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Vollständige Version anzeigen : der Krim-Sekt ist ein politische Streitfrage geworden



Eichenlaub
13.02.2024, 23:56
Seht ihr diesen Krimsekt nun als russisch oder als ukrainisch an?

Sitting Bull
14.02.2024, 00:25
Seht ihr diesen Krimsekt nun als russisch oder als ukrainisch an?


Was für eine Frage,der Krimsekt ist ein russisches Gesöff.

In jungen Jahren haben wir den roten auf unseren Partys oft gebechert.

Eichenlaub
14.02.2024, 00:37
Was für eine Frage,der Krimsekt ist ein russisches Gesöff.

In jungen Jahren haben wir den roten auf unseren Partys oft gebechert.

na und …

seit 2024 ist es eine streitfrage …

DonauDude
14.02.2024, 01:40
Seht ihr diesen Krimsekt nun als russisch oder als ukrainisch an?

Ukro-Russisch. Die Region Ukraine ist größer als der Staat Ukraine. Die Region Russland ist größer als der Staat Russland. Die Region Polen größer als der Staat Polen, die Region Deutschland größer als der Staat Deutschland. Das überlappt sich.

ABAS
14.02.2024, 06:46
Die vorzueglichen Wein- und Sektprodukte von der Krim Halbinsel sind russisch! Nach bewegter Vorgeschichte wurde die Krim Halbinsel im Jahr 1783 von der russischen Zarin Katharina II zum Teil des Russischen Reiches gemacht. Heute ist die Krim Halbinsel eines der insgesamt 85 Unionssubjekte der Russischen Foederation.



Krim

...

Neuzeit

Das von der Mitte des 15. Jahrhunderts bis zur russischen Annexion von 1783 existierende Krim-Chanat war wie das Osmanische Reich eine wichtige Ordnungsmacht am nördlichen Schwarzmeerufer. Außenpolitisch war es das Ziel der Chane und der politisch einflussreichen Clans, nicht nur die Länder der Goldenen Horde unter ihre Herrschaft zu bringen, sondern auch keine andere Macht in der Region stark werden zu lassen. Deshalb wurden verschiedene Allianzen geschlossen: wechselweise mit Polen (bzw. ab 1569 Polen-Litauen) und mit dem Moskauer Staat. Außerdem wurden gemeinsam mit dem Osmanischen Reich Raubzüge in Richtung Norden durchgeführt, bei denen Tribute eingefordert und Menschen versklavt wurden. 1571 verheerten krimtatarische Truppen sogar Moskau. Ab 1478 stand das Chanat mit der Hohen Pforte in einem – allerdings privilegierten – Suzeränitätsverhältnis. Auf der Krim entstand ein bedeutendes Zentrum islamischer Kultur, wovon bis heute die Palastanlage von Bachtschissarai zeugt.

Die regelmäßigen Beutezüge des Chanats verhinderten eine dauerhafte agrarische Nutzung der fruchtbaren Steppengebiete nördlich der Krim und waren eine große Belastung für Polen und Russland. Daran konnten auch die von Moskau und der polnischen Krone zur Grenzsicherung eingesetzten Kosakenverbände nichts ändern. Im 16. und 17. Jahrhundert wurden diese zuweilen sogar zu einem zusätzlichen Unruhefaktor, griffen sie doch wiederholt auf dem Wasser- und dem Landwege das Chanat und die Hohe Pforte an. Die muslimischen Akteure stellten also keinesfalls das einzige ‚räuberische‘ Element in der Region dar. Auch der Sklavenhandel existierte bereits früher, war das Schwarze Meer doch schon in der Antike ein wichtiger Umschlagplatz für dieses begehrte ‚Handelsgut‘. Dennoch resultierte das negative Bild des Chanats (und des Osmanischen Reichs) in der christlichen Welt nicht zuletzt hieraus.

