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Vollständige Version anzeigen : Von der Eigenständigkeit der Deutschen



Leila
06.07.2021, 02:42
„Maas gegen Atomwaffen-Abzugsforderungen seiner Partei.“ – ZEIT_ONLINE am 4. Mai 2020 (https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-05/ausseminister-heiko-maas-us-atomwaffen-spd-abzugsforderung?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.goo gle.com%2F)

„Außenminister Heiko Maas sieht die Zeit für neue Abrüstungsgespräche gekommen, betont aber auch Deutschlands Rolle als Nato-Mitglied.“ – Süddeutsche Zeitung (https://www.sueddeutsche.de/politik/maas-atomwaffen-abruestung-1.5343218) am 5. Juli 2021.

Warum fordert er (https://image.stern.de/7893914/t/z6/v3/w1440/r1.7778/-/im-druck-des-rechtsrucks--heiko-maas-und-seine-vielleicht-schwerste-aufgabe.jpg), dieser stattliche germanische Recke, nicht den Abzug der in Deutschland gebunkerten US-amerikanischen Atomwaffen und den Abmarsch der in Deutschland stationierten US-amerikanischen Truppen?

Gehirnnutzer
06.07.2021, 04:50
Leila, wo wandern denn dann die B61 aus Büchel hin? Schon mal darüber nachgedacht, dass die Polen danach gieren. Übrigens solange man sich nicht für F-35 oder F-18 Growler als Ersatz für den Tornado entscheidet, sondern eine andere Flugzeug baut oder einsetzt, ist mit der Außerdienststellung des Tornados die Atomare Teilhabe so oder so zu Ende.

Gero
06.07.2021, 10:32
Deutschland braucht eigene Atomwaffen, nicht die der VSA.

Gehirnnutzer
06.07.2021, 15:39
Deutschland braucht eigene Atomwaffen, nicht die der VSA.

Schon die atomare Teilhabe hat keinen wirklichen Nutzen, außer dass sie ein Ärgernis für andere ist. Welchen Nutzen sollen denn dann eigene Atomwaffen haben?

Abschreckung? Wer zu erst den Knopf drückt, läutet nur das große milliardenfache Marshmallow-Backen ein.

Druckmittel? Sie Abschreckung.

Also warum eigene Atomwaffen, Gero?

OneDownOne2Go
06.07.2021, 15:48
Schon die atomare Teilhabe hat keinen wirklichen Nutzen, außer dass sie ein Ärgernis für andere ist. Welchen Nutzen sollen denn dann eigene Atomwaffen haben?

Abschreckung? Wer zu erst den Knopf drückt, läutet nur das große milliardenfache Marshmallow-Backen ein.

Druckmittel? Sie Abschreckung.

Also warum eigene Atomwaffen, Gero?

Kernwaffen sind so etwas wie die Eintrittskarte zum exklusiven Club der Staaten, die keine hörigen Vasallen sind. Das funktioniert natürlich nicht bei der Teilhabe, wo man Vasall bleibt, denn die Sicherheitscodes blieben stets in der Hand unserer "Verbündeten und Freunde". Für sich alleine machen Kernwaffen aber auch keinen Sinn, sie müssen als Alamo-Option einer ganzheitlichen Strategie betrachtet werden, die primär auf konventionelle militärische Stärke setzt. Die Brunzlette als Herrin über Kernwaffen und deren Einsatz ist natürlich ein absolut lächerlicher, komplett absurder und erschreckend bizarrer Gedanke, so gesehen brauchen wir im Moment tatsächlich keine Kernwaffen.

Gero
06.07.2021, 20:57
Schon die atomare Teilhabe hat keinen wirklichen Nutzen, außer dass sie ein Ärgernis für andere ist. Welchen Nutzen sollen denn dann eigene Atomwaffen haben?

Abschreckung? Wer zu erst den Knopf drückt, läutet nur das große milliardenfache Marshmallow-Backen ein.

Druckmittel? Sie Abschreckung.

