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Vollständige Version anzeigen : Textilveredler gibt auf



Neu
14.08.2023, 10:43
Ich habe schon viele Betriebsschliessungen in Deutschland erlebt, die Textil - und Lederwarenindustrie beschäftigte ja mal sehr viele Mitarbeiter; alleine schon im Landkreis Aschaffenburg gab es etwa 100.000 Arbeitsplätze in dieser Branche. Jetzt hat einer der letzten Betriebe dieser Art die Tore geschlossen; eine Textil - Färberei, in der ich langjährig jedes Jahr mehrmals tätig war. Aber auch viele andere Firmen geben auf; die Textil - und Lederwarenindustrie waren ja eine der ersten Branchen, die den Standort Deutschland verlassen - oder die Betriebe schliessen mussten. Um einmal zu verdeutlichen, womit Firmen in Deutschland täglich zu kämpfen haben, hier das Anschreiben der Firma an mich:

Einstellung der Produktion zum 30.6.2023
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass die Gesellschafter der XXX GmbH & Co. KG den Beschluss gefasst haben, nach 155 Jahren die Produktion in unserer Textilveredlung zum 30.06.2023 einzustellen.
Die Begründung zu diesem schweren und schicksalshaften Schritt liegt hauptsächlich in folgenden Gegebenheiten begründet:
- Gesundheitliche Probleme des geschäftsführenden Gesellschafters
- Fehlende Nachfolgeregelung
- Personelle Entwicklungssituation
- In den letzten Jahren anhaltender Umsatz- und Auftragsrückgang
- Laufend steigende Kosten am Produktionsstandort Deutschland
- Zunehmend weltweiter Konkurrenzkampf in der Textilveredlung
- Weltweite Wettbewerbsverzerrungen durch Subventionen in der Textilindustrie
- Zertifizierungs- und Auflagenzwang bezüglich textiler Herstellung in Deutschland, die in der Auslandsherstellungweitgehend umgangen und ohne Folgen bei der Einfuhr bleiben
- Für einen kleinen Mittelständler schwer erfüllbare Regularien in Bezug auf das Zollrecht, Steuer- und Abgabenrecht, Arbeitsrecht, Arbeitssicherheit, Versicherungsrecht, statistisches Meldewesen, usw.
- Nicht einschätzbare globale Einflüsse in der Materialbeschaffung
- Unkalkulierbare Risiken bei der europäischen und deutschen Energiepolitik
- Weitere Auflagen und Verbote durch die europäische Chemikalienpolitik
- Dramatische Schwächung der Textilinfrastruktur in den Vorstufen Garnherstellung, Strickereien und Wirkereien durch Betriebsstillegungen
- Immer grösser werdende saisonale Auftragsschwankungen, die keine planbare Produktion als Schichtbetrieb mehr ermöglichen
- Anhaltender Rückgang von grösseren Produktionsmengen, die weiterhin in Billiglohnländer verlagert werden

Zu guter Letzt mussten wir 2 Jahre Coronapandemie, ein Jahr Ukrainekrieg incl. Energiekostenexplosion verkraften und nun hat uns die Konsumkrise erreicht.

All diese Umstände, bei denen eine Verbesserung oder positive Entwicklung in absehbarer Zeit nicht zu erwarten ist, hat die Gesellschaft dazu bewogen, noch rechtzeitig aus eigenen Schritten die Entscheidung einer Produktionsschliessung zu treffen, um auch im Sinne eines ordentlichen Kaufmanns Niemandem etwas schuldig zu bleiben.

Auch ist es für die Gesellschafter sehr wichtig durch die Produktionsschliessung in eigener Verantwortung in materieller Hinsicht wertebezogen in eigener Regie vornehmen zu können.

Wir bedauern nochmals ausserordentlich Ihnen diese Entscheidung mitteilen zu müssen und bedanken uns bereits heute für die langjährige, gute, partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünschen Ihnen für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg.

