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Vollständige Version anzeigen : Mitversicherung von Gastarbeiter-Angehörigen



Chronos
24.05.2022, 10:24
Mal eine Frage an die Kollegen in der Schweiz (und falls Kollegen aus Österreich hier mitlesen, ebenfalls an sie die Frage):

Als Deutschland die ersten Anwerbeabkommen für Gastarbeiter mit der Türkei abschloss, wurde vertraglich vereinbart, die in der Heimat verbliebenen engeren Angehörigen (also Ehepartner, Eltern und Kinder) aus der deutschen Krankenversicherung mitzuversichern.

In der Praxis bedeutete dies, dass diese Angehörigen in der Heimat die dortigen medizinischen Leistungen in Anspruch nehmen zu können, um dann anschließend die Kosten aus der deutschen Krankenversicherung rückerstattet zu bekommen.

Soweit mir bekannt, besteht diese Regelung unverändert bis heute.

Wie ist das in der Schweiz (und Österreich) geregelt? Wie sind dort die im Heimatland des Gastarbeiters verbliebenen Angehörigen krankenversichert?

Neben der Spur
24.05.2022, 10:36
Sind die Krankenhauskosten
in der Türkei ähnlich hoch,
wie in Germoney,
oder wegen fehlender Gleichstellung geringer?

Hay
24.05.2022, 11:28
So weit es bekanntgegeben wird, zahlt der deutsche Staat an den türkischen Pauschalen für die Krankenversicherung. Allerdings wird nicht viel bekanntgegeben und Vorstöße in der Vergangenheit wurden immer damit beschieden, dass die Zahlen (die man ja zahlt....) nicht vorlägen und dass es nicht so viele seien. Wenn man jedoch alleine die Anzahl der Türken in Deutschland sieht und die großen Familien, von denen immer ein Teil in der Türkei lebt (logisch, wenn man sich auch über Generationen zumeist die Ehepartner in der Türkei sucht bzw. ihnen versprochen wurde), kommen einem da Zweifel. Grundlage ist ein Staatsabkommen, das nicht einseitig gekündigt werden kann. Die Bundesrepublik hat diese Art von Sozialabkommen nun aber auch mit einer ganzen Reihe anderer Länder geschlossen, auch nordafrikanischen (Mittelmeeranrainern). Voraussetzung für die Zahlungen sind nicht etwa eine nachgewiesene Erwerbstätigkeit, sondern der Wohnort in Deutschland.

Chronos
24.05.2022, 11:47
So weit es bekanntgegeben wird, zahlt der deutsche Staat an den türkischen Pauschalen für die Krankenversicherung. Allerdings wird nicht viel bekanntgegeben und Vorstöße in der Vergangenheit wurden immer damit beschieden, dass die Zahlen (die man ja zahlt....) nicht vorlägen und dass es nicht so viele seien. Wenn man jedoch alleine die Anzahl der Türken in Deutschland sieht und die großen Familien, von denen immer ein Teil in der Türkei lebt (logisch, wenn man sich auch über Generationen zumeist die Ehepartner in der Türkei sucht bzw. ihnen versprochen wurde), kommen einem da Zweifel. Grundlage ist ein Staatsabkommen, das nicht einseitig gekündigt werden kann. Die Bundesrepublik hat diese Art von Sozialabkommen nun aber auch mit einer ganzen Reihe anderer Länder geschlossen, auch nordafrikanischen (Mittelmeeranrainern). Voraussetzung für die Zahlungen sind nicht etwa eine nachgewiesene Erwerbstätigkeit, sondern der Wohnort in Deutschland.

Meine Frage beruht auf zwei Aspekten, die ich aus reiner Neugier klären möchte:

1. Wurden mit den südeuropäischen Entsendeländern wie Italien, Spanien, Griechenland und Portugal vergleichbare Abkommen geschlossen, oder nur mit der Türkei, einigen jugoslawischen Staaten sowie einigen nordafrikanischen Staaten?

2. Wenn Deutschland - wie behauptet wurde - diese Anwerbeabkommen einschließlich der Verträge über die Übernahme der Krankenversorgungskosten für die in der Heimat verliebenen Angehörigen auf Druck der Amis abgeschlossen haben soll, weshalb wurde dieser Druck dann nicht auch auf Österreich und die Schweiz ausgeübt (vorausgesetzt, dass es diese Vereinbarungen über die Kostenübernahme dort nicht gibt)?

