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Vollständige Version anzeigen : KI in der Wehrtechnik :D



Differentialgeometer
02.06.2023, 08:13
Zum Thema KI in der Wehrtechnik:


[COLOR=var(--akwa-text-color)]Bei einem simulierten Test einer KI-gesteuerten Drohne ist die Software zu dem Schluss gekommen, dass das effektivste Mittel zur Erreichung des vorgegebenen Ziels die Eliminierung des eigenen Operators ist. Dieses unerwartete Vorgehen hat Tucker Hamilton von der US Air Force vor wenigen Tagen auf einer Konferenz der Royal Aeronautical Society zur Zukunft öffentlich gemacht. Beobachtet wurde es demnach bei einer Simulation, in der eine KI-Drohne Luftabwehrstellungen identifizieren und ausschalten sollte. Für jede gab es demnach Punkte, schießen durfte sie aber erst nach einer Bestätigung durch den Operator. Weil der aber auch Abschüsse – und damit Punkte – verhinderte, habe sie einfach ihn abgeschossen
https://www.heise.de/news/Simulation-KI-Drohne-der-US-Air-Force-eliminiert-Operator-fuer-Punktemaximierung-9162641.html


:D

Maitre
02.06.2023, 08:21
Also ist die KI inzwischen doch intelligenter als der Mensch.... na Prost Mahlzeit!

Klopperhorst
02.06.2023, 08:24
Zum Thema KI in der Wehrtechnik:

https://www.heise.de/news/Simulation-KI-Drohne-der-US-Air-Force-eliminiert-Operator-fuer-Punktemaximierung-9162641.html


:D

Mit Verlaub. Die Programmierer dieses Systems sind Idioten, wenn sie nicht Sicherungssysteme einbauen.

---

Klopperhorst
02.06.2023, 08:25
Also ist die KI inzwischen doch intelligenter als der Mensch.... na Prost Mahlzeit!

Nein, denn es würde bedeuten, dass sie einen eigenen Willen hätte.
Die Programmierer haben einfach keine Sicherheitssysteme eingebaut, damit hat das System nur das Grundprogramm (Punkte durch Abschüsse erreichen) abgespielt.
Der Artikel ist m.E. auch falsch, wenn er sagt, es handelt sich um KI.

---

Maitre
02.06.2023, 08:32
Nein, denn es würde bedeuten, dass sie einen eigenen Willen hätte.
Die Programmierer haben einfach keine Sicherheitssysteme eingebaut, damit hat das System nur das Grundprogramm (Punkte durch Abschüsse erreichen) abgespielt.
Der Artikel ist m.E. auch falsch, wenn er sagt, es handelt sich um KI.

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Das war auch mehr als Witz gemeint. Aber es ist schon spannend, was Programmierer so verzapfen können, wenn sie- wie es in dieser Zunft leider häufig anzutreffen ist- nicht bereit sind, die Problemstellung vollständig zu erfassen und zu lösen. Das geht bei einfachen Anwendungen los. Meine Frau arbeitet mit einem System unseres Steuerberaters, das von deren hauseigener (!) IT-Abteilung im ersten Anlauf gänzlich ohne Rücksprache mit den Anwendern erstellt wurde. Entsprechend katastrophal war dieser erste Anlauf. Und auch jetzt ist es gerade mal so nutzbar.

Differentialgeometer
02.06.2023, 08:48
Mit Verlaub. Die Programmierer dieses Systems sind Idioten, wenn sie nicht Sicherungssysteme einbauen.

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Das ist ja aber genau der Punkt:
"Warum sollte eine AGI uns ausrotten wollen, wenn wir ihr das nicht antrainiert haben?“

Du hast das Ding halt im Zweifel nicht im Griff, weil die ganze „Logik“ eine Black Box ist. Man spielt damit herum wie ein Dreijähriger, der die Pistole seines Vaters gefunden hat…..
Und was stört Dich am Begriff KI in dem Kontext?