Mit freundlichen Grüssen

XXX GmbH & Co. KG

Maitre
14.08.2023, 11:05
Tja, Deutschland hat eben fertig. Positiv ist zu sehen: Damit wird dem Staat künftig viel, viel Steuergeld entgehen, welches dann nicht mehr zum Verpulvern zur Verfügung steht. Das ist der einzige Weg, das abgehobene Politklientel wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.

Neu
14.08.2023, 12:55
Die Erfahrungswerte, die bei der Textilveredlung von über 100 Jahren erarbeitet wurden, gehen jetzt endgültig verloren. Es sind nicht nur die Maschinen und Anlagen im Wert von vielen Millionen €, die jetzt nutzlos herumstehen. Auch die beiden Dampferzeuger, die mit Gas oder Öl betrieben wurden, mit Edelstahlleitungen, Kondensatabscheidern, Kesselwasserspeisepumpen, ...alles hat mal viel Geld gekostet. Färbemaschinen und Spannrahmen lassen sich wohl noch verkaufen - die Demontage, Transport, Aufstellung, Anschliessen und Inbetriebnahme sind jedoch teuer.
Nicht in Geld zu beziffern ist der Verlust an eingespieltem Fachwissen, diesen Betrieb in 10 Jahren wiederbeleben zu wollen ist eine Illusion. Das Fachwissen, Färbemaschinen zu bedienen, die Rezepturberechnung, Farbmetrik, Maschinensteuerung, ... ganz abgesehen von der Auftragsbeschaffung ... unbezahlbar. Hier hat sich eine Hochtechnologie endgültig aus Deutschland verabschiedet.

Bruddler
14.08.2023, 13:05
Textilveredler gibt auf...
D.h. auch dieses Unternehmen wird keine "Fachkräfte" mehr suchen müssen...

Maitre
14.08.2023, 13:07
Die Erfahrungswerte, die bei der Textilveredlung von über 100 Jahren erarbeitet wurden, gehen jetzt endgültig verloren. Es sind nicht nur die Maschinen und Anlagen im Wert von vielen Millionen €, die jetzt nutzlos herumstehen. Auch die beiden Dampferzeuger, die mit Gas oder Öl betrieben wurden, mit Edelstahlleitungen, Kondensatabscheidern, Kesselwasserspeisepumpen, ...alles hat mal viel Geld gekostet. Färbemaschinen und Spannrahmen lassen sich wohl noch verkaufen - die Demontage, Transport, Aufstellung, Anschliessen und Inbetriebnahme sind jedoch teuer.
Nicht in Geld zu beziffern ist der Verlust an eingespieltem Fachwissen, diesen Betrieb in 10 Jahren wiederbeleben zu wollen ist eine Illusion. Das Fachwissen, Färbemaschinen zu bedienen, die Rezepturberechnung, Farbmetrik, Maschinensteuerung, ... ganz abgesehen von der Auftragsbeschaffung ... unbezahlbar. Hier hat sich eine Hochtechnologie endgültig aus Deutschland verabschiedet.

Die über die Jahrzehnte angesammelten und von Generation zu Generation weitergegebenen Fachkenntnisse sind meist noch schwerwiegender, als die technische Ausstattung. War in meinem Ausbildungsbetrieb, einst einer der innovativsten Werkzeugmaschinenbauer überhaupt, nicht anders. Finde heute mal noch jemanden, der eine Führung schaben kann!

