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Vollständige Version anzeigen : Schweden will weg vom Erdöl



LuckyLuke
14.02.2006, 09:02
15-Jahres-Limit für Komplett-Umstellung auf erneuerbare Energien

Von Wolfgang Weitlaner

http://www.rbi-aktuell.de/cms/upload/bilder/w/windkraft.gif

Schweden will als erstes westeuropäisches Land seine Abhängigkeit von Erdöl beenden. In 15 Jahren sollen Biotreibstoffe und erneuerbare Energien fossile Brennstoffe ablösen, berichtet die britische Tageszeitung The Guardian. Das nordeuropäische Land will zudem keine neuen Atomkraftwerke bauen, erklärte die Ministerin für nachhaltige Entwicklung Mona Sahlin.

Die Vorbereitung des neun Millionen Einwohner Staates auf die gänzlich neue Energiepolitik wird von einem Komittee bestehend aus Industrieexperten, Akademikern, Bauern, Autoherstellern, Zivildienern und anderen Personen durchgeführt. In einigen Monaten werden die Mitglieder den ersten Bericht im Parlament vorlegen. Die Gründe für Schwedens Umstieg auf erneuerbare Energien ergeben sich aus der Notwendigkeit heraus einer eventuellen Wirtschaftskrise wegen extrem hoher Rohölpreise entgegenzuwirken. "Unsere Abhängigkeit von Erdöl soll spätestens 2020 beendet sein", kündigte Mona Sahlin an. "Es gibt bessere Alternativen zu Öl", so die Ministerin.

Das Energiekomittee der königlich-schwedischen Akademie der Wissenschaften teilt die Ansichten der Ministerin und räumt zusätzlich ein, daß eine größere Nachfrage nach Öl zu einer globalen Wirtschaftsrezession führen werde. "Zudem werden die Ressourcen immer knapper, die Nachfrage steigt aber weiter", so die Experten. Sahlin hat die Abhängigkeit von Öl als größtes globales Problem bezeichnet. Seit 1996 habe sich der Ölpreis in Schweden verdreifacht. In den 70er Jahren wurde Schweden durch die Energiekrise schwer getroffen.

Die Energieversorgung basiert seit damals in erster Linie auf Wasser- sowie Atomkraft. Fossile Brennstoffe werden in erster Linie für das Transportwesen verwendet. Heizungen in Häusern wurden in den vergangenen Jahren sukzessive auf Geothermie oder Abwärme aus Müllverbrennung umgestellt. Eine Volksabstimmung im Jahre 1980 leitete das Ende der Atomenergie ein. In den kommenden Jahren werden die Atomkraftwerke stillgelegt. Die schwedische Regierung arbeitet mit den beiden großen lokalen Automobilherstellern Saab und Volvo zusammen, um neue Motoren für Ethanol und Biotreibstoffe voranzutreiben. Schon im Vorjahr hat die schwedische Energiebehörde angekündigt im öffentlichen Sektor auf erneuerbare Energien umzusteigen.

Schweden wäre mit dem kompletten Ausstieg aus fossilen Brennstoffen ohne Errichtung weiterer Atomkraftwerke das umweltfreundlichste Land der Welt. Island will bis 2050 ebenso ausschließlich auf fossile Brennstoffe verzichten. Autos und Boote werden dann mit Wasserstoff betrieben, der aus erneuerbaren Energien hergestellt wird. Erst in der Vorwoche hatte US-Präsident George Bush angekündigt, die Abhängigkeit von Öl verringern zu wollen und zusätzlich Atomkraftwerke zu errichten. Ökologen warnen indes vor einer "Renaissance der Atomkraft". Die Technologie sei veraltet und zudem zu teuer - rechnet man die Kosten für die Entsorgung von atomarem Müll hinzu.

pte, www.pressetext.de (http://www.pressetext.de/)

Quelle (http://www.rbi-aktuell.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=28&idart=3907)



Geht Schweden den richtigen Weg oder sind dort Umweltfanatiker am Ruder ?

H.P.Lovecraft
14.02.2006, 09:05
Nein, vernünftig !

Ich habe mit den Grünen, dieser Pest, nichts am Hut, aber die Loslösung vom Erdöl ist auf kurz oder lang die einzige Möglichkeit!
Auch politisch gesehen würde dies zu völlig neuen Möglichkeiten führen.

