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Vollständige Version anzeigen : Der Hungerplan für die russische Bevölkerung



Katukov
23.02.2006, 08:21
Der Hungertod der russischen Bevölkerung

In der Sowjetunion kamen nach neuesten Angaben 25,6 Millionen Menschen im Zweiten Weltkrieg ums leben. Davon waren 8,6 Millionen Soldaten und 17 Millionen Zivilisten.(1)
Woran starben aber nun die 17 Millionen Zivilisten? Einer großer Teil von ihnen fiel dem deutschen Hungerplan zum Opfer. In den Wirtschaftspolitischen Richtlinien für die Wirtschaftsorganisation Ost, Gruppe Landwirtschaft“ vom 23.Mai 1941 heißt es:

****„Damit ist das wesentliche des Problems gekennzeichnet. Die Überschüsse
****Russlands an Getreide werden entscheidend nicht durch die Höhe der Ernte,
****sondern durch die Höhe des Selbstverbrauchs bestimmt. […] Diese Tatsache
****ist der Schlüsselpunkt, auf dem unsere Maßnahmen und unsere
****Wirtschaftspolitik aufzubauen haben.
****Denn: […]
****b) Da Deutschland bzw. Europa unter allen Umständen Überschüsse braucht,
****muß der Konsum also entsprechend herabgedrückt werden.
****[…]
****Die Bevölkerung dieser Gebiete, insbesondere die Bevölkerung der Städte,
****wird größter Hungersnot entgegensehen müssen.
****[…]
****Viele 10 Millionen von Menschen werden in diesem Gebiet überflüssig und
****werden sterben oder nach Sibirien auswandern müssen.“(2)

Hitler genehmigte den Plan. Der Plan wurde auch von der Volkswirtschaftlichen Abteilung der Deutschen Reichsbank geprüft und für grundsätzlich gut befunden.(3) Göring sagte in einer Unterhaltung mit dem italienischen Außenminister Ciano:

****"In diesem Jahr werden in Russland zwischen 20 und 30 Millionen Menschen
****verhungern. Und vielleicht ist das gut so, denn gewisse Völker müssen
****dezimiert werden."(4)

Deutschland raubte in der Sowjetunion (einschließlich dem was die Wehrmacht verbrauchte) von 1941-1943 4.372.339 Tonnen Getreide, 495 643 Tonnen Fleisch, 723 450 Tonnen Speiseöle und Fette und 1.895.775 Tonnen Kartoffeln. Umgerechnet nach Nährwert waren das 106.268.262 Getreideeinheiten. Ein Mensch braucht um zu überleben 2,5 Getreideeinheiten pro Jahr. Also wurde rein rechnerisch 21,2 Millionen Menschen die Ernährungsgrundlage entzogen.(5)


(1) Richard Overy, Russlands Krieg. 1941 – 1945, Hamburg 2003, S. 435 ff.
(2) Christian Gerlach, Kalkulierte Morde, Hamburger Edition, Hamburg 2000, S.46 ff.
(3) Ebenda
(4) Alexander Dallin, Deutsche Herrschaft in Russland, Düsseldorf 1958, S.133 f.
(5) Götz Aly, Hitlers Volksstaat, Frankfurt am Main 2005, S. 203 ff.

wtf
23.02.2006, 08:23
Ja, schlimm. Und weiter?

Neutraler
23.02.2006, 12:02
Schon in der sogenannten "Wehrmachtssaustellung" ist dies behauptet worden. Letztendlich hat es sich als lächerlicher Diffamierungsversuch der Wehrmacht erwiesen:

Der angebliche Hungerplan
Unmittelbar vor Kriegsbeginn im Juni 1941 legte seine Abteilung (die des Generals Georg Thomas, d. Verf.) auf der Grundlage der zentralen Wirtschaftsplanung die internen Richtlinien für die zukünftige Kriegswirtschaft im Osten fest. Damit signalisierte das Oberkommando der Wehrmacht seine Bereitschaft, den Hungertod von „zig Millionen“ sowjetischer Zivilisten in Kauf zu nehmen. [Zit.n. HIS, Katalog, S. 64]

Das ist eine bemerkenswerte Behauptung. Sie spricht vom kalkulierten Tod von Millionen Menschen. Träfe sie zu und wäre dieser Tod willkürlich durch eigene Entscheidungen der Wehrmacht herbeigeführt worden, würde dies in der Sprache des Nürnberger Prozesses nahe legen, dass das Oberkommando der Wehrmacht als verbrecherische Organisation einzustufen wäre. In Nürnberg ist das bekanntlich nicht geschehen, obwohl die in der Ausstellung zitierten Texte dem Gericht bekannt waren, auch das Protokoll mit den „zig Millionen“. Hermann Göring, dem Verantwortlichen für die wirtschaftlichen Pläne in den besetzten sowjetischen Gebieten, wurde das Protokoll von der Anklage vorgehalten. Er qualifizierte es als „Unsinn aus Referentenbesprechungen“ ab, worin ihm das Gericht offenbar gefolgt ist, denn Göring wurde nicht wegen einer etwa geplanten Ermordung der russischen Zivilbevölkerung verurteilt, sondern wegen einer geplanten „Ausplünderung“ Russlands [Vgl. IMT, Bd. I, S. 317]

Das Protokoll der sogenannten „Sitzung der Staatssekretäre“:
Es handelt sich bei diesem Dokument, das angeblich die Absicht der „deutschen Führung“ wiedergeben soll, lediglich um einen Zettel, der im Rahmen eines Treffens nicht genannter „Staatssekretäre“ entstanden sein soll. Nun enthält auch dieses Papier offenkundigen Unsinn. Weder Gerlach noch sonst jemand aus dem Umfeld der Ausstellung scheint sich die Frage zu stellen, ob zur Ernährung von zusätzlich drei Millionen deutscher Soldaten aus den Vorräten einer Bevölkerung von 170 Millionen zwangsläufig (!) Millionen Menschen verhungern müssten(!), wie dort behauptet wird. Sie müssten natürlich nicht, dieses Zahlenverhältnis ergibt keinen Sinn. Es bleibt ein Geheimnis, warum dies 1941 irgendjemand behauptet zu haben schein.

Fall Barbarossa, Nr.112; in dem Dokument 2718-PS, IMT Bd. XXXI, S. 84 heißt es:
„Hierbei werden zweifellos zig Millionen Menschen verhungern, wenn von uns das Notwendige aus dem Land herausgeholt wird.“ Dieser Satz widerspricht dem Geist der hier zitierten Dokumente, in denen zwar von einer Einschränkung des Verbrauches, nicht aber von einem Verhungernlassen der Bevölkerung die Rede ist. Im Gegenteil, es sollten alle Anstrengungen auf die Aufrechterhaltung der landwirtschaftlichen Erzeugung gerichtet werden, wenn auch nicht aus Altrussismus. Möglicherweise ist das Dokument 2718-PS eine Fälschung.

Ökonomische Rahmendaten
Zwischen dem Angriff auf die UdSSR im Sommer 1941 und dem Ende des Jahres 1943 wurden aus den besetzten Ostgebieten 6.32 Millionen Tonnen Getreide an das Deutsche Reich und die Wehrmacht geliefert.[Vgl. Krausnick, Truppe, S.389] Danach wurden weitere Lieferungen wegen der immer stärkeren Partisanentätigkeit praktisch unmöglich.[Vgl. Krausnick, Truppe, S. 389] Das macht im Schnitt etwa 2.5 Millionen Tonnen geliefertes Getreide pro Jahr und es war damit pro Jahr das zweieinhalbfache der sowjetischen Lieferungen nach Deutschland in der unmittelbaren Vorkriegszeit. Zwischen Januar 1940 und dem Angriff 1941 waren insgesamt 1.5 Millionen Tonnen Getreide geliefert worden, also ca. 1 Million Tonnen jährlich. In einem deutsch-sowjetischen Abkommen hatte sich die UdSSR jährlich bereits dazu verpflichtet, diese Lieferung auf 2 Millionen jährlich zu steigern[Vgl. Gerlach, Morde, S.62] Tatsächlich überschritten die zwischen 1941 und 1943 gelieferten 2.5 Millionen Tonnen Getreide pro Jahr deshalb die freiwillig bereits zugesagte Exportquote der UdSSR also nur um 25%, waren zugleich aber weit weniger als die Exportrate der UdSSR in der Vorkriegszeit, die zeitweise bis zu 5.2 Millionen Tonnen betragen hatte.[Vgl. Bullock, Parallele Leben, S. 369]
Bei diesen Millionen Tonnen Getreideexporte kam die UdSSR aber immer noch keineswegs in Lieferschwierigkeiten, da die sowjetische Gesamtproduktion nach damaligen Veröffentlichungen bei mindestens 90 Millionen Tonnen lag. [Im Jahr 1931 waren es 97.8 Millionen Tonnen gewesen. Vgl. Remmele, Sowjetunion, S.74] Im Jahr 1937 waren sogar 120.3 Millionen Tonnen geerntet worden, wie man in Berlin aufmerksam vermerkt hatte. Angesichts dieser Zahlen ging man in der deutschen Hauptstadt davon aus, dass der russische Staat neben den exportierten Mengen jährlich weitere 5-7 Millionen Tonnen, also 3.5 bis 5.3 Millionen Tonnen Getreide für Notzeiten beiseite legen konnte. Insgesamt wären nach diesen Zahlen, die den Planungen in Berlin zugrunde lagen, also aus Export und Vorratshaltung maximal bis zu 9.3 Millionen Tonnen Getreide aus der sowjetischen Produktion für Deutschland abzuzweigen gewesen, ohne das dem russischen Verbraucher auch nur ein Pfund der Ernte zur Verwendung für seine Mahlzeiten Verlorenzugehen brauchte.
Der Reichsnährstand, so zitiert etwas Christian Gerlach selbst, „schätzt den Zuschussbedarf Deutschlands und der von Deutschland beherrschten Gebiete auf 5 Mill. t.[Zit.n. Gerlach, Morde, S.67] In der „Grünen Mappe“ wurden dann etwa 4.5 Millionen Tonnen Getreide als Ziel genannt, also etwa so viel, wie die UdSSR in Friedenszeiten maximale exportiert hatte.(NGB Dok. NG-1409] Als Backe zwei Tage nach Beginn des „Unternehmens Barbarossa“ seine Vorstellungen präzisierte, da sprach er von einem Ausgleich für den Ausfall eben des zugesagten russischen Exports plus ca. 600.000 Tonnen Getreide für Deutschland. Insgesamt seien aus der russischen Produktion 2.5 Millionen Tonnen Getreide für Deutschland abzuzweigen.

Es ist angesichts dieser Zahlen haltlos, von einem Hungerplan mit dem Ziel von dreißig Millionen Toten zu reden. Was die deutschen ökonomischen Planungen nach einem Sieg und der Besetzung des ganzen europäischen Teils der UdSSR erreichen wollten, konnte von den besetzten Gebieten geliefert werden, ohne das dabei jemand verhungern musste. Als die Zahl von 4.5 Millionen Tonnen in die „Grüne Mappe“ geschrieben wurde, hat deshalb niemand dadurch sein Einverständnis zu einem Massensterben durch Hunger gegeben, sondern nur eine erreichbare Zielmenge festgelegt, die von den wahrscheinlich bald eroberten Gebieten aller Voraussicht nach geliefert werden konnte.

Schon die Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht" versuchte so eine Anschuldigung gegen die Wehrmacht zu kreieren, die nicht einmal die Nürnberger Richter zu behaupten wagten. Begründet wird dies zunächst mit Textauszügen aus zwei Dokumenten: einmal aus dem Protokoll einer Staatssekretärssitzung vom 21.Mai 1941 und dann einem sehr langen Auszug aus den "wirtschaftspolitischen Richtlinien der Gruppe Landwirtschaft" vom 23.Mai 1941. Diese Texte haben zwei wesentliche Eigenschaften gemeinsam: Erstens sind ihre Autoren unbekannt, und zweitens fanden sie beide keinen Eingang bei der Formulierung der im Juni 1941 tatsächlich erlassenen Richtlinien für die Führung der Wirtschaft.
Gerlach schreibt dies selbst, leider nur in den Fußnoten, nachdem er oben festgestellt hat, die Bedeutung des Dokuments lasse sich "kaum überschätzen":
"Das Papier ist nicht identisch mit der "Grünen Mappe" und war, soweit ich sehe, auch in keiner ihrer Fassungen enthalten."[Zit.n. Gerlach, Morde, S.48]
Anders als der Ausstellungstext suggeriert, handelt es sich bei dem langen Zitat eben nicht um die Richtlinien der Wehrmachtsführung, sondern um die Ideen eines Unbekannten, die zudem noch völligen Unsinn enthalten:
"Wenn theoretisch der Verbrauch an Getreide und Kartoffeln(in Getreidewerten) von 250 auf 220 Kilogramm pro Kopf gesenkt werde, ergäben sich nach Rechnung des Stabsamts des Reichsbauernführers 8.7 Millionen Tonnen Überschüsse."
Bei 30 Kilogramm Einsparung pro Kopf hätte die Bevölkerung der UdSSR 289 Millionen Menschen betragen müssen, um auf die berechnete Menge kommen zu können. Gezählt worden waren selbst in den optimistischen Zählungen von 1939 aber nur 170 Millionen. Christian Gerlach rechnet dies ebenso wenig nach wie sein Zeuge. Es ist nicht leicht einzuschätzen, warum dieser Text produziert worden ist, ob er vielleicht nur eine Vorlage darstellt, die sich nach weiteren Recherchen als überholt herausgestellt hat. In jedem Fall ist es ein merkwürdiger Vorgang, den sachlich unrichtigen und in sich widersprüchlichen Text eines Unbekannten, der zudem noch aus nachvollziehbaren Gründen niemals Teil der offiziell erlassenen Richtlinien wurde, als Beweis für ein geplantes Verbrecher einer Institution wie der Wehrmacht heranzuziehen.


Auch Peter Longerich, der als wissenschaftlicher Beirat der Ausstellung für den Komplex "Völkermord" genannt wird, zitiert diese Stelle in seiner "Gesamtdarstellung der nationalsozialistischen Judenverfolgung", in der er auch auf den Ernährungskrieg eingeht. [Vgl.Longerich, Vernichtung, S. 298.]
Longerich beginnt dies mit dem Verweis auf die Aussage des Höheren SS-und Polizeiführers Bach-Zelewski vor dem Nürnberger Tribunal. Danach hätte Heinrich Himmler im Januar 1941 auf der Wewelsburg davon gesprochen, die russische Bevölkerung sei um 30 Millionen Menschen zu vermindern. Das sei einer der Zwecke des Krieges gegen die UdSSR. Nun ist seit dem Fund des Dienstkalenders von Heinrich Himmler bekannt, dass dieses Treffen auf der Wewelsburg im Januar 1941 nicht stattgefunden hat. Bach-Zelewski, der höchstpersönlich für Massenmorde während des deutsch-russischen Krieges verantwortlich war, hat es augenscheinlich aus dem einfachen Zweck erfunden, um mit Himmler einen Toten zu belasten und dies auf eine Weise, bei der es keine anderen Zeugen geben konnte. Auf diese Weise konnte seiner Darstellung nicht widersprochen werden. Es gelang ihm auch, mit solchen und anderen Aussagen während des Nürnberger Prozesses unbehelligt zu bleiben. Lediglich einigen Angeklagten platzte der Kragen, darunter Hermann Göring, der ihn als "Schwein, Stinktier, als den blutigsten Mörder in der ganzen verdammten Aufführung" beschimpfte, womit er, wie Richard Breitman meint, "der Wahrheit nahe kam, jedenfalls im letzten Punkt."[Zit.n. Breitman, Staatsgeheimnisse, S.308] Die Alliierten brauchten diese Art "Kronzeuge" zur schnellen Abwicklung des Prozesses und Bach-Zelewski war auch deswegen so praktisch, weil er neben Himmler vorwiegend die Wehrmacht belastete.

Katukov
23.02.2006, 12:15
@Neutraler

Du solltest hier nicht mit irgendwelchen Textbausteinen antworten, die nicht den geringsten Bezug zum Thema haben.

Neutraler
23.02.2006, 13:51
Du solltest hier nicht mit irgendwelchen Textbausteinen antworten, die nicht den geringsten Bezug zum Thema haben.
Ich antworte auf deinen Versuch, die Wehrmacht zu diffamieren, wie ich schon einmal darauf geantwortet habe. Natürlich kam nie eine Antwort von dir. Und wie hier für jeden ersichtlich ist, wird wahrscheinlich in diesem Fall wieder keine Antwort kommen, sondern lediglich die haltlose Behauptung, mein Text hätte keinen Bezug zum Thema. Das ist insofern völlig haltlos, da er nicht nur deine Behauptung widerlegt, indem er das Thema als ganzes behandelt, sondern auch expliziert nachweist, dass es nie einen Hungerplan gab. Es gab lediglich einen Zettel, deren Autoren unbekannt sind und dessen Inhalt für den eigentlichen Plan nie eine Rolle spielte und das ist schon der einzige "Beweis". Interessanterweise haben nicht einmal die Nürnberger Richter diesem Zettel auch nur die geringste Beachtung geschenkt. Nur einige antideutsche Ewiggestrige haben diesen Humbug jahrzehnte später wieder ausgegraben, um die Wehrmacht als Verbrecherorganisation diffamieren zu können. Wie man anhand dieser ausführlichen Widerlegung sieht und dem letztendlichen Scheitern der Antiwehrmachtsaustellung war das Unternehmen zum Scheitern verurteilt, genauso wie deine Existenz auf diesem Forum. Nachdem ich dich regelmäßig in allen von dir eröffneten Threads widerlegt habe muss es auch mal mit dir zu Ende gehen. Deine Glaubwürdigkeit ist völlig zertrümmert und du wirst überall schon im vorne herein als marxistischer Geschichtsfälscher und Witzfigur angesehen und auch so bezeichnet. Man sollte seine eigene Niederlage erkennen könnnen, sonst wird es nur noch schlimmer :]

Mark Mallokent
23.02.2006, 14:10
Wer sich für das Thema Hungerplan interessiert, findet hier eine ausgiebige Diskussion. :lesma:
http://www.nfhdata.de/premium/index.shtml
Nachtrag: Der Link geht nicht ganz wunschgemäß. Einfach anklicken, dann auf "Dialog", dann ins "Forum", und dann ins Unterforum "Der Krieg und seine Rezeption" und dort ins Unterforum "Unternehmen Barbarossa und Holocaust" gehen.

Neutraler
23.02.2006, 14:13
Das Thema "Hungerplan" ist längst auf den Müllhaufen der Geschichte verbannt worden. Das ist hier ausnahmsweise mal nach nur wenigen Beiträgen klar geworden.

Angel of Retribution
23.02.2006, 15:49
Das Thema "Hungerplan" ist längst auf den Müllhaufen der Geschichte verbannt worden. Das ist hier ausnahmsweise mal nach nur wenigen Beiträgen klar geworden.

Es ist toll, das es dir klar erscheint, aber vielleicht solltest du deine Quellen mal selber lesen, bevor du sie postest.

Katukov
23.02.2006, 15:56
Es gab lediglich einen Zettel, deren Autoren unbekannt sind und dessen Inhalt für den eigentlichen Plan nie eine Rolle spielte und das ist schon der einzige "Beweis".

Kannst du eigentlich lesen?
Hier geht es um die Wirtschaftspolitischen Richtlinien der Wirtschaftsorganisation Ost und nicht um das Dokument der Staatssekretäre gegen das du die ganze Zeit polemisierst.

Neutraler
25.02.2006, 18:55
Es ist toll, das es dir klar erscheint, aber vielleicht solltest du deine Quellen mal selber lesen, bevor du sie postest.
Worauf willst du eigentlich hinaus?


Kannst du eigentlich lesen?
Die Frage war wohl ein schlechter Witz.


Hier geht es um die Wirtschaftspolitischen Richtlinien der Wirtschaftsorganisation Ost und nicht um das Dokument der Staatssekretäre gegen das du die ganze Zeit polemisierst.
Darauf bin ich doch eingegangen:
"Begründet wird dies zunächst mit Textauszügen aus zwei Dokumenten: einmal aus dem Protokoll einer Staatssekretärssitzung vom 21.Mai 1941 und dann einem sehr langen Auszug aus den "wirtschaftspolitischen Richtlinien der Gruppe Landwirtschaft" vom 23.Mai 1941. Diese Texte haben zwei wesentliche Eigenschaften gemeinsam: Erstens sind ihre Autoren unbekannt, und zweitens fanden sie beide keinen Eingang bei der Formulierung der im Juni 1941 tatsächlich erlassenen Richtlinien für die Führung der Wirtschaft."

Damit hat sich die Sache erledigt!

Fritz Fullriede
25.02.2006, 21:36
Das ist doch viel zu hoch für ihn.Die SED-Kreisleitung war doch wohl zu knickerig für den entsprechenden Kurs für den verdienten Jungpionier.Das gewisse Autoren versuchen jedes,aber auch jedes Märchen bezüglich des 2.Wk zu repitieren ist doch ein alter Hut.Oder hab habt ihr schon die Wehrmachtsmärchenausstellung und den dazugehörigen Disput innerhalb der Fachkreise vergessen?Ich erinnere da nur an die Aussagen von Dr.Stefan Scheil.

Katukov
26.02.2006, 00:43
Darauf bin ich doch eingegangen:
"Begründet wird dies zunächst mit Textauszügen aus zwei Dokumenten: einmal aus dem Protokoll einer Staatssekretärssitzung vom 21.Mai 1941 und dann einem sehr langen Auszug aus den "wirtschaftspolitischen Richtlinien der Gruppe Landwirtschaft" vom 23.Mai 1941. Diese Texte haben zwei wesentliche Eigenschaften gemeinsam: Erstens sind ihre Autoren unbekannt, und zweitens fanden sie beide keinen Eingang bei der Formulierung der im Juni 1941 tatsächlich erlassenen Richtlinien für die Führung der Wirtschaft."

Damit hat sich die Sache erledigt!

Nein hat sich nicht erledigt.

1. Der Plan wurde intern als Backe-Plan bezeichnet. Entstand also unter seiner Federfürhrung.
2. Das Dokument befindet sich zwar nicht in der Grünen Mappe, aber in der Kreislandwirtschaftsführermappe.

Wenn man schon Gerlach zitiert dann auch vollständig, sonst ist das eine Fälschung!

Neutraler
26.02.2006, 21:44
Nein hat sich nicht erledigt.
Oh doch, das hat er sich. Die ökonomischen Rahmendaten beweisen das mehr als nur anschaulich. Man plante nämlich aus der UdSSR herauszuholen, was diese in Friedenszeiten exportierte, d.h. gar nicht brauchte, um die Bevölkerung zu ernähren. Von daher ist es völlig absurd von einem Hungerplan zu reden.

"Was die deutschen ökonomischen Planungen nach einem Sieg und der Besetzung des ganzen europäischen Teils der UdSSR erreichen wollten, konnte von den besetzten Gebieten geliefert werden, ohne das dabei jemand verhungern musste. Als die Zahl von 4.5 Millionen Tonnen in die „Grüne Mappe“ geschrieben wurde, hat deshalb niemand dadurch sein Einverständnis zu einem Massensterben durch Hunger gegeben, sondern nur eine erreichbare Zielmenge festgelegt, die von den wahrscheinlich bald eroberten Gebieten aller Voraussicht nach geliefert werden konnte."


1. Der Plan wurde intern als Backe-Plan bezeichnet. Entstand also unter seiner Federfürhrung.
Ich weiß zwar nicht, wer das sein soll, es interessiert mich eigentlich auch nicht, weil es nicht entscheidend für das Thema ist.


2. Das Dokument befindet sich zwar nicht in der Grünen Mappe, aber in der Kreislandwirtschaftsführermappe.
Und wenn es sich sonst wo befunden hat: Wenn es in den im Juni 1941 tatsächlich erlassenen Richtlinien für die Führung der Wirtschaft nicht auftaucht hat sich die Sache erledigt.


Wenn man schon Gerlach zitiert dann auch vollständig, sonst ist das eine Fälschung!
Und was habe ich nicht vollständig zitiert?

WladimirLenin
27.02.2006, 23:27
Außer dem Hungerplan:

- Die Deutsche Wehrmacht hat Dörfer niederbrennen lassen, was eins der größten Kriegsverbrechen ist.
- Russische Kriegsgefangene schlechter behandelt, als die Russen die Deutschen Kriegsgefangenen.

Neutraler
28.02.2006, 11:32
Außer dem Hungerplan:
Wie bereits ausführlich dargelegt, gab es keinen Hungerplan. Der Plan sah vor, eine so "geringe" Menge an Getreide aus der UdSSR zu holen, das kein Mensch verhungern musste.


- Die Deutsche Wehrmacht hat Dörfer niederbrennen lassen, was eins der größten Kriegsverbrechen ist.
Ich zitiere aus mal etwas aus dieser übersichtlichen Übersicht zum Partisanenkrieg:
Partisanen und Brandstiftung
Wenn wir mal beim Beispiel der Panzergruppe 4 im Jahr 1941 bleiben, muß man feststellen, dass die Wehrmacht eigentlich gar kein Interesse am flächendeckenden Abbrennen von Dörfern (und das verstehe ich primär angesichts deren Holzbauweise unter deren Zerstörung) haben konnte, schon gar nicht im Herbst und Winter 1941, da sie diese selbst als Unterkünfte brauchte. Deutlich hervor tritt dieser Aspekt m.E. in Hoepners Kommentierung zur (von Hitler gewünschten und vom OKH befohlenen) Weitergabe des "Kreuzzug"-Befehls von Reichenaus an untere Ebenen:

Begleitschreiben des Befehlshabers der Panzergruppe 4, GO Erich Hoepner, vom 7. 11.41 zur Bekanntgabe des "Reichenaubefehls" an die KG der unterstellten Armee- und Panzerkorps Ic-Nr. 1423/41 geh. (Quelle: BA-MA Freiburg, RH 21-4/33)

"Auf Anordnung des Herrn Oberbefehlshaber des Heeres übersende ich anliegende Abschrift eines vom Führer als ausgezeichnet bezeichneten Befehls des Oberbefehlshabers der 6. Armee über das Verhalten der Truppe im Ostraum.
(Anm. D.M.: gemeint ist Reichenaus Armeebefehl vom 10.10.41, der u.a. mit folgenden Worten beginnt: "... Der Soldat ist im Ostraum nicht nur ein Kämpfer nach den Regeln der Kriegskunst, sondern auch Träger einer unerbittlichen völkischen Idee, und der Rächer für alle Bestialitäten, die deutschem und artverwandtem Volkstum zugefügt wurden..." Quelle: BA-MA Freiburg, RH 20-6/493)
Ich bitte, entsprechende Anordnungen erlassen zu wollen, diese aber so zu halten, dass der Zerstörung von Unterkunftsraum u. -einrichtung unbedingt vorgebeugt wird."

Gez.Hp."

Umgekehrt war die Strategie der "verbrannten Erde" für Stalin ein Strohhalm, genug Zeit bis zum Wintereinbruch zu gewinnen, um den Verteidigungsring um Moskau zu organisieren. Es machte also sehr wohl Sinn für Partisanen, direkt an, aber auch hinter der HKL Dörfer in Brand zu stecken, um die Wehrmacht aus den festen Quartieren zu treiben (nichts anderes hatte sich schon 1812 bewährt!). Brände in Michailow im Dezember 1941 sind Beispiele für solches Einwirken von Partisanen. (Nahe der HKL wurden Dörfer zum selben Zweck auch von sowjetischer Artillerie in Brand geschossen).

http://www.nfhdata.de/cgi-local/frame/indexpage.pl?http://www.nfhdata.de/premium/newsboard2/dcboard.php?az=show_mesg&forum=115&topic_id=58&mesg_id=61&page=


- Russische Kriegsgefangene schlechter behandelt, als die Russen die Deutschen Kriegsgefangenen.
Es sind insgesamt 3.155.000 Deutsche Soldaten in sowjetische Kriegsgefangenschaft geraten.
Davon kehrten 62,4 Prozent, also 1.968.720 zurück. Das deckt sich mit einer Aussage Stalins vom Sommer 1945, er habe aktuell zwei Millionen deutsche Gefangene.
Dagegen sind 37,6 Prozent, also 1.186.280 in der Gefangenschaft gestorben.

