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Vollständige Version anzeigen : Die Gesellschaft und ich



Grüner Simon
25.02.2006, 17:55
Ein interessanter Punkt der mich in meiner momentanen Entwicklung beschäftigt ist die Frage nach der Verträglichkeit meiner Lebensphilosophie, meinem Streben nach unbehelligter Selbstverwirklichung welcher im Gegensatz zur grundlegenden Gesellschaftsphilosophie steht, meinem Verbreitungsdrang dieser Ansichten und dem Vorankommen der Gesellschaft bzw. dem Erhalt der Gesellschaftsordnung.
Zwar maße ich mir nicht an, dass meine Ansichten jemals an solcher Größe gewinnen würden, dass sie einen ernsthaften Einfluss auf das Gesellschaftsbild ausüben können, doch muss ich mir unabhängig von den Dimensionen solcher Auswirkungen darüber im klaren sein ob meine Philosophie mit einer gesunden Weiterentwicklung der Gesellschaft übereinstimmen kann. Um diese Frage zu klären muss ich, schwierig genug, meine Lebensphilosophie definieren.

Zum einen liegt meiner Lebenseinstellung eine schöpferische Energie, ein kreativer Willen zugrunde. Es ist mir ein wichtiges Anliegen zu erhalten, und zu schaffen. Dem entsprechend liegt es mir fern zu zerstören. Selbstverständlich bin ich mir darüber im klaren, dass jedes Lebewesen zerstören muss um zu leben und um zu erschaffen. Ein einfaches Beispiel ist hierbei das Essen. Auch ist es ein festes Naturgesetz, dass auf Leben der Tod, auf Erschaffenem die Zerstörung folgt.
Aber im Anbetracht der Zerstörerischen Kräfte die vom Menschen ausgehen, die im Großen und Ganzen nicht im Gleichgewicht mit seinem Trieb zu Erschaffen stehen, bzw. ihr Erschaffenes selten mit Sinn und Verstand ins Leben gerufen wird, kam ich zu der Auffassung, dass mein Streben vorwiegend der Erhaltung und der Erschaffung dienen sollte. Zielobjekt dieses Strebens ist das Leben bzw. die Lebensqualität, die entscheidend für die Weiterentwicklung des Lebens ist.
Daraus ableitend, entstehen gewisse philosophische und damit auch politische Grundforderungen.
Da ich das Leben als Sinn- Erfüllung jeder Lebensform sehe, hierbei aber das geführte Leben im Einklang, also in gewissermaßen im Frieden mit jedem anderen Leben sein muss, und der Genuß des Lebens elementar wichtig für die Sinn- Erfüllung ist, ergibt sich mir ein Ehrgeiz das Leben zu schützen, zu bewahren und angenehmer zu gestalten.

Daraus resultiert, dass ich mich gegen Armut, Krieg, Gewalt in jeglicher Form und Ausbeutung einsetze. Davon gibt es leider zu viel auf der Welt. Dieses Streben steht nicht selten, in manchen Punkten sogar generell im Widerspruch zur Gesellschaftsordnung. Das auf Konkurrenz und Konsum aufbauende Gesellschaftsbild, welches bei uns vorherrscht benötigt eine Rohstoff verzehrende, ökologisch Unverträgliche und Menschenverachtende bzw. Menschen vergessende Wirtschaft. Wer dem widersprechen mag, dies kann er übrigens gerne tun, lebt noch ferner der Realität als meine Wenigkeit, die glaubt daran etwas ändern zu können.
Doch wie nun handeln, wenn meine Philosophie im Widerspruch zu der unserer Gesellschaft steht, ich jedoch die Befolgung gewisser Gesellschaftsauswüchse benötige um unabhängig leben zu können?

Yves
25.02.2006, 18:04
Meine Güte, warum kannst Du nicht einfach mal leben?

Alleine Dein letzter Satz, ich zitiere:

"Doch wie nun handeln, wenn meine Philosophie im Widerspruch zu der unserer Gesellschaft steht, ich jedoch die Befolgung gewisser Gesellschaftsauswüchse benötige um unabhängig leben zu können?"

Was hast Du denn früher gemacht, als Teenie, als Kind?? Da hast Du gelebt und warst (eventuell) meistens glücklich. Mach Dir doch nicht so einen fetten Kopf. Es fällt mir bei gewissen Themen auch schwer, mal den Abschalter zu finden, aber ohne den geht man ein.

