.typepad.com/extrablog/2006/03/antiamericanism.html

Inspektor Wanninger
26.03.2006, 20:13
Hier ein witziger Beitrag des Deutsch-amerikanischen Blog-Karnevals.
Anti-Americanism: Don't be afraid, it's only business!
Wer einmal in die USA reist und Washington DC besucht, sollte einmal das Pentagon besuchen - das liegt natürlich, genau genommen, im benachbarten Alexandria, aber sei’s drum. Das Pentagon besitzt eine eigene U-Bahnstation und dort gibt es einen grossen Buchladen. In diesem Buchladen wiederum findet man die wohl grösste Sammlung ‘anti-amerikanischer’ Literatur, die man vermutlich jemals auf einem Haufen zu Gesicht bekommen wird. Aber europäische, gar deutsche Autoren, sind darunter so selten wie Perlen in der Wüste.

Anti-Amerikanismus und Verschwörungstheorien sind in den USA seit langem ein etablierter Bestandteil der Literatur, sind big business. So erstaunt es natürlich nicht, dass auch die meisten deutschen Vertreter dieser Branche sich regelmässig auf amerikanische Quellen berufen. Ob es Chomsky oder Moore sind, ob Polit-Thriller aus Hollywood - die amerikanischen Exporte nach Europa erreichen jedes Jahr neue Höchstmarken. US-Verschwörungswebsites wie Paranoia oder Fraktali haben gar schon vor Jahren begonnen, deutsche Übersetzungen ihrer dubiosen Theorien anzubieten.

Ich persönlich finde es schon ziemlich smart von den Amerikanern, dass sie einen Weg gefunden haben, selbst denen noch das Geld aus der Tasche zu ziehen, die Amerika nicht mögen. Aber andererseits empfinde ich es auch als Heuchelei, wenn manche Amerikaner sich hinterher künstlich ob der Effekte aufregen, den diese Exporte unweigerlich haben müssen.

http://amigoboom.typepad.com/extrablog/2006/03/antiamericanism.html

Stimmt! Jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Der Anti-Amerikanismus ist die Erfindung der CIA, um alle, die blöd genug sind, auf die Schippe zu springen, nach Guantanamo zu verfrachten.
Eigentlich genial!

Mark Mallokent
26.03.2006, 20:41
Stimmt! Jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Der Anti-Amerikanismus ist die Erfindung der CIA, um alle, die blöd genug sind, auf die Schippe zu springen, nach Guantanamo zu verfrachten.
Eigentlich genial!
Es scheint unmöglich, hier nicht mißverstanden zu werden :rolleyes: . Es scheint mir doch immerhin interessant, daß der moderne Antiamerikanismus nicht einmal orginell ist, sondern weitgehend von amerikanischen Quellen abkupfert. Ich habe das selbst hier im Forum schon mehrfach festgestellt, daß Revisionisten ihr Halbwissen aus übersetzten anglo-amerikanischen Büchern beziehen.

bernhard44
26.03.2006, 21:21
@Bernhard44
Die schreibst eingangs vom "modernen" Antiamerikanismus. Heißt das, dass es auch einen "älteren" (vormodernen) Antiamerikanismus gibt ? Wenn ja, wann soll das gewesen sein und wie hat er sich geäußert ?


Das 20. Jahrhundert mit den Ergebnissen seiner beiden Weltkriege ist die Entstehungszeit des „modernen Antiamerikanismus“, der vor allen von der neu entstandenen politischen Linken vertreten wurde und wird.
Die antiamerikanischen Tendenzen begannen mit dem Abnabeln der ehemaligen Kolonien von den Mutterländern, und mit der nach dem Ende der Befreiungskriege eingeleitete Gründung eines Nationalstaates.
Schon im 19.Jahrhundert, galt Amerika als Sammelbecken der Freidenker, Anarchisten, Liberalen und Demokraten. Die Abschaffung der Sklaverei, die Entwicklung demokratischer Strukturen, die Einführung einer freiheitlichen Verfassung, all das brachte den Amerikanern die Ablehnung und den Widerstand von europäischer Seite entgegen.
Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts,mit der Industrialisierung und der Entwicklung modernster Fabrikationsanlagen entstand ein ernstzunehmender Konkurrent für Europa.
Und mit der genialen Kraftanstrengung der Fertigstellung des Panamakanals etablierten sich die USA endgültig als Weltmacht!
Das alles beförderte auch Missgunst, Furcht und Ablehnung, eben den Antiamerikanismus.


MfG

Redwing
28.03.2006, 03:40
Es wäre schön, wenn du einmal nachvollziehbare Gründe für deine Ablehnung der USA geben würdest. Dann könnte man diskutieren.

Das habe ich schon x-mal getan! Ich würde morgen noch schreiben, zählte ich all die Verbrechen dieses Imperiums auf.

