Helmut_Becker
28.07.2024, 18:58
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Das westliche Publikum reagiert in der Regel negativ, wenn es vorgeschlagen wird, den Ukraine-Konflikt mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden zu analysieren.
Im Westen sagt man, für uns sei alles auch ohne eine wissenschaftliche Analyse klar - Russische Truppen sind in die Ukraine einmarschiert und das bedeutet, dass Russland an allem schuld ist.
Doch 2003 drangen amerikanische Truppen und ihre Verbündeten unter Verletzung der UN-Charta in das irakische Territorium ein, jedoch glaubt das westliche Publikum nicht, dass die USA und ihre Verbündeten aus diesem Grund an allem schuld sind. Im Westen heißt es, man müsse die damalige Situation in der Welt analysieren.
Daher schlage ich in diesem Artikel vor, ein wissenschaftliches Herangehen zum Ukraine-Konflikt anzuwenden, da ein solches Herangehen dazu beitragen kann, Wege zur Beilegung dieses Konflikts zu finden.
Zunächst soll man Ziele bzw. Forderungen der Konfliktparteien klären.
Im Februar 2022 nannte der russische Präsident W. Putin folgende Ziele als die wichtigsten der russischen militärische Spezialoperation in der Ukraine:
Schutz von Bewohnern von Donbass
Entmilitarisierung der Ukraine
Entnazifizierung dieses Landes
diejenigen vor Gericht zu bringen, die zahlreiche blutige Verbrechen an Zivilisten begangen hatten.
siehe die offizielle Website (http://www.kremlin.ru/events/president/news/67843) des russischen Präsidenten.
Am selben Tag erläuterte Präsident Biden die Ziele der oben erwähnten russischen Militäroperation jedoch wie folgt:
Er (W. Putin) möchte die ehemalige Sowjetunion faktisch wiederherstellen.
siehe die offizielle Website (https://www.whitehouse.gov/briefing-room/speeches-remarks/2022/02/24/remarks-by-president-biden-on-russias-unprovoked-and-unjustified-attack-on-ukraine/) des Weißen Hauses.
Da aber niemand in der Lage ist, Phänomene zu kennen, die sich im Kopf anderer Menschen abspielen (d.h. ihre Gedanken, Wünsche usw. zu kennen) handelt es sich bei dieser Aussage des Herrn Biden lediglich um eine grundlose Behauptung.
Das ist ein weit verbreitetes Beispiel von sogenannten kognitiven Verzerrungen, das als „Gedankenlesen“ bezeichnet wird; siehe hier (https://de.wikipedia.org/wiki/Kognitive_Verzerrung_(klinische_Psychologie)).
Wir können uns nur auf Ziele, Pläne usw. berufen, die von der jeweiligen Person geäußert wurden. Aber W. Putin hat nie von seinem Wunsch gesprochen, „die ehemalige Sowjetunion wiederherzustellen“.
Die Ziele der Ukraine in diesem Konflikt sind im Westen besser bekannt (siehe die offizielle Website (https://www.president.gov.ua/en/news/ukrayina-zavzhdi-bula-liderom-mirotvorchih-zusil-yaksho-rosi-79141) des ukrainischen Präsidenten). Deshalb werde ich diese Ziele nicht wiederholen.
Wissenschaftlich gesehen, nachdem die Ziele der Konfliktparteien ermittelt worden sind, soll man festlegen, nach welchen Regeln dieser Konflikt beigelegt werden soll.
Auf dem Gipfeltreffen zu Frieden in der Ukraine im letzten Monat erklärte US-Vizepräsidentin K. Harris folgendes:
Wir werden weiterhin auf einen gerechten und dauerhaften Frieden hinarbeiten, der auf den Grundsätzen der Charta der Vereinten Nationen und auf dem Willen des ukrainischen Volkes basiert.siehe die offizielle Website (https://www.whitehouse.gov/briefing-room/speeches-remarks/2024/06/15/remarks-by-vice-president-harris-at-summit-on-peace-in-ukraine-opening-plenary/) des Weißen Hauses.
