PDA

Vollständige Version anzeigen : Verdun-Blutpumpe der Westfront



Waldgänger
19.02.2006, 15:43
Verdun-Blutpumpe der Westfront


Am 21.Februar jährt sich zum 90. Male der Beginn der Schlacht um Verdun.
Zum Andenken an die Heldentaten und großen Opfer auf beiden Seiten habe ich diesen Themenstrang eröffnet.

Trommelfeuer

Am Morgen des 21.Februar 1916 begann bei der französischen Festung Verdun das Unternehmen "Waldfest": 15.000 deutsche Artilleriegeschütze deckten den etwa 15 Kilometer langen französischen Frontabschnitt an der Maas mit einem Trommelfeuer ein.Noch am selben Tag überrannten deutsche Infanterieeinheiten die ersten Grabenstellungen des Gegners.Am 25.Februar nahmen sie das Fort Douamont ein.Doch bereits zwei Tage nach diesen Anfangserfolgen kam der deutsche Angriff,vor allem wegen Nachschubproblemen, ins Stocken.Insgesamt waren die Deutschen mit ihrer Offensive nur etwa acht Kilometer vorgedrungen.

Stellungskrieg

Wenige Tage nach dem deutschen Angriff verstärkte die französische Führung ihre Truppen massiv.Erbittert kämpften die gegnerischen Armeen um jeden Hügel und jede Bodensenke.Es war nicht vornehmlichstes Ziel Verdun einzunehmen.
Das war auch fast unmöglich.Die Absicht des deutschen Generalstabschefs Erich von Falkenhayn war es vielmehr, die französische Armee dort in einem monatelangen Dauergefecht festzuhalten und aufzureiben.

In der Hölle

Wochenlang lagen sich die gegnerischen Einheiten in Schützengräben gegenüber, die oft nur 70 Meter voneinander entfernt waren.Stacheldrahtsperren überzogen das Niemandsland zwischen ihnen.Die Soldaten hausten in notdürftig befestigten Erdlöchern und Unterständen.Den eingegrabenen Truppen war nur schwer beizukommen und wer ins Freie Flüchtete, wurde mit Maschinengewehrsalven niedergemäht.Es war eine furchtbare Metzelei und so sprach man bald von der "Hölle von Verdun."Das massive Artilleriefeuer verwandelte die Gegend auf beiden Seiten der Front in eine Kraterlandschaft.Obendrein wurde das Gefechtsfeld durch schwere Regenfälle zu einer Schlammwüste.Rund 340.000 deutsche und etwa 360.000 französische Soldaten wurden in diesem Inferno getötet.

Alles umsonst

Ende Oktober gingen die Franzosen in die Offensive und eroberten das gesamte verlorene Terrain zurück.Am 16.Dezember standen die Truppen beider Seiten wieder dort, wo fast zehn Monate zuvor der Kampf begonnen hatte.Die Schlacht um Verdun war damit beendet und das Ziel Falkenhayns den Krieg durch einen Erfolg an der Westfront entscheidende Wende zugunsten der Deutschen zu geben, war gescheitert.

"Wir grüßen die Toten, deren Geist mahnend und fragend vor unserem Gewissen steht.Nein, ihr sollt nicht umsonst gefallen sein! Deutschland, wir grüßen dich!"
-Friedrich Georg Jünger-



(Quelle: "Ereignisse die Deutschland veränderten"/Auf Leben und Tod/S.306-307)

Würfelqualle
19.02.2006, 16:04
Ich gedenke auch all der Toten, auf beiden Seiten. Ein anschauliches Machwerk dazu, ist der Film " Im Westen nichts Neues ", aus dem Jahr 1979.


Gruss von der Würfelqualle

Hagen von Tronje
19.02.2006, 16:06
Sehr gutes Thema, Stahlhelm. Selbstverständlich gedenke ich den Kämpfern, die ihr junges Leben für Deutschland geopfert haben.

Waldgänger
19.02.2006, 16:51
Ich gedenke auch all der Toten, auf beiden Seiten. Ein anschauliches Machwerk dazu, ist der Film " Im Westen nichts Neues ", aus dem Jahr 1979.


