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Vollständige Version anzeigen : Todesstrafe für Stasiverbrecher?



Diana1
16.03.2006, 20:31
Würdet ihr das befürworten, bedenkt man, dass auch die Nazis bestraft wurden?

Chaos
16.03.2006, 20:32
Nein, TOdesstrafe gehört abgeschafft, wo es sie gibt.

Einsatzleiter
16.03.2006, 20:33
Todesstrafe für CIA-Agenten. Darüber könnte man nachdenken! :cool: :cool:

Platon
16.03.2006, 20:37
Würdet ihr das befürworten, bedenkt man, dass auch die Nazis bestraft wurden?
nein, wieso sollte man das tun?

Diana1
16.03.2006, 20:39
nein, wieso sollte man das tun?

Um die Opfer des Stalinismus zu sühnen.

Chaos
16.03.2006, 20:42
Wer durch Töten sühnt, ist nicht besser.

Anti-Zionist
16.03.2006, 20:43
Würdet ihr das befürworten, bedenkt man, dass auch die Nazis bestraft wurden?
Nein! Ich bin auch für die Freiheit von Teddybären!

Roter Prolet
16.03.2006, 20:43
Das MfS mit den Nazis zu vergleichen ist wirklich mehr als herabwürdigend und realitätsfremd.

Crystal
16.03.2006, 20:49
Das MfS mit den Nazis zu vergleichen ist wirklich mehr als herabwürdigend und realitätsfremd.Ja! So, oder so ähnlich sehe ich das auch!
Das MfS lief sicherlich unter der Rubrik "Sozialeinrichtungen".

Platon
16.03.2006, 21:05
Um die Opfer des Stalinismus zu sühnen.
Aber sind die Stasileute nicht gleichzeitig Opfer und Täter?
wie ist das abzugrenzen?

königsberg1896
17.03.2006, 01:07
Das MfS mit den Nazis zu vergleichen ist wirklich mehr als herabwürdigend und realitätsfremd.

Das klingt leider ein wenig ideologisiert, wenn ich mir dein Avatar betrachte....
Sicherlich braucht man über das Ausmaß nicht diskutieren. Aber die Ideologie ist unter dem Gesichtspunkt der menschenverachtenden Brutalität, Folterungen und Ermordung zumindest vergleichbar.

http://bautzen.de/dokumente/bz_gefaengnisse.pdf

http://www.stiftung-hsh.de/curriculum/die_deutsche_lubjanka.htm

Der neue Kinofilm "Das Leben der anderen" sollte vielleicht einige zum Nachdenken über teils verklärende und verniedlichende Ansichten bezüglich der DDR anregen....

Stechlin
17.03.2006, 01:54
Das MfS mit den Nazis zu vergleichen ist wirklich mehr als herabwürdigend und realitätsfremd.

Was erwartest Du denn hier? Ich kenne viele MfS-Genossen - alles prima Leute von deren Humanismus sich manch einer ´ne Scheibe abschneiden könnte. Aber wer sich von diesem ganzen "Stasi"-Geschrei beeindrucken läßt, ist selber schuld. Da fragt man sich, wozu die Menschheit mehrere Millionen Jahre Evolution hinter sich hat, wenn manche nicht erkennen können, daß das MfS das genaue Gegenteil der Nazis war?

"Kühles Herz, klarer Kopf und Verstand."
"Tschekisten, Beschützer des Friedens der Menschen." (Mischa Wolf)

Rot Front!

wtf
17.03.2006, 02:36
Das klingt leider ein wenig ideologisiert, wenn ich mir dein Avatar betrachte....
Sicherlich braucht man über das Ausmaß nicht diskutieren. Aber die Ideologie ist unter dem Gesichtspunkt der menschenverachtenden Brutalität, Folterungen und Ermordung zumindest vergleichbar.

http://bautzen.de/dokumente/bz_gefaengnisse.pdf

http://www.stiftung-hsh.de/curriculum/die_deutsche_lubjanka.htm

Der neue Kinofilm "Das Leben der anderen" sollte vielleicht einige zum Nachdenken über teils verklärende und verniedlichende Ansichten bezüglich der DDR anregen....
So ist es. Stasi == rotlackierte Gestapo

königsberg1896
17.03.2006, 05:19
Was erwartest Du denn hier? Ich kenne viele MfS-Genossen - alles prima Leute von deren Humanismus sich manch einer ´ne Scheibe abschneiden könnte. Aber wer sich von diesem ganzen "Stasi"-Geschrei beeindrucken läßt, ist selber schuld. Da fragt man sich, wozu die Menschheit mehrere Millionen Jahre Evolution hinter sich hat, wenn manche nicht erkennen können, daß das MfS das genaue Gegenteil der Nazis war?

"Kühles Herz, klarer Kopf und Verstand."
"Tschekisten, Beschützer des Friedens der Menschen." (Mischa Wolf)

Rot Front!


:vogel: Eigentlich verdient sowas keine Antwort, weil es eine Schande für alle zigmillionen Opfer zwischen Elbe und Lena ist, die aufgrund der barbarischen Bolschewisten und ihren Nachkriegsauswüchsen in den einzelnen Knechtschaftsstaaten gefoltert und ermordet wurden. Das ist nämlich der Vorteil der Deutschen: Wir haben aus unserer Geschichte gelernt, indem wir uns mit ihr auseinandersetzen und uns kritisch selbstreflektieren;Während in Russland die Massenschlächter Stalin und Lenin weiterhin verehrt werden oder das MfS und der heute in Russland fortführend agierende FSB verharmlost werden.

Stechlin
17.03.2006, 13:08
:vogel: Eigentlich verdient sowas keine Antwort, weil es eine Schande für alle zigmillionen Opfer zwischen Elbe und Lena ist, die aufgrund der barbarischen Bolschewisten und ihren Nachkriegsauswüchsen in den einzelnen Knechtschaftsstaaten gefoltert und ermordet wurden. Das ist nämlich der Vorteil der Deutschen: Wir haben aus unserer Geschichte gelernt, indem wir uns mit ihr auseinandersetzen und uns kritisch selbstreflektieren;Während in Russland die Massenschlächter Stalin und Lenin weiterhin verehrt werden oder das MfS und der heute in Russland fortführend agierende FSB verharmlost werden.

Die DDR hatte 17 Millionen Bürger - konstant. Wenn WIR vom MfS oder KGB da Millionen ermordet haben sollen... Wenn Du glaubst, das wäre glaubwürdig, dann fragst Du wohl auch nach der Leiter, wenn Dir jemand erzählt, im Himmel sei Jahrmarkt.