Ich hasse die USA abgrundtief und verfluche sie u.a., weil:

-sie jeder Nation irgendwie ihr Ausbeutersystem und ihre pseudo-freizügige Wildwestmentalität aufs Auge drücken wollen. Wenn nicht mit Gewalt, dann mit Embargos oder Boykotten, dicken Gehaltschecks unterm Tisch, Versprechungen, Drohungen, etc.

- sie schon immer klammheimlich andersdenkende Regierungen oder Widerstandsgruppen feige bekämpft haben. So geht es die USA z.B. einen Scheiß an, wenn sich in Vietnam das Volk erhebt, weil ein Diktator mal eben beschlossen hat, Wahlen abzusagen, nachdem er die Prognosen gesehen hat! Da sieht man, wie sehr doch die USA ach so nach §Freiheit" und "Demokratie" streben, wenn sie sich dann auf die Seite so eines Diktators stellen!
Von Cuba will ich gar nicht erst reden! Der Terroranschlag auf Volksheld Castro scheiterte, also versucht der US-Moloch das Lanmd quasi auszuhungern!
Und dann haben wir da noch jede Menge andere, oft lateinamerikanische Beispiele, wo die USA entweder selbst oder durch ausgebildete Contra-Volksverräter freiheits- und gerechtigkeitsliebende Widerstandskämpfer (Hoffnungen für unterdrückte Völker) metzelten oder aber selbst Guerillas ausbildeten, um linke Regierungen, die im Falle Chiles auch noch völlig demokratisch gewählt wurde, zu stürzen. So wurde Allende z.B. von diesen Contradreckstruppen, die vom CIA in Anrainerstaaten ausgebildet wurden, gestürzt und ermordet. Das Pinochet-Regime folgte wenig später.

Die USA haben halt alles gern unter ihrer Fuchtel, dabei geht sie ausländische Innenpolitik einen Dreck an!

-Und dann noch Hiroshima

-Selbst ein Superarsenal an Masenvernichtungswaffen haben, aber dies anderen verbieten wollen.

-usw. usf.

Reicht das für den Anfang?

bernhard44
29.03.2006, 12:14
@Redwing,

jeder hat natürlich ein Recht auf Blödheit, aber wo hast du dir dein Weltbild zusammengezimmert?

Abtrus, abstrus :( :(

Gunnie
29.03.2006, 12:32
Ich finde den Anit- Amerikanismus in Amerika ziemlich interessant. D.h. all die stimmen in Amerika gegen die aktuelle "nationale" Sicherheitspolitik der USA. Nicht nur wir haben Probleme damit einen Weltpolizisten zu akzeptieren, der sich nicht an seine eigenen Regeln und Kriterien hällt (siehe Atomwaffensperrvertrag etc) Henry Kissinger zum Beispile gilt als einer der Hauptgegner Bushs!


@redwig
Und für 9/11 is die CIA verantwortlich stimmts?....

bernhard44
29.03.2006, 12:45
Das sind keine Anti-Amerika Stimmungen, sondern Anti-Bush Stimmen!
Ich bin doch auch kein Anti-Deutscher, nur weil ich die Politiker in Deutschland scheiße finde.

Salazar
29.03.2006, 13:27
Antiamerikanismus ist für mich der inbegriff dummen handelns!

Das von einem Blödmann zu hören, wird mich nicht davon abbringen.

:D

ernesto, die katze
29.03.2006, 13:42
http://www.nihilists.net/image1.jpg

anti - amerikanismus ist ein völlig natürlich, etwas verkürzter, deshalb ja natürlicher reflex von menschen, die kein fast food mögen, und dem american way of life grundsätzlich eher kritisch gegenüber stehen; ich kann das persönlich verstehen, mir ist es sogar ganz lieb, wenn die leute so denken, aber es sollte halt nicht ausarten, und man sollte auch nicht vergessen, dass die amerikaner uns ja nicht zwingen, ihren scheiss eins zu eins zu übernehmen.

es hat doch eine menge mit faulheit zu tun, finde ich, wenn man nur doof durch die gegend kritisiert, verteufelt, blablabla...selbst ist der deutsche.

http://www.nihilists.net/image1.jpg

Redwing
29.03.2006, 20:39
@Redwing,

jeder hat natürlich ein Recht auf Blödheit, aber wo hast du dir dein Weltbild zusammengezimmert?

