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Vollständige Version anzeigen : Warum sind die USA erfolgreich (und Deutschland nicht)



Mark Mallokent
04.02.2006, 08:38
Diesen ebenso interessanten wie bedenkenswerten Text fand ich bei "Medienkritik Online".

The President is a dolt - so how can America be such a success story?

(...) For the past five years, America has been led by a president who is clearly not up to the job — a man who is not just inarticulate, but lacking in judgment, intelligence, integrity, charisma or staying power. Yet America as a nation seems to be stronger, more prosperous and self-confident than ever. (...)

Why does America’s prosperity and self-confidence seem to bear so little relationship to the competence of its government? The obvious answer is that America, founded on a libertarian theory of minimal government, has always had low expectations of politicians. In America, it is not just business that thrives independently of government, perhaps even in spite of government. The same is also true of other areas of excellence which in Britain are considered quintessentially in the public domain — higher education, leading-edge science, culture and academic research. Because Americans expect so little of their government, they are rarely disappointed. They do not slump into German-style angst when their governments fail to find solutions to the nation’s problems.

This anarchic spirit was summed up by Ronald Reagan: “The ten most dangerous words in the English language are ‘I’m from the government and I’m here to help you’.” In Europe, by contrast, the public expect government to solve all problems, and the media try to hold politicians accountable for everything. The result is a culture of dependency that extends far beyond the welfare state, to business and to the worlds of education, medicine, arts and science.

The American approach has a powerful advantage rooted in human nature: private sector activity is powered by economic incentives, while the State must operate by rules and sanctions. Since incentives, as Adam Smith observed, are much more likely to stimulate creativity and effort than sanctions, private

enterprise tends to achieve ambitious objectives, while government often fails. (...)

The American system recognises that a capitalist economy has areas of market failure where incentives alone will not produce socially desirable results. But American public institutions try to maximise private activity and incentives, rather than rein them in, within their realms — whether it is universities encouraging professors to start businesses, or health administrators creating incentives for drugs companies to do medical research. It is in this respect that Mr Greenspan most clearly represented the genius of the American system.

Mr Greenspan realised that his job at the Fed was not just to control inflation, the goal that other central bankers recognise. His real task, he explained last year, was “to achieve the maximum sustainable economic growth, with price stability pursued as a necessary condition to promote that goal”. Although a passionate advocate of small government, he realised that well-judged public intervention was necessary, not just to maintain stable prices but also to create the incentives for private enterprise to accelerate economic growth. He also understood that the best way to deal with the imbalances in the changing world economy was by supporting growth and allowing the greatest possible freedom for financial markets. Private investors, he believed, were more likely to find solutions to the complex challenges created by globalisation than central bankers or politicians.

But while Mr Greenspan believed that private incentives solve economic problems more successfully than government diktats, he also understood that capitalism works at its best if it operates in a sound, simple framework of ambitiously pro-growth monetary policy. His genius was to understand that public policy could be simultaneously minimalist and ambitious. In a sense, this is the genius of the American system. And this is why America does not need a genius in the White House.

wtf
04.02.2006, 09:03
Es gibt zwei Gründe, weshalb die USA wirtschaftlich so erfolgreich sind:

a) gibt es dort eine Geisteshaltung, die Neuem aufgeschlossen ist und darin nicht hauptsächlich Gefahren sieht. Im Erfolgsfall kann man mit Anerkennung rechnen und nicht mit urdeutschem Neid. Im Mißerfolgsfall ist kann man von vorne anfangen und ist nicht lebenslang gebrandmarkt.

b) werden Sozialleistungen nur sehr rigide vergeben; es gibt einen viel höheren Druck, sich um sich selbst zu kümmern.

Mauser98K
04.02.2006, 09:23
Es gibt zwei Gründe, weshalb die USA wirtschaftlich so erfolgreich sind:

a) gibt es dort eine Geisteshaltung, die Neuem aufgeschlossen ist und darin nicht hauptsächlich Gefahren sieht. Im Erfolgsfall kann man mit Anerkennung rechnen und nicht mit urdeutschem Neid. Im Mißerfolgsfall ist kann man von vorne anfangen und ist nicht lebenslang gebrandmarkt.

b) werden Sozialleistungen nur sehr rigide vergeben; es gibt einen viel höheren Druck, sich um sich selbst zu kümmern.


Absolut richtig!