Also warum eigene Atomwaffen, Gero?

Abschreckung. 400-800 Sprengköpfe würden schon reichen.

Gero
06.07.2021, 21:01
Kernwaffen sind so etwas wie die Eintrittskarte zum exklusiven Club der Staaten, die keine hörigen Vasallen sind. Das funktioniert natürlich nicht bei der Teilhabe, wo man Vasall bleibt, denn die Sicherheitscodes blieben stets in der Hand unserer "Verbündeten und Freunde". Für sich alleine machen Kernwaffen aber auch keinen Sinn, sie müssen als Alamo-Option einer ganzheitlichen Strategie betrachtet werden, die primär auf konventionelle militärische Stärke setzt. Die Brunzlette als Herrin über Kernwaffen und deren Einsatz ist natürlich ein absolut lächerlicher, komplett absurder und erschreckend bizarrer Gedanke, so gesehen brauchen wir im Moment tatsächlich keine Kernwaffen.

Klar ein konventionelles Militär braucht man natürlich immer. Was würden wir den sonst machen wenn eine Atommacht mit konventionellen Truppen einmarschiert? Erstschlag und damit einen Vergeltungsschlag auslösen? Atomwaffen schützen nicht vor allen Angriffen (durch andere Atommächte) aber sie verhindern ein weiteres 45.

HansMaier.
06.07.2021, 21:04
Abschreckung. 400-800 Sprengköpfe würden schon reichen.


Ja, auf einer kleinen U-Boot Flotte zwecks Zweitschlagkapazität stationiert.
Lol, mit der BRD erleben wir das nicht, aber vielleicht danach...
MfG
H.Maier

Gero
06.07.2021, 21:06
Ja, auf einer kleinen U-Boot Flotte zwecks Zweitschlagkapazität stationiert.
Lol, mit der BRD erleben wir das nicht, aber vielleicht danach...
MfG
H.Maier

Dein Profilbild macht ja schon Werbung dafür :D

Virtuel
06.07.2021, 22:39
Eigenständigkeit geht offenbar nur über den Besitz von Machtmitteln...

Es ginge sicher auch über andere Werte, nur hat man Deutschland leider auch bei diesen kastriert.

OneDownOne2Go
06.07.2021, 23:14
Klar ein konventionelles Militär braucht man natürlich immer. Was würden wir den sonst machen wenn eine Atommacht mit konventionellen Truppen einmarschiert? Erstschlag und damit einen Vergeltungsschlag auslösen? Atomwaffen schützen nicht vor allen Angriffen (durch andere Atommächte) aber sie verhindern ein weiteres 45.

Deswegen nannte ich sie die Alamo-Option. Steht man konventionell mit dem Rücken an der Wand, hat man zumindest noch dieses eine Faustpfand. Franzosen und Briten war das ebenso klar, die haben ihre eigenen Kernwaffen entwickelt, gebaut und getestet, damit sind sie selbst nach dem Zusammenbruch ihrer verzweigten Kolonialreiche Mächte mit Weltrang geblieben. Aus dem selben Grund wollten die Amerikaner die Bombe am liebsten ganz für sich behalten, nicht mal mit den Briten wollten sie teilen, obwohl die sie mit entwickelt haben.

Als man Deutschland dann später die "nukleare Teilhabe" anbot, war das nichts weiter, als die blöden Germanen ruhig zu halten, ohne ihnen zugleich nennenswertes Gewicht zu verleihen. Wir blieben in jeder Hinsicht abhängig, konventionell niemals stark genug und auch niemals vollständig ausgerüstet, ohne Atomwaffen, und weiter ein braves Anhängsel der USA - das man im Notfall halt atomar verglast hätte, um die Russen zu stoppen. Das witzige ist, wir hatten alle notwendigen Technologien, wir hatten das Know How, wir hatten die industrielle Kapazität, es wären nur noch ein paar Schritte zur eigenen Atombombe gewesen. Heute sind wir davon weit entfernt, und das ist ein hausgemachtes Drama, für das wir nicht mal mehr den Amis Vorwürfe machen können.