Die Raubzüge waren zwar wesentlicher Bestandteil der Ökonomie des Chanats und hatten über lange Zeit zu dessen Erfolgen beigetragen. Längerfristig verhinderten sie allerdings Innovationen, etwa im Bereich (protoindustrieller) Produktion. Als sich während des 17. Jahrhunderts zudem Modernisierungsdefizite auf militärischem Gebiet gegenüber dem erstarkenden Zarenreich abzeichneten, begann der Niedergang des Krim-Chanats. Russischerseits hatte man bereits seit längerem über die Einnahme des nördlichen Schwarzmeerufers nachgedacht. Nach einigen nur temporären Erfolgen Ende des 17. Jahrhunderts markierte der Frieden von Küçük Kaynarca 1774 schließlich die Zäsur: Sankt Petersburg/Sankt Peterburg/Leningrad war dauerhaft an das Schwarze Meer vorgedrungen und hatte dem Osmanischen Reich Gebietsverluste am Bug (russ.; ukr. Zachidnyj Buh) und Dnjepr gebracht. Das Krim-Chanat wurde formal unabhängig, die Herrschaft des Chan Šagin-Giray (1745−1788) war aber vor Russlands Gnaden. Gegen den Chan und den russischen Einfluss regte sich der Widerstand einflussreicher Kreise auf der Halbinsel, sodass das Zarenreich mehr als einmal militärisch zugunsten Šagin-Girays eingreifen musste.

Schließlich ließ Zarin Katharina II. (1729−1796), die auf der Halbinsel für einige Jahre mit der Ausübung indirekter, kolonialer Herrschaft experimentiert hatte, 1783 die Krim annektieren.

Das ehemalige Chanat erfuhr keine Sonderbehandlung, sondern wurde zielgerichtet in die Strukturen des Zarenreichs eingepasst.

Die Politik der aufgeklärt absoluten Herrschaft Katharinas II. ist als tolerant (gegenüber den Angehörigen der ehemaligen Titularnation) und pragmatisch zu bezeichnen. Im Zuge der Peuplierungspolitik Katharinas II. und Alexanders I. (1777−1825) kamen unter anderem deutsche, schweizerische und italienische Emigranten auf die Krim. Später, besonders unter Zar Alexander III. (1845−1894), wurde hingegen das russisch-slawische Bevölkerungssegment bevorzugt.

Im Verlauf des 19. Jahrhunderts wurde die Krim zunehmend russisch geprägt: Viele Krimtataren verließen die unter die Herrschaft der sog. Ungläubigen gefallene Heimat in Richtung Osmanisches Reich, teils aus religiösen, teils aus wirtschaftlichen Gründen; besonders nach dem Krim-Krieg (1853−1856) waren sie zudem einem Klima des Misstrauens ausgesetzt, sodass der Migrationsstrom abermals anschwoll. Parallel dazu hatte Sankt Petersburg nach der Eingliederung mit der Anwerbung von Kolonisten begonnen. Bevorzugt wurden Gruppen, die von der russischen Administration als nützlich eingeschätzt wurden, sei es, weil man sich von ihnen Innovationen versprach (wie von den konfessionell divergenten Deutschen, Schweizern oder Schweden), oder weil sie das orthodoxe Element auf der Halbinsel stärkten (Russen, Ukrainer, Bulgaren oder Griechen).

Zwar ist die Krim in russischen Debatten fast nie als Kolonie bezeichnet worden, doch wohnten der russischen Politik gegenüber dem ehemaligen Krim-Chanat trotz der im russischen Kontext nicht unüblichen Kooption der indigenen Eliten doch Merkmale kolonialer und direkter Hegemonie inne. So war der ehemaligen Titularnation, den Krimtataren, das Primat des Handels weitgehend entzogen worden.

Die russische Macht gestaltete aktiv den angeeigneten Raum, etwa durch sog. gradostroenie, den Bau von Städten, oder pereselenie (Kolonisierung und Umsiedlungspolitik).