Gruss von der Würfelqualle

Ich würde als Gegenzug eher das Buch "In Stahlgewittern" von E.Jünger empfehlen, auch wenn es sich dort um den Kämpfen in Flandern dreht.
"Feuer und Blut" von Franz Schauwecker ist auch nicht zu verachten.
Ich habe es aber nur auszugsweise gelesen.

Mark Mallokent
19.02.2006, 16:52
"Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque ist die beste literarische Darstellung.

Waldgänger
19.02.2006, 16:54
"Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque ist die beste literarische Darstellung.

Dann hast du bisher noch nicht "In Stahlgewittern" gelesen. :]

Blücher
19.02.2006, 16:55
Remarques (Kramers) Buch über die Sinnlosigkeit des Krieges ist heute leider nicht mehr jedem Warnung genug, nie wieder Forderungen an andere zu stellen und somit Kriegsgefahren erneut herauf zu beschwören.
Das Verheizen der Soldaten durch die Generalität hatte in diesem Krieg kriminellen Charakter und blieb ungeahndet.

Mohammed
19.02.2006, 16:55
Hab kein Bock zu Gedenken, ich schau lieber in die Zukunft

mggelheimer
19.02.2006, 16:57
"Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque ist die beste literarische Darstellung.
Nee, der Film dazu kam in der Weimarer Republik nicht umsonst auf den Index.
Stahlhelm hat Recht. Ernst Jünger sollte die Grundlage eines jeden Geschichtsunterrichtes zum Thema Wk1 bilden.

Waldgänger
19.02.2006, 16:58
Remarques (Kramers) Buch über die Sinnlosigkeit des Krieges ist heute leider nicht mehr jedem Warnung genug, nie wieder Forderungen an andere zu stellen und somit Kriegsgefahren erneut herauf zu beschwören.
Das Verheizen der Soldaten durch die Generalität hatte in diesem Krieg kriminellen Charakter und blieb ungeahndet.

Das hört sich für mich nach sentimentales Pazifistengeschwafel an.
Im Zeitalter der Maschine und der totalen Mobilmachung ist der Krieg
entpersonalisiert.Das Individuum ist am Maßstab der Front zu messen.
Es klingt hart, aber so ist es nuneinmal.Es gilt für ein Ganzes zu kämpfen indem
der Einzelne verschwindet.

Mark Mallokent
19.02.2006, 16:59
Dann hast du bisher noch nicht "In Stahlgewittern" gelesen. :]
Doch. Und ich bleibe bei meinem Urteil. :cool:

Sophisticated
19.02.2006, 17:01
Das hört sich für mich nach sentimentales Pazifistengeschwafel an.
Im Zeitalter der Maschine und der totalen Mobilmachung ist der Krieg
entpersonalisiert.Das Individuum ist am Maßstab der Front zu messen.
Es klingt hart, aber so ist es nuneinmal.Es gilt für ein Ganzes zu kämpfen indem
der Einzelne verschwindet.

Erkläre das doch bitte in wenig genauer. Was bedeutet ein Menschenleben für dich?

mfG

Reichsadler
19.02.2006, 17:03
Wieso hab ich noch nicht "In Stahlgewittern" gelesen? Mist...hab ich aber bisher auch noch nirgends gesehen.

Waldgänger
19.02.2006, 17:03
Erkläre das doch bitte in wenig genauer. Was bedeutet ein Menschenleben für dich?

mfG

Ich meinte nicht, dass ein Menschenleben kein Wert besitzen würde, aber in Zeiten des totalen Krieges ist dem Individuum kein Wert einzuräumen, es sei denn es handelt sich dabei um eine hohe Führungspersönlichkeit.In dieser Totalität des Krieges verschwindet der Wert des Individuums.

Blücher
19.02.2006, 17:04
Das hört sich für mich nach sentimentales Pazifistengeschwafel an.
Im Zeitalter der Maschine und der totalen Mobilmachung ist der Krieg
entpersonalisiert.Das Individuum ist am Maßstab der Front zu messen.
Es klingt hart, aber so ist es nuneinmal.Es gilt für ein Ganzes zu kämpfen indem
der Einzelne verschwindet.

Blücher kämpfte mit seinen Soldaten.

