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Vollständige Version anzeigen : Aufkommen des Titanischen



Waldgänger
20.03.2006, 18:52
Es ist wiedereinmal sehr sehr viel, aber es musste sein.:D Was haltet ihr von folgendem Denkansatz und dessen Konzeption, gesetzt den Fall man macht sich die intellektuelle Mühe und liest sich durch.
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Aufkommen des Titanischen

Der Schmerz des heutigen Bewußtseins beruht ja auf einer jahrtausendealten Überspannung des Geistes, ist die Rache der verratenen und verlorenen Natur. Seit dem Zerfall der mittelalterlichen Hierarchie, in der Oben und Unten, Mittelpunkt und Abschluß gewährleistet war, ist die Zerstörungsarbeit des Geistes erschreckend deutlich geworden.Gewiß erschien die Lösung von Halt und Autorität zunächst als Befreiung, unendliche Möglichkeiten taten sich auf schöpferische Kräfte wurden frei.

Zugleich aber begann sich , die anfangs so reich erscheinende Unendlichkeit aller festen Inhalte zu entleeren. In Hegel erreichte der Zersetzungsprozeß bereits einen Höhepunkt, in einem Denksystem, das alles zu allem in Beziehung setzt, jeden Gegensatz relativiert, nichts absolut und gestalthaft in sich ruhen läßt und das in seinem Fortgang im Rationalen bleiben muß, niemals die zwischen Geist und Sein aufgerissene Kluft zu überspringen vermag.

Das derat degenerierte bürgerliche Zeitalter, verhandelt, schließt Kompromisse, weiß sich in alles einzufühlen, und entbehrt jeden eigenen Lebensstils und, bei allem Fortschrittsrausch, jeder ideellen Gerichtetheit.

Der einzelne Mensch, dem die Möglichkeit, einfach und natürlich zu sein, zusehends verloren geht, erfährt gleichzeitig eine wachsende Belastung seines Bewußtseins.Ihm liegt es heute ob, die Frage nach dem Absoluten zu stellen, ihm, die Unhaltbarkeit jeglicher Lösung allzugleich zu erkennen, ihm allein die Verpflichtung, etwas zu sein, trotz der Leere seines Himmels Symbole, Substanz, Originalität hervorzuzaubern. So trifft man heute den Menschen in den alten Ordnungen nicht anders als leidend an.

Von der Romantik, die ebenfalls aus der Erkenntnis des Verlustes an Natur entsprang, unterscheidet sich die hiesige Bestrebung wesentlich. Der Romantik nämlich gelang keine Durchbrechung des bürgerlichen Systems, sie blieb Spiegelbild, Reaktion, und erschöpfte sich weitgehend in einem, fruchtlosen Sich-zurück-sehnen und Ungeschehen-machen-wollen.

Die noch nicht erhörte Schwierigkeit der Gegenwart besteht allerdings in der Bewerkstelligung des Überganges. Wenn frühere Zeitalter Umwälzungen erfuhren, schlüpften die Menschen naiv und blind in das neue Gehäuse, das ihnen dann von innen her als absolut erschien. Diese Möglichkeit haben wir, die wir im Relativen und von überallher Verwundbaren stehen, nicht. Der Bildersturm mag uns noch so peinlich sein, die Liebe zu veralteten Dingen muß überwunden werden.

Doch der bürgerlich-dialektische Prozeß ist im Begriff, abzulaufen; der mystische Nullpunkt ist nahe. Jenseits liegt das neue Reich, in dem die Technik organisch wird, weil es außerhalb ihrer nichts gibt. «Arbeit» ist dann nicht mehr eine Tätigkeit, die durch Ihren jeweiligen Zweck bestimmt und beschränkt wird, sondern sie ist umfassend und hat kultischen Rang. Innerhalb Ihrer ist der einzelne nicht mehr allein, nicht mehr mit einem von Zweifel verzehrten Streben nach dem unzugänglichen Absoluten belastet, er ist nicht mehr Individuum, sondern Repräsentant eines Typus, der "Gestalt" des Arbeiters und die Arbeit ist der ihm gemäße Lebensstil.

Seine menschliche Verpflichtung ist erfüllt, indem er hingegeben seiner Aufgabe obliegt. Ihm werden Herrschaft und Dienst, Spiel und Arbeit eins.
Es ist dabei nicht einmal nötig, daß er sich des Ganzen dauernd bewußt bleibt: keine absolute Wahrheit wird angestrebt, sondern das Gesunde und Gute, im Interesse des Lebens muß vieles vergessen werden.