Grüner Simon
14.02.2006, 13:55
Vollkommen richtig. Früher oder später muss das jedes Land. Besser früher solange man sich darauf einstellen kann.

Angel of Retribution
14.02.2006, 14:22
Solange Schweden dann noch genug Strom hat um weiterhin erstklassigen Metal zu produzieren soll´s mir rcht sein ;)

Obi-Wan Kenobi
14.02.2006, 14:50
Solange Schweden dann noch genug Strom hat um weiterhin erstklassigen Metal zu produzieren soll´s mir rcht sein ;)
würd ich auch sagen. :]

Psyche
14.02.2006, 15:30
Vollkommen richtig. Früher oder später muss das jedes Land. Besser früher solange man sich darauf einstellen kann.

Ja, da die anderen Länder um mit Schweden mit zu halten sich dann auch alle gegen Erdöl aussprechen müssten. Bin schon gespannt, wie Amerika reagieren wird, wenn ganz Europa sich von Erdöl absprechen würde. Die Hand über Europa wäre sicher nicht erfreud. Mir solls total Recht sein.

Baxter
14.02.2006, 15:48
Sind die denn schon weiter als wir?

Momentan sehe ich noch keine Vernünftige Perspektive zu Oel und Atom.

Ich hoffe aber das wir die schneller bekommen als gedacht. Es wird Zeit sich
vom Oel zu Verabschieden.

Das wird die Erdölfördereden Länder schwer treffen und wir werden neue
Konflikte bekommen. Aber was machen die denn auch mit ihren Milliarden.

Meist nichts für ihre Länder, immer nur für die Führungsschicht und deren Bankkonten.

Was soll’s lieber heute als morgen eine Alternative finden. Aber eine Vernünftige.!

mfg
Baxter

Luzifers Freund
14.02.2006, 16:23
Nein, vernünftig !
... die Loslösung vom Erdöl ist auf kurz oder lang die einzige Möglichkeit!


Es wird uns in spätestens 20 keine andere Möglichkeit bleiben. Wenn Öl und Gas zur Neige gehen. Die Kohle ist ja sowieso schon früher verbraucht.

wtf
14.02.2006, 17:31
Die Kohle ist ja sowieso schon früher verbraucht.
Sehr falsch. Unter unseren Ärschen lagert Steinkohle für > 200 Jahre.

LuckyLuke
14.02.2006, 17:35
Sehr falsch. Unter unseren Ärschen lagert Steinkohle für > 200 Jahre.Kommst du aus dem Pott ?

Das ist m.W. weniger - und die Altlasten-Sanierungskosten für die Stollen betragen im Saarland und Ruhrgebiet jetzt schon etwas um die 150 Mrd Euronen.

malnachdenken
14.02.2006, 17:38
Es gibt soviele Möglichkeiten, dies flächendeckend in Europa zu bewerkstelligen: Solarenergie (es gibt gar transparente Solarzellen), Wind (da muss man abwegen, ob es die Natur hergibt) und vorallem Geothermik. Letzteres scheint noch ziemlich schwach vertreten, obwohl der Nutzen da wohl mit am höchsten ist.

LuckyLuke
14.02.2006, 17:49
Solarenergie

Photovoltaik - zu teuer , umweltschädlich in der Herstellung, Energiespeicherung erforderlich, negative Energiegesamtbilanz!

Geothermik

Kannst du in Deutschland eine Haken dran machen, das lohnt sich nur in Gegenden, die auch heiße Quellen haben (z.B. Island , Neuseeland)

Windenergie

Die besten Standorte sind schon weg, Wetterlagenbedingt musst du eine mehrfache Leistung an unterschiedlichen Standorten installieren, damit eine halbwege Versorgungssicherheit gewährleistet ist.

"Aufs Meer raus " war auch so ein Sockenschuss vom Tritt-ihn , Dänemark musst im vorigen Jahr Windanlagen im Wert von 300Mio Euronen demontieren, da ihnen die Seeluft nicht allzu gut bekommen ist.

malnachdenken
14.02.2006, 18:03
Solarenergie

Photovoltaik - zu teuer , umweltschädlich in der Herstellung, Energiespeicherung erforderlich, negative Energiegesamtbilanz!

Kunsstoffbasierte Solarzellen wäre eine Möglichkeit (billiger)



Geothermik

Kannst du in Deutschland eine Haken dran machen, das lohnt sich nur in Gegenden, die auch heiße Quellen haben (z.B. Island , Neuseeland)
Tiefenbohrung?