Wilhelm II oder Ludendorf waren Kriminelle, die für den Tod der ihnen unterstellten Soldaten verantwortlich waren, da sie 4 Jahre lang sinnfreie Angriffe befahlen, die keine Aussicht auf Erfolg hatten. Und sie waren feige Schweine, die hinter dem trockenen Ofen den Krieg abgesessen haben.
Das ist lediglich eine nüchterne Zusammenfassung deren "geschichtlicher Rolle". Hat nichts mit Pazifismus zu tun.

Hagen von Tronje
19.02.2006, 17:05
"In Stahlgewittern" ist ein Pflichtwerk. Besser kann man den Krieg nicht darstellen. Den Vorwurf, dass der Krieg in diesem Buch verherrlicht wird, halte ich für lächerlich.

Sophisticated
19.02.2006, 17:06
Ich meinte nicht, dass ein Menschenleben kein Wert besitzen würde, aber in Zeiten des totalen Krieges ist dem Individuum kein Wert einzuräumen, es sei denn es handelt sich dabei um eine hohe Führungspersönlichkeit.In dieser Totalität des Krieges verschwindet der Wert des Individuums.

Das bedeutet Krieg wird wieder ein Ziehen von Schachfiguren? Wer am Ende noch steht gewinnt? Sollten wir heute nicht über diese Philosophie erhaben sein? Ich verurteile das menschenunwürdige Schlachten des ersten und zweiten Weltkrieges. Wobei der erste Weltkrieg "tragischer" war, da die Konsequenzen weniger bewusst waren als vor dem zweiten...

mfG

Waldgänger
19.02.2006, 17:08
Blücher kämpfte mit seinen Soldaten.

Wilhelm II oder Ludendorf waren Kriminelle, die für den Tod der ihnen unterstellten Soldaten verantwortlich waren, da sie 4 Jahre lang sinnfreie Angriffe befahlen, die keine Aussicht auf Erfolg hatten. Und sie waren feige Schweine, die hinter dem trockenen Ofen den Krieg abgesessen haben.
Das ist lediglich eine nüchterne Zusammenfassung deren "geschichtlicher Rolle". Hat nichts mit Pazifismus zu tun.

Du versuchst Kabinettskriege mit Volkskriegen zu vergleichen und meinst daher Hindenburg und die Generalität wären feige gewesen.Wenn Napoleon einen Krieg im 20.Jahrhhundert geführt hätte, dann hätte auch Blücher nicht mit seinen Männern an der Front gekämpft, sondern hätte vermutlich genauso wie Hindenburg im deutschen Hauptquartier in Spa gesessen.Es war ebenso für Stalin,Hitler oder Rommel nicht möglich an vorderster Front zu stehen, da es im Zeitalter des Massenkrieges schlichtweg eine Verschwendung der eigenen Führungsperson gewesen wäre.Der Krieg des 19.Jahrhhunderts ist nicht der Krieg des 20. und der Krieg des 21.Jahrhunderts wird ebensowenig der Krieg des 20.Jahrhunderts sein.

Waldgänger
19.02.2006, 17:10
Das bedeutet Krieg wird wieder ein Ziehen von Schachfiguren? Wer am Ende noch steht gewinnt? Sollten wir heute nicht über diese Philosophie erhaben sein? Ich verurteile das menschenunwürdige Schlachten des ersten und zweiten Weltkrieges. Wobei der erste Weltkrieg "tragischer" war, da die Konsequenzen weniger bewusst waren als vor dem zweiten...

mfG

Was heißt wird wieder?Im Zweiten Weltkrieg wurde er erst wirklich zu einem "Ziehen von Schachfiguren".Da im 21.Jahrhundert Volkskriege zu schwerfällig sind und nur noch kleine Anzahl von Einheiten an der Front stehen werden,falls es bei der hohen Mobilität und der Totalität überhaupt noch soetwas wie eine Front geben wird, kann man sagen, dass diese Entwicklung der totalen Vernichtung und dem Auflösen zwischen dem Unterschied Front und Heimat noch nicht beendet ist.

