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Vollständige Version anzeigen : Warum waren die Sowjets so gut mit Propaganda



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Ruprecht
25.06.2022, 14:17
Nur mal als Anregung: Kann man nicht eher sagen, daß der sog. Bolschewismus (ohnehin ziemlich unscharfer Begriff) die Konsequenz der Menschenrechte ist, also Erbe der frz. Revolution, der Demokratie? Gleichheit mußte logisch zur Gleichstellung des dritten Standes führen und damit in der Folge auch des vierten Standes. Beide Stände sahen sich als Garanten von Gleichheit und beanspruchten folglich die Macht. Sie wollten beide "wahre" Demokratie, der vierte Stand mittels offener Diktatur, der dritte bevorzugt die verdeckte (inzwischen schlägt auch sie im Westen in eine mehr oder weniger offene um, der bürgerliche Rechtsstaat erweist sich als Illusion).

Haben die Franzosen gesellschaftliche Gleichheit erfunden? Natürlich nicht, Athen zeigt besonders in seiner Phase des Zenits und anschließenden Niedergangs das verzweifelte Ringen um Definition von Gleichheit und wer in der Demokratie mitspielen darf. Da gabs keinen Christus, das Christentum als hellenistisches Kulturgut (jüdisch verpackt) kam sehr viel später.
Die Franzosen haben öffentlich geköpft, die Russen haben im Keller der Lubjanka pausenlos in Genicke geschossen, die hatten es nicht so mit großem Tamtam.
Vielleicht waren sie auch einfach zu dämlich eine Fallschwertmaschine zu bauen.
In der DDR war das alte Ding auch immer kaputt und klemmte, da haben sie wieder die Walther genommen ab 1968.

brain freeze
25.06.2022, 14:21
Die Franzosen haben öffentlich geköpft, die Russen haben im Keller der Lubjanka pausenlos in Genicke geschossen, die hatten es nicht so mit großem Tamtam.
Vielleicht waren sie auch einfach zu dämlich eine Fallschwertmaschine zu bauen.
In der DDR war das alte Ding auch immer kaputt, da haben sie auch wieder die Walther genommen.

Andre Länder, andre Sitten - und das ist gut so.

Sjard
25.06.2022, 14:22
Ironisch finde ich ja, das der Marxismus angetreten ist um die Selbstentfremdung der Menschen zu überwinden aber genau genommen eine
viel größere Selbstentfremdung eingeführt hat. Man denke nur mal an die sozialistischen Überwachungsstaaten, wo jeder in Angst und Schrecken
gelebt hat und die meisten Menschen sich misstrauten.

brain freeze
25.06.2022, 14:25
Ironisch finde ich ja, das der Marxismus angetreten ist um die Selbstentfremdung der Menschen zu überwinden aber genau genommen eine
viel größere Selbstentfremdung eingeführt hat. Man denke nur mal an die sozialistischen Überwachungsstaaten, wo jeder in Angst und Schrecken
gelebt hat und die meisten Menschen sich misstrauten.

Aber im ehem. Ostblock sind die Menschen irgendwie doch mehr bei sich selbst und der Widerstand gegen die Entfremdung stärker als bei den Propagandaopfern im Westen.

herberger
25.06.2022, 16:29
Die Franzosen haben öffentlich geköpft, die Russen haben im Keller der Lubjanka pausenlos in Genicke geschossen, die hatten es nicht so mit großem Tamtam.
Vielleicht waren sie auch einfach zu dämlich eine Fallschwertmaschine zu bauen.
In der DDR war das alte Ding auch immer kaputt und klemmte, da haben sie wieder die Walther genommen ab 1968.

Mit der Pistole hinter einer geöffneten Zellentür zu stehen, das war die sowj. Hinrichtungsart die auch von der DDR übernommen wurde.

herberger
25.06.2022, 16:54
https://www.epochtimes.de/politik/ausland/russland-entfernt-polnische-flagge-von-gedenkstaette-in-katyn-a3873991.html?fbclid=IwAR3fYYR4btC7oqaCT0ggFAIchUv t8RIhquaDBDm9BtiMMgmQbcHzkiUeKS0

Was hat das denn nun zu bedeuten?