LuckyLuke
14.02.2006, 18:07
Kunsstoffbasierte Solarzellen wäre eine Möglichkeit (billiger)
Nullsummenspiel, da die auch weniger Leistung abgeben und man entsprechend mehr braucht.

Und wie sieht es mit der Lebensdauer aus ?



Tiefenbohrung?Mach mal, Kosten- und Nutzen steht in keinem Verhältnis, die Gesamtenergiebilanz ist auch nicht allzu berauschend.

malnachdenken
14.02.2006, 18:16
Nullsummenspiel, da die auch weniger Leistung abgeben und man entsprechend mehr braucht.

Und wie sieht es mit der Lebensdauer aus ?


Mach mal, Kosten- und Nutzen steht in keinem Verhältnis, die Gesamtenergiebilanz ist auch nicht allzu berauschend.

Investitionen, die sich wohl aber längerfristig lohnen, wenn man sich Preise und Vorkommen der fossilen Rohstoffe anschaut.

Wenn man sich Kosten/Nutzen betrachtet, wenn es um andere Länder geht (die ihr Öl vielleicht nicht hergeben wollen, bzw politischen Druck ausüben), wäre eine gewisse Autonomie wohl nicht falsch, oder?

btw: es waren ja nur drei Beispiele. Biomasseverwertung oder pflanzisches Öl, Wasserstoff etc pp es gibt noch einiges.

Mauser98K
14.02.2006, 18:36
Schweden ist relativ dünn besiedelt und es kann vermutlich einen großen Teil seiner Energie aus Wasserkraft beziehen.
Geheizt werden kann mit Holz aus den heimischen Wäldern.

Nur, womit fährt ein Saab oder ein Volvo?
Womit wird eine Husqvarna-Kettensäge betrieben?

Ein völliger Verzicht auf Erdöl, bzw Mineralölprodukte wird unmöglich sein.

Mauser98K
14.02.2006, 18:39
Solange Schweden dann noch genug Strom hat um weiterhin erstklassigen Metal zu produzieren soll´s mir rcht sein ;)

Allerdings!

Schwedisches Metall ist hervorragend, ich besitze mehrere Messer von EKA und Frosts-Mora.
Die Klingen sind aus Sandvik-Stahl, der von hervorragender Qualität ist.
:cool: :P

hardstyler911
14.02.2006, 18:40
Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten der Energieerzeugung, ein vernünftiger Mix müßte individuell für jedes Land erstellt werden. Bei uns in der Kornkammer deutschlands werden immer mehr Biogaskraftwerke gebaut. In unserer Stadt steht schon seid 10 Jahren eine Anlage zur Gewinnung von Biogas. Diese ist zwar sehr klein und kann nicht die ganze Stadt versorgen, das Prinzip funktioniert aber sehr gut und schon ewig störungsfrei. Die Bauern aus der Umgebung fahren ihr Gülle in die Anlage, die Stadtwerke bringen den Biomüll dorthin. Nach einer gewissen Zeit können die Bauern sich dann an der Biogasanlage den Kompost (also das was über bleibt) abholen und auf die Felder fahren. Ein weiterer Vorteil: Es stinkt nicht mehr wegen der Gülle und die Bauern haben eine erheblich bessere Bilanz bei der Ernte, sie brauchen nämlich erheblich weniger Amoniumnitrat zum düngen. Der Kompost aus der Biogasgewinnung ist für die Bauern die ihre Gülle da abliefern umsonst.

Das gewonnene Biogas wird bei uns bereits verheizt, die Stadt beliefert damit alle öffentlichen Gebäude, Rathaus, Schulen usw. In der Planung steht derzeit, das gewonnene Biogas auch im Auto einsetzen zu können. Es gibt bereits einige Taxi´s die das Biogas tanken können.

Ein Beispiel was sicherlich erwähnenswert ist! ;)

Mauser98K
14.02.2006, 18:43
Ich schätze, daß es im Bereich der Heizung und der Stromerzeugung ausreichende Alternativen zum Öl gibt.

Beim Antrieb von Kraftfahrzeugen, Schiffen und Flugzeugen wird es schon schwieriger.