Aber in Moskau sitzen jedenfalls wieder anständige Tschekisten im Kreml, die es Euch Westeuropäern noch zeigen werden, wo der Haken hängt!

wtf
17.03.2006, 13:11
Aber in Moskau sitzen jedenfalls wieder anständige Tschekisten im Kreml, die es Euch Westeuropäern noch zeigen werden, wo der Haken hängt!
Du solltest Deine tägliche Wodkadosis reduzieren; ich sehe Anzeichen von Größenwahn.

Kenshin-Himura
17.03.2006, 17:34
Würdet ihr das befürworten, bedenkt man, dass auch die Nazis bestraft wurden?

Todesstrafe find ich nicht gut, aber auf jeden Fall sollten sie für immer in den Knast eingebuchtet werden und nicht frei rum laufen oder gar im Bundestag oder Medienräten oder Schulbehörden sitzen. Wie hier ,,wtf" schon völlig richtig sagte:
So ist es. Stasi == rotlackierte Gestapo

Jodlerkönig
17.03.2006, 18:05
Was erwartest Du denn hier? Ich kenne viele MfS-Genossen - alles prima Leute von deren Humanismus sich manch einer ´ne Scheibe abschneiden könnte. Aber wer sich von diesem ganzen "Stasi"-Geschrei beeindrucken läßt, ist selber schuld. Da fragt man sich, wozu die Menschheit mehrere Millionen Jahre Evolution hinter sich hat, wenn manche nicht erkennen können, daß das MfS das genaue Gegenteil der Nazis war?

"Kühles Herz, klarer Kopf und Verstand."
"Tschekisten, Beschützer des Friedens der Menschen." (Mischa Wolf)

Rot Front!
na das nennt man sich OUTEN, du bist für mich für alle kommenden diskusionen, diskusionsunwürdig. pfui deibel..da rotz ich drauf! das du worte wie humanismus überhaupt in dein schandmaul nimmst, zeugt davon wie schmerzfrei du bist!

Eisbrecher
17.03.2006, 18:07
Der einzelne Stasi-Mitarbeiter muß bestraft werden, wo sich eindeutig die Schuld beweisen läßt. Aber ich halte nichts von einer Strafe aufgrund Stasi-Mitgliedschaft, zumal die große Masse der Stasi-Mitarbeiter kleine Fische waren welche mit dem Strom schwammen. Diesen Menschen muß wie einstmals auch den ganzen NSDAP-Mitgliedern eine zweite Chance gewährt werden.

Die Todesstrafe erscheint mir hier auch arg übertrieben, zumal die DDR trotz der ideologischen Affinitäten zum 3. Reich keine Verbrechen in diesem Ausmaß aufweisen konnte.

mggelheimer
17.03.2006, 18:12
Der einzelne Stasi-Mitarbeiter muß bestraft werden, wo sich eindeutig die Schuld beweisen läßt.

Darf ich fragen welches größere Schuldmaß ein offizieller Mitarbeiter der Stasi im vergleich zu einem VS´ler, auf sich geladen hat?

Kenshin-Himura
17.03.2006, 18:32
Der einzelne Stasi-Mitarbeiter muß bestraft werden, wo sich eindeutig die Schuld beweisen läßt. Aber ich halte nichts von einer Strafe aufgrund Stasi-Mitgliedschaft, zumal die große Masse der Stasi-Mitarbeiter kleine Fische waren welche mit dem Strom schwammen. Diesen Menschen muß wie einstmals auch den ganzen NSDAP-Mitgliedern eine zweite Chance gewährt werden.

Soweit volle Zustimmung. Nur: Viele haben die zweite Chance ja nicht genutzt - und sind noch immer in der SED, einige von Ihnen werben für Stalinismus und Kommunismus.


zumal die DDR trotz der ideologischen Affinitäten zum 3. Reich keine Verbrechen in diesem Ausmaß aufweisen konnte.

Ach, da geht es dann plötzlich nicht mehr um den ,,einzelnen" StaSi-Mitarbeiter, sondern um den ganzen Staat ? Die DDR hat genauso Leute umgebracht, wie der Nationalsozialismus. Nur waren es halt weniger.

Eisbrecher
17.03.2006, 18:33
Darf ich fragen welches größere Schuldmaß ein offizieller Mitarbeiter der Stasi um vergleich zu einem VS´ler, auf sich geladen hat?

Der Verfassungsschutz wird von demokratischen Parlamenten und den gerichten kontrolliert. Im Sinne der wehrhaften Demokratie werden politische Extremisten beobachtet.
Der Vergleich mit der Stasi, welche ein ganzen Volk pauschal bespitzelte ist also wirklich an den Haaren vorbeigezogen.

Was aber nicht hieße, daß ich dem Verfassungsschutz für sankrosankt halte. Angesichts der zahlreichen Mißbrauchfälle, politischen Instrumentalisierungen und Übertreibungen (z.B. bezüglich der PDS oder den REPs) scheint eine Auflösung des Verfassungsschutz überlegenswert. Auf der anderen Seite gibt es natürlich aber durchaus Extremisten welche im Auge behalten werden müssen.
(Aber das nur am Rande - der Vergleich mit der Stasi ist schlichtweg Unfug)

Kenshin-Himura
17.03.2006, 18:40
Was aber nicht hieße, daß ich dem Verfassungsschutz für sankrosankt halte. Angesichts der zahlreichen Mißbrauchfälle, politischen Instrumentalisierungen und Übertreibungen (z.B. bezüglich der PDS oder den REPs) scheint eine Auflösung des Verfassungsschutz überlegenswert.

Wenn linksfaschistische, antidemokratische Stalinisten nicht hart angegangen werden sollen, wer dann ? Die Beobachtung ist nicht ,,übertrieben", sondern maßlos untertrieben.

Eisbrecher
17.03.2006, 18:42
Nur: Viele haben die zweite Chance ja nicht genutzt - und sind noch immer in der SED, einige von Ihnen werben für Stalinismus und Kommunismus.

Ein freiheitlicher Staat muß im Sinne der Meinungsfreiheit auch Dummheiten erdulden. Wobei ich es schade finde, daß die rechtsextremen Idioten selbiges leider nur unter erschwerten Bedingungen machen können. Zensur hilft den Deppen sich harmloser darzustellen als sie in wirklichkeit sind.
Eine real existierende Bedrohung der demokratischen grundordnung durch Kommunisten vermag ich nicht zu erkennen.



Ach, da geht es dann plötzlich nicht mehr um den ,,einzelnen" StaSi-Mitarbeiter, sondern um den ganzen Staat ?

