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Vollständige Version anzeigen : Gnaz ganz dringend.. muss noch heute ne antwort haben



brauche nur kurz hilfe
10.12.2003, 19:59
Hallo..
habe eine Frage..
warum ist Deutschland der Nato beigetreten?

BITTE UM ANTWORT!! DANKE

Siran
10.12.2003, 20:15
Ich würde an deiner Stelle einfach mal googlen. Die Stichworte Deutschland Nato Eintritt 1955 könnten ganz gute Ergebnisse bringen.

Skydiver
10.12.2003, 20:23
Gegenfrage: welchem bündnis hätte D denn sonst beitreten sollen? Dem Warschauer Pakt vielleicht?

Siran
10.12.2003, 20:26
Der Warschauer Pakt existierte noch gar nicht, als Deutschland der Nato beitrat...

Kommissär
10.12.2003, 20:26
Wohl kaum, im Warschauer Pakt sass ja damals noch der Feind DDR.

aphaean
10.12.2003, 20:38
Europäische Einigungsbemühungen

Im Verlauf des Koreakrieges drängte sich die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland und deren Integration in die NATO auf. Der amerikanische Aussenminister Dean Acheson war überzeugt, dass von diesem Schritt die militärische Verteidigung Westeuropas abhing. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges waren allerdings erst fünf Jahre vergangen und die Nachbarländer standen einer Wiederbewaffnung ihres ehemaligen Kriegsfeindes eher ablehnend gegenüber. Nur unter der Bedingung, dass die Bundesrepublik in eine europäische Gemeinschaft eingebunden und zukünftig an einer einseitigen Aufrüstung gehindert würde, war man bereit, einem solchen Vorhaben zuzustimmen.



Die Integration der Bundesrepublik ins westliche Bündnissystem

Unter Konrad Adenauer verfolgte die Bundesrepublik Deutschland ab 1949 eine auf die Westintegration ausgerichtete Aussenpolitik. Adenauer versuchte dabei, die Umstände des Kalten Krieges mittels "einer entschiedenen Hinwendung zu den Westalliierten" auszunützen. So schnell wie möglich sollte die Bundesrepublik aus der Verliererrolle zum gleichberechtigten Bündnispartner aufsteigen. Mit amerikanischer Unterstützung und einer gestärkten Position erhoffte er sich, die Wiedervereinigung des geteilten Deutschlands erzwingen zu können. Denn die DDR wurde von seiner Bundesregierung bloss als sowjetische Besatzungszone angeschaut. Deutschland wurde ihrer Ansicht nach, alleine von der demokratisch gewählten Regierung vertreten. Infolge seiner Zugeständnisse an den Westen, erhielt Adenauer von der Opposition den Titel "Kanzler des Westens", was dem ausgesprochen freundlichen Verhältnis zwischen der Bundesrepublik und der Regierung Eisenhowers in den fünfziger Jahren jedoch keinen Abbruch tat.

Auszug aus: Der Kalte Krieg (http://www.kssursee.ch/schuelerweb/kalter-krieg/kk/europa.htm) mit sehr ausführlichen Quellennachweisen

cheerio
anna

Mithrandir
10.12.2003, 20:42
Der Beitritt der BRD zur NATO war ein wesentlicher Bestandteil der Westintegrationspolitik von Adenauer.

aphaean
10.12.2003, 20:43
Hier noch etwas Präziser:

Europäische Verteidigungsgemeinschaft EVG

Nach dem Ausbruch des Koreakrieges drängen die USA und Großbritannien auf einen deutschen Verteidigungsbeitrag. Weil sich Frankreich diesem Druck auf Dauer nicht entziehen kann, geht es in die Offensive. Am 24. Oktober 1950 gibt der französische Ministerpräsident René Pleven den Plan einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) bekannt: Die schon in der EGKS zusammengeschlossenen Staaten Frankreich, Italien, die Bundesrepublik und die Beneluxländer sollen ihre Truppen zu einer gemeinsamen Armee verschmelzen. Durch die EVG sollen die Risiken der deutschen Wiederbewaffnung aufgefangen und die europäische Einigung vorangetrieben werden.

Bundeskanzler Adenauer greift den französischen Vorschlag sofort auf. Zur Bedingung für die deutsche Wiederbewaffnung macht er allerdings die volle Gleichberechtigung der Bundesrepublik Deutschland. Gleichzeitig mit dem EVG-Vertrag wird daher über einen Deutschlandvertrag verhandelt, der das Besatzungsstatut aufhebt und der Bundesrepublik ihre Souveränität zurückgibt. Beide Verträge können nur zusammen in Kraft treten.

Der Deutschlandvertrag wird am 26. Mai 1952 in Bonn unterschrieben. Einen Tag später findet in Paris auch die Unterzeichnung des EVG-Vertrages statt. Die nationalen Parlamente ratifizieren den Vertrag nach und nach. Er scheitert jedoch am 30. August 1954 in der französischen Nationalversammlung. Frankreich lehnt es ab, seine Armee einem europäischen Oberkommando zu unterstellen.

Quelle: Das Geteilte Deutschland (http://www.dhm.de/lemo/html/DasGeteilteDeutschland/JahreDesAufbausInOstUndWest/ZweiStaatenZweiWege/europaeischeVerteidigungsgemeinschaft.html)

Diplomat
31.12.2003, 10:52
Wäre die BRD nicht beigetreten so könnten wir heute alle russisch fliessend, das reicht als Erklärung denke ich.

Meik
31.12.2003, 10:58
Original von Diplomat
Wäre die BRD nicht beigetreten so könnten wir heute alle russisch fliessend, das reicht als Erklärung denke ich.

