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Vollständige Version anzeigen : Gleichwertigkeit des Leidens



Würfelqualle
01.02.2006, 09:27
Am 10. August wird es also so weit sein. Dann wird die umstrittene, vom Bund der Vertriebenen gegründete Stiftung für ein "Zentrum gegen Vertreibung" erstmals ihre Wahrnehmung der Vergangenheit in einer Ausstellung präsentieren. In kleinerem Rahmen zwar als die für später geplante Dauerausstellung, doch die wesentlichen Elemente des Konzeptes werden bereits zu besichtigen sein. Anhand von dreizehn Beispielen sollen „erzwungenen Wege“ – so lautet der Titel – gezeigt werden. Das beginnt mit dem Völkermord an den Armeniern 1915 und endet mit Zypern-Konflikt und Jugoslawienkrieg. Das Mittelstück der Ausstellung bilden die Vertreibung der europäischen Juden als Vorstufe zum Holocaust, Vertreibung und Zwangsumsiedlung von Polen, Balten und Ukrainern 1939-1949 und eben die Vertreibung der Deutschen am Ende des Zweiten Weltkrieges. Gezeigt wird das Ganze in einem der zentralen Ausstellungsgebäude der Hauptstadt, dem Kronprinzenpalais am Boulevard Unter den Linden.

Quelle : Die Zeit


Ganzer Artikel :

http://www.zeit.de/online/2006/05/Vertreibung?page=all

Auszug aus dem Artikel :

Das Leid einer Jüdin, die in ein Konzentrationslager verschleppt wurde, sei für ihn kein anderes als das einer Ostpreußin, die auf der Flucht vergewaltigt und ermordet wurde, sagte Kurator Wilfried Rogasch.



Sehe ich genauso. Der Jude ist kein Übermensch. Leid ist allen in diesem Krieg angetan worden. Da gibts kein differenzierbares und schlimmeres Verbrechen.
Verbrechen ist Verbrechen, egal ob von Nazis, oder von sogenannten Befreiern begangen.


Gruss von der Würfelqualle

MarekD
01.02.2006, 09:31
Zustimmung. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

RosaRiese
01.02.2006, 10:14
Das Leid einer Jüdin, die in ein Konzentrationslager verschleppt wurde, sei für ihn kein anderes als das einer Ostpreußin, die auf der Flucht vergewaltigt und ermordet wurde, sagte Kurator Wilfried Rogasch. Gleichgewichtigkeit des Leidens, das also ist das zugrundeliegende Prinzip.

Richtig, ich stimme euch zu. Es waren genauso Verbrechen die an Deutschen begangen wurden wie es auch Verbrechen waren welche die Deutschen an anderen verübten. Keines dieser Verbrechen ist entschuldbar.

Sollten wir uns also nicht daran erinnern, ich sage ausdrücklich erinnern und nicht schuldig fühlen, wieviel Leid damals in die Welt getragen wurde? Beides Leid ist gleichwertig. Das führt dann aber auch zu der Schlußfolgerung das beides Leben gleichwertig ist. Somit sollten wir alle daraufhin arbeiten und wirken das niemand mehr glaubt er sei höher wertig oder besser.
Das Leben und das Leiden ist gleich und unabhängig von Rasse, Hautfarbe und Relligion, sind wir Menschen.

SAMURAI
01.02.2006, 10:42
Zustimmung. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Vollste Zustimmung ! :]

Franz Haldenberger
01.02.2006, 11:09
Die großelterliche Familie eines Bekannten wurde 1921 von den Polen aus Ostoberschlesien vertrieben. Sie wohnten damals im Raum Kattowitz.

In den zwanziger und dreissiger Jahren wurden mehrere Hunderttausend Angehörige von "völkischen" Minderheiten aus Polen vertrieben:
- Ukrainer
- Weißrussen
- Litauer
- Deutsche
- Juden
In den dreissiger Jahren lebten ca. 70.000 polnische Juden in Deutschland, weil sie das Leben in Polen nicht ertrugen (man denke daran, daß damals in Deutschland die NSDAP regierte).

1921 bis 1945 waren die Polen in Polen nicht in der Mehrheit und haben sich so schlimm aufgeführt, daß ein Krieg ausbrach.

Hoffentlich werden auch diese Vertreibungsverbrechen ausreichend gewürdigt.

RosaRiese
01.02.2006, 11:24
1921 bis 1945 waren die Polen in Polen nicht in der Mehrheit und haben sich so schlimm aufgeführt, daß ein Krieg ausbrach.

Hoffentlich werden auch diese Vertreibungsverbrechen ausreichend gewürdigt.

Der Krieg brach schon 1939 aus. Nach 1939 haben sich dann in Polen aber die Deutschen schlimm aufgeführt.
Eigentlich ging es in disem Thread darum das keiner mehr oder weniger Leiden mußte. Schön zu sehen das du doch jemanden findest den du Schuld geben kannst und somit indoktrinieren kannst das jemand mehr Leid zu tragen hatte.

Ich bitte dann aber auch um deine Betroffenheit wenn es um die Millionen ermordeten Juden geht.

malnachdenken
01.02.2006, 14:40
Sehe ich genauso. Der Jude ist kein Übermensch. Leid ist allen in diesem Krieg angetan worden. Da gibts kein differenzierbares und schlimmeres Verbrechen.
Verbrechen ist Verbrechen, egal ob von Nazis, oder von sogenannten Befreiern begangen.


Gruss von der Würfelqualle


Wer widerspricht dem denn so?

Grüner Simon
01.02.2006, 21:14
Richtig, ich stimme euch zu. Es waren genauso Verbrechen die an Deutschen begangen wurden wie es auch Verbrechen waren welche die Deutschen an anderen verübten. Keines dieser Verbrechen ist entschuldbar.

Sollten wir uns also nicht daran erinnern, ich sage ausdrücklich erinnern und nicht schuldig fühlen, wieviel Leid damals in die Welt getragen wurde? Beides Leid ist gleichwertig. Das führt dann aber auch zu der Schlußfolgerung das beides Leben gleichwertig ist. Somit sollten wir alle daraufhin arbeiten und wirken das niemand mehr glaubt er sei höher wertig oder besser.
Das Leben und das Leiden ist gleich und unabhängig von Rasse, Hautfarbe und Relligion, sind wir Menschen.

Eine bessere Lehre kann man aus diesem Leid nicht ziehen. Ich beglückwünsche dich zu deiner Weisheit.

Grüner Simon
01.02.2006, 21:16
Würfelqualle, du hast vollkommen recht. Leid ist Leid, unrecht ist unrecht. Beides muss vermieden werden. Die Fragen nach Volkszugehörigkeit, Rasse, Glaubensgemeinschaft... müssen immer der Frage des Menschsein nachstehen.