Abtrus, abstrus :( :(

Ich kann nichts für deine offenbar erheblichen Defizite in Sachen Geographie und Geschichte. ;)

Und was 9/11 angeht, so glaube und hoffe ich, daß es Al Kaida war, doch andere Möglichkeiten existieren durchaus, auch wenn manche das nicht wahrhaben wollen. Wenn eine Regierung bzw. ein Geheimdienst die nötigen Vorkehrungen trifft und bestimmte Medien und Zeugen nachher manipuliert, dann ist alles denkbar. So mancher, durchaus intelligenter Schifi-Film hat das schon gut demonstriert. :D
Natürlich könnte auch Israel dahinterstecken. Ich hab letztens einen Text gemailt bekommen, wo die Zusammenhänge der Zahlen 11 und 9 mit dem Anschlag aufgelistet wurden. Es waren verblüffend viele, wobei manche natürlich etwas an den Haaren herbeigezogen. Wirklich mystisch angehaucht war aber der Hinweis, man solle die Nummer des Fluges (oder Fliegers?) in "Word" in die Sprache "Wingdings (ich weiß nicht mehr ob 1, 2 oder 3)" umwandeln. Heraus kamen zwei Türme, ein Flugzeug, ein Totenschädel und ein Stern (ratet mal, wie der aussah? :2faces: ) Da lief es einem schon kalt den Rücken runter! :) Na ja, aber eigentlich glaub ich nicht an sowas.
Ein Motiv hätte Israel trotzdem: Den dumpfbäckigen Ami gegen lokale Feinde aufhetzen. Beim Irak hätte es schon geklappt- wenn auch mit unerwartetem Resultat. Na ja, ist aber nur eine von vielen Theorien.

Ami go home- you're not welcome! :cool:

(Wobei mir natürlich klar ist, daß dort auch nicht alle dumm sind- aber leider erschreckend viele! :2faces: )

bernhard44
30.03.2006, 08:16
http://www.maxeiner-miersch.de/standp2003-07-02a.htm


etwas humoriger als sonst.

Zitat:

................Die Deutschen haben ein erstaunliches Talent entwickelt, von jedem beliebigen Thema in wenigen Sätzen auf die USA zu kommen (und damit die Ursache jeglichen Übels). Das geht etwa so: "Schönes Wetter heute" - "Ist aber nicht normal für unsere Breiten" - "Die Amerikaner ruinieren das Klima". Egal ob im Taxi, beim Friseur oder im Massage-Salon, aufrechter Anti-Amerikanismus gehört zum guten Ton. Er wird deshalb gerne auch bei gemeinsamen Mahlzeiten jeder Art erst mal abgefragt, damit man es sich danach in der kollektiven US-Verdammung schön gemütlich machen und, Prösterchen, warm im Blut für Öl baden kann.

Nun haben wir wirklich keine Lust, ständig den Party-Pupser zu spielen. Nach wenigen Gesprächsminuten ist in der Regel sonnenklar, dass man sich in vermintem Gelände oder gar weit hinter den feindlichen Linien befindet. Mitunter hilft eisernes Schweigen über die Runden, doch bedauerlicherweise wird es oft als Zustimmung empfunden. Das führt dann beispielsweise dazu, dass ein Tischnachbar vertraulich eine Verschwörung enthüllt: "Ist Ihnen aufgefallen, dass sich am 11. September kein einziger Jude in den Zwillingstürmen aufhielt?" Ein Outing lässt sich dann nicht mehr vermeiden und unsere Sympathiekurve fällt unter Null. Inzwischen melden wir bei solchen Anlässen grundsätzlichen Dissens an, führen diesen aber nicht weiter aus, weil es meist laut und lästig wird. Statt dessen überreichen wir in einem Umschlag einige Grundsatzartikel (unter anderem aus dieser Zeitung) und bitten darum, den Inhalt erst zu lesen, nachdem wir uns verabschiedet haben...............
:klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch:

