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Vollständige Version anzeigen : Ruhrtriennale 2023 - das Festival der sexualmoralischen Verkommenheit



ABAS
11.08.2023, 18:45
Unter Regie der ostmarkischen Intendantin Barbary Frei in Koprodution mit dem Burgtheater Wien, wurde anlaesslich der Ruhrtriennale - Festival der Kuenste 2023 - , der Theaterklassiker " Ein Sommernachtstraum " von William Shahespeare wurde in die zeitgeistige sexualmoralischen Verkommenheit transformiert. Die Akteure schluepfen schrill kostuermiert in die Rolle von Schwuchteln, Lesben, Transen und Diversen. Besonders widerlich ist das die Perversion unter dem Vorwand der " Kunst " von deutschen aus der Ostmark, insziniert wurde.


Ruhrtriennale - Festival der Kuenste 2023 -

Schauspiel
EIN SOMMERNACHTSTRAUM
WILLIAM SHAKESPEARE, BARBARA FREY, MARTIN ZEHETGRUBER, BURGTHEATER WIEN

https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/ein-sommernachtstraum/102[/B]


https://www.youtube.com/watch?v=kzRodEXaybQ


Ein Sommernachtstraum - Ruhrtriennale
Man sieht nur mit dem Mind gut

Zu ihrer dritten und letzten Ruhrtriennale schenkt die künstlerische Leiterin des Festivals sich und dem Publikum eine Shakespeare-Inszenierung, die den Klassiker neu glänzen lässt und triftige Brücken ins Heute schlägt.

Von Martin Krumbholz

11. August 2023

Zunächst einmal gibt die Bühne, die Martin Zehetgruber in den hintersten Winkel der gigantischen Kraftzentrale im Landschaftspark Duisburg-Nord gebaut hat, einige Rätsel auf. Die Kraftzentrale an sich hat wenig von der kathedralenhaften Anmutung etwa der Maschinenhalle Zweckel, zudem ist es verdammt stickig. Wenn aber der Spielort außer schlechter Luft atmosphärisch wenig hergibt, muss das Bühnenbild um so mehr erzählen. Und das tut es.

Stück der Stunde

Ein horizontal in die Länge gezogener Wintergarten für den Anfang und den Schluss, die Szenen am Hof des Herzogs. Wenn sich dann die Drehbühne dreht, sieht man zuerst zwei dürre Bäumchen und ein Autowrack; wenn sie sich noch weiter dreht, wird klar:

Das Ganze spielt tatsächlich auf einem Autofriedhof mitten im Wald. Und schon sind wir drin in einer der Referenzebenen dieser Inszenierung: der klimapolitischen.

Titanias Monolog über die sich verändernden Jahreszeiten, an denen der hässliche Streit zwischen ihr, Titania, und dem Elfenfürsten Oberon schuld sei, klingt, ist man einmal hellhörig geworden, verblüffend aktuell.

Barbara Frey, die Regisseurin, hat den "Sommernachtstraum" zum Stück der Stunde erklärt, und sieht man mal davon ab, dass es sicher das Stück so gut wie jeder Stunde ist, hat sie unbedingt recht. Vom Klima bis zur "Triggerwarnung" (Zettels Vorschlag, die Damen im herrschaftlichen Publikum in einem Prolog vor Schwertern und Löwengebrüll ausdrücklich in Schutz zu nehmen) ist so gut wie alles drin, was in gegenwärtigen Diskursen Rang und Namen hat.

Auch Travestien: nicht nur das Klima stellt sich auf den Kopf, die Geschlechter tun es auch.

Austauschbarkeit als kulturelles Leitbild

Doch was vor allem für diese Aufführung einnimmt, ist der Umstand, dass Frey die Figuren und ihre Konflikte ernstnimmt; nicht bitter ernst (es ist immerhin eine Komödie), aber ernst; das gilt für die sechs Handwerker und ihr dilettantisches Theaterspiel ebenso wie für die vier jungen Liebenden mit ihren mäandernden Amouren und die weltlichen und überweltlichen Fürsten.

Letztere sind überkreuz besetzt: Hippolyta ist zugleich Oberon, und Sylvie Rohrer spielt beide mit einer wunderbar eindringlichen, nie forcierten Emphase. Entsprechend ist Theseus zugleich Titania: Markus Scheumann hat nicht nur sehr lange Beine, obendrein hat man ihm eine hochtoupierte Frisur verpasst (Kostüme: Esther Geremus), so dass eine Art Zwei-Meter-Titania aus ihm wird, deren köstliche Drehungen und Windungen, wenn die Arme sich unsterblich in den Monster-Esel alias Zettel verknallt, allein schon den Abend wert sind.