Man kann einen Staat als solchen verurteilen, ohne das man deswegen jeden seiner Bürger verurteilen muß. Ich halte nichts von einer Sippenhaft für Staatsangehörige, insbesondere wenn es sich um eine Diktatur handelt.

Kenshin-Himura
17.03.2006, 18:46
Ein freiheitlicher Staat muß im Sinne der Meinungsfreiheit auch Dummheiten erdulden.

Dummheiten ja, aber keine Menschenrechts-Verbrechen und deren Rechtfertigung und Werbung dafür.


Man kann einen Staat als solchen verurteilen, ohne das man deswegen jeden seiner Bürger verurteilen muß.

Man kann aber die Verbrecher genauso verurteilen wie NS-Verbrecher. Da ich die Todesstrafe aber schon damals nicht richtig fand, sollte dies auch heute so sein.

Eisbrecher
17.03.2006, 18:48
@kenshin


Übertreib es nicht. Die PDS mag ein Verein ewiggestriger DDR-Nostalgiger und Sozialromantiker sein, aber das Attribut "Extrem" kann man diesem Rentnerverein kaum geben. Die Grundrechte sind durch die PDS jedenfalls nicht in Gefahr.

Da sind Islamisten, Nazi-Kameradschaften oder linksextreme Autonome schon ein ganz anderes Kaliber.

Eisbrecher
17.03.2006, 18:56
Auch die glorifizierung totalitärer Regime muß erlaubt sein. Von mir aus sollte es erlaubt sein Stalin oder Hitler hochzujubeln.
Lediglich bei persönlichen Beleidigungen, Verleumdungen oder dem aufruf zu schweren Straftaten sollte das Recht auf freie Meinungsäußerung seine Grenzen haben.

Des weiteren sei darauf hingiesen, daß durchaus viele DDR-Führer angeklagt und auch verurteilt wurden.

Farbwind
17.03.2006, 18:59
Auch die glorifizierung totalitärer Regime muß erlaubt sein. Von mir aus sollte es erlaubt sein Stalin oder Hitler hochzujubeln.
Lediglich bei persönlichen Beleidigungen, Verleumdungen oder dem aufruf zu schweren Straftaten sollte das Recht auf freie Meinungsäußerung seine Grenzen haben.

Kannst du mal bitte glaubhaft erläutern, warum persönliche Beleidigungen bestraft werden sollten, Volksverhetzung jedoch nicht? Logik?

Eisbrecher
17.03.2006, 19:15
@Farbwind


Weil Werturteile über Gruppen nicht zwangsläufig eine Beleidigung darstellen müssen. Irrtümer müssen erlaubt sein.

Farbwind
17.03.2006, 19:25
Beleidigungen werden aus dem gleichen Grund bestraft, aus dem (u.a.) auch Volksverhetzung bestraft wird: Angriff auf die menschliche Würde.

Und im übrigen könnte deine Aussage auch lauten:


Weil Werturteile über Einzelne nicht zwangsläufig eine Beleidigung darstellen müssen. Irrtümer müssen erlaubt sein.

Tolle Moral. Und nach wie vor ohne Logik.

P.S.: Mir fällt es auch schwer es nur als Beleidigung aufzugreifen, wenn jemand sagt 'Alle Juden müssen vernichtet werden' bzw. eine politische Meinung propagiert, die derartiges gutheißt oder billigt. Es ist ein Angriff auf die menschliche Würde und es gibt unzählige Menschen die - zurecht, wie ich finde - zutieft verletzt sind. Gleiches gilt für Stalinisten, die passiv die Millionen Opfer des Stalinismus gutheißen. Da braucht man nicht drüber diskutieren.

Eisbrecher
17.03.2006, 19:34
@Farbwind

Nun mal konkret: Wo wird die menschliche Würde angegriffen, wenn jemand den Holocaust bestreitet oder diesen relativiert?
Volksverhertzung dieser Art ist jedenfalls nicht was irgendjemanden beleidigt.

Der Begriff der menschlichen Würde ist in diesem Zusammenhang schlichtweg ein Gummibegriff.

mggelheimer
17.03.2006, 19:44
Der Verfassungsschutz wird von demokratischen Parlamenten und den gerichten kontrolliert. Im Sinne der wehrhaften Demokratie werden politische Extremisten beobachtet.
Der Vergleich mit der Stasi, welche ein ganzen Volk pauschal bespitzelte ist also wirklich an den Haaren vorbeigezogen.

...
(Aber das nur am Rande - der Vergleich mit der Stasi ist schlichtweg Unfug)

Glaubst du das echt was du da geschrieben hast? Du versuchst hier moralisch zu argumentieren, aber der Mitarbeiter eines Geheimdienstes hat die Aufgaben zu erfüllen, die im Übertragen werden, sonst gefährdet er den gesamten Apparat. Insofern gibt es keinerlei Unterschiede zwischen VS´ler und MFS´ler.

Den einzigen, denen man einen Vorwurf machen kann und sogar muss, das sind die inoffizielle, die Denuntianten, - Menschen die ihre eigene Mutter ans Messer geliefert hätten.

Farbwind
17.03.2006, 19:47
@Eisbrecher
Also noch mal: Wie wird die Würde angegriffen? Möglicherweise dadurch, dass das großangelegte Morden einer Bevölkerungsgruppe, welches sich historisch nachweisen lässt, als eine Lüge darstellt wird und somit die unzähligen Opfer des Nationalsozialismus gutheißt? Es gibt heute noch Menschen die in KZs eingesessen haben, die sich von 16jährigen Neonazis erzählen lassen müssen, dass das alles nicht so schlimm war oder auch, dass es alles erfunden ist.

Wenn das keine Beleidigung, kein extremer Angriff auf die Würde des Menschen ist, weiß ich auch nicht. Vielleicht solltest du mal ein wenig mehr Vergangenheit studieren, solange sie noch so präsent ist, wie sie es derzeit ist, dann würdest du hier nicht einfach von Würde als einem "Gummibegriff" reden.

Wenn mein Nachbar mich "alter Sack" nennt, dann kannst du den Begriff dehnen, aber nicht in Fällen, bei denen wissentlich Menschen über eine Ideologie legitimiert umgebracht wurden.

Gleiches oder ähnliches gilt für den Stalinismus und alle anderen menschenverachtenden Ideologien auch. Wer die Grundrechte, für die die Menschheit so lange hat kämpfen müssen, so runterredet hat anscheinend nicht verstanden, was er an ihnen hat. Und wer sie verletzt wird bestraft werden.

Und übrigens: Wenn jemand "Heil Hitler" ruft, dann greifen nicht diese beiden Worte unser Grundrechtsverständnis an, sondern der Kontext, aus dem sie hervorgehen und der durch sie verharmlost, verherrlicht oder gebilligt wird.