Hay
24.05.2022, 11:59
Meine Frage beruht auf zwei Aspekten, die ich aus reiner Neugier klären möchte:

1. Wurden mit den südeuropäischen Entsendeländern wie Italien, Spanien, Griechenland und Portugal vergleichbare Abkommen geschlossen, oder nur mit der Türkei, einigen jugoslawischen Staaten sowie einigen nordafrikanischen Staaten?

2. Wenn Deutschland - wie behauptet wurde - diese Anwerbeabkommen einschließlich der Verträge über die Übernahme der Krankenversorgungskosten für die in der Heimat verliebenen Angehörigen auf Druck der Amis abgeschlossen haben soll, weshalb wurde dieser Druck dann nicht auch auf Österreich und die Schweiz ausgeübt (vorausgesetzt, dass es diese Vereinbarungen über die Kostenübernahme dort nicht gibt)?

So aus dem Ärmel heraus kann ich den "Deutsch-Spanischen Freundschaftsvertrag" schütteln. Allerdings kenne ich den genauen Inhalt nicht, aber dieser regelte vor dem Beitritt Spaniens in die EU die Balange zwischen Deutschland und Spanien und auf dieser Grundlage siedelten etliche Spanier in Deutschland an.

Chronos
24.05.2022, 12:07
So aus dem Ärmel heraus kann ich den "Deutsch-Spanischen Freundschaftsvertrag" schütteln. Allerdings kenne ich den genauen Inhalt nicht, aber dieser regelte vor dem Beitritt Spaniens in die EU die Balange zwischen Deutschland und Spanien und auf dieser Grundlage siedelten etliche Spanier in Deutschland an.
Ok, danke.

Mir ging es eigentlich nur um die (von mir vermutete) Ungerechtigkeit dieses Gastarbeiter-Krankenversicherungsabkommens, das - wenn ich richtig vermute - die italienischen, spanischen, griechischen und portugiesischen Gastarbeiter gegenüber den Türken sowie Jugoslawen und Nordafrikaner eindeutig benachteiligt hätte.

Aber ich fürchte, dass wir das aus diesem riesigen Dschungel aus damaligen Verträgen und Abmachungen heute gar nicht mehr herausdestillieren können.

Nix für ungut.

Pillefiz
24.05.2022, 12:08
Es sind nicht nur die Türken.

[In der Türkei, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Montenegro oder Serbien lebende Familien- angehörige eines in Deutschland krankenversicherten Arbeitnehmers, die nicht ihrerseits erwerbstätig sind, erhalten im Krankheitsfall im Wege der sog. Sachleistungsaushilfe Leistungen der Krankenversicherung ihres Wohnsitzstaates.06.03.2018
https://www.bundestag.de › w...PDF]

Chronos
24.05.2022, 12:15
Es sind nicht nur die Türken.

[In der Türkei, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Montenegro oder Serbien lebende Familien- angehörige eines in Deutschland krankenversicherten Arbeitnehmers, die nicht ihrerseits erwerbstätig sind, erhalten im Krankheitsfall im Wege der sog. Sachleistungsaushilfe Leistungen der Krankenversicherung ihres Wohnsitzstaates.06.03.2018
https://www.bundestag.de › w...PDF]

Verstehe ich das jetzt richtig, dass der Wohnsitzstaat (also das Entsendeland des Gastarbeiters) komplett für die medizinischen Behandlungskosten der in der Heimat verbliebenen Angehörigen aufkommt und Deutschland gar nicht involviert ist, oder stehe ich jetzt auf dem Schlauch?

Fortuna
24.05.2022, 12:19
Verstehe ich das jetzt richtig, dass der Wohnsitzstaat (also das Entsendeland des Gastarbeiters) komplett für die medizinischen Behandlungskosten der in der Heimat verbliebenen Angehörigen aufkommt und Deutschland gar nicht involviert ist, oder stehe ich jetzt auf dem Schlauch?

Es ist ganz einfach wie immer: Deutzelan zahlt alles...

Fortuna
24.05.2022, 12:22
Sind die Krankenhauskosten
in der Türkei ähnlich hoch,
wie in Germoney,
oder wegen fehlender Gleichstellung geringer?

Einer Bekannten hat man für eine Nacht zur Beobachtung in einem türkischen Krankenhaus (mit kalten Kartoffeln und einer Tasse Tee als Frühstück) über 1.600 Euro in Rechnung gestellt.

Aber was solls, hat entweder die Auslandskrankenversicherung oder die deutze Krankenkasse bezahlt.