Esreicht!
14.08.2023, 13:25
Ich habe schon viele Betriebsschliessungen in Deutschland erlebt, die Textil - und Lederwarenindustrie beschäftigte ja mal sehr viele Mitarbeiter; alleine schon im Landkreis Aschaffenburg gab es etwa 100.000 Arbeitsplätze in dieser Branche. Jetzt hat einer der letzten Betriebe dieser Art die Tore geschlossen; eine Textil - Färberei, in der ich langjährig jedes Jahr mehrmals tätig war. Aber auch viele andere Firmen geben auf; die Textil - und Lederwarenindustrie waren ja eine der ersten Branchen, die den Standort Deutschland verlassen - oder die Betriebe schliessen mussten. Um einmal zu verdeutlichen, womit Firmen in Deutschland täglich zu kämpfen haben, hier das Anschreiben der Firma an mich:

Einstellung der Produktion zum 30.6.2023
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass die Gesellschafter der XXX GmbH & Co. KG den Beschluss gefasst haben, nach 155 Jahren die Produktion in unserer Textilveredlung zum 30.06.2023 einzustellen.
Die Begründung zu diesem schweren und schicksalshaften Schritt liegt hauptsächlich in folgenden Gegebenheiten begründet:
- Gesundheitliche Probleme des geschäftsführenden Gesellschafters
- Fehlende Nachfolgeregelung
- Personelle Entwicklungssituation
- In den letzten Jahren anhaltender Umsatz- und Auftragsrückgang
- Laufend steigende Kosten am Produktionsstandort Deutschland
- Zunehmend weltweiter Konkurrenzkampf in der Textilveredlung
- Weltweite Wettbewerbsverzerrungen durch Subventionen in der Textilindustrie
- Zertifizierungs- und Auflagenzwang bezüglich textiler Herstellung in Deutschland, die in der Auslandsherstellungweitgehend umgangen und ohne Folgen bei der Einfuhr bleiben
- Für einen kleinen Mittelständler schwer erfüllbare Regularien in Bezug auf das Zollrecht, Steuer- und Abgabenrecht, Arbeitsrecht, Arbeitssicherheit, Versicherungsrecht, statistisches Meldewesen, usw.
- Nicht einschätzbare globale Einflüsse in der Materialbeschaffung
- Unkalkulierbare Risiken bei der europäischen und deutschen Energiepolitik
- Weitere Auflagen und Verbote durch die europäische Chemikalienpolitik
- Dramatische Schwächung der Textilinfrastruktur in den Vorstufen Garnherstellung, Strickereien und Wirkereien durch Betriebsstillegungen
- Immer grösser werdende saisonale Auftragsschwankungen, die keine planbare Produktion als Schichtbetrieb mehr ermöglichen
- Anhaltender Rückgang von grösseren Produktionsmengen, die weiterhin in Billiglohnländer verlagert werden

Zu guter Letzt mussten wir 2 Jahre Coronapandemie, ein Jahr Ukrainekrieg incl. Energiekostenexplosion verkraften und nun hat uns die Konsumkrise erreicht.

All diese Umstände, bei denen eine Verbesserung oder positive Entwicklung in absehbarer Zeit nicht zu erwarten ist, hat die Gesellschaft dazu bewogen, noch rechtzeitig aus eigenen Schritten die Entscheidung einer Produktionsschliessung zu treffen, um auch im Sinne eines ordentlichen Kaufmanns Niemandem etwas schuldig zu bleiben.

Auch ist es für die Gesellschafter sehr wichtig durch die Produktionsschliessung in eigener Verantwortung in materieller Hinsicht wertebezogen in eigener Regie vornehmen zu können.

Wir bedauern nochmals ausserordentlich Ihnen diese Entscheidung mitteilen zu müssen und bedanken uns bereits heute für die langjährige, gute, partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünschen Ihnen für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg.

Mit freundlichen Grüssen

XXX GmbH & Co. KG

Andererseits werden aktuell über 20 Mrd. für außereuropäische Chipherteller in Mitteldeutschland in die Hand genommen. 10 Mrd. allein für ein neues Wafer-Werk in Magdeburg usw.