Kenshin-Himura
17.03.2006, 20:07
Übertreib es nicht. Die PDS mag ein Verein ewiggestriger DDR-Nostalgiger und Sozialromantiker sein, aber das Attribut "Extrem" kann man diesem Rentnerverein kaum geben. Die Grundrechte sind durch die PDS jedenfalls nicht in Gefahr.

So ? Dann solltest du folgendes zur Kenntnis nehmen:

Der SED-Vorstand leugnet laut einem Zeitungsartikel aus dem Jahre 2001 (!) (also nicht 1953...) die Tatsache, dass die DDR ein Unrechtsregime war und legitimieren damit Mauermord und StaSi-Bespitzelungen. Siehe hier:

http://www.welt.de/data/2001/11/20/534845.html

Und weiter:

Aus http://www.extremismus.com/texte/pds15j.htm :

Aus 06/2004:


Noch viele Jahre nach 1989 stritten die ideologischen Fraktionen um einen angeblichen ,,Gründungskonsens", der sich auf dem außerordentlichen Parteitag in Michael Schumanns Referat ,,Wir brechen unwiderruflich mit dem Stalinismus als System!" manifestiert habe. Dabei war schon die Rede durchzogen von Halbwahrheiten und Halbherzigkeiten.Bis heute hat der Begriff Stalinismus für alle Lager der PDS eine apologetische Funktion: Wollten die einen mit ihm den ,,Sozialismus als Idee" retten, indem sie das System der DDR als ,,undemokratisch" brandmarkten, trachteten die anderen nach dem genauen Gegenteil und sahen in Stalinismus lediglich eine ,,Entartung" des ,,Realsozialismus" als erstrebenswerter Gesellschaftsform. Mehrheitsfähig war eine fundamentale Kritik an der DDR in der PDS nie. Bestrebungen der Reformer, ,,stalinistische Positionen" mit einem Bann zu belegen, wurden in den Mühlen der Parteitage zu unverbindlichen Floskeln zerrieben. (2)

Wie kann man überhaupt - davon 'mal abgesehen - davon sprechen, dass eine Partei mit Stalinismus nichts zu tun hätte, die noch nichtmal sich ordentlich von der DDR distanziert?

Der Politikwissenschaftler Gerd Langguth schreibt dazu:

Aus http://www.gerd-langguth.de/artikel/faz_pds.htm :


Wie die Inszenierung der "Stalinismus-Debatte" auf dem 4. Parteitag der PDS im Januar 1995 zeigte, wird in der Partei nicht erwogen, die KPF ernsthaft zu schwächen. Um eine tatsächliche Zerreißprobe zu vermeiden, wurde aus strategischen Gründen der Konflikt personalisiert. Interessant ist hierbei die "Dialektik" der Argumentation, die von der Rücktrittsdrohung Gysis und Biskys überlagert war: Die offen dem Stalinismus huldigende Sahra Wagenknecht sei zwar für den Parteivorstand untragbar, aber offenkundig für die Partei kein Problem. Ein Ausschluß Wagenknechts wäre nach dem Statut der PDS zwar zulässig. Danach können Mitglieder „ausgeschlossen werden, wenn sie vorsätzlich gegen das Statut der Partei oder erheblich gegen die Grundsätze der politischen Programmatik verstoßen und damit der Partei schweren Schaden zufügen." Er wird aber kein Ausschluß erwogen. Das heißt, daß stalinistische Positionen nicht mit den Grundsätzen der PDS kollidieren.

Die Mehrheit ihrer Mitglieder trat vor 1989 in die Partei ein (circa 80%). Absurderweise macht sie damit auch noch Werbung, nach dem Motto: ,,Guckt her, ganze erstaunliche 20% unserer Mitglieder sind nach dem Mauerfall eingetreten".

Erst 1994 distanzierte man sich auf einem Parteitag vom Stalinismus. Das ganze wohlgemerkt muss man sich 'mal reinziehen mit der Hintergrund-Info, dass 80% der Mitglieder aus der Original-SED stammen. Und dann war, wie schon gesagt, diese Distanzierung ja nur inszeniert.

Alleine schon, dass es keine totale Aufklärung über StaSi-Akten gibt, reicht mir schon, dass diese Partei jeglicher demokratischer und rechtsstaatlicher Qualifikation entbehrt.

Auf Parteitagen und Kundgebungen werden ja zudem bekanntlich regelmäßig Journalisten, Politiker und Zuschauer verkloppt, zuviel zum Thema ,,demokratischer" Sozialismus und ,,Friedenspartei".

http://www.berlinonline.de/berliner-...in/504210.html

http://focus.msn.de/hps/fol/newsausg...e.htm?id=17910

Und wenn man sich 'mal bei diesem gewissen Wählerclientel umhört, dann wird man auch feststellen, dass viele von ihnen die DDR wiederhaben wollen - eben proportional entsprechend auch den Mitgliedern in der SED. Kein Wunder - irgendeine Partei muss ja die ganzen Dumpfbatzen auffangen. Laut einer Umfrage vom ,,Stern" wünschen sich ja 21% der Deutschen die Mauer zurück. Im Osten: 12%, Westen: 24%. Siehe Link hier:

http://www.stern.de/politik/deutschl...html?id=529471

Eisbrecher
17.03.2006, 20:17
@Farbwind

Es ist wirklich keine Beleidigung oder Angriff auf die Menschliche Würde, wenn der Holocaust geläugnet wird. In einer offenen gesellschaft müssen Irrtümer oder Lügen dieser Art geduldet werden. Zumal Verbote in diese Richtung allenfalls zu Märtyrern führen und zu zweifelhaften Doppelstandards führen.
Zumal man dann konsequenterweise auch das leugnen von kommunistischen oder islamischen Verbrechen unter Strafe stellen müßte. Hinzu kommt auch noch das Problem, ab wann man solch eine Meinung bestrafen will. Ab welcher Opferzahlschätzung fängt die Relativierung an?
Ich halte nichts davon die wenn das Strafgesetzbuch die Geschichte festschreibt. Die Wahrheit braucht keine Gesetze zum Schutz.

Und nochmals: Wer wird wirklich durch die Leugnung des Holocausts beleidigt? Keinem ist dadurch ein Schaden entstanden.

Zumal die Meinungsfreiheit ein Grundrecht ist! Eine der immensen Vorteile der Meinungsfreiheit ist es, daß man sich hier Irren kann und im Wettstreit der Ideen auf neue Ideen stößt. Dieses Prinzip sollte wegen einer handvoll wirrer Extremisten nicht aufgegeben werden.