LuckyLuke
14.02.2006, 18:48
Das gewonnene Biogas wird bei uns bereits verheizt, die Stadt beliefert damit alle öffentlichen Gebäude, Rathaus, Schulen usw. In der Planung steht derzeit, das gewonnene Biogas auch im Auto einsetzen zu können. Es gibt bereits einige Taxi´s die das Biogas tanken können.

Ein Beispiel was sicherlich erwähnenswert ist! ;)

Wirklich interessant wäre das , wenn die Anlage und die Traktoren der Bauern mit diesem Biogas fahren würde. Als geschlossener Kreislauf. Energetisch sind diese Anlagen oft Augenwischerei.

LuckyLuke
14.02.2006, 18:52
Ich schätze, daß es im Bereich der Heizung und der Stromerzeugung ausreichende Alternativen zum Öl gibt. Da das nun mal der größte Energiesektor in Deutschland ist, lohnt es sich genau dort anzusetzen.



Beim Antrieb von Kraftfahrzeugen, Schiffen und Flugzeugen wird es schon schwieriger.Jepp, allerdings gibt es dort schon Alternativen zum Öl, bei der Chemieindustrie sieht es allerdings ohne Öl als Rohstoff ziemlich düster aus.

Mauser98K
14.02.2006, 19:07
Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten der Energieerzeugung, ein vernünftiger Mix müßte individuell für jedes Land erstellt werden. Bei uns in der Kornkammer deutschlands werden immer mehr Biogaskraftwerke gebaut. In unserer Stadt steht schon seid 10 Jahren eine Anlage zur Gewinnung von Biogas. Diese ist zwar sehr klein und kann nicht die ganze Stadt versorgen, das Prinzip funktioniert aber sehr gut und schon ewig störungsfrei. Die Bauern aus der Umgebung fahren ihr Gülle in die Anlage, die Stadtwerke bringen den Biomüll dorthin. Nach einer gewissen Zeit können die Bauern sich dann an der Biogasanlage den Kompost (also das was über bleibt) abholen und auf die Felder fahren. Ein weiterer Vorteil: Es stinkt nicht mehr wegen der Gülle und die Bauern haben eine erheblich bessere Bilanz bei der Ernte, sie brauchen nämlich erheblich weniger Amoniumnitrat zum düngen. Der Kompost aus der Biogasgewinnung ist für die Bauern die ihre Gülle da abliefern umsonst.

Das gewonnene Biogas wird bei uns bereits verheizt, die Stadt beliefert damit alle öffentlichen Gebäude, Rathaus, Schulen usw. In der Planung steht derzeit, das gewonnene Biogas auch im Auto einsetzen zu können. Es gibt bereits einige Taxi´s die das Biogas tanken können.

Ein Beispiel was sicherlich erwähnenswert ist! ;)


Öffentliche Gebäude wie etwa Rathäuser könnten mit Holz oder Holzpellets beheizt werden.
Das könnte der Hausmeister mit übernehmen.

Mauser98K
14.02.2006, 19:08
Das das nun mal der größte Energiesektor in Deutschland ist, lohnt es sich genau dort anzusetzen.

Das sehe ich genauso! :top:

Giftzwerg
14.02.2006, 19:29
Das ist zu begrüssen, den Trend gibt es aber auch in anderen Ländern (in der EU laufen Planungen und in den USA hat die Regierung diese Idee auch). Es ist stark zu befürworten um sich vom Nahen Osten unabhängig zu machen. Dann können wir uns noch mehr Mohammed-Karikaturen leisten.. :lach:

Mauser98K
14.02.2006, 20:10
Das ist zu begrüssen, den Trend gibt es aber auch in anderen Ländern (in der EU laufen Planungen und in den USA hat die Regierung diese Idee auch). Es ist stark zu befürworten um sich vom Nahen Osten unabhängig zu machen. Dann können wir uns noch mehr Mohammed-Karikaturen leisten.. :lach:

Vor ein paar Tagen lief ein recht interessanter Bericht im Fernsehen, ich glaube es war spät Abends auf WDR.
Da wurde gezeigt, daß die USA anfangen, sich Staaten in Westafrika zu Willen zu machen, weil dort große Ölvorkommen vermutet werden.

Giftzwerg
14.02.2006, 20:20
Vor ein paar Tagen lief ein recht interessanter Bericht im Fernsehen, ich glaube es war spät Abends auf WDR.
Da wurde gezeigt, daß die USA anfangen, sich Staaten in Westafrika zu Willen zu machen, weil dort große Ölvorkommen vermutet werden.Wahrscheinlich einseitige Propaganda. Als ob die EU das nicht auch macht..