ABAS
24.05.2022, 12:26
Es ist ganz einfach wie immer: Deutzelan zahlt alles...

Ja! Wir Deutschen sind ein Geberland. Die " Doofkartoffelregierung " in Deutschland
hat sogar 30 Milliarden EUR an die finanziell insolvente Regierung von Indien bezahlt,
damit alle 1.5 Milliarden Inder gesetzlich krankenversichert werden koennen. :haha:

Hay
24.05.2022, 12:32
Verstehe ich das jetzt richtig, dass der Wohnsitzstaat (also das Entsendeland des Gastarbeiters) komplett für die medizinischen Behandlungskosten der in der Heimat verbliebenen Angehörigen aufkommt und Deutschland gar nicht involviert ist, oder stehe ich jetzt auf dem Schlauch?

Die deutschen Krankenversicherungen überweisen pauschalierte Beträge in das Heimatland des Migranten, so ist das zu verstehen.

Anbei eine Auflistung der AOK über die Länder, mit denen solche Abkommen bestehen. Zwar werden die im Zusammenhang mit einer Entsendung der Arbeitnehmer aus Deutschland angeführt, es ist allerdings davon auszugehen, dass umgekehrterweise ebenso ein Geldfluss stattfindet:

Länder mit bilateralem Sozialversicherungsabkommen
Land Frist
Albanien 24 Monate
Australien 48 Monate
Bosnien-Herzegowina Keine feste zeitliche Begrenzung *
Brasilien 24 Monate
Chile 36 Monate
China ** 48 Monate
Indien 48 Monate
Israel Keine feste zeitliche Begrenzung *
Japan 60 Monate
Kanada, Quebec 60 Monate
Kosovo Keine feste zeitliche Begrenzung *
Marokko 36 Monate
Moldau 24 Monate
Montenegro Keine feste zeitliche Begrenzung *
Nordmazedonien 24 Monate
Philippinen 48 Monate
Serbien Keine feste zeitliche Begrenzung *
Südkorea 24 Monate
Türkei Keine feste zeitliche Begrenzung *
Tunesien 12 Monate
Uruguay 24 Monate
USA 60 Monate

https://www.aok.de/fk/sozialversicherung/entsendungen-und-saisonkraefte/sozialversicherungsabkommen-des-zwischenstaatlichen-rechts/

Hay
24.05.2022, 12:33
Ja! Wir Deutschen sind ein Geberland. Die " Doofkartoffelregierung " in Deutschland
hat sogar 30 Milliarden EUR an die finanziell insolvente Regierung von Indien bezahlt,
damit alle 1.5 Milliarden Inder gesetzlich krankenversichert werden koennen. :haha:

Bitte mit Quelle, denn ansonsten handelt es sich um eine unbewiesene Behauptung.

Fortuna
24.05.2022, 12:33
Ja! Wir Deutschen sind ein Geberland. Die " Doofkartoffelregierung " in Deutschland
hat sogar 30 Milliarden EUR an die finanziell insolvente Regierung von Indien bezahlt,
damit alle 1.5 Milliarden Inder gesetzlich krankenversichert werden koennen. :haha:

Kein Wunder, daß die Kassenbeiträge dringend erhöht werden müssen.

Hay
24.05.2022, 12:36
Die TK listet ein wenig genauer auf:

https://www.tk.de/firmenkunden/service/fachthemen/ausland/uebersicht-sozialversicherungsabkommen-2035180?tkcm=aaus

Flüchtling
24.05.2022, 12:37
Gebt, was ihr habt, damit euch gegeben werde, weil ihr nichts mehr habt, von denen die nichts mehr haben.

Hay
24.05.2022, 12:39
Hier vom BMAS, nur noch im Cache abrufbar, weil man die Seite vom Netz genommen hat, die Verträge mit den einzelnen Ländern und die genauere Daten, wann sie geschlossen wurden und so weiter:

https://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:KQFQrHX_baMJ:https://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/zweiseitige-abkommen.pdf%3F__blob%3DpublicationFile+&cd=16&hl=de&ct=clnk&gl=de&client=firefox-b-d

navy
24.05.2022, 13:02
Es sind nicht nur die Türken.