Und ja, ich bin auch der Meinung, daß es erlaubt sein muß "Heil Hitler" zu sagen. Oder was gewinnt die Demokratie, wenn die Extremisten Ersatzsaymbole verwenden welche ihre Absicht mehr Verschleiern als offenlegen.

Selbstverständlich muß eine Demokratie Intolerant sein gegenüber der Intoleranz, aber das auch nach dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit. Es ist legitim Extremisten zu verfolgen wenn diese Bomben bauen oder zu Mord und Totschlag aufrufen, aber nicht wenn diese wirre Geschichtsmeinungen haben.

Die Meinungsfreiheit wie sie in den USA praktiziert wird erscheintmir jedenfalls für sympathischer, als die wenig selbstbewußten demokratischen Meinungsfreiheiten hierzulande.

Farbwind
17.03.2006, 20:17
@Kenshin

Hm, kannst du mal den Link zu den regelmäßigen Prügeleien mal updaten, die funzen nämlich nicht.



Wer wird wirklich durch die Leugnung des Holocausts beleidigt? Keinem ist dadurch ein Schaden entstanden.

Aha, wieviele Überlebende kennst du, wenn ich fragen darf? Gut, dass du schon vorab weißt, dass kein Schaden verrichtet wird. Ist ja auch leicht mental zu verkraften, schon lange her und so... vor allen Dingen, wenn man nicht selbst betroffen war, oder?

Die Beleidigung und der Angriff der Würde bezieht sich vor allem auf Überlebende und Familien der Opfer. Daneben - und das ist wesentlich gravierender - stellen Leugnungen des Holocaust bzw. Ausrufe wie "Heil Hitler", Hakenkreuze oder jegliche andere Art von Äußerung, die verherrlicht, billigt oder leugnet was sich an Nationalsozialistischen Untaten nachweisen lässt, einen direkten Angriff auf die Menschenrechte dar.

Und wenn ein Angriff auf das oberste Gut unserer Gesellschaft, die Menschenrechte, ungestraft bleibt, dann können wir auch die geltende Rechtsnorm auflösen, denn sie basiert auf eben dem gleichen Verständnis.

Wenn du in einer solchen Gesellschaft leben willst, bitte, tu dir keinen Zwang an. Aber nicht hier, denn die Mehrheit (be)steht auf eine Sicherung ihrer Rechte.

Und nochmal zur Verdeutlichung: Es geht mir nicht nur um Nazi Volkshetze. Jegliche Volksverhetzung, sei sie islamistischer, fundamental-christlicher, pauschal-ausländerfeindlicher oder kommunistischer Natur gehört bestraft. Nicht um Leute mundtot zu machen, sondern um unsere Grudnrechte zu wahren.

Es geht nicht um ein verkorkstes historisches Verständnis oder dämliche, fanatische Ansichten. Es geht um Angriffe auf das Werteverständnis, welches das Fundament unserer Gesellschaft ist.

Kenshin-Himura
17.03.2006, 20:42
Hm, kannst du mal den Link zu den regelmäßigen Prügeleien mal updaten, die funzen nämlich nicht.

Den Links von Berlin Online finde ich nicht mehr, ich werde nochmal nach weiteren Quellen recherchieren. Hier ist der geubdatete von Focus:

http://focus.msn.de/politik/deutschland/nach-rede_nid_17910.html

Und nehm' auch das zur Kenntnis:

http://www.politikforen.de/showthread.php?t=21507

Soviel zum Thema ,,extram kann man die nicht nennen".

Eisbrecher
17.03.2006, 20:43
@Farbwind

Ich glaube nicht das wir bei diesem Thema zu einer Einigung kommen.

Aber nur soviel: Die Grundrechte werden durch solche Zensur nicht gewahrt, ganz im Gegenteil. Unterschiedliche Meinungen stellen für die westliche Welt keine Gefahr dar, ganz im Gegenteil. Die freie Meinungsäußerung ist eine der stärken des Westens.
Ich bin gemäß Karl Popper auch für die wehrhafte Demokratie, aber das Verbot von Meinungen ist hier in keinem Verhältnis zum Nutzen.

Die Menschenrechte werden durch nationalsozialistische oder stalinistische Meinungsäußerungen nicht Gefährdet. Dir scheint es hier schlichtweg an Vertrauen in die Meinungsfreiheit zu fehlen.

Und ein Land wie die USA zeigen doch, daß eine Demokratie problemlos auch ohne derartige Gesinnungsparagraphen auskommt.

Eisbrecher
17.03.2006, 20:53
@kenshin


Deine Artikelsammlungen sind nicht gerade sehr ausgewogen und zielen wohl nur darauf ab die PDS zu dämonisieren. Ich jedenfalls nehme der PDS durchaus ihr Bekenntnis zur Demokratie ab und denke, daß sie (zumindest teilweise) aus den Fehlern ihrer Vergangenheit gelernt hat.
Sie ist allem Anschein nach jedenfalls weit entfernt vom stalinismus. Auch die Regierungspraxis auf Landesebene scheint mir kompatibel mit den Grundwerten der Verfassung zu sein.

Bei der PDS sollte man doch lieber deren Programm aus der Mottenkiste des Marxismus kritisieren, anstatt hier eine rote Socken Kampagne zu initiieren.

Kenshin-Himura
17.03.2006, 21:08
@kenshin


Deine Artikelsammlungen sind nicht gerade sehr ausgewogen und zielen wohl nur darauf ab die PDS zu dämonisieren. Ich jedenfalls nehme der PDS durchaus ihr Bekenntnis zur Demokratie ab und denke, daß sie (zumindest teilweise) aus den Fehlern ihrer Vergangenheit gelernt hat.
Sie ist allem Anschein nach jedenfalls weit entfernt vom stalinismus. Auch die Regierungspraxis auf Landesebene scheint mir kompatibel mit den Grundwerten der Verfassung zu sein. (...)

Sahra Wagenknecht - nicht rausgeworfen, obwohl stalinistische Fanatikerin. Stalinistische Positionen kollidieren nicht mit Parteigrundsätzen. Vorstand leugnet DDR als Unrechtsregime. Auf Wahlkampfveranstaltungen ständig Journalisten verkloppt. Alle wollen die Mauer und Erich wieder zurück.

