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Vollständige Version anzeigen : Trendwende bei HaartzIV



kritiker_34
06.03.2006, 09:50
Berlin (rpo). Lebensmittelspenden kennen in der Regel nur einen Weg: aus den westlichen Ländern in Richtung Krisenregionen in Afrika oder Asien. Jetzt läuft eine solche Aktion einmal in die andere Richtung: Die Situation von "Hartz-IV"-Empfängern in Berlin hat in Kenia Solidarität ausgelöst. Eine Lebensmittelspende befindet sich von dort auf dem Weg in die Hauptstadt.

Die Betreiber eines Berliner Diakonieladens, der einmal wöchentlich kostenlos Lebensmittel an Bedürftige ausgibt, erhalten am Montag eine Hilfssendung aus dem kenianischen Malindi. Erwartet würden 300 Kilogramm Kaffee und Tee, sagte der Pfarrer der Evangelischen Philippus-Nathanael-Kirchengemeinde, Thomas Lübke.

http://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/journal/soziales/deutschland/248754

Klopperhorst
06.03.2006, 10:19
Ich finde Lebensmittelkarten in Ordnung. Da weiss man wenigstens, wo das Geld bleibt, und es ist für einen guten Zweck.

Man sollte sowas für alle Arbeitsscheuen- und losen benutzen.

SAMURAI
06.03.2006, 10:53
Ich finde Lebensmittelkarten in Ordnung. Da weiss man wenigstens, wo das Geld bleibt, und es ist für einen guten Zweck.

Man sollte sowas für alle Arbeitsscheuen- und losen benutzen.

Kloppenhorst - kommt das von bekloppter Horst ?

Erst mal sollten wir die Millionenanzahl von Ausländern und Asylanten ausscliesslich mit Lebensmittelkarten versorgen. In Hartz-IV sitzen überwiegend völlig unverschuldete Menschen - die einfach keinen Job kriegen. Dann wurde das Gesetz handwerklich von der ROT-GRÜNEN Pest handwerklich so bescheuert gemacht - der 5. Kolonne des Staates - gehts noch ?

Du Kannst nicht mal den Namen Haartz-IV richitg schreiben. Kennst Du den Inhalt ?

Dann goggle mal bevor DU solchen Unsinn ablässt.

Klopperhorst
06.03.2006, 10:56
Kloppenhorst - kommt das von bekloppter Horst ?

Erst mal sollten wir die Millionenanzahl von Ausländern und Asylanten ausscliesslich mit Lebensmittelkarten versorgen. In Hartz-IV sitzen überwiegend völlig unverschuldete Menschen - die einfach keinen Job kriegen. Dann wurde das Gesetz handwerklich von der ROT-GRÜNEN Pest handwerklich so bescheuert gemacht - der 5. Kolonne des Staates - gehts noch ?

Du Kannst nicht mal den Namen Haartz-IV richitg schreiben. Kennst Du den Inhalt ?

Dann goggle mal bevor DU solchen Unsinn ablässt.

Ich bin nur für Lebensmittelkarten, also die kalorische Grundversorgung der Arbeitsscheuen- und losen.

Wie viele Kinder von denen bekommen täglich irgendwelchen Dreck reingedrückt.

Auch die Einrichtung von BIO-Suppenküchen würde ich vorschlagen. Dort werden die dann richtig versorgt und durch die gute Nahrung können sie dann auch wieder arbeiten gehen.

Cheyenne
06.03.2006, 11:19
Ich finde Lebensmittelkarten in Ordnung. Da weiss man wenigstens, wo das Geld bleibt, und es ist für einen guten Zweck.

Man sollte sowas für alle Arbeitsscheuen- und losen benutzen.

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:rolleyes: Fändest Du die auch noch in Ordnung, wenn Du selber mal arbeitslos werden würdest? Von Lebensmittelkarten lassen sich weder Fahrkarten noch Schuhe etc. kaufen. Kenne einige Arbeitslose und die sind weder faul noch arbeitsscheu oder irgendwas in der Art. Diese Leute haben auch ohne solch unqualifizierten Kommentare schon mehr als genug Probleme. Mag ja sein, daß der ein oder andere Arbeitsscheue dabei ist. Aber vielfach ist es doch so, daß es zumindest sehr schwierig ist, eine neue Arbeit zu finden. Bist Du schon so von den Medien gesteuert daß Du das nicht mehr siehst oder sehen willst?