Nokia hatte über einen 2 stelligen Millionbetrag Subventionen abgegriffen, verlagerte dennoch die Produktion nach Rumänien, das aus deutschen EU-Geldern Nokia Anschubfinanzierungen bieten konnte.Mal sehen, wie lange Intel in Deutschland bleiben wird?!

kd

Maitre
14.08.2023, 13:30
Andererseits werden aktuell über 20 Mrd. für außereuropäische Chipherteller in Mitteldeutschland in die Hand genommen. 10 Mrd. allein für ein neues Wafer-Werk in Magdeburg usw.

Nokia hatte über einen 2 stelligen Millionbetrag Subventionen abgegriffen, verlagerte dennoch die Produktion nach Rumänien, das aus deutschen EU-Geldern Nokia Anschubfinanzierungen bieten konnte.Mal sehen, wie lange Intel in Deutschland bleiben wird?!

kd

Intel kriegt auch noch einen subventionierten Strompreis. Ausserdem überschlägt sich meine Landespolitik gerade mit anderen Ausgaben. Wegen Intel und des Daimler- Logistikzentrums in Halberstadt wollen die schon mal richtig Geld ausgeben, damit diese wertvollen Neuansiedlungen auch eine perfekte Infrastruktur vorfinden. Das wird noch richtig teuer.

Neu
14.08.2023, 13:31
Andererseits werden aktuell über 20 Mrd. für außereuropäische Chipherteller in Mitteldeutschland in die Hand genommen. 10 Mrd. allein für ein neues Wafer-Werk in Magdeburg usw.

Nokia hatte über einen 2 stelligen Millionbetrag Subventionen abgegriffen, verlagerte dennoch die Produktion nach Rumänien, das aus deutschen EU-Geldern Nokia Anschubfinanzierungen bieten konnte.Mal sehen, wie lange Intel in Deutschland bleiben wird?!

kd
Die Schlüsselpositionen, das Wissen über die gesamte Kette wird dabei nicht aus der Hand gegeben. Wenns ihnen gefällt, ziehen sie einfach weiter - nach Portugal oder Marokko oder Mexiko. In Deutschland bleiben dann leere Gebäude und arbeitslose, die diese Technik jedoch nicht aufbauen und ans Laufen bringen könnten.

Sjard
14.08.2023, 14:33
Liegt vor allem am hiesigen Verbraucherverhalten. Die meisten Kundinnen und Kunden wollen Masse anstatt Klasse. Sicher kosten in Deutschland
hergestellte Textilien häufig mehr, aber meine Erfahrung ist, das Sie wesentlich langlebiger und robuster als das Zeug aus z.B. China sind.
Was das ganze wieder ausgleicht. Aber so weit denken die meisten Verbraucher nicht.

Maitre
14.08.2023, 14:37
Liegt vor allem am hiesigen Verbraucherverhalten. Die meisten Kundinnen und Kunden wollen Masse anstatt Klasse. Sicher kosten in Deutschland
hergestellte Textilien häufig mehr, aber meine Erfahrung ist, das Sie wesentlich langlebiger und robuster als das Zeug aus z.B. China sind.
Was das ganze wieder ausgleicht. Aber so weit denken die meisten Verbraucher nicht.

Ja, das ist auch so typisch neudeutsch. Horrende Einkommen verlangen und davon dann billigstmöglich einkaufen, denn... "Ich bin ja nicht blöd"...
Das ist ein vielschichtiges Problem.

Neu
14.08.2023, 15:16
Liegt vor allem am hiesigen Verbraucherverhalten. Die meisten Kundinnen und Kunden wollen Masse anstatt Klasse. Sicher kosten in Deutschland
hergestellte Textilien häufig mehr, aber meine Erfahrung ist, das Sie wesentlich langlebiger und robuster als das Zeug aus z.B. China sind.
Was das ganze wieder ausgleicht. Aber so weit denken die meisten Verbraucher nicht.
Thema verfehlt. Setzen, 6.