Zeitgeschichte

Im Ersten Weltkrieg kam es im Schwarzmeerraum anfänglich nur zu geringen Truppenbewegungen und einzelnen See-Operationen. Auch der Umsturz im Februar 1917 verlief vergleichsweise ruhig, allerdings entfremdeten sich Bevölkerung und Repräsentanten der neuen Ordnung schnell voneinander, und ähnlich wie in anderen Teilen des russländischen Imperiums lässt sich ein Politisierungsschub nationaler Minderheiten, so auch der krimtatarischen, feststellen. Diese wollten sich noch im Frühjahr 1917 mit kultureller Autonomie innerhalb eines künftigen demokratischen Russlands zufrieden geben, alsbald aber forderten sie Unabhängigkeit. Nach dem Oktoberumsturz eskalierte die Gewalt: „Revolutionäre“ Gruppen kämpften gegen „bourgeoise“ Russen, nationale oder soziale Partisanen schalteten sich ein. Bis zum endgültigen Sieg der Bolschewiki blieb die Lage unübersichtlich:

Die UNR, die Ukrainische Volksrepublik (Ukraїns´ka Narodna Respublika), erhob Anspruch auf das Gebiet, ein unabhängiger Krim-Staat, den krimtatarische Politiker mittelfristig mit dem Osmanischen Reich verbinden wollten, wurde von verschiedenen Lagern angedacht. Nach dem Vertrag von Brest/Brest-Litovsk Anfang 1918 besetzten kaiserlich-deutsche Truppen die Halbinsel. Nach deren Rückzug im November 1918 griffen Weißgardisten und mit ihnen verbündete, alliierte Truppen ein. Krieg und Zerstörung waren die Folge.

1921/22 wurde die Krim von einer Hungersnot heimgesucht, ehe die Neue Ökonomische Politik (NÖP; Novaja ėkonomičeskaja politika, NĖP) die wirtschaftliche Lage konsolidierte. Die 1921 erfolgte Gründung der krimtatarischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik (ASSR) war Teil der unionsweiten Indigenisierungspolitik (russ.: korenizacija, „Einwurzelung“), welche die nichtrussischen Nationalitäten prosowjetisch stimmen sollte.

Auch die Krimtataren profitierten bis Anfang der 1930er Jahre von dieser Politik, etwa auf den Gebieten des Kultus oder der politischen Teilhabe. Die Repressionspolitik Stalins (Iosif Vissarionovič Džugašvili, 1878–1953) traf dann auch die Krim und ihre Bewohner. Nach dem Überfall des Deutschen Reiches auf die Sowjetunion im Juni 1941 wurde die Krim bald in die Kampfhandlungen einbezogen. Das von 1942 bis Frühjahr 1944 dauernde deutsche Besatzungsregime zeitigte die ganze Bandbreite des nationalsozialistischen Vernichtungskriegs. Die Nationalsozialisten versuchten pragmatisch, die krimtatarische Bevölkerung, die zuvor die Repressionen des stalinistischen Terrors erfahren hatte, zur Kollaboration zu bewegen, was partiell gelang. Teile der Bewohner verhielten sich jedoch auch passiv gegenüber den Besatzern und andere schlossen sich den Partisanen an. Nach der Rückeroberung der Halbinsel durch die Rote Armee 1944 diente der in seiner Absolutheit haltlose Vorwurf der Massenkollaboration als Rechtfertigung für die brutale Deportation der fast 200.000 Krimtataren sowie anderer, ‚fremder‘ Nationalitäten (z. B. der Krimgriechen), zumeist nach Zentralasien; ein Verbrechen, welches die kulturelle, religiöse und ethnische Vielfalt der Halbinsel zerstörte und das russisch-krimtatarische Verhältnis bis in die Gegenwart belastet.

Die Nachkriegsjahre waren durch die Beseitigung der Kriegsschäden sowie eine forcierte Industrialisierung geprägt. Auf der Krim entstand neben einer Agrar- eine der größten Kur- und Tourismusindustrien der Sowjetunion. 1954 wurde unter Nikita Chruščev (1894–1971) – offiziell zur Feier des 300. Jahrestages des Vertrages von Perejaslav (des Treueids der Saporoger Kosaken auf den russischen Zaren Alexei I.) – die Krim aus der RSFSR herausgelöst und von da an durch die Ukrainische Sowjetrepublik administriert.

Solange die Sowjetunion existierte, war dieser Schritt von geringer Relevanz, nach ihrem Zerfall erwuchsen hieraus allerdings Probleme.