Doch darf man eben nicht in jenem automatistischen Fatalismus und Technizismus versinken.Es gilt die Zeit anzuerkennen und das Notwendige in ihr zu schaffen.Um der Notwendigkeit den nötigen Stil zu geben ist es die Aufgabe des Freien eben nicht jenem Technizismus zu unterliegen, sondern Herr der Gewalten zu bleiben.Der Freie sollte dem Schicksal seine Form geben, nur so kann man es schaffen, das Zeitalter, aus dem es kein Zurück gibt, zu bejahen und gleichzeitig die elementaren Kräfte zu erhalten, die das Leben nicht volkommen im tödlichen Rationalismus versinken lassen.

"Die Freiheit aber wohnt nicht im Leeren, sie haust vielmehr im Ungeordneten und Ungesonderten,in jenen Gebieten, die zwar organisierbar, doch nicht zur Organisation zu zählen sind. Wir wollen sie »die Wildnis« nennen; sie ist der Raum, aus dem der Mensch nicht nur den Kampf zu führen, sondern aus dem heraus er auch zu siegen hoffen darf.Das ist dann freilich keine romantische Wildnis mehr. Es ist der Urgrund seiner Existenz,das Dickicht, aus dem er eines Tages wie ein Löwe hervorbrechen wird."-E.Jünger

Das Absolute bleibt jenseits. Unsere Aufgabe ist es, einen unerschütterlichen Glauben an das niemals Zugängliche zu bewahren. In diesem Glauben ist ehrliches Denken bis zuletzt geboten und ehrliches Denken auferlegt uns ein stets erneuertes Durchleben der ernsten Alternative von Ja und Nein.

xjanjan
20.03.2006, 19:04
ach tut mir leid
ich les en anders mal weiter
aber was solle es auch anderes sein als das was du immer rein postest irgend was vertäumtests von alter zeit als noch alles besser war und noch lees schön
irgend was un rationales und was unlogisches was sich hinten und vorne beist

also nicht lesens wert

Waldgänger
20.03.2006, 19:23
ach tut mir leid
ich les en anders mal weiter
aber was solle es auch anderes sein als das was du immer rein postest irgend was vertäumtests von alter zeit als noch alles besser war und noch lees schön
irgend was un rationales und was unlogisches was sich hinten und vorne beist

also nicht lesens wert

Du meinst den Kommunismus?Nein, über sowas schreibe ich nicht. :P

Student123
20.03.2006, 20:25
[QUOTE=Der einzelne Mensch, dem die Möglichkeit, einfach und natürlich zu sein, zusehends verloren geht, erfährt gleichzeitig eine wachsende Belastung seines Bewußtseins.Ihm liegt es heute ob, die Frage nach dem Absoluten zu stellen, ihm, die Unhaltbarkeit jeglicher Lösung allzugleich zu erkennen, ihm allein die Verpflichtung, etwas zu sein, trotz der Leere seines Himmels Symbole, Substanz, Originalität hervorzuzaubern. So trifft man heute den Menschen in den alten Ordnungen nicht anders als leidend an.
[/QUOTE]

Tja, soviel Verantwortung fuer den einzelnen Dumbatz. Was Du als Belastung des Menschen siehst, kann auch als Chance gesehen werden. Die Inkorporation der Arbeiterklasse in den politischen Prozess als vorlaeufiger Schlussstein der Demokratisierung des Westens hat allerdings zu Fortschritt gefuehrt (materiell uebrigens auf breiter Front).
Ich habe lieber ein langes und angenehmes Leben - mit Denken verbunden - als ein kurzes und von Hierarchien allzeit dominiertes.

Es scheint also eine normative Basis fuer Deine Argumentation zu geben. Aber: de gustibus non est disputandum.

xjanjan
21.03.2006, 13:23
Du meinst den Kommunismus?Nein, über sowas schreibe ich nicht. :P


in wie fern ??

Luzifers Freund
21.03.2006, 13:56
Im Großen und Ganzen kann ich dem Text zustimmen. Durch die fortschreitende Technisierung, Zivilisierung und Globalisierung aber auch durch die immer weiter fortschreitende Aufklärung durch die Wissenschaft verliert der Mensch immer mehr den Bezug zu dem, was ihm das Leben auf der Erde möglich macht. Und dieser Verlust wird sich auf die Lebensqualität auswirken. Sie kann sogar so weit sinken, dass der Mensch zu einer rational denkenden Maschine werden könnte. Ein Roboter. Eine von äußeren Reizen gesteuerte Maschine.

