SAMURAI
29.01.2006, 15:42
Katholische US-Uni beschäftigt sich mit Homosexualität
"Gott liebt und erlöst auch Schwule"
Gelebte Homosexualität ist für den Vatikan eine schwere Sünde. Um so überraschender ist, dass nun die größte katholische Universität der USA Vorlesungen zum Thema Homosexualität anbietet.
Veranstaltungen in Chicago sollen auch ein Stück Lebenshilfe sein.
Von Carsten Schmiester, NDR-Hörfunkstudio Washington
Lesbisch-schwule Parade in New York (Foto: EPA) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Bislang kein offizielles Studienobjekt für katholische Universitäten: Lesbisch-schwule Parade in New York]
Randall Jensen studiert an der größten katholischen Universität der USA, an der DePaul University in Chicago Anthropologie - und er ist seit Beginn des Jahres einer von gut 30 Teilnehmern des ebenso neuen wie umstrittenen Kurses "Gay studies". "Als Schwuler wollte ich einfach wissen, was in meiner Vergangenheit passiert ist und auch mehr erfahren über die Schwulenbewegung in diesem Land", sagt er. Die Vorlesungsreise beschäftigt sich unter anderem mit der Geschichte der Homosexualität, mit der Behandlung Schwuler, Lesben, Bi- und Transsexueller in Literatur und Gesellschaft - vor allem aber bricht sie ein Tabu. Offen setzt sie sich mit einem absoluten Nicht-Thema in den USA auseinander und riskiert als katholische Uni eben überdies nach Meinung vieler einen ernsten Konflikt mit dem Vatikan.
Leiter des Projekts ist Dr. Gary Cestaro, der die ganze Aufregung nicht versteht. Seit Jahren habe es doch immer mal wieder einzelne Vorlesungen zum Thema gegeben, jetzt habe man das Ganze nur zu einem Paket geschnürt und ein wenig erweitert, um vor allem, aber nicht nur homosexuellen Studenten auch ein Stück Lebenshilfe zu bieten, sagte er im öffentlichen Radio "Npr". "Als Schwuler weiß ich, was es heißt, einsam und isoliert zu sein, vor allem wenn man um die 18 ist. Da ist es wichtig, den Studenten die Chance zu geben, ihre persönliche Geschichte zu erfahren, sich selbst zu entdecken und letztlich als Menschen zu akzeptieren."
Widerspruch zur offiziellen Position
Aber das alles an einer katholischen Uni, die sich, wenn es nach der reinen Lehre ginge, von Homosexuellen wohl eher distanzieren müßte? Ja, es gebe da Widersprüche, räumt James Holstead ein, der für religiöse Studien verantwortlich ist. "Sicher, die offizielle Position wäre, dass Homosexualität eine Fehlsteuerung ist, dass Homosexualität an sich böse ist. Aber auch homosexuelle Menschen sind von Gott geschaffen, er liebt und erlöst sie."
Schwule und Lesben, so Holstead, haben ihren Platz auch in der christlichen Gemeinschaft und sie sollten dort willkommen sein. Das sehen nicht alle so hier in Amerika, auch nicht der ehemalige DePaul-Student Karl Mauer. Er ist empört über den neuen "schwulen Studiengang" an seiner alten Uni. "Es ist eine Riesenenttäuschung, dass eine katholische Universität dieser Größe sich so weit entfernt hat vom Kern der katholischen Sexualmoral."
Er nimmt es den Verantwortlichen nicht ab, dass sie sich aus rein wissenschaftlichem Interesse mit der Materie befassen, sondern sieht das Ganze als Versuch, der Uni ein fortschrittlicheres Image zu geben. "Diese Kurse über Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle werden doch nicht angeboten, um den Studenten die Wahrheit der katholischen Lehre zu vermitteln. Sie sind im Grunde nichts als Propaganda ."
auszug tagesschau.de
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Na also alles ganz normal - sagen jetzt auch die Katholen.
Erlösung naht !