OneDownOne2Go
06.07.2021, 23:17
Eigenständigkeit geht offenbar nur über den Besitz von Machtmitteln...

Es ginge sicher auch über andere Werte, nur hat man Deutschland leider auch bei diesen kastriert.

Natürlich geht das nur mit den notwendigen Machtmitteln. Daran hat sich nichts mehr geändert, seit der erste Urmensch den anderen mit einem Stein erschlug, und daran wird sich auch nichts ändern, bis eines Tages der Mensch als Spezies abgetreten sein wird. Von Deutschland und den Deutschen redet dann aber schon ewig niemand mehr.

Azrael
07.07.2021, 00:45
Die "Macht" geht schon seit langer Zeit ausschließlich von der Wirtschaft aus, und nicht von "wer hat welche Waffen und wie furchtbar kann ich meinen "Feind" damit elimiinieren". Man hat schon seit längerem erkannt, dass es eine blöde Idee ist, seine Kunden oder Lieferanten zu massakrieren. Es dreht sich immer nur alles um´s Geld. Und das wird halt eben nicht mehr dadurch generiert, weil man irgendein Land überfällt. Kostet Unsummen, rausspringen tut nix. Beziehungsweise ist kontraproduktiv, wenn man eine Wirtschaft erst wieder zum laufen bringen muss mit der man eigentlich Handel treiben will. Klar, bei Ländern die keine florierende Wirtschaft, Exportindustrie etc. haben, ist das was anderes.

Gero
07.07.2021, 01:13
Deswegen nannte ich sie die Alamo-Option. Steht man konventionell mit dem Rücken an der Wand, hat man zumindest noch dieses eine Faustpfand. Franzosen und Briten war das ebenso klar, die haben ihre eigenen Kernwaffen entwickelt, gebaut und getestet, damit sind sie selbst nach dem Zusammenbruch ihrer verzweigten Kolonialreiche Mächte mit Weltrang geblieben. Aus dem selben Grund wollten die Amerikaner die Bombe am liebsten ganz für sich behalten, nicht mal mit den Briten wollten sie teilen, obwohl die sie mit entwickelt haben.

Als man Deutschland dann später die "nukleare Teilhabe" anbot, war das nichts weiter, als die blöden Germanen ruhig zu halten, ohne ihnen zugleich nennenswertes Gewicht zu verleihen. Wir blieben in jeder Hinsicht abhängig, konventionell niemals stark genug und auch niemals vollständig ausgerüstet, ohne Atomwaffen, und weiter ein braves Anhängsel der USA - das man im Notfall halt atomar verglast hätte, um die Russen zu stoppen. Das witzige ist, wir hatten alle notwendigen Technologien, wir hatten das Know How, wir hatten die industrielle Kapazität, es wären nur noch ein paar Schritte zur eigenen Atombombe gewesen. Heute sind wir davon weit entfernt, und das ist ein hausgemachtes Drama, für das wir nicht mal mehr den Amis Vorwürfe machen können.

Nun ja zumindest was konventionelle Rüstung angeht könnten wir mit schlauer Führung schnell aufholen, allein schon deshalb weil die Amis in letzter Zeit nur Scheiße bauen. LCS war ein Flop, Zumwalt-Klasse war ein Flop. Ford-Klasse funktioniert nicht richtig. Die F-35 wird seit fast 30 Jahren entwickelt und funktioniert immer noch nicht richtig. Und das schwachsinnige "Railgun" Projekt ist seit neustem auch tot. Was die Amis schon immer gut konnten ist Geldverschwendung.