Ist der Text eigentlich von dir?

Einiges habe ich nicht so ganz verstanden.

Doch darf man eben nicht in jenem automatistischen Fatalismus und Technizismus versinken.Es gilt die Zeit anzuerkennen und das Notwendige in ihr zu schaffen.Um der Notwendigkeit den nötigen Stil zu geben ist es die Aufgabe des Freien eben nicht jenem Technizismus (was ist damit gemeint) zu unterliegen, sondern Herr der Gewalten zu bleiben.(welcher Gewalten? Naturgewalten?) Der Freie sollte dem Schicksal seine Form geben, nur so kann man es schaffen, das Zeitalter, aus dem es kein Zurück gibt, zu bejahen und gleichzeitig die elementaren Kräfte zu erhalten (auch hier: welche Kräfte sind gemeint?), die das Leben nicht volkommen im tödlichen Rationalismus versinken lassen.

Waldgänger
23.03.2006, 13:21
[QUOTE]Doch darf man eben nicht in jenem automatistischen Fatalismus und Technizismus versinken.Es gilt die Zeit anzuerkennen und das Notwendige in ihr zu schaffen.Um der Notwendigkeit den nötigen Stil zu geben ist es die Aufgabe des Freien eben nicht jenem Technizismus (was ist damit gemeint)


Mit dem Technizismus meine ich, wie du schon richtig erkannt hast, die Automatisierung und Technisierung der Welt und damit die verbundene Technisierung des Lebens.



zu unterliegen, sondern Herr der Gewalten zu bleiben.(welcher Gewalten? Naturgewalten?) Der Freie sollte dem Schicksal seine Form geben, nur so kann man es schaffen, das Zeitalter, aus dem es kein Zurück gibt, zu bejahen und gleichzeitig die elementaren Kräfte zu erhalten (auch hier: welche Kräfte sind gemeint?), die das Leben nicht volkommen im tödlichen Rationalismus versinken lassen.

Mit den Gewalten sind die Kräfte der unaufhaltbaren Zeit gemeint.Bei den elementaren Kräften meine ich jene mythischen Urkräfte, auch Archetypen genannt, aber auch die völkischen Blutskräfte, ohne die es kein Leben geben würde.

Luzifers Freund
23.03.2006, 13:55
Interessante Denkweise, die du da hast.
Heißt das nun "zurück zur Natur"? So eine Art ökologisch-egozentrisches-Weltbild?

Klingt jedenfalls interessant. Wir sollten und in der Tat auf unsere Wurzeln zurückbesinnen. Ich meine nun nicht unsere "völkischen" Wurzeln, also den ganzen Germanen-und-Nordmann Unsinn, sondern dass wir wieder lernen müssen ohne Technik leben zu können. Das heißt aber auch nicht komplett die Technik in die Tonne kloppen. Was der europäisch zivilisierte Mensch wieder lernen muss sind einfache Dinge, die einem erstmal lächerlich vorkommen können wie zum Beispiel die Lebensweise ohne Technik. Nur damit man wieder ein Gefühl dafür bekommt was es heißt fließend Wasser aus dem Wasserhahn und Strom oder Gas zum kochen zur Verfügung zu haben.

Manchem sind diese "Segnungen" der Moderne selbstverständlich und unverzichtbar. Aber das Gefühl zu leben geht manchen dabei verloren. Die Folgen sind in den Psychiatrien und Kliniken zu sehen. Zu komplex ist für viele das Leben geworden, zu viel "monkey buisness". Was ich immer mehr beobachte sind "Verdummflachungen" (eine vereinfachung des Lebens) die für viele Lebensnotwendig ist um zu überleben. Auf der Strecke bleibt der Intellekt. Und es bleibt eine leere Hülle, die zur Sofakartoffel mutiert alles konsumiert.