Russland entfernt polnische Flagge von Gedenkstätte in Katyn



Russische Behörden haben die polnische Flagge von der Gedenkstätte in Katyn entfernt, die an die Ermordung tausender polnischer Militärangehöriger auf Befehl Stalins erinnert. Der Bürgermeister der westrussischen Stadt Smolensk, Andrej Borissow, veröffentlichte am Freitagabend im Onlinedienst VKontakte ein Foto, auf dem nur die russische Flagge am Eingang der Gedenkstätte weht. Besucher hatten zuvor das Verschwinden der polnischen Flagge bemerkt und in Onlinediensten darüber berichtet.

Sjard
25.06.2022, 19:21
Aber im ehem. Ostblock sind die Menschen irgendwie doch mehr bei sich selbst und der Widerstand gegen die Entfremdung stärker als bei den Propagandaopfern im Westen.

Ja, den Eindruck habe ich auch. Allerdings vermehrt erst seit der politischen Wende 89.

Lichtblau
25.06.2022, 20:50
Das Fernziel der Bolschewisten, was sie propagierten, war ein Himmelreich auf Erden, die klassenlose eigentumslose Gesellschaft, in der eben totale Gleicheit und Gerechtigkeit herrscht.



https://de.m.wikipedia.org/wiki/Millenarismus#Säkularer_Millenarismus

Für die Bolschewisten, die in der Sowjetunion herrschenden Kommunisten und deren internationale Gefolgschaft, war zum Erreichen des Endziels jedes Opfer gerechtfertigt.
Ob nun die Nationalsozialisten, deren Propaganda ähnlich erfolgreich war, sich an den Bolschewisten orientierten oder an der christlichen bzw. jüdischen Theologie, darüber lässt,sich streiten.

Das.ist übelste Kapitalistenpropaganda die alles verdreht.

Es wird nicht jedes Opfer gerechtfertigt für irgendeine abstrakte weltfremde Gleicheit, sondern die Opfer sind gerechtfertigt im Kampf gegen den Imperialismus, Kolonialismus und Ausbeutung, deren Aufhebung die klassenlose Gesellschaft zur Vorraussetzung hat.

Sjard
25.06.2022, 21:25
Das.ist übelste Kapitalistenpropaganda die alles verdreht.

Es wird nicht jedes Opfer gerechtfertigt für irgendeine abstrakte weltfremde Gleicheit, sondern die Opfer sind gerechtfertigt im Kampf gegen den Imperialismus, Kolonialismus und Ausbeutung, deren Aufhebung die klassenlose Gesellschaft zur Vorraussetzung hat.

Imperialismus, Kolonialismus und Ausbeutung gab es auch in der Sowjetunion. Die Sowjetunion hat die nichtrussischen Gebiete innerhalb
ihres Territoriums mit ethnischen Russen besiedelt, die dortigen Bodenschätze ausgebeutet und die nichtrussischen Minderheiten
versucht zu russifizieren. So wurden in Zentrarasien die Kasachen, Usbeken, Tadschiken und Turkmenen genötigt ihre
Nachnamen zu russifizieren so das z.b. der Name Yusuf zu Jussupow wurde.

brain freeze
25.06.2022, 23:06
Ja, den Eindruck habe ich auch. Allerdings vermehrt erst seit der politischen Wende 89.

Dann täuscht deine Wahrnehmung. Hinter dem DDR-System standen etwa 20 bis 25 Prozent, Tendenz ab Anfang der 80er fallend. Die übergroße Mehrheit ließ die angeblich so tolle marxistische Propaganda (Rotlichtbestrahlung) über sich ergehen bzw. abperlen oder leistete auf die eine oder andere Art passiven Widerstand. Von Entfremdung kann keine Rede sein, sonst hätte sich das entfremdete Selbst auch in der BRD angepaßt, schon wegen hoher Erwartungen und Hoffnungen. Das Gegenteil ist passiert.