Mauser98K
14.02.2006, 20:26
Das ist zu begrüssen, den Trend gibt es aber auch in anderen Ländern (in der EU laufen Planungen und in den USA hat die Regierung diese Idee auch). Es ist stark zu befürworten um sich vom Nahen Osten unabhängig zu machen. Dann können wir uns noch mehr Mohammed-Karikaturen leisten.. :lach:

In die entstandene Lücke werden China und Indien nur zu gerne stoßen.

Justas
14.02.2006, 20:35
Das Energiekomittee der königlich-schwedischen Akademie der Wissenschaften teilt die Ansichten der Ministerin und räumt zusätzlich ein, daß eine größere Nachfrage nach Öl zu einer globalen Wirtschaftsrezession führen werde.Das stimmt so nicht ganz. Eine Rezession gibt es so oder so irgendwann mal. Das liegt in der Natur des mörderisch effizienten Kapitalismus, sich auf den Jagd nach noch mehr Profit zu überschlagen. Das soll nun keine Wertung sein. Man kann davon ausgehen, dass der Energiebedarf weiter steigen wird. Somit muss ein wahrer Durchbruch bei den erneuerbaren Energien her, um mithalten zu können. Wie schon angemerkt wurde, sind die Alternativen nicht besonders effizient. Für die Solarenergie hat Schweden zu wenig Sonne.

Don
15.02.2006, 17:33
Es gibt soviele Möglichkeiten, dies flächendeckend in Europa zu bewerkstelligen: Solarenergie (es gibt gar transparente Solarzellen), Wind (da muss man abwegen, ob es die Natur hergibt) und vorallem Geothermik. Letzteres scheint noch ziemlich schwach vertreten, obwohl der Nutzen da wohl mit am höchsten ist.Flächendeckend ist der richtige Begriff...<img>
Schon mal selbst nachgerechnet, über welche Grössenordnungen wir hier reden?

Mio t SKE/a 2002
Steinkohle: 64,3
Braunkohle:56,6
OeL: 183,2
Erdgas: 106,2
Kernenergie: 61,4
Wasser/Wind: 4,5
sonstige: 12,2
Summe: 488,4
Eine t SKE entspricht umgerechnet:
1 kg SKE = 8,141 kWh, somit haben wir gesamt für 2002:
488,4 * 10^6 * 1000 * 8,141 = 3,976 * 10^12 kWh

Jetzt mal unberücksichtigt, dass verschiedene Energieformen nicht beliebig bzw. nur mit hohen Verlusten ineinander umgewandelt werden können, einfach als Anschauung.

Die Jährliche Sonnenenergieeinstrahlung beträgt in Deutschland ( mit grossen Gradienten zwischen den Regionen) im Durchschnitt ca. 1.000 kWh pro m2.
Fläche Deutschland: 355754 km2 * 1000 kWh/m2 = 355,75 * 10^12 kWh
d.h wir müssten bei einem Wirkungsgrad von derzeit erreichbar ca. 15% ca. 7% der Gesamtfläche mit Solarzellen zudecken, um den Gesamtbedarf zu decken.
Thermische Solarmodule sind so viel nicht besser, nur das sie nicht erst Strom erzeugen, sondern gleich heizen, aber die auch Umwandlung in letztlich auch erforderliche Brennstoffe (Wasserstoff) lasse ich mal unberücksichtigt.
Das sind ca. 25.200 Quadratkilometer oder ein Quadrat mit einer Seitenlänge von ca. 160 km.

Das Saarland reicht also nicht. (Mir kommt da allerdings ein Gedanke, wie man diesen geldverschlingenden Moloch neue Bundesländer vielleicht einer sinnvollen Verwendung zuführen könnte...)

Wenn man sich die Windenergie ansieht, ist das ganze eher enttäuschend.
Sicher gibts hie und da ein paar KWh, aber der Brüller ist das nicht, ausser man findet es zum Brüllen dass man für die ganzen Windspiele Backupkraftwerke braucht, falls mal KEIN Lüftchen weht.

Geothermie ist schön auf Island, wo das warme Wasser schon im Strassengraben blubbert. Wirds bei uns auch geben, aber eben nur regional begrenzt und wo es eventuell Sinn macht.
Ists in der dunklen Tiefe nämlich heiss genug, lässt sich Prozesswärme erzeugen, das ist aber eher nichts für den gewöhnlichen Häuslebauer.