bernhard44
21.06.2006, 17:33
In den tonangebenden Kreisen Deutschlands hat in der vergangenen Zeit ein deutlicher Meinungsumschwung stattgefunden. Die traditionelle Verbundenheit mit den USA, über die seit der Nachkriegszeit weitgehende Übereinstimmung herrschte, ist einer skeptischen bis feindseligen Haltung gewichen. Vor allem Publikationen, die dem liberalen oder sozialdemokratischen Spektrum zugerechnet werden - Frankfurter Rundschau, Süddeutsche Zeitung, Der Spiegel, Die Zeit - schlagen einen zunehmend Amerika-kritischen Ton an, der auch in Regierungskreisen ein Echo findet.
Woran liegt das?
Wir Deutschen haben ein Problem mit unserem Selbstverständnis, mit unserer Identifikation als Nation. Da muss einem doch beim Anblick der Fahnenschwingenden und Hymnenverliebten Amerikanern gerade zu Zeiten der Fußball-WM, die Beklemmung befallen. Jedenfalls unsere „linksdrehende“ Elite.
Wir Deutschen sind ja seit Ex-Kanzler Schröder so gern Pazifisten und gegen den Irak-Krieg, auch wenn es uns Kopf und Kragen kostet. Da führen wir lieber unseren eigenen Stellvertreterkrieg in Afghanistan mit dem Risiko, die deutschen Einheiten den Taliban zum Fraß vorzuwerfen. Hauptsache wir separieren uns von den Amerikanern!
Den Amerikanern wirft man in ihrem Kampf, gegen den Terrorismus eine aggressive amerikanische Außenpolitik vor. Und Bush, mal ist er Cowboy, mal ein Rambo..!
Das die USA dabei natürlich auch ihre ureigensten Interesse vertreten ist doch nur selbstverständlich. Natürlich will man dabei auch den Zugriff und die Einflussnahme auf die Ölfelder sichern.
Die selbstbewusste und rigorose Vorgehensweise der Amerikaner scheint auf einige Intellektuelle und Politiker in Europa und besonders in Deutschland arrogant und anmaßend zu wirken. Die Entschlossenheit mit der Bush seine Ziele verfolgt macht vielen hier Angst und sie staunen, das Bush das auch umsetzt was er, oft belächelt von unseren „Gutmenschen“ auf seinen Pressekonferenzen, von sich gibt.
In den Zeiten von Selbstmord-Terror, Staatsterror wie im Irak, und atomaren Bewaffnungsversuchen von Despoten wie Ahmedinadschad, kann man nicht mehr bis zum erbrechen verhandeln und nur nach politischen Lösungen suchen. Die natürlich zu bevorzugen sind. Aber, und das tun die Amerikaner, man muss auch bereit sein die harte Tour zu fahren. Mir ist es auf jedenfalls lieber die US Army verhindert, auch mit manch rechtlich bedenklichen Mitteln, größeres Unheil! Wenn die USA in den Kämpfen im Irak, in Afghanistan und allen anderen Krisengebieten ihre Soldaten Opfern, retten sie auch unseren europäischen und deutschen Arsch!

Maistre
22.06.2006, 06:18
Redwing erklärt die Welt:

"Wenn eine Regierung bzw. ein Geheimdienst die nötigen Vorkehrungen trifft und bestimmte Medien und Zeugen nachher manipuliert, dann ist alles denkbar."

Und wenn alles denkbar ist, kann natürlich auch redwing alles denken.

Alles denken heißt nicht unbedingt viel denken.

Das Weltbild solcher Leute ähnelt dem primitiver Stämme der Steinzeit. Es ist magisch. Der Blitz ist ein Gott, wird jermand krank, ist es der böse Blick und der Häuptling ist so stark, weil er die bösen Geister beschwören kann.

Wovor hast du denn sonst noch alles Angst, redwing?

dtm05
22.06.2006, 06:45
...Mir ist es auf jedenfalls lieber die US Army verhindert, auch mit manch rechtlich bedenklichen Mitteln, größeres Unheil! Wenn die USA in den Kämpfen im Irak, in Afghanistan und allen anderen Krisengebieten ihre Soldaten Opfern, retten sie auch unseren europäischen und deutschen Arsch!
Ich stimme Dir voll und ganz zu. Im Übrigen ist "Unrecht" nur solange "Unrecht", solange es für die eigene Argumentation bequem und passend ist. Der Begriff "Unrecht" ist beliebig einsetzbar.

Fritz Fullriede
22.06.2006, 11:09
Anti-Amerikanismus?Eigentlich eine völlig bescheuerte Wortschöpfung:)
Worums wirklich geht?Die Abneigung gegen die idiotische Weltpolitik der Regierung von Gottes Gnaden,welche seit Jahrzehnten unzählige Länder ins Armenhaus,in Hunger&Krieg gestürzt hat.

twoxego
22.06.2006, 11:50
ich denke, es ist ein missverständnis.
im grunde ist das verhältnis der deutschen zu den usa, nicht zu amerika, der erste blödsinn, ein ambivalentes.
man sieht gutes und schlechtes.
da leider und das trifft besonders auf hiesige debatten zu, us amerikaner dazu neigen die geringste kritik als fürchterliche anmassung zu empfinden und selbst noch verschnupft zu reagieren, wenn man ihnen quellen aus ihrem eigenen land präsentiert , die ihren behauptungen widersprechen, erzeugt das eine gegenreaktion.
damit mus man leben, wenn man selbst eher salop mit den ansichten anderer umgeht.

bernhard44
22.06.2006, 12:57
Die Bundeszentrale für politische Bildung

Deutschland und die USA - eine Beziehungskrise?