Ruprecht
25.06.2022, 23:34
Aber im ehem. Ostblock sind die Menschen irgendwie doch mehr bei sich selbst und der Widerstand gegen die Entfremdung stärker als bei den Propagandaopfern im Westen.
Also ich bin aus dem ehemaligen Ostblock, mit dem schwulen Judenbock in Moskau hab ich echt nichts am Hut.
Vielleicht meinst du die bulgarischen und rumänischen Zigeuner mit deiner Einschätzung, denen geht bei dem Slawenhäuptling vielleicht einer ab, mir nicht.

brain freeze
25.06.2022, 23:44
Also ich bin aus dem ehemaligen Ostblock, mit dem schwulen Judenbock in Moskau hab ich echt nichts am Hut.
Vielleicht meinst du die bulgarischen und rumänischen Zigeuner mit deiner Einschätzung, denen geht bei dem Slawenhäuptling vielleicht einer ab, mir nicht.

Keine Ahnung, was das mit meinem Beitrag oder der Diskussion zu tun hat, aber sauf ruhig weiter.

Ruprecht
25.06.2022, 23:47
Keine Ahnung, was das mit meinem Beitrag oder der Diskussion zu tun hat, aber sauf ruhig weiter.
Du auch, Nastrowje.
Ihr Wolgadeutschen entwickelt euch immer mehr zu einer Pest für unser deutsches Vaterland.
Fünfte Kolonne, reinrassige Russen.
Verpisst euch aus Deutschland.
Und nehmt eure Matkas mit mit denen ihr vor 30 Jahren Rentenzahlung abgegriffen habt.
Ihr seid wirklich der letzte Scheiß unter der Sonne.

brain freeze
26.06.2022, 09:27
Du auch, Nastrowje.
Ihr Wolgadeutschen entwickelt euch immer mehr zu einer Pest für unser deutsches Vaterland.
Fünfte Kolonne, reinrassige Russen.
Verpisst euch aus Deutschland.
Und nehmt eure Matkas mit mit denen ihr vor 30 Jahren Rentenzahlung abgegriffen habt.
Ihr seid wirklich der letzte Scheiß unter der Sonne.

Ich glaube, du verwechselst mich, aber wenn ich Reisetips brauche, werde ich mich auf jeden Fall zuerst an einen inzuchtgeschädigten Alkoholiker wenden.

Ruprecht
26.06.2022, 09:52
Ich glaube, du verwechselst mich, aber wenn ich Reisetips brauche, werde ich mich auf jeden Fall zuerst an einen inzuchtgeschädigten Alkoholiker wenden.
Hau ab und geh mir nicht auf den Senkel, Schwuchtel.

brain freeze
26.06.2022, 09:54
Hau ab und geh mir nicht auf den Senkel, Schwuchtel.

Schon wieder daneben. Du Homo steigst mir nach und schredderst den Strang mit Mundstuhl.

herberger
26.06.2022, 16:21
1940 die 3 baltischen Staaten bitten um Aufnahme in die Sowjetunion. In der Realität war das mit Mord und Deportation verbunden.

Brotzeit
26.06.2022, 16:35
Warum waren die Sowjets so gut mit Propaganda ?

Weil "WIR" zu dumm waren....
Und :
Es heute auch schlichtweg noch sind! ............ "

herberger
27.06.2022, 08:21
Warum waren die Sowjets so gut mit Propaganda ?

Weil "WIR" zu dumm waren....
Und :
Es heute auch schlichtweg noch sind! ............ "

Nein nicht zu dumm, den Mächtigen im Westen war die sowj. Propaganda genehm, wenn Propaganda dann handelte es sich hauptsächlich um Kriegspropaganda (Auschwitz und Co) Denn wirtschaftliche Propaganda konnte kein Erfolg haben, weil die Realität im Osten die Propagandalügen auf den Straßen sofort sichtbar wurden.