Bekenntnis zur Demokratie abnehmbar ? ?( ?( ?(

Eisbrecher
17.03.2006, 21:19
Naja... Wagenknecht und die kommunistische Plattform sind nicht gerade repräsentativ für die Partei. Die DDR-Nostalgie ist zwar widerlich, ist aber kein Kriterium für das Attribut Extrem.
Und ich halte es für eine Übertreibung, wenn man annimmt, daß auf jeder Wahlkampfverantaltung Journalisten verprügelt würden. Aus einem Einzelfall läßt sich noch lange keine Regel ableiten.
Und ich glaube nicht das dort alle die Mauer wiederhaben wollen. Hier ist mir jedenfalls kein Spitzenfunktionär der PDS bekannt, welcher sich dahingehend äußerte. Genausowenig habe ich bisher Gysi, Lafo oder Bisky als Honecker Fans erlebt.

Es sind schlichtweg ewiggestrige Linke mit einem Patentrezept um Deutschland noch Tiefer in die Krise zu führen. Aber für das Attribut Extrem sind sie viel zu harmlos.

Kenshin-Himura
17.03.2006, 21:26
Und ich glaube nicht das dort alle die Mauer wiederhaben wollen. Hier ist mir jedenfalls kein Spitzenfunktionär der PDS bekannt, welcher sich dahingehend äußerte.

Der SED-Vorstand leugnet die Tatsache, dass die DDR ein Unrechtsregime war.


Die DDR-Nostalgie ist zwar widerlich, ist aber kein Kriterium für das Attribut Extrem.

Merkmal von Rechtsextremismus: Leugnung des Holocausts.

Farbwind
17.03.2006, 21:41
Die Menschenrechte werden durch nationalsozialistische oder stalinistische Meinungsäußerungen nicht Gefährdet. Dir scheint es hier schlichtweg an Vertrauen in die Meinungsfreiheit zu fehlen.

Bläp, bläp. Das habe ich in meiner kurzen Zeit hier schon oft gehört und so langsam wird es lästig. Meinungsfreiheit heißt nicht Narrenfreiheit, was du selbst bestätigt hast, als du gesagt hast, dass du eine Bestrafung bei "persönlichen Beleidigungen, Verleumdungen oder dem aufruf zu schweren Straftaten" für gerechtfertigt hältst.

Dann sei doch bitte so konsequent solche Einschränkungen der Meinungsfreiheit ebenfalls aufzugeben. Der Ursprung des Verbots ist der gleiche, das ist auch dir denke ich, ersichtlich.

Praetorianer
17.03.2006, 22:01
Würdet ihr das befürworten, bedenkt man, dass auch die Nazis bestraft wurden?

Ab mit ihnen nach Guantanamo! :]

königsberg1896
18.03.2006, 02:14
Die DDR hatte 17 Millionen Bürger - konstant. Wenn WIR vom MfS oder KGB da Millionen ermordet haben sollen... Wenn Du glaubst, das wäre glaubwürdig, dann fragst Du wohl auch nach der Leiter, wenn Dir jemand erzählt, im Himmel sei Jahrmarkt.

Aber in Moskau sitzen jedenfalls wieder anständige Tschekisten im Kreml, die es Euch Westeuropäern noch zeigen werden, wo der Haken hängt!

Du musst schon genau lesen, was ich geschrieben habe.Oder aber du hast kein geographisches Wissen.Die Elbe ist die natürliche Westgrenze der DDR gewesen. Und die Lena ist der größte Fluss in Sibirien. Und ich habe mich nicht nur auf die DDR bezogen, sondern auf alle Satellitenstaaten der Sowjetunion einschließlich Mütterchen Russland selbst. Ich empfinde, genau wie große Teile des ehemaligen Ostblocks, tiefe Verachtung für eine Gesellschaft, die ihre Schandtaten und das Unheil, welches sie über Europa gebracht hat, weiterhin verleugnet. Wir Deutschen stehen zu unserer Schande und haben uns so mit unseren ehemaligen Feinden versöhnt.
Sollen deine Tschekisten nur kommen. Ihnen wird eine Wand der antikommunistischen, antifaschistischen Freiheit gegenüberstehen. Und ich kanns mir nicht verkneifen: Was wäre die Rote Armee ohne die Rüstungstransfers der USA gewesen -> Ein Hühnerhaufen, der sich zwischen der feindlichen Hitlersense oder dem Gewehrkolpen der eigenen Offizieren entscheiden musste.
Und was haben die Russen aus Königsberg gemacht. Dieser Anblick verdeutlicht, was Kommunismus anrichtet. Man schaue dagegen nach Danzig. Die Polen haben es trotz der russischen Repressalien geschafft, diese Stadt, in der auch sie immer eine bedeutende Rolle gespielt haben, in ihrer historischen Pracht wiederaufzubauen. Allen Osteuropäischen Völkern ist eines Gleich- der pure Hass auf Russland. Ich brauche also nur die Lunte zu entzünden und deine Tschekisten würden die Beine in die Hand nehmen!!!


@kenshin-himura: Dickes Lob für deine Beiträge!!!!! :]

Eisbrecher
18.03.2006, 06:36
@Farbwind


Die Leugnung oder relativierung von Geschichte stellt aus meiner Sicht keine Beleidigung dar. Wer wird bittesehr beleidigt wenn Herr Irving nicht an Gaskammern glaubt? Kein einziger Mensch.

Der Ursprung des Verbots ist hier schlichtweg die Tabuisierung eines Themenkomplexes, weil man kein Vertrauen in die Kraft der Meinungsfreiheit hat.

Oder was wäre jetzt so schlimm, wenn wir uns der Meinungsfreiheit à la USA anpassen würden?

Ach, und hier ein ganz netter Artikel zur causa Irving:
http://de.liberty.li/magazine/?id=581

twoxego
18.03.2006, 12:03
Der Ursprung des Verbots ist der gleiche, das ist auch dir denke ich, ersichtlich.ich glaube du, vestehst die intention des eisbrechers miss.
warum bleibt unklar.

es ist schon ein unterschied, ob sich betroffene gegen diffamierende behauptungen
mit den, im rechtssystem ausreichend gegebenen mitteln zur wehr setzen oder ob der staat bestimmte äusserungen von vorn herein mit strafe bedroht.

der frage, ob zensur gleich welcher politischen überzeugung auch immer entspringend,
ein wirksames mittel der öffentlichen meinungsbildung ist, wurde in der vergangenheit
hinlänglich nachgegangen, mit eher mässigem erfolg, wie wir alle wissen.


meine meinung, nochmal und unmissverständlich:

jeder sollte das recht haben, seine idiotie zur öffentlichen diskusion zu stellen.
soviel vertrauen sollte man schon in die intelligenz eines volkes haben.

anders gesagt:

ein volk, dass sich " verhetzen " lässt, hat es nicht besser gewollt und verdient.
ich allerdings traue meinen landsleuten.

ps.:

jedenfalls hierbei.