Waldgänger
23.03.2006, 14:29
Klingt jedenfalls interessant. Wir sollten und in der Tat auf unsere Wurzeln zurückbesinnen. Ich meine nun nicht unsere "völkischen" Wurzeln, also den ganzen Germanen-und-Nordmann Unsinn, sondern dass wir wieder lernen müssen ohne Technik leben zu können. Das heißt aber auch nicht komplett die Technik in die Tonne kloppen. Was der europäisch zivilisierte Mensch wieder lernen muss sind einfache Dinge, die einem erstmal lächerlich vorkommen können wie zum Beispiel die Lebensweise ohne Technik. Nur damit man wieder ein Gefühl dafür bekommt was es heißt fließend Wasser aus dem Wasserhahn und Strom oder Gas zum kochen zur Verfügung zu haben.

Ich meine das die völkischen Kräfte nicht nur, aber auch hinzugehören, außerdem bin ich kein Gegner der Technik.Es ist hier eine ziemlich verzwickte Situation.Wir können uns nicht am Fortschritt beteiligen, da wir sonst von ihm zermahlen werden, andererseits können wir uns auch nicht vor ihm verschließen, da der Wandel der Zeit uns sonst brechen wird.Man kann nicht einfach aussteigen, das würde bedeuten auf hoher See von Bord zu gehen, was zum ertrinken führt.Man muss auf dem Schiff bleiben, selbst wenn es Gefah läuft in die Luft zu fliegen.Es gilt sich der Technik wieder untertan zu machen.



Manchem sind diese "Segnungen" der Moderne selbstverständlich und unverzichtbar. Aber das Gefühl zu leben geht manchen dabei verloren. Die Folgen sind in den Psychiatrien und Kliniken zu sehen. Zu komplex ist für viele das Leben geworden, zu viel "monkey buisness". Was ich immer mehr beobachte sind "Verdummflachungen" (eine vereinfachung des Lebens) die für viele Lebensnotwendig ist um zu überleben. Auf der Strecke bleibt der Intellekt. Und es bleibt eine leere Hülle, die zur Sofakartoffel mutiert alles konsumiert.

Da hast du wiederum recht, die fortschreitende Technisierung führt zu einer Verarmung und Automatisierung des Lebens.Hier gilt es die Brücke zu schlagen die Zeit nicht zu verneinen, aber auch einen gewissen Widerstand zu leisten.Jenes Gleichgewicht zu halten ist ein akrobatisches Kunststück zu dem nur wenige fähig sind.Die Zeit völlig zu verneinen wäre nur romantische Träumerei.Dennoch ist Geschichte die Prägung die der Freie seinem Schicksal gibt.

Luzifers Freund
23.03.2006, 14:43
Es sind die wenigsten in der Lage zumindest zu begreifen, dass wir zwar ohne Technik nicht leben können, aber ohne grundlegende Fähigkeiten dem Untergang geweiht sind.
Eine grundlegende Fähigkeiten ist sich selber zu versorgen und unabhängig zu agieren um selber zu überleben. Ich selber bin mir zunächst der Nächste. Das hört sich egoistisch an. Klar. Wenn ich selber aber nicht in der Lage bin zu überleben, geht das auf Kosten der Allgemeinheit. Was wir brauchen ist eine Gesellschaft starker Egoisten, die miteinander leben.

Waldgänger
23.03.2006, 14:46
Es sind die wenigsten in der Lage zumindest zu begreifen, dass wir zwar ohne Technik nicht leben können, aber ohne grundlegende Fähigkeiten dem Untergang geweiht sind.
Eine grundlegende Fähigkeiten ist sich selber zu versorgen und unabhängig zu agieren um selber zu überleben. Ich selber bin mir zunächst der Nächste. Das hört sich egoistisch an. Klar. Wenn ich selber aber nicht in der Lage bin zu überleben, geht das auf Kosten der Allgemeinheit. Was wir brauchen ist eine Gesellschaft starker Egoisten, die miteinander leben.

Die "Gemeinschaft der Egoisten" hört sich stark anarchistisch an.Doch ist eben diese egoistische und atomisierte Gesellschaft das Endprodukt des Automatismus.Man würde das gleiche Ergebnis auf anderer Grundlage errichten, das kann nicht das Ziel sein.Vielleicht kann es aber eine art "organische Konstruktion" geben, eine Synthese von Technik und Organik, nur eine Theorie, aber vielleicht ginge das.

Luzifers Freund
23.03.2006, 19:18
Die "Gemeinschaft der Egoisten" hört sich stark anarchistisch an.Doch ist eben diese egoistische und atomisierte Gesellschaft das Endprodukt des Automatismus.Man würde das gleiche Ergebnis auf anderer Grundlage errichten, das kann nicht das Ziel sein.Vielleicht kann es aber eine art "organische Konstruktion" geben, eine Synthese von Technik und Organik, nur eine Theorie, aber vielleicht ginge das.