Die Amis haben nämlich das Problem, dass der militärisch-industrielle Komplex dort so groß und einflussreich ist dass er militärisch sinnvolle Neuausrichtungen permanent verhindert damit er weiterhin aus dem altbewährten Profit schlagen kann. Militärisch nähren sich aber Dinge wie z.B. Kampfpanzer und Oberflächenschiffe aufgrund der Entwicklung von Präzisionswaffen immer mehr der Obsoleszenz, ähnlich den Schlachtschiffen in der Zwischenkriegszeit. Und aufsteigende Mächte die diese Entwicklung absehen können so in kurzer Zeit sehr viel schlagkräftiger werden als die etablierten Mächte welche vom althergebrachten Ballast eingeschränkt werden. So hat es damals nach dem 1. WK auch Deutschland gemacht.

Was Atomrüstung angeht, so gibt es in der BRD immer noch die Anreicherungsanlage in Gronau. Für die Bombe braucht man nicht unbedingt AKWs. Die erste Bombe gab es 45 das erste AKW aber erst 54.

Gero
07.07.2021, 01:14
Die "Macht" geht schon seit langer Zeit ausschließlich von der Wirtschaft aus, und nicht von "wer hat welche Waffen und wie furchtbar kann ich meinen "Feind" damit elimiinieren". Man hat schon seit längerem erkannt, dass es eine blöde Idee ist, seine Kunden oder Lieferanten zu massakrieren. Es dreht sich immer nur alles um´s Geld. Und das wird halt eben nicht mehr dadurch generiert, weil man irgendein Land überfällt. Kostet Unsummen, rausspringen tut nix. Beziehungsweise ist kontraproduktiv, wenn man eine Wirtschaft erst wieder zum laufen bringen muss mit der man eigentlich Handel treiben will. Klar, bei Ländern die keine florierende Wirtschaft, Exportindustrie etc. haben, ist das was anderes.

Naive Weltsicht, welche vor dem ersten Weltkrieg bereits weit verbreitet war. Damals waren die internationalen Wirtschaftsverflechtungen nicht niedriger als heute. Teilweise sogar höher.

Azrael
07.07.2021, 01:25
Naive Weltsicht, welche vor dem ersten Weltkrieg bereits weit verbreitet war. Damals waren die internationalen Wirtschaftsverflechtungen nicht niedriger als heute. Teilweise sogar höher.

Natürlich.

Gero
08.07.2021, 15:39
Eigenständigkeit geht offenbar nur über den Besitz von Machtmitteln...

Es ginge sicher auch über andere Werte, nur hat man Deutschland leider auch bei diesen kastriert.

Andere Mittel sind schön und gut aber wenn diese versagen wird man immer auf das letzte Mittel zurückgreifen, der Gewalt. So war es, so ist es und so wird es immer sein. Nicht nur solange es Menschen geben wird, sondern so lange es Leben geben wird.

BlackForrester
09.07.2021, 09:01
Abschreckung. 400-800 Sprengköpfe würden schon reichen.


Ich denke hier irrst Du - wenn es zur Abschreckung dienen soll, dass muss die Anzahl der Sprenköpfe so hoch sein, dass für einen potentiellen Angreifer ein Angriff immer in dessen Vernichtung enden würde. Das ist doch die Krux an der ganzen atomaren Bewaffung - eine Abrüstung erhöht die Kriegsgefahr, da ggf. ein Atomkrieg dann zu gewinnen wäre.

Gero
09.07.2021, 10:01
Ich denke hier irrst Du - wenn es zur Abschreckung dienen soll, dass muss die Anzahl der Sprenköpfe so hoch sein, dass für einen potentiellen Angreifer ein Angriff immer in dessen Vernichtung enden würde. Das ist doch die Krux an der ganzen atomaren Bewaffung - eine Abrüstung erhöht die Kriegsgefahr, da ggf. ein Atomkrieg dann zu gewinnen wäre.

Diese Anzahl reicht bereits dafür. Angenommen man braucht zehn Sprengköpfe pro Stadt (hoch angesetzt). Das wären dann die 40 bis 80 größten Städte. Also für ein strategisches Arsenal reicht diese Zahl. Wenn man allerdings noch ein taktisches Arsenal will muss man sie natürlich höher ansetzten. Dann wären es noch weitere 2000-4000 taktische Sprengköpfe.