Bist Du Dir Deiner Arbeitsstelle so sicher? So wie ich die allgemeine Lage momentan beurteile, ist vor Arbeitslosigkeit heute niemand mehr sicher. Noch nicht mal mehr der Facharbeiter und der Universitätsabsolvent. Sogar viele Abiturienten und Studienabgänger müssen sich zähneknirschend mit einer an ihrer Ausbildung gemessenen "minderwertigen" Arbeit zufriedengeben, weil sie nichts anderes finden. Und ab einem gewissen Alter wird es immer schwieriger, eine Arbeit zu finden.

Und was ist mit all den anderen, die nicht die Möglichkeit einer guten Ausbildung hatten?

Kam heute morgen in den Nachrichten: Die Wirtschaft hätte sich bereiterklärt, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Aber nur im Facharbeiterbereich. Die Stellen für ungelernte Arbeiter jedoch würden weiterhin ins Ausland verlegt werden.

Wenn ich sowas höre, frage ich mich: wo sollen denn all die Arbeitslosen unterkommen, wenn noch mehr der ungelernten Jobs in Ausland verlagert werden? Wenn man oben ist, ist es immer leicht, nach unten zu treten, oder? :rolleyes: Aber wenn man nach denjenigen tritt, die sowieso schon "am Boden liegen", frage ich mich, welches Niveau wir heute erreicht haben.
Mit dieser "Vera-am-Mittag-Mentalität" wo man sich vorher schön durch Medien-Meinungsmache hat aufhetzen lassen, ist dieses Problem sowieso eh nicht zu lösen. Es lenkt ja auch so "schön" von der "wahren" Ursache ab.

Nämlich, daß die wahren Verursacher des Dilemmas die sind, an die man eh´ nicht herankommt. Und wenn man sich nach oben nicht wehren kann, tritt man mal eben nach unten. An irgendeinem muß man seinen Frust ja auslassen, oder? Mann, mann.... Deutschland, wie tief sind wir gesunken? :rolleyes:

Dabei scheint den meisten folgendes noch gar nicht wirklich klar zu sein: "Je mehr man die Solidarität im Volk untereinander zerstört, desto mehr kann man kaputtmachen." X(

Klopperhorst
06.03.2006, 11:28
__________________________________________________ ______________

:rolleyes: Fändest Du die auch noch in Ordnung, wenn Du selber mal arbeitslos werden würdest? Von Lebensmittelkarten lassen sich weder Fahrkarten noch Schuhe etc. kaufen.

Schuhe können die aus den Rot-Kreuz-Kontainern bekommen und Fahrkarten bekommen sie, wenn sie sich irgendwo vorstellen wollen.



Bist Du Dir Deiner Arbeitsstelle so sicher?

Bin mir ziemlich sicher, da ich mein eigener Chef bin.



Und was ist mit all den anderen, die nicht die Möglichkeit einer guten Ausbildung hatten?

Du musst die Frage anders stellen:
Was ist mit denen, die hier viel Geld verdienen und was leisten?

Sollen die alle Unwilligen und Dummen mitfinanzieren?

wtf
06.03.2006, 11:34
__________________________________________________ ______________

Kam heute morgen in den Nachrichten: Die Wirtschaft hätte sich bereiterklärt, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Aber nur im Facharbeiterbereich. Die Stellen für ungelernte Arbeiter jedoch würden weiterhin ins Ausland verlegt werden.

Das ist das Ergebnis einer verfehlten Arbeitsmarktpolitik. Wenn einfache Tätigkeiten dank Eingriffen in die freie Lohnfindung überteuert sind, werden Arbeitplätze eben exportiert.

Exakt das gleiche wird passieren, wenn ein Mindestlohn eingeführt wird. Arbeitnehmer, deren Arbeit weniger wert ist als der festgezurrte Mindestlohn, werden zwangsweise arbeitslos. Well done.

kritiker_34
06.03.2006, 11:34
Dabei scheint den meisten folgendes noch gar nicht wirklich klar zu sein: "Je mehr man die Solidarität im Volk untereinander zerstört, desto mehr kann man kaputtmachen." X(

Sehe ich auch so. Den Beitrag habe ich deshalb hier ins Forum gestellt, um einmal auf die Absurdität unserer Situation aufmerksam zu machen.

Die Gründe für Arbeitslosigkeit können vielfältig sein. Speziell Alter und Schwerbehinderung sind oftmals Gründe, welche es für Betroffene sehr schwierig um nicht zu sagen unmöglich machen, einen Job zu finden.

wtf
06.03.2006, 11:35
Bin mir ziemlich sicher, da ich mein eigener Chef bin.