Weiterhin sind ein Großteil der Amerikaner Patrioten und gläubige Christen bzw. Juden.

Auch das hilft, ein ordentliches Leben zu führen.

RosaRiese
04.02.2006, 09:49
b) werden Sozialleistungen nur sehr rigide vergeben; es gibt einen viel höheren Druck, sich um sich selbst zu kümmern.

Solche Verhältnisse wollt ihr? Schönen Dank für eure Zukunftsvisonen.


USA: Drei Jobs und trotzdem pleite

Der wirtschaftliche Abschwung ist durchdringend: Parallel zu den steigenden Armutszahlen fiel auch zum ersten Mal seit 1991 das Realeinkommen mittelständischer Haushalte. Zunehmend mehr Amerikaner im arbeitsfähigen Alter und deren Kinder verlieren ihre Krankenversicherung, weil sie die nicht mehr bezahlen können - unweigerlich setzt sich eine Abwärtsspirale aus dem Verlust persönlichen Wohlstands und dem Verlust sozialer Sicherheit in Gang. Mittlerweile sind nur noch 63,8 Prozent aller Kinder krankenversichert.

US-Arbeitgeber reagieren angesichts der Wirtschaftsflaute mit Niedriglöhnen, die oft nicht einmal mehr über den staatlichen Mindestlohn hinausreichen. Doch mit diesem Mindestlohn von 5.15 Dollar läßt sich nicht leben und nicht sterben. Und so nehmen viele US-Bürger gleich mehrere Jobs an, ohne damit jedoch auf einen grünen Zweig zu kommen.

Ausgerechnet im mondänen Florida greift die Armut um sich. Miami ist Amerikas Armen-Hauptstadt. Unsere Korrespondentin Patricia Schlesinger mit ernüchternden Eindrücken aus dem vermeintlich reichsten Land der Welt.
Quelle (http://www.ndrtv.de/weltspiegel/20021124/usa.html)

Die Frage sollte anders lauten. Nicht warum die USA erfolgreicher sind sondern auf wessen Kosten dieser Erfolg aufbaut. Genau da sehen ja die Neoliberalen ihre Chance es den USA nachzumchen. Abbau der sozialen Leistungen und abschaffen der Arbeitnehmerrechte.

Mark Mallokent
04.02.2006, 10:03
Solche Verhältnisse wollt ihr? Schönen Dank für eure Zukunftsvisonen.



Die Frage sollte anders lauten. Nicht warum die USA erfolgreicher sind sondern auf wessen Kosten dieser Erfolg aufbaut. Genau da sehen ja die Neoliberalen ihre Chance es den USA nachzumchen. Abbau der sozialen Leistungen und abschaffen der Arbeitnehmerrechte.
Das kommt davon, wenn man deutsches Fernsehen sieht. Im "Abschwung" sind nicht die USA, sondern Deutschland. In allen wirtschaftlichen Kennziffern, als da wären Arbeitslosenrate, Wirtschaftswachstum etc. stehen die USA um Längen besser da als wir. Und das nicht erst seit gestern, sondern seit Jahren.

Mauser98K
04.02.2006, 10:24
Ausriss:

Solche Verhältnisse wollt ihr? Schönen Dank für eure Zukunftsvisonen.



Ich bin es langsam leid, immer mehr Steuern für immer mehr Ausländer, Aussiedler und Faule zu bezahlen!

Giftzwerg
04.02.2006, 10:34
Ich bin es langsam leid, immer mehr Steuern für immer mehr Ausländer, Aussiedler und Faule zu bezahlen!Ist euch eigentlich auch aufgefallen, dass die USA in der Integration von Immigranten (und in der Auswahl) erfolgreicher sind als die EU?

Mauser98K
04.02.2006, 10:37
Ist euch eigentlich auch aufgefallen, dass die USA in der Integration von Immigranten (und in der Auswahl) erfolgreicher sind als die EU?

Allerdings!

Die USA nehmen nur nützliche und qualitativ hochwertige Einwanderer.