Mit der Liebe geht Shakespeare ungnädig um, auch das gehört zu seinem Aktualitätsprogramm. Die sogenannte Liebe auf den ersten Blick? Ein böser Scherz, eine tödliche Falle. Gleich am Anfang wird Helena (Lili Winderlich) von ihrem Liebsten verlassen, der hat es plötzlich mit Hermia (Meike Droste). Und dann geht es hin und her, die Austauschbarkeit als kulturelles Leitbild. Die Liebe, räsoniert die verzweifelte Helena, urteile nicht mit dem Auge, sondern mit dem "mind" – aber was heißt das in diesem Kontext? Geist, Gemüt, Seele, Vorurteil, Projektion? Der Wunsch als Vater des Gedankens? So ungefähr. Die serielle oder minimalistische Musik, manchmal wird nur ein einziger Klavierakkord permanent wiederholt, unterstützt das Suggestiv-Statische der Handlung perfekt.

Eifer als Lebensprogramm

So unglücklich wie Helenas Liebe zu Demetrius ist die der Handwerker zur Kunst. Oder sogar noch unglücklicher. Sie sind teilweise mit denselben Spielerinnen besetzt wie die jungen Liebespaare. Der "Sommernachtstraum", das sind ja eigentlich mehrere Stücke in einem, und die Doppelbesetzungen sorgen für eine geschmeidige Verzahnung der Ebenen.

Oliver Nägele ist der Oberhandwerker, Zettel hat immer die besten, also absurdesten Vorschläge, was die lustige Tragödie um Pyramus und Thisbe betrifft (deren Schicksal dem von Romeo und Julia verblüffend ähnelt). Aber Nägele gibt ihm eine fast übermenschliche Würde, nie verrät er den stupenden Eifer des weder schönen noch schlauen Mannes an irgendeine Karikatur. Der Eifer steht sozusagen als Lebensprogramm für sich selbst. Und Puck, Dorothee Hartinger: auch sie muss man unbedingt nennen. Sie ist ein melancholischer, nachdenklicher Puck, kein koboldhafter Überflieger.

Ausgezeichnet wird hier gesprochen (was offenbar Burgtheater-Standard ist, also danke, liebes Burgtheater). Werden in einer Shakespeare-Aufführung keine Sprachschlampereien begangen, kommt man plötzlich in den Genuss des Wortwitzes, des ganzen Sprachcharmes dieses unvergleichlichen Autors. Die Schärfe der Beobachtung und der Esprit des Ausdrucks – wer macht ihm das nach?



Ein Sommernachtstraum
von William Shakespeare


Regie: Barbara Frey, Bühne: Martin Zehetgruber, Mitarbeit Bühne: Stephanie Wagner, Kostüme: Esther Geremus, Musik: Josh Sneesby, Barbara Frey, Dramaturgie: Andreas Karlaganis.


Mit: Markus Scheumann, Sylvie Rohrer, Gunther Eckes, Marie-Luise Stockinger, Langston Uibel, Lili Winderlich, Meike Droste, Dorothee Hartinger, Sabine Haupt, Oliver Nägele.


Dauer: 2 Stunden 20 Minuten, keine Pause


Koproduktion Burgtheater Wien/Ruhrtriennale


Premiere am 10. August 2023



www.ruhrtriennale.de

https://nachtkritik.de/nachtkritiken/deutschland/nordrhein-westfalen/ruhrtriennale/ein-sommernachtstraum-ruhrtriennale-barbara-frey

Doppelstern
11.08.2023, 18:53
Unter Regie der ostmarkischen Intendantin Barbary Frei, Teilnahme und Kooprodution wurde anlaesslich der Ruhrtriennale - Festival der Kuenste 2023 - , der Theaterklassiker " Ein Sommernachtstraum " von William Shahespeare der zeitgeistigen sexualmoralischen Verkommenheit angepasst. Die Schauspieler schluepfen in schrillen Koestuemen in die Rolle von Schwuchteln, Lesben, Transen und Diversen. Besonders widerlich ist das die Perversion unter dem Vorwand der " Kunst " von Wienern aus der deutschen Ostmark, insziniert wurde.