Doch wie bereits erwähnt, marschierten die USA 2003 unter Verletzung der UN-Charta in den Irak ein und bombardierten einige Jahre zuvor (ebenfalls unter Verletzung der UN-Charta) Jugoslawien, um die jugoslawische Armee und Polizei zum Verlassen der jugoslawischen Provinz Kosovo zu zwingen, die im Februar 2008 ihre Unabhängigkeit erklärte. Und die USA sowie auch Deutschland erkannten diese Unabhängigkeit innerhalb von drei Tagen an.
Das heißt, dass die UN-Charta als Grundlage zur Beilegung internationaler Konflikte nicht mehr dienen kann.
Es ist notwendig, bestimmte neue Regeln zur Beilegung internationaler Konflikte zu besprechen, zu entwickeln und anzunehmen.
Und gegenwärtig sind die Ziele, die sich Russland und die Ukraine gesetzt haben, völlig unvereinbar.
Russland fordert beispielsweise den Abzug der ukrainischen Truppen aus dem Donbass, siehe die offizielle Website (http://www.kremlin.ru/events/president/news/74285) des russischen Präsidenten.
Aber die Ukraine ihrerseits fordert den Abzug der russischen Truppen von dort; siehe die offizielle Website (https://www.president.gov.ua/en/news/ukrayina-zavzhdi-bula-liderom-mirotvorchih-zusil-yaksho-rosi-79141) des ukrainischen Präsidenten.
Daher halte ich eine friedliche Beilegung dieses Konflikts gegenwärtig nicht für möglich. Und zwar gerade deshalb, weil sich westliche Länder in der Vergangenheit geweigert haben, die Regeln zur Beilegung internationaler Konflikte einzuhalten.
Quelle (https://meininteressanterblog.blogspot.com/2024/07/wissenschaftliches-herangehen-zum.html)
Das westliche Publikum reagiert in der Regel negativ, wenn es vorgeschlagen wird, den Ukraine-Konflikt mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden zu analysieren.
Im Westen sagt man, für uns sei alles auch ohne eine wissenschaftliche Analyse klar - Russische Truppen sind in die Ukraine einmarschiert und das bedeutet, dass Russland an allem schuld ist.
Doch 2003 drangen amerikanische Truppen und ihre Verbündeten unter Verletzung der UN-Charta in das irakische Territorium ein, jedoch glaubt das westliche Publikum nicht, dass die USA und ihre Verbündeten aus diesem Grund an allem schuld sind. Im Westen heißt es, man müsse die damalige Situation in der Welt analysieren.
Daher schlage ich in diesem Artikel vor, ein wissenschaftliches Herangehen zum Ukraine-Konflikt anzuwenden, da ein solches Herangehen dazu beitragen kann, Wege zur Beilegung dieses Konflikts zu finden.
Zunächst soll man Ziele bzw. Forderungen der Konfliktparteien klären.
Im Februar 2022 nannte der russische Präsident W. Putin folgende Ziele als die wichtigsten der russischen militärische Spezialoperation in der Ukraine:
Schutz von Bewohnern von Donbass
Entmilitarisierung der Ukraine
Entnazifizierung dieses Landes
diejenigen vor Gericht zu bringen, die zahlreiche blutige Verbrechen an Zivilisten begangen hatten.
siehe die offizielle Website (http://www.kremlin.ru/events/president/news/67843) des russischen Präsidenten.
Am selben Tag erläuterte Präsident Biden die Ziele der oben erwähnten russischen Militäroperation jedoch wie folgt:
Er (W. Putin) möchte die ehemalige Sowjetunion faktisch wiederherstellen.
siehe die offizielle Website (https://www.whitehouse.gov/briefing-room/speeches-remarks/2022/02/24/remarks-by-president-biden-on-russias-unprovoked-and-unjustified-attack-on-ukraine/) des Weißen Hauses.