Wir nehmen den Müll der Menschheit.

hardstyler911
04.02.2006, 11:55
Die USA sind so erfolgreich und wir nicht? Scheinbar wurde bei dieser Betrachtung vergessen, das Ford, GM und Chrysler auf dem absteigenden Ast sind, um nur mal bei der Automobilbranche zu bleiben. Chrysler wüde ohne Mercedes-Benz im Boot schon Fahrräder bauen. Und wenn man sich den Wechselkurs Euro-Dollar ansieht, spricht das auch nicht dafür das wir schlechter dastehen als die USA. Deutschland gilt übrigens in der Welt als Export-Weltmeister wenn man das statistsich sieht, warum wohl?

hardstyler911
04.02.2006, 11:58
Das kommt davon, wenn man deutsches Fernsehen sieht. Im "Abschwung" sind nicht die USA, sondern Deutschland. In allen wirtschaftlichen Kennziffern, als da wären Arbeitslosenrate, Wirtschaftswachstum etc. stehen die USA um Längen besser da als wir. Und das nicht erst seit gestern, sondern seit Jahren.

Die USA haben sich ja auch nicht von Heute auf Morgen Mexico einverleibt, so wie wir die DDR :rolleyes:

Wenn man betrachtet was der deutsche Staat in gut 16 Jahren aus dem Gebiet der ehemaligen DDR gemacht hat, schlägt das die USA um Längen :2faces:

hardstyler911
04.02.2006, 11:58
Das kommt davon, wenn man deutsches Fernsehen sieht. Im "Abschwung" sind nicht die USA, sondern Deutschland. In allen wirtschaftlichen Kennziffern, als da wären Arbeitslosenrate, Wirtschaftswachstum etc. stehen die USA um Längen besser da als wir. Und das nicht erst seit gestern, sondern seit Jahren.

Die USA haben sich ja auch nicht von Heute auf Morgen Mexico einverleibt, so wie wir die DDR :rolleyes:

Wenn man betrachtet, was der deutsche Staat in gut 16 Jahren aus dem Gebiet der ehemaligen DDR gemacht hat, schlägt das die USA um Längen :2faces:

Mr.Greer
04.02.2006, 12:00
Die USA sind so erfolgreich und wir nicht? Scheinbar wurde bei dieser Betrachtung vergessen, das Ford, GM und Chrysler auf dem absteigenden Ast sind, um nur mal bei der Automobilbranche zu bleiben. Chrysler wüde ohne Mercedes-Benz im Boot schon Fahrräder bauen. Und wenn man sich den Wechselkurs Euro-Dollar ansieht, spricht das auch nicht dafür das wir schlechter dastehen als die USA. Deutschland gilt übrigens in der Welt als Export-Weltmeister wenn man das statistsich sieht, warum wohl?Dann nenn mir mal ein einziges international anerkanntes nordkoreanisches Unternehmen, was sich auch nur annährend mit den von dir zitierten Autobauern vergleichen lässt. Und komm mir jetzt bloß nicht mit amerikanischen Boykottmaßnahmen!

hardstyler911
04.02.2006, 12:07
Dann nenn mir mal ein einziges international anerkanntes nordkoreanisches Unternehmen, was sich auch nur annährend mit den von dir zitierten Autobauern vergleichen lässt. Und komm mir jetzt bloß nicht mit amerikanischen Boykottmaßnahmen!


Hey Mr. Greer, darum geht es doch hier gar nicht ?(

Natürlich will ich hier kein nordkoreanisches Unternehmen vorschieben, warum auch? Aber wo wir gerade dabei sind: Gegen die USA oder Deutschland wurde auch keine totale Wirtschaftsblockade verhängt, nur mal so nebenbei.

FranzKonz
26.02.2009, 12:19
Das kommt davon, wenn man deutsches Fernsehen sieht. Im "Abschwung" sind nicht die USA, sondern Deutschland. In allen wirtschaftlichen Kennziffern, als da wären Arbeitslosenrate, Wirtschaftswachstum etc. stehen die USA um Längen besser da als wir. Und das nicht erst seit gestern, sondern seit Jahren.

Und irgendwann rächt es sich, wenn diese tollen wirtschaftlichen Kennziffern auf Pump basieren. Übrigens seit Jahrzehnten am steigenden Außenhandelsdefizit schön zu erkennen.

Haspelbein
26.02.2009, 13:17
Und irgendwann rächt es sich, wenn diese tollen wirtschaftlichen Kennziffern auf Pump basieren. Übrigens seit Jahrzehnten am steigenden Außenhandelsdefizit schön zu erkennen.

