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Vollständige Version anzeigen : Germanische Götter und Helden



kritiker_34
13.03.2006, 09:32
angesichts des sogenannten "Krieges der Kulturen" wird meistens auf den Kampf zwischen den drei Hauptreligionen - Judentum, Christentum und Islam hingewiesen.

Wenn man sich diverse Aussagen von Gadaffi, etc durchliest, wo ein islamisches Europa angestrebt wird, dann sollte man sich eventuell auf die eigenen historischen Wurzel besinnen.

Wie steht es mit den vorchristlichen Mythen, Riten, Göttern und Sagen?
Sind diese noch aktuell?

Germanische und deutsche Götter und Helden
http://www.sagengestalten.de/lex/germ.html

Götter Portal
http://www.goetter-portal.de/

Luzifers Freund
13.03.2006, 09:39
angesichts des sogenannten "Krieges der Kulturen" wird meistens auf den Kampf zwischen den drei Hauptreligionen - Judentum, Christentum und Islam hingewiesen.

Wenn ich mir diverse Aussagen von Gadaffi, etc durchlese, wo ein islamisches Europa angestrebt wird, dann sollte man sich eventuell auf die eigenen historischen Wurzel besinnen.

Wie steht es mit den vorchristlichen Mythen, Riten, Göttern und Sagen?
Sind diese noch aktuell?

Germanische und deutsche Götter und Helden
http://www.sagengestalten.de/lex/germ.html

Wenn es stimmt, dass der ein islamisches Europa anstrebt, dann ist völlig peng und Banane ob du deine heidnischen Götter wieder anbetest oder nicht.
Interessant und viel wichtiger ist es in diesem Zusammenhang sich mal darüber zu informieren wie die vorislamischen Religionen in den arabischen Ländern aussahen und inwieweit sich diese mit den vorchristlichen Religionen in Europa decken.
Germanische Götter und Helden sind "out". Eher so eine Mischung aus eso-keltisch-nordischem Mischmasch ist "in".

kritiker_34
13.03.2006, 09:43
Germanische Götter und Helden sind "out". Eher so eine Mischung aus eso-keltisch-nordischem Mischmasch ist "in".

ist das eine vorschrift der "political corretness" ?

wieso sollten die germanischen Götter "out" sein?
Wotan hat da eventuell auch noch ein Wörtchen mitzureden.

Die germanischen Götter:

Balder, Baldur, Baldr, Bragi, Forseti, Freya, Freia, Freja, Freyr, Frigg, Frigga, Heimdall, Hel, Hermodr, Hödur, Hönir, Idun, Iduna, Jupiter, Iupiter, Lodur, Loki, Magni und Modi, Mani, Mano, Nanna, Nerthus, Njörd, Odin, Wotan, Ostara, Sif, Skadi, Skade, Sol, Sunna, Thor, Donar, Tyr, Tiu, Ziu, Saxnot, Uller, Ullr, Holler, Vulder, Vidar, Widar, Wali, Vali, Ali,

http://www.goetter-portal.de/

Luzifers Freund
13.03.2006, 09:52
ist das eine vorschrift der "political corretness"

wieso sollten die germanischen Götter "out" sein?
Wotan hat da eventuell auch noch ein Wörtchen mitzureden.
Was ist das: "political corretness" ??

Wer ist WOTAN!? Germanische Götter sind doch auf dem absteigenden Ast. Sieh dich mal um in der Eso-reli-heidnischen Szene. Da wimmelt es nur so von Mischformen aus allen möglichen heidnischen Religionen. Ein wenig von dort ein wenig von hier und fertig ist die totale Hipreligion. Da vermischen sich indische Räucherstäbchen-Rauchwolken mit Klängen der keltisch-nordischen Musikszene. Angetan mit einem Walla-Walla Umhang und behängt mit hawaiianischen Plastikblumenkränzen bewegt man sich mit Tonklangschalen in der einen und einer Teeschale in der anderen Hand durch einen Wald in dem Elfen und Gandalfs, böse Orks und listige Hobbits leben.
Da ist nicht viel Platz für einen Wotan und seiner Familie.

Irmingsul
13.03.2006, 09:55
Wenn es stimmt, dass der ein islamisches Europa anstrebt, dann ist völlig peng und Banane ob du deine heidnischen Götter wieder anbetest oder nicht.
Interessant und viel wichtiger ist es in diesem Zusammenhang sich mal darüber zu informieren wie die vorislamischen Religionen in den arabischen Ländern aussahen und inwieweit sich diese mit den vorchristlichen Religionen in Europa decken.
Germanische Götter und Helden sind "out". Eher so eine Mischung aus eso-keltisch-nordischem Mischmasch ist "in".

Diese Meinung kann ich nicht teilen. Eine Rückbesinnung zu unseren religiösen Wurzeln täte uns ganz gut, denn das Heidentum ist wehrhaft. Würden in Europa so viele Menschen heidnisch ausgerichtet sein wie es derzeit die Christen sind, hätten wir hier bei weitem weniger Probleme. In diesem Sinne: Heil Odin!

kritiker_34
13.03.2006, 09:59
Was ist das: "political corretness" ??

Wer ist WOTAN!?

"Ein hervorstechender Bestandteil des Gottes Wotan sind seine drei Aspekte die er vertritt: Der Krieger, der Schamane und der Wanderer. Odin war einst ein junger und unerfahrener Gott. Seine drei Aspekte nahm er im Laufe der Zeit an, in der er lernte zu herrschen. Vor Äonen war er der Krieger der gegen die Kinder Ymirs kämpfte und mit seinen Brüdern diesen töteten. Der kriegerische Aspekt tritt des öfteren auf, jedoch hauptsächlich am Anfang und am Ende des Weltenzeitalter. Manche Leute vertreten die Theorie das die drei immer wiederkehrenden Namen Odin, Wotan und Wodan Namen seiner Aspekte wären und die Aspekte seperate Wesenheiten sind. Dass würde heißen es gäbe die Gottheiten: Odin der Schamane, Wotan der Kriegsfürst und Wodan der Wanderer. Ich halte diese Theorie für Unsinn und sage, dass diese Namen regionale Unterschiede sind: In Skandinavien Odin, in Deutschland Wotan und im westlichen Europa Wodan. Auch gibt es die Theorie, das Wotan mit der Zeit ein anderer Gott wurde. Einst war er Allvater der makellose Herr der Himmelsburg Asgard, der all durchdringende Geist. Später heißt es, Wotan habe sich verschuldet und war nicht mehr der Makellose Asen-Tyr. Er wurde zu Walvater dem auch manchmal durchtriebenen Kriegsgott. Diese Theorie ist schwer zu belegen aber auch nicht zu wiederlegen, von daher werden wir sehen, was die Zeit uns für Erkenntnisse bringt.... . Zu Wotans Wesen lässt sich sagen, das er ein ruheloser Geist ist, mit einem von Sorgensgedanken durchfurchtem Gesicht. Wotan, der sagte: "wer die Welt regieren will, der muss sie zu verstehen wissen.", ist auf ständiger Suche nach Wissen und sein Drang nach Wissen und Weisheit ist so stark, das er weder Leben noch anderes scheut aufzugeben, um diese zu erlangen. Hier will ich nun ein paar Beispiele aufführen, die zeigen, welch wissensdurstiger Geist Wotan ist. "

http://wotanskult.de/dergottwotan.html


(W)OTAN ist der Vorläufer von NATO(W)



Germanische Götter sind doch auf dem absteigenden Ast. Sieh dich mal um in der Eso-reli-heidnischen Szene. Da wimmelt es nur so von Mischformen aus allen möglichen heidnischen Religionen. Ein wenig von dort ein wenig von hier und fertig ist die totale Hipreligion. Da vermischen sich indische Räucherstäbchen-Rauchwolken mit Klängen der keltisch-nordischen Musikszene. Angetan mit einem Walla-Walla Umhang und behängt mit hawaiianischen Plastikblumenkränzen bewegt man sich mit Tonklangschalen in der einen und einer Teeschale in der anderen Hand durch einen Wald in dem Elfen und Gandalfs, böse Orks und listige Hobbits leben.
Da ist nicht viel Platz für einen Wotan und seiner Familie.

klingt echt nach viele multi-kulti-eso-chaos, aber es ist ja auch ok, sich mit den riten und mythen der urzeit zu beschäftigen. ansonsten bin ich nicht sooo trendabhängig...