Ob Benedikt davon weiss ? [COLOR=Red]
"Gott liebt und erlöst auch Schwule"
Gelebte Homosexualität ist für den Vatikan eine schwere Sünde. Um so überraschender ist, dass nun die größte katholische Universität der USA Vorlesungen zum Thema Homosexualität anbietet.
Veranstaltungen in Chicago sollen auch ein Stück Lebenshilfe sein.
Von Carsten Schmiester, NDR-Hörfunkstudio Washington
Lesbisch-schwule Parade in New York (Foto: EPA) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Bislang kein offizielles Studienobjekt für katholische Universitäten: Lesbisch-schwule Parade in New York]
Randall Jensen studiert an der größten katholischen Universität der USA, an der DePaul University in Chicago Anthropologie - und er ist seit Beginn des Jahres einer von gut 30 Teilnehmern des ebenso neuen wie umstrittenen Kurses "Gay studies". "Als Schwuler wollte ich einfach wissen, was in meiner Vergangenheit passiert ist und auch mehr erfahren über die Schwulenbewegung in diesem Land", sagt er. Die Vorlesungsreise beschäftigt sich unter anderem mit der Geschichte der Homosexualität, mit der Behandlung Schwuler, Lesben, Bi- und Transsexueller in Literatur und Gesellschaft - vor allem aber bricht sie ein Tabu. Offen setzt sie sich mit einem absoluten Nicht-Thema in den USA auseinander und riskiert als katholische Uni eben überdies nach Meinung vieler einen ernsten Konflikt mit dem Vatikan.
Leiter des Projekts ist Dr. Gary Cestaro, der die ganze Aufregung nicht versteht. Seit Jahren habe es doch immer mal wieder einzelne Vorlesungen zum Thema gegeben, jetzt habe man das Ganze nur zu einem Paket geschnürt und ein wenig erweitert, um vor allem, aber nicht nur homosexuellen Studenten auch ein Stück Lebenshilfe zu bieten, sagte er im öffentlichen Radio "Npr". "Als Schwuler weiß ich, was es heißt, einsam und isoliert zu sein, vor allem wenn man um die 18 ist. Da ist es wichtig, den Studenten die Chance zu geben, ihre persönliche Geschichte zu erfahren, sich selbst zu entdecken und letztlich als Menschen zu akzeptieren."
Widerspruch zur offiziellen Position
Aber das alles an einer katholischen Uni, die sich, wenn es nach der reinen Lehre ginge, von Homosexuellen wohl eher distanzieren müßte? Ja, es gebe da Widersprüche, räumt James Holstead ein, der für religiöse Studien verantwortlich ist. "Sicher, die offizielle Position wäre, dass Homosexualität eine Fehlsteuerung ist, dass Homosexualität an sich böse ist. Aber auch homosexuelle Menschen sind von Gott geschaffen, er liebt und erlöst sie."
Schwule und Lesben, so Holstead, haben ihren Platz auch in der christlichen Gemeinschaft und sie sollten dort willkommen sein. Das sehen nicht alle so hier in Amerika, auch nicht der ehemalige DePaul-Student Karl Mauer. Er ist empört über den neuen "schwulen Studiengang" an seiner alten Uni. "Es ist eine Riesenenttäuschung, dass eine katholische Universität dieser Größe sich so weit entfernt hat vom Kern der katholischen Sexualmoral."
Er nimmt es den Verantwortlichen nicht ab, dass sie sich aus rein wissenschaftlichem Interesse mit der Materie befassen, sondern sieht das Ganze als Versuch, der Uni ein fortschrittlicheres Image zu geben. "Diese Kurse über Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle werden doch nicht angeboten, um den Studenten die Wahrheit der katholischen Lehre zu vermitteln. Sie sind im Grunde nichts als Propaganda ."
auszug tagesschau.de
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Na also alles ganz normal - sagen jetzt auch die Katholen.
Erlösung naht !
Ob Benedikt davon weiss ? [COLOR=Red]