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Vollständige Version anzeigen : Schuldenerlass für alle "3.Welt Lander"



Luzifers Freund
16.02.2006, 15:45
Ich denke, dass ein Mittel, die Not in Südamerika und anderen Ländern zu mildern, der komplette Schuldenerlass wäre. Realistisch betrachtet werden viele Länder die Schulden niemals zurückzahlen können. Warum nicht Nägel mit Köpfen machen und alle Schulden erlassen?

Jodlerkönig
16.02.2006, 15:47
Ich denke, dass ein Mittel, die Not in Südamerika und anderen Ländern zu mildern, der komplette Schuldenerlass wäre. Realistisch betrachtet werden viele Länder die Schulden niemals zurückzahlen können. Warum nicht Nägel mit Köpfen machen und alle Schulden erlassen? glaubst du, daß der kleine mann auf der strasse von lima davon was mitbekommt? ich denke nicht. am ende hat der staat keine schulden mehr,,,und macht halt neue...das geld stecken dann wieder die gleichen ein, wie schon jahrzehnte zuvor...und in noch kürzerer zeit ist der schuldenberg wieder genauso groß wenn nicht größer...weil wieder auf den selben schuldenerlass gehofft wird....

Angel of Retribution
16.02.2006, 15:49
Man sollte den Schuldenerlass von politischen Reformen abhängig mache. Sonst geht das ganze Geld in die Taschen der korrupten Regierungen und dem Land hilft es absolut nichts.

Luzifers Freund
16.02.2006, 15:52
Man sollte den Schuldenerlass von politischen Reformen abhängig mache. Sonst geht das ganze Geld in die Taschen der korrupten Regierungen und dem Land hilft es absolut nichts.

Da hast du recht - absolut! Also wärst du für Schuldenerlass unter bestimmten Bedingungen, die ich persönlich unter "sinnvolle Entwicklungshilfe" ablegen würde.

Kazuya
16.02.2006, 15:57
glaubst du, daß der kleine mann auf der strasse von lima davon was mitbekommt? Selbstverständlich bekommt der das mit. Wird einem LAnd Schulden erlassen, hat dieses auch keine Zinse mehr zu zahlen. Folglich können die Steuern gesenkt werden.

Oder möchtes du mir erzählen, es hätte keine Auswirkungen auf deine Steuerabgaben, wenn Deutschland schuldenfrei wäre?

twoxego
16.02.2006, 15:59
es geht im grunde um die zinslast.
einer der eifrigsten vetrer dieses konzeptes war im übrigen
vor einiger zeit alfred herrhausen.

Mohammed
16.02.2006, 15:59
Man sollte den Schuldenerlass von politischen Reformen abhängig mache. Sonst geht das ganze Geld in die Taschen der korrupten Regierungen und dem Land hilft es absolut nichts.

Absolut, diese Politik verfolgt auch Bush und die US Administration. Daher bin ich nicht dafür das allen Dritte Welt Ländern die Schulden erlassen werden

Würfelqualle
16.02.2006, 16:20
Erst milliardenschwer Schulden machen und dann ihnen die Schulden erlassen. Niemals, die sollen ihre Schulden bis auf den letzten Cent zurückzahlen und wenn sie dazu 5000 Jahre brauchen.

Weniger Waffen kaufen sollen sie und dafür lieber das Geld sinnvoll einsetzen.





Gruss von der Würfelqualle

Luzifers Freund
16.02.2006, 16:22
Erst milliardenschwer Schulden machen und dann ihnen die Schulden erlassen. Niemals, die sollen ihre Schulden bis auf den letzten Cent zurückzahlen und wenn sie dazu 5000 Jahre brauchen.

Weniger Waffen kaufen sollen sie und dafür lieber das Geld sinnvoll einsetzen.





Gruss von der Würfelqualle

Das sage mal der Waffenindustrie. Die geben dir einen Tritt.
Mit der Meinung, dass sie weniger Waffen kaufen sollten hast du im Prinzip recht.

wtf
16.02.2006, 16:25
Man kann über einen Schuldenerlaß reden, sollte aber jegliche Entwicklungshilfe einstellen, weil sie nachweislich sinnlos ist. In Südamerika gibt es übrigens auch boomende Wirtschaften, beispielsweise Chile und Brasilien.

Ich denke, der Threadersteller meint eher irgendwelche Banana Republics in Schwarzafrika und da ist nun wirklich jeder Cent sinnlos, der in diese Richtung ausgegeben wird und dient nur dem persönlichen Luxus der gerade herrschenden Neger.