Blücher
19.02.2006, 17:10
Du versuchst Kabinettskriege mit Volkskriegen zu vergleichen und meinst daher Hindenburg und die Generalität wären feige gewesen.Wenn Napoleon einen Krieg im 20.Jahrhhundert geführt hätte, dann hätte auch Blücher nicht mit seinen Männern an der Front gekämpft, sondern hätte vermutlich genauso wie Hindenburg im deutschen Hauptquartier in Spa gesessen.Es war ebenso für Stalin,Hitler oder Rommel nicht möglich an vorderster Front zu stehen, da es im Zeitalter des Massenkrieges schlichtweg eine Verschwendung der eigenen Führungsperson gewesen wäre.Der Krieg des 19.Jahrhhunderts ist nicht der Krieg des 20. und der Krieg des 21.Jahrhunderts wird ebensowenig der Krieg des 20.Jahrhunderts sein.

Was aber keinen Befehlshaber von der Verantwortung für seine Leute entbindet. Egal in welchem Jahrhundert und unter welchen Konditionen.

Waldgänger
19.02.2006, 17:12
Was aber keinen Befehlshaber von der Verantwortung für seine Leute entbindet. Egal in welchem Jahrhundert und unter welchen Konditionen.

Was ich wiederum auch nicht bestreiten wollte.Man muss aber sagen, dass man in den großen Materialschlachten auf beiden Seiten nicht mehr an das Wohl des Einzelnen denken konnte.Die Generalität musste in großen Maßstäben denken.Das wird auch in Zukunft so sein.

Mark Mallokent
19.02.2006, 17:14
Man muss aber sagen, dass man in den großen Materialschlachten auf beiden Seiten nicht mehr an das Wohl des Einzelnen denken konnte.Die Generalität musste in großen Maßstäben denken.
Ich hatte immer den Eindruck, daß die Generalität das Denken überhaupt eingestellt hat. :cool:

mggelheimer
19.02.2006, 17:17
Ich hatte immer den Eindruck, daß die Generalität das Denken überhaupt eingestellt hat. :cool:Oh, ein Zeitzeuge :))

Waldgänger
19.02.2006, 17:18
Ich hatte immer den Eindruck, daß die Generalität das Denken überhaupt eingestellt hat. :cool:

In der Taktikwahl wohl, denn sie versuchten Strategien des 19.Jahrhunderts auf den modernen Massenkrieg anzuwenden und das auf beiden Seiten.Das Ende war somit natürlich der Stellungskrieg.Außerdem fehlte die Einsicht neue Strategien zu entwickeln.Die Westmächte gewannen also nur wegen der materiellen Überlegenheit und der Hilfestellung durch die US-Amerikaner.Ansonsten wäre es spätestens Ende 1917 zu einem Remis gekommen oder die deutsche Frühjahrsoffensive von 1918 hätte die Franzosen und Engländer bis hinter Paris gedrängt, aber das ist natürlich alles nur Spekulation.

Mark Mallokent
19.02.2006, 17:22
Oh, ein Zeitzeuge :))
Nein, jemand, der gelegentlich ein Buch liest.

Würfelqualle
19.02.2006, 17:43
"Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque ist die beste literarische Darstellung.


Erst stürmen die Deutschen aus dem Schützengraben,rennen auf die Franzosen zu, sterben im Kugelhagel und die Restlichen rennen zurück. Dann greifen die Franzosen an, das gleiche Spiel.

Gruss von der würfelqualle

Mark Mallokent
19.02.2006, 19:09
Erst stürmen die Deutschen aus dem Schützengraben,rennen auf die Franzosen zu, sterben im Kugelhagel und die Restlichen rennen zurück. Dann greifen die Franzosen an, das gleiche Spiel.

Gruss von der würfelqualle
Ja, so ging das vier Jahre lang. :cool:

Neutraler
19.02.2006, 19:29
Wilhelm II oder Ludendorf waren Kriminelle, die für den Tod der ihnen unterstellten Soldaten verantwortlich waren, da sie 4 Jahre lang sinnfreie Angriffe befahlen, die keine Aussicht auf Erfolg hatten. Und sie waren feige Schweine, die hinter dem trockenen Ofen den Krieg abgesessen haben.
Irgendeiner musste ja führen. Und Ludendorff sowie Hindenburg waren neben Falkenhayn genau die richtigen dafür. Der Kaiser selbst durfte nur Paraden abhalten, Orden verteilen oder Adjudant spielen.