Luzifers Freund
13.03.2006, 10:05
(W)OTAN ist der Vorläufer von NATO(W)


;)
Du liest zuviel von Dan Brown ... :))



klingt echt nach viele multi-kulti-eso-chaos, aber es ist ja auch ok, sich mit den riten und mythen der urzeit zu beschäftigen. ansonsten bin ich nicht sooo trendabhängig...
Aber jeder frönt einer opportunistisch-religiösen Ansicht. Wenn der "Trend" im religiösen stark genug ist, wirst auch du dich nicht verweigern können.

Luzifers Freund
13.03.2006, 10:09
Diese Meinung kann ich nicht teilen. Eine Rückbesinnung zu unseren religiösen Wurzeln täte uns ganz gut, denn das Heidentum ist wehrhaft. Würden in Europa so viele Menschen heidnisch ausgerichtet sein wie es derzeit die Christen sind, hätten wir hier bei weitem weniger Probleme. In diesem Sinne: Heil Odin!

Eine Rückbesinnung zu (welchen überhaupt?) den religiösen Wurzeln, die die gleiche Verbreitung wie das Christentum zu erreichen hofft, ist doch das gleiche in Grün wie das Christentum. Was ist der Unterschied? Das Heidentum ist wehrhafter als das Christentum? Wer nur fanatisch genug in der Reliogion lebt, dem ist es egal ob er zu Odin oder einem goldenen Kalb betet.

kritiker_34
13.03.2006, 10:11
Aber jeder frönt einer opportunistisch-religiösen Ansicht. Wenn der "Trend" im religiösen stark genug ist, wirst auch du dich nicht verweigern können.

du machst einen RIESEN DENKFEHLER !!
DU schliesst von dir auf andere, u.a. auch auf mich.

Ich fröne auf gar keinen Fall einer "opportunistisch-religiösen Ansicht" sondern respektiere die mytischen Wurzeln der Germanen, wie auch die Wurzeln aller anderen Völker.

Neben den alten Germanen, bzw. nordischen Mythen, bin ich fasziniert von den griechischenen Sagen.

Ich muss allerdings gestehen, dass ich noch nie in GOA war, aber Udo Jürgens war ja auch noch nicht in NewYork.

Luzifers Freund
13.03.2006, 10:12
Die Frage "wer ist Wotan?" war eher rein provokativ gemeint.

kritiker_34
13.03.2006, 10:16
Die Frage "wer ist Wotan?" war eher rein provokativ gemeint.

hätte ja auch ein "gameboy" sein können, wer weiss.

ansonsten wird "Wotan" oft auch als "Odin" bezeichnet.

Luzifers Freund
13.03.2006, 10:16
du machst einen RIESEN DENKFEHLER !!
DU schliesst von dir auf andere, u.a. auch auf mich.

Ich fröne auf gar keinen Fall einer "opportunistisch-religiösen Ansicht" sondern respektiere die mytischen Wurzeln der Germanen, wie auch die Wurzeln aller anderen Völker.

Neben den alten Germanen, bzw. nordischen Mythen, bin ich fasziniert von den griechischenen Sagen.

Ich muss allerdings gestehen, dass ich noch nie in GOA war, aber Udo Jürgens war ja auch noch nicht in NewYork.

Ha! Ich und opportunistisch! Wenn ich hier mich als Anhänger einer luziferianischen, also urilluminatischen Richtung oute, ist das höchstoppositionell!
Also eher gegen den Strom.
Auch ich respektiere jede andere Religion. Geht mir tangential am Rektum vorbei.

"GOA" wird "Goa" geschrieben ;) GOA ist was anderes :cool:

Luzifers Freund
13.03.2006, 10:17
hätte ja auch ein "gameboy" sein können, wer weiss.

ansonsten wird "Wotan" oft auch als "Odin" bezeichnet.
Warum wird Wotan auch als Odin bezeichnet?

kritiker_34
13.03.2006, 10:19
Warum wird Wotan auch als Odin bezeichnet?

es gibt etliche Versionen, hat sprachliche Gründe...

"Wotan (altnordisch: Odinn, angelsächsisch: Woden, altsächsisch: Woden, altfränkisch: Wodan) wird heute meist Wotan oder Wodan oder mit dem nordischen Odin bezeichnet. Als die vielschichtigste Göttergestalt gilt er als Hauptgott der Germanen."

http://www.asatru.de/e107/content.php?article.cat.8

Luzifers Freund
13.03.2006, 10:21
es gibt etliche Versionen, hat sprachliche Gründe...

"Wotan (altnordisch: Odinn, angelsächsisch: Woden, altsächsisch: Woden, altfränkisch: Wodan) wird heute meist Wotan oder Wodan oder mit dem nordischen Odin bezeichnet. Als die vielschichtigste Göttergestalt gilt er als Hauptgott der Germanen."

http://www.asatru.de/e107/content.php?article.cat.8

Ich habe von den Asatru schon gehört. Aber noch nichts genaues. Gab es diese Reliogion schon bei den Germanen? Oder ist das eine neue Richtung?

Parker
13.08.2008, 22:53
Ich habe von den Asatru schon gehört. Aber noch nichts genaues. Gab es diese Reliogion schon bei den Germanen? Oder ist das eine neue Richtung?

Hier stellt der Freund dessen, der nach gängigem christlichem Urteil keine Freunde hat, eine Frage, die ich recht interessant finde und der ich mich gern anschließen möchte, auch wenn den ursprünglichen Fragensteller womöglich sein vermeintlicher Freund geholt hat:

Gab es Asatru schon bei den Germanen oder ist es eine Erfindung der Moderne?

Koslowski
14.08.2008, 00:59
Hier stellt der Freund dessen, der nach gängigem christlichem Urteil keine Freunde hat, eine Frage, die ich recht interessant finde und der ich mich gern anschließen möchte, auch wenn den ursprünglichen Fragensteller womöglich sein vermeintlicher Freund geholt hat:

Gab es Asatru schon bei den Germanen oder ist es eine Erfindung der Moderne?

Asatru ist isländisch und bedeutet Asentreue. Ob das Wort zur Wikingerzeit schon verwendet wurde, weiß ich nicht. Es gibt moderne esoterische Spinner, die irgendwie mit Germanentümelei zu tun haben und es gibt Krieger, die den alten Glauben heute noch in Ehren halten. Welche Begriffe dir am besten gefallen, bleibt dir überlassen. Ich bevorzuge germanische Asebtreue, weil es für am präzisesten klingt.

MorganLeFay
14.08.2008, 01:07
Die germanischen Götter:

Balder, Baldur, Baldr, Bragi, Forseti, Freya, Freia, Freja, Freyr, Frigg, Frigga, Heimdall, Hel, Hermodr, Hödur, Hönir, Idun, Iduna, Jupiter, Iupiter, Lodur, Loki, Magni und Modi, Mani, Mano, Nanna, Nerthus, Njörd, Odin, Wotan, Ostara, Sif, Skadi, Skade, Sol, Sunna, Thor, Donar, Tyr, Tiu, Ziu, Saxnot, Uller, Ullr, Holler, Vulder, Vidar, Widar, Wali, Vali, Ali,

http://www.goetter-portal.de/

Lauter tolkieneske Zwerge und ein Türke... (fett hervorgehoben).

Parker
14.08.2008, 06:23
Lauter tolkieneske Zwerge und ein Türke... (fett hervorgehoben).

Genau. Da hat der Mann sich bedient.

Parker
14.08.2008, 06:26
Asatru ist isländisch und bedeutet Asentreue. Ob das Wort zur Wikingerzeit schon verwendet wurde, weiß ich nicht. Es gibt moderne esoterische Spinner, die irgendwie mit Germanentümelei zu tun haben und es gibt Krieger, die den alten Glauben heute noch in Ehren halten. Welche Begriffe dir am besten gefallen, bleibt dir überlassen. Ich bevorzuge germanische Asebtreue, weil es für am präzisesten klingt.

Meinst Du es ist heute noch möglich nachzuvollziehen, wie seinerzeit zu diesen Göttern gestanden wurde? Woher bezieht Asatru sein (ihr?) Wissen?