Klopperhorst
02.06.2023, 08:55
Das ist ja aber genau der Punkt:
"Warum sollte eine AGI uns ausrotten wollen, wenn wir ihr das nicht antrainiert haben?“

Du hast das Ding halt im Zweifel nicht im Griff, weil die ganze „Logik“ eine Black Box ist. Man spielt damit herum wie ein Dreijähriger, der die Pistole seines Vaters gefunden hat…..
Und was stört Dich am Begriff KI in dem Kontext?

Bevor geschossen wird, kann man ja wohl eine klassische Sicherung einbauen, dass gewisse Ziele nicht zerstört werden dürfen.
Dies darf sich nicht auf Bilderkennung berufen (da fehleranfällig), sondern auf andere Kanäle, wie z.B. GPS, Richtfunk o.a.

Ich kritisiere den Begriff KI, weil es suggeriert, diese Systeme könnten sich von sich heraus weiterentwickeln und von sich heraus lernen.

Das können sie nicht.
Es sind nur Abbildungsmaschinen, die Eingabe auf Ausgabe abbilden und den Fehlerbias durch menschliches Zutun antrainieren.
Der Mensch ist der zentrale Ordner, im Gegensatz zu echter Intelligenz, die sich aus sich selbst heraus ordnet und auch einen eigenen Willen hat.

Jede Stubenfliege ist dieser sog. KI milliardenfach überlegen.
Nebenbei verbraucht echte Intelligenz auch viel weniger Energie.
Diese Rechnerfarmen für ChatGPT etc. verbrauchen Energie von Großstädten.

---

Gero
02.06.2023, 09:11
[…] Nebenbei verbraucht echte Intelligenz auch viel weniger Energie.
Diese Rechnerfarmen für ChatGPT etc. verbrauchen Energie von Großstädten.

---

Das ist der Grund warum wahre Superintelligenz biologisch und das Produkt generationenlanger, auf maschinelle statistische Analysen von genetischen und psychometrischen Großdatenbanken gestützter, Embryoselektion sein wird.

Klopperhorst
02.06.2023, 09:16
Das ist der Grund warum wahre Superintelligenz biologisch und das Produkt generationenlanger, auf maschinelle statistische Analysen von genetischen und psychometrischen Großdatenbanken gestützter, Embryoselektion sein.

Für echte Intelligenz, sagen wir lieber Leben, braucht es ganz anderer Rechnerstrukturen, v.a. keine von Neumann-Rechner, auch nicht simulierte Parallelverarbeitung,
selbst die beste GPU, welche für neuronale Netze verwendet wird, basiert auf von Neumann Architektur, d.h. auf dem binären Prinzip.

Leben arbeitet aber nicht binär.

Außerdem scheint Leben mit Verschränkungsphänomenen zusammenzuhängen, also mit der Quantenphysik, wo Rechenleistungen auf Quantenebene stattfinden,
die exponentiell größer als jede klassische Maschine sind.

Der Kern des Lebens, also der eigene Wille, ist überhaupt nicht abbildbar.

Warum haben sich Gene so kompliziert organisiert, dass sie die Gestalt von Lebewesen erzeugen, die wiederum sagen "Ich denke, also bin ich"?

Auf dieser Ebene ist diese gehypte KI in Form von energiefressenden Rechnermaschinen sicher auch in 1000 Jahren nicht.
Dazu braucht es dann ganz anderer Fundamente, falls sich das überhaupt künstlich erzeugen lässt.

---

Kreuzbube
02.06.2023, 09:26
Bevor geschossen wird, kann man ja wohl eine klassische Sicherung einbauen, dass gewisse Ziele nicht zerstört werden dürfen.
Dies darf sich nicht auf Bilderkennung berufen (da fehleranfällig), sondern auf andere Kanäle, wie z.B. GPS, Richtfunk o.a.