OMG, ist das nicht ziemlich riskant?

Klopperhorst
06.03.2006, 11:36
OMG, ist das nicht ziemlich riskant?

Ja, aber Sicherheit gibt es nicht.

Ich kann mir auch ein Leben in einem Obdachlosenasyl vorstellen. Dann werde ich mich eben mit anderen Dingen beschäftigen, vielleicht Bücher lesen oder nochmal studieren.

Die Menschen sind alle zu riskounfreudig hier.

Die wollen alle ihre Sicherheit, wohlwissend, daß sie die nie bekommen.

wtf
06.03.2006, 11:40
Die Menschen sind alle zu riskounfreudig hier.

Die wollen alle ihre Sicherheit, wohlwissend, daß sie die nie bekommen.
Jep, geistig verbeamtet und Weltmeister im Kopf-in-den-Sand-stecken. Ein Jammer, was aus dem Volk der Dichter, Denker und Tüftler geworden ist.

Klopperhorst
06.03.2006, 11:44
Jep, geistig verbeamtet und Weltmeister im Kopf-in-den-Sand-stecken. Ein Jammer, was aus dem Volk der Dichter, Denker und Tüftler geworden ist.

Dabei ist es doch gerade so spannend, wenn es keine oder wenig Sicherheit gibt.

Eine Grundabsicherung für Obdachlose (Bett zum Schlafen, Suppenküche) und medizinische Grundversorgung für Kranke sollte es immer geben, aber das wäre auch genug.

Es gibt ja auch den Spruch:

"Hunde, wollt ihr ewig Leben"

Mensch, das Leben ist ein Spiel. Wer wagt gewinn.

kritiker_34
06.03.2006, 11:58
Das ist das Ergebnis einer verfehlten Arbeitsmarktpolitik. Wenn einfache Tätigkeiten dank Eingriffen in die freie Lohnfindung überteuert sind, werden Arbeitplätze eben exportiert.

Exakt das gleiche wird passieren, wenn ein Mindestlohn eingeführt wird. Arbeitnehmer, deren Arbeit weniger wert ist als der festgezurrte Mindestlohn, werden zwangsweise arbeitslos. Well done.

Die Verlagerung von Firmen weg von Deutschland kannst du an sich nicht den "Arbeitslosen" ankreiden. Jüngstes Beispiel Verlagerung von AEG nach Polen. Was sollen denn die derzeit Beschäftigten von AEG realistisch machen?

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"Hat Berlin für AEG-Verlagerung indirekt bezahlt?

Kritik an EU-Förderpraxis wegen AEG-Werksschließung / Koalitionspolitiker fordern Aufklärung über Subventionierung


Leipzig. Im Zusammenhang mit der Schließung des Nürnberger AEG-Stammwerks kritisieren Wirtschaftsexperten der großen Koalition die Förderpraxis der EU. Wie die ”Leipziger Volkszeitung” berichtet, verlangen sie zudem Aufklärung von Brüssel, ob die Arbeitsplatzverlagerung nach Polen subventioniert worden sei. ”Die deutsche EU-Nettozahlung in Milliardenhöhe darf nicht dazu führen, dass wir in Verbindung mit Verlagerungsinvestitionen die Totengräber unserer Arbeitsplätze sind und dies auch noch finanzieren”, sagte CSU-Wirtschaftsexperte Hans Michelbach.

Die Verlagerungsinvestitionen müssten von der EU-Förderung gänzlich wegfallen und in Zukunft durch ein EU-Kontrollverfahren untersucht werden, sagte der Chef der CSU-Mittelstandsunion. Der wirtschaftspolitischer Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag, Laurenz Meyer, fordert eine Klärung der Förderpraxis: ”Wir müssen bei der Neufestlegung der Wirtschaftsförderungsmaßnahmen in Europa ab 2007 für die Zukunft ausschließen, dass Arbeitsplatzverlagerungen in Europa mit Steuergeldern auch aus Deutschland gefördert werden.” In dem Zusammenhang wolle er nun wissen, inwieweit die Verlagerung der AEG-Arbeitsplätze nach Polen mit europäischen Mitteln gefördert worden sei. "

http://www.saar-echo.de/de/art.php?a=30245

SAMURAI
06.03.2006, 11:59
Ich bin nur für Lebensmittelkarten, also die kalorische Grundversorgung der Arbeitsscheuen- und losen.

Wie viele Kinder von denen bekommen täglich irgendwelchen Dreck reingedrückt.