In Posts Buch ("Die verleumdete Armee. Wehrmacht und Anti-Wehrmacht-Propaganda"),in denen viele neue russischen Quellen verwendet werden, heißt es:
In den letzten Jahren wurden russische Statistiken über die Verluste der Roten Armee 1941/45 veröffentlicht, die beweisen, dass die von Dallin errechnete Zahl tatsächlich falsch ist. Den russischen Angaben zufolge gerieten 4.550.000 Rotarmisten in deutsche Gefangenschaft oder galten als vermisst. 2.775.000 von ihnen wurden während der Kampfhandlungen von der vorrückenden Roten Armee befreit oder nach Kriegsende repatriiert." Von den verbliebenen rund 1,78 Millionen Mann seien "jene abzurechnen, die sich zu den Osttruppen und Freiwilligenverbänden meldeten und entweder auf deutscher Seite fielen oder sich nach Kriegsende der Repatriierung entziehen konnten. Diese Zahl ist unbekannt, könnte aber einige Hunderttausend erreichen. Weder gab es einen deutschen Plan, die russischen Kriegsgefangenen vorsätzlich verhungern zu lassen, noch stimmt die Zahl von 3,3 Millionen Umgekommenen

Daher stimmt die obige Behauptung nicht.

WladimirLenin
28.02.2006, 21:49
Tja, es gibt ehemalige deutsche Wehrmachtsoldaten, die zweifelsfrei gesagt haben, dass es ihnen befohlen worden war, die Dörfer abzufackeln.

Außerdem:


Schätzungsweise 3 Millionen russische Soldaten sind in der deutschen Kriegsgefangenschaft umgekommen oder sind systematisch umgebracht wurden.
http://www.judentum-projekt.de/geschichte/nsverfolgung/vernichtung/



Dokumentation von Wehrmachtsverbrechen:

In dem folgendem Text werde ich ein konkretes Beispiel für die grausamen Verbrechen der Wehrmacht an Hand einer kurzen Dokumentation, des blutigen Feldzuges gegen Russland liefern:

Am 22. Juni des Jahres 1941 begann die Wehrmacht (in Hitlers Auftrag) mit dem Überfall auf die Sowjetunion, ihren blutigen Feldzug gegen Russland. Hitler wollte seine Ideologie "auf Biegen und Brechen" durchsetzen und verletzte auch ohne jegliche Skrupel den einige Jahre zuvor mit Stalin geschlossenen "Nichtangriffspakt". Dieser Krieg forderte das Leben von mehr als zwanzig Millionen Bürgern der Sowjetunion und verwüstete weite Teile des Landes. Am Ende dieses Krieges stand die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht und der Sieg der Roten Armee.

In der heutigen Literatur charakterisiert man diesen Krieg häufig als "Vernichtungskrieg". Ein sehr schwerwiegender, meiner Meinung nach allerdings zutreffender Begriff. Bei diesem Krieg ging es nicht wie bei den vorangegangenen Kämpfen um eine an Regeln des Kriegsvölkerrechts orientierte militärische Kampfhandlung, deren Ziel allein im Sieg bestand. Nein, dieser Feldzug fand in einer Aggression statt, die man nur als "verbrecherisch" bezeichnen kann.

Noch während der Kampfhandlungen, der intensiven Ausrottung ganzer Landschaftsstriche (Politik der verbrannten Erde) liefen in Deutschland bereits neue Lebensraumplanungen für den deutschen "Herrenmenschen", wie ihn die nationalsozialistische Ideologie sah. Von ihrer Führung gedeckt, hatte die Wehrmacht freie Hand, für Gewaltmaßnahmen gegen die Bevölkerung und dem Massenmord an sowjetischen Juden, welcher Teil des rassenideologischen Vernichtungskrieges war.
die selbe Quelle

Noch weitere Quellen:
http://edoc.hu-berlin.de/histlit/2004-2/HTML/NEG_2004-2.php


Der Kommissarbefehl

Sowjetische Kommissare (höhere Offiziere bzw. Parteifunktionäre) wurden aufgrund des so genannten Kommissarbefehls vom 6. Juni 1941 widerrechtlich hingerichtet. Den Befehl hatte General Walter Warlimont im Auftrag des Chefs des Oberkommandos der Wehrmacht unterzeichnet: Er erklärte, dass „im Kampf gegen den Bolschewismus (...) insbesondere gegenüber den politischen Kommissaren (...) eine Schonung und völkerrechtliche Rücksichtnahme (...) falsch ist (...) Sie sind daher, wenn im Kampf oder Widerstand ergriffen, grundsätzlich sofort mit der Waffe zu erledigen.“ Wieweit der Kommissarbefehl zur Anwendung kam, wird unten erläutert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wehrmacht_und_NS-Verbrechen



Behandlung sowjetischer Kriegsgefangener und der Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten

Adolf Hitler hatte bereits im Vorfeld des Angriffs auf die Sowjetunion in einem Vortrag am 30. März 1941 vor etwa 250 Generälen der Wehrmacht den kommenden Krieg als „Kampf zweier Weltanschauungen“ bezeichnet und verlangt, „von dem Standpunkt des soldatischen Kameradentums abzurücken“. Demgemäß sah der im Auftrag Hitlers von Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel unterzeichnete so genannte Kriegsgerichtsbarkeitserlass vom 14. Mai 1941 vor, dass

* Straftaten feindlicher Zivilpersonen der Zuständigkeit der Kriegsgerichte und Standgerichte bis auf weiteres entzogen wurden,
* Freischärler „durch die Truppe im Kampf oder auf der Flucht schonungslos zu erledigen sind“,
* auch „alle anderen Angriffe feindlicher Zivilpersonen (...) auf der Stelle mit den äußersten Mitteln bis zur Vernichtung des Angreifers niederzumachen sind“
* es „ausdrücklich verboten wird, verdächtige Täter zu verwahren, um sie (...) an die Gerichte weiterzugeben“.

Zur Absicherung der Täter sah der Erlass vor, dass für „Handlungen, die Angehörige der Wehrmacht (...) gegen feindliche Zivilpersonen begehen, kein Verfolgungszwang besteht, auch dann nicht, wenn die Tat zugleich ein militärisches Verbrechen (...) ist“. Generalleutnant Hermann Reincke – ihm unterstand die Abteilung Kriegsgefangene im OKW – erläuterte dies für seinen Bereich in einem Grundsatzbefehl vom 8. September 1941 dahingehend, dass der „Waffengebrauch gegenüber sowjetischen Kriegsgefangenen in der Regel als rechtmäßig gilt“.

Hermann Göring erklärte am 16. September 1941: „bei der Verpflegung der bolschewistischen Gefangenen sind wir im Gegensatz zur Verpflegung anderer Gefangener an keine internationalen Verpflichtungen gebunden.“ Letzteres ist unrichtig, weil Artikel 82 des Genfer Abkommens von 1929, das auch Deutschland unterzeichnet hatte, bestimmte, dass seine Regeln auch dann galten, wenn einer der Kriegsführenden – wie im Fall der Sowjetunion – nicht Vertragspartei war.Göring fuhr fort: „Ihre Verpflegung kann sich daher nur nach den Arbeitsleistungen für uns richten.“ In einer Besprechung der Chefs des Generalstabs der 18. Armee am 13. November 1941 wurde daraus die Konsequenz gezogen: „Nichtarbeitende Kriegsgefangene in den Gefangenenlagern haben zu verhungern.“

Durch Wehrmachtssoldaten wurden Vergewaltigungen und Plünderungen und Zerstörungen von Wohnhäusern, zivilen Gebäuden und Kirchen durchgeführt, was nach dem geltenden Wehrmachtsstrafrecht strafbar war. Gegen diese Taten wurde kriegsrechtlich vorgegangen. Zwischen 1939 und 1945 wurden 84356 Gefängnisstrafen über einem Jahr von der Wehrmachtjustiz verhängt, auch gegen Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung (Seidler 1996:379).

Für die Wehrmachtssoldaten wurden in den annektierten Gebieten Frauen und Mädchen gezwungen, in Wehrmachtsbordellen als Zwangsprostituierte zu arbeiten, was der Praxis von Zwangsbordellen in den Konzentrationslagern entsprach. Wenn die Frauen dabei erkrankten, wurden sie zumeist erschossen. Entschädigungen haben die Zwangsprostituierten im Gegensatz zu den Zwangsarbeitern bisher noch nicht erhalten; zudem wird dieser Opferkreis in der deutschen Öffentlichkeit nur selten erwähnt.

Da sie unter britischen Schutz standen, wurden jüdische polnische Offiziere nicht in die Tötungsmaschinerie der Nazis eingebunden (Müller 2005:228).
Die selbe Quelle.

Neutraler
01.03.2006, 22:17
Tja, es gibt ehemalige deutsche Wehrmachtsoldaten, die zweifelsfrei gesagt haben, dass es ihnen befohlen worden war, die Dörfer abzufackeln.
Im völkerrechtswidrigen Partisanenkrieg war dies eines der wenigen Möglichkeiten, sich zur Wehr zu setzen.


Außerdem:
Zitat
Schätzungsweise 3 Millionen russische Soldaten sind in der deutschen Kriegsgefangenschaft umgekommen oder sind systematisch umgebracht wurden.


http://www.judentum-projekt.de/gesc...ng/vernichtung/
Eine Behauptung einer nicht seriösen Seite, die durch veröffentlichte sowjetische Akten widerlegt wurden. Wenn von ca. 4.5 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen und Vermissten ca. 2.7 Millionen wieder befreit wurden, dann sagt das uns, dass höchstens 1.8 Millionen in deutscher Kriegsgefangenschaft verstorben sein können. Und das die wenigsten davon gestorben sind habe ich auch dargelegt.


Dokumentation von Wehrmachtsverbrechen:
http://www.swg-hamburg.de/Geschichtspolitik/Verbrechen_der_Wehrmacht/verbrechen_der_wehrmacht.html


In dem folgendem Text werde ich ein konkretes Beispiel für die grausamen Verbrechen der Wehrmacht an Hand einer kurzen Dokumentation, des blutigen Feldzuges gegen Russland liefern:
Das grausame und blutige Verbrechen der Wehrmacht in Russland begangen wurden wurde von keinem wirklich angezweifelt. Lediglich die Versuche von der linken Seite, die Wehrmacht als ganzes wegen einzelner Verbrechen als kriminelle Organisation zu diffamieren, wird kritisert.


Am 22. Juni des Jahres 1941 begann die Wehrmacht (in Hitlers Auftrag) mit dem Überfall auf die Sowjetunion, ihren blutigen Feldzug gegen Russland.
Egal, wie man das Wort "Überfall" definiert, es trifft nicht zu, dass dies ein "Überfall" war. Der Angriff war weder überraschend noch war er völlig ungerechtfertigt. Wie der sowjetische Außenminister unter Stalin, W.Molotow einmal sagte:
"Es gab für Hitler keine andere Möglichkeit mehr, als uns anzugreifen. Er hätte seinen Krieg mit England niemals beenden können."


Hitler wollte seine Ideologie "auf Biegen und Brechen" durchsetzen und verletzte auch ohne jegliche Skrupel den einige Jahre zuvor mit Stalin geschlossenen "Nichtangriffspakt".
Der Nichtangriffspakt war zu dieser Zeit längst durch Stalins offensichtlich antideutsche Außenpolitik und seinen gigantischen Offensivaufmarsch ad absurdum geführt worden. Stalin hat bei seinen Überfällen auf Polen und Finnland gezeigt, was er von Nichtangriffspäkten hält, wenn sie ihm nichts mehr nützen.


Dieser Krieg forderte das Leben von mehr als zwanzig Millionen Bürgern der Sowjetunion und verwüstete weite Teile des Landes.
Er forderte auch das Leben von ca. 8-9 Millionen Deutschen (ca. 5 Millionen Gefallenen, 1 Millionen in Kriegsgefangenschaft ermordete und etwa 2-3 Millionen von der RKKA ermordete deutsche Zivilisten) und verwüstete ganze Mittelosteuropa und brachte viele Länder unter sowjetischen Terror.


Am Ende dieses Krieges stand die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht und der Sieg der Roten Armee.
Der einzige Satz, der sich in dieser Zusammenstellung von Unwissenheit halten lässt.


In der heutigen Literatur charakterisiert man diesen Krieg häufig als "Vernichtungskrieg".
Jeder Krieg ist ein Vernichtungskrieg, da jeder Krieg die Vernichtung von etwas im Sinne hat.


Bei diesem Krieg ging es nicht wie bei den vorangegangenen Kämpfen um eine an Regeln des Kriegsvölkerrechts orientierte militärische Kampfhandlung, deren Ziel allein im Sieg bestand.
1. Die Sowjetunion kannte niemals eine der bestehenden Kriegsvölkerrechte an. Von daher schränkte mit vollem Recht dieses Kriegsvölkerrecht im bezug auf die UdSSR ein.
2. Was die Ziele dieses Feldzuges waren kann man in der Weisung Nr. 21 nachlesen.


Nein, dieser Feldzug fand in einer Aggression statt, die man nur als "verbrecherisch" bezeichnen kann.
Jeder Krieg ist in seinem Wesen ein Verbrechen.


Noch während der Kampfhandlungen, der intensiven Ausrottung ganzer Landschaftsstriche (Politik der verbrannten Erde) liefen in Deutschland bereits neue Lebensraumplanungen für den deutschen "Herrenmenschen", wie ihn die nationalsozialistische Ideologie sah.
1. Die Politik der Verbrannten Erde wurde deutscherseits erst 1943 mit dem beginnenden Rückzug durchgeführt, nachdem die Russen diese Politik auf ihren Rückzügen 1941 und 1942 ausführlich praktizierten.
2. Es gab in der UdSSR keine von der Wehrmacht durchgeführten ethnischen Säuberungen. Dafür gab es ja die Einsatzgruppen der SS


Von ihrer Führung gedeckt, hatte die Wehrmacht freie Hand, für Gewaltmaßnahmen gegen die Bevölkerung und dem Massenmord an sowjetischen Juden, welcher Teil des rassenideologischen Vernichtungskrieges war.
Eine bereits in der sogenannten Wehrmachtsaustellung aufgestellten Behauptung, die nicht zutraf:
Katalog S. 84-90 Ermordung der sowjetischen Juden Völkermord

Einerseits führten Wehrmachtseinheiten selbstständig und in Kooperation mit den Einsatzgruppen Erschießungen durch, gleichzeitig hielten sich manche Offiziere und Soldaten weiterhin an die kriegsrechtlichen Regeln zum Schutz von Zivilisten ...
Um den geforderten „Vernichtungskampf“ als Maßgabe für das Verhalten der Truppe zu gewährleisten, erließen führende Wehrmachtsgeneräle im Herbst 1941 weitere Befehle, die an ihrer Übereinstimmung mit den Massenmorden keinen Zweifel ließen.

Angesicht der geringen Zahl von Fällen, in denen Wehrmachtangehörige in Mordaktionen gegen Juden verwickelt oder daran beteiligt waren, ist es eine Irreführung, von „manchen Offizieren und Soldaten“ zu sprechen, die sich korrekt verhalten haben.

Die angesprochenen Befehle „führender Wehrmachtsgeneräle“ sind nicht von gemeinsamer Zielsetzung getragen. Die Befehle Reichenaus (6. Armee) und v. Mansteins (11. Armee) sind in ihrer Wortwahl abstoßend und moralisch fragwürdig. v. Kluge ruft zu strikter Disziplin gegenüber Jedermann auf, möglicherweise in Kenntnis von einzelnen Übergriffen. v. Reichenau wendet sich gegen das - aus seiner Sicht - übertrieben humane Verhalten seiner Truppen, angesichts der brutalen Kriegführung von Verbänden der Roten Armee.

Alle fraglichen Befehle enthalten jedoch weder Aufrufe zur Begehung von Kriegsverbrechen noch zeigen sie eine „Übereinstimmung mit den Massenmorden“, also deren Billigung.

Quelle: Post, Verleumdete Armee S. 79 ff.


Der Kommissarbefehl

Sowjetische Kommissare (höhere Offiziere bzw. Parteifunktionäre) wurden aufgrund des so genannten Kommissarbefehls vom 6. Juni 1941 widerrechtlich hingerichtet. Den Befehl hatte General Walter Warlimont im Auftrag des Chefs des Oberkommandos der Wehrmacht unterzeichnet: Er erklärte, dass „im Kampf gegen den Bolschewismus (...) insbesondere gegenüber den politischen Kommissaren (...) eine Schonung und völkerrechtliche Rücksichtnahme (...) falsch ist (...) Sie sind daher, wenn im Kampf oder Widerstand ergriffen, grundsätzlich sofort mit der Waffe zu erledigen.“ Wieweit der Kommissarbefehl zur Anwendung kam, wird unten erläutert.
Hier gilt das gleiche wie oben:
Katalog S. 43-55 Verbrecherische Befehle Kein Krieg im herkömmlichen Sinne

Kommissarbefehl

... am 6. Juni 1941, erließ das Oberkommando der Wehrmacht den „Kommissarbefehl“. Die politischen Kommissare galten als ideologische Funktionäre innerhalb der Roten Armee und wurden nicht als Soldaten anerkannt. ... setzte die Wehrmachtsführung wesentliche Bestandteile des damals geltenden Kriegs- und Völkerrechts für den Krieg gegen die Sowjetunion außer Kraft. Sie schuf damit die Grundlagen des Rassen- und Vernichtungskrieges.
Mit dem Kommissarbefehl wurden die Kommissare faktisch Freischärlern gleichgesetzt. Kommissare waren jedoch reguläre Angehörige der Roten Armee. Deswegen war der Kommissarbefehl völkerrechtswidrig.

In der Wehrmachtführung war der Kommissarbefehl von Anfang an umstritten und stieß auf verbreitete Ablehnung. Die Oberbefehlshaber der drei Heeresgruppen des Ostheeres protestierten vielfach gegen den Kommissarbefehl. Bei der Truppe war der Kommissarbefehl großenteils unbekannt. Er stieß schon deshalb auf Unverständnis, weil Offiziere und Mannschaften mit Recht befürchteten, daß sein Bekanntwerden den Widerstand des Gegners stärken mußte. Im Frühjahr 1942 gelang es dem Generalstabschef des Heeres, Zeitzler, Hitler zur Aufhebung des Kommissarbefehls zu bewegen.

Die im OKW-Prozeß von der Anklagebehörde vorgelegten Zahlen über erschossene Kommissare waren vergleichsweise niedrig. Die Quellenlage erlaubt keine Aussage, in welchem Umfang der Kommissarbefehl umgesetzt wurde. Alle diesbezüglichen Behauptungen sind deshalb Spekulation.

Quellen: Klink, die Militärische Konzeption, in: MGFA, Zweiter Weltkrieg, S. 190-326; de Zayas, Die Wehrmachts-Unersuchungsstelle, S. 68-75; Post, Verleumdete Armee, S. 52 ff. u. 66 ff.; Fall 12, S. 98 ff.; Post, DMZ, S. 16 f.; Post, Erschießung sowjetischer Kommissare, in: Seidler/de Zayas, S. 76-82; Rohde, Kommissarbefehl, in: Poeppel, S. 124-158.


Adolf Hitler hatte bereits im Vorfeld des Angriffs auf die Sowjetunion in einem Vortrag am 30. März 1941 vor etwa 250 Generälen der Wehrmacht den kommenden Krieg als „Kampf zweier Weltanschauungen“ bezeichnet und verlangt, „von dem Standpunkt des soldatischen Kameradentums abzurücken“. Demgemäß sah der im Auftrag Hitlers von Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel unterzeichnete so genannte Kriegsgerichtsbarkeitserlass vom 14. Mai 1941 vor, dass

* Straftaten feindlicher Zivilpersonen der Zuständigkeit der Kriegsgerichte und Standgerichte bis auf weiteres entzogen wurden,
* Freischärler „durch die Truppe im Kampf oder auf der Flucht schonungslos zu erledigen sind“,
* auch „alle anderen Angriffe feindlicher Zivilpersonen (...) auf der Stelle mit den äußersten Mitteln bis zur Vernichtung des Angreifers niederzumachen sind“
* es „ausdrücklich verboten wird, verdächtige Täter zu verwahren, um sie (...) an die Gerichte weiterzugeben“.

Zur Absicherung der Täter sah der Erlass vor, dass für „Handlungen, die Angehörige der Wehrmacht (...) gegen feindliche Zivilpersonen begehen, kein Verfolgungszwang besteht, auch dann nicht, wenn die Tat zugleich ein militärisches Verbrechen (...) ist“. Generalleutnant Hermann Reincke – ihm unterstand die Abteilung Kriegsgefangene im OKW – erläuterte dies für seinen Bereich in einem Grundsatzbefehl vom 8. September 1941 dahingehend, dass der „Waffengebrauch gegenüber sowjetischen Kriegsgefangenen in der Regel als rechtmäßig gilt“.
Und wieder gilt dasselbe:
Katalog S. 37-75 Kein Krieg im herkömmlichen Sinne

... Hitler legte drei Monate vor Kriegsbeginn gegenüber dem Oberkommando der Wehrmacht offen, daß dieser Feldzug einen besonderen Charakter haben werde. ...sollte ... das System des „Jüdischen Bolschewismus“ restlos beseitigt werden. Die ideologischen Kriegsziele erforderten nach Auffassung Hitlers eine andere Form der Kriegführung, für die das internationale Kriegs- und Völkerrecht nicht mehr maßgeblich sein könne ...
Die Wehrmachtsführung erließ daraufhin im Mai und Juni 1941 zentrale Befehle, um die von Hitler geforderte „unerhörte Härte“ im Osten zu gewährleisten. Mit dem „Kriegsgerichtsbarkeitserlaß“ und dem „Kommissarbefehl“ setzte sie für die deutsche Wehrmacht zentrale Bestandteile des damals geltenden Kriegsvölkerrechts außer Kraft und schuf damit die wesentlichen Voraussetzungen für einen bis dahin beispiellosen Rassen- und Vernichtungskrieg ...

Es fehlt jeder Hinweis auf die Tatsache, daß die Sowjetunion das geltende Kriegsvölkerrecht theoretisch nicht anerkannt hatte und praktisch im russischen und im spanischen Bürgerkrieg, im Krieg gegen Finnland und bei der Besetzung Ostpolens ab September 1939 nicht anwandte.

Quellen: Post, Verleumdete Armee, S. 42 ff. u. 86 f.; Post, in: Seidler/de Zayas S. 76-82; Rohde, in: Poeppel, S. 124-158; Dallin, Deutsche Herrschaft; Hammel, in: Poeppel S. 203-206.

Katalog S. 38 Kriegsplanungen Kein Krieg im herkömmlichen Sinne

Hitler bekräftigte am 30. März in einer Rede vor der Heeresgeneralität die ideologische Ausrichtung des zukünftigen Krieges und verlangte von den Anwesenden die Teilnahme am Weltanschauungskrieg. Seine Kriegsziele riefen bei den Generälen keinen erkennbaren Widerspruch hervor.
Im Urteil zum OKW-Prozeß (Fall 12) hielt der amerikanische Militär-gerichtshof fest: „Dies [die Ausführungen Hitlers] scheint eine ziemliche Aufregung unter den Anwesenden hervorgerufen zu haben ... Nachdem Hitler seine Rede beendigt hatte, und sich ... zurückgezogen hatte, wurden Proteste der Heerführer laut; sie sagten, daß die von Hitler geplante Ausrottung [der Kommissare und der „jüdisch-bolschewistischen Intelligenz“] ihre soldatischen Grundsätze verletzen und die Disziplin untergraben würde. Brauchitsch stimmte mit ihnen überein ...“

Quellen: Fall 12, S. 91; Post, Verleumdete Armee, S. 44.

Katalog S. 43-55 Verbrecherische Befehle Kein Krieg im herkömmlichen Sinne

Kriegsgerichtsbarkeitserlaß

Die Wehrmachtsführung stimmte den ideologischen Kriegszielen Hitlers grundsätzlich zu. .. . Am 13. Mai 1941 verfügte das Oberkommando der Wehrmacht ... den „Kriegsgerichtsbarkeitserlaß“. ... Damit war die sowjetische Zivilbevölkerung der Willkür lokaler Befehlshaber schutzlos ausgeliefert.
Die angebliche Zustimmung der Wehrmachtführung zu den ideologischen Kriegszielen Hitlers läßt die begrenzten Handlungsmöglichkeiten der militärischen Führung gegenüber der politischen Führung außer acht. Hier konnte nur ein Sturz des Systems Abhilfe schaffen - oder die stillschweigende Obstruktion durch den Kommandostrang.

Im „Kriegsgerichtsbarkeitserlaß“ war nach Auffassung des amerikanischen Militärgerichtshofes im OKW-Prozeß nur eine einzige Bestimmung völkerrechtswidrig, nämlich die, daß Personen, die der Freischärlerei verdächtig waren, in gleicher Weise wie auf frischer Tat ertappte Partisanen ohne Kriegsgerichtsverfahren, d. h. nur auf Befehl eines Offiziers hin, erschossen werden konnten. Außerdem beanstandete das Gericht die weitgezogene deutsche Definition des „Partisanenverdächtigen“.

Nach innerstaatlichem Recht war die Aufhebung des Verfolgungszwanges für die Straftaten von Wehrmachtsangehörigen gegenüber der Zivilbevölkerung rechtlich bedenklich. Im „Disziplinarerlaß“ vom 21.05.1941 wurde die Vorgabe eingeschränkt. Weiterhin kommt es auf das verhalten der Truppe und auf die tatsächliche Verwertung dieser Klausel an. Der Militärgerichtshof bezeichnete die Wehrmacht als hochdisziplinierte Armee, die Übergriffe eigener Soldaten gegen die gegnerische Zivilbevölkerung streng geahndet habe. Allein schon zur Aufrechterhaltung der Disziplin schränkten Truppenkommandeure die völkerrechtswidrigen Bestimmungen des Kriegsgerichtsbarkeitserlasses ein oder setzten sie außer Kraft.

Die deutsche Militärjustiz verfolgte Straftaten von Wehrmachtsangehörigen, auch gegen Juden, bis Kriegsende. Der letzte Satz des obigen Katalogzitats ist ein ungeheuerlicher, durch keine Beweisführung erhärteter Pauschalvorwurf, der die Truppenführer und die Truppe zu Kriegsverbrechern stempelt.

Quellen: Fall 12, S. 98 ff; Post, Verleumdete Armee, S. 52 ff. u. 66 ff.; Post, DMZ, S. 16 f.; Post , Erschießung sowjetischer Kommissare, in: Seidler/de Zayas, S. 76-82; de Zayas, Wehrmachtuntersuchungsstelle.


Hermann Göring erklärte am 16. September 1941: „bei der Verpflegung der bolschewistischen Gefangenen sind wir im Gegensatz zur Verpflegung anderer Gefangener an keine internationalen Verpflichtungen gebunden.“
(...)
Göring fuhr fort: „Ihre Verpflegung kann sich daher nur nach den Arbeitsleistungen für uns richten.“
Das mag stimmen, aber Göring hatte nicht den Geringsten Einfluss auf die Verpflegungssätze, die vom OKH ausgegeben wurden:

Katalog S. 210-212 Befehl des Oberkommandos des Heeres zur Verpflegung sowjetischer Kriegsgefangener

Am 21.10.1941 verfügte das OKH wöchentliche Verpflegungssätze für sowjetische Kriegsgefangene, die zum Überleben nicht reichten, zumal die vorgesehenen Rationen nur selten in vollem Umfang ausgegeben wurden.

Rechnet man die im OKH-Befehl angegebenen Wochenrationen um, dann sollte jeder nichtarbeitende sowjetische Kriegsgefangene täglich etwa 1400 Kalorien erhalten, was zum Überleben durchaus ausreicht. Es war außerdem beispielsweise doppelt so viel, wie die Alliierten später im besetzten Nachkriegsdeutschland an Kalorien ausgaben.

Die Aussteller geben keinen Hinweis, warum die vorgesehenen Rationen vielfach nicht ausgegeben wurden: wegen der Vernichtung der Lebensmittelvorräte und wegen des Zusammenbruchs des Transportsystems im Lande durch die sowjetische Strategie der „Verbrannten Erde“. Kat. S. 386.

Quelle: Post, Verleumdete Armee, S. 158 ff.; Scheil, Legenden, S. 90f.