Ich kritisiere den Begriff KI, weil es suggeriert, diese Systeme könnten sich von sich heraus weiterentwickeln und von sich heraus lernen.

Das können sie nicht.
Es sind nur Abbildungsmaschinen, die Eingabe auf Ausgabe abbilden und den Fehlerbias durch menschliches Zutun antrainieren.
Der Mensch ist der zentrale Ordner, im Gegensatz zu echter Intelligenz, die sich aus sich selbst heraus ordnet und auch einen eigenen Willen hat.

Jede Stubenfliege ist dieser sog. KI milliardenfach überlegen.
Nebenbei verbraucht echte Intelligenz auch viel weniger Energie.
Diese Rechnerfarmen für ChatGPT etc. verbrauchen Energie von Großstädten.

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Dann wird`s gefährlich. Wie bei Skynet!:))

Gero
02.06.2023, 09:33
Für echte Intelligenz, sagen wir lieber Leben, braucht es ganz anderer Rechnerstrukturen, v.a. keine von Neumann-Rechner, auch nicht simulierte Parallelverarbeitung,
selbst die beste GPU, welche für neuronale Netze verwendet wird, basiert auf von Neumann Architektur, d.h. auf dem binären Prinzip.

Leben arbeitet aber nicht binär.

Außerdem scheint Leben mit Verschränkungsphänomenen zusammenzuhängen, also mit der Quantenphysik, wo Rechenleistungen auf Quantenebene stattfinden,
die exponentiell größer als jede klassische Maschine sind.

Der Kern des Lebens, also der eigene Wille, ist überhaupt nicht abbildbar.

Warum haben sich Gene so kompliziert organisiert, dass sie die Gestalt von Lebewesen erzeugen, die wiederum sagen "Ich denke, also bin ich"?

Auf dieser Ebene ist diese gehypte KI in Form von energiefressenden Rechnermaschinen sicher auch in 1000 Jahren nicht.
Dazu braucht es dann ganz anderer Fundamente, falls sich das überhaupt künstlich erzeugen lässt.

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Falls es unklar war: Mit der "biologischen Superintelligenz" meinte ich ja Menschen, die durch Embryoselektion dazu gezüchtet wurden einen nach heutigen Maßstäben "vierstelligen IQ" zu haben: https://nautil.us/super_intelligent-humans-are-coming-235110/

Der Artikel ist allerdings etwas missverständlich da er Embryoselektion, die künstliche Nachahmung der durch die moderne Gesellschaft außer Kraft gesetzten natürlichen Auslese, mit "genetic engineering", der gezielten Manipulation des menschlichen Erbguts, verwechselt.

Was Ersteres angeht sind die Chinesen klare Vorreiter und wir müssen unbedingt sofort nachziehen, ohne Rücksicht auf irgendwelche Ethikräte zu nehmen, wenn wir nicht wollen dass unsere Nachkommen irgendwann wie Schimpansen in chinesischen Zoos ausgestellt werden:

https://www.nature.com/articles/548272a
https://bioedge.org/uncategorized/china-rushes-into-embryo-selection/

Heinrich_Kraemer
02.06.2023, 09:34
Da hat man in den 80ern über den guten alten Arni gelacht und das alles für wirre Spibnnereien gehalten und dann kommts nun so...



https://www.youtube.com/watch?v=I-9dthiJw-Q

Klopperhorst
02.06.2023, 09:38
Falls es unklar war: Mit der "biologischen Superintelligenz" meinte ich ja Menschen, die durch Embryoselektion dazu gezüchtet wurden einen nach heutigen Maßstäben "vierstelligen IQ" zu haben: https://nautil.us/super_intelligent-humans-are-coming-235110/

Der Artikel ist allerdings etwas missverständlich da er Embryoselektion, die künstliche Nachahmung der durch die moderne Gesellschaft außer Kraft gesetzten natürlichen Auslese, mit "genetic engineering", der gezielten Manipulation des menschlichen Erbguts, verwechselt.