Ruhrtriennale - Festival der Kuenste 2023 -




https://www.youtube.com/watch?v=kzRodEXaybQ


Für mich ist es ein Wunder, daß sich so viele Zuschauer für diese geistige Jauche interessieren. Das deutsche Publikum wird immer dekadenter.

Systemhandbuch
11.08.2023, 18:58
Unter Regie der ostmarkischen Intendantin Barbary Frei in Koprodution mit dem Burgtheater Wien, wurde anlaesslich der Ruhrtriennale - Festival der Kuenste 2023 - , der Theaterklassiker " Ein Sommernachtstraum " von William Shahespeare wurde in die zeitgeistige sexualmoralischen Verkommenheit transformiert. Die Akteure schluepfen schrill kostuermiert in die Rolle von Schwuchteln, Lesben, Transen und Diversen. Besonders widerlich ist das die Perversion unter dem Vorwand der " Kunst " von deutschen aus der Ostmark, insziniert wurde.




https://www.youtube.com/watch?v=kzRodEXaybQ

So ganz langsam hab ich den Eindruck, als wäre ich von lauter Idioten umgeben. Kranke Scheiße, ... wir waren mal ein Kulturvolk.

ABAS
11.08.2023, 19:00
Für mich ist es ein Wunder, daß sich so viele Zuschauer für diese geistige Jauche interessieren. Das deutsche Publikum wird immer dekadenter.

Mich wundert das die bodenstaendigen, heterosexuellen, unerschuetterlichen Kumpels des Ruhrgebietes
die Theatervorstellung des Grauens nicht samt Intendantin, Regie, Produzenten und Akteure abfackeln.

Pulchritudo
11.08.2023, 19:04
Ruhr-Triennale? Ruhr ist eine Krankheit, nomen est omen, nur geistiger Dünnschiss gebiert sowas.

Den Landschaftspark kenne ich, hab den mal mit meiner Freundin besichtigt.

ABAS
11.08.2023, 19:24
Ruhr-Triennale? Ruhr ist eine Krankheit, nomen est omen, nur geistiger Dünnschiss gebiert sowas.

Den Landschaftspark kenne ich, hab den mal mit meiner Freundin besichtigt.

Die Bezeichnung des Ruhrgebietes stammt nicht von der Krankheit Ruhr sondern vom Fluss Ruhr.

Selbstverstaendlich versuchen sich die Schwuchteln, Lesben, Transgendwesen, Diversen und Perversen auch ueber das Ruhrgebiet die Oberhand zu gewinnen. Mittlerweile sollte jedem heterosexuellen Menschen klar werden, weshalb Werbung und Oeffentlichkeitsarbeit von bzw. fuer LGBTQIA+ Perverslinge in der Russischen Foederation von der Duma gesetzlich verboten wurde und die Regierung der Russischen Foederation dafuer sorgt das dieses Gesetz durchgesetzt wird, damit die LGBTQIA+ Missgeburten nicht die Gelegenheit haben die Gesellschaft durch ihren sexualmoralische Verkommenheit zu unterwandern, zu zersetzen, zu spalten und die Abartigkeit zur Normalitaet erklaeren.

Pulchritudo
11.08.2023, 19:30
Die Bezeichnung des Ruhrgebietes stammt nicht von der Krankheit Ruhr sondern vom Fluss Ruhr. Selbstverstaendlich versuchen sich die
Schwuchteln, Lesben, Transgendwesen, Diversen und Perversen auch ueber das Ruhrgebiet die Oberhand zu gewinnen. Mittlerweile sollte jedem
heterosexuellen Menschen klar werden, weshalb die Werbung und Oeffentlichkeitsarbeit mit bzw. fuer die LBGTQ+ Perverslinge in der Russischen
Foederation von der Duma gesetzlich verboten wurde und die Regierung der Russischen Foederation dafuer sorgt das dieses Gesetz durchgesetzt
wird.

Natürlich kenne ich die Herkunft der Bezeichnung Ruhrgebiet. Meine Freundin kommt übrigens aus'm Pott. :)

ABAS
11.08.2023, 19:35
So ganz langsam hab ich den Eindruck, als wäre ich von lauter Idioten umgeben. Kranke Scheiße, ... wir waren mal ein Kulturvolk.

Der Eindruck taeuscht nicht! Es sind mental total kaputte Kreaturen.