Farbwind
19.03.2006, 05:29
Die Leugnung oder relativierung von Geschichte stellt aus meiner Sicht keine Beleidigung dar.

Eben, aus deiner Sicht nicht. Aber aus derer anderer. Wenn du Arscloch zu mir sast, muss mich das nicht interessieren, kann es aber und dann kann ich - zum Glück- klagen.


es ist schon ein unterschied, ob sich betroffene gegen diffamierende behauptungen
mit den, im rechtssystem ausreichend gegebenen mitteln zur wehr setzen oder ob der staat bestimmte äusserungen von vorn herein mit strafe bedroht.


Der Staat stellt auch Kraftäusserunen unter Strafe...

Wäre einer von euch jetzt bitte so freundlich mir den Unterschied zwischen zwei Anriffen auf die Würde des Menschen zu erläutern...

Igel
19.03.2006, 05:39
Nein, TOdesstrafe gehört abgeschafft, wo es sie gibt.

dafuer bin ich eigentlich auch, ausser fuer menschen die kinder grausam misbrauchen. X(

da mach ich nicht mit, solche triebtaeter sind die grausamsten menschen auf der welt. wen man oft so liest was die kinder mitmachen mussten before sie dan ermordet wurden sollte man zumindestens den taetern den schwanz abschneiden und das ohne narkose. X(

Igel
19.03.2006, 05:42
ooooops, sorry, habe gerade erst den rest gelesen, bin wohl vom thema abgekommen, sorry.

right. :)) :)) :)) :))

mir egal um ehrlich zu sein :2faces:

twoxego
19.03.2006, 11:51
dafuer bin ich eigentlich auch, ausser fuer menschen die kinder grausam misbrauchen.
hallo igelchen !

ein wenig nichtssagend oder ?

eigentlich bin ich dafür, da und da dann aber doch nicht.
alle gründe, die gegen die todesstrafe sprechen, treffen auch auf solche leute zu.

über höhere, längere strafen nachzudenken, ist eine ganz andere sache.
ich erinnere hier noch einmal daran, dass auch im deutschen recht die möglichkeit
der sicherheitsverwahrung gegeben ist, die zu verhängen, bei besonderer schwere der tat etc., im ermessen jedes richters liegt.


zur sicherheitsverwahrung bei kindesmissbrauch (http://www.ratgeberrecht.de/urteile/leitsatz/rl03673.html)



sicherheitsverwahrung allgemein ( BVG leitsatz 2004 ) (http://www.bverfg.de/entscheidungen/rs20040205_2bvr202901.html)



der wichtigste satz aus zweitem ( für jeden der nicht klicken mag ):

" Der Wegfall der Höchstfrist für eine erstmalig angeordnete Sicherungsverwahrung und die Anwendbarkeit auf Straftäter, bei denen die Sicherungsverwahrung vor Verkündung und Inkrafttreten der Novelle angeordnet und noch nicht erledigt war, steht im Einklang mit dem rechtsstaatlichen Vertrauensschutzgebot "

darüber hinaus gibt es auch noch den " fürsorgerischer freiheitsentzug ".



die rechtsgrundlage für ein tatsächlich " lebenslanges " wegsperren gefährlicher

personen ist also gegeben.

wie damit umgegangen wird, ist ein anderes thema.


bei der gelegenheit, noch eine bemerkung zur oft gehörten meinung,

" lebenslänglich " bedeute in deutschland 15 jahre;

egal, wie oft das gesagt wird, es bleibt dennoch falsch.

es handelt sich um einen statistischen wert, in den u.a. auch die haftzeiten von personen einfliessen, die während der haft versterben.



gruss twoxego



.

Gegenwart
19.03.2006, 13:55
Würdet ihr das befürworten, bedenkt man, dass auch die Nazis bestraft wurden?
Na, na. Was für ein Vergleich. Die Stasi war ein Stiefkind im Vergleich mit der SS , SA oder der Gestapo.
Nun aber die Nazis wurden in der BRD nicht hingerichtet, viele haben sogar Karieren gemacht.
Abgesehen davon, Todesstrafe bei uns, wäre ein Rückschritt.

Kenshin-Himura
20.03.2006, 21:50
Naja... Wagenknecht und die kommunistische Plattform sind nicht gerade repräsentativ für die Partei.

http://focus.msn.de/magazin/magazin/kurzfassungen/meldung/df_aid_20434.html

Heute lese ich im großen heiligen ,,Focus", Nr.12/2006, 20.März 2006, S.13:


,,Das immer noch gültige Parteiprogramm der PDS hat langfristig die Überwindung des bestehenden ,kapitalistischen Systems' und die Schaffung einer ,sozialistischen Gesellschaftsordnung' zum Ziel", begründet der Leiter des Bundesamtes, Helmut Albert, die Beobachtung der Linkspartei. In ihr wirkten ,,nach wie vor offen extremistische Kräfte". Zudem gebe es ,,weiterhin eine Zusammenarbeit mit in- und ausländischen Linksextremisten." Die Beobachtung erstrecke sich nicht nur auf einzelne Bereiche, sondern auf die ,,Gesamtpartei", stellt Albert klar."

twoxego
21.03.2006, 13:38
Heute lese ich im großen heiligen ,,Focus", .....

ach kenshin, meine güte.

der " focus " ist weder gross noch heilig auch wenn der obermacker einen grossen kopf hat.
ich sehe ihn als publizistisches fast food für leute, die keine lust haben zu einem beliebigen
thema mehr als 10 sätze zu lesen.

Praetorianer
22.03.2006, 14:25
dafuer bin ich eigentlich auch, ausser fuer menschen die kinder grausam misbrauchen. X(

da mach ich nicht mit, solche triebtaeter sind die grausamsten menschen auf der welt. wen man oft so liest was die kinder mitmachen mussten before sie dan ermordet wurden sollte man zumindestens den taetern den schwanz abschneiden und das ohne narkose. X(

Warum eignet sich diese Maßnahme dann nicht für Stasi-Verbrecher?

wizno
22.03.2006, 14:26
ach kenshin, meine güte.

der " focus " ist weder gross noch heilig auch wenn der obermacker einen grossen kopf hat.
ich sehe ihn als publizistisches fast food für leute, die keine lust haben zu einem beliebigen
thema mehr als 10 sätze zu lesen.

joh das seh ich ganz genauso
Früher dachte ich schlechter als Spiegel und Stern kann der neue Focus nicht werden. Aber so kann man sich täuschen.

Frage zum Thema
Was sind eigentlich Stasiverbrecher, die die Todestraffe bekommen sollten?
Ist mir etwas zu allgemein das.

