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Vollständige Version anzeigen : Interessantes Fundstück zu den Nürnberger Gesetzen 1935



DonauDude
25.05.2024, 16:16
Laut Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre (https://de.wikipedia.org/wiki/Gesetz_zum_Schutze_des_deutschen_Blutes_und_der_de utschen_Ehre) (RGBl. (https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsgesetzblatt) I S. 1146) – kurz Blutschutzgesetz (https://de.wikipedia.org/wiki/Rassenschande#Gesetze_und_Verordnungen) von 1935 durften Deutsche nur andere Deutsche bzw. solche "artverwandten Blutes" heiraten.

Offenbar wurden Ostasiaten im Nationalsozialismus als artverwandtes Blut eingeschätzt, denn Viktor Kowalczyk aus Schlesien (war sogar auf der Gottbegnadetenliste herausragender Künstler) hat 1941 die japanische Schauspielerin Michiko Tanaka ganz legal geheiratet, wohl auch weil sie aus einer früheren Ehe aus den 1930ern die österreichische Staatsbürgerschaft und damit 1938 die deutsche Staatsbürgerschaft bekam.

https://de.wikipedia.org/wiki/Viktor_de_Kowa
https://de.wikipedia.org/wiki/Michiko_de_Kowa-Tanaka

Blasphemist
25.05.2024, 17:03
Die Nürnberger Gesetze wurden meines Erachtens aus Sicht der Nationalsozialisten vor allem wegen einer befürchteten
jüdischen Infiltration des deutschen Staates nach 1933 erlassen. Meine Großeltern mussten damals einen Stammbaum
auf dem Amt vorlegen, der mindestens bis 1750 reichen musste und bei dem genau geschaut wurde, ob eingeheiratete
Juden unter den Vorfahren waren oder nicht. Offenbar hatte man Angst, das Deutsche mit jüdischen Vorfahren
leichter für die Feindseite zu gewinnen oder nicht staatstreu gewesen wären.

mabac
25.05.2024, 19:06
Ehen zwischen Deutschen und Asiaten (Chinesen, Indern, Japanern) waren unerwünscht, wurden aber in seltenen Fällen genehmigt. Ehen zwischen Asiaten und Juden fielen unter den Verdacht von Scheinehen und wurden, soweit mir bekannt ist, nicht genehmigt.

Minimalphilosoph
25.05.2024, 19:19
Die Nürnberger Gesetze wurden meines Erachtens aus Sicht der Nationalsozialisten vor allem wegen einer befürchteten
jüdischen Infiltration des deutschen Staates nach 1933 erlassen. Meine Großeltern mussten damals einen Stammbaum
auf dem Amt vorlegen, der mindestens bis 1750 reichen musste und bei dem genau geschaut wurde, ob eingeheiratete
Juden unter den Vorfahren waren oder nicht. Offenbar hatte man Angst, das Deutsche mit jüdischen Vorfahren
leichter für die Feindseite zu gewinnen oder nicht staatstreu gewesen wären.

Nicht weil ich dich aushorchen wöllte: Aber kannst du als überlebendes und überlieferndes Medium das etwas genauer erklären?
Welche Berufe übten deine Vorfahren aus? Welche Ziele verfolgten deine Ahnen, als das sie so intensiv überprüft werden mussten?

Blasphemist
25.05.2024, 19:30
Nicht weil ich dich aushorchen wöllte: Aber kannst du als überlebendes und überlieferndes Medium das etwas genauer erklären?
Welche Berufe übten deine Vorfahren aus? Welche Ziele verfolgten deine Ahnen, als das sie so intensiv überprüft werden mussten?

Meine Vorfahren waren vor allem Förster, Waldarbeiter, Landwirte, Eisenbahnschaffner, Beamte, Gastwirte und Kaufleute.
Da waren aber keine Juden dabei gewesen. Jedenfalls nicht bis anno 1750. Im Ort wo meine Großeltern wohnten,
musste fast jeder den Stammbaum der NSDAP-Ortsleitung vorlegen.
Politisch war von denen keiner auffällig, die haben sich alle mit den Gegebenheiten arrangiert und
so weit ich weiß keine bestimmten Ziele verfolgt.

Minimalphilosoph
25.05.2024, 19:35
Meine Vorfahren waren vor allem Förster, Waldarbeiter, Landwirte, Eisenbahnschaffner, Beamte, Gastwirte und Kaufleute.
Da waren aber keine Juden dabei gewesen. Jedenfalls nicht bis anno 1750. Im Ort wo meine Großeltern wohnten,
musste fast jeder den Stammbaum der NSDAP-Ortsleitung vorlegen.
Politisch war von denen keiner auffällig, die haben sich alle mit den Gegebenheiten arrangiert und
so weit ich weiß keine bestimmten Ziele verfolgt.

