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Vollständige Version anzeigen : N26 wieder einmal



Haspelbein
23.08.2021, 17:02
Die Online-Bank N26 ist wieder einmal in den Schlagzeilen. Schon 2019 geriet die Online-Bank durch den sehr freizügigen Umgang mit personenbezogenen Daten in die Kritik. Die etwas flapsige Antwort der Bank wunderte mich damals.

Jetzt betrifft es einen anderen Bereich (https://www.faz.net/aktuell/finanzen/wie-gross-sind-die-probleme-bei-n26-17497830.html). Es geht es um Probleme bei der Online-Identifizierung von Kunden, wodurch diese Konten zur Geldwäsche benutzt wurden. Die FAZ hierzu:



Natürlich ist N26 Opfer von den Betrügern. Allerdings hatten die Berliner lange genug Zeit, um sich vor den Betrügern zu schützen. Es sind die organisatorischen Mängel und ein Fehlen implementierter Prozesse, die für solche noch jungen Fintechs typisch sind.

Damit macht es sich die FAZ aus meiner Sicht ebenso etwas einfach: Die rechtlichen Bestimmungen gelten, d.h. Geldwäsche wird nicht dadurch harmloser, dass es sich hier um ein FinTech-Unternehmen handelt. Es zeigt wieder einmal, dass die Finanz-Compliance eine wirklich ein aufwendige Sache ist, die sich nicht einfach so mit technischen Mitteln überwinden lässt.

Der N26 droht die Beschränkung des Neukundengeschäfts.

Merkelraute
23.08.2021, 17:08
Die Online-Bank N26 ist wieder einmal in den Schlagzeilen. Schon 2019 geriet die Online-Bank durch den sehr freizügigen Umgang mit personenbezogenen Daten in die Kritik. Die etwas flapsige Antwort der Bank wunderte mich damals.

Jetzt betrifft es einen anderen Bereich (https://www.faz.net/aktuell/finanzen/wie-gross-sind-die-probleme-bei-n26-17497830.html). Es geht es um Probleme bei der Online-Identifizierung von Kunden, wodurch diese Konten zur Geldwäsche benutzt wurden. Die FAZ hierzu:



Damit macht es sich die FAZ aus meiner Sicht ebenso etwas einfach: Die rechtlichen Bestimmungen gelten, d.h. Geldwäsche wird nicht dadurch harmloser, dass es sich hier um ein FinTech-Unternehmen handelt. Es zeigt wieder einmal, dass die Finanz-Compliance eine wirklich ein aufwendige Sache ist, die sich nicht einfach so mit technischen Mitteln überwinden lässt.

Der N26 droht die Beschränkung des Neukundengeschäfts.
Warum sollte man dieser Klitsche auch nur 1€ Kredit gewähren?

MorganLeFay
23.08.2021, 17:16
Jede Art von Compliance ist erstmal schwieriger, als man sich das gerne vorstellt. Da ist es m.E. recht schnurz, in welchem Sektor man unterwegs ist.

Haspelbein
23.08.2021, 17:42
Warum sollte man dieser Klitsche auch nur 1€ Kredit gewähren?

Das ist eine gute Frage.


Jede Art von Compliance ist erstmal schwieriger, als man sich das gerne vorstellt. Da ist es m.E. recht schnurz, in welchem Sektor man unterwegs ist.

Ja, es wird oftmals so dargestellt, als wären die technischen Aspekte der Finanztransaktionen das Problem, und die FinTechs hätten hier einen Vorteil. Dabei geht es weitgehend darum, dass der Kunde nicht abgezockt, die Bank nicht vom Kunden oder anderen Instituten betrogen wird, und natürlich um die ununterbrochene Bereitstellung von Dienstleistungen, wozu auch gehört, dass nicht die Exekutive irgendwo auf der Welt den Laden dicht macht.

MorganLeFay
23.08.2021, 17:48


Ja, es wird oftmals so dargestellt, als wären die technischen Aspekte der Finanztransaktionen das Problem, und die FinTechs hätten hier einen Vorteil. Dabei geht es weitgehend darum, dass der Kunde nicht abgezockt, die Bank nicht vom Kunden oder anderen Instituten betrogen wird, und natürlich um die ununterbrochene Bereitstellung von Dienstleistungen, wozu auch gehört, dass nicht die Exekutive irgendwo auf der Welt den Laden dicht macht.
Womit die FAZ dann insofern recht hat, als dass - möglicherweise - die Prozesse fehlen. Unrecht damit, dass es an dem “jungen Sektor FinTech” liegt.

Erleben wir gerade bei einem Kunden, wo es “nur” um die Befolgung einer EU-Direktive geht. Technisch ist vieles möglich (gerade bei denen), aber es braucht eben die Prozesse, und das Verständnis derselben.

Haspelbein
23.08.2021, 18:32
Womit die FAZ dann insofern recht hat, als dass - möglicherweise - die Prozesse fehlen. Unrecht damit, dass es an dem “jungen Sektor FinTech” liegt.

Ja, das liegt wirklich nicht am Sektor, und es besteht auch keine Ausnahme.



Erleben wir gerade bei einem Kunden, wo es “nur” um die Befolgung einer EU-Direktive geht. Technisch ist vieles möglich (gerade bei denen), aber es braucht eben die Prozesse, und das Verständnis derselben.

Ich bin froh, dass ich mich nicht mit EU Richtlinien auseinandersetzen muss, aber es wird aus anderen Gründen bei mir lustig. Ich stimme bei den Prozessen und deren Umsetzung zu. Oftmals helfen hier nur bedingt Automatisierung und KI, und so eine Firma müsste eigentlich gut Personal einstellen.