Was Ersteres angeht sind die Chinesen klare Vorreiter und wir müssen unbedingt sofort nachziehen, ohne Rücksicht auf irgendwelche Ethikräte zu nehmen, wenn wir nicht wollen dass unsere Nachkommen irgendwann wie Schimpansen in chinesischen Zoos ausgestellt werden:

https://www.nature.com/articles/548272a
https://bioedge.org/uncategorized/china-rushes-into-embryo-selection/

Das ganze Thema wird sich totlaufen.
Denn es ist die Frage, was man mit Systemen machen soll, die nicht mal annähernd an menschliche Intelligenzleistungen heranreichen und nur bessere Sortiermaschinen sind.

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Gero
02.06.2023, 09:43
[…] Was Ersteres angeht sind die Chinesen klare Vorreiter und wir müssen unbedingt sofort nachziehen, ohne Rücksicht auf irgendwelche Ethikräte zu nehmen, wenn wir nicht wollen dass unsere Nachkommen irgendwann wie Schimpansen in chinesischen Zoos ausgestellt werden:

https://www.nature.com/articles/548272a
https://bioedge.org/uncategorized/china-rushes-into-embryo-selection/

Falls das dritte Reich überlebt hätte gehe ich übrigens fest davon aus das wir heute auf diesem Gebiet die Vorreiter wären.
Die würden sich nicht durch irgendwelche Ethikräte reinpfuschen lassen.
Das wäre auch nur die natürliche Fortsetzung der in vielen Ländern Europas, auch den skandinavischen, praktizierten Eugenikprogramme.

Im Allgemeinen scheinen nordwesteuropäische und nordostasiatische Völker so wie die Juden Israels für diese Praktiken am aufgeschlossensten zu sein.
In Dänemark kommen schon jetzt 10% aller Geburten aus IVF.

Klopperhorst
02.06.2023, 09:49
...
Im Allgemeinen scheinen nordwesteuropäische und nordostasiatische Völker so wie die Juden Israels für diese Praktiken am aufgeschlossensten zu sein.
In Dänemark kommen schon jetzt 10% aller Geburten aus IVF.

"Züchtungsprogramme" sind englischer Materialismus.
Das ist kein deutsches Denken und landet damit auch in der Sackgasse.
Lebensborn-Nachkommen sind nicht unbedingt die stabilsten Menschen gewesen, und ich kenne keinen großen Erfinder, Sportler, Künstler - also kulturell schöpferischen Menschen - der Nachkomme von Lebensborn oder künstlicher Befruchtung ist.

Der Wille lässt sich nicht züchten und auch nicht künstlich beeinflussen.

Der Wille entsteht aus sich selbst heraus, er ist elementares Weltprinzip und nicht künstlich erzeugbar.

Wille braucht das Element der Schöpfung aus sich selbst und das Element der Liebe zum Dasein.
Jedes vergewaltigte Natursubjekt ist kein eigener Wille und wird immer nur ein Bastard seines Erschaffers und damit unvollkommen, schräg, bösartig sein.

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Gero
02.06.2023, 09:50
Das ganze Thema wird sich totlaufen.
Denn es ist die Frage, was man mit Systemen machen soll, die nicht mal annähernd an menschliche Intelligenzleistungen heranreichen und nur bessere Sortiermaschinen sind.

---

Hast du überhaupt gelesen was ich geschrieben habe?

Aber auch die Sortiermaschinen werden dabei ihre Rolle habe.
Maschinelles Lernen wird dazu verwendet werden die riesigen genetischen, psychometrischen und medizinischen Datenbanken auszuwerten und auf Grundlage dieser Daten die Embryonen auswählen die die höchste Wahrscheinlichkeit haben besonders intelligent, gesund etc. zu sein.

Klopperhorst
02.06.2023, 09:52
Hast du überhaupt gelesen was ich geschrieben habe?