007basti
16.02.2006, 16:35
Die schulden streichen dafür allerdings auch die Entwicklungshilfe auf 0 zurückfahren.

Baxter
16.02.2006, 16:36
Ich denke, dass ein Mittel, die Not in Südamerika und anderen Ländern zu mildern, der komplette Schuldenerlass wäre. Realistisch betrachtet werden viele Länder die Schulden niemals zurückzahlen können. Warum nicht Nägel mit Köpfen machen und alle Schulden erlassen?


gute Idee!!!!

Da Deutschland mit seinem Sekündlich steigenden Schudenberg dazugehört, bin ich absolut dafür.!

Erlasst uns sofort alle Schulden, damit unsere Politiker wie seit 60 Jahren alles wieder von neuen an die Wand fahren können.


Ich bin dafür!!

mfg
Baxter

Jodlerkönig
16.02.2006, 17:08
Selbstverständlich bekommt der das mit. Wird einem LAnd Schulden erlassen, hat dieses auch keine Zinse mehr zu zahlen. Folglich können die Steuern gesenkt werden.

Oder möchtes du mir erzählen, es hätte keine Auswirkungen auf deine Steuerabgaben, wenn Deutschland schuldenfrei wäre? wenn du deutschland mit bolivien, el salvador, kolumbien o.ä. vergleichen möchtest, kannst du auch äpfel mit birnen vergleichen.....

es ist nur ein wunschtraum in solchen ländern, daß der kleine man was vom schuldenerlass mitbekommt! die großen können wieder mehr ausgeben auf kosten der kleinen.....das ist die realität.....bis zum nächsten schuldenerlass...

Kazuya
16.02.2006, 17:19
wenn du deutschland mit bolivien, el salvador, kolumbien o.ä. vergleichen möchtest, kannst du auch äpfel mit birnen vergleichen.....

es ist nur ein wunschtraum in solchen ländern, daß der kleine man was vom schuldenerlass mitbekommt! die großen können wieder mehr ausgeben auf kosten der kleinen.....das ist die realität.....bis zum nächsten schuldenerlass...Und das würde der Bürger einfach hinnehmen? Ich glaube nicht, dass die Menschen sich das gefallen lassen würden, wenn die Regierung die finanzielle Entlastung nicht in irgendeiner Form an seine Bürger weitergibt.

Jodlerkönig
16.02.2006, 17:33
Und das würde der Bürger einfach hinnehmen? Ich glaube nicht, dass die Menschen sich das gefallen lassen würden, wenn die Regierung die finanzielle Entlastung nicht in irgendeiner Form an seine Bürger weitergibt.
ja sie würden es sich gefallen lassen. ist ja nicht der erste schuldenerlass...gabs ja schon...geändert hat sich nix...

z.b. russland haben wir letztes jahr 7 mrd. erlassen....die rentner und staatsbediensteten bekommen ihren lohn/rente deswegen trotzdem nicht pünktlich wenn überhaupt..



DIE ZEIT 07.10.2004 Nr.42

Der Fluch der guten Taten
Ein Schuldenerlass für die unterentwickelten Länder der Welt sollte die Armut verringern und das Wirtschaftswachstum erhöhen. Nichts davon ist eingetreten Von Wilfried Herz

Heidemarie Wieczorek-Zeul weiß, was nicht passieren darf. Der Sudan, erklärt die deutsche Entwicklungshilfeministerin empört, komme für einen Schuldenerlass »um Gottes willen wirklich nicht infrage«.

Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dass Weltbank, Internationaler Währungsfonds (IWF) und die reichen Industriestaaten einen Völkermord nicht auch noch belohnen, indem sie dem afrikanischen Land jetzt die Schulden streichen. Doch der Sudan steht seit langem auf der Liste der so genannten HIPC-Initiative, mit der die hoch verschuldeten ärmsten Entwicklungsländer (heavily indebted poor countries) von ihren erdrückenden Kreditlasten befreit werden sollen. Und in den Hauptquartieren der internationalen Finanzinstitutionen werden bereits die Summen kalkuliert, die ein Schuldenablass für den Sudan und auch für die kaum weniger fragwürdigen Länder Somalia und Liberia kosten würde.