Also ganz ehrlich: Mir sind 10 Egoisten lieber als 2 Altruisten. Sich für andere oder der Gemeinschaft aufopfern kann ja ganz nett sein. Was aber wenn es darin gipfelt für den anderen oder der Gemeinschaft zu sterben? Was ist dann gewonnen? Nichts. Möglicherweise ein fähiger Kopf weniger. Also ICH werde nicht für eine Idee oder Gemeinschaft sterben wollen. Altruismus in Maßen kann gesund sein, vor allem wenn man selber Hilfe braucht. Egoismus muss nicht einhergehen mit Automatismus (vielleicht mit Autismus ;) )
Anarchistisch sagst du? Kann sein. Anarchismus in seiner "humanen" Form ist aber mehr. Egal. Das ist nicht Thema.

Klar kann es eine Synthese von Organik und Technik geben. Aber in welcher Gesellschafts- bzw. Regierungsform?

Klopperhorst
23.03.2006, 23:55
"Die Freiheit aber wohnt nicht im Leeren, sie haust vielmehr im Ungeordneten und Ungesonderten,in jenen Gebieten, die zwar organisierbar, doch nicht zur Organisation zu zählen sind. Wir wollen sie »die Wildnis« nennen; sie ist der Raum, aus dem der Mensch nicht nur den Kampf zu führen, sondern aus dem heraus er auch zu siegen hoffen darf.Das ist dann freilich keine romantische Wildnis mehr. Es ist der Urgrund seiner Existenz,das Dickicht, aus dem er eines Tages wie ein Löwe hervorbrechen wird."-E.Jünger

Da hat Jünger recht.

Er hat sogar so weit Recht, daß ihm die moderne Physik zustimmt.

Sobald etwas absolut ist, ist es auch in die Formen der Erkenntnis eingegangen, ist sozusagen Welt geworden.

Das Nicht-Absolute, das Quantenvakuum, die Möglichkeiten, also auch die Unordnung, ist es, was eigentlich alles hervorbringt, Ideen, schließlich materielle Manifestationen derselben usw.

Waldgänger
24.03.2006, 00:00
Da hat Jünger recht.

Er hat sogar so weit Recht, daß ihm die moderne Physik zustimmt.

Sobald etwas absolut ist, ist es auch in die Formen der Erkenntnis eingegangen, ist sozusagen Welt geworden.

Das Nicht-Absolute, das Quantenvakuum, die Möglichkeiten, also auch die Unordnung, ist es, was eigentlich alles hervorbringt, Ideen, schließlich materielle Manifestationen derselben usw.

Das ist gut zu hören, doch aus seinem eher unwissenschaftlich-mythischen Standpunkt heraus ist es vielleicht ein "Zufall", oder das irrationale Denken hat sich letzten Endes als das Rationale erwiesen.

Klopperhorst
24.03.2006, 00:06
Das ist gut zu hören, doch aus seinem eher unwissenschaftlich-mythischen Standpunkt heraus ist es vielleicht ein "Zufall", oder das irrationale Denken hat sich letzten Endes als das Rationale erwiesen.

Es ist ja oft so, daß Philosophen und Mystiker auf der einen und Wissenschaftler und Rationalisten auf der anderen Seite, die gleichen Dinge auf zwei verschiedenen Wegen entdecken und ausdrücken.

Auch im deutschen Idealismus ist die "Wildnis" mit dem Reich der Freiheit oder mit dem Ding an sich im Gegensatz zu seiner Erscheinung gleich zu setzen.

Ich würde sogar so weit gehen, daß dies eine Wahrheit ist, die sich auf allen Ebenen des Lebens vollzieht, und es ist nicht verwunderlich, daß man schöpferisch erst dort wird, wo Wildheit, Chaos und Unordnung herrschen.

Waldgänger
24.03.2006, 00:13
Auch im deutschen Idealismus ist die "Wildnis" mit dem Reich der Freiheit oder mit dem Ding an sich im Gegensatz zu seiner Erscheinung gleich zu setzen.


Zum deutschen Idealismus: Oben meinte ich:
"Der Romantik nämlich gelang keine Durchbrechung des bürgerlichen Systems, sie blieb Spiegelbild, Reaktion, und erschöpfte sich weitgehend in einem, fruchtlosen Sich-zurück-sehnen und Ungeschehen-machen-wollen."

