Der Kamerad
27.12.2003, 18:16
Dem Jubel auf dem Platz folgte für die deutschen U21-Fußballer die wildesten Jagdszenen ihrer bisherigen sportlichen Laufbahn. Rund 50.000 türkische Zuschauer und das Ordnungspersonal hatten nach Auers Tor in der Nachspielzeit, und dem damit unerwarteten Ausscheiden ihrer Mannschaft in der EM-Qualifikation, völlig die Fassung verloren. Als wäre das nicht schon schlimm genug, haben die Medien in der Türkei diese Entgleisungen inzwischen nahezu einhellig verteidigt: Die deutschen Spieler hätten mit 'übertriebener Freude' und 'beleidigenden Gesten' die einheimischen Fans geradezu provoziert, so das Credo.
Die Journalisten aus Deutschland erhielten nach der Partie zum Schutz in der Mannschaftskabine einen Unterschlupf. Für den Delegierten der Uefa gab es derweil viel zu notieren: Tom A. Restall (Malta) überzeugte sich in der deutschen Kabine von den Folgen der Ausschreitungen, ließ sich alles genau berichten und verfaßte einen Schriftsatz an seine Organisation. 'Hier haben sich Dinge abgespielt, die nicht auf einen Sportplatz gehören', so Restall. Die Uefa eröffnete umgehend ein Ermittlungsverfahren gegen den türkischen Verband und auch die Spieler. Eine Disziplinarkommission soll am 4. Dezember ein Urteil fällen. Der Türkei droht nun eine hohe Geldstrafe sowie eine Platzsperre.
'So etwas habe ich in Europa noch nicht erlebt. Hier wurde das Fair-Play mit Füßen getreten', hatte sich DFB-Trainer Uli Stielike nach dem Spiel geäußert. Vielleicht hätte man im vorher erklären sollen, daß 99 % des türkischen Staatsgebietes auf vorderasiatischem Boden liegt. Schon während der Begegnung waren seine Akteure in der aufgeheizten Atmosphäre mit Münzen, Feuerzeugen und anderen Gegenständen beworfen worden. Während sich Stielike noch bitter beklagte, wurden seine Spieler bereits von der medizinischen Abteilung des DFB im Umkleideraum versorgt. Maik Franz (VfL Wolfsburg) hatte am linken Ohr eine Platzwunde, Torschütze Benjamin Auer (FSV Mainz 05) ließ sich nach einem Tritt gegen das Bein behandeln. Selbst der tschechische Schiedsrichter Michael Benes mußte vom DFB-Arzt am Kopf mit zwei Stichen genäht werden.
Stielike richtete seine harsche Kritik auch an die vielen Zuschauer: 'Ich empfinde es als ungemein respektlos, wenn vor dem Spiel bei unserer Nationalhymne gepfiffen wird. Dabei sollte man bedenken, daß wir in Deutschland zwei Millionen Menschen aus der Türkei Arbeit geben. Da kann man doch verlangen, daß sich die Leute im Stadion in Ruhe die Hymne anhören.' Offizielle und Medien in der Türkei waren über die Aussage empört. Der türkische Trainer Rasit Cetiner forderte Stielike auf, beim Fußball zu bleiben und nicht die Politik ins Spiel zu bringen. Verbandschef Haluk Ulusoy nannte die Äußerungen des Trainers 'hässlich'.
Unterdessen bekam das deutsche Team ein dickes Lob vom extra angereisten Rudi Völler: 'Der Erfolg der Mannschaft war hoch verdient. In ihr steckt Substanz. Sie hat zwei tolle Spiele gegen die Türkei abgeliefert und ist dafür belohnt worden. Die Spieler werden im Hinblick auf die WM 2006 weiter Fortschritte machen.' Besonders Philipp Lahm (VfB Stuttgart) hatte es dem Teamchef angetan. Der Abwehrspieler dürfte schon bald seine Premiere im A-Team feiern.
Quelle: RockNORD
Da sieht man wieder wie unsere netten Ausländer sind. Typisch!
Die Journalisten aus Deutschland erhielten nach der Partie zum Schutz in der Mannschaftskabine einen Unterschlupf. Für den Delegierten der Uefa gab es derweil viel zu notieren: Tom A. Restall (Malta) überzeugte sich in der deutschen Kabine von den Folgen der Ausschreitungen, ließ sich alles genau berichten und verfaßte einen Schriftsatz an seine Organisation. 'Hier haben sich Dinge abgespielt, die nicht auf einen Sportplatz gehören', so Restall. Die Uefa eröffnete umgehend ein Ermittlungsverfahren gegen den türkischen Verband und auch die Spieler. Eine Disziplinarkommission soll am 4. Dezember ein Urteil fällen. Der Türkei droht nun eine hohe Geldstrafe sowie eine Platzsperre.
'So etwas habe ich in Europa noch nicht erlebt. Hier wurde das Fair-Play mit Füßen getreten', hatte sich DFB-Trainer Uli Stielike nach dem Spiel geäußert. Vielleicht hätte man im vorher erklären sollen, daß 99 % des türkischen Staatsgebietes auf vorderasiatischem Boden liegt. Schon während der Begegnung waren seine Akteure in der aufgeheizten Atmosphäre mit Münzen, Feuerzeugen und anderen Gegenständen beworfen worden. Während sich Stielike noch bitter beklagte, wurden seine Spieler bereits von der medizinischen Abteilung des DFB im Umkleideraum versorgt. Maik Franz (VfL Wolfsburg) hatte am linken Ohr eine Platzwunde, Torschütze Benjamin Auer (FSV Mainz 05) ließ sich nach einem Tritt gegen das Bein behandeln. Selbst der tschechische Schiedsrichter Michael Benes mußte vom DFB-Arzt am Kopf mit zwei Stichen genäht werden.
Stielike richtete seine harsche Kritik auch an die vielen Zuschauer: 'Ich empfinde es als ungemein respektlos, wenn vor dem Spiel bei unserer Nationalhymne gepfiffen wird. Dabei sollte man bedenken, daß wir in Deutschland zwei Millionen Menschen aus der Türkei Arbeit geben. Da kann man doch verlangen, daß sich die Leute im Stadion in Ruhe die Hymne anhören.' Offizielle und Medien in der Türkei waren über die Aussage empört. Der türkische Trainer Rasit Cetiner forderte Stielike auf, beim Fußball zu bleiben und nicht die Politik ins Spiel zu bringen. Verbandschef Haluk Ulusoy nannte die Äußerungen des Trainers 'hässlich'.
Unterdessen bekam das deutsche Team ein dickes Lob vom extra angereisten Rudi Völler: 'Der Erfolg der Mannschaft war hoch verdient. In ihr steckt Substanz. Sie hat zwei tolle Spiele gegen die Türkei abgeliefert und ist dafür belohnt worden. Die Spieler werden im Hinblick auf die WM 2006 weiter Fortschritte machen.' Besonders Philipp Lahm (VfB Stuttgart) hatte es dem Teamchef angetan. Der Abwehrspieler dürfte schon bald seine Premiere im A-Team feiern.
Quelle: RockNORD
Da sieht man wieder wie unsere netten Ausländer sind. Typisch!