-jmw-
14.08.2008, 11:09
Germanische Götter...

... sind albern.
Warum?
Weil wir vielfach ihren Ursprung kennen!
Tyr / Ziu / Thiaz z.B. stammt linguistisch, das ist eine ganz klare Sache, vom protoindoeuropäischen Gott des Himmels, des Weltgesetzes, der Herrschaft und des Krieges;
so wie Jupiter; Zeus; Dyaus Pita in Indien; die Devas bei den Iranern; der baltische Dievs; usw. usw. auch.

Damit stellt sich die Frage, wie sich das erklären liesse.
Glaubt man, dass es bei verwandten Völkern zufällig einen ähnlichen Gott gibt?
Oder dass der protoindoeuropäische Himmelsgott sich irgendwann "aufgespalten" hat in mehrere "Teilpersönlichkeiten"?
Dass er dabei auch noch vielfach (gar freiwillig?) seinen Chefsessel räumte?

Ich finde, das alles ergäbe wenig Sinn.

Wolf
14.08.2008, 12:00
Ich denke ,die Völker wussten ,dass es diese Götter gibt , nur hat jedes Volk seinen Gott/Götter auf seine Weise angebetet :]

sunbeam
14.08.2008, 12:01
Odin der Waldscheisser ist auch ein Gott!

Wolf
14.08.2008, 12:21
Meinst Du es ist heute noch möglich nachzuvollziehen, wie seinerzeit zu diesen Göttern gestanden wurde? Woher bezieht Asatru sein (ihr?) Wissen?

Asatru ist eigentlich nur ein Begriff . Genauso gut kann man sagen "Germanischer Neopaganismus" oder "Germanische Religion" . Woher man das Wissen bezieht ? Aus uralten Überlieferungen (z.b Runensteine ) oder eben der Edda .

Parker
14.08.2008, 13:34
Asatru ist eigentlich nur ein Begriff . Genauso gut kann man sagen "Germanischer Neopaganismus" oder "Germanische Religion" . Woher man das Wissen bezieht ? Aus uralten Überlieferungen (z.b Runensteine ) oder eben der Edda .

Wie steht es mit Ritualen?

Ich will das übrigens keinesfalls lächerlich machen. In der Edda habe ich seit über 25 Jahren immer wieder mit einiger Faszination gelesen, stoße da aber offenbar auf gänzlich andere Schwerpunkte als die Neoheiden. Für mich etwa ist da Schuld und Sühne ein viel greifbarerer Schwerpunkt, als etwa die Liebe zur Natur.

-jmw-
14.08.2008, 14:57
Ich denke ,die Völker wussten ,dass es diese Götter gibt , nur hat jedes Volk seinen Gott/Götter auf seine Weise angebetet :]
Aha.
Also folgernmassen? :

1. Es gibt Gott XYZ.
2. XYZ wird von Volk A verehrt. Er hat die Aspekte 1, 2, 3, 4.
3. Volk A differenziert sich, es entstehen die Völker B, C, D.
4. Gott XYZ differenziert sich. Er lässt sich von B, C und D jeweils unter den Namen XT, ÄYU und IZ verehren und sich jeweils die Aspekte 1, 2, 5; 2, 3, 4, 5; 3, 5, 7, 8, 9 zusprechen.

So ungefähr?
Worin läge da der Sinn?
Warum sollte er das tun?
Warum sollte er ihnen nicht zeigen, dass er genau der ist, der er vorher auch war?
Warum sollten die einzelnen Völker ihre Verehrung dermassen ändern?

Mir scheint, das alles ist sehr wirr, wenn man davon ausgeht, dass es diese Götter wirklich gibt.

Hinzu kommt: In den alten Religionen sind die Götter eng verknüpft mit anderen Mythen. Wenn aber diese Mythen erwiesenermassen nicht stimmen, was sagt uns das über die mit ihnen verknüpften Götter?

Anders: Wenn es keine Kühe gibt, die Riesen aus dem Eis lecken, wie sieht's dann mit Göttern aus, die von diesen Riesen abstammen?
Da haben wir dann aufeinmal eine Lücke, die wir versuchen müssen, zu erklären - mit Mitteln, die uns der Mythos nicht gibt.
Greifen wir aber auf Mittel ausserhalb des Mythos zurück, müssen wir uns fragen, warum wir dies nur tun, um die vermeintliche Lücke zu füllen, nicht aber auch, um den Rest einer kritischen Prüfung zu unterziehen.

Soweit ein paar Gedanken dazu. :)

Parker
14.08.2008, 16:31
[...]
Soweit ein paar Gedanken dazu. :)

Die ich bestens nachvollziehen kann.

Parker
15.08.2008, 17:59
Kein Interesse die Inhalte Eurer Religion mal vorzustellen und zu diskutieren?

-jmw-
15.08.2008, 19:26
Nach meiner vernichtenden Kritik trauen sie sich nicht mehr. :D

Krabat
15.08.2008, 19:50
Es gibt keine germanischen Götter, weil es niemanden gibt, der an sie glaubt. Viele Germanen glauben aber an Jesus. Das Christentum ist die germanische Religion.

Wir Deutsche waren staatstheoretisch stark beeinflußt durch Hegel, der für uns ein so einflußreicher Denker war wie für andere Hobbes oder Montesquieu.

Der Staatstheoretiker Hegel sah im Christentum "die absolute Religion", und man darf es vielleicht so formulieren, daß er im deutschen Staat und im deutschen Volk die Verwirklichung der christlichen Idee sah.

Parker
16.08.2008, 00:24
Es gibt keine germanischen Götter, weil es niemanden gibt, der an sie glaubt.[...].

Das ist eine hochinteressante Aussage. Meinst Du die im Ernst, so wie sie da steht und würde Ähnliches auch für Deinen Gott gelten? Würde der einfach verpuffen, wenn der letzte Katholik vom Glauben abfiele?

Dracula
16.08.2008, 00:34
Wie steht es mit den vorchristlichen Mythen, Riten, Göttern und Sagen?
Sind diese noch aktuell?



Ich denke, man muss nicht an diese Götter glauben, aber ich finde es sinnvoll über dieses Kulturgut ein bisschen bescheid zu wissen. :)

Parker
16.08.2008, 00:42
Ich denke auch, daß das klar zur deutschen Allgemeinbildung gehört.

Wolf
16.08.2008, 00:49
Es gibt keine germanischen Götter, weil es niemanden gibt, der an sie glaubt. Viele Germanen glauben aber an Jesus. Das Christentum ist die germanische Religion.

Wir Deutsche waren staatstheoretisch stark beeinflußt durch Hegel, der für uns ein so einflußreicher Denker war wie für andere Hobbes oder Montesquieu.

Der Staatstheoretiker Hegel sah im Christentum "die absolute Religion", und man darf es vielleicht so formulieren, daß er im deutschen Staat und im deutschen Volk die Verwirklichung der christlichen Idee sah.

Man bist du dämlich . Die Germanischen Völker/Stämme/Menschen glaubten an die Asen , die Natur ,die Wanen , Zwerge , Elben...

BEVOR es dein achso tolles Christentum gab . Bevor Superman "Jesus" hier herkam . Also bitte keine Scheisse reden , Danke ;) .

@Rituale : Diese wurden oftmals auch an Wände gemalt , oder auch von Heidnischen Priestern oder Schamanen weitergegeben . Schamanismus ist beim Heidentum eine ganze andere Seite . Da fragste am besten mal bei Pan Pagan ;) . Das ist wirklich eine eigene Welt für sich .

Parker
16.08.2008, 00:58
Schamanismus verbinde ich nune eher mit einer zivilisatorischen Stufe, die ich vor dem Barbarentum (keinesfalls abwertend gemeint) der Germanen einordne. Wie gesagt, den Schwerpunkt 'Liebe zur Natur' kann ich in der Edda nicht entdecken. Ich lese da von etwas schwermütigen Menschen, die in einer rauhen Zeit in einer rauhen Welt lebten und sich mittels ihrer Mythologie auch moralische Lehren erteilten. Schuld und der dafür zu bezahlende Preis sowie die Launenhaftigkeit des Schicksals, das kaum jemandem für immer zulächelt, wären das Erste, was mir an immer Wiederkehrendem einfiele.