"In Hegel erreichte der Zersetzungsprozeß bereits einen Höhepunkt, in einem Denksystem, das alles zu allem in Beziehung setzt, jeden Gegensatz relativiert, nichts absolut und gestalthaft in sich ruhen läßt und das in seinem Fortgang im Rationalen bleiben muß, niemals die zwischen Geist und Sein aufgerissene Kluft zu überspringen vermag.

Das derat degenerierte bürgerliche Zeitalter, verhandelt, schließt Kompromisse, weiß sich in alles einzufühlen, und entbehrt jeden eigenen Lebensstils und, bei allem Fortschrittsrausch, jeder ideellen Gerichtetheit."

Bei diesem Relativierungswahn bereitete sich der Nihilismus sein Flussbett, ich sehe den deutschen Idealismus also keineswegs als die Lösung aller Fragen, außerdem steckt er noch im bürgerlichen Zeitalter fest.Das Elementare ist hier noch im Zwiespalt zwischen Geist und Sein getrennt.

Klopperhorst
24.03.2006, 00:23
"In Hegel erreichte der Zersetzungsprozeß bereits einen Höhepunkt, in einem Denksystem, das alles zu allem in Beziehung setzt, jeden Gegensatz relativiert, nichts absolut und gestalthaft in sich ruhen läßt und das in seinem Fortgang im Rationalen bleiben muß, niemals die zwischen Geist und Sein aufgerissene Kluft zu überspringen vermag.

Hegel ist für mich kein Idealist, eher Rationalist. Ich bin kein Hegelianer, eher Idealist im Sinne Schopenhauers (Welt als Wille und Vorstellung). Das "Wilde" bleibt immer bestehen, es hat auch keinen Sinn, keine selbsterkennenden Weltgeist als Grund usw.

Es ist doch nicht zu hinterfragender Ursprung, eben Wille.

Informationspsychologisch würde man es wieder so formulieren. Viele ungeordnete Informationen sind der kreative Ursprung für eine spätere Ordnung.Dieses Prinzip wird sich ja auch beim "Brain Storming" zu Nutze gemacht.

Waldgänger
24.03.2006, 00:28
Hegel ist für mich kein Idealist, eher Rationalist. Ich bin kein Hegelianer, eher Idealist im Sinne Schopenhauers (Welt als Wille und Vorstellung). Das "Wilde" bleibt immer bestehen, es hat auch keinen Sinn, keine selbsterkennenden Weltgeist als Grund usw. Es ist doch nicht zu hinterfragender Ursprung, eben Wille.

Hier schließe ich mich an, aber ich wusste nicht das Sie Schopenhauer zum deutschen Idealismus zählen, das tue ich nicht.




Informationspsychologisch würde man es wieder so formulieren. Viele ungeordnete Informationen sind der kreative Ursprung für eine spätere Ordnung.Dieses Prinzip wird sich ja auch beim "Brain Storming" zu Nutze gemacht.

D.h., wenn der Automatismus der Moderne versucht diese ungeordneten Informationen, wenn man es denn so nennen will, zu rationalisieren, dann würde das Schöpferische und somit das Elementare, verloren gehen und das Leben zu einem reinen Automatendasein verkommen.Kann man das so sehen?

Klopperhorst
24.03.2006, 09:24
Hier schließe ich mich an, aber ich wusste nicht das Sie Schopenhauer zum deutschen Idealismus zählen, das tue ich nicht.

Ich weiss, das ist etwas eigenwillig, und ich werde dafür auch oft kritisiert. Aber Schopenhauer ist für mich ein großartiger Mystiker, erkenntnistheoretisch jedoch eindeutig der Strömung des Idealismus zuzuordnen.


D.h., wenn der Automatismus der Moderne versucht diese ungeordneten Informationen, wenn man es denn so nennen will, zu rationalisieren, dann würde das Schöpferische und somit das Elementare, verloren gehen und das Leben zu einem reinen Automatendasein verkommen.Kann man das so sehen?

Genau so ist es!

Das Schöpferische kann niemals das Rationale sein, denn dann ist es schon in die Formen der Erkenntnis eingegangen, also Welt geworden.

Viele Naturwissenschaftler sagen heute. Der Zufall und das Chaos sind Ursprung allen Lebens, und für wahr arbeitet die Natur großteils nach dem Zufallsprinzip.