Letzteres ist unrichtig, weil Artikel 82 des Genfer Abkommens von 1929, das auch Deutschland unterzeichnet hatte, bestimmte, dass seine Regeln auch dann galten, wenn einer der Kriegsführenden – wie im Fall der Sowjetunion – nicht Vertragspartei war.
Es ist mehr als Verständlich, dass diese Regelung umgangen wurde. Wieso fair kämpfen, wenn der Gegner nicht fair kämpft. Amerika hat im Kampf gegen Japan im Zweiten Weltkrieg und im Vietnamkrieg solche Regeln auch unter den Tisch fallen lassen.


In einer Besprechung der Chefs des Generalstabs der 18. Armee am 13. November 1941 wurde daraus die Konsequenz gezogen: „Nichtarbeitende Kriegsgefangene in den Gefangenenlagern haben zu verhungern.“
Zu dieser Zeit stand man vor der schwierigen Frage, wie man wie viele Kriegsgefangene vor dem Tod retten konnte. Man kam zu dem Schluss, dass nur die kräftigsten überhaupt zu retten wären und die Schwachen, logischerweise diejenigen, die nicht arbeiten (können), konnten nicht geretten werden. Man musste entscheidenden: Entweder man rettet der überlebensfähigen Teil oder niemand.


Durch Wehrmachtssoldaten wurden Vergewaltigungen und Plünderungen und Zerstörungen von Wohnhäusern, zivilen Gebäuden und Kirchen durchgeführt, was nach dem geltenden Wehrmachtsstrafrecht strafbar war. Gegen diese Taten wurde kriegsrechtlich vorgegangen. Zwischen 1939 und 1945 wurden 84356 Gefängnisstrafen über einem Jahr von der Wehrmachtjustiz verhängt, auch gegen Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung (Seidler 1996:379).

Für die Wehrmachtssoldaten wurden in den annektierten Gebieten Frauen und Mädchen gezwungen, in Wehrmachtsbordellen als Zwangsprostituierte zu arbeiten, was der Praxis von Zwangsbordellen in den Konzentrationslagern entsprach. Wenn die Frauen dabei erkrankten, wurden sie zumeist erschossen. Entschädigungen haben die Zwangsprostituierten im Gegensatz zu den Zwangsarbeitern bisher noch nicht erhalten; zudem wird dieser Opferkreis in der deutschen Öffentlichkeit nur selten erwähnt.

Da sie unter britischen Schutz standen, wurden jüdische polnische Offiziere nicht in die Tötungsmaschinerie der Nazis eingebunden (Müller 2005:228).
Das eventuelle Verbrechen bestraft wurden spricht für die Wehrmacht.
Am letzten Satz ist zu kritisieren, dass es der Schutz der Wehrmachtsbehörden war und nicht der der Engländer, der die polnisch-jüdische Soldaten und Offiziere vor der Deportation retteten.

WladimirLenin
02.03.2006, 20:23
Egal, wie man das Wort "Überfall" definiert, es trifft nicht zu, dass dies ein "Überfall" war. Der Angriff war weder überraschend noch war er völlig ungerechtfertigt. Wie der sowjetische Außenminister unter Stalin, W.Molotow einmal sagte:
"Es gab für Hitler keine andere Möglichkeit mehr, als uns anzugreifen. Er hätte seinen Krieg mit England niemals beenden können."

Hier beweist du wieder mal deine Unwissenheit. Du selbst hast dafür nie ne seriöse Quelle angegeben. Jeder Objektive Geschichtswissenschaftler würde lachen, wenn man BILD-ähnliche Autoren wie Suworow als Quelle nutzen würde. In einem Studium fällt man durch wegen unbelegten Thesen.

http://www.politikarena.de/showpost.php?p=65232&postcount=78

Und Paar Zitate von Hitler:
Hitler 03.02.1933 zur Reichswehrführung (offizielles Besprechungsprotokoll):
"Erkämpfung neuer Exportmöglichkeiten, vielleicht - und wohl besser - Eroberung neuen Lebensraums im Osten und dessen rücksichtslose Germanisierung"

Hitler 11. August 1939* zum Schweizer Völkerbundkommissar Carl J. Burckhardt:

"Alles, was ich unternehme, ist gegen Rußland gerichtet; wenn der Westen zu dumm und zu blind ist, um dies zu begreifen, werde ich gezwungen sein, mich mit den Russen zu verständigen, den Westen zu schlagen, und dann nach seiner Niederlage mich mit meinen versammelten Kräften gegen die Sowjetunion zu wenden. Ich brauche die Ukraine, damit man uns nicht wieder wie im letzten Krieg aushungern kann. "

Von Burckardt wusste Hitler, dass dieser alles nach London und Paris weiterleitete. Er gab ihm diese Information in der absurden Hoffnung, dass sich die Briten aus dem Krieg heraushielten


31. Juli Hitler auf einer "Führerbesprechung" mit den Spitzenmilitärs von Brauchitsch, Halder, Keitel, Jodl und Raeder laut Tagebucheintrag Generalstabchefs Halder

"Englands Hoffnung ist Russland und Amerika. Wenn Hoffnung auf Russland wegfällt, fällt auch Amerika weg (...)Ist aber Russland zerschlagen, dann ist Englands letzte Hoffnung getilgt. Der Herr Europas und des Balkans ist dann Deutschland. Entschluss: Im Zuge dieser Auseinandersetzung muss Russland erledigt werden. Frühjahr 1941. Je schneller wir Russland zerschlagen, um so besser. Operation hat nur Sinn, wenn wir Staat in einem Zug zerschlagen."

Hitler am 10. 8. 1940 zu seinen Adjutanten:
"Wenn man diesen Koloss erst mal richtig anpackt, dann bricht er schneller zusammen, als die ganze Welt ahnt"

Hitler am 5. 12. 1940 zu Halder:
"Der russische Mensch ist minderwertig. Die Armee ist führerlos"

Hitler im Frühjahr 1941 zu Paulus:
"Ich will diese Rederei über Truppe im Winter nicht mehr hören. Darüber sich irgendwelche Sorge zu machen, ist ganz und gar unnötig. Denn es wird keinen Winterfeldzug geben"

Hitler am 3. 3. 1941 zu Jodl:
"Um diesen Krieg zu beenden, genügt es nicht, die feindliche Wehrmacht zu schlagen. . . . Die jüdisch-bolschewistische Intelligenz , ... muss beseitigt werden"

Hitler am 31. 3. 1941 zu den am Ostaufmarsch beteiligten Befehlshabern und Stabschefs:
"Kommissare und GPU-Leute sind Verbrecher und müssen als solche behandelt werden"

Hitler am 16. 7.1941 zu Rosenberg, Lammers, Keitel, Göring und Bormann:

"... kommt es also darauf an, den riesenhaften Kuchen handgerecht zu zerlegen, damit wir ihn erstens beherrschen, zweitens verwalten und drittens ausbeuten können"

Spricht auch nicht für einen sonderlich ängstlichen Hitler, sondern eher von einem der, wie von ihm gewohnt, das Maul stets zu weit aufriss und sich mehr auf den Teller packte als sein schwacher Magen verdauen konnte.

Eindeutiges Bekenntnis von Hitler, dass er die UdSSR überfallen wird.
Es ist heute schon längst als Tatsache festgestellt worden, dass Hitler den Krieg angefangen hat und das es KEIN Präventivkrieg war.



Der Nichtangriffspakt war zu dieser Zeit längst durch Stalins offensichtlich antideutsche Außenpolitik und seinen gigantischen Offensivaufmarsch ad absurdum geführt worden. Stalin hat bei seinen Überfällen auf Polen und Finnland gezeigt, was er von Nichtangriffspäkten hält, wenn sie ihm nichts mehr nützen.

Stalin hat JEDEN Punkt auf dem Vertrag erfüllt, wenn er den brechen gewollt hätte, würde er ihn nicht erst komplett erfüllen, sondern schon gleich am Anfang hätte er die Punkte nicht erfüllt.

Wieso hat er den Hitler die deutsche Flüchtlinge wieder ausgeliefert?
Er hätte sie doch in seine Armee einbringen können und somit bessere Chancen gehabt.



Er forderte auch das Leben von ca. 8-9 Millionen Deutschen (ca. 5 Millionen Gefallenen, 1 Millionen in Kriegsgefangenschaft ermordete und etwa 2-3 Millionen von der RKKA ermordete deutsche Zivilisten) und verwüstete ganze Mittelosteuropa und brachte viele Länder unter sowjetischen Terror.

Deutschland ist selbst schuld, dass 8-9 Mio. Deutsche gestorben sind. Hätten sie gleich gegen Hitler geputscht, wäre Osteuropa nie kommunistisch geworden. Stalin hat sich nur das genommen, was ihm dank Hitler in den Schoss gefallen ist.
Terror würde ich nicht sagen, die Polen haben sich nämlich nach dem Abzug der Wehrmacht gefreut. Sie waren anfangs positiv eingestellt zur UdSSR.



Jeder Krieg ist ein Vernichtungskrieg, da jeder Krieg die Vernichtung von etwas im Sinne hat.

Hitler wollte die Juden vernichten und die Ostslawen versklaven und ein Lebensraum für die Deutschen schaffen. Das ist ein Vernichtungskrieg.



1. Die Politik der Verbrannten Erde wurde deutscherseits erst 1943 mit dem beginnenden Rückzug durchgeführt, nachdem die Russen diese Politik auf ihren Rückzügen 1941 und 1942 ausführlich praktizierten.
2. Es gab in der UdSSR keine von der Wehrmacht durchgeführten ethnischen Säuberungen. Dafür gab es ja die Einsatzgruppen der SS

Es ist egal, ob es die Wehrmacht oder SS war, es waren faschistische Truppen die es gemacht haben.



Eine Behauptung einer nicht seriösen Seite, die durch veröffentlichte sowjetische Akten widerlegt wurden.
Das musst du gerade sagen :)) . Du der BILD* als Quelle nutzt.

*oder ähnliche Schmutzblätter

Justas
02.03.2006, 20:32
Im völkerrechtswidrigen Partisanenkrieg war dies eines der wenigen Möglichkeiten, sich zur Wehr zu setzen (Dörfer samt Einwohnern anfackeln).

Dass grausame und blutige Verbrechen der Wehrmacht in Russland begangen wurden wurde von keinem wirklich angezweifelt.Ach, bitte siehe dies als Notwehr! :lach: :lach: :lach:

Neutraler
02.03.2006, 23:00
Hier beweist du wieder mal deine Unwissenheit.
Das wollen wir doch mal sehen :))


Du selbst hast dafür nie ne seriöse Quelle angegeben.
Natürlich: Wenn du in meinen letzten Beitrag schaust wirst du jede Menge seriöser Quellen und den zitierten Textstellen finden.


Jeder Objektive Geschichtswissenschaftler würde lachen, wenn man BILD-ähnliche Autoren wie Suworow als Quelle nutzen würde.
Ich habe Suworow nicht als Quelle benutzt. Zudem: Wieso sollte man Suworow nicht als Quelle nützen. Die angeblichen Widerlegungen seiner Werke, die im Internet von Linksextremisten verbreitet werden, taugen nichts, wie ich in diesem Beitrag dargelegt habe:
http://www.politikarena.de/showpost....3&postcount=18


In einem Studium fällt man durch wegen unbelegten Thesen.
Was für ein blödsinniger Satz soll das bitte sein und was hat er mit dem Thema zu tun?


Und Paar Zitate von Hitler:
Hitler 03.02.1933 zur Reichswehrführung (offizielles Besprechungsprotokoll):
"Erkämpfung neuer Exportmöglichkeiten, vielleicht - und wohl besser - Eroberung neuen Lebensraums im Osten und dessen rücksichtslose Germanisierung"
Drei Jahre später hatten sich die Verhältnisse grundlegend geändert und veranlassten die oberste deutsche Führung zu anderen Überlegungen:
Aus dem Land, das er in Mein Kampf als "reif zum Zusammenbruch" bezeichnet hatte, war ein Jahrzehnt später eine zum Sturm auf Europa fähige und willige Großmacht geworden, die stetig und erfolgreich an sich arbeitete: "Die militärischen Machtmittel dieses Angriffswillens steigern sich dabei in rapider Schnelligkeit von Jahr zur Jahr." Diese in einem geheimen Papier zum Ausdruck gebracht Überzeugung wurde vom früheren amerikanischen Botschafter in Moskau geteilt. Joseph Davies las Hitlers Äußerungen und hielt sie für wahrscheinlich:

"Trotzdem ich nicht mehr in Moskau bin, interessiere ich mich noch sehr für alles, woraus man Schlüsse auf die militärische Stärke der Sowjets ziehen kann. Folgendes ist Hitlers Einschätzung:

1. In Russland hat man es mit einer Nation von 180 Millionen zu tun.

2. Russland ist territorial gegen Angriffe geschützt.

3. Russland kann nie durch Blockade besiegt werden.

4. Seine Industriezentren sind gegen Luftangriffe gesichert, weil die wichtigsten Industriezentren sich 4000 bis 6000 km von jeder Grenze entfernt befinden.

"Diese vier Tatsache", sagt er weiter, "sollten genügen, um die gefährliche Macht dieses Landes deutlich zu machen. Zu alledem kommt noch die Stärke der revolutionären Idee und der entschlossene Versuch der Machthaber, eine Weltrevolution ins Werk zu setzen. Zu diesem Zweck ist eine Armee von der denkbar größten technischen Vollkommenheit geschaffen worden. Dem gleichen Ziel dient eine gefährliche Dumping-Politik mit Sklavenlöhnen, um so die Wirtschaftssysteme anderer Länder zu untergraben".

"Die jetzige Entwicklung Russlands gibt zu denken", fährt er fort. "1917 war Russland am Letzten, 1920 war es vom Bürgerkrieg zerrissen. In den Jahren 1924-25 zeigten sich die ersten Anzeichen der Genesung mit der Erschaffung der Roten Armee. 1927 wurde der Erste Fünfjahrplan aufgestellt und später durchgeführt. 1932 folgte der Zweite Fünfjahresplan, der jetzt voll im Gang ist, Russland hat einen soliden Handel, die stärkste Armee, die stärksten Tank-Korps und die stärkste Luftwaffe der Welt. Dies sind Tatsachen, über die man nicht hinweg kann."

Dies fand ich in einem Buch, das der Marquis von Londonberry eben in London veröffentlicht hat. Ich halte nicht viel von Londonberrys Haltung gegenüber Deutschland. Aber ich bin sicher, wenn er angibt, Hitler habe dies wirklich gesagt, so ist es wahr". [Zit. n. Scheil, Eskalation, Seite 191-192]


Hitler 11. August 1939* zum Schweizer Völkerbundkommissar Carl J. Burckhardt:

"Alles, was ich unternehme, ist gegen Rußland gerichtet; wenn der Westen zu dumm und zu blind ist, um dies zu begreifen, werde ich gezwungen sein, mich mit den Russen zu verständigen, den Westen zu schlagen, und dann nach seiner Niederlage mich mit meinen versammelten Kräften gegen die Sowjetunion zu wenden. Ich brauche die Ukraine, damit man uns nicht wieder wie im letzten Krieg aushungern kann. "

Von Burckardt wusste Hitler, dass dieser alles nach London und Paris weiterleitete. Er gab ihm diese Information in der absurden Hoffnung, dass sich die Briten aus dem Krieg heraushielten
Von daher kann man nicht wissen, inwiefern Hitler diese Meinung tatsächlich vertrat (er wusste ja, dass dies den Westmächten übermittelt wird und hoffte so, dass diese sich entweder aus dem Krieg heraushalten oder England mit ihm ein Bündnis schließt) und was daraus wurde, nachdem er mit den Westmächten im Kriegszustand lag. Im Übrigen weise ich darauf hin, dass es ihm um die Sowjetrepublik Ukraine geht, die er nur zum Zweck der Ausbeutung der Ressourcen "braucht" und nicht um irgendwelche überholten Lebensraumpläne aus den 20er Jahren durchzuführen. Also ein verständlicher und realpolitischer Handlungsgrund!


31. Juli Hitler auf einer "Führerbesprechung" mit den Spitzenmilitärs von Brauchitsch, Halder, Keitel, Jodl und Raeder laut Tagebucheintrag Generalstabchefs Halder

"Englands Hoffnung ist Russland und Amerika. Wenn Hoffnung auf Russland wegfällt, fällt auch Amerika weg (...)Ist aber Russland zerschlagen, dann ist Englands letzte Hoffnung getilgt. Der Herr Europas und des Balkans ist dann Deutschland. Entschluss: Im Zuge dieser Auseinandersetzung muss Russland erledigt werden. Frühjahr 1941. Je schneller wir Russland zerschlagen, um so besser. Operation hat nur Sinn, wenn wir Staat in einem Zug zerschlagen."
Am 31.Juli 1940 führte Hitler auf dem Berghof mit Keitel, Jodl, Raeder, Brauchitsch und Halder eine Besprechung über die weitere Kriegsführung.
Die Besprechung drehte sich nun um die zukünftigen Aufgaben des Heeres. Hitler skizzierte dann seine operativen Vorstellungen. Ein Vorstoß sollte in Richtung Kiew erfolgen, ein zweiter über das Baltikum in Richtung Moskau. Für diesen Feldzug waren nach Hitlers Ansicht 120 Divisionen erforderlich. Als politische Zielsetzung schwebte ihm vor, die Ukraine, Weißrussland und die Baltischen Staaten unter deutsche Kontrolle zu bringen sowie Finnland bis ans Weiße Meer auszudehnen.
Hitler hatte laut den Notizen Halders zwar von einem „bestimmten Entschluss“ gesprochen, aber die militärischen Spitzen nahmen dies nicht besonders ernst, dafür benutzte Hitler die Wendung zu häufig. Die Planungsarbeiten für einen Ostfeldzug liefen nur langsam an, im Vordergrund blieb Unternehmen „Seelöwe“. Hitler strebte im kommenden Vierteljahr ein förmliches Bündnis mit der Sowjetunion an, ihren Höhepunkt fanden seine Bemühungen während der Gespräche mit Molotow im November 1940 in Berlin. Erst nach deren Scheitern wurden die Planungen und Vorbereitungen für einen Russlandfeldzug ernsthaft vorangetrieben!

Fazit:
Auf deutscher Seite hatten die Planungen für einen Feldzug gegen die Sowjetunion ihre Ursache nicht in dem Gefühl einer akuten Bedrohung durch die Rote Armee; wohl aber spielten eine maßgebliche Rolle die Bedrohung Deutschlands durch ein Zusammengehen der UdSSR mit den angelsächsischen Mächten, die Bedrohung der deutschen Ölversorgung durch die russische Luftwaffe und die Bedrohung durch das rasche Wachstum des sowjetischen Militärpotentials. Die grundsätzliche Entscheidung für einen Russlandfeldzug fiel erst nach dem Scheitern der Gespräche mit Molotow in Berlin im November 1940. Die Meldungen über den laufenden Aufmarsch der Roten Armee, die ab März 1941 in Berlin eintrafen, bestärkten die deutsche Führung in ihrem Entschluss. Unternehmen „Barbarossa“ war kein Präventivkrieg im engeren Sinne, d.h. eine bloße Reaktion auf einen erkannten bevorstehenden Angriff der Sowjets, man kann es aber als einen Präventivkrieg im weiteren Sinne bezeichnen, als einen Schlag gegen eine langfristige Bedrohung.


Hitler am 10. 8. 1940 zu seinen Adjutanten:
"Wenn man diesen Koloss erst mal richtig anpackt, dann bricht er schneller zusammen, als die ganze Welt ahnt"
Tatsächlich lag die einzige Möglichkeit, Russland zu besiegen, darin, diesem Koloss durch einen Blitzkrieg einen so tödlichen Schlag zu versetzen, so das er sich davon nicht mehr erholen kann.


Hitler am 5. 12. 1940 zu Halder:
"Der russische Mensch ist minderwertig. Die Armee ist führerlos"
Das der russische Soldat und seine Offiziere den deutschen Wehrmacht, nach vielen Militärexperten eine der besten Armeen der Welt, nicht gewachsen waren hat FHO schon 1940 festgestellt. Dafür hatte die Rote Armee andere Vorteile, wie es heißt:
Über den Kampfwert der Roten Armee schrieb Fremde Heere Ost:
„Die Stärke der Roten Armee beruht auf der Masse und Zahl der Waffen, der Anspruchslosigkeit, Härte und Tapferkeit der Soldaten. Sie findet ihren natürlichen Bundesgenossen in der Weite und Unwegsamkeit des Landes. Die Schwäche liegt in der Schwerfälligkeit der Führer aller Grade, dem Kleben am Schema, der modernen Ansprüchen nicht genügenden Ausbildung, der Scheu vor Verantwortung und dem auf allen Gebieten fühlbaren Mangel an Organisationen.“
Zu Beginn des Jahres 1941 glaubte die deutsche militärische Führung nicht, dass von der Roten Armee eine akute Gefahr für Deutschland ausgehe. Für eine Großoffensive fehlten dem russischen Heer nach deutscher Auffassung die notwendigen Fähigkeiten. Bedenklich schien nur die Möglichkeit eines Überraschungsangriffs der sowjetischen Luftstreitkräfte auf das Ölgebiet von Ploesti. Langfristig musste aber angesichts des forcierten Aufbauprogramss das sowjetrussische Militärpotential zu einer ernstzunehmen Bedrohung werden, insbesondere dann, wenn Deutschland in seinem Konflikt mit den Angelsachsen an anderer Stelle gebunden war.


Hitler im Frühjahr 1941 zu Paulus:
"Ich will diese Rederei über Truppe im Winter nicht mehr hören. Darüber sich irgendwelche Sorge zu machen, ist ganz und gar unnötig. Denn es wird keinen Winterfeldzug geben"
Natürlich sollte es keinen Winterfeldzug aus der damaligen Sicht geben: Man rechnete mit etwa 5 Frühjahrs-/Sommermonate zur Durchführung der Operation, was durchaus ausreichend gewesen wäre, der UdSSR einen so starken Schlag zu versetzen, das sie sich davon nicht mehr erholt.


Hitler am 3. 3. 1941 zu Jodl:
"Um diesen Krieg zu beenden, genügt es nicht, die feindliche Wehrmacht zu schlagen. . . . Die jüdisch-bolschewistische Intelligenz , ... muss beseitigt werden"
Zur Klärung der Präventivkriegsthese ist dieses Zitat völlig untauglich, da es die Kriegsführung selbst betrifft. Die besonderen Weisung an die Wehrmacht, die dieser Rede folgten wurden weiter oben bereits besprochen.


Hitler am 31. 3. 1941 zu den am Ostaufmarsch beteiligten Befehlshabern und Stabschefs:
"Kommissare und GPU-Leute sind Verbrecher und müssen als solche behandelt werden"
Das gleiche gilt auch hier: Das Zitat betrifft die Kriegsführung selbst.


Hitler am 16. 7.1941 zu Rosenberg, Lammers, Keitel, Göring und Bormann:

"... kommt es also darauf an, den riesenhaften Kuchen handgerecht zu zerlegen, damit wir ihn erstens beherrschen, zweitens verwalten und drittens ausbeuten können"
Das dieser Krieg kein reiner Präventivkrieg im eigentlichen Sinne war wird von keinem Revisionisten wirklich bestritten. Es war ein ganzes Bündel realpoltischer, präventiver aber auch imperialistischer Gründe, z.B. die Eroberung von großen Ressourcen wie Erdöl etc. die schließlich zum Kriegsentschluss führte.


Spricht auch nicht für einen sonderlich ängstlichen Hitler, sondern eher von einem der, wie von ihm gewohnt, das Maul stets zu weit aufriss und sich mehr auf den Teller packte als sein schwacher Magen verdauen konnte.
Es gibt auch viele Zitate, die von einem "ängstlichen" Hitler sprechen, zu viele um sie ignorieren zu können. Ein sehr bekannten, dass Hitlers Sicht der Dinge kurz vor Kriegsbeginn wiedergibt:
Am 14. Juni 1941 folgte dann die politische Rede Hitlers vor der Generalität, mit der er den Angriff begründete. Nach Erinnerung von Kesselring sagte er folgendes, wobei er besonders die gerade gemeldete Stationierung der großen Zahl russischer Flieger an der Grenze betonte:
"Hitler erklärte ... dass der Ostfeldzug unvermeidlich sei, dass jetzt angegriffen werden müsse, wenn man sich einem russischen Angriff zur Unzeit entziehen wolle. Dabei wurden nochmals die Punkte in Erinnerung gebracht, die eine Freundschaft zwischen Russland und Deutschland auf die Dauer unwahrscheinlich erscheinen ließen, die nicht wegzuleugnenden ideologischen Gegensätze, die auf beiden Seiten beiseite geschoben, aber nicht beseitigt waren, die mobilmachungsartigen Maßnahmen an der Ostseeküste und der russischen Westgrenze, zunehmend aggressives Verhalten russischer Soldaten gegen die Bevölkerung in den Randgebieten, Kräfteverschiebungen in den grenznahen Raum, verstärkter und beschleunigter Aufbau der russischen Rüstungsindustrie usw. ... Die Dislokation der russischen Truppen mit starken Massierungen in der Mitte - davon allein im vorspringenden Bogen von Bialystok rund 50 Großverbände - ließ sowohl auf Angriffs- wie auf Verteidigungsabsichten schließen. Die im grenznahen Raum festgestellte Flieger-Bodenorganisation und ihre Belegung hatte dagegen einen ausgesprochen offensiven Charakter, sie enttarnte damit auch die russischen Heeresabsichten. Die These Hitlers, dass der Russe uns im ersten, ihm günstig erscheinenden Augenblick angreifen würde, hielt ich für indiskutabel richtig." (zit. n. Kesselring, Soldat, S. 113)


Eindeutiges Bekenntnis von Hitler, dass er die UdSSR überfallen wird.
Eindeutige Tatsachen und Belege dafür, das Stalin Hitler angreifen würde wurden von mir schon oft vorgetragen und dargelegt.


Es ist heute schon längst als Tatsache festgestellt worden, dass Hitler den Krieg angefangen hat und das es KEIN Präventivkrieg war.
1. Es spielt keine Rolle, wer zuerst geschossen hat, sondern was den ersten Schüssen vorausging.
2. Es war ein Präventivkrieg. Die militärische Bedrohung durch die UdSSR fand ihren Eingang in zahlreichen Äußerungen Hitlers und schließlich gar in die Berichte sowjetischer Agenten aus der deutschen Führungsspitze:
„Hitler ist der Initiator des Angriffsplanes auf die Sowjetunion. Er meint, dass ein Präventivkrieg gegen die UdSSR nötig sei, um nicht in eine Falle des stärkeren Feindes zu geraten.“ [Zit. n. Ueberschär, Angriff, S. 204]
So berichtete der sowjetischen Agent mit dem Decknamen „Doyen“ am 14. April 1941 nach Moskau
Nicht umsonst habe ich dieses Zitat in meine Signatur gebracht. :]


Stalin hat JEDEN Punkt auf dem Vertrag erfüllt, wenn er den brechen gewollt hätte, würde er ihn nicht erst komplett erfüllen, sondern schon gleich am Anfang hätte er die Punkte nicht erfüllt.
Er hat den Vertrag nach Strich und Faden gebrochen: 1940 marschierte er in das im Vertrag den Deutschen zugesprochene Gebiet im litauischen Mariampol und gab es nicht mehr zurück und im gleichen Jahr erpresste er den Rumänen das Gebiet Bukowina ab, obwohl im laut Vertrag nur das rumänische Gebiet Beassarabien zugesichert war. Und das sind nur zwei Beispiele, wie Stalin den Pakt brach, wenn es ihm gelegen kam. Bei Bedarf kann ich noch mehr liefern.


Wieso hat er den Hitler die deutsche Flüchtlinge wieder ausgeliefert?
Er hätte sie doch in seine Armee einbringen können und somit bessere Chancen gehabt.
Was schreibst du nur für einen Blödsinn? Als ob ein paar Flüchtlinge eine bessere Chance ermöglichst hätten, einen Weltkrieg zu gewinnen :rolleyes:


Hitler wollte die Juden vernichten
Die Historiker sind sich einig, dass der Entschluss zur Endlösung erst Ende 1941 fiel aufgrund der Erkenntnis, dass der Krieg gegen die UdSSR nun nicht mehr zu gewinnen war.


die Ostslawen versklaven
Davon schrieb er weder in "Mein Kampf" noch sprach er jemals von einer Versklavung der Russen oder gar der slavischen Rasse. Diese sollten nach Osten verschoben werden.


ein Lebensraum für die Deutschen schaffen.
Ideologische Motive spielen in den Dokumenten kaum eine Rolle. Der undefinierte Begriff "Lebensraum im Osten" bedeutete in der Praxis die Sicherung von Rohstofflieferungen sowie die politische und militärische Kontrolle über die westlichen Gebiete der Sowjetunion. Projekte wie "deutsche Wehrdörfer in der Ukraine" tauchen in den Dokumenten, die für den deutschen Entscheidungsprozeß von Bedeutung sind, nicht auf. In welchem Verhältnis Ideologie und Realpolitik im Denken Hitlers tatsächlich standen, ist nachträglich unmöglich festzustellen. 1940/41 begründete Hitler den Feldzug gegen die Sowjetunion gegenüber seinen Generalen wie seinen Verbündeten Antonescu und Mussolini fast ausschließlich mit real- bzw. sicherheitspolitischen Argumenten.