[In der Türkei, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Montenegro oder Serbien lebende Familien- angehörige eines in Deutschland krankenversicherten Arbeitnehmers, die nicht ihrerseits erwerbstätig sind, erhalten im Krankheitsfall im Wege der sog. Sachleistungsaushilfe Leistungen der Krankenversicherung ihres Wohnsitzstaates.06.03.2018
https://www.bundestag.de › w...PDF]

über 50 Staaten haben solche Abkommen und wer nicht verwandt ist, wird halt zu einem Onkel gemacht

navy
24.05.2022, 13:06
Ja! Wir Deutschen sind ein Geberland. Die " Doofkartoffelregierung " in Deutschland
hat sogar 30 Milliarden EUR an die finanziell insolvente Regierung von Indien bezahlt,
damit alle 1.5 Milliarden Inder gesetzlich krankenversichert werden koennen. :haha:

der Wahnsinn hat Methode und schon viele Jahre

Chronos
24.05.2022, 13:38
Die TK listet ein wenig genauer auf:

https://www.tk.de/firmenkunden/service/fachthemen/ausland/uebersicht-sozialversicherungsabkommen-2035180?tkcm=aaus

Das ist klar. Das sind die bilateralen Versicherungsvereinbarungen für die Person des jeweiligen Entsendeten, aber nicht für dessen im Heimatland verbliebenen Angehörigen.

(Während meiner Jahre in Fernost gab es das leider nicht, weil mit dem damaligen Staat kein Abkommen bestand. Ergo hatte ich zuvor eine schweineteure Auslands-Krankenversicherung abschließen müssen).

Aber zu meiner Frage habe ich noch etwas gefunden:


Warum türkische Angehörige über deutsche Krankenkassen versichert sind

Regelmäßig wird ein mehr als 50 Jahre altes Sozialabkommen zwischen der Türkei und Deutschland als Aufregerthema instrumentalisiert. 2011 richtete die NPD eine Petition an den Bundestag, um das Abkommen zu kündigen. Die Petition wurde abgelehnt. Im Wahlkampf 2017 griff der Bundessprecher der AfD, Jörg Meuthen, das Thema wieder auf und forderte die Kündigung. Wir erklären die Hintergründe des kontrovers diskutierten Vertrages.


https://correctiv.org/faktencheck/2018/06/18/warum-tuerkische-angehoerige-ueber-deutsche-krankenkassen-versichert-sind/

Und gleich dahinter folgt der Disclaimer:


Die Regelung türkische Angehörige auch in der Türkei kostenlos mitzuversichern, ist für Deutschland letztendlich günstiger, betont der wissenschaftliche Dienst des Bundestages in einem Schreiben von März 2018. Für türkische Familien sei diese Möglichkeit ein Grund gewesen, in der Heimat zu bleiben. Die deutschen Kassen sparen dadurch, denn die Versorgung der Familienangehörigen wäre in Deutschland deutlich teurer. Als Beispiel wird das Jahr 2016 angeführt. Im Durchschnitt kostete jeder Versicherte in Deutschland 2016 monatlich 240 Euro. Die vereinbarte vorläufige Monatspauschale im Rahmen des deutsch-türkischen Sozialabkommens lag im selben Jahr bei 40,90 – pro Familie, nicht pro Versichertem.


Ich denke, dass sich meine Frage an die Kollegen in der Schweiz und Österreich damit erledigt hat, denn allem Anschein nach haben diese beiden Nachbarländer keine derartigen Abkommen abgeschlossen.

Deutschland wieder mal ganz vorne dabei, wenn es darum geht, anderen den Puderzucker in den Dingens zu blasen....

Hay
24.05.2022, 13:59
Das ist klar. Das sind die bilateralen Versicherungsvereinbarungen für die Person des jeweiligen Entsendeten, aber nicht für dessen im Heimatland verbliebenen Angehörigen.

(Während meiner Jahre in Fernost gab es das leider nicht, weil mit dem damaligen Staat kein Abkommen bestand. Ergo hatte ich zuvor eine schweineteure Auslands-Krankenversicherung abschließen müssen).

Aber zu meiner Frage habe ich noch etwas gefunden:



Und gleich dahinter folgt der Disclaimer:



Ich denke, dass sich meine Frage an die Kollegen in der Schweiz und Österreich damit erledigt hat, denn allem Anschein nach haben diese beiden Nachbarländer keine derartigen Abkommen abgeschlossen.

Deutschland wieder mal ganz vorne dabei, wenn es darum geht, anderen den Puderzucker in den Dingens zu blasen....