Merkelraute
14.08.2023, 15:24
Ich habe schon viele Betriebsschliessungen in Deutschland erlebt, die Textil - und Lederwarenindustrie beschäftigte ja mal sehr viele Mitarbeiter; alleine schon im Landkreis Aschaffenburg gab es etwa 100.000 Arbeitsplätze in dieser Branche. Jetzt hat einer der letzten Betriebe dieser Art die Tore geschlossen; eine Textil - Färberei, in der ich langjährig jedes Jahr mehrmals tätig war. Aber auch viele andere Firmen geben auf; die Textil - und Lederwarenindustrie waren ja eine der ersten Branchen, die den Standort Deutschland verlassen - oder die Betriebe schliessen mussten. Um einmal zu verdeutlichen, womit Firmen in Deutschland täglich zu kämpfen haben, hier das Anschreiben der Firma an mich:

Einstellung der Produktion zum 30.6.2023
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass die Gesellschafter der XXX GmbH & Co. KG den Beschluss gefasst haben, nach 155 Jahren die Produktion in unserer Textilveredlung zum 30.06.2023 einzustellen.
Die Begründung zu diesem schweren und schicksalshaften Schritt liegt hauptsächlich in folgenden Gegebenheiten begründet:
- Gesundheitliche Probleme des geschäftsführenden Gesellschafters
- Fehlende Nachfolgeregelung
- Personelle Entwicklungssituation
- In den letzten Jahren anhaltender Umsatz- und Auftragsrückgang
- Laufend steigende Kosten am Produktionsstandort Deutschland
- Zunehmend weltweiter Konkurrenzkampf in der Textilveredlung
- Weltweite Wettbewerbsverzerrungen durch Subventionen in der Textilindustrie
- Zertifizierungs- und Auflagenzwang bezüglich textiler Herstellung in Deutschland, die in der Auslandsherstellungweitgehend umgangen und ohne Folgen bei der Einfuhr bleiben
- Für einen kleinen Mittelständler schwer erfüllbare Regularien in Bezug auf das Zollrecht, Steuer- und Abgabenrecht, Arbeitsrecht, Arbeitssicherheit, Versicherungsrecht, statistisches Meldewesen, usw.
- Nicht einschätzbare globale Einflüsse in der Materialbeschaffung
- Unkalkulierbare Risiken bei der europäischen und deutschen Energiepolitik
- Weitere Auflagen und Verbote durch die europäische Chemikalienpolitik
- Dramatische Schwächung der Textilinfrastruktur in den Vorstufen Garnherstellung, Strickereien und Wirkereien durch Betriebsstillegungen
- Immer grösser werdende saisonale Auftragsschwankungen, die keine planbare Produktion als Schichtbetrieb mehr ermöglichen
- Anhaltender Rückgang von grösseren Produktionsmengen, die weiterhin in Billiglohnländer verlagert werden

Zu guter Letzt mussten wir 2 Jahre Coronapandemie, ein Jahr Ukrainekrieg incl. Energiekostenexplosion verkraften und nun hat uns die Konsumkrise erreicht.

All diese Umstände, bei denen eine Verbesserung oder positive Entwicklung in absehbarer Zeit nicht zu erwarten ist, hat die Gesellschaft dazu bewogen, noch rechtzeitig aus eigenen Schritten die Entscheidung einer Produktionsschliessung zu treffen, um auch im Sinne eines ordentlichen Kaufmanns Niemandem etwas schuldig zu bleiben.

Auch ist es für die Gesellschafter sehr wichtig durch die Produktionsschliessung in eigener Verantwortung in materieller Hinsicht wertebezogen in eigener Regie vornehmen zu können.

Wir bedauern nochmals ausserordentlich Ihnen diese Entscheidung mitteilen zu müssen und bedanken uns bereits heute für die langjährige, gute, partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünschen Ihnen für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg.

Mit freundlichen Grüssen

XXX GmbH & Co. KG
Der wird sich wundern, wenn er die Kosten für die Abfindungen sehen wird.

