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Vollständige Version anzeigen : Fördern und Fordern ????



soltero
23.02.2006, 17:55
Eigentlich sollte ja die Hartz IV Reform dazu dienen , Arbeitslose besser zu betreuen , Sie in Arbeit zu vermitteln , Sie weiterzubilden wenn Defizite vorhanden sind oder ihre Berufswünsche durch fehlende Qualifikationen nicht gedeckt werden können. Wir sagen in der SPD Propaganda, dass es gleichberechtigung und Chancengleichheit gäbe, ja man hat sogar Schwulen und Frauen und Gleichstellungsbeauftragte die sich ja um die Menschenrechte kümmern sollen.

Aber in der realität sieht es total anders aus, wir haben ein dreigliedriges Schulsystem, und dass liegt nicht an den Schülern, dass man ein 10 jähriges Kind zu einem Hilfsarbeiter, Sozialhilfeempfänger, Bauarbeiter, Büroangestellter oder Hochschulprofessor deklariert durch die Trennung nach der vierten Klasse finde ich total abartig und kommt einer subtilen Selektierungsphase nach dem Ausschwitzverbrechen der Nationalsozialisten gleich.

Nicht umsonst haben ja im Jahre 1945 die Amerikaner, (die ich in vielerlei hinsicht verachte und hasse) den versuch unternommen, durch eine Schulreform diesen Selektierungsprozess zu beenden, dass scheiterte aber leider an sogenannte bürgerlich-konservativen Kreisen.

Somit sind viele Jugendlichen, wenn man mal bedenkt dass es nur 30% aller Betriebe gibt die überhaupt ausbilden, zu Hartz IV Empfängern von morgen deglariert.

Als ob es aber bei der Berufsausbildung oder Weiterbildung nicht bleibt, vergessen viele Menschen wohl aus Aroganz oder Egoismus, dass der Mensch Geld zum Leben braucht und dass nicht jeder Jugendliche ein gutes Elternhaus oder aber die Eltern selber in sozialen und finanziellen Schwierigkeiten geraten sind.

Somit erscheint mir dahingehend eine gewisse Unverständnis darüber aufzukommen, wie es sein kann, dass trotzt unseres Sozialstaates wie man ihn in der Propaganda hochpreist, die Sozialhilfe-Leistung bei Vorliegen eines Berufsausbildungsvertrages nicht mehr gewährt wird ????

Weil behauptet wird, dass in den gesetzlichen Rahmenbedingungen das Arbeitsamt für die Sicherung des Lebensunterhaltes des Auszubildenen aufkommen müsse, man muss sich vor Augen führen dass, das Ausbildungsgehalt zwischen 240 - 500 € monatlich beträgt, dabei sei zu berücksichten dass im Falle eines Wohnungsbezuges, ein Mietzins in Höhe von 250 -370 € anfallen kann, jeder inteligent Denkende Mensch würde wissen, dass mit diesem Ausbildungsgehalt kein Lebensunterhalt gesichert werden kann, aber hier scheint das Sozialamt keine Rücksicht zu nehmen.

In verweis auf die Berufsausbildungsbeihilfe des Arbeitsamtes und des Kindergeldes, welches als Zuschuss zum Ausbidungsgehalt den Lebensunterhalt sicher stellen sollen, muss bemägelt werden, dass die Bearbeitungszeit teilweise mehr als 6 Monate Zeit in Anspruch nimmt, eine Frage, arbeiten die menschen beim Arbeitsamt überhaupt ????????

Eine Perversion ist, dass gerade Arbeitslosengeld inForm einer Vorschussleistung bei Nachweis der Mittellosigkeit gezahlt wird, aber in der Ausbildungsphase müsse man erst den Leistungsbescheid abwarten ??? Wie soll da ein Jugendlicher diese Zeit überbrücken können - ohne in Mietschulden zu geraten ??????

Aus eigener Erfahrung kann ich mich nur auf das Dillema beim Bafög-Amt zu sprechen kommen, so musste ich feststellen, dass die Mitarbeiter vom Studentenwerk ganze 4 Monate gebraucht haben, um das Baföggeld raus zu schicken, 4 Monate ohne Geld ist ne ganz schön crasse Sache.

Nicht umsonst verwies der Berliner Tagesspiegel in seinem Bericht hin, dass 25% aller Studenten ihr Studium abbrechen, dass hat nichts mit mangelender Motivation oder fehlender Inteligenz zu tun, sondern mit den finanziellen Problemen und Belastungen die damit verbunden sind. Was mich aber wundert ist, dass über die Berufsausbildung - kein Wort verloren wird.

Meines Erachtens erscheinen mir in Anbetracht der EuroEinführung und der damit gestiegenden Lebenshaltungskosten (ein Besuch im Supermarkt wird jeden klar denken lassen) dass die geringen Ausbildungszuschüsse nicht mehr den Inflationsausgleich decken und somit kein Lebensunterhalt sichern können.

Und nun ein Wort an die neoliberalen Freunde, wenn Ausbildungsplätze fehlen und private Bildungsträger Ausbildung anbieten , was die Grundlage dafür ist, später eine Arbeitsstelle zu finden, dann frage ich euch, wo bleibt der Grundsatz fördern und fordern ????

Es ist pervers, man erhöhte erst für die Ostdeutschen die Hartz IV Sätze auf 345 € um Sie dann den Jugendlichen wieder wegzunehmen :-))) grölllll - wenn es nicht so traurig wär ich würde darüber lachen können.

eines verstehe ich nicht, da gibt es Schulen wie zum Beispiel Best-Sabel-Bildungszentrum www.best-sabel.de aber, das Arbeitsamt zahlt nicht die Studiengebühren für arbeitslose Jugendliche, ich frage mich warum nicht ???? Ein arbeitsloser Vater oder Mutter wird keine 210 € Schulgeld aufbringen können.

Es scheint mir als sei der Satz "Fördern und Fordern" eine perverse Realtime - Sataire.

erklärungen bitte hier direkt oder an soltero1985@freenet.de

basti
23.02.2006, 19:17
-> zu, weil duplikat
http://www.politikforen.de/showthread.php?goto=lastpost&t=20552

basti
als mod