Ich komme zwar nicht weiter mit meiner historischen Forschung aber ich gestehe dir deine Diskretion zu. ... Aber ich verstehe: ....den Stammbaum der NSDAP vorlegen.

navy
25.05.2024, 19:38
Ehen zwischen Deutschen und Asiaten (Chinesen, Indern, Japanern) waren unerwünscht, wurden aber in seltenen Fällen genehmigt. Ehen zwischen Asiaten und Juden fielen unter den Verdacht von Scheinehen und wurden, soweit mir bekannt ist, nicht genehmigt.

Gilt auch heute noch

houndstooth
25.05.2024, 22:29
Die Nürnberger Gesetze wurden meines Erachtens aus Sicht der Nationalsozialisten vor allem wegen einer befürchteten
jüdischen Infiltration des deutschen Staates nach 1933 erlassen.


Meine Großeltern mussten damals einen Stammbaum auf dem Amt vorlegen, der mindestens bis 1750 reichen musste


Unsinnige Legende. :vogel:

mabac
25.05.2024, 23:24
Immerhin waren die meisten Freimaurer arisch! :)

DonauDude
26.05.2024, 03:15
Ehen zwischen Deutschen und Asiaten (Chinesen, Indern, Japanern) waren unerwünscht, wurden aber in seltenen Fällen genehmigt. Ehen zwischen Asiaten und Juden fielen unter den Verdacht von Scheinehen und wurden, soweit mir bekannt ist, nicht genehmigt.

Ah ok, das war mir neu.

DonauDude
26.05.2024, 03:17
Gilt auch heute noch

Was gilt heute noch?

mabac
26.05.2024, 03:42
Ah ok, das war mir neu.

Calcutta International Airport

Klingelts da? :)

-jmw-
26.05.2024, 10:37
Europäer und Asiaten sind nach historischer NS-Diktion eigentlich nicht artverwandt / artgleich, sondern artfremd.

Jedoch mag man in diesem einen Fall mit Blick auf die japanischen Verbündeten (und nur die?) beide Augen zugedrückt haben.


Laut Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre (https://de.wikipedia.org/wiki/Gesetz_zum_Schutze_des_deutschen_Blutes_und_der_de utschen_Ehre) (RGBl. (https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsgesetzblatt) I S. 1146) – kurz Blutschutzgesetz (https://de.wikipedia.org/wiki/Rassenschande#Gesetze_und_Verordnungen) von 1935 durften Deutsche nur andere Deutsche bzw. solche "artverwandten Blutes" heiraten.

Offenbar wurden Ostasiaten im Nationalsozialismus als artverwandtes Blut eingeschätzt, denn Viktor Kowalczyk aus Schlesien (war sogar auf der Gottbegnadetenliste herausragender Künstler) hat 1941 die japanische Schauspielerin Michiko Tanaka ganz legal geheiratet, wohl auch weil sie aus einer früheren Ehe aus den 1930ern die österreichische Staatsbürgerschaft und damit 1938 die deutsche Staatsbürgerschaft bekam.

https://de.wikipedia.org/wiki/Viktor_de_Kowa
https://de.wikipedia.org/wiki/Michiko_de_Kowa-Tanaka

DonauDude
26.05.2024, 12:22
Europäer und Asiaten sind nach historischer NS-Diktion eigentlich nicht artverwandt / artgleich, sondern artfremd.

Jedoch mag man in diesem einen Fall mit Blick auf die japanischen Verbündeten (und nur die?) beide Augen zugedrückt haben.

Stimmt, das war nur eine Sondergenehmigung.

-jmw-
26.05.2024, 12:51
Stimmt, das war nur eine Sondergenehmigung.
Spielt ja auch rein demographisch keine Rolle, wenn eine Japanerin auf 80+ Mio. Deutsche kommt. Und wenn man sie später doch nicht leiden mag, kann man sie nach dem Endsieg ja in Sibirien ansiedeln! ;)

DonauDude
28.05.2024, 13:22
Ehen zwischen Deutschen und Asiaten (Chinesen, Indern, Japanern) waren unerwünscht, wurden aber in seltenen Fällen genehmigt. Ehen zwischen Asiaten und Juden fielen unter den Verdacht von Scheinehen und wurden, soweit mir bekannt ist, nicht genehmigt.

Es gibt auch Chinesen, die das genauso sehen und gegen Rassenmischung sind.

Chinesisch mit englischen Untertiteln, Video 1:03 Minuten lang:

https://media.gab.com/system/media_attachments/files/161/944/305/playable/e81b83338eae16cd.mp4