herberger
30.08.2022, 16:13
Alexander Solschenizyn im großen vaterländischen Krieg Artillerie Offizier beleuchtete in seinem Buch Archipel Gulag auch den Stalinismus in der sowj. Armee, was dabei auffällt , das er nicht mit einer Silbe von deutschen Verbrechen berichtet. So schreibt er zum Beispiel im Süden der Sowjetunion hat es so gut wie keine Partisanen Tätigkeit gegeben, und er berichtet über die Soldaten der Wlassow Armee bewundernd wie todesmutig sie angriffen.

marion
30.08.2022, 16:30
Alexander Solschenizyn im großen vaterländischen Krieg Artillerie Offizier beleuchtete in seinem Buch Archipel Gulag auch den Stalinismus in der sowj. Armee, was dabei auffällt , das er nicht mit einer Silbe von deutschen Verbrechen berichtet. So schreibt er zum Beispiel im Süden der Sowjetunion hat es so gut wie keine Partisanen Tätigkeit gegeben, und er berichtet über die Soldaten der Wlassow Armee bewundernd wie todesmutig sie angriffen.

1. im Süden der SU gab es wenig Wälder, mit verstecken war es da schlecht, 2. Im Baltikum gab es auch keine Partisanen und in Nordafrika auch nicht
3. Massakrierungen gefangener oder toter Gegner gab es bei der WH& SS auch nicht, deshalb gibt es darüber auch keine Berichte

4. Die ROA hat nur ein oder 2 Tage an der Ostfront gekämpft, von denen dürfte der S. rein gar nichts gesehen haben

herberger
30.08.2022, 16:43
1. im Süden der SU gab es wenig Wälder, mit verstecken war es da schlecht, 2. Im Baltikum gab es auch keine Partisanen und in Nordafrika auch nicht
3. Massakrierungen gefangener oder toter Gegner gab es bei der WH& SS auch nicht, deshalb gibt es darüber auch keine Berichte

4. Die ROA hat nur ein oder 2 Tage an der Ostfront gekämpft, von denen dürfte der S. rein gar nichts gesehen haben

Details über die Wlassow Armee sind mir nicht bekannt.


Im Deutsch-Sowjetischen Krieg kämpfte Solschenizyn als Batteriechef einer Artillerieeinheit in einer Schallmesstruppe. Er nahm in dieser Funktion an der Schlacht bei Kursk (Juli 1943), der Operation Bagration (1944) und der Weichsel-Oder-Operation in Ostpreußen (1945) teil. Seine Erlebnisse als Offizier während der Eroberung Ostpreußens schrieb er in Gedichtform im Band Ostpreußische Nächte (Прусские ночи) und als Erzählung in Schwenkitten ’45 (Адлиг Швенкиттен) nieder. Für seine Verdienste wurde er als Hauptmann mit dem Orden des Großen Vaterländischen Krieges und dem Orden des Roten Sterns ausgezeichnet.

marion
30.08.2022, 17:06
Details über die Wlassow Armee sind mir nicht bekannt.

dafür gibt es googel und etliche Bücher, voriges Jahr ist mir auch wieder eines dazu untergekommen, weiß den Titel aber nicht mehr

herberger
03.09.2022, 07:11
Wenn ich diese Gulag Dokus im TV sehe dann wird mir einiges klar, die NS KZs müssen die Gulags bei weitem übertreffen, nur einfach gleich, das wäre zu wenig.

Lykurg
03.09.2022, 15:10
Nein nicht zu dumm, den Mächtigen im Westen war die sowj. Propaganda genehm, wenn Propaganda dann handelte es sich hauptsächlich um Kriegspropaganda (Auschwitz und Co) Denn wirtschaftliche Propaganda konnte kein Erfolg haben, weil die Realität im Osten die Propagandalügen auf den Straßen sofort sichtbar wurden.

Nicht die Sowjetpropaganda hat den Krieg gewonnen, sondern Berge von Waffen aus den USA für die Kommunisten und die Zerbombung ganz Deutschlands durch die Alliierten als Schützenhilfe

herberger
14.09.2022, 17:40
http://www.zeno.org/Geschichte/M/Der+N%C3%BCrnberger+Proze%C3%9F/Hauptverhandlungen/Einhundertzehnter+Tag.+Mittwoch,+17.+April+1946/Nachmittagssitzung

IMT Nürnberg 1946, Thema der angebliche Hungertod.