Dass auch Länder profitieren, in denen von einem geordneten Staatswesen keine Rede sein kann, Menschenrechte missachtet werden und Misswirtschaft zum Alltag gehört, sind nur einige der zahlreichen Mängel der seit Jahren laufenden Entschuldungsaktion zugunsten der Ärmsten in der Dritten Welt. Tatsächlich hat sich an der Misere in den betroffenen Ländern wenig geändert. Entgegen allen geweckten Erwartungen wurde die Armut durch den Schuldenabbau kaum reduziert, in Einzelfällen – so in Bolivien – hat sie sogar weiter zugenommen. Auch beim Wirtschaftswachstum sind bisher positive Wirkungen nicht zu erkennen. Und einige Länder haben nach dem Schuldenerlass gleich wieder so viele neue Kredite aufgenommen, dass ihre Schuldenlast erneut alte Höhen erreicht hat.

Dabei ist die 1995 von Weltbank-Präsident James Wolfensohn in Gang gesetzte HIPC-Initiative mehrfach nachgebessert worden. Auch auf der jüngsten Jahrestagung von Weltbank und IWF in Washington ist, wenn auch zunächst ohne Ergebnis, über zusätzliche Erleichterungen für die Schuldenländer debattiert worden.

Amerikas Finanzminister John Snow etwa hat vorgeschlagen, die Weltbank-Kredite für die ärmsten Länder grundsätzlich durch nicht rückzahlbare Zuschüsse zu ersetzen. Die Idee stieß bei anderen Geberländern auf wenig Gegenliebe, weil sie fürchten, dass damit die Weltbank, die für die Vergabe neuer Kredite auf Rückflüsse angewiesen ist, langfristig zum Auslaufmodell wird.



DIE ZEIT 13.01.2005 Nr.3

TEIL 2
Die Befürworter können nur drei Positivbeispiele vorweisen

Selbst wenn es den Briten gelingen sollte, die widerstrebenden Partner für ihren Plan zu gewinnen – wäre damit den Menschen in den armen Ländern wirklich geholfen? Die Befürworter wie Brown und auch die deutsche Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul verweisen auf Erfolge der laufenden Entschuldungsaktion: dass in Uganda jetzt vier Millionen Kinder in die Grundschule gehen, in Tansania 31000 neue Klassenräume gebaut, 18000 neue Lehrer eingestellt, in Mosambik eine halbe Million Kinder gegen Tetanus, Keuchhusten und Diphterie geimpft worden sind.

Doch mehr als diese drei positiven Beispiele können auch die Sympathisanten des Schuldenerlasses nicht nennen. Tatsächlich scheint beim Schuldenerlass der Streuverlust gewaltig zu sein. Die Wirtschaft ist nicht schneller gewachsen, am Elend der Bevölkerung hat sich in den betroffenen Ländern wenig geändert. In Einzelfällen, so in Bolivien, ist die Armut sogar gestiegen. Einige Staaten haben nach dem Erlass gleich wieder so viele neue Kredite aufgenommen, dass ihr Schuldenberg alte Höhen erreicht hat.

Die Gläubiger tragen daran zumindest eine Mitschuld: Sie haben von Anfang an die Bedingungen zu lax gehandhabt. »Für uns bleibt good governance Voraussetzung für einen Schuldenerlass«, hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder noch 2000 auf dem Wirtschaftsgipfel in Okinawa erklärt. »Es macht keinen Sinn, denen Hilfe anzubieten, die nichts damit anzufangen wissen.« Und der französische Staatspräsident Jacques Chirac hatte damals gesagt: »Man kann keine Gelder erlassen, die dann für Staatsstreiche und Kriege verwendet werden.«

Selbst Kriege waren kein Hindernis für Schuldenerlass

Trotz der starken Worte waren selbst Kriege – siehe Uganda – kein Hindernis für einen Schuldenerlass. Zurzeit warnt das Auswärtige Amt in Berlin selbst wegen »kriegerischer Auseinandersetzungen«vor Reisen in die Demokratische Republik Kongo – ein Land, das den Entscheidungspunkt schon hinter sich hat und jetzt auf den konkreten Erlass wartet. Zudem sind die Kongolesen mit einem Anteil der Rüstungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt von 21,7 Prozent absolute Spitze. Aber auch hohe Militärausgaben sind offenkundig kein Hinderungsgrund. Äthiopien, dem bereits Schulden erlassen wurden, kommt immerhin noch auf eine Quote von 8 Prozent. Da nimmt sich Ruanda, das insgesamt 4,1 Prozent seiner gesamten Wirtschaftsleistung in die Rüstung steckt, schon fast friedlich aus.