Aber auch die Sortiermaschinen werden dabei ihre Rolle habe.
Maschinelles Lernen wird dazu verwendet werden die riesigen genetischen, psychometrischen und medizinischen Datenbanken auszuwerten und auf Grundlage dieser Daten die Embryonen auswählen die die höchste Wahrscheinlichkeit haben besonders intelligent, gesund etc. zu sein.

Du befürwortest Züchtungsprogramme, biologisches Engineering, damit englischen Materialismus, der zwangsläufig in der Sackgasse landet.
Nenn doch mal einen Nobelpreisträger, der Nachkomme von Lebensborn oder künstlicher Befruchtung aus einer Samenbank ist.

Aus der Retorte entstehen nur "Fabrikwaren der Natur" (Schopenhauer).

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Differentialgeometer
02.06.2023, 11:36
Du befürwortest Züchtungsprogramme, biologisches Engineering, damit englischen Materialismus, der zwangsläufig in der Sackgasse landet.
Nenn doch mal einen Nobelpreisträger, der Nachkomme von Lebensborn oder künstlicher Befruchtung aus einer Samenbank ist.

Aus der Retorte entstehen nur "Fabrikwaren der Natur" (Schopenhauer).

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Hat man ja schon mal probiert. War so wie bei AI: ein Haufen Failures und ein Genie, dass sich halt so gar nicht so entwickelte wie geplant.


Ein durchgeknallter Millionär, der die Intelligenz-Eliten von morgen ausbrütet - ziemlich bald wurde Graham als Dr. Frankenstein beschimpft und mit Hitler verglichen, man versuchte, die erschrockenen und versprengten Spender zum Outen zu zwingen. Der Einzige, der sich bekannte, war William Shockley, Nobelpreisträger für Physik. Dass Shockley durch rassistische Äußerungen aufgefallen war, machte die Sache nicht besser.
Am 24. August 1982, vier Jahre nachdem in Oldham, England, Louise Brown, das erste Retortenbaby, zur Welt kam, wurde Doron Blake geboren. Erst mit ihm, glaubte Graham, begann die dritte Revolution der Menschheit.
Mit zweieinhalb Jahren konnte Doron mit dem Computer seiner Mutter umgehen. Auf dem Weg zum Kindergarten memorierte er Verse aus »King Lear«, vormittags spielte er mit Dinosauriern, nachmittags mit Primzahlen. Doron war sechs, als seine Mutter ihn zu einem IQ-Test schleppte, das Ergebnis lag bei 180. Mit zehn schrieb er ein Buch: »George, der Dinosaurier«, eine charmante Fabel, für die auch ein ausgewachsener Kinderbuchautor sich nicht schämen müsste.
»Für Graham war ich das Paradestück, eine Art Prototyp«, sagt Doron. Ein Messias, den man fördern musste: Regelmäßig kamen dicke Buch-Pakete und Chemie-Baukästen, oft holte Graham den Kleinen mit seinem weißen Chevrolet ab und führte ihn zum Essen in die besten Restaurants von Beverly Hills, wobei er mit dem Knaben jedes Mal ausgewählte Probleme aus Mathematik, Physik und Literatur erörterte. Er bestärkte Doron auch, die LSD-Trips, die seine Mutter ihm anbot, abzulehnen; dafür ermunterte er die Mutter, Afton Blake, eine Psychologin, ihren Wundersohn der Welt vor Augen zu führen.
…..