Das ist ein Vernichtungskrieg.
Das ändert an dem Fazit, dass jeder Krieg ein Vernichtungskrieg ist, nichts.


Es ist egal, ob es die Wehrmacht oder SS war, es waren faschistische Truppen die es gemacht haben.
Nur von einem ungebildeten Linksextremisten kann so ein Satz kommen:
1. Der Nationalsozialismus ist nicht mit dem Faschismus identisch. Nur die Linksextremisten verfälschen absichtlich diese Tatsache.
2. Die Wehrmacht war keine "faschistische" oder "nationalsozialistische" Truppe, sondern stand in der Tradition des preußischen Militärs


Das musst du gerade sagen . Du der BILD* als Quelle nutzt.

*oder ähnliche Schmutzblätter
Diese Anschuldigung ist wie üblich völlig haltlos. Oder kann der werte Leser irgendeinen Beweis dafür in meinem Text finden=?

WladimirLenin
02.03.2006, 23:21
Ich habe Suworow nicht als Quelle benutzt. Zudem: Wieso sollte man Suworow nicht als Quelle nützen. Die angeblichen Widerlegungen seiner Werke, die im Internet von Linksextremisten verbreitet werden, taugen nichts, wie ich in diesem Beitrag dargelegt habe:
http://www.politikarena.de/showpost....3&postcount=18

Ach wirklich?
Dann kannst du auch nicht argumentieren, genauso wie Suworow, denn Quellenangaben sind immer Pflicht, außerdem alleine bei den Bildern sieht man, dass es Fälschungen seitens Suworow sind.



Was für ein blödsinniger Satz soll das bitte sein und was hat er mit dem Thema zu tun?

Suworow wird nirgends als Quelle akzeptiert.

Den Rest tue ich mir nicht an, der ist eh schwachsinn. Alles Müll den du verbreitest.

"Sozialismus im eigenen Land" war Stalins Plan, also nix mit andere Länder überfallen.

Russische Quellen belegen, dass Stalin KEINE Angriffe auf Deutschland geplant noch gebilligt hat. Der angebliche Schukow Plan oder wie der Müll heißt, waren Präventivkriegspläne des Sowjetischen Militärs, weil sie die Deutsche Aufrüstung im Osten als Gefahr angesehen haben (wo sie 100% Recht hatten). Doch Stalin hat NIE zu einem dieser Pläne zugestimmt.

Außerdem weiß man aus beim Buch "Ich war Hitlerjunge Salomon" (bzw. dessen Verfilmung), der auf die Aussagen von Salomon Perel basieren, dass selbst Deutsche Soldaten nicht auf die Präventivkriegslüge reinfielen.

Als Salomon Perel beim Hauptmann war, sagte Hauptmann, dass der Kriegsgrund die Bereinigung Europas von Juden und Bolschwisten sei.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hitlerjunge_Salomon

Neutraler
02.03.2006, 23:40
Ach wirklich?
Ja, das kann man ganz leicht nachprüfen.


Dann kannst du auch nicht argumentieren, genauso wie Suworow, denn Quellenangaben sind immer Pflicht,
Suworow gibt in seinem Buch entgegen der weitläufigen Meinung viele Quellen und seine Behauptungen, die er nicht durch Quellen unterlegte, wurden durch inzwischen veröffentliche oder "wiederentdeckte" Dokumente belegt


außerdem alleine bei den Bildern sieht man, dass es Fälschungen seitens Suworow sind.
Welches denn? Wie gesagt, in dem von mir angebenen Link wird nachgewiesen, wie wenig die Vorwürfe gegen Suworow von Linksextremisten wie du einer bist zutreffen. Interessanterweise beschränkt sich die "Diskussion" mit Linksextremisten über die Präventivkriegsthese stets auf eine Pseudokritik seitens dieser Leute an einem 15 Jahre alten Buch, das kaum noch als Quelle verwendet wird (auch nicht von mir) und längst überholt ist :))


Suworow wird nirgends als Quelle akzeptiert.
Ohne Beispiel ist diese Behauptung nicht haltlos.


Den Rest tue ich mir nicht an, der ist eh schwachsinn. Alles Müll den du verbreitest.
Was für ein absurdes Argument. Schon wieder am Ende? Das ging ja noch schneller als mit dem Genossen "Katukov"...


"Sozialismus im eigenen Land" war Stalins Plan, also nix mit andere Länder überfallen.
Das war eine innenpolitische Propagandafloskel und hat mit seiner Außenpolitik nichts zu tun:
http://www.politikarena.de/showpost.php?p=321816&postcount=11
Übrigens gab es in Stalins Russland kein "Sozialismus". Genau genommen, gab es nie "Sozialismus" außer in Marx Gedanken. Das einzig sozialistische an Stalin-Russland war, dass Elend und der Terror gleichmäßig auf alle verteilt war. Traurig, aber war.


Russische Quellen belegen, dass Stalin KEINE Angriffe auf Deutschland geplant noch gebilligt hat.
Russische Quellen belegen genau das Gegenteil:
http://tinypic.com/2mkb2a
http://tinypic.com/2mk93a


Der angebliche Schukow Plan oder wie der Müll heißt, waren Präventivkriegspläne des Sowjetischen Militärs, weil sie die Deutsche Aufrüstung im Osten als Gefahr angesehen haben (wo sie 100% Recht hatten).
In Schukows Plan ist nicht von einem "Präventivkrieg" gegen Deutschland die Rede. Es waren die Herausgeber, die diese Überschrift darüber gesetzt haben!
Dieser Plan ist außerdem kein "Präventivkriegsplan“, weil er in einer engen Tradition mit den anderen sowjetischen Generalstabsplänen steht, die im Jahre 1940 und im Frühjahr 1941 angefertigt wurden, also zu einer Zeit als von Deutschland für die UdSSR noch keine Gefahr drohte.


Doch Stalin hat NIE zu einem dieser Pläne zugestimmt.
Die einige Jahre vertretene These, wonach Stalin den letzten Aufmarschplan am 15. Mai 1941 zwar zur Kenntnis genommen, ihn aber abgelehnt habe, kann nicht mehr aufrechterhalten werden. Zum Ersten steht fest, dass Stalin dieses Dokument mit seinem Monogramm abgezeichnet hat. dies bestätigt nicht nur Generaloberst Volkogonov, der Stalin-Biograph, im Juni 1990, sondern auch zwei russische Autoren räumten Anfang 1995 das Faktum der Monogrammierung ein. Nach der sowjetischen Staatspraxis bedeutete dies mehr als eine bloße Kenntnisnahme, nämlich eine Bestätigung. Zum Zweiten spricht für die Übereinstimmung Stalins mit seinen führenden Militärs der tatsächlich vollzogene Aufmarsch der Roten Armee, der im Großen und Ganzen gemäß dem letztgültigen Konzept durchgeführt worden ist, jedoch auf Grund des Zeitdrucks keinen Abschluss gefunden hat.


Außerdem weiß man aus beim Buch "Ich war Hitlerjunge Salomon" (bzw. dessen Verfilmung), der auf die Aussagen von Salomon Perel basieren, dass selbst Deutsche Soldaten nicht auf die Präventivkriegslüge reinfielen.

Als Salomon Perel beim Hauptmann war, sagte Hauptmann, dass der Kriegsgrund die Bereinigung Europas von Juden und Bolschwisten sei.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hitlerjunge_Salomon
Das Argument ist ja zum Totlassen, beweist es doch, das der Autor keinerlei Ahnung hat. Als ob ein Film/Buch, in dem irgendein Hauptmann irgendeinem Juden etwas erzählt, irgendetwas an den von mir dargelegten Tatsachen ändern könnte :))

Katukov
03.03.2006, 00:41
Außerdem weiß man aus beim Buch "Ich war Hitlerjunge Salomon" (bzw. dessen Verfilmung), der auf die Aussagen von Salomon Perel basieren, dass selbst Deutsche Soldaten nicht auf die Präventivkriegslüge reinfielen.

Als Salomon Perel beim Hauptmann war, sagte Hauptmann, dass der Kriegsgrund die Bereinigung Europas von Juden und Bolschwisten sei.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hitlerjunge_Salomon

Richtig. Nicht mal Hitlers Generäle glaubten die Präventivkriegslüge.

Guderian schreibt:

"Am 14. Juni versammelte Hitler die Führer der Heeresgruppen, Armeen und Panzergruppen in Berlin, um seinen Entschluß zum Angriff auf Rußland zu begründen [...] Seine eingehenden Darlegungen über die Gründe, die ihn zum Präventivkrieg gegen Rußland geführt hatten, waren nicht überzeugend."

Quelle: Heinz Guderian, Erinnerungen eines Soldaten, Stuttgart 1994, S. 136

WladimirLenin
03.03.2006, 00:59
Neutraler aka Panzerlexikon (der eigentlich gesperrt ist) redet den letzten Stuss. Eine Nachprüfung würden seine Lügen nicht standhalten. Jeder Historiker, der die russischen Quellen richtig interpretiert, kann nachweisen, dass die UdSSR nicht angreifen wollte.

Außerdem Richard Sorge hat auch Akten über Deutsche Angriffspläne der UdSSR übermittelt.

Deutschland war ab 1933 eine Gefahr für die UdSSR, da Hitler schon vor seinem Machtantritt den Überfall auf die UdSSR geplant hat und mit seinem Machtantritt eine Gefahr dargestellt hat.

P.S. Außerdem wäre jeder Angriff auf Hitlerdeutschland eh gerechtfertigt. Alle Regierungen sind besser als eine unter Hitler.

Fritz Fullriede
03.03.2006, 09:01
Oh je,die Könige der Halbbildung sind wieder unterwegs.

Zum Mythos Generalplan Ost:
http://lausche.tripod.com/planung.html
Zum angeblichen Hungerplan:
http://forum.axishistory.com/viewtopic.php?p=604416#604416

Mark Mallokent
03.03.2006, 10:38
Oh je,die Könige der Halbbildung sind wieder unterwegs.

Zum Mythos Generalplan Ost:
http://lausche.tripod.com/planung.html
Zum angeblichen Hungerplan:
http://forum.axishistory.com/viewtopic.php?p=604416#604416
Das sind doch mal sinnvolle Hinweise. Allerdings widerlegen sie die Hungerplanthese nicht.

Praetorianer
03.03.2006, 10:47
"Sozialismus im eigenen Land" war Stalins Plan, also nix mit andere Länder überfallen.

Was für ein Mist!

Fritz Fullriede
03.03.2006, 13:21
Klar,Mark,das hast du natürlich alles innerhalb einer Stunde durchgearbeitet,ne?Also,nicht nur die Überschriften lesen!

WladimirLenin
03.03.2006, 15:46
Was für ein Mist!

Ließ mal

Eric Frey - Schwarzbuch USA

Neutraler
03.03.2006, 17:24
Richtig. Nicht mal Hitlers Generäle glaubten die Präventivkriegslüge.
Ach, meldest du dich auch mal wieder? Wie wäre es, wenn du mal auf die an dich gerichteten Antworten eingehen würdest?


Guderian schreibt:

"Am 14. Juni versammelte Hitler die Führer der Heeresgruppen, Armeen und Panzergruppen in Berlin, um seinen Entschluß zum Angriff auf Rußland zu begründen [...] Seine eingehenden Darlegungen über die Gründe, die ihn zum Präventivkrieg gegen Rußland geführt hatten, waren nicht überzeugend."

Quelle: Heinz Guderian, Erinnerungen eines Soldaten, Stuttgart 1994, S. 136
Interessant, Katukov hat mal wieder ein Zitat gefunden. Mit dieser Meinung stand Guderian völlig allein da. Im Gegensatz du denen, die Hitlers Ausführungen Glauben schenkten, gibt er keinerlei Argumentation ab, was ihn zu dieser Meinung verleitet hat und hat diese im Verlaufe des Feldzuges auch revidiert.


Neutraler aka Panzerlexikon (der eigentlich gesperrt ist) redet den letzten Stuss.
Wieso widerlegt dieser Hobbykommunist den "Stuss" dann nicht? Ganz einfach, weil er es nicht kann, weil er wieder mal völlig am Ende ist :))


Eine Nachprüfung würden seine Lügen nicht standhalten.
Ich nehme mal an, dass er damit ausdrücken will, dass er diese "Nachprüfung" nicht durchführen kann, weil er ganz einfach keine Kompetenz besitzt. Der Leser möge sich aufgrund seiner Antworten von dieser Tatsache überzeugen...


Jeder Historiker, der die russischen Quellen richtig interpretiert, kann nachweisen, dass die UdSSR nicht angreifen wollte.
Der Historiker, der das versucht, hat von vorneherein verloren. Sowjetische Generäle und Offiziere haben die Angriffspläne längst bestätigt:

Der sowjetische Generalmajor und spätere Dissident Pjotr Grigorenke bemerkte 1967 dazu: „Mehr als die Hälfte der Truppen des Westlichen Besonderen Militärbezirks war um Bialystok und westlich davon stationiert, also in einem Gebiet, das keilförmig tief in das des wahrscheinlichen Gegners hineinreichte. Eine derartige Truppenverteilung wäre nur in einem Fall gerechtfertigt gewesen, und zwar dann, wenn diese Truppen dazu bestimmt gewesen wären, plötzlich zum Angriff überzugehen. Andersfalls wären sie ja sofort zur Hälfte eingeschlossen. Der Gegner brauchte nur zwei einander begegnende Schläge an der Basis unseres Keils zu führen und die Einkesselung war vollständig“.

Ivan Bagramjan, 1941 Oberst in der Roten Armee, kommentierte 1972 in einem Buch über die Truppenverteilung in der Gegend von Lwow:
"Wir betrachteten sie als ein vorzügliches Aufmarschgebiet im Falle wir weitverbreitete offensive Operationen einleiten müssten. Es war kein Zufall, dass zwei unserer voll aufgefüllten und am kampfbereitesten motorisierten Korps, das vierte und das achte, dort konzentriert waren."

Das, was die beiden Offiziere hier von sich gaben kann der Leser oben an den Karten nachvollziehen.


Außerdem Richard Sorge hat auch Akten über Deutsche Angriffspläne der UdSSR übermittelt.
Nein, nur verschiedene Meldungen ab Dezember 1940, die er in der deutschen Botschaft in Tokio aufgeschnappt hat. Dieses Pseudoargument taucht in der Endphase der Diskussion mit dieser Witzfigur auf.


Deutschland war ab 1933 eine Gefahr für die UdSSR, da Hitler schon vor seinem Machtantritt den Überfall auf die UdSSR geplant hat und mit seinem Machtantritt eine Gefahr dargestellt hat.
Die Feststellung Hitlers, dass eine deutsche Außenpolitik niemals dogmatischen Zielen folgen dürfe, sondern den jeweiligen Umständen angepasst sein müsse, muss man sich vor Augen halten, wenn man das berühmt-berüchtigte Kapitel 14 von Mein Kampf, „Ostorientierung oder Ostpolitik“ liest. Hitler argumentiert hier ganz aus der Situation des Jahres 1926 heraus. Er stellt fest, England werde es niemals zulassen, dass Deutschland wieder zu Weltgeltung komme, es sei sinnlos, sich Großbritannien zum Feind zu machen, indem man die Rückgabe der deutschen Kolonien verlange. Ein ausreichender Ersatz für Kolonien, eine Ernährungsgrundlage für die wachsende deutsche Bevölkerung, müsse in Europa gefunden werden. Dabei dürfe Deutschland keine Hegemonialtendenzen entwickeln, da dies England und Frankreich sofort wieder zusammenführen werde, und damit stünde Deutschland vor dem Untergang. Ein Bodengewinn in Europa sei nur auf Kosten Russlands und der von ihm beherrschten Randstaaten, der Ukraine und des Baltikums möglich. Eine deutsche Ostexpansion biete sich an, weil das bolschewistische Regime in Russland kurz vor dem Zusammenbruch stehe und sich infolgedessen im Osten ein Machtvakuum bilden werde:
„Damit ziehen wir Nationalsozialisten bewusst einen Strich unter die außenpolitische Richtung unserer Vorkriegszeit. Wir setzen dort an, wo man vor sechs Jahrhunderten endete. Wir stoppen den ewigen Germanenzug nach dem Süden und Westen Europas und weisen den Weg nach dem Land im Osten. Wir schließen endlich ab die Kolonial- und Handelpolitik der Vorkriegszeit und gehen über zur Bodenpolitik der Zukunft. … Das Schicksal selbst scheint uns hier einen Fingerzeig geben zu wollen. Indem es Russland dem Bolschewismus überantwortete, raubte es dem russischen Volke jene [deutschstämmige] Intelligenz, die bisher dessen staatlichen Bestand herbeiführte… Das Riesenreich im Osten ist reif zum Zusammenruch. Und das Ende der Judenherrschaft in Russland wird auch das Ende Russlands als Staat sein. Wir sind vom Schicksal ausersehen, Zeuge einer Katastrophe zu werden, die die gewaltigste Bestätigung für die Richtigkeit der völkischen Rassentheorie sein wird.“[Adolf Hitler, Mein Kampf, S. 650 f.]
Liest man diese Textstelle genau, dann zeigt sich, dass Hitler hier gar nicht von einem militärischen Eroberungsfeldzug spricht, sondern davon, dass Deutschland nach dem inneren Zusammenbruch Russland das in den Randstaaten entstehende Machtvakuum ausfüllen werde. Dabei macht Hitler keine Aussage darüber, wie der „Germanenzug nach Osten“ praktisch aussehen und in welchem Zeitrahmen er verwirklicht werden solle. Über einen bevorstehenden Zusammenbruch des bolschewistischen Regimes wurde Mitte der zwanziger Jahre viel spekuliert. Hitlers einzig origineller Beitrag ist in diesem Zusammenhang die Verknüpfung mit den völkischen Rassendtheorien aus dem Wien der Jahrhundertwende.

Damit bricht diese Behauptung völlig in sich zusammen. Die ersten Planungen für einen Russlandfeldzug findet man Mitte des Jahres 1940 wieder und nicht früher. Diese sind meist realpolitisch begründet!

Zu Mein Kampf selbst, das immer wieder gerne als Hauptargument für Präventivkriegsleugner dient, ist folgendes zu sagen:
Wer die Kapitel 13 und 14 des vorliegenden Buches las, fand eine Reihe von unaufgelösten Widersprüchen und mochte daher Hitlers Bekenntnis zum hemmungslosen Imperialismus nicht als Programm für eine Stufenfolge realisierbarer Aktionen werten. Viele Kritiker sahen in der Veröffentlichung ein unseriöses Machwerk voller Chimären. Auch die Sowjets, deren Deutschland-Experten das Buch diskutierten, zogen aus seinen Phantasmagorien keine Konsequenzen
Das Deutsche Reich war militärisch weder 1933 noch 1939 eine Gefahr für die UdSSR, die UdSSR aber eine für die gesamte Welt, da ihr erklärtes Ziel die Weltrevolution, d.h. die Bolschewesierung aller kapitalistischen Staaten war. Das lässt sich nicht abstreiten und findet sich auch in Hitlers Argumentation bezüglich Russland, die ich im letzten Beitrag zitiert habe, wieder.


P.S. Außerdem wäre jeder Angriff auf Hitlerdeutschland eh gerechtfertigt. Alle Regierungen sind besser als eine unter Hitler.
Was für Argument :rolleyes:


Allerdings widerlegen sie die Hungerplanthese nicht.
Wenn nicht, dann hat das mein Anfangsbeitrag http://www.politikforen.de/showpost.php?p=598724&postcount=3 unmissverständlich getan. Außer verzweifelten Pseudoargumenten, die nichts taugten habe ich bisher keinerlei Gegenargumentation dazu gehört

Mark Mallokent
03.03.2006, 21:24
Thema ist hier nicht der Präventivkrieg, sondern der Hungerplan.
Das Zeug über den Präventivkrieg hat Neutraler bzw. Panzerlexikon übrigens hier kopiert:
http://panzer-archiv.de/forum/viewtopic.php?t=865&postdays=0&postorder=asc&start=105&sid=81148a5765fbe4a4eff9afd722988a7a

Neutraler
03.03.2006, 22:37
Thema ist hier nicht der Präventivkrieg, sondern der Hungerplan.
Sag das nicht mir, sondern "Wladimir"!


Das Zeug über den Präventivkrieg hat Neutraler bzw. Panzerlexikon übrigens hier kopiert:
http://panzer-archiv.de/forum/viewt...ff9afd722988a7a
Was hast du eigentlich dagegen, dass ich meine eigenen Texte weiterhin weiter verwende?

Praetorianer
03.03.2006, 22:49
Ließ mal

Eric Frey - Schwarzbuch USA

Was steht denn da?

Dass der Überfall der SU auf Polen, die baltischen Staaten und Finnland innere Angelegenheiten der UDSSR waren oder dass der Hitler-Stalin-Pakt dem Frieden in Europa diente?

Und inwiefern soll ein "Schwarzbuch USA" deine These untermauern, nach der Stalin keine expansionistischen Ambitionen hegte?

Praetorianer
03.03.2006, 22:53
P.S. Außerdem wäre jeder Angriff auf Hitlerdeutschland eh gerechtfertigt. Alle Regierungen sind besser als eine unter Hitler.

Ebenso wie jede Regierung im Irak besser ist, als die Saddam Husseins! Für Deutschland hat sich ein Regime unter Stalin als das kleinere Übel erwiesen, für Millionen ermordete Polen, Balten, Kaukasusvölker und Ukrainer war sie das nicht!

Katukov
03.03.2006, 23:26
Liest man diese Textstelle genau, dann zeigt sich, dass Hitler hier gar nicht von einem militärischen Eroberungsfeldzug spricht, sondern davon, dass Deutschland nach dem inneren Zusammenbruch Russland das in den Randstaaten entstehende Machtvakuum ausfüllen werde.

So ein Schwachsinn.

"So wie unsere Vorfahren den Boden, auf dem wir heute leben, nicht vom Himmel geschenkt erhielten, sondern durch Lebenseinsatz erkämpfen mußten, so wird auch uns in Zukunft den Boden und damit das Leben für unser Volk keine völkische Gnade zuweisen, sondern nur die Gewalt eines siegreichen Schwertes."

Hitler, Mein Kampf, S. 741



Auch die Sowjets, deren Deutschland-Experten das Buch diskutierten, zogen aus seinen Phantasmagorien keine Konsequenzen

Nikolai Bucharin erklärte auf dem XVII: Parteitag am 31. Januar 1934:

"Gegenwärtig kann ein konterrevolutionärer Überfall auf unser Land von zwei Seiten ausgehen - vom faschistischen Deutschland und vom japanischen Kaiserreich. Genossen, ich erlaube mir, hier einige Stellen aus sehr 'seriösen' Quellen zu zitieren, damit unsere Orientierung unserer Gegner ganz klar wird. So schrieb Hitler in seiner Werbebroschüre 'Mein Kampf':
[...]
Hitler ruft also ganz unverhüllt dazu auf, unseren Staat zu zerschlagen. Er spricht offen aus, dass das deutsche Volk zum Schwert greifen muß, um sich Gebiete der heutigen Sowjetunion anzueignen, die es angeblich braucht. So sieht die tierische Fratze des Klassenfeindes aus! Das ist der Gegner, Genossen, mit dem wir es zu tun haben! Er wird uns in all den gewaltigen Schlachten entgegentreten, die die Geschichte uns auferlegt"

Quelle: Lew Besymenski, Stalin und Hitler, Berlin 2003, S. 21 f.

WladimirLenin
04.03.2006, 02:51
Was steht denn da?

Dass der Überfall der SU auf Polen, die baltischen Staaten und Finnland innere Angelegenheiten der UDSSR waren oder dass der Hitler-Stalin-Pakt dem Frieden in Europa diente?

Und inwiefern soll ein "Schwarzbuch USA" deine These untermauern, nach der Stalin keine expansionistischen Ambitionen hegte?

Die UdSSR ist erst nach dem Deutschen Überfall in Polen einmarschiert. Die UdSSR hat sich das zurückgeholt, was das Russische Reich damals besaß.

Der Hitler-Stalin-Pakt wurde von Seitens Hitler gebrochen, Stalin hat den Vertrag 100%ig eingehalten.

Jemand wie Neutraler, der h-ref.de als Linksextremistische Seite bezeichnet, ist hochgradig gestört. Der gehört nicht in einen seriösen Forum. Er ist ein Geschichtsverfälscher 1. Grades.

http://www.shoa.de/content/view/174/57/


Hitler sei Stalin 1941 mit seinem Angriff nur zuvor gekommen (Präventivkriegsthese)

Revisionistische Behauptung: Mit dem Angriff auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 ("Unternehmen Barbarossa") kam die Hitler-Regierung nur einem unmittelbar bevorstehenden Angriff der Roten Armee zuvor. Stalin hatte bereits im Mai 1941 bei einer Rede seine Absichten bekundet, die sowjetischen Truppen marschierten an der Westgrenze auf und – wie nach Öffnung der Archive Anfang der neunziger Jahre bekannt wurde – bestand ein Plan des Generalstabes zum Präventivschlag gegen die Wehrmacht.

Historische Wahrheit: Aus den nach dem Kriegsende zugänglichen Dokumenten geht hervor, dass im Zeitraum zwischen Sommer 1940 und Juni 1941 weder Hitler noch die Wehrmachtsführung von Angriffsabsichten Stalins ausgingen bzw. eine akute direkte Bedrohung Deutschlands durch die Rote Armee angenommen wurde. Selbst die sowjetische Teilmobilmachung und das Aufschließen von Truppen an der Westgrenze interpretierte man als defensive Reaktion auf den deutschen Aufmarsch. Angesichts fehlender subjektiver Bedrohungsgefühle kann denn auch gar nicht von einem Präventivkrieg gesprochen werden. Vielmehr handelte es sich lediglich um eine Propagandabehauptung zur politischen Rechtfertigung des Angriffs auf die Sowjetunion.

Bestand dem gegenüber aber eine sowjetische Angriffsabsicht ohne das Wissen des Hitler-Regimes? Eine immer wieder behauptete diesbezüglich von Stalin angeblich vor Absolventen der 16 Militärakademien und neun Militärfakultäten ziviler Hochschulen am 5. Mai 1941 bekundete Absicht läßt sich nicht belegen. Über das Ereignis gab es widersprüchliche Aussagen, ein angebliches Dokument steht im begründeten Fälschungsverdacht und ein authentischer Text der Rede liegt nicht vor. Darüber hinaus wäre es auch mehr als nur unwahrscheinlich, hätte Stalin geheime Angriffsabsichten vor einem so großen Publikum offen bekannt.

Aber wie steht es um die Aufmarschpläne der Roten Armee? Sie müssen vor dem Hintergrund des für die sowjetische Außenpolitik typischen hochgradigen Sicherheitsbedürfnisses und der seit Anfang der dreißiger Jahre für die Rote Armee maßgeblichen Strategie offensiver Verteidigung gesehen werden. Im Wissen darum nahm sie damals die deutsche Seite auch nicht als Beleg für Angriffsabsichten wahr. Ein vor einigen Jahren bekannt gewordener Präventivkriegsplan des Generalstabes gegen die Wehrmacht vom 15. Mai 1941 wurde weder von der militärischen noch der politischen Führung autorisiert, geschweige denn in Gang gesetzt. Die Sowjetunion unter Stalin war sicherlich alles andere als eine friedliche Macht, gleichwohl mußten ihr vor dem Hintergrund eigener politischer und militärischer Defizite Angriffsoptionen für den damaligen Zeitpunkt unangemessen erscheinen.