Dokument USSR-41, das ich gestern dem Gericht vorgelegt habe. Zweitens will ich damit beweisen, daß das dortige Gebiet in ordnungsmäßiger Weise verwaltet werden sollte, und zwar in einer solchen Weise, daß die Bevölkerung freiwillig mitarbeitete, und drittens will ich damit beweisen, daß während der [647] ganzen deutschen Besetzung kein Ukrainer und kein Sowjetangehöriger gehungert hat, weil entsprechend landwirtschaftlich gearbeitet wurde.



DR. THOMA: R-i-e-c-k-e.

Herr Zeuge! Welche Stellung hatten Sie im Wirtschaftsstab Ost und im Ostministerium?


RIECKE: Die beiden Stellen hatte ich auf Anordnung Görings. Ich war Leiter der Geschäftsgruppe »Ernährung und Landwirtschaft«.


DR. THOMA: Welche Aufgaben hatten diese Dienststellen?


RIECKE: Die erste Hauptaufgabe dieser Dienststelle war der Wiederaufbau der russischen Landwirtschaft, die zweite Aufgabe war die Nutzbarmachung der Überschußgebiete des Südens für die Wehrmacht und Ernährung.


DR. THOMA: Welche Stellen waren zur Verwaltung in den besetzten Ostgebieten eingesetzt?


RIECKE: Neben dem Auslands-Ministerium bestanden noch eine Reihe Sonderaufgaben. Sonderaufgabe Göring für die Landwirtschaft, Himmler für die Polizei, Sauckel für die Arbeitskräftebeschaffung.


[645] DR. THOMA: Wem unterstand die Landwirtschaft?


RIECKE: Die Landwirtschaft unterstand mit der gesamten Wirtschaft Göring. Er gab seine Weisungen unmittelbar oder über die Staatssekretäre Körner und Backe.


DR. THOMA: War das Ablieferungs-Soll für die Landwirtschaft höher als das Ablieferungs-Soll während der Sowjetverwaltung?


RIECKE: Das Ablieferungs-Soll war den früheren russischen Ablieferungen angepaßt. Die tatsächliche Ablieferung war im ersten Jahr niedriger als in der russischen Zeit, in den nächsten Jahren bei den Ackererzeugnissen ebenfalls niedriger, bei den tierischen Produkten war sie höher.


DR. THOMA: Waren die tatsächlichen Ablieferungen entsprechend Görings Anordnungen?

RIECKE: Nein, Göring hatte wesentlich höhere Erwartungen.


DR. THOMA: Hat Deutschland landwirtschaftliche Maschinen, Sensen und so weiter in die besetzten Ostgebiete geschafft und in welcher Anzahl?


RIECKE: Es ist ein umfangreiches landwirtschaftliches Maschinenprogramm unter dem Namen Ost-Acker-Programm in Deutschland aufgestellt worden, wobei für Kriegsverhältnisse in erheblichem Umfang landwirtschaftliche Maschinen und Geräte in die besetzten russischen Gebiete geliefert wurden. Die Ursache dafür war die Wegschaffung und starke Zerstörung von Maschinen und Geräten bei der Räumung durch die Russen.


DR. THOMA: Am 5. Februar 1942 erging eine Agrarordnung. Welcher Gesichtspunkt lag dieser zugrunde?


RIECKE: Das Hauptziel der Agrarordnung war, die Bevölkerung zur freiwilligen Mitarbeit zu bekommen. Zunächst war vorgesehen, die Kollektivwirtschaft aufrechtzuerhalten. Das stellte sich jedoch als unmöglich heraus, da, wie gesagt, ein Teil des Großgerätes, namentlich Traktoren, nicht mehr vorhanden war. Andererseits war es auch nicht möglich, wie es die Bevölkerung zum Teil wünschte, zu Bauernbetrieben überzugehen, weil auch das Kleingerät weitgehendst fehlte. Es kam deshalb die Kompromißlösung der sogenannten Landbaugenossenschaft zustande, bei denen den russischen Bauern ein Landanteil zur Bewirtschaftung zugewiesen wurde, aber ein Teil der Arbeiten noch in gemeinschaftlicher Form weiter durchgeführt wurde.