Angel of Retribution
20.02.2006, 07:53
Wilhelm II oder Ludendorf waren Kriminelle, die für den Tod der ihnen unterstellten Soldaten verantwortlich waren, da sie 4 Jahre lang sinnfreie Angriffe befahlen, die keine Aussicht auf Erfolg hatten. Und sie waren feige Schweine, die hinter dem trockenen Ofen den Krieg abgesessen haben.
Das ist lediglich eine nüchterne Zusammenfassung deren "geschichtlicher Rolle". Hat nichts mit Pazifismus zu tun.

Nicht ganz richtig: Willi 2 war ein tollpatschiger Vollidiot, der kein Fettnäpfchen ausließ, aber kein Verbrecher und Kriegstreiber. Von Kriegsausbruch( an dem er durch sein diplomatisches Ungeschick seinen Anteil hatte) war er so schockiert, dass er sich fast gänzlich aus der Politik zurückzog. Für die Dauer des Krieges regierten Hindenburg und Ludendorff, die schon zu Beginn des Krieges durch ihr Festhalten am Veralteten Schlieffenplan die Niederlage unausweichlich machten.

Waldgänger
20.02.2006, 18:30
Nicht ganz richtig: Willi 2 war ein tollpatschiger Vollidiot, der kein Fettnäpfchen ausließ, aber kein Verbrecher und Kriegstreiber. Von Kriegsausbruch( an dem er durch sein diplomatisches Ungeschick seinen Anteil hatte) war er so schockiert, dass er sich fast gänzlich aus der Politik zurückzog. Für die Dauer des Krieges regierten Hindenburg und Ludendorff, die schon zu Beginn des Krieges durch ihr Festhalten am Veralteten Schlieffenplan die Niederlage unausweichlich machten.

Das stimmt.Hindenburg und Ludendorff führten, wenn man es ganz hart nehmen will, eine verschleierte Militärdiktatur.Wilhelm II. war nur noch Repräsentant und hat von allen Regierenden der damaligen Zeit den Krieg am wenigsten gewollt.
Man siehe die vielen Telegramme an den russischen Zaren.

histo99
20.02.2006, 19:06
Mein Urgroßvater mußte in Verdun kämpfen.

Neuschwabenland
20.02.2006, 19:30
Ruhm und Ehre dem deutschen Frontsoldaten. Ihr wart tapferer als Löwen und habt gekämpft wie Wölfe.
Stolze Adler des Deutschen Reiches..........auch 1000 Jahre mögen vergehen, wir vergessen eurer nicht, danke.

Mark Mallokent
20.02.2006, 20:02
Ruhm und Ehre dem deutschen Frontsoldaten. Ihr wart tapferer als Löwen und habt gekämpft wie Wölfe.
Stolze Adler des Deutschen Reiches..........auch 1000 Jahre mögen vergehen, wir vergessen eurer nicht, danke.
Es muß doch schön sein, am sicheren Schreibtisch Phrasen zu dreschen. :cool:

Mauser98K
20.02.2006, 20:20
Ich gedenke auch all der Toten, auf beiden Seiten. Ein anschauliches Machwerk dazu, ist der Film " Im Westen nichts Neues ", aus dem Jahr 1979.


Gruss von der Würfelqualle

Es gibt auch einen schwarz-weiß Film aus den zwanziger Jahren, den fand ich weitaus beeindruckender als den Film von 1979.
Interessant beim Film aus den Zwanzigern ist, daß der Soldat Kaczinski ein herrliches Ostpreußisch spricht.

Dennoch sind beide Filme sehr sehr traurig.

Mauser98K
20.02.2006, 20:21
Wir sollten froh sein, daß uns diese Hölle erspart geblieben ist.

Laßt uns den Gefallenen der Kriege gedenken und in die Zukunft sehen.

Mark Mallokent
20.02.2006, 20:21
Es gibt auch einen schwarz-weiß Film aus den zwanziger Jahren, den fand ich weitaus beeindruckender als den Film von 1979.
Interessant beim Film aus den Zwanzigern ist, daß der Soldat Kaczinski ein herrliches Ostpreußisch spricht.

Dennoch sind beide Filme sehr sehr traurig.
Ich finde die alte Verfilmung auch besser.

Neutraler
20.02.2006, 21:40
Es gibt auch einen schwarz-weiß Film aus den zwanziger Jahren, den fand ich weitaus beeindruckender als den Film von 1979.
Interessant beim Film aus den Zwanzigern ist, daß der Soldat Kaczinski ein herrliches Ostpreußisch spricht.