Querfront
11.08.2023, 19:42
Für mich ist es ein Wunder, daß sich so viele Zuschauer für diese geistige Jauche interessieren. Das deutsche Publikum wird immer dekadenter.

So wird Shakespeare inszeniert.


https://www.youtube.com/watch?v=Jtn_3ixt9AQ

Mord rufen und des Krieges Hund entfesseln...Tach pa tach Pae.

Sein sie jetzt mal ehrlich Captain, sie ziehen diesen Krieg doch auch vor, ..von Krieger zu Krieger.:D

wolleDD
11.08.2023, 20:01
Ruhr-Triennale? Ruhr ist eine Krankheit, nomen est omen, nur geistiger Dünnschiss gebiert sowas.

Den Landschaftspark kenne ich, hab den mal mit meiner Freundin besichtigt.

Das ist in dem Kaff das einzig ansehbare.
Was sich in den rheinischen Städten abspielt, findet auch in den Hirnen der dort Ansäßigen statt.
Da wundert mich dieses Trauerspiel auch nicht mehr.

Rheinland Alaaf.
Wolle.

Pulchritudo
11.08.2023, 20:46
Das ist in dem Kaff das einzig ansehbare.
Was sich in den rheinischen Städten abspielt, findet auch in den Hirnen der dort Ansäßigen statt.
Da wundert mich dieses Trauerspiel auch nicht mehr.

Rheinland Alaaf.
Wolle.

Meine Freundin und ihr Bekanntenkreis von dort ticken zum Glück normal, sprich rechts. Da gibt es keine Linksknaller.

wolleDD
11.08.2023, 21:29
Meine Freundin und ihr Bekanntenkreis von dort ticken zum Glück normal, sprich rechts. Da gibt es keine Linksknaller.

Glückspilz.
Mit meiner Tochter und meinen Enkeln habe ich nicht ganz so viel Glück.
Nicht das sie Links wären, aber oft müssen sie zum Denken angeschoben werden.

Zum Thema.

https://www.nrz.de/staedte/duisburg/west/duisburger-problemhaus-in-den-peschen-wird-zum-theaterstueck-id239147949.html
(sorry, Bezahlsperre, der Titel reicht aber)

Da sollte sich @ABAS schon mal Karten reservieren, scheint ein richtiger "Straßenfeger" zu werden.

Hier ist alles möglich.
Wolle.

Bruddler
12.08.2023, 09:09
Für mich ist es ein Wunder, daß sich so viele Zuschauer für diese geistige Jauche interessieren. Das deutsche Publikum wird immer dekadenter.
Das Festival der sexualmoralischen Verkommenheit...
Ich bin mir sicher, dass auch dieses "kulturelle Highlight" mit Steuergeldern bezuschusst wird...

Doppelstern
12.08.2023, 11:33
Das Festival der sexualmoralischen Verkommenheit...
Ich bin mir sicher, dass auch dieses "kulturelle Highlight" mit Steuergeldern bezuschusst wird...


Du sagst es ! Seit es die LGBT-Bewegung gibt ist es doch selbstverständlich, daß diese Transengülle von Steuergeldern gesponsort wird.

Bruddler
12.08.2023, 14:48
Du sagst es ! Seit es die LGBT-Bewegung gibt ist es doch selbstverständlich, daß diese Transengülle von Steuergeldern gesponsort wird.

Der Trend setzt sich fort:
Minderheiten bestimmen immer mehr den "Werdegang" unseres Landes.

A.H. hat auf kriminelle Art Minderheiten bekämpft, nun will man seine Untaten scheinbar wiedergutmachen
Leider schießt man dabei weit übers Ziel hinaus...

Sathington Willoughby
12.08.2023, 14:55
Und hier die diesjährigen Nibelungenfestspiele in Worms:
https://www.swr.de/swr2/buehne/die-nibelungenfestspiele-worms-helden-gibts-keine-mehr-100.html


Der Anfang sagt schon alles: Ralf Moeller, Bodybuilder und aus „Conan, der Abenteurer“ und „Gladiator“ bekannter Hollywood-Haudegen – der cis Mann par exellence – wird auf einer großen Leinwand von einem schmalbrüstigen Sigurd niedergemetzelt. Tod dem alten weißen Mann, es lebe – ja wer eigentlich?
Auch für die Mutterfigur, hier Frigga als Mutter der Brynhild, hat Regisseurin Pinar Karabulut nur wenig übrig: eine aufgedonnerte Tussi mit übergroßen Brüsten, die ihrer Tochter das arabische „Masch’Allah“ inbrünstig entgegen schmettert. Mit ihren langen Fingernägeln hat sie uns Journalist*innen übrigens bei einer der Endproben gleich zwei Stinkefinger gezeigt. Fuck you all!