Zitat:
………………..Nun könnte es aber sein, dass die außenpolitischen Eliten noch der alten geopolitischen Prämisse anhängen, während in der öffentlichen Meinung längst eine Neubewertung der Beziehungen im Gange ist, die auf die politische Ebene durchschlagen könnte. In der deutschen Öffentlichkeit, in welcher der große Partner natürlich eine weit gewichtigere Rolle spielt als Deutschland in der amerikanischen Öffentlichkeit, lässt sich eine skeptischere Sicht der internationalen Rolle der USA erkennen. Amerikanische Machtfülle, vor allem aber der unilaterale Einsatz von Macht zugunsten enger nationaler Interessen scheinen zu einem stärker negativen Bild der USA beigetragen zu haben. So zumindest lassen sich einige Umfragedaten interpretieren: Beinahe zwei Drittel der Deutschen teilen die Einschätzung, die USA verfolgten nur ihre eigenen Interessen, wenn sie in den Krisengebieten dieser Welt intervenieren. Vor knapp zehn Jahren, 1993, stimmten nur 58 Prozent der Bevölkerung dieser Einschätzung zu.

Bedeutsamer noch für eine veränderte Einschätzung der internationalen Rolle der USA ist die sinkende Zahl derjenigen, welche die Vereinigten Staaten als Garant des Friedens und der Sicherheit weltweit sehen. Im Jahre 1993 teilten 62 Prozent der Deutschen diese Sicht, im Jahre 2002 nurmehr 48 Prozent. Man mag diese veränderten Daten als Ausdruck einer in der Tendenz eher negativen Beurteilung des amtierenden US-Präsidenten sehen; nur 19 Prozent der Deutschen hatten im Frühjahr 2002 eine positive, 50 Prozent dagegen eine negative Meinung. Doch die veränderte Sicht auf die internationale Politik der USA könnte im Falle Deutschlands auch mit enttäuschten Erwartungen zusammenhängen: der Hoffnung auf eine partnerschaftliche Beziehung. Im Jahre 1993 war die Antwort auf die Frage, ob die USA in den deutsch-amerikanischen Beziehungen die dominierende Rolle spielen oder Deutschland ein gleichberechtigter Partner sei, noch sehr gemischt. Knapp zehn Jahre später scheinen in der deutschen Öffentlichkeit alle Illusionen zerstoben: 73 Prozent der Deutschen schreiben den USA die dominierende Rolle zu, nur 26 Prozent halten Deutschland noch immer für einen gleichberechtigten Partner. Gleichwohl sollte ein skeptischerer Blick auf die Vereinigten Staaten nicht mit wachsendem Anti-Amerikanismus gleichgesetzt werden: Die Zahl der selbst erklärten Pro-Amerikaner ist im genannten Zeitraum nur leicht gesunken, von 72 Prozent auf 68 Prozent. Die Zahl der selbst erklärten Anti-Amerikaner liegt ziemlich konstant bei einem Viertel der Bevölkerung……………

Zitat Ende
http://www.bpb.de/publikationen/NMZ244,1,0,Deutschland_und_die_USA_eine_Beziehungs krise.html#art1

So nun stellen wir uns mal vor, was wäre wenn, die USA nicht so eine “dominierende Rolle“ spielen würden?
Was wäre wenn – sie nach dem 11.09. nicht dem internationalen Terror den Krieg erklärt hätte?
Was wäre wenn - Sie nicht in den Krisenregionen intervenieren würde?
Was wäre wenn - Sie das alte Europa durch ihre neue Außenpolitische Strategie, nicht zu Reformen in der EU und der Neuausrichtung ihrer gemeinsamen Außenpolitik zwingen würde?
Ja was wäre dann heute anders? Wer hätte das Machtvakuum ausgefüllt? Und vor Allem, wäre die Welt wohl friedlicher?
Die Tragödie auf dem „Balkan“ hat uns Europäern das eigene Unvermögen und unsere Schwäche aufs deutlichste aufgezeigt.
Die USA haben gehandelt und noch schlimmeres verhindert.
Was wäre wenn - Sie es nicht getan hätten?
Diese Fragen sollten sich die „Anti-Amerikaner“ selbst, den Amerikanern und auch mir beantworten.

EinDachs
23.06.2006, 00:21
Ich denke, der Antiamerikanismus hat einen sehr einfachen Grund: Die USA sind sehr mächtig.
Die einen macht das misstrauisch, die andern neidig.
Ich find, es ist gefährlich, wenn ein einzelner Staat zuviel Macht hat. Zuviel Macht korrumpiert über kurz oder lang.

GnomInc
23.06.2006, 11:25
Ich denke, der Antiamerikanismus hat einen sehr einfachen Grund: Die USA sind sehr mächtig.
Die einen macht das misstrauisch, die andern neidig.
Ich find, es ist gefährlich, wenn ein einzelner Staat zuviel Macht hat. Zuviel Macht korrumpiert über kurz oder lang.

Das war in der nachprüfbaren Menschheitsgeschichte immer so.
Von Griechen , Römern ; Mongolen , Türken , Spanien ; England
bis heute zu den USA , Russland und China.

Und die Grossen haben immer die Kleinen manipuliert und unterdrückt.

Und die Kleinen haben nach oben gepinkelt und schlaue Ausweichrouten
gesucht.