Ruanda stand von Beginn an auf der Kandidatenliste für die Schuldenerleichterung, obwohl es noch nicht einmal die Anti-Folter-Konvention der Vereinten Nationen unterzeichnet hatte. Dasselbe gilt für Guinea. Wenig überzeugend ist auch die angebliche Beteiligung der Zivilgesellschaft an dem Programm zur Armutsbekämpfung in einem Land wie Mauretanien, in dem Oppositionelle willkürlich inhaftiert, kritische Zeitungen verboten und Minderheiten unterdrückt werden.

Korruption zählt zwar laut Weltbank zu den wichtigsten Hemmnissen für das Wirtschaftswachstum in Entwicklungsländern. Doch in dem Entschuldungsprozess spielt sie keine Rolle. Dabei befinden sich sämtliche Schuldenerlass-Länder auf der Rangliste von Transparency International, einer Organisation, die weltweit Bestechung und Bestechlichkeit bekämpft, auf den hinteren Plätzen. Von good governance kann danach keine Rede sein.

Als Horst Köhler noch Chef des Internationalen Währungsfonds war, warnte er vor zu hohen Ansprüchen an die armen Entwicklungsländer und deren Regierungen. Man könne, so Köhler damals, von den hoch verschuldeten Ländern »nicht das Perfekte verlangen über Nacht«. Doch ohne gute Politik verpufft jeder Schuldenerlass.



http://www.zeit.de/2004/42/IWF-Tagung

twoxego
16.02.2006, 17:45
die idee des schuldenerlasses ist mit entwicklungshilfe oder irgendwelchen almosen
nicht erklärt. es stecken auch, wohlgemerkt auch wirtschaftliche interessen dahinter.
die lassen sich ganz einfach so formulieren: mit einem armen mann kann man keine geschäfte
machen.
nochmal; herrhausen, seinerzeit chef der deutschen bank und ganz bestimmt kein sozialromantiker.

LuckyLuke
16.02.2006, 18:28
Nö, warum auch?

Da ging es ja vordergründig darum, Schulden zu erlassen, die eh nicht zurückgezahlt worden wären.

Ergo kann man die auch abschreiben und der Finanzminister ist der Doofe.
Noch viel eleganter ist es, wenn der Staat für die nicht einzutreibenden Schulden/Zinsen der Banken direkt gerade steht.

Das nennt sich dann auf bundesdeutsch Entwicklungshilfe....

:))

Liegnitz
16.02.2006, 19:02
Gab es früher nicht ein Schuldernerlaß einmal im Jahr oder in bestimmten Rhytmen, für alle Gläubiger im AT?

WALDSCHRAT
16.02.2006, 20:46
Ich denke, dass ein Mittel, die Not in Südamerika und anderen Ländern zu mildern, der komplette Schuldenerlass wäre. Realistisch betrachtet werden viele Länder die Schulden niemals zurückzahlen können. Warum nicht Nägel mit Köpfen machen und alle Schulden erlassen?

Warum auf existente Forderungen verzichten wollen, so man noch nicht weiß, wie es mit der Entwicklung dieser Länder weitergeht?

:)

Jedoch:

Für eine sinnvolle Entwicklungshilfe VOR ORT bin ich schon. Damit z.B. die "Negerfürsten" nicht den zigsten Bürger- und Staatskrieg anzetteln, nur, weil sie mit EU Geldern lediglich neue Panzer für ihre jeweiligen Armeen finanziert haben!!!

Gruß

Henning

Luzifers Freund
16.02.2006, 20:57
Warum auf existente Forderungen verzichten wollen, so man noch nicht weiß, wie es mit der Entwicklung dieser Länder weitergeht?

:)

Jedoch:

Für eine sinnvolle Entwicklungshilfe VOR ORT bin ich schon. Damit z.B. die "Negerfürsten" nicht den zigsten Bürger- und Staatskrieg anzetteln, nur, weil sie mit EU Geldern lediglich neue Panzer für ihre jeweiligen Armeen finanziert haben!!!

Gruß

Henning

Bei vielen ist es absehbar, dass die es niemals schaffen.

Ich finde auch, dass die Diktatoren und auf Lebenszeit selbsternannten Präsidenten keinen Cent verdient haben. Solchen sollte man die Schulden nicht erlassen und die Kohle streichen. Es gibt aber genügend andere die es verdient hätten, ihnen die Schulden zu erlassen.