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Vollständige Version anzeigen : Busunglück an belgisch-französischer Grenze



Nachrichten
21.12.2003, 16:23
Bei einem Busunglück am Grenzübergang Hensies waren am Samstagmorgen elf Menschen ums Leben gekommen, 37 wurden verletzt. Unter den Opfern sind mehrere Deutsche. Die Reisegruppe aus zumeist jungen Leuten war unterwegs zu einem Wochenendausflug nach Paris.

Der Bus hatte eine Betonbegrenzung in der Mitte der Straße gerammt und ging in Flammen auf. Nach Angaben des Automobilclubs von Deutschland (AvD) fuhr der Bus in einer leichten Kurve mit seiner linken vorderen Ecke ein aufgestelltes Betonteil an und verschob dieses so, dass das Vorderrad das verschobene Teil heftig traf und abgerissen wurde. Bei dem anschließenden Aufprall des Busses auf die Betonteile seien die fast vollen Benzintanks aufgerissen. Möglicherweise sei auch die Bus-Elektronik zusammengedrückt worden und habe Funken geschlagen. Dies könnte, so der Automobilclub, die schlagartige Brandentwicklung erklären. Dieses Szenario sei auch bei einer Geschwindigkeit unter 50 Stundenkilometern denkbar. Spurrillen könnten die von Zeugen beobachteten Schlangenlinien des Busses erklären.

Großadmiral
21.12.2003, 16:26
Tragisch.
Busunfälle werde immer häufiger.
Ich fragte mich gestern, nachdem ich es gehört habe, ob Busreisen überhaupt allgemein noch sicher sind.
Man hört immer mehr davon.
Dieser Bus wurde jedoch im September zur Inspektion geschickt, sodass ein techn. Defekt leichter in Frage gestellt werden kann, als menschl. Versagen.

Großadmiral
21.12.2003, 23:30
Scheint keinen zu interessieren...:(

Großadmiral
22.12.2003, 16:31
Jetzt ist es offizierll, Zeugen berichteten, der Busfahrer sei übermüdet gewesen.
Also, menschl. Versagen

Graf-von-Berg
24.12.2003, 20:07
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,279414,00.html

Der Spiegel hat schon mehrfach drüber geschrieben, dass Neoplan-Busse
einen gefährlichen Designfehler in ihrer komplizierten Lenkung
enthalten: Bolzen, die das Gelenkdreieck zusammenhalten, sind zu dünn
dimensioniert. Aus irgendwelchen Gründen ist es sehr aufwändig, sie
dicker zu machen. Folge: Die Bolzen brechen immer wieder un die
Lenkung fällt aus. Wenn Neoplan das nachrüsten müsste, müssten sie
die Lenkungen so gut wie aller Reisebusse austauschen, die sie in den
letzten 10 Jahren verkauft haben - sie wären absolut pleite. Und
deshalb investieren sie ihr Geld wohl auf höchster Ebene ganz
woanders. Anders kann ich mir nicht erklären, dass es überhaupt noch
erlaubt ist, dass die Dinger noch rumfahren. Immer wieder die gleiche
Meldung: "...kam aus unbekannten Gründen auf der Autobahn
von der Fahrbahn ab." Wer kann sich noch an Lyon erinnern? Kurze Zeit
später das gleiche in Österreich. Und schon ein paar Mal davor: Immer
wieder Neoplan-Busse. Hier wieder:
"Für technische Mängel gibt es derzeit keine Anhaltspunkte. Der Bus,
ein Cityliner der Marke Neoplan war erst eineinhalb Jahre alt
entsprach dem neuesten technischen Standard."

Großadmiral
24.12.2003, 20:51
Welche Bussgesellschaften fahren noch mit diesen Bussen?

Skydiver
24.12.2003, 22:35
Welche Bussgesellschaften fahren noch mit diesen Bussen?

Schwer zu sagen, aber sicher viele. Auf den autobahnen seh ich ne menge Neoplans, ist jedenfalls der 3.grösste bushersteller in EU, das steht fest.

Großadmiral
24.12.2003, 23:03
Könnte man überhaupt etwas tun, damit so schnell wie möglich alle Busse eingezogen werden?

Kommissär
24.12.2003, 23:34
Bei uns wurden in der Städt. Verkehrsbetriebe der Stadt Bern alle Busse langsam durch Neoplans ersetzt...
Bisher ist meines Wissens noch nie etwas passiert.

Großadmiral
25.12.2003, 01:58
Ja, das heißt ja nicht, dass immer etwas mit den Bussen ist.
Dieser Fall war menschl. Versagen.

Consul
25.12.2003, 11:55
Eindeutig Versagen des Fahrers(Zeitdruck-->keine Pausen-->Übermüdung).

Großadmiral
25.12.2003, 21:38
Das ist so eine Sache.
Ich hoffe, die Fahrer haben jetzt endlich mal daraus gelernt, bevor sie wieder zu lange am Steuer hocken.

Kommissär
25.12.2003, 21:42
Naja, es ist zwar schon das Versagen des Fahrers gewesen, aber die Ursache liegt in der Firmenpolitik der Busgesellschaft.
In Bern wurden zum Beispiel die Pausen der Chauffeure gekürzt. Was das für Folgen haben kann....

Großadmiral
25.12.2003, 21:47
..schlimme vielleicht.

Consul
27.12.2003, 13:04
Eben,die Fahrer stehen unter enormem Druck,sie können nicht einfach mal so eine Pause einlegen,Admiral.
Das Busunternehmen will Profit in dieser harten Zeit des wirtschaftlichen Niedergangs.
Kapitalismus ist programmierter Untergang.