Roter Prolet
22.03.2006, 14:43
Was erwartest Du denn hier? Ich kenne viele MfS-Genossen -alles prima Leute von deren Humanismus sich manch einer ´ne Scheibe abschneiden könnte. Aber wer sich von diesem ganzen "Stasi"-Geschrei beeindrucken läßt, ist selber schuld. Da fragt man sich, wozu die Menschheit mehrere Millionen Jahre Evolution hinter sich hat, wenn manche nicht erkennen können, daß das MfS das genaue Gegenteil der Nazis war?


Das MfS wurde 1950 als Sicherheitsorgan der DDR gegründet, um Sabotage, westliche Spione und wirkliche innere konterrevolutionäre Aktivitäten ab zu wehren.

Ich finde daran nichts schlimmes, nein, sowas war eben zu Zeiten der Systemauseinandersetzung mehr als notwendig. Nur hört die Symphatie eben dann auf, wenn solche Organe unkontrolliert und in einer bestimmten Willkür-Manier aktiv werden.

Ich sprach und kenne auch einige ehemalige Funktionäre dieses Organs, ein paar von ihnen haben sogar ihre Erinnerungen und Erfahrungen schriftlich niedergeschrieben.

Und nebenbei bestand die Gründergeneration der "Stasi" aus ehemaligen Interbrigadisten-Kämpfer (Spanien '36 - '39) oder antifaschistischen Widerstandskämpfern ('33 - '45).

Fakt ist: Das MfS ist nicht das "stalinistische Gegenmodell" der Gestapo gewesen.

Andreas63
22.03.2006, 14:46
...
Und nebenbei bestand die Gründergeneration der "Stasi" aus ehemaligen Interbrigadisten-Kämpfer (Spanien '36 - '39) oder antifaschistischen Widerstandskämpfern ('33 - '45).

Fakt ist: Das MfS ist nicht das "stalinistische Gegenmodell" der Gestapo gewesen.Ebenso wurden viele ehemalige Mitglieder der Gestapo übernommen. Wäre ja auch schad' um deren Wissen gewesen.
Sie war nicht das Gegenmodell, sie war identisch.

Praetorianer
22.03.2006, 14:48
Fakt ist: Das MfS ist nicht das "stalinistische Gegenmodell" der Gestapo gewesen.

Nein, das war der NKWD.

Nichts destotrotz würde mich mal interessieren, wie man im Entferntesten dem CIA auch nur annäherend so etwas wie "Folter" vorwerfen kann und zeitgleich plötzlich gar kein Aufschrei durch die Gegend geht, wenn von der Stasi geredet wird.

Die hat sich nicht darauf beschränkt, Gefangene vorm Verhör nur vier Stunden schlafen zu lassen oder sie nackt abgebildet oder wichsen zu lassen.
Das ist so ziemlich das, was beim CIA plötzlich schon als Folter durchgeht.

Chaos
22.03.2006, 15:09
Nein, das war der NKWD.

Nichts destotrotz würde mich mal interessieren, wie man im Entferntesten dem CIA auch nur annäherend so etwas wie "Folter" vorwerfen kann und zeitgleich plötzlich gar kein Aufschrei durch die Gegend geht, wenn von der Stasi geredet wird.Das mit der CIA ist aktuell, die Stasi ist Geschichte und allgemein als unrechtes Wekrzeug eines Unrechtstaats bekannt. Der CIA ist ein auch heute operierender Geheimdienst eines Rechtstaates.





Die hat sich nicht darauf beschränkt, Gefangene vorm Verhör nur vier Stunden schlafen zu lassen oder sie nackt abgebildet oder wichsen zu lassen.
Das ist so ziemlich das, was beim CIA plötzlich schon als Folter durchgeht.Es ist doch auch Folter, die vom CIA noch betrieben wird, deswegen regt man sich ja auf, schließlich sollte man doch vom CIA erwarten können, dass er sich der Menschenrechtsverstöße enthält, immerhin ist er doch eine Institution eines Rechtsstaates, oder etwa nicht?
Die Stasi war ein Verbrecherverein und es wurde gefoltert, das ist so bekannt wie vorbei. Die Ereiferung über die unrechten Methoden des CIA sind durch die AKtualität geprägt.

Roter Prolet
22.03.2006, 15:12
Ebenso wurden viele ehemalige Mitglieder der Gestapo übernommen. Wäre ja auch schad' um deren Wissen gewesen.
Sie war nicht das Gegenmodell, sie war identisch.

Verwechsele das MfS nicht mit dem BND, ich sag nur Gehlen...

twoxego
22.03.2006, 16:37
Und nebenbei bestand die Gründergeneration der "Stasi" aus ehemaligen Interbrigadisten-Kämpfer

wenn du dann schon meinst, dies erwähnen zu müssen.
dann vergiss doch bitte nicht, was z.b. der herr mielke eigentlich in spanien tat.

er schloss sich 1936 den internationalen brigaden an und gab in diesem zusammenhang
immer an, er habe als hauptmann eine kompanie geführt.

einige noch lebende spanienkämpfer, erinnern sich da, wie übrigens auch walter janka,
ganz anders.
mielke war ein offizier der SIM.

die SIM war die stalinistischen geheimpolizei in spanien und arbeitete eng mit der GPU zusammen.
ihre hauptaufgabe bestand darin, unliebsame politische gegner zu liquidieren und zwar solche, aus den eigenen reihen.
trotzkisten und anarchisten waren dabei die wichtigsten opfer.
wir reden hier nicht von einzelfällen sondern von tausenden.

natürlich war mielke nicht in jeden einzelnen fall verwickelt.
man kann dennoch sagen, dass aus dieser zeit seine qualifikation für seine spätere
tätigkeit stammte.

LuckyLuke
22.03.2006, 16:40
und zwei deutsche Polizisten hat er persönlich erschossen...:cool:

Kenshin-Himura
22.03.2006, 18:56
ach kenshin, meine güte.

der " focus " ist weder gross noch heilig auch wenn der obermacker einen grossen kopf hat.
ich sehe ihn als publizistisches fast food für leute, die keine lust haben zu einem beliebigen
thema mehr als 10 sätze zu lesen.

Im Grunde stimmt das auch. Das allermeiste ist Müll. Ich habe im Forum ja schon divese Male geschrieben, dass ich alle mir bekannten bundesweiten Nachrichten-Medien hasse, wegen extrem unseriöser und menschenverachtender Arbeit, Manipulation durch Parteien, Lüge, Hetze und Diskriminierung. Auch im Focus ist das Allermeiste Schrott. Aber: Zwischendurch, sind immer solche einfach tollen Sachen drin - und die reißen dann alles wieder raus, dass sich die Kohle für die Zeitung gelohnt hat!