Da aber niemand in der Lage ist, Phänomene zu kennen, die sich im Kopf anderer Menschen abspielen (d.h. ihre Gedanken, Wünsche usw. zu kennen) handelt es sich bei dieser Aussage des Herrn Biden lediglich um eine grundlose Behauptung.
Das ist ein weit verbreitetes Beispiel von sogenannten kognitiven Verzerrungen, das als „Gedankenlesen“ bezeichnet wird; siehe hier (https://de.wikipedia.org/wiki/Kognitive_Verzerrung_(klinische_Psychologie)).
Wir können uns nur auf Ziele, Pläne usw. berufen, die von der jeweiligen Person geäußert wurden. Aber W. Putin hat nie von seinem Wunsch gesprochen, „die ehemalige Sowjetunion wiederherzustellen“.
Die Ziele der Ukraine in diesem Konflikt sind im Westen besser bekannt (siehe die offizielle Website (https://www.president.gov.ua/en/news/ukrayina-zavzhdi-bula-liderom-mirotvorchih-zusil-yaksho-rosi-79141) des ukrainischen Präsidenten). Deshalb werde ich diese Ziele nicht wiederholen.
Wissenschaftlich gesehen, nachdem die Ziele der Konfliktparteien ermittelt worden sind, soll man festlegen, nach welchen Regeln dieser Konflikt beigelegt werden soll.
Auf dem Gipfeltreffen zu Frieden in der Ukraine im letzten Monat erklärte US-Vizepräsidentin K. Harris folgendes:
Wir werden weiterhin auf einen gerechten und dauerhaften Frieden hinarbeiten, der auf den Grundsätzen der Charta der Vereinten Nationen und auf dem Willen des ukrainischen Volkes basiert.siehe die offizielle Website (https://www.whitehouse.gov/briefing-room/speeches-remarks/2024/06/15/remarks-by-vice-president-harris-at-summit-on-peace-in-ukraine-opening-plenary/) des Weißen Hauses.
Doch wie bereits erwähnt, marschierten die USA 2003 unter Verletzung der UN-Charta in den Irak ein und bombardierten einige Jahre zuvor (ebenfalls unter Verletzung der UN-Charta) Jugoslawien, um die jugoslawische Armee und Polizei zum Verlassen der jugoslawischen Provinz Kosovo zu zwingen, die im Februar 2008 ihre Unabhängigkeit erklärte. Und die USA sowie auch Deutschland erkannten diese Unabhängigkeit innerhalb von drei Tagen an.
Das heißt, dass die UN-Charta als Grundlage zur Beilegung internationaler Konflikte nicht mehr dienen kann.
Es ist notwendig, bestimmte neue Regeln zur Beilegung internationaler Konflikte zu besprechen, zu entwickeln und anzunehmen.
Und gegenwärtig sind die Ziele, die sich Russland und die Ukraine gesetzt haben, völlig unvereinbar.
Russland fordert beispielsweise den Abzug der ukrainischen Truppen aus dem Donbass, siehe die offizielle Website (http://www.kremlin.ru/events/president/news/74285) des russischen Präsidenten.
Aber die Ukraine ihrerseits fordert den Abzug der russischen Truppen von dort; siehe die offizielle Website (https://www.president.gov.ua/en/news/ukrayina-zavzhdi-bula-liderom-mirotvorchih-zusil-yaksho-rosi-79141) des ukrainischen Präsidenten.
Daher halte ich eine friedliche Beilegung dieses Konflikts gegenwärtig nicht für möglich. Und zwar gerade deshalb, weil sich westliche Länder in der Vergangenheit geweigert haben, die Regeln zur Beilegung internationaler Konflikte einzuhalten.
Quelle (https://meininteressanterblog.blogspot.com/2024/07/wissenschaftliches-herangehen-zum.html)