Die Staatsverträge beinhalten in vielen Fällen aber genau diese Mitversicherungen, auch wenn sie nur unter dem Aspekt der Entsendung gelistet werden, also nur unter einem Aspekt des gesamten Staatsvertrages, denn diese Staatsverträge beinhalten natürlich noch mehr Klauseln und alle Staatsverträge, die mit den Staaten geschlossen wurden, die in den Genuss der Familienmitversicherung der Angehörigen in den Heimatländern kommen, beinhalten natürlich auf der anderen Seite auch die individuelle Versorgung deutscher Staatsbürger. Es sind eben ungleiche Tauschgeschäfte, sozusagen.

Das sieht man auch am deutsch-türkischen Sozialversicherungsabkommen, also die sogenannte Gegenseitigkeit, die aber in jedem Fall der deutsche Staat bezahlt:_

Wie ist man in der Türkei als Rentner krankenversichert?
Deutsche (und türkische) Staatsbürger, die im Rentenalter dauerhaft in die Türkei auswandern, können unter gewissen Voraussetzungen weiterhin in der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland versichert bleiben und haben dann Anspruch auf medizinische Leistungen in der Türkei (genau wie Einheimische).

https://www.auswandern-handbuch.de/krankenversichererung-tuerkei/

Unter den gewissen Voraussetzungen kann man auf jeden Fall verstehen, dass dazu die Türken mit deutschen Pass oder Doppelpass gehören. ...

Pillefiz
24.05.2022, 14:16
Verstehe ich das jetzt richtig, dass der Wohnsitzstaat (also das Entsendeland des Gastarbeiters) komplett für die medizinischen Behandlungskosten der in der Heimat verbliebenen Angehörigen aufkommt und Deutschland gar nicht involviert ist, oder stehe ich jetzt auf dem Schlauch?

Die östlichen Balkanländer sind seit 1968 in dem Abkommen mit drin die Türken 1964. So steht es in dem Link.

Hay
24.05.2022, 14:24
Noch etwas zum Thema, wobei man die Mittelmeeranrainer, mit denen es ja inzwischen Sozialversicherungsabkommen nach dem Muster mit der Türkei gibt, ausnimmt und den Fokus auf die Türkei und die Balkanländer setzt:

Krankenkassen müssen für Eltern von Ausländern in deren Heimat zahlen

Deutsche Krankenversicherungen müssen für Familienmitglieder ausländischer Arbeitnehmer die Kosten für ambulante und stationäre Behandlungen bezahlen - selbst wenn diese gar nicht in Deutschland wohnen, sondern in ihrem Heimatland. Das gilt sogar für viele Eltern von in Deutschland krankenversicherten Ausländern aus der Türkei und den Nachfolgestaaten Jugoslawiens.

Diese bisher weithin unbekannte Ausweitung der kostenlosen Mitversicherung wurde in dieser Woche vom Parlamentarischen Staatssekretär Franz Thönnes (SPD) aus dem Bundesgesundheitsministerium auf Grund einer Anfrage der Abgeordneten Erika Steinbach (CDU) enthüllt.

Im Namen der Bundesregierung bestätigte der Staatssekretär: In der Türkei, in Bosnien und Herzegowina, Serbien und Montenegro lebende Eltern eines in Deutschland krankenversicherten ausländischen Arbeitnehmers haben Anspruch auf Leistungen aus der Krankenversicherung. Der Kreis der Anspruchsberechtigten richte sich nach den Rechtsvorschriften des Wohnsitzstaates der Familienangehörigen. Grundlage seien, so Thönnes, ein deutsch-türkisches Abkommen vom 30. April 1964 sowie ein deutsch-jugoslawisches Abkommen vom 12. Oktober 1968.

Und weiter:

Frau Steinbach fordert jetzt, diese Bevorzugung ausländischer Familieangehöriger in der kostenlosen Mitversicherung deutscher Krankenkassen abzuschaffen: "Deutschen Krankenversicherten ist die Einbeziehung von Eltern in die Familienmitversicherung verwehrt." Bei Deutschen dürften nur Ehegatten, Lebenspartner und Kinder beitragsfrei in die Familienversicherung aufgenommen werden.

So funktioniert laut Thönnes die Hilfe: Die in den erwähnten Staaten lebenden Familienangehörigen erhalten im Krankheitsfall zunächst Leistungen der Krankenversicherung des Wohnsitzstaates. Die Kosten werden anschließend von der deutschen Versicherung erstattet. Das geschehe je Familie in monatlichen Pauschbeträgen, die jährlich vereinbart würden. ...

https://www.welt.de/print-wams/article128252/Krankenkassen-muessen-fuer-Eltern-von-Auslaendern-in-deren-Heimat-zahlen.html

Hay
24.05.2022, 14:35
Und auch Tunesien ist mit im Pool, was eine Auskunft aufgrund einer Anfrage offenbart:


e) Artikel 15 des Abkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland
und der Tunesischen Republik über Soziale Sicherheit vom 16. April
1984?

