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Spartacus
04.02.2006, 06:38
Eröffnung der Ölbörse in Teheran

03.02.2006
fairesearch

Nicht nur die Ölmärkte sind verunsichert über Irans Atompläne, berichtet Dr. Eberhardt Unger von "fairesearch".

Gespannt werde auf die abschließende Beurteilung der Internationalen Atomenergie Organisation gewartet. Verschärft würden die Spannungen durch den Sieg der Hamas bei den palästinensischen Parlamentswahlen. Ungewiss seien die Auswirkungen der für März 2006 geplanten Eröffnung einer Ölbörse in Teheran, wo das Barrel nicht mehr in US-Dollar (Petrodollars), sondern in Euro (Petro-Euros) gehandelt werden solle.

Schnelle Änderungen seien kaum zu erwarten. Auf dem Weltmarkt werde Öl praktisch nur in US-Dollar gehandelt. Ein Euro-Öl-Handelssystem werde daher zunächst nur ein kleines Segment des Weltölmarktes sein. Außerdem sorge der Devisenmarkt über den Euro/US-Dollar-Wechselkurs schnell für einen Ausgleich. Es sei ja auch möglich, Gold in New York gegen US-Dollar oder in London gegen Britischen Pfund zu kaufen. Der Wert einer Unze bleibe der gleiche. Das werde sicherlich auch bei Rohöl so sein.
Doch mittel- und längerfristig könnte sich die Einführung eines Euro-Öl-Handelssystem doch zum Nachteil der Vereinigten Staaten auswirken, wodurch sich letzten Endes Teherans Plan einer Euro-Ölbörse als Konfrontation gegen den Westen zeige. Das allerdings liege an den riesigen Defiziten der USA und ihrer Verschuldung gegenüber dem Rest der Welt, was die USA wiederum selbst zu verantworten hätten.

Zur Finanzierung des Leistungsbilanzdefizits von rund 800 Billionen USD würden die USA rund 70% der Ersparnisse der ganzen Welt absorbieren. Das gelinge, weil asiatische Notenbanken und ölexportierende Länder die erforderliche Liquidität zur Verfügung stellen würden. Bei einem gegenwärtigen Kauf von Rohöl zu 60 bis 65 d/b an der New Yorker NYMEX oder der Londoner International Petroleum Exchange (IPE) müsse sich ein Käufer erst einmal US-Dollar besorgen, bzw. ein Amerikaner US-Dollar im Ausland borgen. Das bewirke eine Nachfrage nach US-Dollar und stütze die US-Valuta.

Bei einer Euro-Ölbörse bräuchten die Europäer keine US-Dollar mehr nachzufragen oder zu halten, um Öl zu kaufen, sondern würden stattdessen mit ihrer eigenen Währung bezahlen. Der Euro gewinne im Status einer Reservewährung, der US-Dollar verliere daran etwas. China und Japan würden damit die neu hinzukommenden Devisenreserven zugunsten des Euro diversifizieren. Russlands wichtigster Handelspartner sei die Eurozone, ein größerer Anteil an Euros käme ihnen recht. Die Ölproduzenten andererseits würden für ihre Ölexporte US-Dollar erhalten und einen großen Teil davon in US-Treasury Bills anlegen, zumindest bisher noch. Der Wert ihrer sehr umfangreichen Dollar-Anlagen verlange eine Diversifizierung zur Risikobegrenzung. Für die umfangreichen Importe hauptsächlich aus der Eurozone würden die Ölexporteure ohnehin Einnahmen in Euro benötigen.

Die Einführung eines Euro-Öl-Handelssystems würde keine gravierenden und schnellen Änderungen bewirken, aber den US-Dollar als Welt-Reservewährung mittel- bis längerfristig zumindest etwas schwächen. Dann werde es schwieriger, die amerikanischen Defizite zu finanzieren.





Quelle (http://www.aktiencheck.de/artikel/analysen-Marktberichte-1196494.html)

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So langsam spricht sich das mit der Tehraner Erdölbörse auf Eurobasis herum.
Interessant, wie sich die Berichte häufigen.

Igel
04.02.2006, 07:13
richtig spartacus,

deutschland sol man schoen abhaenig werden und was da genau so wichtig ist: nich von der usa sondern vom iran..

ich lach mich kaput von den versuchen der idioten hier und sorry, du bist einer der groesstn.

iran ist so deutschlandfreundlich, nicht wahr?????

ehrlich gesagte brauch ichn ur noch warten.
es geht nicht mehr um die usa, es geht um viel mehr und vieleicht wacht deutschland noch auf vor dem ende. na ja. meistens nach dem ende wie wir wiissen aus der geschichte.


heul
Kat


aller liebe gruesse
Kat

Platon
04.02.2006, 08:17
manchmal habe ich den Eindruck die Ölbörse ist für manche wie ein Prophet der gekommen ist um sie vor dem Übel der USA zu befreien

das das ein Trugschluss ist, wird man erkennen

Mauser98K
04.02.2006, 08:22
In einem seiner letzten Bücher zitiert Peter Scholl-Latour den Satz:
"Öl ist das Blut des Dollars."

Wenn jetzt also eine iranische Ölbörse eröffnet wird, bei der das Öl in Euro gehandelt wird, dürfte das eine Wertsteigerung des € gegenüber dem Dollar nach sich ziehen.
Zumal die Chinesen zukünftig größere Mengen iranisches Öl kaufen werden.

Auf die Folgen bin ich ja mal gespannt.