PDA

Vollständige Version anzeigen : Lohnspirale nach unten! Was sagt der Liberalismus dazu?



politi_m
06.03.2006, 13:31
In Land A kosten dem Arbeitgeber die Arbeit eines Angestellten 40€ pro Stunde, in Land B 30€. Die Kapitalisten und damit die Arbeit wandern ins Land B. Aus dem Grund werden in Land A Maßnahmen ergriffen, damit die Arbeitskosten pro Stunde pro Arbeiter nur noch 25€ kostet. Jetzt wandert die Arbeit wieder ins Land A. Aber jetzt senkt Land B die Kosten auf 15€ / Arbeiter / Stunde, etc. pp.

So werden die Lohnkosten ständig gesenkt, auch der Arbeitnehmer bekommt so immer weniger Geld.

Was sagt die wirtschaftsliberale Ideologie dazu? Wie will sie das Problem lösen bzw.: Ist das überhaupt ein Problem im Wirtschaftsliberalismus?

wtf
06.03.2006, 13:44
Die Lohnhöhe ist nur ein Aspekt wirtschaftlichen Handelns. Es gibt etliche andere, die aber nicht im Fokus der Öffentlichkeit stehen, als da wären: Infrastrukturqualität, Verkehrsanbindung, Rechtssicherheit, Sprache, Zeitzone u.v.a.

Wenn also jemand z. B. von Deutschland nach Polen geht, ist damit immer auch ein gewisses Risiko verbunden und de Leidensdruck in Deutschland muß schon sehr hoch sein.

Eine kluge Wirtschaftspolitik würde es Unternehme(r)n schmackhaft machen, in Deutschland zu bleiben und das zum Nulltarif: Abbau von Bürokratie und schnellste Genehmigungsverfahren sind nur zwei Stichworte.

wizno
09.03.2006, 15:14
Die Lohnhöhe ist nur ein Aspekt wirtschaftlichen Handelns. Es gibt etliche andere, die aber nicht im Fokus der Öffentlichkeit stehen, als da wären: Infrastrukturqualität, Verkehrsanbindung, Rechtssicherheit, Sprache, Zeitzone u.v.a.

Wenn also jemand z. B. von Deutschland nach Polen geht, ist damit immer auch ein gewisses Risiko verbunden und de Leidensdruck in Deutschland muß schon sehr hoch sein.

Eine kluge Wirtschaftspolitik würde es Unternehme(r)n schmackhaft machen, in Deutschland zu bleiben und das zum Nulltarif: Abbau von Bürokratie und schnellste Genehmigungsverfahren sind nur zwei Stichworte.

Dem scheint ja nicht so zu sein. Den es redet öffentlich kaum mal ein Vertreter der Arbeitgeber davon Bürokratie u.s.w. abzubaun. Es geht immer ausschließlich darum den Lohn ansich und Lohn Nebenkosten zu senken. Das was oben angeführt wird taucht im besten Fall sekundär auf, wen überhaupt.

twoxego
10.03.2006, 13:16
Was sagt die wirtschaftsliberale Ideologie dazu? Wie will sie das Problem lösen bzw.: Ist das überhaupt ein Problem im Wirtschaftsliberalismus?wenn man das mal nicht auf deutschland bezieht,sondern allgemeiner herangeht.
verbirgt sich dahinter nur ein problem.
die frage nämlich, ob man auf kurzfristige profitmaximierung setzt oder ein langfristiges
konzept verfolgt.

ford, der ganz bestimmt kein sozialromantiker war, zog den zorn der amerikanischen unternehmerschaft auf sich, weil er seinen arbeitern einen, für die damaligen verhältnisse, fast astronomischen lohn zahlte.
seine überlegung war simpel;
nur wer genug verdient, wird sich früher oder später ein auto kaufen.

wenn fertigung nun in billiglohngebiete verlegt wird, kann damit kurzfristig
eine gewinnmaximierung erzielt werden, da der markt international ist und es
zunächst keine rolle spielt, dass die kaufkraft dort, wo die produktion zuvor erfolgte,
einbricht während sie am neuen standort eh gering ist und bleibt.

da ökonomische überlegungen noch nie von moralischen beeinflusst wurden,
ist ein politischer disput über dieses thema in weiten teilen sinnlos.