Wolf
16.08.2008, 01:27
Schamanismus verbinde ich nune eher mit einer zivilisatorischen Stufe, die ich vor dem Barbarentum (keinesfalls abwertend gemeint) der Germanen einordne. Wie gesagt, den Schwerpunkt 'Liebe zur Natur' kann ich in der Edda nicht entdecken. Ich lese da von etwas schwermütigen Menschen, die in einer rauhen Zeit in einer rauhen Welt lebten und sich mittels ihrer Mythologie auch moralische Lehren erteilten. Schuld und der dafür zu bezahlende Preis sowie die Launenhaftigkeit des Schicksals, das kaum jemandem für immer zulächelt, wären das Erste, was mir an immer Wiederkehrendem einfiele.

Es gibt auch Heidnische Priester , die durch die 9 Welten reisen . Kann eigentlich jeder , mit extrem viel Übung ;) .

Die Naturverehrung der alten Germanen findet man ebenfalls in Überlieferungen . Ansonsten merkt man ja schon , dass viele Götter Namen der Natur haben . Z.b Thor (Donner) .
Schau mal ...http://de.wikipedia.org/wiki/Nordische_Mythologie

Archäologische Quellen, Quellen für die Götternamen etc .
:)

Parker
16.08.2008, 01:49
Es gibt auch Heidnische Priester , die durch die 9 Welten reisen . Kann eigentlich jeder , mit extrem viel Übung ;) .

Nun bin ich davon überzeugt, daß man sich mittels Meditationsübungen und Ähnlichem überallhin phantasieren kann und dies keinerlei Beweis für eine wirkliche Existenz dieses Ortes außerhalb der eigenen Traumreise bedeutet.



Die Naturverehrung der alten Germanen findet man ebenfalls in Überlieferungen . Ansonsten merkt man ja schon , dass viele Götter Namen der Natur haben . Z.b Thor (Donner) .
Schau mal ...http://de.wikipedia.org/wiki/Nordische_Mythologie

Ich würde von einer Mystifizierung unerklärlicher Naturphaenomene nicht unbedingt auf eine besondere Naturverbundenheit schließen wollen.
Das, was wir an nordischer Mythologie kennen, scheint mir jedenfalls aus einer Zeit zu stammen, als die Ursprünge bereits verloren waren. Man war kein 'Wilder' mehr, man war 'Barbar' und damit auf bestem Weg zum 'Zivilisierten'. Mag sein, daß die Germanen, mit denen Rom gute 1000 Jahre zuvor konfrontirert war, noch ganz anders dachten und empfanden. Von ihnen gibt es aber keinerlei Überlieferungen, die uns nennenswertes über ihre Geisteswelt verrieten.



Archäologische Quellen, Quellen für die Götternamen etc .
:)

Was verraten diese Quellen denn über germanische Rituale? Die Merseburger Zaubersprüche machen ja soviel nun nicht her.

Klopperhorst
16.08.2008, 09:22
Vor Jahren habe ich mich mal ausgiebig mit nordischer Mythologie beschäftigt, u.a. die Standardwerke von Paul Herrmann gelesen.


Als eine gute Zusammenfassung gilt das Vorwort von Reiner Tetzner in seinem Buch "Germanische Götter- und Heldensagen".


Reiner Tetzner: Germanische Götter- und Heldensagen, Stuttgart 1997

Ursprünglich wurde germanische Dichtung mündlich überliefert; Die Runen, vor allem magischen Zwecken dienend, enthalten kaum eine schriftliche Zeile Poesi, die fehlt auch aus der Zeit der gotischen Bibelübersetzung. Das althochdeutsche "Hildebrantslied" und der altenglische "Beowulf" sind älteste Handschriften germanischer Heldensagen. Göttermythen sind aus diesem Raum nicht überkommen. Mit der Christianisierung wurden sie im deutschen Sprachgebiet am radikalsten ausgelöscht. Während die Missionierung der Germanenstämme durch die Goten (ihr Arianismus kam heidnischen Vorstellungen entgegen ) und später die süddeutscher Stämme weitgehend gewaltfrei verlief, musste Karl der Grosse mehrere Kriege führen, um die Sachsen zu unterwerfen.

Aufgrund historischer, sozialer und geografischer Besonderheiten Islands erhielt sich auf der Insel germanische Dichtung am längsten. In den Edda-Texten und Sagas stehen auch frühe Heldenlieder des Nibelungenkreises, der Wielandsaga und der Dietrichdichtung. Dänemark und Norwegen wurden durch Königsmacht christianisiert. Auf Island, zwar abgelegen, aber in regen Kontakten zu den Nachbarn, bestand noch das altgermanische Gemeinwesen: das Althing entschied alle wichtigen Angelegenheiten. Eine zentrale staatliche Macht fehlte. Der norwegische König Olaf Tryggvason nahm kurz vor der Jahrtausendwende Isländer, die in Norwegen an Land gingen als Geiseln, um auch auf diese Weise den Inselfreistaat zur Annahme des Christentums zu zwingen. Auf der Insel drohte auf dem Althing im Jahre 1000 ein bewaffneter Zusammenstoß zwischen Anhängern des traditionellen und des neuen Glaubens, um Frieden zu wahren, wurde ein Vergleich geschlosen.
Die Isländer nahmen zwar das Christentum an, durften aber heimlich weiter ihren alten Göttern opfern. Kindsaussetzung Neugeborener und Pferdefleischessen blieb erlaubt.

Während in Deutschland neben dem Althochdeutschen und Altsächsischen eine Zeitlang das Lateinische Literatursprache war, riß in Island der Strom altnordischer Volksdichtung nie ab. Weder das Latein als Kirchensprache noch das Zölibat der oft von Goden abstammenden Bischöfe setzte sich durch. So konnten insbesondere im 13. Jahrhundert viele Mythen und Sagen in der altnordischen Sprache aufgezeichnet werden - in einer Blütezeit europäischer Kultur, als das Nibelungenlied auf Mittelhochdeutsch niedergeschrieben wurde und Walter von der Vogelweide dichtete.

Die germanischen Stämme bildeten zwar keinen festen Verband (Kulte und Mythen entwickelten sich räumlich und zeitlich verschieden), aber nach vergleichenden Untersuchungen überwogen bis zum Eindringen des Christentums die Gemeinsamkeiten der Nordger manen und der Stämme auf dem Festland. Nach Baetke dürfen wir auch die innere Einheitlichkeit des germanischen Geisteslebens (ebenso wie der Sprache) historisch für genügend erwiesen halten. Vom nordischen Odin lässt sich auf Wodan schließen, vom nordischen Thor auf Donar. Bei Frigg und Freyja erhielt sich im Grunde die Namensgleichheit. Die Göttererzählungen der Germanen-Stämme auf deutschem Gebiet waren wahrscheinlich roher im Vergleich zu jenen in den späteren nordischen Mythen, die nach unserer Kenntnis als reifeste Ausgestaltung der germanischen Mythologie angesehen werden können.

Eine der beiden umfassendsten Quellen der nordischen Mythologie ist die „Snorra Edda“, das vom Isländer Snorri Sturluson um 1220 verfaßte Dichterlehrbuch (in vier Haupt-Handschriften überliefert), in dessen erstem Teil „König Gylfis Blendung (Gylfaginning)“ die Welt und ihre Götter vom Anfang bis zu ihrem Untergang beschrieben werden. In diesem Prosatext werden einzelne Strophen aus Liedern zitiert, die 1643 in einer Handschrift erstmals wieder aufgefunden wurden. Diese heute „Lieder-Edda“ genannte Sammlung von Götter- und Heldenliedern wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts aufgezeichnet. Die Stoffe reichen einige Jahrhunderte zurück, wurden mündlich überliefert und umgeformt. Einzelne Strophen und Splitter mögen aus dem 9. Jahrhundert oder ger 8. Jahrhundert stammen. Mythische Erzählungen finden sich ebenfalls in Snorries „Heimskringla (Weltkreis)“, einem Werk über die frühe norwegische Geschichte.