Auch die Einrichtung von BIO-Suppenküchen würde ich vorschlagen. Dort werden die dann richtig versorgt und durch die gute Nahrung können sie dann auch wieder arbeiten gehen.
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BIO-Kost für Arbeitslose. Das ist schon allein aufgrund des Mangels an BIO-Lebensmittel nicht möglich. Kennst Du die Preise für Bio-Produkte ?

Glaubst DU wirklich, dass BIO-Fresser das Arbeitslosen/Arbeitsunwilligkeitsproblem lösen ?

Denfiniere doch mal DEINE ART von GRUNDVERSORGUNG !

Definiere mal wie DU Arbeitslose und Arbeitsscheue auseinander halten willst ?

Dann definiere wie Deine Vorstellungen in geltendes Recht umzusetzen wäre ?

Ich denke ich werde doch eine Antwort bekommen !

Cheyenne
06.03.2006, 12:01
Schuhe können die aus den Rot-Kreuz-Kontainern bekommen und Fahrkarten bekommen sie, wenn sie sich irgendwo vorstellen wollen.




Bin mir ziemlich sicher, da ich mein eigener Chef bin.




Du musst die Frage anders stellen:
Was ist mit denen, die hier viel Geld verdienen und was leisten?

Sollen die alle Unwilligen und Dummen mitfinanzieren?
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Du sitzt ja anscheinend ziemlich hoch auf Deinem Thron. Glaubst Du etwa, daß das Leuten wie Dir (Unternehmer, Selbstständigen) nicht passieren kann? :rolleyes:

Das ist sicherlich schon noch anderen Leuten passiert, plötzlich vor dem finanziellen Ruin zu stehen, die in einer noch höheren Liga "spielen", als Du.
Und mancher davon war noch nicht mal so überheblich....

Kommt immer darauf an, aus welcher Perspektive man es betrachtet, wer dumm und unwillig ist.

Einige Arbeitslose aus meinem Umfeld würden gerne etwas leisten. Bekamen aber bisher nicht die Gelegenheit dazu, oder nicht mehr. Und dies sind mit Sicherheit keine dummen, sondern sehr intelligente Leute. Aber wenn man so auf dem "hohen Roß" sitzt, fehlt einem der Scharfblick.

Klopperhorst
06.03.2006, 12:02
.................................................. .................................................. ..
BIO-Kost für Arbeitslose. Das ist schon allein aufgrund des Mangels an BIO-Lebensmittel nicht möglich. Kennst Du die Preise für Bio-Produkte ?

Wie wäre es, wenn sie die selbst anbauen?

Das hat noch einen zusätzlichen Vorteil: Sie bleiben körperlich gesund und sitzen nicht den ganzen Tag vor der Sony-Console rum.

Versteh, daß wir neue Modelle für unsere strukturelle Arbeitslosigkeit brauchen. Die zunehmenden Produktivitätssteigerungen werden letztendlich alle niedrig qualifizierten Arbeitsplätze verschwinden lassen. In Japan werden sogar schon Putz-Arbeiten von Robotern gemacht.

Cheyenne
06.03.2006, 12:07
Das ist das Ergebnis einer verfehlten Arbeitsmarktpolitik. Wenn einfache Tätigkeiten dank Eingriffen in die freie Lohnfindung überteuert sind, werden Arbeitplätze eben exportiert.

Exakt das gleiche wird passieren, wenn ein Mindestlohn eingeführt wird. Arbeitnehmer, deren Arbeit weniger wert ist als der festgezurrte Mindestlohn, werden zwangsweise arbeitslos. Well done.
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No Comment.... :rolleyes:

kritiker_34
06.03.2006, 12:08
Jep, geistig verbeamtet und Weltmeister im Kopf-in-den-Sand-stecken. Ein Jammer, was aus dem Volk der Dichter, Denker und Tüftler geworden ist.

und was gedenkst du mit den "Heuschrecken" zu machen?
siehe Fa. Grohe >>
http://www.politikforen.de/showthread.php?t=20756&highlight=grohe

wtf
06.03.2006, 12:10
Dabei ist es doch gerade so spannend, wenn es keine oder wenig Sicherheit gibt.

Der Deutsche an sich hat eine Höllenangst vor der Freiheit und liebt nichts mehr, als die vorgegaukelte Sicherheit von Vater Staat.

Du und ich, wir sind Exoten.

Klopperhorst
06.03.2006, 12:17
Der Deutsche an sich hat eine Höllenangst vor der Freiheit und liebt nichts mehr, als die vorgegaukelte Sicherheit von Vater Staat.