....schön das du auch so denkst, aber hier in diesem Forum, sehen die meisten das als Verrat an, das die BRD mittels NATO-Beitritt zu einem "US-Vasallen" geworden ist. Erzähle ich, dass die Amis uns unterstützt haben (Marshallplan, Berlin-Blockade), werde ich von einem Haufen Komikern beschimpft, "man könne doch nicht die USA loben". Ich sag es dir, hier in diesem Forum gibt es mehr als primitive Ansichten, was die Geschichte betrifft!!

Meik
31.12.2003, 10:59
Original von Diplomat
Wäre die BRD nicht beigetreten so könnten wir heute alle russisch fliessend, das reicht als Erklärung denke ich.

......endlich mal normale Leute hier!! :] :]

Edmund
31.12.2003, 11:06
Original von Meik
"man könne doch nicht die USA loben".
Warum sollte ich die Mörder auch noch loben? :vogel:

Meik
31.12.2003, 17:11
Original von Edmund

Original von Meik
"man könne doch nicht die USA loben".
Warum sollte ich die Mörder auch noch loben? :vogel:

Marshallplan, Berlinblockade, weil sie uns militärische vor den Russen beschützt haben?

Edmund, was war denn der Marshalplan u. die Berlinblockade??

fryfan
31.12.2003, 17:23
Original von Meik

Original von Diplomat
Wäre die BRD nicht beigetreten so könnten wir heute alle russisch fliessend, das reicht als Erklärung denke ich.

....schön das du auch so denkst, aber hier in diesem Forum, sehen die meisten das als Verrat an, das die BRD mittels NATO-Beitritt zu einem "US-Vasallen" geworden ist. Erzähle ich, dass die Amis uns unterstützt haben (Marshallplan, Berlin-Blockade), werde ich von einem Haufen Komikern beschimpft, "man könne doch nicht die USA loben". Ich sag es dir, hier in diesem Forum gibt es mehr als primitive Ansichten, was die Geschichte betrifft!!

naja, also deutschland muss in die nato viel geld investieren!

und ich frage mich manchmal was die Bundeswehr in irgendwelchen ländern zu suchen hat die zu dumm sind ihr land am leben zu halten?

Kommissär
31.12.2003, 18:42
Was den Marshallplan und die Luftbrücke betrifft, da kann man den Amis dankbar wirklich sein. Aber ich nehme an, das haben sie auch nicht ohne Eigeninteresse gemacht.

aphaean
04.01.2004, 15:20
Original von Meik
....schön das du auch so denkst, aber hier in diesem Forum, sehen die meisten das als Verrat an, das die BRD mittels NATO-Beitritt zu einem "US-Vasallen" geworden ist. Erzähle ich, dass die Amis uns unterstützt haben (Marshallplan, Berlin-Blockade), werde ich von einem Haufen Komikern beschimpft, "man könne doch nicht die USA loben". Ich sag es dir, hier in diesem Forum gibt es mehr als primitive Ansichten, was die Geschichte betrifft!!

Ja, die Amerikaner haben nach dem 2. Weltkrieg Wunder fuer die Bundesrepublik erwirkt. Schon allein der logisitische Aufwand fuer die Berliner Luftbrücke ist beeindruckend. Und diese Leistungen fuer eine Nation, welche eine halbe Dekade lang zum ärgsten Feind und extremsten Auswuchs des Bösen stilisiiert wurde.

Aber, diese Leistungen wurden eigentlich nur im eigenen Interesse aufgebracht: die militärische Aufrüstung der BRD diente dazu die "Roten Horden" in ihrem Marsch über den Kontinent zu verlangsamen, und der wirtschaftliche Wiederaufbau hatte die Schaffung neuer Absatzmärkte für die amerikanische Wirtschaft (welche ja noch auf vollen Touren der Kriegsindustrie lief) als Ziel.

Objektiv betrachtet: eigentlich gar nicht so schlimm. Beide Seiten haben von dieser Symbiose profitiert. Mir persönlich sind Menschen, welche ohne Eigenzweck agieren immer höchst suspekt ;).

Das Kern das Problems, liegt daran, daß es Stimmen in den USA gibt, die diese "Symbiose" nicht als Partnerschaft, sondern als einseitige Finanzförderung darstellen möchten. Dies führt dazu, daß die BRD in Theorie zur "Dankbarkeit" verpflichtet sei, und zum ewigen Ja-Sager-tum gegenüber den Vereinigten Staaten verdammt.

Also: sagen wir lieber nicht "Die Amerikaner haben unermessliches für das Nachkriegsdeutschland geleistet"... sondern lieber: "In der Nachkriegsera sind die USA und BRD eine einzigartige Kooperation eingegangen", um die historische Darstellung etwas zu entzerren.

cheerio @ all ;)
anna

PS Sorry für die Inkohärenz, irgendwie brauche ich noch ein paar Tage Schlaf.

Siran
04.01.2004, 15:38
Wobei der Marshallplan für Deutschland nur in Krediten bestand, die Deutschland im Laufe der nächsten Jahrzehnte nach und nach zurückgezahlt hat. Andere europäische Länder wie Großbritannien, Frankreich oder Italien haben wesentlich mehr Geld erhalten und mussten nur einen Teil davon zurückzahlen.

Der Schakal
04.01.2004, 15:39
Aha. Interessant!

War das weil "Deutschland" im 2. Weltkrige Kriegsgegner war?

Siran
04.01.2004, 15:41
Ich nehme es mal an.