Zu den wichtigsten Quellen gehören ausserdem: die Sagas, die Dichtung der Skalden, die lateinischen „Gesta Danorum“ über die frühe dänische Geschichte, verfasst von Saxo Grammaticus (um 1140-1220), Zeugnisse aus der Römerzeit wie Tacitus’ „Germanica“, Schriften über dei Christianisierung wie die „Viten der Bekehrer“ oder Adams von Bremen lateinisch geschriebene „Geschichte der Hamburgerischen Kirche (1072-76)“. Immer bedeutsamer werden die archäologischen Funde wie Grabstätten, Biddendenkmäler, Runensteine, Felszeichnungen, Morrleichen. Ortsnamen und andere Quellen können ausserdem herangezogen werden.

Snorri Sturluson verdanken wir eine gewisse, wenn auch lückenhafte Systematisierung der mythologischen Überlieferung von der Entstehung der Welt bis zum Untergang der Götter.

Neben dem wahrscheinlich älteren Göttergeschlecht der Vanen, Fruchtbarkeitsgottheiten, lebt und wirkt das größere Geschlecht der Asen, vornehmlich als Götter des Krieges und der Herrschaft gedeutet. Die Asen wohnen in Asgard, ehemals als hoher Berggipfel, später als Himmel gedacht, ähnlich wie in einer großen Familie. Frigg, die Frau des Asen-Göttervaters Odin, ist die Beschützerin der Frauen und der Liebenden. Odin hat mit ihr den Sohn Balder, Gott des Lichtes und Frühlings, den schönsten und edelsten Asen. Er und damit die Welten sind gefährdet durch die Mächte der Zerstörung, vor allem durch die Riesen. Loki, der zwiespältige Riesensohn, gilt als Vater der drei Weltfeinde, des Fenriswolfes, der Midgardschlange und der Hel. Er wird in die Gemeinschaft der Götter aufgenommen und später zum Anstifter von Balders Tod.Odin kennt die Gefahr, weiss aber nicht, wann die Weltfeinde angreifen werden. Das ist den Nornen vorbehalten. Trotz großer Taten gelingt es den Asen nicht, den Untergang der Welt abzuwenden. Es kommt zu den Ragnarök, dem Götteruntergang, fälschlich auch als „Götterdämmerung“ verstanden.

Adam von Bremen berichtete um die Jahrtausendwende aus Uppsala über Götterbilder von Thor, dem ersten Sohn Odins, als dem mächtigsten Gott zwischen Odin und Frey. Der Mehrheit des Volkes galt Thor als Hauptgott und Ase schlechthin. Mit seinem Hammer „Mjöllnir“ straft er die Feinde der Welt und der Menschen, weiht Ehen und Verträge, schenkt durch Gewitter Fruchtbarkeit. Viele Ortsnamen bezeugen die Verehrung Thors, jedoch wenige Odins. Während man den arglosen Thor für den besten Freund der Menschen hielt, galt Odin vielen als heimtückisch und undurchschaubar. Er ist Gott der Dichtung und Herr des Krieges. Im Kampf gegen die Vanen warf Odin als erster seinen Speer „Gungnir“ und brachte so den ersten Krieg in die Welt. Im „Harbar-Lied“ verspottet Odin den Gestalt eines Fährmanns Thor, der mit zerfetzten Hosen und seinem Tragkorb von seinem Vater nicht übergesetzt wird.

Walhall, Odins Halle der Gefallenen Krieger (in der Völuspa, dem frühen, etwa zwischen 950 und 1000 entstandenen wichtigsten Gedicht der Lieder-Edda nicht näher beschrieben), wird später von den Skalden, den Dichtern an den Höfen der Herrscher, als Paradies der Helden besungen.

Doch Odin darf nicht in erster Linie als Verderber der Welt gedeutet werden. Er leistet einen Sommer lang die Arbeit von neu Knechten, um den Göttern den Dichtermet zurückzuholen, opfert ein Auge um mehr Weisheit zu gewinnen und den Bestand der Welt zu sichern. Die Krieger in Walhall sammelt er für die Verteidigung gegen die Weltfeinde.

Die Grundstruktur vieler nordischer Mythen dürfte in einer sehr frühe Zeit zurückreichen. Die Gestalt Balders entspringt nicht (wie manchmal behauptet) christlichem Einfluss, sondern ist, wie Haucks Brakteforschung nachzuweisen vermag, ein alter germanischer Mythos aus der Völkerwanderungszeit. Der Konflikt zwischen Loki und Balder stammt sogar, wie Dumezil zeigen konnte, aus indogermanischer Zeit; er fand bei den Osseten, einem kaukasischen Bergvolk, einen parallelen Mythos.

Als die Mythen auf Island aufgezeichnet wurden, herrschte dort das Christentum bereits seit über 200 Jahren, und auch der vorurteilsfreie Chronist war Christ oder christlich gebildet. Schon die mündliche Überlieferung war seit dem 9. Jahrhundert, vor allem über Irland und England, christlichen Einflüssen ausgesetzt gewesen. In den ersten Jahrhunderten wurden nur Benediktiner- und Augustinerklöster errichtet; Benetiktiner befassten sich intensiv mit Geschichte auch vor dem Christentum und waren für Überliefertes aus der Vergangenheit offen; darauf weist Kurt Schier ausdrücklich hin. Trotzdem wird christliches Gedankengut gewirkt haben. So schrieb Snorri bespielsweise von Odin als Allvater, von einem höchsten und reinsten Ort „Gimble“, einer Art Himmel, und gab dem Totenreich, obwohl es bei den Germanen kein Strafort war, Züge der christlichen Hölle mit Qualen. Nach einer Umfrage glaubten aber noch um 1995 über 50% aller Isländer an Elfen. Aus dem noch heute dort verbreiteten Glauben an Geister und Seeungeheuer darf vielleicht auch auf den an Heidnisches vor über 800 Jahren geschlossen werden.

In Deutschland kam es Anfang des 19. Jahrhunderts (zur Zeit der Romantik) zu einer umfassenden Beschäftigung mit der germanischen Mythologie. Erste Edda-Übersetzungen inspirierten Wagner für seine Opern. In der Zeit des nationalen Überschwanges der Deutschen insbesondere im Nationalsozialismus wurde bei der Rezeption germanischer Mythen der Kampf und das Machtstreben der Götter überbetont. Dem dienten statt Edda-Übersetzungen vorwiegend pupuläre Schriften. Bis heute konnte die germanische Mythologie von dieser ideologischen Belastung nicht gänzlich befreit werden. Die vorurteilsfreie Rückkehr zu den Quellen ist unerläßlich. Dabei ist die Rezeption der nordischen Mythologie vor allem in Island zu berücksichtigen.

Viele christliche Chronisten und spätere Interpreten neigen dazu, der Götterwelt die eigene duale Sicht überzustülpen, die Gestalten in gute und böse zu scheiden. Aber nach nordischen Quellen sind beispielsweise die Riesen nicht von Anfang dumm und böse. Es gibt sehr alte, weise Riesen wie „Vafthrudnir“. Und viele Riesen werden nur durch den Eidbruch der Götter zu Feinden. Loki gerät durch sein produktives Draufgängertum zum Verderber. Zwischen den Riesen und Göttern besteht ursprünglich keine Kluft, denn die Götter stammen von den Riesen ab. Das Riesische in ihnen stirbt nie ganz und wird ihnen schließlich zum Verhängnis.

Die germanische Götterwelt erweist sich nicht als statisch, sondern als dynamisch. Das Weltgeschehen enthält zahlreiche, auch konträre Möglichkeiten, abhängig vom Handeln der Akteure. In diesem Sinne unterliegen die Götter auch keinem von vornherein unabänderlichen Schicksal, wie es ältere Auffassungen sahen. Die Götter verursachen vielmehr ihren Untergang auch durch eigenes Handeln. Der Bruch der Eide mit dem Riesenbaumeister bleibt nicht ohne Folgen. Nach Untersuchungen von G.W. Weber stammt das „wyrd“ als fatalistisches Schicksal aus christlich-mittelalterlicher Weltsicht und wurde später von christlichen Chronisten in die altnordischen Texte eingebracht, vielleicht um dem Heidentum besser begegnen zu können. Im Grunde ist den Göttern der Kampf gegeneinander fremd. Nach dem Krieg zwischen den beiden Göttergeschlechtern kommt es zu dauerhafter Aussöhnung. Garantie dafür ist der Austausch von Geiseln und das Zubilligen gleicher Rechte. Zwar gilt Odin als Vater der Asen-Götter, doch die Götter und Göttinnen herrschen als Gemeinschaft, erörtern täglich im Rat, wie die Feinde abzuwehren und die Welten zu erhalten sind. Die Götter übernehmen für die Menschen Verantwortung. Noch bevor die Asen ihre eigene Wohnstätte befestigen, bauen sie einen Wall um die Menschenwelt. Um den gefährlichsten Weltfeind, den Fenriswolf, zu überlisten und zu fesseln, lässt der Kriegsgott Tyr sich von ihm die rechte Hand abreißen.