Dennoch sind beide Filme sehr sehr traurig.
Es gibt auch eine Farbversion von "Der längste Tag", dem D-Day Film. Die alte schwarz-weiß version gefällt mir sehr viel besser.

Sauerländer
20.02.2006, 21:42
Auch wenn ich gegenüber "Im Westen nichts Neues" keine gar so arge Positon einnehmen würde wie einige Vorredner, so halte ich doch die "Stahlgewitter" gerade wegen ihrer Kühle und Mitleidlosigkeit (auch des Autors sich selbst gegenüber), die manche als begeisterte Glorifizierung lesen (was ich für verfehlt halte), für die diesbezüglich brauchbarere Literatur.
Nach "Im Westen nichts Neues" ist man keinen Deut schlauer, man hat vielleicht die Handelnden bedauert, aber das war es auch.
Im Zuge der Stahlgewitter hingegen beginnt das Verstehen.


Wie dem auch so:
Respekt denen, die in dieser Hölle wandelten.
Und Respekt den Gefallenen beider Seiten, deren Blut diese Felder tränkte.

Mit ihnen starb die letzte nichttechnische Generation, die letzte Generation, die noch glaubte.


Vergessen wir sie niemals.

Waldgänger
20.02.2006, 21:46
Mit ihnen starb die letzte nichttechnische Generation, die letzte Generation, die noch glaubte.


Ich habe eine Annahme was du meinen könntest,aber kannst du das mit der "nichttechnischen Generation" erläutern?

Sauerländer
20.02.2006, 22:05
Ich habe eine Annahme was du meinen könntest,aber kannst du das mit der "nichttechnischen Generation" erläutern?
Der erste Weltkrieg war der erste Krieg, der in Kombination mit dem Einsatz des Massenheeres eine Totaltechnisierung militärischen Geschehens betrieb.
Artillerie z.B. war kein völlig neues Phänomen, aber der Masseneinsatz schwerster Geschütze, gegen deren Geschoss kein noch so gut gebeuter Unterstand Schutz bot, der Einsatz des Maschinengewehrs, das als stationäre Waffe des jeweilig Defensiven jeden Infantriesturmangriff quasi schon durch schiere Bleimenge ad absurdum führte, der Einsatz des Giftgases als wahrhaft mörderischer Heimtücke, des Flammenwerfers, des Panzers als jeden infantriehaften Widerstand niederwalzenden Maschinerieelements - all dies machte die herkömmlichen Begriffe des Krieges sinnlos.
Ein solcher Krieg konnte nicht mit irgendeiner Art von "Ehre" gefochten werden (allein im Luftkrieg hat sich weitgehend ein ritterlicher Sportsgeist gehalten, der angesichts des darunter stattfinden Knochenmahlens einen ansatzweise grotesken Zug hat), insofern "Ehre" ein an den sich individuell und willentlich einbringenden Krieger gekoppelter Begriff ist, der im technisierten Massenkrieg Gegenstandslos wird.
Der technisierte Massenkrieg ist -im schroffen Gegensatz zum aristokratischen Kriegsbegriff- kein qualitatives, sondern ein quantitatives Phänomen.
Beispiel wie schon erwähnt: Das Maschinengewehr, das letztlich dazu ist, einen bestimmten Bereich innerhalb möglichst kurzer Zeit mit einer möglichst großen Menge Blei zu füllen, um so ohne jedes wirkliche Zielen (was auf die individuelle Fähigkeit des Schützen abfallen würde) durch reine technische Quantität das Überleben innerhalb dieses Bereiches so schwer wie möglich zu machen.

Die Generation, die den Schützengräben dieses Krieges entstieg, KONNTE nicht mehr glauben. Das Ideal des Kriegers war tausendfach durch ein apersonales, ja naturgewalthaftes Phänomen um sie herum hinweggefegt worden.
Ergebnis war der neue Mensch des Soldatentypus, der um seine Nichtigkeit angesichts der technischen Quantitäten wusste, und sich mangels anderer Optionen in einem "heroischen Nihilismus" erging, der letztlich Quantitätenvernichtung um ihrer selbst willen bejubeln musste.

Das war der neue Mensch, den die Bestie Westfront gebar.