Die Präventivkriegsthese wird mittlerweile nicht mehr nur von rechtsextremistischen Revisionisten, sondern auch von anderen Buchautoren vertreten. Aus unterschiedlichen Gründen, seien es methodische Fehler oder andere politische Absichten, kommen sie ebenfalls zu solchen Auffassungen. Dabei werden die oben genannten Aspekte ebenso ignoriert wie die handlungsleitend wirkende ideologische Begründung für den Krieg, die sich bereits in den frühesten programmatischen Äußerungen Hitlers wie etwa in "Mein Kampf" findet
http://www.gkpn.de/pfahl_tr.htm

Suworow fälscht ganz klar die Fakten


Quellenmanipulationen: Das Beispiel Suworow

1. Wassilewski zitiert bei Suworow:

„Die zentrale Frage meines Buches lautet: Wenn die Rote Armee weder zurückkehren noch sich lange in den Grenzgebieten aufhalten konnte, was für ein Handlungsspielraum blieb ihr dann? (...) Alle kommunistischen Historiker fürchten sich, diese Frage zu beantworten. Deshalb führe ich die Meinung eines Generals an, der ab Mai 1940 Stellvertreter des Chefs der Operativen Führung im Generalstab ist (...), Marschall der Sowjetunion A.M. Wassilewski, Sie haben das Wort: Die Befürchtungen, dass im Westen Lärm wegen der angeblich aggressiven Absichten der UdSSR entstehen könnte, mussten beiseite geschoben werden. Wir hatten (...; Auslassung bei Suworow. W.B.) den Rubikon des Krieges erreicht, und der Schritt nach vorne musste festen Sinnes getan werden.’ (Militärhistorische Zeitschrift 1978, Nr 2, S. 68).“
(Wassilewski zitiert in: Viktor Suworow: Der Eisbrecher. Hitler in Stalins Kalkül. Stuttgart 1989, S. 339)

Was sagt General Wassilewski tatsächlich auf Seite 68 der von Suworow als Quelle genannten sowjetischen Militärhistorischen Zeitschrift?

2. Wassilewski im Original:

„Indem er mit der Versetzung der Truppen der Grenzzone in die Gefechtsbereitschaft nicht einverstanden war, wollte Stalin nicht den geringsten Anlass dafür liefern, dass Hitler-Deutschland sich provoziert fühlte und die UdSSR der Aggressivität beschuldigt würde. Zugleich war, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass unser Land für einen großen Krieg noch unzureichend vorbereitet war, bestrebt, Zeit zu gewinnen, um die Verteidigungsfähigkeit des Staates so gut wie möglich zu stärken (...)
Doch seine Schuld liegt darin, dass er die Grenze nicht gesehen, nicht wahrgenommen hat, jenseits der eine solche Politik nicht nur unnötig, sondern sogar gefährlich wurde. Man musste eine solche Grenze mutig überschreiten, die Streitkräfte so schnell wie möglich in volle Gefechtsbereitschaft versetzen, die Mobilmachung durchführen, das Land in ein Kriegslager verwandeln (...)
Beweise dafür, dass sich Deutschland darauf vorbereitet hatte, unser Land militärisch zu überfallen, gab es genügend; in unserem Zeitalter ist es schwierig, sie zu verbergen. Befürchtungen, dass im Westen sich Lärm wegen angeblich aggressiver Bestrebungen der UdSSR erhebt, musste man beiseite schieben. Wir waren, weil die Umstände, die nicht von uns abhingen, es so gewollt hatten, an den Rubikon des Krieges gelangt, und man musste einen entschiedenen Schritt vorwärts tun. Dies verlangten die Interessen unserer Heimat.“
Quelle: A. Vasilevskij: V te surovye gody. In: Voenno-istoriceskij zurnal, 2 (1978), S. 65-72, hier S. 68 (= A. Wassilewski: In jenen harten Jahren. In: Militärhistorische Zeitschrift 2 (1978), S.68). – Quellenhinweis durch Frau Prof. Bianka Pietrow-Ennker, Universität Konstanz; Übersetzung aus dem Russischen: Herr Oskar Obracaj, Tübingen)
http://www.historisches-centrum.de/forum/benz04-1.html

Man sollte auch weiterlesen. Da fällt die Präventivkriegsthese wie ein Kartenhaus zusammen.
Jetzt sieht man, dass Neutraler nur ein kleiner möchtegern Historiker ist, der in Wirklichkeit soviel von der Geschichte weiß, wie ein Fisch vom Flugzeug.

Mark Mallokent
04.03.2006, 10:02
Sag das nicht mir, sondern "Wladimir"!


Was hast du eigentlich dagegen, dass ich meine eigenen Texte weiterhin weiter verwende?
Dagen habe ich gar nichts. Ich möchte lediglich die Diskussion etwas abkürzen. Es muß doch langweilig sein, immer denselben alten Kram neu abzukopieren. :cool:

Fritz Fullriede
04.03.2006, 13:42
Ja welche Quellen denn?Bisher hab ich nix derartiges finden können.

WladimirLenin
04.03.2006, 14:27
1. Bücher sind problematisch, da nicht jeder das Buch grad zur Hand hat, da sind Links besser, alle können sie lesen.
2. Kann ich meine Deutschlehrerin ja fragen, ob das was in den Links steht richtig ist, sie hat einen Doktor in Geschichte.
3. Melde ich den deinen Beitrag, wegen der Bezeichnung Rotfaschist.

WladimirLenin
04.03.2006, 14:36
1. Wigbert Benz ist ein angesehener Historiker
2. Beleidigung sind die Argumente derer, die keine haben. Das sieht man an dir.
3. Ich habe 13P (Note 1) in der 13. Klasse in Geschichte, also weiß ich wohl mehr als du.

Fritz Fullriede
04.03.2006, 14:40
Wigbert Benz ist ein Witz und kein Historiker!Schau dir diese Lachnummer doch mal genauer an,der ist fast genauso "angesehen" wie Guido Knopp in der Fachwelt.Der Lacher war echt spitze.Und mein kleiner die Verbrechen Stalins leugnender Freund,13P waren zu meiner Zeit noch ne 1-,also flunker mir keinen vor.Am besten erst mal trocken hinter den Ohren werden bevor du so laut rumkrähst.

WladimirLenin
04.03.2006, 14:42
Im Gegensatz zu Suworow, kann Wigbert Benz lesen ;)

Fritz Fullriede
04.03.2006, 14:44
Ich weiss zwar nicht was du immer mit dem Suworow hast,denn ausser dir hat bisher niemand diesen Namen in der Diskussion erwähnt,aber ich rate dir mal einen Blick auf das literarische Coeuvre von Wigbert zu werfen,dann merkst du das er ausser klugschwatzen kaum etwas kann!

Neutraler
04.03.2006, 19:45
So ein Schwachsinn.

"So wie unsere Vorfahren den Boden, auf dem wir heute leben, nicht vom Himmel geschenkt erhielten, sondern durch Lebenseinsatz erkämpfen mußten, so wird auch uns in Zukunft den Boden und damit das Leben für unser Volk keine völkische Gnade zuweisen, sondern nur die Gewalt eines siegreichen Schwertes."

Hitler, Mein Kampf, S. 741
Meine Behauptung kann man mit dieser Textstelle nicht einfach widerlegen
In "Mein Kampf" war Hitler davon ausgegangen, dass die UdSSR von selbst zusammenbrechen würde, da sie von Juden regiert sei und Juden nach seinem rassistischen Weltbild ja keinen Staat regieren konnten. Also werde sie sich von selbst auflösen, denn

"unmöglich ist es dem Juden, das mächtige Reich auf die Dauer zu erhalten. Er selbst ist kein Element der Organisation, sondern ein Ferment der Dekomposition. Das Riesenreich im Osten ist reif zum Zusammenbruch. Und das Ende der Judenherrschaft in Russland wird auch das Ende Russlands als Staat sein. Wir sind vom Schicksal ausersehen, Zeugen einer Katastrophe zu werden, die die gewaltigste Bestätigung für die Richtigkeit der völkischen Rassentheorie sein wird." (Mein Kampf, S. 743, nach der Ausgabe von 1932)

Wenn es hier noch nicht ganz eindeutig formuliert ist, ob dieser Zusammenbruch durch einen deutschen Angriff beschleunigt werden soll, so paraphrasiert er im "Zweiten Buch" diese Stelle und wird im Hinblick auf den zeitlichen Ablauf deutlicher:

"Was aber dann (d.h. nach dem Ende der "Judenherrschaft", S. Sch.) übrigbleibt, wird ein Russland sein, von ebenso geringer staatlicher Macht wie tief eingewurzelter antideutscher Einstellung. Indem dieser Staat keine irgendwie mehr verankerte staatserhaltende Oberschicht (sic) besitzen wird, wird er zu einer Quelle ewiger Unruhe und ewiger Unsicherheit werden. ... Es ist ein Glück für die Zukunft, dass diese Entwicklung so stattgefunden hat, weil dadurch ein Bann gebrochen ist, der uns verhindert hätte, das Ziel der deutschen Außenpolitik dort zu suchen, wo es einzig und allein liegen kann: Raum im Osten." (Hitler, Zweites Buch, S. 158 f.)

Also soll die Lebensraumpolitik erst nach dem Ende UdSSR aufgenommen werden. Dies ändert sich nach dem Sieg Stalins über Trotzki, der in der NS-Bewegung als Personifikation der jüdischen Weltrevolution gegolten hatte und es ändert sich mit dem Beginn von Stalins Aufrüstungsprogramm im ersten Fünfjahresplan. Seitdem und besonders seit Mitte der dreißiger Jahre ist die UdSSR für Hitler niemals wieder der "Lebensraum" im Sinn von "Mein Kampf" oder dem "Zweiten Buch" gewesen, der zufällig gerade einem Zugriff offen steht. Stattdessen wird die UdSSR zu dem, was Hitlers Lebensraumprogramm ursprünglich aus Deutschland machen wollte: Eine hochgerüstete Militärmacht, ein Industriestaat, der selbst über alle Rohstoffe verfügt und sich noch dazu selbst ernähren kann.

Die "Denkschrift zum Vierjahresplan" von 1936 ist ein Ausdruck dieser neuen Sichtweise, ich hatte bereits in meiner letzten Stellungnahme darauf hingewiesen. Auch im "Hoßbach-Protokoll" von 1937 taucht die UdSSR nur im Hintergrund als eine überlegene Macht auf, deren Eingreifen in Europa unbedingt vermieden werden soll, während als Deutschlands "Lebensraum" für die absehbare Zukunft der nächsten zwanzig-dreißig Jahre ausdrücklich Mitteleuropa genannt wird, d.h. Deutschland + Österreich + Böhmen und Mähren. Dies war das Ziel, das Hitler im November 1937 als sein Programm und sein Testament (!) vorgestellt hat. Ich habe auf diese Entwicklung bereits an anderer Stelle hingewiesen.

Erst nachdem der Krieg mit der UdSSR in Hitlers Sicht aus militärischen Gründen unvermeidlich geworden war, was im Frühjahr 1940 bis in den Juni hinein noch nicht der Fall gewesen ist (vgl. z.B. auch seine Antwort an Mussolini vom März 1940: "Wenn aber der Bolschewismus sich zu einer russisch-nationalen Staatsideologie und Wirtschaftsidee entwickelt, dann stellt er eine Realität dar, gegen die zu kämpfen wir weder Interesse noch einen Anlass besitzen." in: ADAP, D, VIII, Dok. 663) tauchen wieder die Gedanken daran auf, diesen Krieg im nationalsozialistischen Sinn zu führen, d.h. über die militärischen Aspekte eines Präventivkriegs weit hinauszugehen und auf den Erwerb von "Lebensraum" abzuzielen.

Zit.n.Stefan Scheil: Logik der Mächte, S. 117-133: "Die Entwicklung in Hitlers außenpolitischen Zielen zwischen "Mein Kampf" und dem "Hoßbach-Protokoll"


Nikolai Bucharin erklärte auf dem XVII: Parteitag am 31. Januar 1934:

"Gegenwärtig kann ein konterrevolutionärer Überfall auf unser Land von zwei Seiten ausgehen - vom faschistischen Deutschland und vom japanischen Kaiserreich. Genossen, ich erlaube mir, hier einige Stellen aus sehr 'seriösen' Quellen zu zitieren, damit unsere Orientierung unserer Gegner ganz klar wird. So schrieb Hitler in seiner Werbebroschüre 'Mein Kampf':
[...]
Hitler ruft also ganz unverhüllt dazu auf, unseren Staat zu zerschlagen. Er spricht offen aus, dass das deutsche Volk zum Schwert greifen muß, um sich Gebiete der heutigen Sowjetunion anzueignen, die es angeblich braucht. So sieht die tierische Fratze des Klassenfeindes aus! Das ist der Gegner, Genossen, mit dem wir es zu tun haben! Er wird uns in all den gewaltigen Schlachten entgegentreten, die die Geschichte uns auferlegt"

Quelle: Lew Besymenski, Stalin und Hitler, Berlin 2003, S. 21 f.
Kein Wunder, dass Stalin diesen Bolschewiken hat erschießen lassen. Jedenfalls dürfte es nicht zu viel verlangt sein, zu glauben, dass die Meinung dieser Mann für die Sowjetregierung (Stalin) gestanden hat, die ihn 1938 erschießen ließ.


Die UdSSR ist erst nach dem Deutschen Überfall in Polen einmarschiert. Die UdSSR hat sich das zurückgeholt, was das Russische Reich damals besaß.
1. "Stalin schloss den Pakt vom 23.August 1939, um den Krieg in Europa zu entfachen, an dem er dann nach dem 17.September 1939 als Aggressor teilnahm."
Zit. n. Hoffmann, Stalins Vernichtungskrieg
2. Stalin bekam ein großes Stück von Polen, dass nie zu Russland gehörte. Die obige Behauptung stammt aus der Mottenkiste sozialistischer Geschichtsschreibung. Polen wurde zu 3/5 an Stalin und zu 2/5 an Hitler verteilt:
http://www.russlanddeutschegeschichte.de/images/teil%203/karte_interessensphaeren.jpg


Der Hitler-Stalin-Pakt wurde von Seitens Hitler gebrochen,
Die Gültigkeit des Nichtangriffspaktes und des Geheimprotokolls

Der Nichtangriffspakt zwischen Deutschland und der UdSSR war von allen anderen völkerrechtlichen Bindungen losgelöst, eine besondere und außergewöhnliche Eigenschaft dieses Vertrages. Seine Bestimmungen sahen unter anderem vor, beide Seiten hätten „Streitigkeiten und Konflikte ausschließlich auf dem Wege freundschaftlichen Meinungsaustauschs oder nötigenfalls durch die Einsetzung von Schlichtungskommissionen zu bereinigen“. Nun war es eine riskante Sache, mit der UdSSR einen Nichtangriffspakt abzuschließen. Jedes europäische Nachbarland der Sowjetunion, das dies getan hatte, wurde zwischen 1939 und 1941 zum Opfer einer sowjetischen Aggression. Nacheinander traf es Polen, Finnland, Estland, Lettland und Litauen. Alle bilateralen und multilateralen Zusicherungen der UdSSR hatten sich in kurzer Zeit als wertlos herausgestellt. Später kam außerhalb Europas etwa noch Japan hinzu, das sich entgegen den mit Moskau getroffenen Vereinbarungen 1945 angegriffen sah.

Nicht nur deshalb stellt sich die Frage, ob der deutsch-sowjetische Nichtangriffsvertrag 1941 noch gültig war, oder, wie von der deutschen Seite behauptet, aufgrund sowjetischer Vertragsverletzungen als hinfällig betrachtet werden konnte. Diese Möglichkeit der Nichtigkeit des bestehenden Vertrages aufgrund vorhergegangener Vertragsverletzungen stellt eine von drei Möglichkeiten dar, wie völkerrechtliche Abmachungen hinfällig werden können. Ein beliebiger Vertragsverstoß reichte nicht aus. Damit der Nichtangriffsvertrag ungültig und der deutsche Angriff legal geworden wäre, musste die sowjetische Seite gegen substantielle Vertragsbestimmungen verstoßen haben. Dies wurde von der deutschen Regierung in der Tat behauptet, einmal in der „auffallend politisch gehaltenen, langatmigen“ Proklamation Hitlers, zum anderen in einem Memorandum, das dem sowjetischen Botschafter am frühen Morgen des 22.Juni 1941 übergeben wurde. Nach diesen Darstellungen hatte die UdSSR mit folgenden Aktionen gegen den Vertrag verstoßen:
- Durch die weitere und sogar intensivere Tätigkeit der Kommintern in Deutschland, den mit Deutschland befreundeten oder neutralen Staaten und in den von Deutschland besetzten Gebieten unter zentraler Leitung des GPU-Kommissars Krylow,
- Durch systematische Beteiligung der sowjetischen Botschafter und Gesandtschaften an solchen Spionage- und Geheimdienstoperationen,
- Durch Aufruf zum und aktiver Beteiligung an dem gegen Deutschland gerichteten Putsch in Jugoslawien,
- Durch Politik unter dem „Leitgedanken“, die „nichtbolschewistischen Staaten zu schwächen, um sie leichter zersetzen und zu gegebener Zeit niederschlagen zu können“,
- Durch Okkupation der baltischen Staaten und Bessarabien sowie den Krieg gegen Finnland, was im Gegensatz zu Zusicherungen stünde, die Ribbentrop 1939 in Moskau gemacht worden seien,
- Durch Liquidierung der deutschen wirtschaftlichen Interessen in den genannten Ländern, was ebenfalls im Gegensatz zu den getroffenen Abmachungen stünde,
- Durch Ausweitung der sowjetischen Gebietswünsche über die 1939 getroffene Abmachung hinaus, etwa in der Bukowina und in Litauen,
- Durch einen Plan, die in Rumänien stationierten deutschen Truppen mit englischer Unterstützung und gemeinsam mit türkischen Verbänden überraschend von Bessarabien aus anzugreifen,
- Durch immer umfangreichere Truppenstationierungen am gesamten Verlauf der deutsch-russischen Grenzlinien,
- Durch die laufende Generalmobilmachung der Roten Armee, durch die von Molotov bei seinem Besuch in Berlin erhobenen Ansprüche, die auf die Sowjetisierung Bulgariens, Finnlands und der Türkei hinausliefen.


Stalin hat den Vertrag 100%ig eingehalten.
Ich habe bereits in meinen letzten beiden Beiträgen darauf hingewiesen, inwiefern der Pakt von Stalin gebrochen wurde.


Jemand wie Neutraler, der h-ref.de als Linksextremistische Seite bezeichnet, ist hochgradig gestört.
Die Seite ist kein seriöses Medium, sondern ein linksorientiertes, verfälschenden Medium.


Der gehört nicht in einen seriösen Forum.
Beleidigungen und Pseudoargumentationen gehören erst recht nicht auf ein seriöses Forum.


Er ist ein Geschichtsverfälscher 1. Grades.
Marxistisch orientierte Geschichtfälscher sind doch wohl eindeutig die Genossen "Wladimir" und "Katukov". Zudem vermisse ich genaue Beispiele, wo und inwiefenr die von mir genannten Fakten nicht wahr sind. Der Leser kann sich schon denken, dass diese Behauptung wieder mal völlig haltlos ist!


Hitler sei Stalin 1941 mit seinem Angriff nur zuvor gekommen (Präventivkriegsthese)
Das ist keineswegs die Präventivkriegsthese: Die besagt, dass Hitlers Motive für einen Feldzug gegen die Sowjetunion überwiegend realpolitisch waren:
1. Die Kenntnis der aggressiven außenpolitischen Doktrin Moskaus und des gewaltigen sowjetischen Rüstungsprogramms der dreißiger und vierziger Jahre;
2. Die Notwendigkeit, die für die deutsche Wehrwirtschaft lebenswichtigen Ölquellen in Rumänien und Nickelgruben in Finnland vor einem drohenden Zugriff Moskaus zu schützen;
3. Die Notwendigkeit, angesichts der Blockade des von Deutschland beherrschten europäischen Wirtschaftsraumes durch die englische Seemacht und der drohenden Konfrontation mit der Sowjetunion sich die benötigten Rohstoffquellen und Getreideanbaugebiete der Ukraine zu sichern;
4. Die Strategie, die drohende Einkreisung Deutschlands durch England, die USA und die UdSSR durch die Zerschlagung des Sowjetstaates zu verhindern;
5. Das Scheitern der Verhandlungen mit dem sowjetischen Volkskommissar für Äußeres, Molotow, in Berlin im November 1940 (Hitler hatte einen erneuten Interessenausgleich zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion vorgeschlagen, aber Molotow hatte abgelehnt und statt dessen weitreichende Änspruche auf Skandinavien und den Balkan angemeldet);
6. Die Kenntnis des zunehmend bedrohlicher werdenden Aufmarsches der Roten Armee an der Grenze des deutschen Machtbereiches ab März 1941.
Die hervorgehobenen Gründe verdienen besondere Beachtung, da sie eindeutig präventive Gründe für einen Krieg gegen das Sowjetreich sind!


Revisionistische Behauptung: Mit dem Angriff auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 ("Unternehmen Barbarossa") kam die Hitler-Regierung nur einem unmittelbar bevorstehenden Angriff der Roten Armee zuvor. Stalin hatte bereits im Mai 1941 bei einer Rede seine Absichten bekundet, die sowjetischen Truppen marschierten an der Westgrenze auf und – wie nach Öffnung der Archive Anfang der neunziger Jahre bekannt wurde – bestand ein Plan des Generalstabes zum Präventivschlag gegen die Wehrmacht.
Diese Behauptungen habe ich bereits mehrfach umfassend belegt!


Historische Wahrheit: Aus den nach dem Kriegsende zugänglichen Dokumenten geht hervor, dass im Zeitraum zwischen Sommer 1940 und Juni 1941 weder Hitler noch die Wehrmachtsführung von Angriffsabsichten Stalins ausgingen bzw. eine akute direkte Bedrohung Deutschlands durch die Rote Armee angenommen wurde.
Widerlegt durch zahlreiche Zitate aus meinen Beiträgen.


Selbst die sowjetische Teilmobilmachung und das Aufschließen von Truppen an der Westgrenze interpretierte man als defensive Reaktion auf den deutschen Aufmarsch.
Auch diese Behauptung lässt sich einfach widerlegen:
Der Chef der OKW, Keitel, schrieb, bei Kriegsausbruch Anfang September 1939 habe man 77 sowjetische Schützendivisionen im europäischen Russland festgestellt, davon nur wenig mehr als die Hälfte im westrussischen Grenzraum. Nach Beendigung des Polenfeldzuges hätte sich die Zahl der erfassten russischen Divisionen auf 114 erhöht; trotz der Einstellung der Kämpfe stieg in den folgenden Monaten die Zahl auf 121. „Seit Beginn dieses Jahres [1941] aber liefen beim Oberkommando der Wehrmacht von allen Teilen der Grenze Meldungen ein, die in ihrer Gesamtauswertung das Bild einer umfassenden russischen Truppenkonzentration an der westdeutschen Ostgrenze ergaben. Unter rücksichtslosem Abtransport von Schützen-, mot.- und Pz.-Divisionen aus dem asiatischen Raum und Kaukasien – besonders nach dem russisch-japanischen Nichtangriffspakt – erhöhte sich die Zahl allein der festgestellten Schützendivisionen im europäischen Russland auf 143. Davon befanden sich 119 Divisionen im deutsch-russischen Grenzraum. Bei den Pz.-Brigaden und Pz.-Divisionen ist diese wachsende Schwerpunktbildung noch erheblich ausgesprochener. Seit Jahresbeginn befinden sich sämtliche überhaupt festgestellten mot.- und Pz.-Einheiten in Westrussland. Hinzu kommen weitere Kav.-Divisionen und mehrere Fallschirm-Bataillone! Eine gleiche Entwicklung ist auch bei der russischen Luftwaffe zu erkennen. Mit der ständig zunehmenden Anhäufung leichter Fliegerverbände zur Unterstützung des Heeres lässt der rasche Fortgang des Ausbaues der Bodenorganisation in Grenznähe die Vorbereitung weitreichender Bombenangriffe starker Kampffliegereinheiten in das Deutsche Reich hinein erkennen. Weiterhin weist das Oberkommando der Wehrmacht erneut auf die wiederholten Äußerungen höherer sowjetrussischer Offiziere hin, die bei Planspielen und Truppenübungen offen von einer baldigen russischen Offensive sprachen. Das Oberkommando der Wehrmacht ist durch diese Tatsachen… zu der Überzeugung gekommen, dass dieses, einer Mobilmachung praktisch gleichkommende Maß des russischen Aufmarsches an der deutschen Ostgrenze nur noch als Vorbereitung für russische Offensivmaßnahmen größten Umfangs gedeutet werden kann. Die Gefahr eines bewaffneten Konflikts rückt daher in bedrohliche Nähe.
[Hans-Günther Seraphim, Die deutsch-russischen Beziehungen 1939- 1941, S. 55 f.]


Angesichts fehlender subjektiver Bedrohungsgefühle kann denn auch gar nicht von einem Präventivkrieg gesprochen werden.
Diese Bedrohungsgefühle gab es seit 1936 ohne Zweifel.


Vielmehr handelte es sich lediglich um eine Propagandabehauptung zur politischen Rechtfertigung des Angriffs auf die Sowjetunion.
Diese Behauptung ist längst überholt.


Bestand dem gegenüber aber eine sowjetische Angriffsabsicht ohne das Wissen des Hitler-Regimes?
Die Frage ist sehr leicht zu beantworten: Ja


Eine immer wieder behauptete diesbezüglich von Stalin angeblich vor Absolventen der 16 Militärakademien und neun Militärfakultäten ziviler Hochschulen am 5. Mai 1941 bekundete Absicht läßt sich nicht belegen. Über das Ereignis gab es widersprüchliche Aussagen, ein angebliches Dokument steht im begründeten Fälschungsverdacht und ein authentischer Text der Rede liegt nicht vor. Darüber hinaus wäre es auch mehr als nur unwahrscheinlich, hätte Stalin geheime Angriffsabsichten vor einem so großen Publikum offen bekannt.
Stalins Rede vom 5.Mai 1941 Stalin proklamiert den Angriffskrieg

Der vollständige Text dieser Rede ist bis zum heutigen Tage nicht veröffentlicht worden, was eine bemerkenswerte Tatsache darstellt. Der deutsche Botschafter in Moskau, von der Schulenburg, erhielt Anfang Juni 1941 über den Leiter des Deutschen Pressebüros Schüle von einem Informanten eine Version dieser Rede zugespielt, der zufolge Stalin gesagt haben soll, dass das sowjetische Militärpotential hinter dem deutschen zurückstehe; Stalin habe sich bemüht, seine Anhänger auf einen neuen Kompromiss mit dem Deutschern Reich vorzubereiten.
Der sowjetische Publizist Lew Besymenski machte 1941 eine stark gekürzte und offenbar zensierte Fassung dieser Rede ausfindig, die zur Veröffentlichung im Band 14 der Werke Stalins vorgesehen war. Nach dem Tod Stalin wurde der Band 14 aber nicht mehr herausgegeben.

Tatsächlich muss Stalin sich noch deutlicher ausgedrückt haben. Einige sowjetische Offiziere, die an dem Empfang im Kreml teilgenommen haben, gaben in deutscher Kriegsgefangenschaft unabhängig voneinander überraschend genaue Berichte über den Inhalt von Stalins Rede. Oberst Gehlen, Chef von Fremde Heere Ost, fasste in einem Schreiben vom 18. Oktober 1942 die Aussagen dreier sowjetischer Offiziere zusammen:

- Ob Deutschland will oder nicht, der Krieg mit Deutschland kommt.
- Die deutsche Wehrmacht ist nicht unbesiegbar. Sowjetrussland hat bessere Panzer, Flugzeuge und Artillerie als Deutschland und in größerer Zahl. Darum werden wir früher oder später gegen die deutsche Wehrmacht kämpfen
- Die deutsche Armee hat weder hinsichtlich der Panzer, noch hinsichtlich der Artillerie, noch hinsichtlich der Luftwaffe etwas Besonderes aufzuweisen.
- Erlauben Sie mir eine Korrektur anzubringen (Ein Offizier wollte auf die "friedliche stalinsche Außenpolitik" einen Toast aussprechen)."Die Friedenspolitik sicherte den Frieden unseres Landes, Friedenspolitik ist eine gute Sache. Wir führten bis jetzt, bis zur Gegenwart die Linie der Verteidigung- bis jetzt, solange unsere Armee nicht umgerüstet war, solange die Armee nicht mit neuzeitlichen Kampfmitteln ausgerüstet war. Aber jetzt, wo wir unsere Armee rekonstruiert haben, wo wir sie gesättigt haben mit Technik für den neuzeitlichen Kampf, wo wir stark geworden sind- jetzt ist es notwendig, von der Verteidigung zum Angriff überzugehen. Nachdem wir die Verteidigung unseres Landes durchgesetzt haben, sind wir verpflichtet, angriffsweise zu handeln, von der Verteidigung zur Kriegspolitik der Angriffsoperation überzugehen. Es ist notwendig, unsere Erziehung, unsere Propaganda, unsere Agitation, unsere Presse auf den Angriffsgedanken hin umzustellen. Die Rote Armee ist eine neuzeitliche Armee, und eine neuzeitliche Armee- ist eine Angriffsarmee"
- Der Krieg mit Deutschland kommt unbedingt!