Für die Kostenabrechnung mit Tunesien richtet sich der Kreis der anspruchsbe-
rechtigten Familienangehörigen nach deutschem Recht.

(Seite 2) https://dserver.bundestag.de/btd/19/015/1901561.pdf

Reiner Zufall
24.05.2022, 14:46
Meine Frage beruht auf zwei Aspekten, die ich aus reiner Neugier klären möchte:

1. Wurden mit den südeuropäischen Entsendeländern wie Italien, Spanien, Griechenland und Portugal vergleichbare Abkommen geschlossen, oder nur mit der Türkei, einigen jugoslawischen Staaten sowie einigen nordafrikanischen Staaten?

2. Wenn Deutschland - wie behauptet wurde - diese Anwerbeabkommen einschließlich der Verträge über die Übernahme der Krankenversorgungskosten für die in der Heimat verliebenen Angehörigen auf Druck der Amis abgeschlossen haben soll, weshalb wurde dieser Druck dann nicht auch auf Österreich und die Schweiz ausgeübt (vorausgesetzt, dass es diese Vereinbarungen über die Kostenübernahme dort nicht gibt)?

1. Nein, nur die genannten:

Kosten für die deutsche gesetzliche Krankenversicherung Türkei
Bosnien
Herzegowina
Mazedonien
Montenegro
Serbien

2. Die BRD ist kein souveräner Staat und hat mit den USA nur einen Waffenstillstand und keinen Friedensvertrag!
Die damaligen Bonner, jetzt Berliner Bonzen erfüllen jeden Befehl.

Es ging den Türken damals schlecht und die mußten bei der NATO-Stange gehalten werden, darum mußte Adenauer [Kanzler der Alliierten] diese als Hilfsarbeiter herholen mit den genannten Vorteilen.

Mit den neutralen Staaten Schweiz und Österreich ging das nicht!

Kein
Reiner Zufall,
dass der tributpflichtige Vasallenstaat BRD das tun mußte...... :dru:

Hay
24.05.2022, 15:03
1. Nein, nur die genannten:

Kosten für die deutsche gesetzliche Krankenversicherung Türkei
Bosnien
Herzegowina
Mazedonien
Montenegro
Serbien

2. Die BRD ist kein souveräner Staat und hat mit den USA nur einen Waffenstillstand und keinen Friedensvertrag!
Die damaligen Bonner, jetzt Berliner Bonzen erfüllen jeden Befehl.

Es ging den Türken damals schlecht und die mußten bei der NATO-Stange gehalten werden, darum mußte Adenauer [Kanzler der Alliierten] diese als Hilfsarbeiter herholen mit den genannten Vorteilen.

Mit den neutralen Staaten Schweiz und Österreich ging das nicht!

Kein
Reiner Zufall,
dass der tributpflichtige Vasallenstaat BRD das tun mußte...... :dru:

und Tunesien:

https://dserver.bundestag.de/btd/19/015/1901561.pdf

marion
25.05.2022, 06:48
Einer Bekannten hat man für eine Nacht zur Beobachtung in einem türkischen Krankenhaus (mit kalten Kartoffeln und einer Tasse Tee als Frühstück) über 1.600 Euro in Rechnung gestellt.

Aber was solls, hat entweder die Auslandskrankenversicherung oder die deutze Krankenkasse bezahlt.

mich hat eine Nierenkolik in den 90igern mit 4 Tage KH Aufenthalt auf Malle schlappe 2000DM gekostet, man kam erst raus, als die Kohle bar auf dem Tresen lag

Differentialgeometer
25.05.2022, 07:00
mich hat eine Nierenkolik in den 90igern mit 4 Tage KH Aufenthalt auf Malle schlappe 2000DM gekostet, man kam erst raus, als die Kohle bar auf dem Tresen lag
Hattest Du keine Versicherungen?!

Fortuna
25.05.2022, 08:54
1. Nein, nur die genannten:

Kosten für die deutsche gesetzliche Krankenversicherung Türkei
Bosnien
Herzegowina
Mazedonien
Montenegro
Serbien

2. Die BRD ist kein souveräner Staat und hat mit den USA nur einen Waffenstillstand und keinen Friedensvertrag!
Die damaligen Bonner, jetzt Berliner Bonzen erfüllen jeden Befehl.