Debatten über die staatsrechtliche Legalität der Chruščevschen Schenkung, der Streit um die Aufteilung der Schwarzmeerflotte und die Nutzung Sewastopols als russische Militärbasis sowie zuweilen gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen den mehrheitlich russophonen, slawischen Krimbewohnern und den sukzessive aus Zentralasien zurückgekehrten Tataren prägten die Geschichte der Krim zwischen 1991 und 2014. Da die Ukraine es in den zweieinhalb Jahrzehnten seit der Unabhängigkeit nicht vermochte, das Land und damit auch die Krim prosperieren zu lassen, war die Begeisterung, mit der sich eine Mehrheit der slawischen Bevölkerung 2014 für den Anschluss der Krim an die Russische Föderation aussprach, zum Teil auch wirtschaftlich motiviert.

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Verwaltung

Bereits Anfang der 1990er Jahre plädierte eine Mehrheit der slawischen Bevölkerung auf der Krim für den Anschluss an Russland. Auch um diesen separatistischen Tendenzen den Wind aus den Segeln zu nehmen, erhielt die Krim 1992 als einziges Gebiet innerhalb der Ukraine den Status einer Autonomen Republik mit gewissen Hoheitsrechten in Bereichen der Finanzen, Verwaltung und Justiz sowie ein Regionalparlament.

Nach der Annexion von 2014 ist die Halbinsel eines der insgesamt 85 Unionssubjekte der Russischen Föderation. Sewastopol hat, wie bereits in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, als dritte Stadt nach Moskau und Sankt Petersburg den Status einer „Stadt föderalen Ranges“.

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Wirtschaft

Der Krim kam aufgrund ihrer Lage seit der Antike in der Ökonomie des Schwarzmeerraums und als Umschlagplatz für den Handel aus Asien eine bedeutende Rolle zu. Wichtige 'Güter' waren Gewürze, Getreide, Seide und Sklaven, die schon im Altertum über die Krim-Häfen distribuiert wurden. Auch spielten und spielen landwirtschaftliche Produkte (Obst, Gemüse) eine große Rolle, ebenso der Weinanbau; dies übrigens auch in krimtatarischer Zeit, konsumierte die muslimische Bevölkerung doch auch selbst Weine. Legendär ist der sog. Krymskoe (Krim-Sekt).


https://ome-lexikon.uni-oldenburg.de/regionen/krim

Ή Λ K Λ П
14.02.2024, 12:29
Weder noch. Die Krim ist türkisch.

Nachbar
14.02.2024, 12:43
Das Gebiet hieß früher Neurussland, schon während der Byzantinischen Zeit, also wird es weiterhin Neurussland heissen.
Der zum Präsidenten der "Ukraine" (deutsch: Randgebiet) aufgestelle Berufskommiker wurde nur deswegen aufgestellt, weil er verwandt ist mit Blinken. Beide leben ihren Hass auf Slawen aus, es werden massenweise derer getötet.

Also wird der Sekt aus der Halbinsel Tauris (ein Name seit über 2700 Jahren für diese Region) nur russicher Sekt sein.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d0/New_Russia_on_territory_of_Ukraine.PNG

Eichenlaub
17.02.2024, 01:34
Weder noch. Die Krim ist türkisch.

oder tattarisch?

Würfelqualle
17.02.2024, 04:59
Momentan ist die Krim russisches Staatsgebiet.

ich58
17.02.2024, 09:21
War in den 80er im Kubangebiet, da haben wir Krasnodaer Schaumwein gesoffen, war die B- Abfüllung. Mit Plastestöpsel anstatt Kork. Sonst die gleiche Suppe.

-jmw-
17.02.2024, 10:46
Die Frage ist nicht, ob die Krim der Ukraine oder Russland gehört, sondern die einzig interessante Frage ist, ob sie mir gehört. Das tut sie nicht und also ist es mir egal!

Eichenlaub
17.02.2024, 11:25
War in den 80er im Kubangebiet, da haben wir Krasnodaer Schaumwein gesoffen, war die B- Abfüllung. Mit Plastestöpsel anstatt Kork. Sonst die gleiche Suppe.

dort war ich auch mal ….

und der sekt war lau.warm!

Rikimer
17.02.2024, 21:20
oder tattarisch?

Türken sind nicht bekannt für Sekt, Wein und Kultur. Alles gute hat die Türkei von Byzanz geerbt.