Neu
14.08.2023, 15:34
Wenn man 2 bis 3 Millionen € für ausländische Konzerne pro geschaffenen Arbeitsplatz in Deutschland bezahlt, verstehe ich nicht, warum man diesen Textilbetrieb nicht subventioniert hat. Der hatte mal über 100 Beschäftigte und zum Schluss noch etwa 30. Mit 30 Millionen hätte man diesen Betrieb einige Jahrzehnte lang erhalten können - das wäre viel billiger als ausländische Chipfabriken, die sowieso dann weiterziehen, wenns Geld knapp wird. Aber wer gibt sich schon mit Millionen ab - unter einer Milliarde geht ja garnix.

Die Wirkungen von Helmut Kohl mit seiner Treuhand kommt jetzt im Osten voll zum Tragen. Allerdings hätten auch Wirtschaftsexperten nichts gegen die Kahlschlagpolitik der letzten 40 Jahre ausrichten können.

Neu
14.08.2023, 15:41
Der wird sich wundern, wenn er die Kosten für die Abfindungen sehen wird.
Ich gehe davon aus, dass die Firmenleitung das im Vorfeld berechnet und bereitgestellt hat. Die waren immer korrekt; meine Rechnungen wurden immer sofort bezahlt und niemals beanstandet. Ich war da etwa 4 Tage / Jahr am werkeln. Die Kohle fehlt bei mir allerdings.

Sjard
14.08.2023, 15:45
Thema verfehlt. Setzen, 6.

Offenbar bist du dir nicht bewusst, welche Macht die Kundschaft über die Wirtschaft hat. Oder wieso soll ich das Thema verfehlt haben ?

ich58
14.08.2023, 16:19
Tja, Deutschland hat eben fertig. Positiv ist zu sehen: Damit wird dem Staat künftig viel, viel Steuergeld entgehen, welches dann nicht mehr zum Verpulvern zur Verfügung steht. Das ist der einzige Weg, das abgehobene Politklientel wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.
Nein, es wird dann Enteignet bis überhaupt nichts mehr da ist, Selbstzerstörung bis zum letzten Atemzug.

Neu
14.08.2023, 16:31
Offenbar bist du dir nicht bewusst, welche Macht die Kundschaft über die Wirtschaft hat. Oder wieso soll ich das Thema verfehlt haben ?
Weil die Kundschaft nichts mit den Problemen dieser Firma zu tun hat. Sie müssen ihre Stoffe kostengünstig färben lassen, sonst sind sie nicht konkurrenzfähig.

Maitre
14.08.2023, 16:32
Nein, es wird dann Enteignet bis überhaupt nichts mehr da ist, Selbstzerstörung bis zum letzten Atemzug.

Ja, sicher, auch das halte ich für möglich. Aber auch das wird die Probleme nur aufschieben und selbstverständlich auch verschlimmern.

Anhalter
14.08.2023, 16:37
Nein, es wird dann Enteignet bis überhaupt nichts mehr da ist, Selbstzerstörung bis zum letzten Atemzug.

Klingt ja noch schlimmer wie in der DDR ...:auro:

ich58
14.08.2023, 16:38
Klingt ja noch schlimmer wie in der DDR ...:auro:
Wird es auch werden.

Sjard
14.08.2023, 18:14
Nein, es wird dann Enteignet bis überhaupt nichts mehr da ist, Selbstzerstörung bis zum letzten Atemzug.

Ich denke auch, das es so kommen wird.

Differentialgeometer
14.08.2023, 18:16
Die über die Jahrzehnte angesammelten und von Generation zu Generation weitergegebenen Fachkenntnisse sind meist noch schwerwiegender, als die technische Ausstattung. War in meinem Ausbildungsbetrieb, einst einer der innovativsten Werkzeugmaschinenbauer überhaupt, nicht anders. Finde heute mal noch jemanden, der eine Führung schaben kann!
Ich bin beim mit einen schaben dafür immer in Führung. Zählt das bzw. hilft es weiter? :?