Gesamtaussage:
Aufruf, sich zum Krieg gegen Deutschland bereit zu halten.
Ausführungen über Kriegsvorbereitungen der Roten Armee
Die Ära der Friedenspolitik der Sowjetunion ist nun vorbei. Ausdehnung der Sowjetunion mit Waffengewalt nach Westen ist nunmehr notwendig. Es lebe die aktive Angriffspolitik des Sowjetstaates!
Der Kriegsbeginn steht in nicht allzuferner Zeit bevor.
Ausführungen über die großen Siegesaussichten der Sowjetunion im Krieg gegen Deutschland. Einer der drei Berichte enthält die bemerkenswerte Äußerung, dass der mit Deutschland bestehende Friedensvertrag „nur eine Täuschung und ein Vorhang sei, hinter dem man offen arbeiten könne.“

Weitere Aussagen über die Stalinrede:
Stalinbiograph Generaloberst Professor Volkogonow: "Der Vozd machte unmissverständlich klar: Der Krieg ist in Zukunft unausweichlich. Man muss bereit sein zur bedingungslosen Zerschlagung des deutschen Faschismus. Der Krieg wird auf dem Territorium des Gegners geführt und der Sieg mit geringen Opfern errungen werden."
Generalmajor Krupennikov und Generalleutnant Masanov: Das Endziel Stalins ist die Erringung der Weltherrschaft mit Hilfe der alten bolschewistischen Schlagworte von der Befreiung der Werktätigen.


Aber wie steht es um die Aufmarschpläne der Roten Armee?
Die Aufmarschpläne sind durch die beiden Lagekarten ausführlich dargestellt worden. Nochmal zur Erinnerung:
Der Angriffsplan ("Schukowplan" bzw Angriffsplan vom 18.September 1940 (!)) sah folgende Operationsschritte vor
http://tinypic.com/2mkb2a
Der Plan vom 18.9.1940 enthält nur die zwei Alternativen:
"Die Hauptkräfte der Roten Armee im Westen können - abhängig von der jeweiligen Lage - entfaltet werden entweder: Südlich von Brest-Litowsk, um mit einem machtvollen Schlag in Richtung auf Lublin und Krakau und weiter auf Breslau (!) bereits im ersten Kriegsstadium
Deutschland von den Balkan-Staaten abzuschneiden, es so seiner wichtigsten wirtschaftlichen Basis zu berauben und einen entscheidenden Einfluss auf die Balkanstaaten in der Frage ihrer Teilnahme am Krieg auszuüben; oder nördlich von Brest-Litowsk mit dem Auftrag, die Hauptstreitkräfte des deutschen Heeres innerhalb (!) der Grenzen von Ostpreußen zu zerschlagen und letzteres in Besitz zu nehmen"
Also entweder "im ersten Kriegsstadium in Richtung Lublin, Krakau und Breslau" vorstoßen und Deutschland zu erreichen oder die deutschen Streitkräfte "innerhalb der Grenzen von Ostpreußen" zu vernichten.
Das ist alles, von Verteidigung ist nirgendwo die Rede. Es wird davon ausgegangen, die deutsche Armee entweder bis Breslau zu treiben oder in Ostpreußen zu zerschlagen, also ausschließlich offensiv zu sein. Diesem Szenario drohte der deutsche Aufmarsch zuvorzukommen, der sich aus dieser Perspektive als reine Präventivaktion erkennen lässt, wie es Schukow ja selbst formuliert hat.
Beide Ideen gehen also offensichtlich von einem Erstschlag der Roten Armee aus, denn ein Grenzübertritt deutscher Truppen wird gar nicht in Erwägung gezogen und nur mit einem überfallartigen russischen Angriff war "im ersten Stadium des Krieges" Breslau zu erreichen. Von einer "reaktiven Verteidigungsstrategie" kann keine Rede sein. Der Plan fährt fort, dass "der endgültige Entschluss zum Aufmarsch ... von derjenigen politischen Lage abhängen wird, die sich zu Beginn des Krieges entwickelt."
Hier setzt nun Schukow am 15. Mai 1941 ein, denn was er vorlegt, ist nichts anderes als eine Entscheidung für eine leicht abgewandelte Variante 1, den Vorstoß im Süden auf "Lodz, Kreuzburg, Oppeln und Olmütz" bis zum 30. Tag der Operationen, also bis nach Oberschlesien und Böhmen. Das ist keine Improvisation, sondern nur eine Aktualisierung und Beschleunigung eines seit Monaten vorliegenden Offensivplans, weil die deutsche Armee dem ursprünglichen Plan zuvorzukommen drohte. Dies soll im folgenden Text bestätigt werden: 1941 wurde im Schukowplan eine "Nordfront" gegenüber Finnland erwähnt, die dann tatsächlich aufgestellt wurde. Diese gab es im Plan vom 18.September 1940 noch nicht. Ein erstes Anzeichen und gleichzeitig die Bestätigung für die vollzogenen Überarbeitung. Ebenso werden diesem Plan Operationen gegen die Japaner im Osten für möglich erachtet, während diese im Schukowplan völlig wegfallen. Wahrscheinlich, weil man 1941 bereits wusste, dass die Japaner nicht angreifen werden und man deshalb dort keine Operationen zu führen brauchte. Die für diese Region bestimmten Truppen wurden reduziert und den westlichen Militärbezirken zugeteilt. Der Schukowplan stellte als eine tatsächlich durchgeführte Überarbeitung des Planes vom 18.September 1940 dar!

Der tatsächliche Aufmarsch am der des Kriegsbeginns:
http://tinypic.com/2mk93a
Vergleicht man die Marschanweißungen der "Erwägung" vom mai 1941 mit dem realen Aufmarsch vom 21.Juni 1941, so zeigt sich eine auffallende Übereinstimmung in den Grundzügen.
Bei Nordfront und Nordwestfront sind die Zahlen nahezu identisch. Bei der Westfront finden sich real 7 Schützendivisionen weniger als vorgesehen, dafür ist sie um 6 Panzer- und motorisierte Divisionen (das sind 2 mech.Korps) verstärkt und ihre Angriffskraft damit erheblich gesteigert worden. Die Südwestfront verfügte bei Kriegsbeginn nur über die Hälfte der vorgesehenen Verbände, 4 statt 8 Armeen und 58 statt 122 Divisionen; allerdings waren mindestens 3 Armeen der Zweiten Strategischen Staffel (21., 16. u. 19.) für die Verstärkung der Südwestfront vorgesehen und 9 mech.Korps bzw. 18 Panzer-und 10 mot.Divisionen befanden sich noch in Aufstellung oder im Antransport, so dass die Südwestfront nach Abschluss des Aufmarsches durchaus die vorgesehene Stärke erreicht haben würde. Die Südwestfront verfügte am 21.Juni bereits über 4200 Panzer(fast soviel wie die gesamte Deutsche Wehrmacht überhaupt besaß), davon 761 der Typen T-34 und KW.
In den "Erwägungen" wurde der Einsatz von 23 Armeen (18+5 Reserve) geplant, ohne allerdings die Südwestfront (Odessaer Militärbezirk) zu berücksichtigen, wo die überstarke 9. Armee stationiert war, die über 2 mechanisierte Korps verfügte. Die Südfront wird in den "Erwägungen" überhaupt nicht erwähnt, für sie gab es offenbar eine eigene Planung.
Real befanden sich 26 Armeen (15 Erste Strategische Staffel + 7 Zweite Strategische Staffel + 4 Reserve) im Aufmarsch. Die Anzahl der Armeen, vor allem die Kräfteverteilung und Schwerpunktbildungen stimmen bei Operationsplan und wirklichen Aufmarsch im wesentlichen überein, was beiweist, dass die "Erwägungen" vom Mai 1941 wenigstens die Grundlagen für den Aufmarsch der Verbände waren, insbesondere der mechanisierten Korps, in den Frontvorsprüngen bei Bialystok und Lwow (Lemberg), die für eine strategische Defensive ungeeignet, für strategische Angriffsoperationen aber sinnvoll waren!


Sie müssen vor dem Hintergrund des für die sowjetische Außenpolitik typischen hochgradigen Sicherheitsbedürfnisses und der seit Anfang der dreißiger Jahre für die Rote Armee maßgeblichen Strategie offensiver Verteidigung gesehen werden.
1. Die Aggression gegen Polen, Finnland, Estland, Lettland, Litauen und Rumänien 1939-40 diente nicht der Verteidigung Russlands sondern dem stalinistischen Imperialismus.
2. Die "Offensive Verteidigung" gab es nur in der sowjetischen Propaganda:
Die einseitige Orientierung der sowjetischen Militärdoktrin auf den Angriff zeigte sich auch in anderen Dienstvorschriften, z.B. der Infanterie-Kampfvorschrift von 1941. Dass die Rote Armee einen „Gegenschlag“ gegen einen „imperialistischen Aggressor“ führen werde, ist im „historisch-politischen Sinne“ zu verstehen; dank ideologischer Definition würden die Imperialisten immer die „Aggressoren“ sein und die Sowjetunion immer einen „gerechten Verteidigungskrieg“ führen, egal wer den ersten Schuss abgeben würde. Charakteristisch für die sowjetischen Auffassungen ist die Belehrung aus der Weisung der Hauptverwaltung für politische Propaganda der Roten Armee „Über den Politunterricht mit Rotarmisten und Unterführern der Roten Armee für den Sommerausbildungsabschnitt 1941“: „Zahlreiche Politruks und Gruppenführer für den politischen Unterricht haben die bekannte These Lenis vergessen, dass „sobald wir so stark sind, dass wir den ganzen Kapitalismus niederstrecken können, wir ihn sofort am Kragen fassen werden.“ Gerechte und ungerechte Krieg werden manchmal auf folgende Weise interpretiert: Wenn ein Land als erstes ein anderes Land überfällt und einen Angriffskrieg führt, so ist dies ein ungerechter und umgekehrt, wenn ein Land überfallen wird und sich nur verteidigt, so gilt ein solcher Krieg wohl als ein gerechter Krieg. Daraus lässt sich die Schlussfolgerung ziehen, dass die Rote Armee wohl nur einen Verteidigungskrieg führen wird, wobei man jene Wahrheit vergisst, dass jeder Krieg, die die Sowjetunion führen wird, ein gerechter Krieg sein wird“.


Im Wissen darum nahm sie damals die deutsche Seite auch nicht als Beleg für Angriffsabsichten wahr.
Und ob sie das tat!


Ein vor einigen Jahren bekannt gewordener Präventivkriegsplan des Generalstabes gegen die Wehrmacht vom 15. Mai 1941 wurde weder von der militärischen noch der politischen Führung autorisiert, geschweige denn in Gang gesetzt. Die Sowjetunion unter Stalin war sicherlich alles andere als eine friedliche Macht, gleichwohl mußten ihr vor dem Hintergrund eigener politischer und militärischer Defizite Angriffsoptionen für den damaligen Zeitpunkt unangemessen erscheinen.
Auch hier bin ich ausführlich darauf eingegangen:
1.Die einige Jahre vertretene These, wonach Stalin den letzten Aufmarschplan am 15. Mai 1941 zwar zur Kenntnis genommen, ihn aber abgelehnt habe, kann nicht mehr aufrechterhalten werden. Zum Ersten steht fest, dass Stalin dieses Dokument mit seinem Monogramm abgezeichnet hat. dies bestätigt nicht nur Generaloberst Volkogonov, der Stalin-Biograph, im Juni 1990, sondern auch zwei russische Autoren räumten Anfang 1995 das Faktum der Monogrammierung ein. Nach der sowjetischen Staatspraxis bedeutete dies mehr als eine bloße Kenntnisnahme, nämlich eine Bestätigung. Zum Zweiten spricht für die Übereinstimmung Stalins mit seinen führenden Militärs der tatsächlich vollzogene Aufmarsch der Roten Armee, der im Großen und Ganzen gemäß dem letztgültigen Konzept durchgeführt worden ist, jedoch auf Grund des Zeitdrucks keinen Abschluss gefunden hat.

2. In Schukows Plan ist nicht von einem "Präventivkrieg" gegen Deutschland die Rede. Es waren die Herausgeber, die diese Überschrift darüber gesetzt haben!
Dieser Plan ist außerdem kein "Präventivkriegsplan“, weil er in einer engen Tradition mit den anderen sowjetischen Generalstabsplänen steht, die im Jahre 1940 und im Frühjahr 1941 angefertigt wurden, also zu einer Zeit als von Deutschland für die UdSSR noch keine Gefahr drohte.


Die Präventivkriegsthese wird mittlerweile nicht mehr nur von rechtsextremistischen Revisionisten, sondern auch von anderen Buchautoren vertreten. Aus unterschiedlichen Gründen, seien es methodische Fehler oder andere politische Absichten, kommen sie ebenfalls zu solchen Auffassungen.
Der Autor sollte sich ernsthaft fragen, ob dies nicht eher daran liegt, dass diese Präventivkriegsthese eine überzeugendere ist als die These vom überraschenden Überfall auf die unvorbereitete und friedliche Sowjetunion :]


Dabei werden die oben genannten Aspekte ebenso ignoriert wie die handlungsleitend wirkende ideologische Begründung für den Krieg, die sich bereits in den frühesten programmatischen Äußerungen Hitlers wie etwa in "Mein Kampf" findet
Mal abgesehen davon, dass ich bereits genau auf "Mein Kampf" und seine Aussagen eingegangen bin:
Ideologische Motive spielen in den Dokumenten kaum einen Rolle, auch wenn Hitler gelegentlich vom „Weltanschauungskrieg“ sprach. Der undefinierte Begriff „Lebensraum im Osten“ bedeutete in der Praxis die Sicherung von Rohstofflieferungen sowie die politische und militärische Kontrolle über die westlichen Gebiete der Sowjetunion. Projekte wie „deutsche Wehrdörfer“ in der Ukraine“ tauchen in den Dokumenten, die für den deutschen Entscheidungsprozess von Bedeutung sind, überhaupt nicht auf; was Hitler in seinen „Tischgesprächen“ dazu sagte, ist mit größten Vorsicht zu genießen, denn bei diesen nur bruchstückhaft aufgezeichneten Äußerungen ließ ein überarbeiteter Diktator nach einem anstrengenden Tagewerk seinen Phantasien freien Lauf. Wie ernst Hitler solche realitätsfernen Pläne wirklich nahm, ist kaum zu beantworten. In welchem Verhältnis Ideologie und Realpolitik tatsächlich standen, ist nachträglich unmöglich festzustellen. 1940/41 begründete Hitler den Feldzug gegen die Sowjetunion gegenüber seinen Generälen wie seinen Verbündeten Antonescu und Mussolini jedenfalls ganz überwiegend realpolitisch.


Suworow fälscht ganz klar die Fakten

Zitat
Quellenmanipulationen: Das Beispiel Suworow

1. Wassilewski zitiert bei Suworow:

„Die zentrale Frage meines Buches lautet: Wenn die Rote Armee weder zurückkehren noch sich lange in den Grenzgebieten aufhalten konnte, was für ein Handlungsspielraum blieb ihr dann? (...) Alle kommunistischen Historiker fürchten sich, diese Frage zu beantworten. Deshalb führe ich die Meinung eines Generals an, der ab Mai 1940 Stellvertreter des Chefs der Operativen Führung im Generalstab ist (...), Marschall der Sowjetunion A.M. Wassilewski, Sie haben das Wort: Die Befürchtungen, dass im Westen Lärm wegen der angeblich aggressiven Absichten der UdSSR entstehen könnte, mussten beiseite geschoben werden. Wir hatten (...; Auslassung bei Suworow. W.B.) den Rubikon des Krieges erreicht, und der Schritt nach vorne musste festen Sinnes getan werden.’ (Militärhistorische Zeitschrift 1978, Nr 2, S. 68).“
(Wassilewski zitiert in: Viktor Suworow: Der Eisbrecher. Hitler in Stalins Kalkül. Stuttgart 1989, S. 339)

Was sagt General Wassilewski tatsächlich auf Seite 68 der von Suworow als Quelle genannten sowjetischen Militärhistorischen Zeitschrift?

2. Wassilewski im Original:

„Indem er mit der Versetzung der Truppen der Grenzzone in die Gefechtsbereitschaft nicht einverstanden war, wollte Stalin nicht den geringsten Anlass dafür liefern, dass Hitler-Deutschland sich provoziert fühlte und die UdSSR der Aggressivität beschuldigt würde. Zugleich war, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass unser Land für einen großen Krieg noch unzureichend vorbereitet war, bestrebt, Zeit zu gewinnen, um die Verteidigungsfähigkeit des Staates so gut wie möglich zu stärken (...)
Doch seine Schuld liegt darin, dass er die Grenze nicht gesehen, nicht wahrgenommen hat, jenseits der eine solche Politik nicht nur unnötig, sondern sogar gefährlich wurde. Man musste eine solche Grenze mutig überschreiten, die Streitkräfte so schnell wie möglich in volle Gefechtsbereitschaft versetzen, die Mobilmachung durchführen, das Land in ein Kriegslager verwandeln (...)
Beweise dafür, dass sich Deutschland darauf vorbereitet hatte, unser Land militärisch zu überfallen, gab es genügend; in unserem Zeitalter ist es schwierig, sie zu verbergen. Befürchtungen, dass im Westen sich Lärm wegen angeblich aggressiver Bestrebungen der UdSSR erhebt, musste man beiseite schieben. Wir waren, weil die Umstände, die nicht von uns abhingen, es so gewollt hatten, an den Rubikon des Krieges gelangt, und man musste einen entschiedenen Schritt vorwärts tun. Dies verlangten die Interessen unserer Heimat.“
Quelle: A. Vasilevskij: V te surovye gody. In: Voenno-istoriceskij zurnal, 2 (1978), S. 65-72, hier S. 68 (= A. Wassilewski: In jenen harten Jahren. In: Militärhistorische Zeitschrift 2 (1978), S.68). – Quellenhinweis durch Frau Prof. Bianka Pietrow-Ennker, Universität Konstanz; Übersetzung aus dem Russischen: Herr Oskar Obracaj, Tübingen)
Ich wundere mich überhaupt, wieso Suworow die Bücher sowjetischer Generäle, deren Meinung von der stalinistischen Geschichtsschreibung geprägt wurde, überhaupt in seine Argumentation einbaut. Im Übrigen verweise ich darauf hin, dass diese Aussagen-Verfälschung nur in einem seiner drei Bücher zu finden ist und diese keinesgwes die Hauptargumente Suworows (Charakter des sowjetischen Aufmarsches usw.) widerlegt, welche heute übrigens durch die offen liegenden russischen und deutschen Quellen, die andere Autoren in ihren Werken verwendeten, bestätigt sind.


http://www.historisches-centrum.de/forum/benz04-1.html
Eine Zusammenfassung aller Geschichtsfälschungen, die ich in diesem Beitrag und in anderen Beiträgen dargelegt habe. Hungerplan und die typische "Argumentation" gegen die Präventivkriegsthese. Ich begnüge mich damit, die zitierten Beiträge zu widerlegen.


Da fällt die Präventivkriegsthese wie ein Kartenhaus zusammen.
Es ist nicht die Präventivkriegsthese, die "in sich zusammenfällt", es ist die akademische Zeitgeschichtsschreibung der letzten Jahrzehnte. Sie hat es nur noch nicht gemerkt.


Jetzt sieht man, dass Neutraler nur ein kleiner möchtegern Historiker ist, der in Wirklichkeit soviel von der Geschichte weiß, wie ein Fisch vom Flugzeug.
Nach der Lektüre meines Beitrages wirkt diese Behauptung wie ein dem Alkohol entspringender schlechter Scherz ;)

Mark Mallokent
04.03.2006, 21:18
Mein alter Freund Neutraler hat wieder etwas zum kopieren gefunden. Diesmal nicht seine eigenen Beiträge, sondern die von Stefan Scheil, der sich zur Zeit als neuer Shootingstar der Revisionisten zu profilieren versucht.
Die Quelle findet der geneigte Leser hier:
http://www.nfhdata.de/premium/
Man muß nachdem man die Seite aufgerufen hat, im oberen Menü auf "Dialog" gehen, dann auf "Forum", dann auf "Der Krieg und seine Rezeption", dann Runterskrollen auf "Zur These vom Präventivkrieg im Osten".
Dort findet man sowohl Scheils Ausführungen (die Neutraler vielfach ohne Quellenangabe kopiert), wie auch die andersdenkender Historiker. Der Leser kann sich so leicht selbst ein Bild machen.

WladimirLenin
04.03.2006, 21:23
Das kopieren anderer Beiträge ist nicht gestatten, Mods Bitte den Beitrag von Neutraler LÖSCHEN!!!

OK, Mal paar Buch Tipps, extra für die Bücherfans:
Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion. Unternehmen Barbarossa 1941.
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3596244374/028-1042457-0065310

Fritz Fullriede
04.03.2006, 21:25
Und warum empfiehlst du Bücher die du eh noch nicht gelesen hast??

Neutraler
04.03.2006, 21:49
Diese Beiträge stammen zum größten Teil aus den Büchern von Walter Post "Unternehmen Barbarossa - Deutsche und sowjetische Angriffspläne 1940-41" und (aufgepasst!) Stefan Scheil - Die Eskalation des Zweiten Weltkrieges 1940-41". Jeder, der mit meinen Beiträgen einigermaßen Erfahrung hat, weiß das. Entweder die Quellenangaben stehen darunter oder wurden schon so oft von mir genannt, dass ich sie hier mal weggelassen habe. Die Witzfigur Mallokent scheint sich gerne an jedem Geschichtsbeitrag zu beteiligen, auch wenn seine Bemerkungen nichts zum Thema beitragen.


Das kopieren anderer Beiträge ist nicht gestatten, Mods Bitte den Beitrag von Neutraler LÖSCHEN!!!
Fällt dir jetzt endlich nichts mehr ein, als dazu aufzufordern, die Beiträge von mir löschen zu lassen, um sie nicht mehr beantworten zu müssen. Du bist mit Abstand die lächerlichste Witzfigur hier auf dem Forum! Habe wenigstens den Anstand wie dein Genosse Katukov das Maul zu halten, wenn du geschlagen wurdest. Du weiß offensichtlich nicht, wann es Zeit ist, die Waffen zu strecken!


OK, Mal paar Buch Tipps, extra für die Bücherfans:
Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion. Unternehmen Barbarossa 1941.
http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...1042457-0065310
Ach, Büchertipps könnte ich auch genug geben:
1940/41 - Die Eskalation des Zweiten Weltkriegs von Stefan Scheil
Olzog (Juli 2005)
http://www.amazon.de/exec/obidos/search-handle-form/ref=sr_sp_go_qs/303-1197690-8305855

Unternehmen Barbarossa. Deutsche und sowjetische Angriffspläne 1940/41.
von Walter Post
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/381320510X/qid=1141508466/sr=1-6/ref=sr_1_10_6/303-1197690-8305855

Fälschung, Dichtung und Wahrheit über Hitler und Stalin
von Werner Maser
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3789281344/qid=1141508501/sr=2-2/ref=sr_2_11_2/303-1197690-8305855

Der Wortbruch. Hitler, Stalin und der Zweite Weltkrieg.
von Werner Maser
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/378928260X/qid=1141508538/sr=1-5/ref=sr_1_10_5/303-1197690-8305855

Und noch viele andere:
Joachim Hoffmann, Stalins Vernichtungskrieg 1941-1945, München 1995
Wolfgang Strauss, Unternehmen Barbarossa und der russische Historikerstreit.
Erich Helmdach, Überfall? Der sowjetisch-deutsche Aufmarsch 1941.
Ernst Topitsch, Stalins Krieg. Die sowjetische Langzeitstrategie gegen den Westen als rationale Machtpolitik
Im Internet:
- http://www.swg-hamburg.de/Armee_im_Kreuzfeuer/Die_Ursachen_des_Russlandfeldz/die_ursachen_des_russlandfeldz.html

WladimirLenin
04.03.2006, 21:50
Und warum empfiehlst du Bücher die du eh noch nicht gelesen hast??

:O

Dümmliche Unterstellungen. Unhaltbar noch zugleich.

Außerdem auch noch ein gutes Buch:
Dr. Jacques Pauwels - Der Mythos vom guten Krieg. Die USA und der Zweite Weltkrieg.
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3894382201/qid=1141508920/sr=1-1/ref=sr_1_0_1/028-1042457-0065310

Steht am meisten über US-Amerikanische Firmen, aber trotzdem wird hier auch der Deutsche Überfall auf die UdSSR erklärt. Außerdem stehen dort weitere Literaturhinweise drin.

Neutraler
04.03.2006, 21:58
Dümmliche Unterstellungen. Unhaltbar noch zugleich.
Du hast deine Inkompetenz mehr als einmal zur Schau gestellt. Schau doch mal deine lächerliche Argumentation an und vergleiche die mal mit der von Benz, eines typischen Gegners der Präventivkriegsthese. Dazwischen liegen rein geschichtswissentschaftlich gesehen Welten! Benz hat im Gegensatz zu dir wenigstens etwas, was man "Gegenargumentation" nennen können. Ich muss bei dir nur auf den Verweis auf das Buch/Film "Hitlerjunge Salomon" denken, welches dann als Pseudoargument für irgendwelche wirren Thesen missbraucht wurde und schon liege ich lachend am Boden. Das gleiche gilt für diese Zusammenstellung absurdester Behauptungen über Stalins Außenpolitik und seiner Motive, die selbst von den Gegnern der Präventivkriegsthese kaum mehr gebraucht wird, da klar ist, dass sie rechtfertigende Sowjetpropaganda, teilweise sogar aus seinen Werken (!) ist. :))


Außerdem auch noch ein gutes Buch:
Dr. Jacques Pauwels - Der Mythos vom guten Krieg. Die USA und der Zweite Weltkrieg.
http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...1042457-0065310
Steht am meisten über US-Amerikanische Firmen, aber trotzdem wird hier auch der Deutsche Überfall auf die UdSSR erklärt. Außerdem stehen dort weitere Literaturhinweise drin.
Ich empfehle zum Thema Russlandfeldzug eher die von mir als Fachliteratur angebenen Werke als dieses Buch, das wie der Titel bereits lautet, die USA und der Zweite Weltkrieg als Haupthema hat und nicht die komplexen Zusammenhänge der Politik in den Jahren 1939-41 zwischen der UdSSR und dem Deutschen Reich!

Katukov
04.03.2006, 23:40
Wollte Stalin angreifen?