Versuch doch mal, Dir diese alte Unbeschwertheit wieder anzuschaffen, sonst wirst Du bald schwermütig. Das ist wirklich ein Tanz auf dem Drahtseil.

Yves

Grüner Simon
25.02.2006, 18:16
Meine Güte, warum kannst Du nicht einfach mal leben?

Alleine Dein letzter Satz, ich zitiere:

"Doch wie nun handeln, wenn meine Philosophie im Widerspruch zu der unserer Gesellschaft steht, ich jedoch die Befolgung gewisser Gesellschaftsauswüchse benötige um unabhängig leben zu können?"

Was hast Du denn früher gemacht, als Teenie, als Kind?? Da hast Du gelebt und warst (eventuell) meistens glücklich. Mach Dir doch nicht so einen fetten Kopf. Es fällt mir bei gewissen Themen auch schwer, mal den Abschalter zu finden, aber ohne den geht man ein.

Versuch doch mal, Dir diese alte Unbeschwertheit wieder anzuschaffen, sonst wirst Du bald schwermütig. Das ist wirklich ein Tanz auf dem Drahtseil.

Yves

Im Grunde hast du ja recht. Meine philosophischen Texte spiegeln auch wenig repäsentativ meine Gemütslage wider. Doch will ich ein morlisches Leben führen damit eben viele wenn nicht alle ein realtiv unbeschwertes Leben führen können.
Ich nehme das Leben nicht derart ernst wie es oft rüberkommt. Doch gelegentlich brauche ich düsteren Ausschweifungen um relativ unbeschwert wieder weiter zu machen.

Ich kann nicht einfach leben wenn meine Umwelt tötet um das unheilvolle Leben welches wir führen halten zu können. Denn diese Unberschwertheit wäre dann Illusion. Das Leben ist schön, keine Frage, und man muss sich nicht immer sorgen machen, aber gewisse Dinge sollten hinterfragt werden. Keinem schaden zu wollen führt nicht zu Schwermut sondern zu Glückseligkeit wenn man Rückschläge akzeptieren kann.

Yves
25.02.2006, 18:31
Du kannst aber nicht schadlos leben, Simon. Das fängt bei dem ersten Schiss schon an. Dann die Windeln. Tausende Windeln, Müll ohne Ende von einem einzelnen Menschen hinterlassen, bevor er alleine auf den Topf gehen kann. Außerdem macht man immer Fehler. Fehler, die anderen schaden können, Menschen, Tieren und Pflanzen. Es gibt keine Makellosigkeit, jedenfalls nicht, was die Menschheit betrifft. Du kannst nur versuchen, bestmöglich nach Deinem Gewissen zu leben, Dir aber auch Fehler zu verzeihen. Ich kenne das, es ist beinhart. Zu sich selber ist jeder verantwortliche Mensch besonders gnadenlos.

Ansonsten höre ich gerne Vivaldi oder Bach, wenn ich richtig schwermütig bin.

Aber vertue Dich bitte nicht in meinem Musikgeschmack. Im Moment liegt die neue Scheibe von "System of a Down" im Player. Harte Mucke.

Lebe, Simon, das Leben ist eine Eieruhr, die Zeit läuft ab, und niemand lädt oben den Sand nach.

;)

Yves

Grüner Simon
25.02.2006, 18:36
Du kannst aber nicht schadlos leben, Simon. Das fängt bei dem ersten Schiss schon an. Dann die Windeln. Tausende Windeln, Müll ohne Ende von einem einzelnen Menschen hinterlassen, bevor er alleine auf den Topf gehen kann. Außerdem macht man immer Fehler. Fehler, die anderen schaden können, Menschen, Tieren und Pflanzen. Es gibt keine Makellosigkeit, jedenfalls nicht, was die Menschheit betrifft. Du kannst nur versuchen, bestmöglich nach Deinem Gewissen zu leben, Dir aber auch Fehler zu verzeihen. Ich kenne das, es ist beinhart. Zu sich selber ist jeder verantwortliche Mensch besonders gnadenlos.

Ansonsten höre ich gerne Vivaldi oder Bach, wenn ich richtig schwermütig bin.

Aber vertue Dich bitte nicht in meinem Musikgeschmack. Im Moment liegt die neue Scheibe von "System of a Down" im Player. Harte Mucke.

Lebe, Simon, das Leben ist eine Eieruhr, die Zeit läuft ab, und niemand läd oben den Sand nach.