Du und ich, wir sind Exoten.

Kommt mir auch so vor.

In diesem Staat sollten nur die wirklich Bedürftigen und die Kinder abgesichert werden, vor allem die Kinder, die ja unsere Zukunft sind.

Heute ist es aber so, daß jeder 18jährige eine Sozialwohnung samt Einrichtung auf Kosten der Allgemeinheit beziehen kann. Theoretisch kann hier jeder auf Kosten der Allgemeinheit sein ganzes Leben zubringen.

Das wird zwar alles etwas zurückgefahren, aber am Sozialstaatsprinzip ändert sich nichts.

Das ist alles unnatürlich. Die finanziellen Mittel müssen auf wichtige Bereiche (Kinder und Hilfsbedürftige) konzentriert werden. Gesunde junge Menschen sind sicher nicht hilfebedürftig.

wtf
06.03.2006, 12:20
Die Verlagerung von Firmen weg von Deutschland kannst du an sich nicht den "Arbeitslosen" ankreiden. Jüngstes Beispiel Verlagerung von AEG nach Polen. Was sollen denn die derzeit Beschäftigten von AEG realistisch machen?

Zunächst: Berlin hat garnix bezahlt, weil die nämlich pleite wie Sau sind. Möglicherweise haben sie also noch einen Packen Schulden aufgenommen, um den Export nach Polen zu zahlen.

Weiter:
Die Produktion von Waschmaschinen hat rote Zahlen geschrieben. Deshalb mußten Kosten gesenkt werden, was mit der Verlagerung nach PL realisiert wurde. Die Produkte von AEG sind also in Deutschland nicht kostendeckend herzustellen und zu höheren Preisen nicht absetzbar gewesen. Basta.

Meine weiße Ware und Fernseher kommen übrigens aus Deutschland (Miele, Loewe).

Da ich Subventionen verabscheue, wundert mich das Ergebnis überhaupt nicht. Meiner Meinung nach brauchen die östlichen Beitrittsländer keine Subventionen, weil ihr niedriges Lohnniveau alleine schon attraktiv ist.

Subventionen sind per se ausnahmslos schlecht. Wer sich darauf einläßt, zahlt in jeder Hinsicht einen hohen Preis.

kritiker_34
06.03.2006, 12:27
Zunächst: Berlin hat garnix bezahlt, weil die nämlich pleite wie Sau sind. Möglicherweise haben sie also noch einen Packen Schulden aufgenommen, um den Export nach Polen zu zahlen.

Weiter:
Die Produktion von Waschmaschinen hat rote Zahlen geschrieben. Deshalb mußten Kosten gesenkt werden, was mit der Verlagerung nach PL realisiert wurde. Die Produkte von AEG sind also in Deutschland nicht kostendeckend herzustellen und zu höheren Preisen nicht absetzbar gewesen. Basta.

Meine weiße Ware und Fernseher kommen übrigens aus Deutschland (Miele, Loewe).

Da ich Subventionen verabscheue, wundert mich das Ergebnis überhaupt nicht. Meiner Meinung nach brauchen die östlichen Beitrittsländer keine Subventionen, weil ihr niedriges Lohnniveau alleine schon attraktiv ist.

Subventionen sind per se ausnahmslos schlecht. Wer sich darauf einläßt, zahlt in jeder Hinsicht einen hohen Preis.

Ich habe vor ca 2 Jahren ein Interview mit dem Boss von Porsche gelesen. Inhaltlich meinte er, dass die derzeitige EU Förderung so angelegt ist, dass deutsche Nettozahlungen für Firmenverlagerungen in Anspruch genommen werden können, sodass dann z.B. in den neuen OST-EU Ländern niedrigere Steuern, niedrigere Löhne etc angeboten werden können.

Also ich verstehe die Verlagerung von AEG in diesem Zusammenhang.

wtf
06.03.2006, 12:41
Ich habe vor ca 2 Jahren ein Interview mit dem Boss von Porsche gelesen. Inhaltlich meinte er, dass die derzeitige EU Förderung so angelegt ist, dass deutsche Nettozahlungen für Firmenverlagerungen in Anspruch genommen werden können, sodass dann z.B. in den neuen OST-EU Ländern niedrigere Steuern, niedrigere Löhne etc angeboten werden können.

Also ich verstehe die Verlagerung von AEG in diesem Zusammenhang.
Wiedeking vergaß zu erwähnen, daß er wesentliche Teile des Cayenne in Bratislava bauen läßt (Slowakei: Steuersatz 19% flat).