Liegt z.T. auch daran, dass die USA ihre Absatzmaerkte wesentlich weniger unterstuetzen. Wenn man die Exporte Deutschlands ausserhalb der EU betrachtet, ergibt sich leider ein aehnlich ernuechterndes Bild.

Das Grundproblem betrifft die westlichen Industriestaaten in einer aehnlichen Weise, jedoch sind die Reaktionen darauf anders.

PAZIFIX
26.02.2009, 13:56
Ich kann nicht erkennen das die USA erfolgreich sind. Sie stecken in ihrer wohl größten Krise, sind verschuldet ohne Ende, weil jahrelang nur auf pump gelebt (und auf Kosten anderer). Das sind die Tatsachen.
Das andere ist eine bestimmte geistige Haltung (Mentalität) der US-Amerikaner, also das was wtf beschrieb mit wiederaufrappeln, also scheitern kein Markel ist, man einfach wieder neu anfängt.
Das ist bei uns in Deutschland leider nicht ausgeprägt.

EmilS
26.02.2009, 14:27
Das andere ist eine bestimmte geistige Haltung (Mentalität) der US-Amerikaner, also das was wtf beschrieb mit wiederaufrappeln, also scheitern kein Markel ist, man einfach wieder neu anfängt.
Das ist bei uns in Deutschland leider nicht ausgeprägt....war es aber einst, bevor der Wohlfahrtsstaat die Menschen zu verantwortungslosen Anspruchsstellern umerziehten konnte.

Mark Mallokent
26.02.2009, 14:47
Ich bin gerührt. Mein alter Strang wieder nach oben katapultiert. :]

lupus_maximus
26.02.2009, 14:56
Ich bin gerührt. Mein alter Strang wieder nach oben katapultiert. :]
Es wurde damit bewiesen, daß in Deutschland und auch in Europa sich in 3 Jahren nicht das Geringste verändert hat.
Die Doofen sind immer noch doof und nehmen zu allem Überfluß auch noch zu.
Dies ist doch wirklich ein Erfolg oder nicht?

FranzKonz
26.02.2009, 14:59
Ich bin gerührt. Mein alter Strang wieder nach oben katapultiert. :]

Das hast Du Dir verdient! :chee:

mastermike
26.02.2009, 15:29
Das kommt davon, wenn man deutsches Fernsehen sieht. Im "Abschwung" sind nicht die USA, sondern Deutschland. In allen wirtschaftlichen Kennziffern, als da wären Arbeitslosenrate, Wirtschaftswachstum etc. stehen die USA um Längen besser da als wir. Und das nicht erst seit gestern, sondern seit Jahren.

Sorry, ich bin ja auch ein US-Fan aber woher Du Deine Zahlen hast ist mir ein Rätsel? Die USA steht besonders jetzt massiv schlechter da als wir und zwar genau bei den wirtschaftlichen Kennzahlen. Zudem ist der Großteil des angeblichen Reichtums in der USA eben schuldenfinanziert also virtuell. Außerdem sind die Unterschiede zwischen arm und reich eklatant, d.h. die guten Zahlen werden massiv durch relativ viele "Ultrareiche" (Milliardäre) verzerrt, während die ökonomische Mittelschicht etwa in beiden Ländern vergleichbar ist.

FAZIT: Das Leben in den USA ist vergleichbar mit dem Leben hier, wobei sicherlich bei vergleichbaren Jobs in den USA mehr Netto übrigbleibt. In sozialer Hinsicht und für die untere Mittelschicht und Unterschicht ist es sicherlich in D. wesentlich besser zu leben.

Übrigens, ich bin ja ca. 50% meiner Zeit in Canada und das ist nun wirklich der wahre "Deal", mit eine guten Mischung aus US und europ. Ansätzen. :D

EinDachs
26.02.2009, 19:03
Sorry, ich bin ja auch ein US-Fan aber woher Du Deine Zahlen hast ist mir ein Rätsel?

Die sind (wie der Thread) 3 Jahre alt.

Ist aber lustig, wie sehr sich das alles jetzt verändert hat. Urplötzlich sind die USA nicht mehr so die große, dynamische Aufschwungmaschine, sondern das überschuldete Heimatland der Wirtschaftskrise.

politisch Verfolgter
26.02.2009, 19:14
In USA haben 80 % der Privathaushalte nach fast 250 Jahren 2 % des Privatvermögens.
So "erfolgreich" bekommen die Politgangster auch D.