Es ging den Türken damals schlecht und die mußten bei der NATO-Stange gehalten werden, darum mußte Adenauer [Kanzler der Alliierten] diese als Hilfsarbeiter herholen mit den genannten Vorteilen.

Mit den neutralen Staaten Schweiz und Österreich ging das nicht!

Kein
Reiner Zufall,
dass der tributpflichtige Vasallenstaat BRD das tun mußte...... :dru:

Der Vasallenstaat Buntland wird jetzt wohl auch den Wiederaufbau der Ukraine und die Versorgung von Witwen, Waisen und Versehrten bezahlen müssen.

Kein Wunder, daß hierzulande die Renten im europäischen Vergleich erbärmlich schlecht und Krankenkassenbeiträge, Steuern und Abgaben sehr hoch sind.

marion
25.05.2022, 09:03
Hattest Du keine Versicherungen?!

hatte ich, hat 15DM gekostet, war gut investiertes Geld

Reiner Zufall
25.05.2022, 09:27
Der Vasallenstaat Buntland wird jetzt wohl auch den Wiederaufbau der Ukraine und die Versorgung von Witwen, Waisen und Versehrten bezahlen müssen.

Kein Wunder, daß hierzulande die Renten im europäischen Vergleich erbärmlich schlecht und Krankenkassenbeiträge, Steuern und Abgaben sehr hoch sind.

Wie recht du hast!

Und dabei ist es kein
Reiner Zufall,
dass das Ahrtal immer noch in Trümmern liegt und Menschen noch kein Zuhause haben.

Fortuna
25.05.2022, 09:47
Wie recht du hast!

Und dabei ist es kein
Reiner Zufall,
dass das Ahrtal immer noch in Trümmern liegt und Menschen noch kein Zuhause haben.

Stimmt, das ist aber die allgemeine Buntland-Sauerei. Die eigenen Leute läßt man wann immer es geht im Regen stehen oder bringt sie sogar um ihr Recht. Für andere reißt man sich den Arsch auf und kann gar nicht genug Gutes tun.

ganja
25.05.2022, 13:03
Ich denke, dass sich meine Frage an die Kollegen in der Schweiz und Österreich damit erledigt hat, denn allem Anschein nach haben diese beiden Nachbarländer keine derartigen Abkommen abgeschlossen.
Ja, ich hab jedenfalls nichts derartiges gefunden und hätte auch noch nie davon gehört... Angehörige haben unter Umständen erleichterte Einreisebedingungen, aber eine bezahlte Krankenkasse? Glaub ich nicht.

Chronos
25.05.2022, 13:16
Wie recht du hast!

Und dabei ist es kein
Reiner Zufall,
dass das Ahrtal immer noch in Trümmern liegt und Menschen noch kein Zuhause haben.

Die derzeitige Problematik im Ahrtal liegt aber - soweit ich aus den zahllosen Berichten des lokalen SWR mitbekommen habe - wohl weniger am Geld als an den vielen bürokratischen Hürden seitens der Verwaltungen wie auch der Versicherungen, aber sowohl auch am derzeitigen Engpass an Baufirmen.

Die Prüfungen der Ansprüche dauern mitunter monatelang, und wenn die monetären Leistungen dann endlich freigegeben wurden, können kaum Bau- und Handwerksfirmen gefunden werden.

Im Ahrtal scheint die erste Regel des Herrn Murphy voll zugeschlagen zu haben.

If anything can go wrong, it will....

Chronos
25.05.2022, 13:18
Ja, ich hab jedenfalls nichts derartiges gefunden und hätte auch noch nie davon gehört... Angehörige haben unter Umständen erleichterte Einreisebedingungen, aber eine bezahlte Krankenkasse? Glaub ich nicht.

Danke für die Antwort. Habe ich eigentlich so erwartet.

Deutschland war wohl einsamer Gönner.

Damit hat sich meine Frage erledigt.

Reiner Zufall
25.05.2022, 17:41
Die derzeitige Problematik im Ahrtal liegt aber - soweit ich aus den zahllosen Berichten des lokalen SWR mitbekommen habe - wohl weniger am Geld als an den vielen bürokratischen Hürden seitens der Verwaltungen wie auch der Versicherungen, aber sowohl auch am derzeitigen Engpass an Baufirmen.