Die Analyse der möglichen Einzelsachbestände lenkt doch nur von der
generellen Wahrheit ab.
Lernt damit zu leben.

bernhard44
23.06.2006, 12:06
Kolumne: Gutbürgerlicher Haß
Verschwörungstheoretiker

von Maxeiner & Miersch

Die Vereinigten Staaten haben den Balkan, Afghanistan und den Irak grundlos mit Krieg überzogen. Sie hetzen uns gegen die muslimische Welt auf. Völkermord gehört ebenso zum Programm der US-Regierung wie die Errichtung von Konzentrationslagern. Nicht mal die eigene Zivilbevölkerung wird geschont. Um den Überfall auf Afghanistan zu rechtfertigen, hat das Regime in Washington die Anschläge vom 11. September 2001 arrangiert. Weil ihr skrupelloses Militär Uranmunition benutzt, sind bereits ganze Landstriche verstrahlt. Dadurch wüten Krebs und Leukämie, und eine riesige Zahl von Babys wird mit noch nie dagewesenen Mißbildungen zur Welt gebracht...........


...................Nun könnte man meinen, wen schert es, wenn ein paar Verschwörungstheoretiker ihr Geld dafür ausgeben, die abgestandenen Traktate von Bröckers, von Bülow und Co. wieder aufzuwärmen? Man liest die ersten Absätze, hebt kurz eine Augenbraue und wendet sich wichtigeren Themen zu. Doch das Pamphlet ist mehr als ein Bekennerschreiben politisierter Paranoiker. Es beschreibt den traurigen Geisteszustand eines Milieus, das in Deutschland weitverbreitet und einflußreich ist.

Die Unterzeichner stammen aus dem christlich-pazifistisch-ökologistischen Bildungsbürgertum. Es sind Professoren und Doktoren, Wissenschaftler, Ökonomen, Ärzte, Ingenieure und Medienleute, darunter der populäre Sänger Reinhard Mey. Nicht der Rand der Gesellschaft, sondern eher deren Mitte. Um Anhänger dieser Weltanschauung kennenzulernen, muß man nicht in dunkle Sektenkreise hineintauchen. Es reicht der Besuch eines kirchlichen Gemeindeabends oder des Stadttheaters...................

http://www.welt.de/data/2006/06/23/928385.html

Danke an M.M. für diese Perle!

twoxego
23.06.2006, 18:53
Verschwörungstheoretiker


eine von alters her beliebte methode so beinahe jedes geheimdienstes ist es, selbst obskure texte zu verfassen oder verfassen zu lassen, um in einem wust von leicht durchaubarem unsinn die wenigen wirklich bedenkenswerten dinge förmlich zu ertränken.
das bekannteste beispiel einer solchen bewussten desinformation sind bis heute die
" protokolle der weisen von zion ".
ich glaube, zu meinen lebzeiten nicht mehr zu erfahren, wer hier wo, wann und worüber gelogen hat oder was wirklich geschah.
das ist alledings bei vielen dingen so.

bernhard44
23.06.2006, 20:17
eine von alters her beliebte methode so beinahe jedes geheimdienstes ist es, selbst obskure texte zu verfassen oder verfassen zu lassen, um in einem wust von leicht durchaubarem unsinn die wenigen wirklich bedenkenswerten dinge förmlich zu ertränken.
das bekannteste beispiel einer solchen bewussten desinformation sind bis heute die
" protokolle der weisen von zion ".
ich glaube, zu meinen lebzeiten nicht mehr zu erfahren, wer hier wo, wann und worüber gelogen hat oder was wirklich geschah.
das ist alledings bei vielen dingen so.


Die" protokolle der weisen von zion ". ist der Klassiker!
Und heut zu tage bei der Fülle von Informationen und Desinformationen muss man wirklich verdammt aufpassen!
Da sind gelernte "Ossis" klar im Vorteil, wir haben lernen müssen, zwischen den Zeilen zu lesen. Oft war wichtiger zu erkennen was nicht geschrieben wurde oder wie man etwas verpackt hatte.
Schön zu verfolgen in z.B. in den Songtexten der "DDR" Pop-Musik.
Um den Bogen wieder zu den USA zu bekommen, kannst du dich noch an die Rolle des Vorzeige-Amerikaners Dean Read erinnern?
Das war auch so eine Geheimdienst/Propaganda Geschichte mit mysteriösem Ende.

twoxego
23.06.2006, 23:05
ein selbstmord, wie es heisst.
ich glaube nicht daran.
die begründung ist banal. er war nicht der typ dafür.
auch dies werde ich allerdings niemals mit bestimmtheit wissen.