Die nordischen Götter werden kaum als strafende, Furcht einflößende Mächte dargstellt. Sie fordern von den Menschen keine bedingungslose Unterwürftigkeit. Götter und Menschen verhalten sich eher wie Eltern und Kinder. Die Götter haben menschliche Züge, sie sind nicht unsterblich, nicht allmächtig, nicht allwissend und haben liebenswerte Schwächen.

Die nordische Mythologie ist in keinem einheitlichen Gedankenbebäude oder gar geschlossenen Text überkommen; die meisten Texte enthalten verschiedene Überlieferungsschichten. Daraus ergeben sich für die Nachgestaltung besondere Schwierigkeiten. Snorris Prosa-Edda steckt zwar den Rahmen des Weltgeschehens ab, aber in den zahlreichen Liedern der Edda fehlen logische oder ursächliche Bezüge zum Ganzen. Um die isoliert stehenden und sich zum Teil wiedersprechenden Lieder (sie waren in Prosa übertragen) mit dem Weltgeschehen als erzählter Geschichte in Zusammenhang zu bringen, müssen Übergänge geschaffen werden.


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Krabat
16.08.2008, 11:29
Man bist du dämlich . Die Germanischen Völker/Stämme/Menschen glaubten an die Asen , die Natur ,die Wanen , Zwerge , Elben...

Weiß ich kleines Scheißerchen, aber das ist 2000 Jahre her und ich hoffe, daß Du nicht so bescheuert bist, heute noch an Zwerge zu glauben. Möglicherweise bist Du aber ein Jungossi, bei denen das wieder in Mode ist.

-25Grad
16.08.2008, 11:29
Das ist eine hochinteressante Aussage. Meinst Du die im Ernst, so wie sie da steht und würde Ähnliches auch für Deinen Gott gelten? Würde der einfach verpuffen, wenn der letzte Katholik vom Glauben abfiele?Nein, natürlich nicht. Wenn Gott keine absolute Autorität besitzen sollte und diese muß unbedingt das Freisein vom Glauben der Menschen beinhalten, dann wäre er auch nicht Gott.

Wahabiten Fan
16.08.2008, 11:38
, aber das ist 2000 Jahre her .

Vor 2000 Jahren gab es noch kein Christentum. Da war die Welt noch in Ordnung!:))

Krabat
16.08.2008, 11:51
Vor 2000 Jahren gab es noch kein Christentum. Da war die Welt noch in Ordnung!:))

:eek: :tooth: :unschuld: :kranke_09: :shrug:

.. sprach das Wahabitengrinssmiley.

Oh, es ist wieder Samstag nach dem Mittagessen, wo Muddi gekocht und Wahi gebechert hat. Same procedure as every Saturday.

Ach meinen roten Punkt hätte ich beinahe vergessen. Same procedure as every Saturday.

Wahabiten Fan
16.08.2008, 12:00
Ach meinen roten Punkt hätte ich beinahe vergessen. Same procedure as every Saturday.

Du darfst das.:)) Bist ja sonst nur ne "arme Sau" und hast außer deinem "sonntäglichen Happen" nix vom Leben!

Welcher Germane, Slawe oder Kelte sollte denn vor 2000 Jahren geahnt haben, daß ein jüdischer Spinner gerade dabei ist, sich zur "Vergebung der Sünden":lach: annageln zu lassen.:mf_popeanim:

Krabat
16.08.2008, 12:02
Du darfst das.:)) Bist ja sonst nur ne "arme Sau" und hast außer deinem "sonntäglichen Happen" nix vom Leben!

Welcher Germane, Slawe oder Kelte sollte denn vor 2000 Jahren geahnt haben, daß ein jüdischer Spinner gerade dabei ist, sich zur "Vergebung der Sünden":lach: annageln zu lassen.:mf_popeanim:

Ja, kleines Pisserchen, alles wieder wie jeden Samstag Mittag. Sag der Muddi, sie soll Dir nen Pudding machen und die Tastatur wegnehmen, wenn Klein Wahi besoffen bist.

Wahabiten Fan
16.08.2008, 12:10
Ja, kleines Pisserchen, alles wieder wie jeden Samstag Mittag. Sag der Muddi, sie soll Dir nen Pudding machen und die Tastatur wegnehmen, wenn Klein Wahi besoffen bist.

:trost: Psst, "Krabat" (darfst auch morgen meinen Teil mit abhaben):))

Krabat
16.08.2008, 12:21
:trost: Psst, "Krabat" (darfst auch morgen meinen Teil mit abhaben):))

Ich schick ihn Deiner Mutti. Und die Mutti weiß dann was zu tun ist.

Wahabiten Fan
16.08.2008, 13:25
Ich schick ihn Deiner Mutti. Und die Mutti weiß dann was zu tun ist.

:shock: :scare:

Krabat
16.08.2008, 13:37
Ok, hier ist die Ruhe offenbar wieder mal eingekehrt. Immer der Streß am Samstag mit dem Wahi.

Parker
16.08.2008, 15:48
Nein, natürlich nicht. Wenn Gott keine absolute Autorität besitzen sollte und diese muß unbedingt das Freisein vom Glauben der Menschen beinhalten, dann wäre er auch nicht Gott.

Ich stimme zu, hätte aber gern eine Antwort von Krabat.

Parker
16.08.2008, 15:49
Vor Jahren habe ich mich mal ausgiebig mit nordischer Mythologie beschäftigt, u.a. die Standardwerke von Paul Herrmann gelesen.


Als eine gute Zusammenfassung gilt das Vorwort von Reiner Tetzner in seinem Buch "Germanische Götter- und Heldensagen".




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Muchas Gracias. Da werde ich heute nacht, wenn möglich, mal weitermachen.

Krabat
16.08.2008, 16:26
Das ist eine hochinteressante Aussage. Meinst Du die im Ernst, so wie sie da steht und würde Ähnliches auch für Deinen Gott gelten? Würde der einfach verpuffen, wenn der letzte Katholik vom Glauben abfiele?

Es wird immer Menschen geben, die daran glauben, daß alles Seiende auf eine Ursache zurückzuführen ist, und diese Ursache nicht-materiell, also geistig-seelisch ist.

Das ist die Vernunftgrundlage der christlichen Religion.

Heidengötter haben diese Vernunftgrundlage nicht, sondern sind reine Projektionen der Umstände, Bedürfnisse, Ängste, Wünsche etc., existieren also nicht. Sie sind also auch nicht gestorben, das habe ich nicht deutlich rübergebracht.

Parker
16.08.2008, 16:29
Danke. Hätte mich auch gewundert.

Irgendwie drückst Du Dich aber vor der Antwort, scheint mir. Was wäre denn, wenn...?

Krabat
16.08.2008, 17:10
Danke. Hätte mich auch gewundert.

Irgendwie drückst Du Dich aber vor der Antwort, scheint mir. Was wäre denn, wenn...?

Wir meinen, daß in allen Religionen eine Wahrheit steckt. Überhaupt die Annahme des Göttlichen selbst ist Wahrheit. Wir meinen aber auch, daß in der christlichen Religion die absolute Wahrheit selbst zu finden ist. Das ist grob gesagt die Kombination von Schöpfung der Materie durch Geist mit der Liebe als eben dem Ausdruck dieses Geistes für die Menschen.

Wir glauben also, daß alle Religionen einen Teil der Wahrheit haben, die einen mehr, die anderen weniger. Das verstehen die meisten Menschen nur nicht, weil sie in Kategorien denken wie "welcher Gott ist der Richtige?", oder "Können Götter sterben" oder sowas.

Wir gehen also davon aus, daß es nur einen Gott gibt und dieser mehr oder weniger von den Menschen erkennbar ist. Natürlich war dieser Gott bereits vor den Christen und wenn alle Christen sterben wird er auch weiterhin sein, aber die Menschen werden ihn nicht mehr so in seiner Klarheit erkennen können, wie wir Christen dies vermögen.