Auch transparente Solarzellen enthalten Silizium, ohne Halbleiter funktioniert das Prinzip nicht. Allerdings amorphes, der Wirkungsgrad ist grottenschlecht.

Dem Häuslebauer oder Besitzer kann ich nur empfehlen, baue er sich Kollektoren aufs Dach und einen grosszügig ausgelegten Warmwasserspeicher in den Keller, das wird sich zügig rechnen.
Hilft schon nicht mehr viel bei Mehrfamilienhäusern oder Wohnblocks.

Was die Schweden da vorhaben, suche ich mir mal lieber woanders raus als aus unserer pisageschädigten Presse.
Ich vermag keinen Journalisten zu benennen, der ein Kilowatt und ein
Kilo Watt auseinanderhalten könnte.

Rocky
15.02.2006, 18:27
[QUOTE=Don]....[QUOTE]

Ich bin voellig von den Socken.

Du glaubst wirklich, dass Du diesen Traumtaenzern in diesem Forum wirkliche Fakten beibringen kannst, mit denen sie auch noch nachdenken sollen??????

Solche, die in die traditionellen Naturwissenschaften passen?
Und Du ignorierst die Trittin'sche Physik voellig, die einzige, die beim Traumtanzen anwendbar ist?

Don, Du hast dir viel vorgenommen. Ich bin gespannt wie ein Flitzbogen, wie die Traumtaenzer reagieren. Sie werden doch nicht anfangen zu Begreifen. Das ware ja nicht zu fassen....

Rocky

Don
16.02.2006, 09:45
[QUOTE=Don]....[QUOTE]

Ich bin voellig von den Socken.

Du glaubst wirklich, dass Du diesen Traumtaenzern in diesem Forum wirkliche Fakten beibringen kannst, mit denen sie auch noch nachdenken sollen??????

Solche, die in die traditionellen Naturwissenschaften passen?
Und Du ignorierst die Trittin'sche Physik voellig, die einzige, die beim Traumtanzen anwendbar ist?

Don, Du hast dir viel vorgenommen. Ich bin gespannt wie ein Flitzbogen, wie die Traumtaenzer reagieren. Sie werden doch nicht anfangen zu Begreifen. Das ware ja nicht zu fassen....

Rocky
Hast Recht. Da hab ich kurzfristig nicht mitgedacht.
:lach: :lach: :lach: :lach: :lach:

hardstyler911
16.02.2006, 10:14
Wirklich interessant wäre das , wenn die Anlage und die Traktoren der Bauern mit diesem Biogas fahren würde. Als geschlossener Kreislauf. Energetisch sind diese Anlagen oft Augenwischerei.

Wie gesagt, einige öffentl. Verkehrsmittel werden mit dem Biogas betankt. Wie genau die Ausbeute bei der Anlage ist, kann ich leider nicht sagen. Nur das sie schon rund 10 Jahre alt ist und nach wie vor gute Dienste erfüllt. Ich denke sie ist ein Ansatz, an dem man arbeiten könnte. Und in 10 Jahren hat sich ja in der Technik auch viel getan. Ich denke die Sache mit dem Biogas läßt sich optimieren.

Don
16.02.2006, 10:50
Wie gesagt, einige öffentl. Verkehrsmittel werden mit dem Biogas betankt. Wie genau die Ausbeute bei der Anlage ist, kann ich leider nicht sagen. Nur das sie schon rund 10 Jahre alt ist und nach wie vor gute Dienste erfüllt. Ich denke sie ist ein Ansatz, an dem man arbeiten könnte. Und in 10 Jahren hat sich ja in der Technik auch viel getan. Ich denke die Sache mit dem Biogas läßt sich optimieren.
Du meinst vermutlich Biodiesel.
Es ist zwar richtig, daß einige Flotten (Bus) mit Methan unterwegs sind, aber das sind im Prinzip Experimentalfahrzeuge. Das Problem bestheht in der Speicherung, geht nur flüssig, als sogenanntes liquified natural gas. "LNG"

Ein Problem bleibt aber beim LNG: Die für die Verflüssigung benötigte Energie entspricht bis zu 25% der im LNG enthaltenen Energie. Anders gesagt: die Transportverluste liegen gleich bei 25%, wenn man Erdgas auf -164° C für den Transport abkühlt