Scarlett
24.06.2006, 11:59
Sehr lesenswert ist die Besprechung von vier Büchern über den Antiamerikanismus auf
http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=7691&ausgabe=200412

Teilzitat:

Die Facetten dieses Ressentiments sind bekannt, denn es ist Allgemeingut; seine Kulturgeschichte findet sich dargestellt bei Dan Diner. Menschen, die Pampigkeit aus Mangel an Souveränität mit Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit verwechseln, schimpfen über 'amerikanische Oberflächlichkeit'. Minderwertig und nur auf Geld aus seien die die Volksgesundheit schädigende Ernährung und die kulturelle Produktion. "Hollywood" ist ein anderes Wort für Schein und Schund. Die 'amerikanischen Verhältnisse' stehen für wachsende Kriminalität und Gewalt, für soziale Kälte und Rücksichtslosigkeit, für Bildungsmisere und Dummheit. Weil in Amerika, dem "monetaristischen Weltzentrum" (Langthaler und Pirker), alles dem Geld anheim gegeben sei, verfalle die Gesellschaft und breite ihr Einfluss sich global aus. Anti-Amerikanismus tritt als Einspruch gegen Missstände auf, die angeblich von den USA ausgehen. Die "amerikanische Konsumideologie" errichte eine "US-Fremdherrschaft". "Hollywoods alles durchdringende kulturelle Uniformierung" ersticke die Eigenheiten der Völker.

Anti-Amerikanismus ist enorm weit verbreitet, in allen Schichten (besonders aber in den gebildeten) und in allen gesellschaftlichen Lagern. Er ist in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer allgemeinen Geisteshaltung geworden, einer "Mentalität" (Diner), zu einem Reflex, einer "mentalen Chiffre". Wie jedes Ressentiment weiß er stets Fakten für seine Weltanschauung anzuführen, bleibt von ebendiesen Fakten aber unberührt, sobald sie ihm nicht ins Konzept passen. Wilhelm Langthaler, österreichischer Friedensaktivist, wann immer es gegen die USA geht, und Werner Pirker, notorischer Antizionist bei der "jungen Welt", versammeln alles, was der linke Anti-Amerikanismus hergibt. Auch sie wollen "an Hand von Fakten belegen", "wie verheerend sich die Segnungen der amerikanischen Zivilisation auf die Mehrheit der Weltbevölkerung auswirken." Bei ihnen aber (und nicht nur bei ihnen, auch wenn Langthaler und Pirker eine extreme, nahezu pathologische Form des Anti-Amerikanismus vertreten) zeigt sich, wie die antiamerikanischen Ressentiments "zu einem in sich schlüssigen, welterklärenden System werden" (Vorwort in Uwer et al.).

"Die Wahrheit über Amerika ist das Geheimnis, das jeder kennt." Das, was an den USA kritisiert wird, sind allgemeine Entwicklungstendenzen und Erscheinungen des Kapitalismus. Für sie werden aber die USA verantwortlich gemacht. Anti-Amerikanismus ist, so Diner, ein "ideologisch befrachteter Rationalisierungsversuch, die unübersichtlich gewordenen Lebenswirklichkeiten und Lebenswelten durch projektive Schuldzuweisung an den definitiv Anderen erträglicher zu machen." Das, was auch der eigene gesellschaftliche Zusammenhang zwangsläufig hervorbringt, wird abgespalten und auf die USA projiziert. Sie dienen so als "Projektionsfläche für die geschmähten und exorzierten Anteile der Zivilisation." Die USA stehen für den "ungezügelten Kapitalismus" (Langthaler und Pirker), demgegenüber den man selber eine gemäßigte Form propagiert.

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In der Gegenwart kann der Anti-Amerikanismus am "War on Terror" andocken. Die Weltbeherrschung könnten die USA nicht nur indirekt über kulturelle Entfremdung erreichen, sondern auch direkt, durch militärische Macht. Bekanntlich treten die USA "das Völkerrecht mit Füßen" - so Langthaler und Pirker -, im Gegensatz zu anderen Staaten, die nicht einmal die Bürgerrechte verletzen, weil sie keine haben. Sie stünden mit ihrem "Kreuzzug einer fundamentalistischen protestantischen-zionistischen Gruppe" dem "objektiven Menschheitsbedürfnis nach Frieden" entgegen. Der Friedens- und Demokratiefreund Langthaler, der i. ü. als Leiter der "Antiimperialistischen Koordination" (AIK) Österreichs fleißig Geld sammelte für den 'irakischen Widerstand' gegen die USA - also marodierende Banden von Saddam Hussein-Anhängern und eingesickerte Taliban-Kämpfer, die Bombenanschläge auf GIs wie auf die irakische Zivilbevölkerung verüben, die Ölförderung sabotieren und somit die Armut verlängern, die nicht-irakische Angestellte entführen, um ihnen den Kopf abzuschneiden usf. -, Langthaler also sieht den "Befreiungsdemokratismus der Volksmassen" beispielsweise in den "gärenden arabischen Emanzipationsbestrebungen". Über diese neueste Friedensbewegung unterrichtet Thomas von der Osten-Sacken in dem Sammelband "Amerika".