Stalin erwartete seit den Zwanziger Jahren, eine Wiederholung des Interventionskrieges der kapitalistischen Mächte. Für ihn trachtete die Bourgeoisie nach nichts weiterem als den ersten Arbeiter- und Bauernstaat der Welt zu vernichten, insbesondere nach der Machtübernahme des Faschismus in Deutschland, den Stalin für die extreme Herrschaft des Finanzkapitals hielt, wurde die Drohung eines Krieges für ihn ernst, in einer Rede auf dem XVII. Parteitag, vom 26. Januar 1934 führte er aus:

****„Und schließlich meinen die vierten, daß der Krieg gegen die Sowjetunion
****organisiert werden müsse. Sie wollen die Sowjetunion zerschlagen, ihr
****Territorium aufteilen und sich auf ihre Kosten bereichern. Es wäre falsch zu
****glauben, daß nur manche Militärkreise in Japan so denken. Es ist uns bekannt,
****daß man sich in den Kreisen der politischen Führer gewisser Staaten Europas mit
****ebensolchen Plänen trägt.“(1)

Seine Pläne für die Weltrevolution erhielten durch diese Bedrohung ein neues Gesicht, er erwarte nun die Weltrevolution infolge dieses kommenden Krieges, auf seiner Rede führte er weiterhin aus:

****„Man kann wohl kaum daran zweifeln, daß dieser Krieg der für die Bourgeoisie
****gefährlichste Krieg sein würde. […] Man kann wohl kaum daran zweifeln, daß
****ein zweiter Krieg gegen die Sowjetunion zu einer völligen Niederlage der
****Angreifer, zur Revolution in einer Reihe von Ländern in Europa und Asien und
****zur Zerschmetterung der Bourgeois- und Gutsbesitzerregierungen dieser Länder
****führen wird.“(2)

Seine Spekulation war also, dass er die Revolution infolge des imperialistischen Krieges gegen die Sowjetunion erwartet. Da er den Krieg langfristig erwartete, hätte ein Angriff für ihn gar kein Sinn gehabt. Warum sollte er den Makel des Angreifers auf sich nehmen? Als Angreifer hätte er kaum auf die Unterstützung der Arbeiter in den kapitalistischen Ländern hoffen können, von denen er die Revolution erwartete.
Für Stalin stellte sich nicht die Frage eines Angriffs, sondern wie er den bevorstehenden deutschen Angriff standhalten sollte. Bereits am 6.Februar 1933 erfuhr Stalin, über die Tochter des Generals Hammerstein, von der Rede Hitlers vor seinen Generälen vom 3. Februar 1933, in der Hitler sein Programm zur Gewinnung von Lebensraum im Osten verkündete(3). Im April 1938 äußerte er besorgt: „Wenn wir uns bis zu einem großen Krieg doch noch vier, fünf Jahre halten könnten.“(4).
Um Zeit zu gewinnen schloß Stalin mit Hitler im August 1939 den Nichtangriffspakt. 1940 äußerte Stalin:

****„durch den Abschluß des Nichtangriffsvertrages mit Deutschland haben wir
****bereits zwei Jahre für die Vorbereitung des entscheidenden, tödlichen Kampfes
****gegen den Hitlerismus gewonnen.“(5)

Stalin hoffte das Deutschland möglichst lange im Krieg im Westen verwickelt sein würde um Zeit für den Aufbau der Roten Armee zu gewinnen. Bei der Nachricht der Kapitulation Frankreichs, verlor, nach der Erinnerung von Chruschtschow, Stalin die Nerven und fluchte auf England und Frankreich, das sie keinen Widerstand haben leisten können.(6) Stalin hatte außerdem Angst vor diesem Krieg, General Shukow sagte später einmal aus, dass Stalin den Krieg irgendwie umgehen wollte, weil er ihn fürchtete(7).
Nach dem erfolgreichen Frankreichfeldzug Deutschlands musste Stalin damit rechnen, dass nun der Angriff auf die Sowjetunion unmittelbar bevorstand. Später sagte er zu Churchill, auf die Frage nach der Warnung vor einem deutschen Angriff, die Churchill im April 1941 an Stalin gesandt hatte:

****„Ich benötigte keine Warnung. Ich wusste, dass der Krieg kommen müsse, aber ich
****hoffte, noch rund sechs Monate Zeit zu gewinnen.“(8)

Es blieben Stalin nur noch die Optionen sich zu verteidigen oder dem deutschen Angriff mit einem Präventivschlag zuvorzukommen. Ein solcher Präventivschlag wurde denn auch von General Shukow vorgeschlagen, als er ihn jedoch Stalin unterbreiten wollte, wurde Stalin böse und sagte:

****„Wenn Sie jedoch an der Grenze die Deutschen reizen und Truppen ohne
****Erlaubnis vorschieben, dann ziehen Sie in Betracht, daß Köpfe fallen werden“(9)

Hitler hielt auch in seinen Planungen einen russischen Angriff für ausgeschlossen, da er keinen Sinn macht, am 29. Februar 1940 äußerte er: „Die Russen greifen in 100 Jahren nicht an.“(10)



(1) Joseph Stalin, Fragen des Leninismus, Berlin 1951, S.522 ff.
(2) Ebenda
(3) Ralf Reuth, Hitler Eine politische Biographie, München 2003, S. 309
(4) Lew Besymenski, Stalin und Hitler, Berlin 2003, S. 101
(5) Besymenski, Stalin und Hitler, S. 331
(6) Reuth, S. 481 f.
(7) Besymenski, Stalin und Hitler, S.371
(8) Winston Churchill, Der Zweite Weltkrieg, Bern München Wien 2000, S. 697
(9) Gerd Ueberschär, Lew Besymenski (Hrsg.), Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion, Darmstadt 1998, S. 122
(10) Gerd Ueberschär, Wolfram Wette (Hrsg.), Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion, Frankfurt am Main 1991, S. 131

Neutraler
05.03.2006, 00:37
Wieder mal ein Beitrag aus der Mottenkiste zusammengeschustert um überhaupt noch etwas vorbringen zu können, Genosse? Langsam wird er wirklich lächerlich: Katukov verweigert die Diskussion und flüchtet sich von einem zusammenengeschusterten Text zum Nächsten. Was kommst als nächstes? Richtig: Mallokent, unfähig, selbst in die Diskussion einzugreifen, kritisiert wieder die Quellen :))

Stalins Langzeitstrategie gegen den Westen ist nicht nur von Ernst Topitsch "Stalins Krieg" dokumentiert worden, sondern auch von mir anschaulich beschrieben worden:
http://www.politikarena.de/showpost.php?p=321816&postcount=11


Stalin erwartete seit den Zwanziger Jahren, eine Wiederholung des Interventionskrieges der kapitalistischen Mächte.
Und wohl auch die Weltrevolution durch den "Revolutionären Angriffskrieg", welchen er umfassend durch den Bau eines gigantischen Militärisch-Industriellen Komplexes und die Entwicklung eines starken Offensivarmee, die ideologisch gedrillt wurde, vorbereitete!


Für ihn trachtete die Bourgeoisie nach nichts weiterem als den ersten Arbeiter- und Bauernstaat der Welt zu vernichten, insbesondere nach der Machtübernahme des Faschismus in Deutschland, den Stalin für die extreme Herrschaft des Finanzkapitals hielt, wurde die Drohung eines Krieges für ihn ernst, in einer Rede auf dem XVII. Parteitag, vom 26. Januar 1934 führte er aus: „Und schließlich meinen die vierten, daß der Krieg gegen die Sowjetunion organisiert werden müsse. Sie wollen die Sowjetunion zerschlagen, ihr Territorium aufteilen und sich auf ihre Kosten bereichern. Es wäre falsch zu glauben, daß nur manche Militärkreise in Japan so denken. Es ist uns bekannt, daß man sich in den Kreisen der politischen Führer gewisser Staaten Europas mit ebensolchen Plänen trägt.“(1)
Im Gegensatz dazu wird oft vergessen, dass die zukünftige Aufgabe der während des Bürgerkrieges geschaffene Roten Armee nicht nur die Verteidigung der Sowjetunion, sondern die aktive Unterstützung sozialistischer Revolutionen im Ausland war. Dazu später etwas mehr.


Seine Pläne für die Weltrevolution erhielten durch diese Bedrohung ein neues Gesicht, er erwarte nun die Weltrevolution infolge dieses kommenden Krieges, auf seiner Rede führte er weiterhin aus:
„Man kann wohl kaum daran zweifeln, daß dieser Krieg der für die Bourgeoisie gefährlichste Krieg sein würde. […] Man kann wohl kaum daran zweifeln, daß ein zweiter Krieg gegen die Sowjetunion zu einer völligen Niederlage der Angreifer, zur Revolution in einer Reihe von Ländern in Europa und Asien und zur Zerschmetterung der Bourgeois- und Gutsbesitzerregierungen dieser Länder führen wird.“(2)
Und wie er diesen Zweiten Imperialstischen Krieg zu provozieren und zu führen gedachte habe ich bereits erläutert. Es ist völlig absurd zu glauben, dass er diese gigantische Offensivarmee für einen "Verteidigungskrieg" bereit stellte. Aber für Stalin und seine Ideologen war ja jeder Krieg gegen die Imperialisten und Kapitalisten ein "Verteidigungskrieg", wie ich bereits erläutert habe...


Seine Spekulation war also, dass er die Revolution infolge des imperialistischen Krieges gegen die Sowjetunion erwartet.
Irrtum: Er war nicht so naiv wie Lenin und sein Co-Diktator Bronstein, welche beide Marx Theorie glaubten, dass die Weltrevolutuion von den Proletariern getragen werden wird und das ohne (militärische) Hilfe der UdSSR. Stalin war anders: Er wollte im Falle eines "Zweiten Imperialistischen Krieges" die Initiative des "Revolutionären Angriffskrieges" ergreifen. Und damit es früher zu diesem "Zweiten Imperialistischen Krieges" kommen würde, schloss er den Pakt mit Hitler.


Da er den Krieg langfristig erwartete, hätte ein Angriff für ihn gar kein Sinn gehabt.
Warum sollte er den Makel des Angreifers auf sich nehmen?
Als Angreifer hätte er kaum
auf die Unterstützung der Arbeiter in den kapitalistischen Ländern hoffen können, von denen er die Revolution erwartete.
Man muss sich nur die Aufgaben der "Roten Arbeiter-und Bauernarmee" ansehen, um diese Fragen beantworten zu können!
Die Rote Armee als Instrument zur Durchsetzung der bolschewistischen Weltanschauung:
Die zukünftige Aufgabe der während des Bürgerkrieges geschaffene Roten Armee war nicht nur die Verteidigung der Sowjetunion, sondern die aktive Unterstützung sozialistischer Revolutionen im Ausland
Michail Tuchatschewski im Jahre 1921: "Eines steht fest: Wenn irgendwo eine sozialistische Revolution zur Herrschaft gelangt, dann hat sie das selbstverständliche Recht zu expandieren, dann wird sie danach streben, durch unmittelbare Einwirkungen auf alle Nachbarländer die ganze Welt zu umspannen.Ihr wichtigstes Werkzeug wird natürlich ihre militärische Macht sein. Wir sehen also, dass die sozialistische Revolution von ihrer Armee die Fähigkeit zur aktiven Angriffsoperation in die eigenen Grenzgebiete und, wenn der Gang der Ereignisse dazu zwingt, auch außerhalb derselben erfordert".
"Schließlich ist auch der Fall nicht ausgeschlossen, dass wir gezwungen sein werden, einen revolutionären Krieg mit dem Ziel der schnellsten Entfesselung der Revolution im Westen zu beginnen, und in diesem Falle wird unsere Strategie einen strengen angriffsmäßigen Charakter tragen müssen"
Aber auch in dem Falle, dass die Sowjetunion einen "revolutionären Angriffskrieg" führen würde, wäre dies im historisch-politischen Sinn immer ein Verteidigungs- und damit ein gerechter Krieg":
"Dagegen werden die Imperialisten immer und unter allen Umständen einen ungerechten Krieg führen", so die These des 6 Kongresses der Kommintern 1928:" Nicht wer militärisch zuerst angreift, führt einen ungerechten Krieg, sondern wer die Reaktion, die Konterrevolution, die Ausbeutung, den Imperialismus gegen die nationale oder proletarische Revolution vertritt".
Die wichtigste Aufgabe der Kommunistischen Partei der Kommunistischen Partei war nach Gusjew die Unterstützung der proletarischen Diktatur mit allen verfügbaren Kräften und die Beschleunigung der sozialistischen Revolution im Westen. Alles andere müsse dieser Aufgabe untergeordnet werden: "Was bedeutet die Beschleunigung der Revolution im Westen...? Uns interessiert hier die militärische Seite der Frage. Diese "Beschleunigung" kann sich konkret in zwei, drei Forme ausdrücken. Erstens darin, dass wir die in einem der westlichen Länder beginnende Revolution mit unserer bewaffneten Macht unterstützen werden; zweitens darin, dass irgendeine neue sozialistische Republik im Westen gezwungen sein wird, einen Krieg gegen die Imperialisten zu beginnen, und dass wir in diesen Krieg mit hineingezogen werden. Schließlich kann sich das darin ausdrücken, und dieser Fall ist genügend wahrscheinlich, dass wir zwecks Beschleunigung der Revolution im Westen gezwungen sein werden,eine Offensive zu beginnen.Das aber bedeutet, dass wir uns nicht lediglich mit der Verteidigung begnügen können, denn die Möglichkeit ist nicht ausgeschlossen, dass wir zum Vormarsch gezwungen sein werden. Mit einem Wort, es kann unserer Armee die Aufgabe entstehen, an Stelle des defensiven Bürgerkriegs einen revolutionären Angriffskrieg führen zu müssen, einen Krieg des sozialistischen Landes gegen die imperialistischen Staaten".

Fazit: Jeder Krieg, den die Sowjetunion führt ist ein Verteidigungskrieg und damit ein gerechter Krieg. Aufgabe der "Roten-Arbeiter-und-Bauernarmee" (RKKA)war, Angriffskrieg zu führen um einen Staat nach dem anderen unter das bolschewistische Joch zu spannen. Für die Sowjets ist ein Angriffskrieg immer ein "gerechter Krieg" weil er ein Krieg gegen die Kapitalisten ist!


Für Stalin stellte sich nicht die Frage eines Angriffs, sondern wie er den bevorstehenden deutschen Angriff standhalten sollte. Im April 1938 äußerte er besorgt: „Wenn wir uns bis zu einem großen Krieg doch noch vier, fünf Jahre halten könnten.“(3).
Das Zitat oben bestätigt nur das, was ich bereits behauptet habe:
In Stalins Kalkül wäre die Rote Armee 1942/43 ultimativ bereit für den "Revolutionären Angriffskrieg" gewesen und zwar in dem Maße, das diese Armee nicht mehr zu stoppen gewesen wäre. Durch die schnellen deutschen Siege im Westen wurde er gezwungen, dieses Kalkül aufzugeben und den Angriffstermin vorzuschieben. 1941 war dann das Jahr der Entscheidung!
Einen deutschen Angriff erwartete er erst nachdem ihm entsprechende Meldungen ab Dezember 1940 vorlegt wurden. Im Gegenzug dazu unternahm er nichts, was darauf hindeuten könnte, er fürchte sich vor einem drohenden Angriff. Wieso auch: Seine Armee war deutlich stärker als die deutsche Wehrmacht und konnte ihr, wenn die Offensive rechtzeitig gestartet wurde, größte Niederlagen bereiten.


Um Zeit zu gewinnen schloß Stalin mit Hitler im August 1939 den Nichtangriffspakt. 1940 äußerte Stalin:

„durch den Abschluß des Nichtangriffsvertrages mit Deutschland haben wir
bereits zwei Jahre für die Vorbereitung des entscheidenden, tödlichen Kampfes
gegen den Hitlerismus gewonnen.“(4)
Nicht nur, um Zeit zu gewinnen, sondern um den Zweiten Imperialistischen Krieg auszulösen. Siehe dazu die Erinnerungen von Chruschtschow vom 23.August 1939 und die Aufzeichungen vom 7.September 1939!


Stalin hatte außerdem Angst vor diesem Krieg, Shukow sagte später einmal aus, das
Stalin den Krieg irgendwie umgehen wollte, weil er ihn fürchtete (5).
Stalin klang während seiner Rede am 5.Mai 1941 sehr optimistisch. Besonders abfällig äußerte er sich über die Ausrüstung und Moral der deutschen Wehrmacht. Er stellte die Frage:
"Ist die deutsche Armee wirklich unbesiegbar?", worauf er selbst antwortete:

"Vom militärischen Standpunkt aus gibt es bei der deutschen Armee auch nichts Besonderes, weder bei den Panzern noch bei der Artillerie noch bei der Luftwaffe.

Ein bedeutender Teil der deutschen Armee verliert den Elan, den man zu Beginn des Krieges hatte.

Überdies tauchten in der deutschen Armee Prahlerei, Selbstzufriedenheit und Arroganz auf. Das militärische Denken kommt nicht voran, die militärische Technik bleibt nicht nur gegenüber unserer Technik zurück. Amerika beginnt, in Bezug auf die Luftstreitkräfte Deutschland zu überholen."

Genau diese Gedanken fand man in der propagandistischen Vorbereitung bei den Soldaten für diesen Krieg wieder.


Nach dem erfolgreichen Frankreichfeldzug Deutschlands musste Stalin damit rechnen,
dass nun der Angriff auf die Sowjetunion unmittelbar bevorstand.
Damit konnte er erst rechnen, nachdem ihm sein militärischer Geheimdienst die Akte Barbarossa im Dezember 1940 vorgelegt hatte. Sein Aufmarsch gegen Deutschland und seine Angriffspläne auf dieses Land begannen aber bereits 1939, als er den Franzosen und Engländer für ein Bündnis gegen Deutschland eine großes Heer mit ungeheurer Schlagkraft anbot. Das Bündnis kam nicht zustande, weil Polen nicht wollte, dass die UdSSR im Falle eines deutschen Angriffes auf polnischen Territorium vordrang, um zu "helfen" und weil Stalin für England und Frankreich nicht wie Russland 1914 die Kastanien aus dem Feuer holen wollte.
Den Deutschen fiel 1939/40 auf, dass die überstarken sowjetischen Truppen, die 1939 nach Polen marschierten, auch dort blieben und nach dem Finnlandfeldzug nochmals deutlich verstäkt wurden, so das im Sommer 1940 100 sowjetische Divisionen an der sowjetischen Westgrenze versammelt waren.


Später sagte er zu
Churchill, auf die Frage nach der Warnung vor einem deutschen Angriff, die Churchill im
April 1941 an Stalin gesandt hatte:

„Ich benötigte keine Warnung. Ich wusste, dass der Krieg kommen müsse, aber
ich hoffte, noch rund sechs Monate Zeit zu gewinnen.“ (3)
Weil Stalin Zeit für den Aufmarsch benötigt, arbeitete er zusammen mit Churchill daran, die prodeutsche jugoslawische Regierung, die gerade von Deutschland dazu gedrängt wurde, der Achse beizutreten, zu stürzen, um sie durch eine antideutsche Regierung abzulösen, die einen Krieg mit Deutschland provozieren sollte, um Deutschland auf dem Balkan zu binden und so Zeit für die UdSSR zu gewinnen:
Jugoslawiens Botschafter in Moskau, Milan Gavrilowik, wurde von Stalin gesagt: "Ich hoffe, dass ihre Armee die Deutschen für eine Zeit lang aufhalten kann. Sie besitzen Berge und Wälder, in denen Panzer unwirksam sind".
Auch dieses Kalkül ging nicht auf!


Es blieben Stalin nur noch die Optionen sich zu verteidigen oder dem deutschen Angriff mit einem Präventivschlag zuvorzukommen.
Stalins Aufmarsch war keineswegs ein reiner Präventviaufmarsch, der nur angesichts des deutschen Aufmarsches durchgeführt wurde. Das belegt alleine schon die Tatsache, dass der russische Aufmarsch bereits lange vor dem Deutschen Aufmarsch stattfand und die Russen immer eine drei, ja sogar eine vierfache Überlegenheit besaßen. Die Deutschen zogen jeweils nur nach. Stalin war 1939 der einzige der eine entsprechendes Gesamtkonzept für den Krieg besaß, während das englische/französische Gesamtkonzept durch sein Eingreifen unerwartet zerstört wurde. Für Deutschland hingegen war der Krieg eine einzige, aufwendige und letztendlich zum Scheitern verurteilte Improvisation.


Ein solcher Präventivschlag wurde denn
auch von General Shukow vorgeschlagen, als er ihn jedoch Stalin unterbreiten wollte,
wurde Stalin böse und sagte:

„Wenn Sie jedoch an der Grenze die Deutschen reizen und Truppen ohne
Erlaubnis vorschieben, dann ziehen Sie in Betracht, daß Köpfe fallen werden“(4)
Das haben wir bereits ein paar Seiten vorher besprochen. Weder war es ein reiner Präventivkriegsplan (ich schließe ja nicht aus, das er sich auch verteidigen wollte, ebensowenig wie ich nicht ausschließen, dass in Hitlers Gedanken die imperialistische Vorstellung vom "Lebensraum" und Rohstoffen eine Rolle, aber keine entscheidende, spielte!) noch wurde er abgeleht. Zur Erinnerung: Stalin genehmigte bereits am 5. Oktober 1940 einen Offensivplan gegen Deutschland. Schukow überarbeitete diesen Plan vom Jahr 1940 nur geringfügig. Ich bin bereits darauf eingegangen. Das der Plan durchgeführt werden sollte sieht man an den großen sowjetischen Truppenverschiebungen in die vorgesehenen Bereitstellungsräumen, die den Deutschen als Bedrohung erschienen.


Hitler hielt auch in seinen Planungen einen russischen Angriff für ausgeschlossen, da er keinen Sinn macht, am 29. Februar 1940 äußerte er: „Die Russen greifen in 100 Jahren nicht an.“(8)
Hier ist die Beachtung des Datums wichtig: Aus einem im Frühjahr 1940 geäußerten Zitat lassen sich wohl kaum die Aussagen Hitlers zum Zeitpunkt, als er sich die ersten Gedanken für einen Russlandfeldzug machte, widerlegen:
"Am nächsten Tag erbat ich eine kurze Besprechung beim Führer, in der Absicht, ihn selbst nach seinen Gründen für die bedrohliche Beurteilung der Lage Russland gegenüber zu fragen. Er sagte, zusammengefasst, dass er die Notwendigkeit einer Auseinandersetzung (zwischen den) ... extrem entgegengesetzten Weltanschauungen schon immer im Auge gehabt habe, dass er an ein Ausweichen nicht glaube und dass es dann schon besser sei, er nehme diese gewiss schwere Aufgabe auf sich, als sie seinem Nachfolger zu überlassen. Im übrigen glaube er Anzeichen zu haben, dass Russland sich auf einen Krieg gegen uns vorbereite, da es doch die Vereinbarungen betr. Baltikum und Bessarabien während unserer Bindung im Westen erheblich überschritten habe usw. Er wolle aber einstweilen ja nur Vorsichtsmaßregeln, um nicht überrascht zu werden und werde Entschlüsse nicht eher fassen, als bis er sein Misstrauen als gerechtfertigt erkenne." (Zit n. Keitel, Erinnerungen, S. 242 f. Zeitpunkt: während des Abtransports der ersten deutschen Einheiten aus Frankreich.)

Mark Mallokent
05.03.2006, 07:00
Diese Beiträge stammen zum größten Teil aus den Büchern von Walter Post "Unternehmen Barbarossa - Deutsche und sowjetische Angriffspläne 1940-41" und (aufgepasst!) Stefan Scheil - Die Eskalation des Zweiten Weltkrieges 1940-41".
Sie stammen teilweise dorther. Der größte Teil jedoch ist aus der von mir angegebenen Seite kopiert. Der Leser kann es leicht nachprüfen. Wohlgemerkt, es ist legitim, interessante Texte zu kopieren. Anstandshalber sollte man jedoch die Quellenangabe hinzufügen und nicht den Eindruck erwecken, man hätte sie selbst verfaßt.

Dauerleistung
05.03.2006, 10:03
Laut Wikipedia wurde der Hungerplan (http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Ukraine#Sowjetzeit_und_2._Weltkrieg ) bereits anfang der 30er Jahre umgesetzt:


Nach der Einrichtung von Kolchosen im Rahmen der Kollektivierung wurden diese dazu verpflichtet, einen bestimmten Prozentsatz ihrer Ernte an den Staat abzuführen. Die Quote lag in der Ukraine bei ca. 30 %. 1931 wurde die Steuerquote für Getreide auf rund 40 % erhöht. Im Jahr 1932 kam es zu Problemen, das Getreide einzuziehen. Die ukrainische Landbevölkerung widersetzte sich der Getreideabgabe und versuchte Teile der Ernte zu behalten, die sie hätte abgeben müssen. Das sowjetische System antwortete mit einer Verschärfung der Repressionen. In den Städten wurden Stoßbrigaden kommunistischer Aktivisten zusammengestellt. Dies fuhren dann in die landwirtschaftlichen Gebiete und führten dort Beschlagnahmungen durch. Die Lage wurde dabei immer chaotischer. Repressalien, angefangen von Verhören, Drohungen und Belagerungen von Bauernhöfen bis hin zu Verhaftungen mit oder ohne Verurteilung waren an der Tagesordnung. Am 7. August wurde das „Ährengesetz“ verabschiedet. Dieses sah für jede „Verschwendung sozialistischen Eigentums“ eine Strafe von 10 Jahren bis zur Todesstrafe vor. In den folgenden anderthalb Jahren wurden 125000 Menschen nach diesem Gesetz verurteilt. Darunter waren 5400 Todesurteile. Das Gesetz brachte aber auch keinen Erfolg. Am 22. Oktober wurde eine Sonderkommission in die Ukraine entsandt. Ihr Auftrag war es, den Widerstand zu brechen, wozu sie weitestgehende Vollmachten hatte. Es folgte nicht nur eine Verhaftungswelle, von der sowohl Bauern als auch örtliche Partei- und Verwaltungskräfte betroffen waren. Schwerer wogen die wirtschaftlichen Repressalien. Die Beschlagnahme aller Ladenartikel und das Unterbinden jeglichen Handels. Die Landbevölkerung wurde von der Versorgung abgeschnitten. Der nächste Schritt, der zum Völkermord führte, war die Anweisung, alle Getreidevorräte auf den Kolchosen zu beschlagnahmen. Die Beschlagnahmungen wurde mit großer Härte durchgeführt, Folter und Tötungen inbegriffen. Am 27. Dezember 1933 wurde ein Inlandspaß und für die Bewohner der großen Städte eine Meldepflicht eingeführt, um die Flucht der Landbewohner in die Städte zu stoppen. Am 22 Januar folgte ein Befehl von Stalin und Molotow an die Geheimpolizei GPU, die Landbewohner am Verlassen der Hungergebiete zu hindern. Mehrere Hunderttausend Menschen, die es in die Städte schafften, werden von dort wieder vertrieben. Tausende von Kindern wurden von ihren Eltern in die Städte geschafft und dort ausgesetzt in der Hoffnung, jemand werde sich ihrer annehmen. Zur Beseitigung der Kinder aus den Städten wurde daraufhin eine Sondereinheit gegründet. Diese sammelte die verhungernden Kinder auf der Straße ein. Sie wurden aus den Städten abtransportiert. Auf freiem Feld setzte man die Kinder anschließend zum Sterben aus. Zusammen mit dem Hunger brachen Seuchen in der geschwächten Bevölkerung aus. Im Frühjahr 1933 erreichte die Sterblichkeit ihren Höhepunkt. Während die Bauern verhungerten, exportierte die Sowjetunion 1933 1,8 Millionen Tonnen Getreide.

Die Weltöffentlichkeit reagierte kaum auf den Völkermord in der Sowjetunion. Es gab nur wenige Zeitungsberichte, diplomatische Reaktionen blieben aus. Die Sowjetunion selbst zensierte die wahrheitsgemäße Berichterstattung.

Die Zahl der Opfer läßt sich nur schwer bestimmen, da es während des Bestehens der Sowjetunion keine Untersuchung vor Ort geben konnte. Anhand der Zahlen der Volkszählung von 1937 und 1939 wird die Zahl der Toten auf 4 Millionen Ukrainer geschätzt. In anderen landwirtschaftlichen Gebieten der Sowjetunion starben demnach weitere 2 Millionen Menschen durch die künstlich verursachte Hungersnot.

Der Völkermord-Experte Gunnar Heinsohn schätzt die Zahl der Opfer auf 6-7 Millionen Ukrainer. Für ihn ist es die „schnellste gegen eine einzelne Volksgruppe gerichtete Massentötung des 20. Jahrhunderts und womöglich der Geschichte“. Als Motiv nimmt er die „Brechung der ukrainischen Unabhängigkeitsbewegung“ an.An folgendem hat sich bis heute nichts geändert:


Die Weltöffentlichkeit reagierte kaum auf den Völkermord in der Sowjetunion.Es sind halt zu viele Linke in den Redaktionsstuben - ehem. Kommunisten, die sich nicht geirrt haben wollen.

Neutraler
05.03.2006, 13:12
Sie stammen teilweise dorther. Der größte Teil jedoch ist aus der von mir angegebenen Seite kopiert. Der Leser kann es leicht nachprüfen. Wohlgemerkt, es ist legitim, interessante Texte zu kopieren. Anstandshalber sollte man jedoch die Quellenangabe hinzufügen und nicht den Eindruck erwecken, man hätte sie selbst verfaßt.
Scheil hat das, was er in den Foren geschrieben hat, zum größten Teil in seine Bücher übernommen. Seine Argumentation ist fast identisch aufgebaut. Der einzige Unterschied ist, das ständig Quellenangaben in seinem Buch auftauchen, die ich aber nicht übernommen habe.