Maitre
14.08.2023, 18:17
Ich bin beim mit einen schaben dafür immer in Führung. Zählt das bzw. hilft es weiter? :?

Tut mir leid, den ersten Satz kann ich nicht entziffern?! Du bist doch nicht etwa krank und hast an der speziellen Medizin genascht?

Differentialgeometer
14.08.2023, 18:20
Tut mir leid, den ersten Satz kann ich nicht entziffern?! Du bist doch nicht etwa krank und hast an der speziellen Medizin genascht?
Ich höre 12 Stimmen und eine summt den Mission Impossible Soundtrack…. :(

Maitre
14.08.2023, 18:22
Ich höre 12 Stimmen und eine summt den Mission Impossible Soundtrack…. :(

Im Swingerclub würde man sagen: Handgemenge! Die Situation ejakuliert!

Ruprecht
14.08.2023, 18:33
Tja, Deutschland hat eben fertig. Positiv ist zu sehen: Damit wird dem Staat künftig viel, viel Steuergeld entgehen, welches dann nicht mehr zum Verpulvern zur Verfügung steht. Das ist der einzige Weg, das abgehobene Politklientel wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.

Ich bin mir ziemlich sicher das auch bei sinkenden Steuern für die ehernen Ziele der Ampel immer genug Mittel vorhanden sein werden, eine Yuppy-Ratte wie der Finanzminister, wird kürzenswerte Ausgaben im Sozialbereich finden, hauptsächlich für Biodeutsche, Witwenrente kann weg, Altersgrundsicherung ist auch Quatsch, Renteneinstiegsalter rauf auf 70.
Dieser schmierige Typ bringt das schon hin, verlass dich drauf.

Maitre
14.08.2023, 18:34
Ich bin mir ziemlich sicher das auch bei sinkenden Steuern für die ehernen Ziele der Ampel immer genug Mittel vorhanden sein werden, eine Yuppy-Ratte wie der Finanzminister, wird kürzenswerte Ausgaben im Sozialbereich finden, hauptsächlich für Biodeutsche, Witwenrente kann weg, Altersgrundsicherung ist auch Quatsch, Renteneinstiegsalter rauf auf 70.
Dieser schmierige Typ bringt das schon hin, verlass dich drauf.

Das ist aber alles endlich. Tafelsilber verramschen...

Grenzer
14.08.2023, 18:47
Nein, es wird dann Enteignet bis überhaupt nichts mehr da ist, Selbstzerstörung bis zum letzten Atemzug.Früher war der Begriff " Made in Germany " ein geschätzter Begriff für deutsche Qualität ,-
heute fällt einem bei " Made in Germany " meist ein ,- das der Wurm bzw die Made im Deutschland steckt....

antiseptisch
11.11.2023, 23:11
Liegt vor allem am hiesigen Verbraucherverhalten. Die meisten Kundinnen und Kunden wollen Masse anstatt Klasse. Sicher kosten in Deutschland
hergestellte Textilien häufig mehr, aber meine Erfahrung ist, das Sie wesentlich langlebiger und robuster als das Zeug aus z.B. China sind.
Was das ganze wieder ausgleicht. Aber so weit denken die meisten Verbraucher nicht.
Es soll sehr viele Frauen geben, die ihre Wäsche gar nicht mehr waschen, sondern nach dreimal Tragen einfach wegwerfen, weil sie schon zu oft damit gesehen wurden, und das ist denen oft peinlich. Und selbst, wenn sie die Klamotten waschen sollten: Angeblich ist nach dreimal waschen die Farbe blass und der Stoff fängt angeblich an auszufransen, und es gefällt den verwöhnten Gören nicht mehr.

Hochmut kommt eben vor dem Fall.