Im Gegensatz zu Langthaler und Pirker, die in den USA und nicht im Islamismus die Verdichtung der "äußersten gesellschaftlichen Reaktion" und "die Negation der großen Emanzipationsbewegungen" sehen (obwohl dieser das explizit sagt), hegen die Autoren des Bandes "Amerika" Hoffnung. Nämlich auf einen Wechsel in der US-Außenpolitik, die Christian Knoop, Barry Rubin und Stephan Schwartz unter verschiedenen Blickwinkeln darstellen und damit von antiamerikanischen Verzerrungen befreien.

Den USA wirft man Heuchelei vor, weil sie nun die bekämpfen, die sie früher unterstützten und weil die humanen Gründe bei militärischen Interventionen nur vorgeschoben seien. Dass gerade dieser Kurswechsel vernünftig ist und die selbst verursachten Fehler der Vergangenheit zu korrigieren sucht (Woeldike und Osten-Sacken, Uwer), sprich: die islamistischen Terrorbanden bekämpft, die man früher nutzte, das kann man in Deutschland nicht verstehen, wo "mehr als der unmittelbare politisch-ökonomische Nutzen [...] der Glaube an die Richtigkeit des beschrittenen Weges" zählt (Beier) und wo man sich der arabischen Region als Alternativpartner anbietet (Grigat). Dass "niemand, und die amerikanische Regierung zuletzt, in Zweifel" zieht, "daß Politik handfeste Eigeninteressen verfolgt" (Uwer), dass das positive praktische Resultat zählt und nicht die Lauterkeit der angegebenen oder tatsächlichen Motive (so bei Bernd Beier, Uli Krug und Bernd Volkert, Elliot Neaman, Thomas Uwer), dass der Weg nicht das Ziel sein muss, wie die deutschen Friedensfreunde von Gandhi gelernt haben, das wird hier, in diesem Land der kategorischen Gesinnungstreue und der gnadenlosen Konsequenz bis in den götterdämmerischen Untergang hinein, unverständlich bleiben.

twoxego
24.06.2006, 13:56
da wird aufgezählt was antiamerikaner so schreiben oder sagen.
wo soll der nutzen darin liegen ?
das weiss man doch oder man liest es eben.
super idee, intelektuelle zweitverwertung sozusagen.
manche autoren verdienen ihr geld scheinbar recht leicht.

SteveFrontera
26.06.2006, 10:37
Der moderne Antiamerikanismus hat durchaus mit der Person George W. Bush zu tun.
Es grenzt an eine Frechheit, die eigenen wirtschaftlichen Interessen als göttlichen Auftrag zu verkaufen. Damit macht man sich bei den Moslems natürlich besonders unbeliebt.
An dieser Stelle möchte ich auch an die Rücksichtslosigkeit gegenüber den Indianern erinnern. Ebenso kritisieren möchte ich die „Herrschaft“ des Geldes und der Börse in Denken und Leben der Menschen.

Aber es ist nicht alles schlecht was aus Amerika kommt.

Mark Mallokent
26.06.2006, 12:38
Der moderne Antiamerikanismus hat durchaus mit der Person George W. Bush zu tun.
Es grenzt an eine Frechheit, die eigenen wirtschaftlichen Interessen als göttlichen Auftrag zu verkaufen. Damit macht man sich bei den Moslems natürlich besonders unbeliebt.
An dieser Stelle möchte ich auch an die Rücksichtslosigkeit gegenüber den Indianern erinnern. Ebenso kritisieren möchte ich die „Herrschaft“ des Geldes und der Börse in Denken und Leben der Menschen.

Aber es ist nicht alles schlecht was aus Amerika kommt.
Die Rücksichtslosigkeit, mit der George Bush die Indianer behandelt, ist in der Tat empörend. :rolleyes:

twoxego
26.06.2006, 12:39
glaubst du der kennt welche ?

Maistre
26.06.2006, 14:19
Gut, die Indianer hatten Bush am Marterpfahl, bevor sein Bruder ihn befreit hat, sicher, sie haben seine Ranch in Texas abgefackelt, aber trotzdem.
Waren es eigentlich Komantschen oder Sioux?

Mark Mallokent
27.06.2006, 14:10
Gut, die Indianer hatten Bush am Marterpfahl, bevor sein Bruder ihn befreit hat, sicher, sie haben seine Ranch in Texas abgefackelt, aber trotzdem.
Waren es eigentlich Komantschen oder Sioux?
Ich dachte, das wäre Old Shatterhand gewesen. :cool:

bernhard44
01.07.2006, 10:09
http://www.therealgang.de/php/myexp/FUN/Bilder%20-%20FUN/backnanger-1078056798.jpg