;)

Yves

Danke für den Rat, aber ich lebe. Natrülich kann man nicht leben ohne zu schaden, nicht schaffen ohne zu zerstören. Doch will ich es bestmöglich versuchen. Hey, System of a Down ist ziemlich cool, Barrock und Klassik oft auch.
Every day is a good day becaue i´m be alive (oder so ähnlich :D )

Suchen wir unser Glück in uns und dem Leben selbst - Danke

Yves
25.02.2006, 18:40
Ich habe zu danken. Es gibt noch richtig tolle Leute in den Foren.

Das läßt mich hoffen. ;)

Bis dahin...
Yves

Grüner Simon
25.02.2006, 18:48
Ich habe zu danken. Es gibt noch richtig tolle Leute in den Foren.

Das läßt mich hoffen. ;)

Bis dahin...
Yves

Freut mich wenn ich ein wenig Hoffnung versprühen konnte. Jene Geister die du wohl meinst werden vielleicht auch einmal erkennen, dass sie etwas falsch machen. Wer weiss, die Hoffnung stirbt zuletzt wie es so schön heißt. Genug mit den Phrasen, einen schönen Abend wünsche ich.

xjanjan
25.02.2006, 21:45
Meine Güte, warum kannst Du nicht einfach mal leben?

Alleine Dein letzter Satz, ich zitiere:

"Doch wie nun handeln, wenn meine Philosophie im Widerspruch zu der unserer Gesellschaft steht, ich jedoch die Befolgung gewisser Gesellschaftsauswüchse benötige um unabhängig leben zu können?"

Was hast Du denn früher gemacht, als Teenie, als Kind?? Da hast Du gelebt und warst (eventuell) meistens glücklich. Mach Dir doch nicht so einen fetten Kopf. Es fällt mir bei gewissen Themen auch schwer, mal den Abschalter zu finden, aber ohne den geht man ein.

Versuch doch mal, Dir diese alte Unbeschwertheit wieder anzuschaffen, sonst wirst Du bald schwermütig. Das ist wirklich ein Tanz auf dem Drahtseil.

Yves

man kan auch mit vielem denken glücklich sein

kennst du den film matrix ??
der verräter im ersten teil der lieber die blaue pille wollte dacht ähnlich wie du
lieber nix wissen und abschalten als sich mit allem zu belasten

Yves
25.02.2006, 21:50
man kan auch mit vielem denken glücklich sein

kennst du den film matrix ??
der verräter im ersten teil der lieber die blaue pille wollte dacht ähnlich wie du
lieber nix wissen und abschalten als sich mit allem zu belasten

Das habe ich nicht geschrieben und auch nicht gemeint.

Ich habe geschrieben, man muß irgendwann auch mal abschalten können, weil man sonst vor die Hunde geht. Man kann sich nicht mit jedem Elend der Welt belasten, gerade auch dann, wenn man es selber nicht ändern kann.

Alles klar?

Yves

xjanjan
26.02.2006, 10:59
Das habe ich nicht geschrieben und auch nicht gemeint.

Ich habe geschrieben, man muß irgendwann auch mal abschalten können, weil man sonst vor die Hunde geht. Man kann sich nicht mit jedem Elend der Welt belasten, gerade auch dann, wenn man es selber nicht ändern kann.

Alles klar?

Yves

ja war en bischen übertrieben

aber man braucht eben ein gelichgewicht zwischen sorgen , denken und abschalten

twoxego
26.02.2006, 11:01
hallo grüner simon !

eine binsenweisheit und ein rätsel:

unterhaltung und ablenkung, zwei worte für die selbe sache.
rate mal, warum die menschen sich das erfanden.

Grüner Simon
26.02.2006, 16:28
hallo grüner simon !

eine binsenweisheit und ein rätsel:

unterhaltung und ablenkung, zwei worte für die selbe sache.
rate mal, warum die menschen sich das erfanden.

Ablenkung habe ich genug. Selbstgeschaffene und "auferlegte". Doch, dass ist ja nicht des Problems Lösung. Denn meine Lebensphilosophie mit meiner Gesellschaft in Einklang zu bringen bzw. mit dem was ich für meine Gesellschaft für gut erachte und mit dem was ich in dieser Gesellschaft brauche, wird nicht gelöst indem ich mal abschalte und mich ablenke.

Zwar braucht man die Ablenkung um am eigenen "Kampf" nicht kapput zu gehen, doch mein Problem löst es nicht.