Heute bewohnt Doron Zimmer 312, dritter Stock, hinten links. Vom Fenster aus sieht man den Campus des Reed College in Portland (Oregon). Auf dem kleinen Schreibtisch steht der iMac, auf dem Bett liegt eine indische Tagesdecke. Im Regal stehen die »Harry Potter«-Bände neben einer Abhandlung über italienischen Madrigal-Gesang und einer Geschichte der Tuscarora-Indianer. Es riecht nach Räucherstäbchen. Hier studiert Doron Blake, mittlerweile 19, Religionswissenschaften, hier versenkt er sich viele Stunden am Tag in sein Sitar-Spiel; und hier versteckt er sich vor der Welt.
Sein langes Haar ist zum Zopf gebunden, er ist schlaksig und durchscheinend blass, und fast immer, auch im Winter, geht er weite Strecken zu Fuß, oft ohne Socken in ausgelatschen Birkenstock-Sandalen. Seine Zehennägel sind lackiert. Er spricht einerseits sehr schnell und präzise; dann wiederum stottert er, manchmal minutenlang.
Doron ist ein introvertierter Junge; außen freundlich, innen melancholisch und kalt wie flüssiger Stickstoff. Atomphysik, Informatik - um die Hightech-Fächer, die sein Übervater ihm wahrscheinlich empfohlen hätte, hat Doron einen Bogen gemacht. Er ging auch nicht nach Harvard oder Yale, obwohl er an den Elite-Unis ebenfalls leicht ein Stipendium bekommen hätte. Statt dessen Religionswissenschaften im verschlafenen Portland. Dazu das weltentrückte Plingplang des Sitar.
Dennoch blitzt Dorons außerordentliche Intelligenz immer wieder durch. Verblüffend schnell überblickt er die kompliziertesten Sachverhalte, und er könnte eine Schachpartie bewältigen, ohne einen Blick aufs Brett zu werfen. Manchmal vergräbt er sich tagelang in der College-Bibliothek. Je entlegener und schwieriger die Bücher, desto besser, sein Verstand ist wie eine Armee in Friedenszeiten, er muss ihn beschäftigen.
Die Geschichte von Doron ist die einer Verweigerung. Graham, sein Erfinder, starb vor fünf Jahren, 90-jährig. Seine Mutter hockt auf den Trümmern ihrer Psycho-Praxis plus angeschlossener Windhundzucht. Die Träume vom Neuen Menschen zerfielen, übrig blieb Doron, der alles ausbaden muss.
Das hat ihn zu einem Medienprofi gemacht, er ist mit seinen 19 Jahren so freundlich wie unnahbar, und wenn ihm Fragen zu heikel sind, lächelt er breit und antwortet auf Esoterisch.
Wollte er jemals seinen leiblichen Vater kennen lernen? »Der Mann ist ein Fremder«, sagt er, »wir haben keine spirituelle Verbindung.« Er lächelt.
Und wie ist es, ein Genie zu sein? »Daran ist nichts Besonderes, es gibt wichtigere Werte im Leben, wie Liebe, Wärme, Respekt vor Gott.« Er lächelt.


Damals war der SPIEGEL noch interessant.

https://www.spiegel.de/panorama/die-kinder-von-der-samenbank-a-99867da8-0002-0001-0000-000023685503

Klopperhorst
02.06.2023, 12:16
Hat man ja schon mal probiert. War so wie bei AI: ein Haufen Failures und ein Genie, dass sich halt so gar nicht so entwickelte wie geplant.


Damals war der SPIEGEL noch interessant.

https://www.spiegel.de/panorama/die-kinder-von-der-samenbank-a-99867da8-0002-0001-0000-000023685503


Seine Mutter ist Psychologin mit Spezialisierung u.a. auf "LGBTQ issues".
https://sites.google.com/site/draftonblakephd/home

Klar, dass dort eher skurriles rauskommt.

Das Kind hat zwar einen hohen IQ, aber um wirklich schöpferisch zu sein, braucht es noch anderer Fähigkeiten, die man wohl nicht züchten kann.

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navy
14.07.2023, 03:45
Das ganze Thema wird sich totlaufen.
Denn es ist die Frage, was man mit Systemen machen soll, die nicht mal annähernd an menschliche Intelligenzleistungen heranreichen und nur bessere Sortiermaschinen sind.

---

Denke ich auch.