Fritz Fullriede
05.03.2006, 15:51
Wer seine Bürger tatsächlich verhungern lies:
http://www.jf-archiv.de/archiv06/200608021762.htm

Praetorianer
06.03.2006, 13:26
Die UdSSR ist erst nach dem Deutschen Überfall in Polen einmarschiert. Die UdSSR hat sich das zurückgeholt, was das Russische Reich damals besaß.


Und dabei 1,5 Mio Polen deportiert und 25 000 Polen direkt an die Wand gestellt, um die polnische Intelligenz auszurotten.


Der Hitler-Stalin-Pakt wurde von Seitens Hitler gebrochen, Stalin hat den Vertrag 100%ig eingehalten.


Berufsrisiko unter Politgangstern, deine Bemerkungen tun aber nichts zur Sache. Auch wenn die UDSSR sich gegenüber Deutschland vertragsgemäß verhalten hat, verdeutlicht alleine dieser verbrecherische Pakt, dass die Politik der UDSSR auf Expansion und die Unterjochung anderer Völker ausgerichtet war.

Katukov
14.03.2006, 20:11
Deutschland raubte in der Sowjetunion (einschließlich dem was die Wehrmacht verbrauchte) von 1941-1943 4.372.339 Tonnen Getreide, 495 643 Tonnen Fleisch, 723 450 Tonnen Speiseöle und Fette und 1.895.775 Tonnen Kartoffeln. Umgerechnet nach Nährwert waren das 106.268.262 Getreideeinheiten. Ein Mensch braucht um zu überleben 2,5 Getreideeinheiten pro Jahr. Also wurde rein rechnerisch 21,2 Millionen Menschen die Ernährungsgrundlage entzogen.

Quelle: Götz Aly, Hitlers Volksstaat, Frankfurt am Main 2005, S. 203 ff.

Neutraler
26.03.2006, 21:01
Deutschland raubte in der Sowjetunion (einschließlich dem was die Wehrmacht verbrauchte) von 1941-1943 4.372.339 Tonnen Getreide, 495 643 Tonnen Fleisch, 723 450 Tonnen Speiseöle und Fette und 1.895.775 Tonnen Kartoffeln. Umgerechnet nach Nährwert waren das 106.268.262 Getreideeinheiten. Ein Mensch braucht um zu überleben 2,5 Getreideeinheiten pro Jahr. Also wurde rein rechnerisch 21,2 Millionen Menschen die Ernährungsgrundlage entzogen.

Quelle: Götz Aly, Hitlers Volksstaat, Frankfurt am Main 2005, S. 203 ff.
Katukov hat sich ein neues Buch gekauft. Dabei hätte er bei seinen alten Quellen wohl das gleiche gefunden. Wie dem auch sei, er lässt wichtige Aspekte einfach weg. Nicht nur, dass er sich weiterhin weigerte, Stellung zu meiner Gegenargumentation (Betreff "Hungerplan") zu nehmen, er unterlässt es auch, eindeutig belegte Fakten, wie z.B., dass man plante, nur die Menge an Getreide in der UdSSR einzuziehen, die dieses Land in Friedenszeiten exportierte, d.h seiner Bevölkerung nichts wegzunehmen, was diese nicht brauchte. Der wichtigste Fakt in diesem Fall ist die "Verbrannte Erde":
Stalins Befehle zur "Verbrannten Erde" (Juli 1941) und der Ergänzungsbefehl "Fackelmänner" (November 1941) bewirkten durch systematische Zerstörung von Lebensmittel, Geräten aller Art und Gebäuden (allgemein der Infrastruktur des "bedrohten" Landes), dass der verbliebenen Bevölkerung die Lebensgrundlage entzogen wurde. Schon die sogenannte Wehrmachtsaustellung unterschlug diesen wichtigen Fakt und musste scheitern:

Katalog S. 287-306 Ernährungskrieg

Um die Versorgung der Wehrmacht und der „Volksgemeinschaft“ in Deutschland während des Krieges sicherzustellen, sollten die besetzten Gebiete der Sowjetunion radikal geplündert werden. Daß damit Millionen von Menschen dem Hungertod ausgesetzt sein würden, war den Verantwortlichen durchaus bewußt.
.... Die Wehrmacht nutzte ihre Befugnisse wiederholt dazu, ohne Rücksicht auf die zivile Bevölkerung und den Erhalt der regionalen Wirtschaft zu requirieren. ... Drei Beispiele ... dokumentieren die Beteiligung der Wehrmacht an der deutschen Hungerpolitik.
Die einseitig ausgewählten Dokumente stehen im Gegensatz zu Bemühungen, die Fronttruppe und die Zivilbevölkerung einigermaßen zu versorgen, auch durch Lebensmitteltransporte aus dem Reich. Die Aussteller verschweigen, daß die vorgesehenen Rationen vielfach wegen Vernichtung der Lebensmittelvorräte und Zerstörung des Transportsystems durch die sowjetische Strategie der „Verbrannten Erde“ beim Rückzug nicht ausgegeben werden konnten. Die Getreideernte in den besetzten Gebieten betrug 1941/42 nur noch 53,5 Prozent der Vorkriegsernte. Davon requirierte die Wehrmacht 15,4 Prozent für deutsche Zwecke bzw. die Ernährung der besetzten sowjetischen Großstädte.

Die vom amerikanischen Historiker Dallin bereits 1956 dokumentierte deutsche Wiederaufbaupolitik mit deutscher Wirtschaftshilfe für die besetzten Ostgebiete wird verschwiegen. S.a. Kat. S. 386

Quelle: Dallin, Deutsche Herrschaft, S. 378 ff.; Post, Verleumdete Armee, S. 163 ff.; Post, DMZ, S. 18 f.; Schmick, Alter Wein, S. 89-95; Scheil, Legenden, S. 73-82; Chiari, Alltag.

Katalog S. 308-327 Leningrad Ernährungskrieg

Die ... Einschließung der Stadt Leningrad ... war nicht nur eine militärische Belagerung, sondern diente zugleich dem Ziel, eine ganze Stadtbevölkerung vorsätzlich und systematisch verhungern zu lassen.
Die Belagerung von Leningrad, die Einschließung, das Abschneiden von der Zufuhr von Nahrungsmitteln, um damit ohne Kampf und eigene Verluste die Übergabe zu erzwingen, sind als reiner Akt der Kriegführung vom Kriegsvölkerrecht gedeckt.

Es lag in der Verantwortung der sowjetischen Führung vor Ort, dem Kriegskommissar Shdanov, bei zu großen Leiden der Bevölkerung, eine Übergabe anzubieten. Die Entscheidung der politischen Führung auf deutscher Seite (Hitler) allerdings, eine eventuell angebotene Kapitulation zurückzuweisen, war rechtswidrig und inhuman.

Quellen: Stachow, Fiasko; Friedrich, Gesetz, S. 384; Schmick, Alter Wein, S. 153-166; Scheil, Legenden, S. 100-103.

Katalog S. 328-346 Charkow Ernährungskrieg

Die 6. Armee praktizierte in Charkow die systematische Ausplünderung der 430.000 Einwohner zählenden ukrainischen Stadt. ... zeigten der Oberbefehlshaber ... sowie der erste Stadtkommandant ... kein Interesse am Schicksal der Zivilisten.
Die Hungersnot in Charkow im Winter 1941/42 und teilweise später war von der Wehrmacht weder geplant, willkürlich ausgelöst oder gar begrüßt worden. Im Gegenteil, eine Hungersnot erschwerte die Situation der deutschen Heereseinheiten erheblich und konnte daher nicht in ihrem Interesse liegen. Die Truppe versuchte alles, was in ihrer Macht stand, das Schicksal der Bevölkerung zu mildern.

Quellen: Hammel, Rückwärtige Gebiete, in: Poeppel, S. 206-208; Scheil, Legenden, S. 104-106. S. a. Katalog S. 179-185; S. 287-306

Katalog S. 347-359 Krim Ernährungskrieg

Die genaue Anzahl der Hungertoten im Winter 1941/42 ist nicht bekannt. ... Hunger und Elend der einheimischen Bevölkerung gehörten zu den ... einkalkulierten „Härten“.
Es liegen keinerlei Beweise für eine planmäßige Hungerpolitik der Wehrmacht auf der Krim vor.

Quellen: Bericht des Oberquartiermeisters vom 14.12.1941 (Katalog S. 354); Post, Verleumdete Armee, S. 163-175..

http://www.swg-hamburg.de/Geschichtspolitik/Verbrechen_der_Wehrmacht/verbrechen_der_wehrmacht.html

Da bisher nichts mehr an Argumentation (falls es jemals eine gegeben hat) von Katukov kam, sehe ich auch die Legende vom Hungerplan als erledigt an!

WladimirLenin
27.03.2006, 06:21
Lieber Katukov

Mach dir nichts draus, dass Neutraler solch einen Stuss von sich gibt. Leute wie er haben eh keine Ahnung von Geschichte. Russische Akten beweisen eindeutig, dass es keinen Präventivkrieg seitens Deutschland gab.

Deutsche Universitäten (die Weltweite Anerkennung genießen) haben bei ihren Forschungen das Gegenteil bewiesen:
http://wwwstud.uni-leipzig.de/~soz96jtv/historikerstreit.htm

Auch US-Amerikanische Quellen besagen ganz klar, Hitler hat die UdSSR überfallen.
http://www.germannotes.com/hist_ww2_barbarossa.shtml

Neutraler
29.03.2006, 19:23
Mach dir nichts draus, dass Neutraler solch einen Stuss von sich gibt.
Von dir ist man ja mittlerweile nichts anderes mehr gewöhnt :))


Leute wie er haben eh keine Ahnung von Geschichte.
Aber du nimmst dir das Recht zu behaupten, du hättest in irgendeiner Art und Weise eine "Ahnung von Geschichte"? Möglicherweise hast du eine "Ahnung", aber wirkliches Wissen und Faktenkenntnis fehlt dir wie jeder ganz einfach nachlesen kann.


Russische Akten beweisen eindeutig, dass es keinen Präventivkrieg seitens Deutschland gab.
Sie beweisen das Gegenteil:
Die militärische Bedrohung durch die UdSSR fand ihren Eingang in zahlreichen Äußerungen Hitlers und schließlich gar in die Berichte sowjetischer Agenten aus der deutschen Führungsspitze:
„Hitler ist der Initiator des Angriffsplanes auf die Sowjetunion. Er meint, dass ein Präventivkrieg gegen die UdSSR nötig sei, um nicht in eine Falle des stärkeren Feindes zu geraten.“ [Zit. n. Ueberschär, Angriff, S. 204]
So berichtete der sowjetischen Agent mit dem Decknamen „Doyen“ am 14. April 1941 nach Moskau

Oder was schreibt denn Schukow am 15.Mai 1941:
„Wenn man in Betracht zieht, dass Deutschland sein Heer mit eingerichteten Rückwärtigen Diensten mobil gemacht hält, so kann es uns beim Aufmarsch zuvorkommen und einen Überraschungsschlag führen. Um dies zu verhindern und die deutsche Armee zu zerschlagen, erachte ich es für notwendig, dem deutschen Kommando unter keinen Umständen die Initiative zu überlassen, dem Gegner beim Aufmarsch zuvorzukommen und das deutsche Herr dann anzugreifen, wenn es sich im Aufmarschstadium befindet, noch keine Front aufbauen und das Gefecht der verbundenen Waffen noch nicht organisieren kann“.
(Zitat aus dem „Schukowplan“)
Jeder aufmerksame Leser muss bemerkt haben, dass, wenn der sowjetische Generalstab befürchtete, die Deutschen könnten der Roten Armee "zuvorkommen", dann musste auf der russischen Seite bereits etwas begonnen haben, dem die Deutschen überhaupt erst zuvorkommen vermochten!
Deshalb soll der russische Aufmarsch jetzt beschleunigt und baldmöglichst angegriffen werden.


Deutsche Universitäten (die Weltweite Anerkennung genießen) haben bei ihren Forschungen das Gegenteil bewiesen:
http://wwwstud.uni-leipzig.de/~soz9...rikerstreit.htm
Zum ersten: Die offizielle Seite der Uni-Leipzig:
http://www.uni-leipzig.de/
Nun zu deiner eindeutig von irgendwelchen linken Studenten betriebenen Seite: Überschriften wie "2.2.1 Wurde die Bourgeoisie „ausgerottet“?"
"2.2.2 Wurden die Kulaken „ausgerottet“?" oder "2.2.3 Die Hungersnot" sind geradezu ein guter Beweis dafür, dass diese linken Vögel die von der Sowjetführung angezettelten Ermordung von ca. 14.5 Millionen Ukrainer und sogenannter Kulaken ("reiche", zaristische Bauern) Anfang der 30er Jahre (Siehe dazu: Robert Conquest, Ernte des Todes ) Anfang der 30er Jahre in irgendeiner Weise verharmlosen oder gar leugnen!


Auch US-Amerikanische Quellen besagen ganz klar, Hitler hat die UdSSR überfallen.
http://www.germannotes.com/hist_ww2_barbarossa.shtml
Diese US-Seite beinhaltet lediglich einen eher durchschnittlichen Standarttext zur Vorgeschichte des deutsch-sowjetischen Krieges, bei dem viele Sachverhalte gar nicht berücksichtigt werden. Das sind aber keine US-Amerikanischen Quellen um Sinne von Dokumenten. Genau genommen nennt der Text nichteinmal irgendwelche Quellen.
Was "WladimirLenin" offenbar nicht versteht, ist, das es kein Mensch gibt, der ernsthaft behauptet, dass der Russlandfeldzug nicht stattgefunden hat. Indem er schreibt, dass "Auch US-Amerikanische Quellen besagen ganz klar, Hitler hat die UdSSR überfallen" suggeriert unser Hobbykommunist aber genau dies.

SLOPPY
29.03.2006, 23:41
Schon in der sogenannten "Wehrmachtssaustellung" ist dies behauptet worden. Letztendlich hat es sich als lächerlicher Diffamierungsversuch der Wehrmacht erwiesen:

Der angebliche Hungerplan
Unmittelbar vor Kriegsbeginn im Juni 1941 legte seine Abteilung (die des Generals Georg Thomas, d. Verf.) auf der Grundlage der zentralen Wirtschaftsplanung die internen Richtlinien für die zukünftige Kriegswirtschaft im Osten fest. Damit signalisierte das Oberkommando der Wehrmacht seine Bereitschaft, den Hungertod von „zig Millionen“ sowjetischer Zivilisten in Kauf zu nehmen. [Zit.n. HIS, Katalog, S. 64]

Das ist eine bemerkenswerte Behauptung. Sie spricht vom kalkulierten Tod von Millionen Menschen. Träfe sie zu und wäre dieser Tod willkürlich durch eigene Entscheidungen der Wehrmacht herbeigeführt worden, würde dies in der Sprache des Nürnberger Prozesses nahe legen, dass das Oberkommando der Wehrmacht als verbrecherische Organisation einzustufen wäre. In Nürnberg ist das bekanntlich nicht geschehen, obwohl die in der Ausstellung zitierten Texte dem Gericht bekannt waren, auch das Protokoll mit den „zig Millionen“. Hermann Göring, dem Verantwortlichen für die wirtschaftlichen Pläne in den besetzten sowjetischen Gebieten, wurde das Protokoll von der Anklage vorgehalten. Er qualifizierte es als „Unsinn aus Referentenbesprechungen“ ab, worin ihm das Gericht offenbar gefolgt ist, denn Göring wurde nicht wegen einer etwa geplanten Ermordung der russischen Zivilbevölkerung verurteilt, sondern wegen einer geplanten „Ausplünderung“ Russlands [Vgl. IMT, Bd. I, S. 317]

Das Protokoll der sogenannten „Sitzung der Staatssekretäre“:
Es handelt sich bei diesem Dokument, das angeblich die Absicht der „deutschen Führung“ wiedergeben soll, lediglich um einen Zettel, der im Rahmen eines Treffens nicht genannter „Staatssekretäre“ entstanden sein soll. Nun enthält auch dieses Papier offenkundigen Unsinn. Weder Gerlach noch sonst jemand aus dem Umfeld der Ausstellung scheint sich die Frage zu stellen, ob zur Ernährung von zusätzlich drei Millionen deutscher Soldaten aus den Vorräten einer Bevölkerung von 170 Millionen zwangsläufig (!) Millionen Menschen verhungern müssten(!), wie dort behauptet wird. Sie müssten natürlich nicht, dieses Zahlenverhältnis ergibt keinen Sinn. Es bleibt ein Geheimnis, warum dies 1941 irgendjemand behauptet zu haben schein.

Fall Barbarossa, Nr.112; in dem Dokument 2718-PS, IMT Bd. XXXI, S. 84 heißt es:
„Hierbei werden zweifellos zig Millionen Menschen verhungern, wenn von uns das Notwendige aus dem Land herausgeholt wird.“ Dieser Satz widerspricht dem Geist der hier zitierten Dokumente, in denen zwar von einer Einschränkung des Verbrauches, nicht aber von einem Verhungernlassen der Bevölkerung die Rede ist. Im Gegenteil, es sollten alle Anstrengungen auf die Aufrechterhaltung der landwirtschaftlichen Erzeugung gerichtet werden, wenn auch nicht aus Altrussismus. Möglicherweise ist das Dokument 2718-PS eine Fälschung.

Ökonomische Rahmendaten
Zwischen dem Angriff auf die UdSSR im Sommer 1941 und dem Ende des Jahres 1943 wurden aus den besetzten Ostgebieten 6.32 Millionen Tonnen Getreide an das Deutsche Reich und die Wehrmacht geliefert.[Vgl. Krausnick, Truppe, S.389] Danach wurden weitere Lieferungen wegen der immer stärkeren Partisanentätigkeit praktisch unmöglich.[Vgl. Krausnick, Truppe, S. 389] Das macht im Schnitt etwa 2.5 Millionen Tonnen geliefertes Getreide pro Jahr und es war damit pro Jahr das zweieinhalbfache der sowjetischen Lieferungen nach Deutschland in der unmittelbaren Vorkriegszeit. Zwischen Januar 1940 und dem Angriff 1941 waren insgesamt 1.5 Millionen Tonnen Getreide geliefert worden, also ca. 1 Million Tonnen jährlich. In einem deutsch-sowjetischen Abkommen hatte sich die UdSSR jährlich bereits dazu verpflichtet, diese Lieferung auf 2 Millionen jährlich zu steigern[Vgl. Gerlach, Morde, S.62] Tatsächlich überschritten die zwischen 1941 und 1943 gelieferten 2.5 Millionen Tonnen Getreide pro Jahr deshalb die freiwillig bereits zugesagte Exportquote der UdSSR also nur um 25%, waren zugleich aber weit weniger als die Exportrate der UdSSR in der Vorkriegszeit, die zeitweise bis zu 5.2 Millionen Tonnen betragen hatte.[Vgl. Bullock, Parallele Leben, S. 369]
Bei diesen Millionen Tonnen Getreideexporte kam die UdSSR aber immer noch keineswegs in Lieferschwierigkeiten, da die sowjetische Gesamtproduktion nach damaligen Veröffentlichungen bei mindestens 90 Millionen Tonnen lag. [Im Jahr 1931 waren es 97.8 Millionen Tonnen gewesen. Vgl. Remmele, Sowjetunion, S.74] Im Jahr 1937 waren sogar 120.3 Millionen Tonnen geerntet worden, wie man in Berlin aufmerksam vermerkt hatte. Angesichts dieser Zahlen ging man in der deutschen Hauptstadt davon aus, dass der russische Staat neben den exportierten Mengen jährlich weitere 5-7 Millionen Tonnen, also 3.5 bis 5.3 Millionen Tonnen Getreide für Notzeiten beiseite legen konnte. Insgesamt wären nach diesen Zahlen, die den Planungen in Berlin zugrunde lagen, also aus Export und Vorratshaltung maximal bis zu 9.3 Millionen Tonnen Getreide aus der sowjetischen Produktion für Deutschland abzuzweigen gewesen, ohne das dem russischen Verbraucher auch nur ein Pfund der Ernte zur Verwendung für seine Mahlzeiten Verlorenzugehen brauchte.
Der Reichsnährstand, so zitiert etwas Christian Gerlach selbst, „schätzt den Zuschussbedarf Deutschlands und der von Deutschland beherrschten Gebiete auf 5 Mill. t.[Zit.n. Gerlach, Morde, S.67] In der „Grünen Mappe“ wurden dann etwa 4.5 Millionen Tonnen Getreide als Ziel genannt, also etwa so viel, wie die UdSSR in Friedenszeiten maximale exportiert hatte.(NGB Dok. NG-1409] Als Backe zwei Tage nach Beginn des „Unternehmens Barbarossa“ seine Vorstellungen präzisierte, da sprach er von einem Ausgleich für den Ausfall eben des zugesagten russischen Exports plus ca. 600.000 Tonnen Getreide für Deutschland. Insgesamt seien aus der russischen Produktion 2.5 Millionen Tonnen Getreide für Deutschland abzuzweigen.

Es ist angesichts dieser Zahlen haltlos, von einem Hungerplan mit dem Ziel von dreißig Millionen Toten zu reden. Was die deutschen ökonomischen Planungen nach einem Sieg und der Besetzung des ganzen europäischen Teils der UdSSR erreichen wollten, konnte von den besetzten Gebieten geliefert werden, ohne das dabei jemand verhungern musste. Als die Zahl von 4.5 Millionen Tonnen in die „Grüne Mappe“ geschrieben wurde, hat deshalb niemand dadurch sein Einverständnis zu einem Massensterben durch Hunger gegeben, sondern nur eine erreichbare Zielmenge festgelegt, die von den wahrscheinlich bald eroberten Gebieten aller Voraussicht nach geliefert werden konnte.

Schon die Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht" versuchte so eine Anschuldigung gegen die Wehrmacht zu kreieren, die nicht einmal die Nürnberger Richter zu behaupten wagten. Begründet wird dies zunächst mit Textauszügen aus zwei Dokumenten: einmal aus dem Protokoll einer Staatssekretärssitzung vom 21.Mai 1941 und dann einem sehr langen Auszug aus den "wirtschaftspolitischen Richtlinien der Gruppe Landwirtschaft" vom 23.Mai 1941. Diese Texte haben zwei wesentliche Eigenschaften gemeinsam: Erstens sind ihre Autoren unbekannt, und zweitens fanden sie beide keinen Eingang bei der Formulierung der im Juni 1941 tatsächlich erlassenen Richtlinien für die Führung der Wirtschaft.
Gerlach schreibt dies selbst, leider nur in den Fußnoten, nachdem er oben festgestellt hat, die Bedeutung des Dokuments lasse sich "kaum überschätzen":
"Das Papier ist nicht identisch mit der "Grünen Mappe" und war, soweit ich sehe, auch in keiner ihrer Fassungen enthalten."[Zit.n. Gerlach, Morde, S.48]
Anders als der Ausstellungstext suggeriert, handelt es sich bei dem langen Zitat eben nicht um die Richtlinien der Wehrmachtsführung, sondern um die Ideen eines Unbekannten, die zudem noch völligen Unsinn enthalten:
"Wenn theoretisch der Verbrauch an Getreide und Kartoffeln(in Getreidewerten) von 250 auf 220 Kilogramm pro Kopf gesenkt werde, ergäben sich nach Rechnung des Stabsamts des Reichsbauernführers 8.7 Millionen Tonnen Überschüsse."
Bei 30 Kilogramm Einsparung pro Kopf hätte die Bevölkerung der UdSSR 289 Millionen Menschen betragen müssen, um auf die berechnete Menge kommen zu können. Gezählt worden waren selbst in den optimistischen Zählungen von 1939 aber nur 170 Millionen. Christian Gerlach rechnet dies ebenso wenig nach wie sein Zeuge. Es ist nicht leicht einzuschätzen, warum dieser Text produziert worden ist, ob er vielleicht nur eine Vorlage darstellt, die sich nach weiteren Recherchen als überholt herausgestellt hat. In jedem Fall ist es ein merkwürdiger Vorgang, den sachlich unrichtigen und in sich widersprüchlichen Text eines Unbekannten, der zudem noch aus nachvollziehbaren Gründen niemals Teil der offiziell erlassenen Richtlinien wurde, als Beweis für ein geplantes Verbrecher einer Institution wie der Wehrmacht heranzuziehen.


Auch Peter Longerich, der als wissenschaftlicher Beirat der Ausstellung für den Komplex "Völkermord" genannt wird, zitiert diese Stelle in seiner "Gesamtdarstellung der nationalsozialistischen Judenverfolgung", in der er auch auf den Ernährungskrieg eingeht. [Vgl.Longerich, Vernichtung, S. 298.]
Longerich beginnt dies mit dem Verweis auf die Aussage des Höheren SS-und Polizeiführers Bach-Zelewski vor dem Nürnberger Tribunal. Danach hätte Heinrich Himmler im Januar 1941 auf der Wewelsburg davon gesprochen, die russische Bevölkerung sei um 30 Millionen Menschen zu vermindern. Das sei einer der Zwecke des Krieges gegen die UdSSR. Nun ist seit dem Fund des Dienstkalenders von Heinrich Himmler bekannt, dass dieses Treffen auf der Wewelsburg im Januar 1941 nicht stattgefunden hat. Bach-Zelewski, der höchstpersönlich für Massenmorde während des deutsch-russischen Krieges verantwortlich war, hat es augenscheinlich aus dem einfachen Zweck erfunden, um mit Himmler einen Toten zu belasten und dies auf eine Weise, bei der es keine anderen Zeugen geben konnte. Auf diese Weise konnte seiner Darstellung nicht widersprochen werden. Es gelang ihm auch, mit solchen und anderen Aussagen während des Nürnberger Prozesses unbehelligt zu bleiben. Lediglich einigen Angeklagten platzte der Kragen, darunter Hermann Göring, der ihn als "Schwein, Stinktier, als den blutigsten Mörder in der ganzen verdammten Aufführung" beschimpfte, womit er, wie Richard Breitman meint, "der Wahrheit nahe kam, jedenfalls im letzten Punkt."[Zit.n. Breitman, Staatsgeheimnisse, S.308] Die Alliierten brauchten diese Art "Kronzeuge" zur schnellen Abwicklung des Prozesses und Bach-Zelewski war auch deswegen so praktisch, weil er neben Himmler vorwiegend die Wehrmacht belastete.

Hervorragender Beitrag, selten in einem Forum was besseres gelesen, Danke !

SLOPPY
29.03.2006, 23:52
Und dabei 1,5 Mio Polen deportiert und 25 000 Polen direkt an die Wand gestellt, um die polnische Intelligenz auszurotten.
Berufsrisiko unter Politgangstern, deine Bemerkungen tun aber nichts zur Sache. Auch wenn die UDSSR sich gegenüber Deutschland vertragsgemäß verhalten hat, verdeutlicht alleine dieser verbrecherische Pakt, dass die Politik der UDSSR auf Expansion und die Unterjochung anderer Völker ausgerichtet war.
So isses,

Leider gibt es heute wieder, vor allem in der ehemaligen SBZ, die von den Russen gnadenlos geplündert wurde, verblendete Menschen wie auch der in diesem Forum schreibende "NITUP", die diese Tatsachen bewusst verleugnen und die Sowjetunion in den höchsten Tönen loben, dabei das verbrecherische Regime der Kommunisten lobpreisen.

WladimirLenin
30.03.2006, 01:40
Nur mal kurz, weil es 2:39 ist:

Man kriegt nur Webspace von der Uni, wenn man auch was mit der Uni zu tun hat. (Projekt, Student, etc.)

Biskra
30.03.2006, 02:32
(2) Christian Gerlach, Kalkulierte Morde, Hamburger Edition, Hamburg 2000, S.46 ff.
(3) Ebenda


Es empfhielt sich eher mal ein Blick hier reinzuwerfen:

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/type=rezbuecher&id=5647&verlage=27

Neutraler
08.04.2006, 10:53
Dies geschieht in sechs Großkapiteln zur Vorbereitung des Angriffs, Radikalisierung der Besatzungspolitik, Ausbeutungspolitik, zum Massensterben der Kriegsgefangenen, zur Partisanenbekämpfung und der Beteiligung der Wehrmacht am Judenmord
Das ist offentsichtlich nur eine Widerholung der Halbwahrheiten der sogenannten Wehrmachtsaustellung:
http://www.swg-hamburg.de/Geschichtspolitik/Verbrechen_der_Wehrmacht/verbrechen_der_wehrmacht.html