Zum Biodiesel und der Nutzbarkeit als Treibstoff-Substitut:
<LI>Wie viel Diesel könnte man mit Rapsöl jährlich einsparen ?
Die Ackerfläche in Deutschland beträgt ca. 12 Mio. ha und unter Beachtung der Fruchtfolge verbleiben 2,4 Mio. ha für den Rapsanbau. Bei einem Durchschnittsertrag von 3,2 t Rapssaat pro ha und einem durchschnittlichem Ölgehalt von 40%, können daraus 3 Mio. t Rapsöl produziert werden. Unter Berücksichtigung anderweitiger Nutzung von Raps verbleibt ein Dieselsubstitutionspotential von 5%, zur Zeit etwa 1%. Leider hat Biodiesel im Vergleich zum naturbelassenem Rapsöl einen weitaus größeren Marktanteil.

Daneben fahren auch noch ein paar Benziner.
Deutschland verbraucht jährlich ca. 100 Mio. Tonnen Erdöl, davon sind
27 Mio. Tonnen Diesel.

Ich bin zwar absolut dafür, dezentral und überall wo es Sinn macht, auf Alternativen zum Öl umzusteigen. Sei es Biodiesel, Biogas (aber besser als Heizmedium oder in integrierten Generatoren), Holzschnitzelheizungen u.v.m.
Sollte sich jemand davon eine auch nur mittelfristige Lösung der Energieprobleme versprechen, träumt weiter.

malnachdenken
16.02.2006, 10:57
Flächendeckend ist der richtige Begriff...<img>
Schon mal selbst nachgerechnet, über welche Grössenordnungen wir hier reden?

Ich habe auch nicht gemeint, dass diese Arten der energieversorgung flächendeckend den Bedarf decken, sondern meinte eher, dass sie verteilt in Europa eingesetzt werden können und nicht nur auf eine Region beschränkt sind. (Vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt)

Die Rechnungen sind mir nicht unbekannt.

Don
17.02.2006, 19:13
Ich habe auch nicht gemeint, dass diese Arten der energieversorgung flächendeckend den Bedarf decken, sondern meinte eher, dass sie verteilt in Europa eingesetzt werden können und nicht nur auf eine Region beschränkt sind. (Vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt)

Die Rechnungen sind mir nicht unbekannt.
Dann werden sie auch von den Staaten genutzt, in denen sie stehen. Das rechnet sich dann zusätzlich gegen deren Bedarfe.
Aufgemerkt, ich befürworte nachdrücklich den Einsatz dezentraler, erneuerbarer Energiequellen. Einfach aus technisch logischen Beweggründen. Allerdings muss das sinnvoll geschehen und darf keinesfalls ideologisch befrachtet sein. Die Folge davon sieht man an diesen unsäglichen Windmühlen.
Der Katzenjammer für die Altenativen ist eben nur, daß damit derzeit kein absehbarer Ersatz für konventionelle Energieträger erreichbar ist, sondern lediglich eine Teilsubstitution.

Senf
18.02.2006, 11:42
Ich hoffe das diesem Beispiel bald auch andere Nationen folgen werden!
Wenn nicht, weis ich schon wohin ih auswandern könnte :rolleyes:

Don
19.02.2006, 09:47
Ich hoffe das diesem Beispiel bald auch andere Nationen folgen werden!
Wenn nicht, weis ich schon wohin ih auswandern könnte :rolleyes:Dann informier Dich doch vorher über Dein eigenes Land, Ösi.
Fahr z.B. mal nach Hartberg/Steiermark, da gibts einen Öko-Industriepark in dem nicht unintelligent mit Gebäudeklimatisierung etc. umgegangen wird.
Ihr seid da schon ganz gut dabei.

Senf
24.02.2006, 17:13
Dann informier Dich doch vorher über Dein eigenes Land, Ösi.
Fahr z.B. mal nach Hartberg/Steiermark, da gibts einen Öko-Industriepark in dem nicht unintelligent mit Gebäudeklimatisierung etc. umgegangen wird.
Ihr seid da schon ganz gut dabei.
Und deswegen sind wir komplett unabhängig vom Öl?
Du brauchst keine Angst um mich haben, ich weis schon recht gut über mein Land bescheid.

Igel
25.02.2006, 01:41
nicht nur schweden will weg vom erdoel. X(