Die Prüfungen der Ansprüche dauern mitunter monatelang, und wenn die monetären Leistungen dann endlich freigegeben wurden, können kaum Bau- und Handwerksfirmen gefunden werden.

Das ist ja an Erbärmlichkeit im besten Deutschland aller Zeiten nicht zu überbieten.
Zuerst lassen die Bonzen rd. 200 Menschen elendiglich in Wasser, Schlamm und unter Trümmern verrecken, während sämtliche Katastrophenwarnungen ignoriert werden und man sich im Urlaub oder auf der Couch aalt.

Bürokratische Hürden?
Welche Bürokraten?
Nein, dass sind die Regierenden von Rot bis Schwarz in RLP und NRW!
Sowenig ihnen das Schicksal im Ahrtal und an der Erft interessierte, sowenig interessiert sie deren Schicksal, sonst gäbe es diese sog. HÜRDEN nicht!
Die hätten sie längst abbauen müssen, aber....

Es sind die von den dortigen Betroffenen Gewählten, die ihnen das angetan haben und immer antun!

Kein
Reiner Zufall,
dass den Marionetten unser Volk einen Dreck wert ist, aber wenn das Ausland um Hilfe schreit, dann wird sofort geholfen.

Kikumon
25.05.2022, 17:59
Einer Bekannten hat man für eine Nacht zur Beobachtung in einem türkischen Krankenhaus (mit kalten Kartoffeln und einer Tasse Tee als Frühstück) über 1.600 Euro in Rechnung gestellt.

Aber was solls, hat entweder die Auslandskrankenversicherung oder die deutze Krankenkasse bezahlt.

Das ist halt die Basarmentalität der Türken.

Chronos
25.05.2022, 18:49
Das ist ja an Erbärmlichkeit im besten Deutschland aller Zeiten nicht zu überbieten.
Zuerst lassen die Bonzen rd. 200 Menschen elendiglich in Wasser, Schlamm und unter Trümmern verrecken, während sämtliche Katastrophenwarnungen ignoriert werden und man sich im Urlaub oder auf der Couch aalt.

Bürokratische Hürden?
Welche Bürokraten?
Nein, dass sind die Regierenden von Rot bis Schwarz in RLP und NRW!
Sowenig ihnen das Schicksal im Ahrtal und an der Erft interessierte, sowenig interessiert sie deren Schicksal, sonst gäbe es diese sog. HÜRDEN nicht!
Die hätten sie längst abbauen müssen, aber....

Es sind die von den dortigen Betroffenen Gewählten, die ihnen das angetan haben und immer antun!

Kein
Reiner Zufall,
dass den Marionetten unser Volk einen Dreck wert ist, aber wenn das Ausland um Hilfe schreit, dann wird sofort geholfen.

In Stichworten:

a) Dass die Politik hinsichtlich der unterlassenen Warnungen völlig versagt hat, steht ja wohl ausser Frage.

b) Aber dass jetzt bei der Aufarbeitung der Schäden und der Prüfung der Ansprüche auf Schadensersatz Zeit aufgewendet werden muss, ist ja noch eher zu verstehen.
Da wird sicher auch öfter mal versucht, etwas mehr "Schadensersatz" herauszuschinden, als tatsächlich gerechtfertigt ist.
Oder wärst du absolut sicher, dass da niemand etwas zu mogeln versucht?
Bei allem Verständnis für die Probleme und die Verärgerung der Bewohner des Ahrtals, aber sind wirklich alle Menschen so edel und versuchen nie, sich einen Vorteil zu verschaffen?

c) Nach den Berichten ist eines der größten Probleme beim Wiederaufbau der Ahrtal-Gebäude, dass es viel zu wenige Baufirmen gibt.

Hast du eine Idee, wie man die Anzahl der Baufirmen erhöhen könnte? Dann bitte Vorschläge an die Gemeinden im Ahrtal.

Reiner Zufall
25.05.2022, 19:45
Oder wärst du absolut sicher, dass da niemand etwas zu mogeln versucht?
Bei allem Verständnis für die Probleme und die Verärgerung der Bewohner des Ahrtals, aber sind wirklich alle Menschen so edel und versuchen nie, sich einen Vorteil zu verschaffen?.

Die einzige Sorte Mensch, die ich in der BRD kenne, sind die ungebetenen Mitfresser aus NO, Asien und Afrika,
die und Hundeterte Milliarden kosten und nicht im Wohncontainer ohne Heizung leben müssen.

Kein
Reiner Zufall,
dass die der BRD den Namen BUNTLAND verschafft haben.