DR. THOMA: Wie war die Wirkung?


RIECKE: Die Wirkung der Agrarordnung war im großen und ganzen günstig. Der Umfang und die Quantität der Ackerbestellung nahm wieder zu. Ein besonders gutes Beispiel für die Auswirkungen [646] waren die Verhältnisse im sogenannten Kessel von Charkow, im Frühjahr 1942, wo bereits die zur Landbaugenossenschaft umgestellten Betriebe mehr als 70 % der Frühjahrsbestellung fertiggestellt hatten, während die nicht umgestellten Kollektivwirtschaften nur 30 % etwa zustandegebracht hatten.


DR. THOMA: Am 3. Juni 1943 wurde die sogenannte Eigentums-Deklaration erlassen. Was waren die Grundsätze hierfür?


RIECKE: Das grundsätzliche Ziel der Eigentums-Deklaration war, die durch die Agrarordnung den russischen Bauern zugewiesenen Landanteile in das Eigentum zu überführen.

DR. THOMA: Wie wurde die Gemüseversorgung der großen Städte, zum Beispiel in der Ukraine, geregelt?


RIECKE: Es wurde in der Umgebung der großen Städte in erheblichem Umfang Gartenland der arbeitenden Bevölkerung zugeteilt.


DR. THOMA: Nun einige Fragen zu Lettland:

Hat die Deutsche Regierung in Lettland das Land der lettischen Bauern beschlagnahmt?


RIECKE: Nein, im Gegenteil. Die von den Russen während der Besatzungszeit ausgesprochene Verstaatlichung wurde wieder aufgehoben. Das zu Siedlungszwecken von den Bauernhöfen abgetrennte Land wurde den ursprünglichen Besitzern zurückgegeben. Um es mit einem Satz zu sagen: Es wurde der Zustand vor der russischen Besetzung wiederhergestellt.


OBERST POKROWSKY: Ich bitte um Entschuldigung. Beim besten Willen kann ich nicht verstehen, in welchem auch nur geringsten Zusammenhang diese Fragen mit der Sache des Angeklagten Rosenberg stehen sollen. Ich glaube, daß die weiteren Fragen des Verteidigers, wenn sie derselben Art sind, nicht gestattet werden sollten.


VORSITZENDER: Dr. Thoma, Sie sollten zeigen, daß die Dinge, über die der Zeuge aussagt, etwas mit dem Angeklagten Rosenberg zu tun haben.

DR. THOMA: Zunächst will ich mal mit dieser Frage die sowjetische Behauptung zurückweisen, daß nach der Besetzung den Baronen ihr Land zurückgegeben worden ist. Ich verweise auf die Sowjetanklage, Dokument USSR-41, das ich gestern dem Gericht vorgelegt habe. Zweitens will ich damit beweisen, daß das dortige Gebiet in ordnungsmäßiger Weise verwaltet werden sollte, und zwar in einer solchen Weise, daß die Bevölkerung freiwillig mitarbeitete, und drittens will ich damit beweisen, daß während der [647] ganzen deutschen Besetzung kein Ukrainer und kein Sowjetangehöriger gehungert hat, weil entsprechend landwirtschaftlich gearbeitet wurde.

Das kann ich aber nur von einem Fachmann erfahren und ich glaube, ich habe nur noch einige Fragen, und bin dann mit diesem Beweisthema fertig.

Kikumon
14.09.2022, 17:46
Junge Leute bekommen Taschengeld,
Studenten Bafög.

Da kann man schon futterneidisch
auf die verbeamteten Proffessoren werden.

Mein Ex-Chef, ein späterer Professor, indischer Abstammung, kam aus dem Sudan, um in Deutschland zu studieren. Seine Eltern schickten ihm einen kleinen Betrag, für den Rest musste er arbeiten.