Hier steht alles zur Disposition, heraus kommt da ein bunt-schriller Bilderreigen, der sich wie eine lange TikTok-Session anfühlt und aus der man ziemlich überreizt und verkatert raus kommt.

Die Bühne ist ein lila Kinder-Sandkasten, aber der Spielplatz ist wohl wegen Umbau geschlossen: Regisseurin Karabulut lässt über weite Teile die Bühne verwaist. Viele Szenen finden in einem kleinen, einem American Diner nachempfundenen Kasten statt, in den wir nur Einblick über zwei Kameraleute erhalten. Die Videoprojektion als klare Absage an die Bühne als Theaterraum.

Über dem Diner spielt die Live-Band von Daniel Murena mit bunten Elvis-Perücken. Ihre Gitarren-Riffs übertünchen jede Szene.

Und wenn die Bühne mal bespielt wird, wird gleichzeitig gehopst, sich gerollt oder auch mit Sand geworfen. Meistens wird, das kennt man auch vom Spielplatz, gebrüllt.

Doch der Reihe nach: Das neue Theaterstück von Maria Milisavljević lässt eigentlich viele Lesarten zu. Wer will, kann darin eine sehr intensive Auseinandersetzung mit dem verheerenden Krieg in der Ukraine sehen – ausgelöst von tradiertem Männlichkeitswahn, Besitzansprüchen und dem in die Menschheitsgeschichten-DNA eingeschriebenen Rachegelüsten.

Universelle Themen, von denen auch die Nibelungensage handelt. Doch vom Krieg will die Regisseurin nichts wissen: Der Kampf der Geschlechter, das Aufbegehren gegen die tradierten Geschlechter-Zuschreibungen, ob mit migrantischen oder nicht-migrantischen Wurzeln, ist ihr Fokus.

Die Darstellerin der Brynhild muss, wie bei Heidi Klum, den ganzen Abend in einem goldenen Catsuit herumstaksen und schreien. Jeder Auftritt ein Walk. Ein Foto gibt’s dafür zwar nicht, aber eine riesige Bildprojektion auf ein perfektes Augen-Make-Up.

Die Brynhild wäre eigentlich eine Paraderolle für eine reife Schauspielerin. Doch Pınar Karabulut verheizt die erst 23-jährige, bühnenunerfahrene Lena Urzendowsky für ihre It-Girl-Parodie. Brynhilds Isenland ist eine Science-Fiction-Welt, für die der zarte Sigurd seine Moonboots anziehen muss.

Schrille Cosplay-Party, für Mitleid keine Chance
Eigentlich möchte man ja mitleiden, mit diesem Liebespaar, das nicht mehr im Namen der Tradition kämpfen und töten will, der Macht des Schicksals und auch den Nibelungen-Klischees entsagen will, doch die gute alte Einfühlung hat keine Chance. Alles rauscht so schnell vorbei wie in einem Computerspiel.

Die futuristischen Kostüme von Teresa Vergho lassen Geschlechterrollen verschwimmen. Das ist so schauwertig wie bei einer lustigen, queeren Cosplay- oder Faschingsparty.

Ach und am Schluss gibt’s dann doch noch ein bisschen Ukraine-Feeling und Frauenpower: Weil der Schlaffi Sigurd sowieso nichts taugt, planscht Brynhild lieber mit Kriemhild im Becken aus orangenem Drachenblut. Orange war die Farbe der Proteste am Maidan in Kiew. Ein Abend, der sicher polarisieren wird.

Kunst in höchster Perfektion, Siegfried hätte es genauso gewollt!

der Karl
12.08.2023, 15:21
Leider werden es viele versäumen:

Einer der weiteren Höhepunkte ist, wenn die preisgekrönte Schauspielerin Nina Hoss (https://kulturnews.de/kuenstler/nina-hoss/) („Barbara“, „Tár“) den Monolog „Aufzeichnungen aus dem Kellerloch“ nach dem Roman von Fjodor Dostojewski hält.