Seine Krokodilstränen sind überflüssig.

kritiker_34
06.03.2006, 12:50
Wiedeking vergaß zu erwähnen, daß er wesentliche Teile des Cayenne in Bratislava bauen läßt (Slowakei: Steuersatz 19% flat).

Seine Krokodilstränen sind überflüssig.

Ich bin kein Experte was EU Förderung betrifft. Es muss aber irgendetwas nicht in Ordnung sein, sonst würde sich der derzeitige Wirtschaftsminister Glos wohl kaum mit dem Thema beschäftigen.

"Glos will Betriebsverlagerungen von EU-Förderung ausschließen
Die Bundesregierung will die Verlagerung von Firmenteilen von der Förderung durch die EU ausnehmen. Anlass für die Initiative von Wirtschaftsminister Michael Glos ist die geplante Schließung des AEG-Werks in Nürnberg."

...

"Der schwedische Electrolux-Konzern will das AEG-Werk in Nürnberg schließen und nach Polen verlagern. Beim Bau der neuen Betriebsstätte in Polen könnte Electrolux von EU-Fördermitteln profitieren, die auch aus deutschen Steuereinnahmen stammen. Zurzeit sind bei AEG-Nürnberg rund 1700 Mitarbeiter beschäftigt."

http://www.ftd.de/politik/europa/40595.html

Grundsätzlich wird es den Firmen überlassen sein, wo sie produzieren und in welchem Umfang. Inwieweit Deutschland als Standort Vor- oder Nachteile hat, kann wohl nur branchenspezifisch beurteilt werden.

wtf
06.03.2006, 12:59
Ich bin kein Experte was EU Förderung betrifft. Es muss aber irgendetwas nicht in Ordnung sein, sonst würde sich der derzeitige Wirtschaftsminister Glos wohl kaum mit dem Thema beschäftigen.

Glos ist in seinem Job sichtbar völlig überfordert.

Wie dem auch sei: AEG macht in Nürnberg permanent Verluste, nämlich beispielsweise EUR 60 je Waschmaschine und verlagert die Produktion ins Ausland. Ich weiß nicht, wie hoch der Personalkostenanteil bei der Produktion ist, aber eine Arbeitszeitverkürzung, wie ihn die Gewerkschaftspest regelmäßig als Allheilmittel propagiert, hat hier sicher geschadet.

Zum Thema Subvention ist alles gesagt: Sie ist grundübel.

//Für die Ungläubigen: http://www.taz.de/pt/2006/02/22/a0125.1/text

kritiker_34
06.03.2006, 13:17
Glos ist in seinem Job sichtbar völlig überfordert.

Wie dem auch sei: AEG macht in Nürnberg permanent Verluste, nämlich beispielsweise EUR 60 je Waschmaschine und verlagert die Produktion ins Ausland. Ich weiß nicht, wie hoch der Personalkostenanteil bei der Produktion ist, aber eine Arbeitszeitverkürzung, wie ihn die Gewerkschaftspest regelmäßig als Allheilmittel propagiert, hat hier sicher geschadet.

Zum Thema Subvention ist alles gesagt: Sie ist grundübel.

//Für die Ungläubigen: http://www.taz.de/pt/2006/02/22/a0125.1/text

ungläubig lese ich, dass es anscheinend nicht mehr möglich ist, Waschmaschinen in Deutschland zu einem Preis herzustellen, welcher sich sowohl für die Firma wie auch für die Belegschaft lohnt. Deprimierend würd ich sagen.

Das Subventionen auf Dauer ein Grundübel sind, da stimme ich dir zu.

SAMURAI
06.03.2006, 14:07
Meine weiße Ware und Fernseher kommen übrigens aus Deutschland (Miele, Loewe).

Da ich Subventionen verabscheue, wundert mich das Ergebnis überhaupt nicht. Meiner Meinung nach brauchen die östlichen Beitrittsländer keine Subventionen, weil ihr niedriges Lohnniveau alleine schon attraktiv ist.

Subventionen sind per se ausnahmslos schlecht. Wer sich darauf einläßt, zahlt in jeder Hinsicht einen hohen Preis.

Subs nach den Ost-Ländern wären schon ko - wenn es eine festen Soli-Todestag gegeben hätte.

Am absurdesten sind die Subs nach den neuen EU-Ländern bezüglich Betriebsverlagerungen. Das ist wie Strick-Lieferung eines Todeskadidaten.

mfg