Wolf
16.08.2008, 18:26
Krabat , du bist vielleicht ein Ossi , ich aber nicht.:))

Parker
16.08.2008, 23:33
Wir meinen, daß in allen Religionen eine Wahrheit steckt. Überhaupt die Annahme des Göttlichen selbst ist Wahrheit. Wir meinen aber auch, daß in der christlichen Religion die absolute Wahrheit selbst zu finden ist. Das ist grob gesagt die Kombination von Schöpfung der Materie durch Geist mit der Liebe als eben dem Ausdruck dieses Geistes für die Menschen.

Wir glauben also, daß alle Religionen einen Teil der Wahrheit haben, die einen mehr, die anderen weniger. Das verstehen die meisten Menschen nur nicht, weil sie in Kategorien denken wie "welcher Gott ist der Richtige?", oder "Können Götter sterben" oder sowas.

Wir gehen also davon aus, daß es nur einen Gott gibt und dieser mehr oder weniger von den Menschen erkennbar ist. Natürlich war dieser Gott bereits vor den Christen und wenn alle Christen sterben wird er auch weiterhin sein, aber die Menschen werden ihn nicht mehr so in seiner Klarheit erkennen können, wie wir Christen dies vermögen.

Wenn ich Dich richtig begreife, wären Odin, Thor, Freya und Co., wie auch Huitzlipochtl und Quetzalcoatl, eine nur zum Teil erkannte Reflektion des einen Gottes gewesen, den der Katholik in weit größerem Maße, nämlich ganz und gar erkennt?

Krabat
17.08.2008, 11:59
Wenn ich Dich richtig begreife, wären Odin, Thor, Freya und Co., wie auch Huitzlipochtl und Quetzalcoatl, eine nur zum Teil erkannte Reflektion des einen Gottes gewesen, den der Katholik in weit größerem Maße, nämlich ganz und gar erkennt?

So ungefähr ist es. Offiziell wird das so ausgedrückt:

„Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist.“

Das bezieht sich eigentlich nur auf Islam und Judentum, ich denke aber, daß kann man erweitern.

Wie andere christliche Gruppierungen das sehen weiß ich aber nicht.

-25Grad
17.08.2008, 12:02
Aber auch der Katholik erkennt Gott natürlich nicht. Das ist auf dieser Welt nicht möglich und daß ,,die Katholiken" erkennen würden, setzte ja überhaupt voraus, daß man eine Vorstellung von Gott hätte, was ganz objektiv betrachtet nicht der Fall ist.

Die Vorstellung von Gott, die ein Meister Eckart hatte, ist eine völlig andere als die, die ein Savonarola gehabt hat.

Kreuzbube
17.08.2008, 16:20
Aber auch der Katholik erkennt Gott natürlich nicht. Das ist auf dieser Welt nicht möglich und daß ,,die Katholiken" erkennen würden, setzte ja überhaupt voraus, daß man eine Vorstellung von Gott hätte, was ganz objektiv betrachtet nicht der Fall ist.

Die Vorstellung von Gott, die ein Meister Eckart hatte, ist eine völlig andere als die, die ein Savonarola gehabt hat.

Deswegen stand Meister Eckart auch mit der kath. Kirche auf Kriegsfuß. Für seine Version des Glaubens hätte ich mich auch begeistern können, da sie nicht auf Machtpolitik, sondern auf der Suche nach Wahrheit und Erkenntnis basierte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Meister_Eckhart

Krabat
17.08.2008, 16:53
Aber auch der Katholik erkennt Gott natürlich nicht. Das ist auf dieser Welt nicht möglich und daß ,,die Katholiken" erkennen würden, setzte ja überhaupt voraus, daß man eine Vorstellung von Gott hätte, was ganz objektiv betrachtet nicht der Fall ist.

Die Vorstellung von Gott, die ein Meister Eckart hatte, ist eine völlig andere als die, die ein Savonarola gehabt hat.

Das glaube ich nicht. Beide waren Dominikaner, beide glaubten das Glaubensbekenntnis. Beide hatten dieselbe Gottesvorstellung, eben die der katholischen Kirche.

-25Grad
17.08.2008, 19:25
Naja, ein Satz wie ,,Wer all die Welt nähme mit Gott, der hätte nicht mehr, denn ob er Gott alleine hätte." ist für mich nicht mit dem doch sehr alttestamentarischen Gottesbild Savonarolas oder auch bloß der klassisch christlichen Auslegung in Einklang zu bringen.

Koslowski
17.08.2008, 20:05
Es gibt auch Heidnische Priester , die durch die 9 Welten reisen . Kann eigentlich jeder , mit extrem viel Übung ;) .

Das ist esoterischer Unfug. Der den Menschen zugewiesene Platz ist Midgard. Die einzige Möglichkeit Midgard zu verlassen ist der Tod. Also: Wer unsere Welt verläßt, kehrt nicht zurück. Zumal Menschen in den anderen Welten gar nicht wandeln könnten aufgrund deren Beschaffenheit.

-jmw-
17.08.2008, 20:18
So ist es!

(:lach:)

Parker
21.08.2008, 14:58
Um mal zu verdeutlichen, was ich mit Schuld und Sühne meine, führe ich mal das Schicksal der Nibelungen an, deren Ursprung ja nun deutlich älter ist, als die späten Christianisierungen.

Der Anfang vom Ärger ist der Zoff zwischen 2 Damen, was schon einigermaßen interessant ist. :D

Jedenfalls, Siegfried, der strahlende Held, hat Schuld auf sich geladen, indem er von der Einen abließ, um sich der Anderen zuzuwenden und Erstgenannte obendrein in die Arme des Burgunderkönigs trickste, dem sein Waffenbruder Hagen widerum verpflichtet ist. Für dessen Ehre ist Hagen nun in der Pflicht, Siegfried zu töten, ob er will oder nicht. Er muß seinerseits Schuld auf sich laden, wie schon Gunther Schuld auf sich lud, indem er Brunhild unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in sein Schlafgemach lockte. Nun steht aber Kriemhild vor dem Dilemma, daß sie den Mord an ihrem Gatten zu rächen hat und dies nur kann, indem sie ihre eigene Familie verrät. Das macht sie. Letztlich hat sie gar keine andere Wahl, als sich zu versündigen, sehr wohl auch im Sinne ihrer heidnischen Götter, egal wie sie handelt. Die helleren Köpfe unter den Burgudern, zu denen man Hagen getrost zählen darf, wissen sehr genau, daß es ihnen ans Leben geht, als sie Gunther zu Etzels Hof, wo Kriemhild jetzt Königin ist, begleiten. Sie tun es trotzdem, was keineswegs kritisiert, sondern im Gegenteil idealisiert wird als sprichwörtliche Nibelungentreue.
Am Ende sind sie alle tot, nach einem Wechselspiel von Schuld und Sühne und auch Kriemhild bezahlt letztlich mit dem Leben. Etzel kann ihr ja nun auch nicht mehr vertrauen, hat er doch ihre gesamte Familie ausgelöscht. Auch wenn sie selbst ihn dazu gebracht hat, muß er jetzt ihre Rache fürchten. Pflicht.
Odin hat damit überhaupt kein Problem, im Gegenteil. Er benötigt gefallene Helden, um seine Einherjertruppe aufzustocken.

Es ist vielleicht kein Zufall, daß es ein Leichtes war, diese Mär zu christianisieren, denn das Verstehen der Welt als finsterer Ort voller Verpflichtungen, Buße, Ränke und drohendem Untergang, teilten Heiden und Christen womöglich mehr, als es sie trennte, auch wenn das Neoheiden nicht zusagen mag. Wie Gott mit dem Gefallenen um die Seele seines Lieblings Hiob schacherte, mußten auch die, die sich als Lieblinge des Einäugigen erlebten, stets damit rechnen, daß er selbst ihnen den Speer in den Rücken rammte. Die Parallele zwischen Hagen und dem Vater der Asen ist an dieser Stelle sicher kein Zufall.

Wolf
21.08.2008, 16:18
Das ist esoterischer Unfug. Der den Menschen zugewiesene Platz ist Midgard. Die einzige Möglichkeit Midgard zu verlassen ist der Tod. Also: Wer unsere Welt verläßt, kehrt nicht zurück. Zumal Menschen in den anderen Welten gar nicht wandeln könnten aufgrund deren Beschaffenheit.

