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Vollständige Version anzeigen : Berlins Museuminsel - warum der Bau der U-Bahn so lange gedauert hat.



Tutsi
09.07.2021, 10:22
Wir haben lange gerätselt, warum dieser Bahnhof soviel Zeit beansprucht hat. In diesem Artikel kommt zur Sprache, daß die Archäologen viele Funde begutachten konnten, und andere Details, die zeigen, wie schwierig diese Station zum
Bauen war - 20 m tief - es ist schon interessant, solche Informationen zu erhalten.

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2021/07/berlin-ubahnhof-museumsinsel-eroeffnung-zahlen-fakten.html


Lückenschluss der U5 in Berlin6.600 Sterne in 20 Metern Tiefe - der neue U-Bahnhof Museumsinsel in Zahlen

https://www.rbb24.de/content/dam/rbb/rbb/rbb24/2021/2021_07/Presse/Museumsinsel_DSC_2725_DxO.jpg.jpg/size=708x398.jpg


Nummer 175 liegt 20 Meter tief

Der neue U-Bahnhof Museumsinsel liegt bis zu 20 Meter unter der Erdoberfläche und gehört damit zu den tiefsten U-Bahnhöfen Berlins. Er ist insgesamt 180 Meter lang, der Bahnsteig umfasst 130 Meter. Auch der U-Bahnhof Museumsinsel verfügt über einen Aufzug, der am 20. Juni fertiggestellt wurde. Damit ist die neue U5 die erste komplett barrierefreie U-Bahnlinie Berlins. Zugleich ist der neue Bahnhof der 175. U-Bahnhof Berlins.

Sieht schon schön aus, wenn ich vorbeifahre, dann leuchtet alles - und es ist bequemer geworden, man braucht nicht mehr über die Friedrichstrasse zu fahren.


Mitte 2010 wurden die ersten Leitungen im späteren Baustellenbereich der Museumsinsel verlegt, danach waren zunächst die Archäologen am Zug. Nach der Auswertung ihrer historischen Funde begann dann die Herkulesaufgabe für die Bauausführenden: Da der Bahnhof im morastigen Untergrund unter der Spree entstehen sollte, wurde der Boden über Monate großräumig tiefgefroren.


Fundgrube für Geschichtsbewusste


Am Ostausgang des U-Bahnhofs Museumsinsel stießen die Archäologen auf Reste der ehemaligen Grundstücke "Schlossfreiheit 1 bis 4", die ab den 1670er-Jahren bebaut wurden.

Berlin entdecken - das ist eine Jahrhundertaufgabe - für Jeden, den es interessiert.

twoxego
09.07.2021, 19:26
Was in dem Artikel nicht erwähnt wird, vermutlich aber auch eine Rolle spielte ist, dass in dem ganzen Areal erstens der Grundwasserspiegel sehr hoch liegt und zweitens dort alles, im wahrsten Sinn der Worte auf Sand gebaut ist.

Das brachte schon bei anderen Gelegenheiten Probleme mit sich.
Schon bei Fertigstellung von "Erichs Lampenladen" (Palast der Republik), da ganz in der Nähe, war der bereits so tief eingesunken, dass das Grundwasser die halbe Höhe des Kellergeschosses einnahm.
Wären es zwei Meter mehr gewesen, hätte es keine Eröffnung gegeben, weil die Elektroinstallation sich unter Wasser befunden hätte.

kotzfisch
09.07.2021, 19:45
Plus die sprichwörtliche Unfähigkeit des "Bundeslandes" Bährlin!

twoxego
09.07.2021, 19:58
Ja, das ist ein Bonus.
So etwas gibt es allerdings manchmal auch noch anderswo, Stichwort: Elbphilharmonie.

BlackForrester
10.07.2021, 00:22
Was heißt hier lange - für Berliner Verhältnisse ist die Bauzeit ja schon nahe an Lichtgeschwindigkeit...alleine dass man in diesem Jahrhundert damit fertig wurde müsste man eigentlich mit einem Staatsakt, wo man die Völker der Welt nach Berlin einlädt, feiern und die Welt würde, ob der Baudauer, staunen und Berlin ´mal wieder als leuchtendes Beispiel zitieren - wie man es nicht macht :D

Nur so neugierigerweise - was hat denn die U-Bahn Strecke kostet? Mit wie vielen hunderttausenden von Euros muss man da für den laufenden Meter rechnen?

twoxego
10.07.2021, 00:34
Es war kein Schnäppchen: 525 bis 535 Millionen Euro.
Davon hätte man ungefähr 540 Millionen Flaschen Berliner Weiße kaufen können, mit Waldmeistergeschmack oder 11 karibische Inseln.
Dadurch wäre Deutschland ein Stück größer geworden.