Mag sein. Ich tu´s ja auch nicht ;)

Krabat
21.08.2008, 16:35
Um mal zu verdeutlichen, was ich mit Schuld und Sühne meine, führe ich mal das Schicksal der Nibelungen an, deren Ursprung ja nun deutlich älter ist, als die späten Christianisierungen.


Tatsächlich? Wie alt denn? Und wann waren denn die "späten Christianisierungen"

Parker
21.08.2008, 16:41
Tatsächlich? Wie alt denn? Und wann waren denn die "späten Christianisierungen"

Die Handlung deutet auf einen Ursprung im 5. Jahrhundert. Sowohl heidnische wie auch christliche Niederschriften finden sich erst im 13.. Die Menschen, um die es geht, dürften aber, soweit sie sich bestimmen lassen, Siegfried wird ja mittlerweile auch gern als Arminius identifiziert, keinesfalls Christen gewesen sein, sowenig wie diejenigen, die zunächst über sie erzählten.

Wolf
21.08.2008, 16:53
So ist es!

(:lach:)

Willste ans Kreuz?

Krabat
21.08.2008, 16:54
Die Handlung deutet auf einen Ursprung im 5. Jahrhundert. Sowohl heidnische wie auch christliche Niederschriften finden sich erst im 13.. Die Menschen, um die es geht, dürften aber, soweit sie sich bestimmen lassen, Siegfried wird ja mittlerweile auch gern als Arminius identifiziert, keinesfalls Christen gewesen sein, sowenig wie diejenigen, die zunächst über sie erzählten.

Ah so. Ich dachte das Nibelungenlied geht auf die Burgunder zurück, einen gotischen Stamm, der ab 375 in Folge des Hunneneinfalls nach Westen getrieben wurde und ca 400 das Reich der Burgunder gründete.

König Etzel "ist" Attila. Bliebe noch anzumerken, daß die Goten 375 sehr wohl Christen waren, nämlich Arianer.

Aus dieser Zeit stammt die erste Bibelübersetzung ins "Deutsche", die (W)Ulfilas-Bibel.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wulfila

Nein, Luther hat die Bibel nicht als erster ins Deutsche übersetzt ...

Parker
21.08.2008, 17:08
Ah so. Ich dachte das Nibelungenlied geht auf die Burgunder zurück, einen gotischen Stamm, der ab 375 in Folge des Hunneneinfalls nach Westen getrieben wurde und ca 400 das Reich der Burgunder gründete.

König Etzel "ist" Attila. Bliebe noch anzumerken, daß die Goten 375 sehr wohl Christen waren, nämlich Arianer.

Aus dieser Zeit stammt die erste Bibelübersetzung ins "Deutsche", die (W)Ulfilas-Bibel.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wulfila

Nein, Luther hat die Bibel nicht als erster ins Deutsche übersetzt ...

Was dann den Niedergang des Burgunderreiches in die Zeit danach, nämlich ins 5. Jahrhundert (436, um genau zu sein) legt, gell? Wäre Siegfried wirklich Arminius und damit der Drache die Legionen des Varus, würde hier ein noch viel älterer, zweifellos heidnischer Mythos miteingewoben sein.

Etzels Identität ist mir wohlbekannt. Unzweifelhaft war er kein Christ, was die Frage aufwirft, ob eine christliche Fürstentochter und Witwe mit Zustimmung ihrer Familie in seine Arme geflüchtet wäre, wie es das Nibelungenlied nunmal berichtet. Von den Burgundern jener Tage scheint es keinen Hinweis auf eine Annahme des neuen Glaubens zu geben.

Die Goten spielen übrigens in Person Dietrichs und seiner Leute auch eine Rolle, nämlich die der Söldner Etzels. Zwar wird der Schwerpunkt in ihrer Darstellung auf Heldenhaftigkeit gelegt, aber so toll ist diese Rolle nun nicht.

-jmw-
21.08.2008, 17:21
Willste ans Kreuz?
Äh...
Eine interessante, wenn auch rätselhafte Aussage...

Pidder Lüng
21.08.2008, 18:14
Wenn man sich diverse Aussagen von Gadaffi, etc durchliest, wo ein islamisches Europa angestrebt wird, dann sollte man sich eventuell auf die eigenen historischen Wurzel besinnen.



Ich glaube, hier kann es zu Missverständnissen kommen, Gaddhafi strebt kein islamisches Europa an, sondern warnt davor:

"Libyens Staatschef: die Türkei strebt eine islamische Invasion Europas an"

http://www.politik.de/forum/showthread.php?t=51462


Ansonsten bin ich erfreut, dass es diesen Threat gibt. Das Wissen um die Götterwelt unserer Vorfahren gehört zur Allgemeinbildung und sollte schon in der Grundschule vermittelt werden!

Parker
22.08.2008, 15:52
Noch nichtmal ein 'Du verstehst das falsch'?

Darf ich also davon ausgehen, daß Asatru es auch nicht anders macht als der moderne Christenmensch? Was nicht gefällt, wird ignoriert.

Wolf
22.08.2008, 22:33
Ich glaube, hier kann es zu Missverständnissen kommen, Gaddhafi strebt kein islamisches Europa an, sondern warnt davor:

"Libyens Staatschef: die Türkei strebt eine islamische Invasion Europas an"

http://www.politik.de/forum/showthread.php?t=51462


Ansonsten bin ich erfreut, dass es diesen Threat gibt. Das Wissen um die Götterwelt unserer Vorfahren gehört zur Allgemeinbildung und sollte schon in der Grundschule vermittelt werden!

In Niedersachsen wird uns das auch von der 5-10 Klasse nicht beigebracht.

Rhino
06.04.2023, 11:11
Vor Jahren habe ich mich mal ausgiebig mit nordischer Mythologie beschäftigt, u.a. die Standardwerke von Paul Herrmann gelesen.


Als eine gute Zusammenfassung gilt das Vorwort von Reiner Tetzner in seinem Buch "Germanische Götter- und Heldensagen".


Die Grundstruktur vieler nordischer Mythen dürfte in einer sehr frühe Zeit zurückreichen. Die Gestalt Balders entspringt nicht (wie manchmal behauptet) christlichem Einfluss, sondern ist, wie Haucks Brakteforschung nachzuweisen vermag, ein alter germanischer Mythos aus der Völkerwanderungszeit. Der Konflikt zwischen Loki und Balder stammt sogar, wie Dumezil zeigen konnte, aus indogermanischer Zeit; er fand bei den Osseten, einem kaukasischen Bergvolk, einen parallelen Mythos.


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Kann mich entsinnen, dass die Philologenszene da sehr erpicht drauf war, die zahlreichen 'christlichen Motive' in germanischer Mythologie auf 'christliche Einfluesse' zurueckzufuehren. Tatsaechlich waren einige derer, die Gedichte oder Legenden niedergeschrieben hatten so was wie christliche Missionare. Nur gibts dann da das Problem, dass diese "christlichen Motive" sich oft auch in anderen Mythologien wiederfinden koennen. Also auch Texten die nicht von diesen Missionaren niedergeschrieben worden sind. Daher denke ich mal, dass das eine Rettungsringargumentation ist. Die Paralellen passen ihnen nicht und muessen daher 'wegerklaert' werden.

Dumezil geht auch auf die Dreigliederung ein. Die Trifunktionalitaet in Religion und Gesellschaft indogermanischer Voelker. Nur gab es diese Dreistaendelehre eben auch im Mittelalter. Die Oratores-Bellatores-Laboratores. Die wurde aber wohl damit begruendet, dass Noah seine drei Soehne (Shem, Japhet, Ham) unterschiedlich gesegnet hatte. Noch Luther vertrat diese These neben der 'Zwei-Regimenter-Lehre'. Mit denen er das Verhaeltnis zwischen Kirche und Staat zu erklaeren versuchte. Oder warum im Staat Gewalt und Gesetz herrschen, dieweil in der Kirche Gnade und Liebe.

Die Staende haben ihre Entsprechung auch bei den Kasten der Inder, und es ist aelter, als das es durch 'Missionare' haette eingefuehrt werden koennen.