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Vollständige Version anzeigen : Welche Organisationen haben die Welt, in Sachen Friedenspolitik, sicherer gemacht?



Weyoun
22.01.2006, 16:24
Mitnichten die Vereinten Nationen!!

Ein paar unwiderlegbare historische Tatsachen:

Fast alle Blauhelm-Missionen endeten in einem Desaster, weil die Vereinten Nationen darauf verzichteten, zur Durchsetzung des Friedens, schwerbewaffnete bzw. gut ausgerüstete „Kampftruppen“ in diverse Krisengebiete zu schicken. Ich erinnere z. B. an Bosnien und Somalia 1992.

Oder der Völkermord in Ruanda: Im Jahr 1994 hatten die Vereinten Nationen teilnahmslos zu geschaut, wie Hundertausende Menschen (Tutsi) auf bestialische Art und Weise abgeschlachtet worden sind.

Und und und...

Die UN droht im Sumpf von Korruption, Vetternwirtschaft, Filz und Skandalen zu ersticken! Und dabei verschlingt dieser überflüssige Debattierclub auch noch Unmengen an Geld.

Und an der Spitze, dieser korrupten Organisation, steht dieser farblose Generalsekretär. Kofi Annan befindet sich in den Fängen der arabischen Länder und ist zu gleich deren Marionette, weil er z. B. den palästinensischen Terror in Israel nur widerwillig verurteilt.

Ich teile voll und ganz die Ansichten des US-Botschafters John Bolton über die UN. Er sagt: „Das Gebäude der Vereinten Nationen (in New York) hat 38 Stockwerke, aber wenn es zehn davon verlöre, würde das auch keinen Unterschied machen.".

So sieht’s aus! Mr. Ambassador

Deshalb muss man andere Bündnisse bzw. Organisationen, die viel handlungsfähiger sind, stärken!

Allen voran die NATO und unser transatlantisches Bündnis mit den USA.

Was ist eure Meinung dazu?

Weyoun

Settembrini
22.01.2006, 17:23
Ach, ihr geht immer alle so hart mit den UN ins Gericht. Dabei handelt es sich immerhin um die einzige Organisation, die zumindest ansatzweise in punkto Voelkerverstaendigung etwas bewirkt. Aufgrund des riesigen Verwaltungsapparates ist sie zwangslaeufig ein schwerfaelliges Gebilde; dass in dieser Hinsicht Reformbedarf besteht, ist gar nicht abzustreiten. Das eigentliche Konzept der UN ist jedoch durchaus sinnvoll und sollte nicht andauernd in Frage gestellt werden.
Die Ansicht, Annan sei eine Marionette der arabischen Laender, teile ich nicht.

Zur Ausgangsfragestellung: Da fehlt eindeutig die Antwortoption "keine".

Salazar
22.01.2006, 17:33
Die EU.


.........

Nato Spangdahlem
23.01.2006, 12:11
Die NATO, wobei dies eher nur für Europa gilt, im Bezug auf ''Welt'' würde ich für keine dieser Organisationen stimmen.

Golesipe
23.01.2006, 12:25
Die NATO, wobei dies eher nur für Europa gilt, im Bezug auf ''Welt'' würde ich für keine dieser Organisationen stimmen.

Die Eu, die NATO.

twoxego
23.01.2006, 13:09
die internationale atomenergiebehörde ( IAEA )

sie kann letzlich nichts verhindern, da sie über keinerlei machtinstrumente verfügt.
sie kann und hat jedoch vieles der internationalen öffentlichkeit erst zur kenntnis gebracht.

Weyoun
23.01.2006, 13:18
Ach, ihr geht immer alle so hart mit den UN ins Gericht. Dabei handelt es sich immerhin um die einzige Organisation, die zumindest ansatzweise in punkto Voelkerverstaendigung etwas bewirkt.

Die positive Sache mit der Völkerverständigung will ja auch niemand abstreiten.


Aufgrund des riesigen Verwaltungsapparates ist sie zwangslaeufig ein schwerfaelliges Gebilde; dass in dieser Hinsicht Reformbedarf besteht, ist gar nicht abzustreiten.
Aber einige Staaten zeigen nicht den nötigen Reformwillen!

Die USA haben der UN im vergangen Jahr ein Dokument mit 750 Änderungsvorschlägen vorgelegt. Darin wird unter anderem ein härteres Vorgehens gegen den Terrorismus und einem Stopp der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen gefordert. Das halte ich für vernünftig.

Und man sollte langsam auch die Problemfelder höhere Entwicklungshilfe und Schuldenerlass genauer unter die Lupe nehmen. Es kann nicht sein, dass die UN ganze Volkwirtschaften subventionieren muss, nur weil bestimmte Länder es nicht schaffen auf „eigenen Beinen zu stehen“. Deshalb muss auch über eine deutliche Senkung der Entwicklungshilfe gesprochen werden, damit diese Länder nicht weiter in Abhängigkeit geraten.



Das eigentliche Konzept der UN ist jedoch durchaus sinnvoll und sollte nicht andauernd in Frage gestellt werden.
Mag ja alles sein, aber es gibt einfach einen krassen Unterschied zwischen Konzept und Realität.


Zur Ausgangsfragestellung: Da fehlt eindeutig die Antwortoption "keine".
Das ist mir auch aufgefallen. Ich bitte um Nachsicht.

Settembrini
23.01.2006, 16:22
Die USA haben der UN im vergangen Jahr ein Dokument mit 750 Änderungsvorschlägen vorgelegt. Darin wird unter anderem ein härteres Vorgehens gegen den Terrorismus und einem Stopp der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen gefordert. Das halte ich für vernünftig.

Generell kommt man selbstverstaendlich nicht umhin, diese Ziele als vernuenftig zu betrachten. Das Problem ist diesbezueglich allerdings, dass von Seiten der USA ein gewisser egoistischer Ansatz erkennbar ist. Schliesslich haben die vereinigten Staaten ja mit das groesste Problem mit dem Terrorismus. Wenn die UN in 750 Punkten nach der Pfeife der USA tanzen wuerden, waere dies entgegen dem urspruenglichen Gleichberechtigungsprinzip.
Reaktion der Amis auf das "Nichtberuecksichtigen" ihres Dokuments: Streichung von Geldern. Auch toll :rolleyes:


Und man sollte langsam auch die Problemfelder höhere Entwicklungshilfe und Schuldenerlass genauer unter die Lupe nehmen. Es kann nicht sein, dass die UN ganze Volkwirtschaften subventionieren muss, nur weil bestimmte Länder es nicht schaffen auf „eigenen Beinen zu stehen“. Deshalb muss auch über eine deutliche Senkung der Entwicklungshilfe gesprochen werden, damit diese Länder nicht weiter in Abhängigkeit geraten.

Damit hast du ebenfalls recht, allerdings werden solche Problemfelder durchaus unter die Lupe genommen. In solchen Faellen kommt dann allerdings die Tatsache zum Tragen, dass die UN, gelinde gesagt, gewisse Schwierigkeiten hat, was schnelle Entscheidungen betrifft. (aufgrund des schon angesprochenen Verwaltungsproblems)


Mag ja alles sein, aber es gibt einfach einen krassen Unterschied zwischen Konzept und Realität.

Wie eigentlich in saemtlichen politischen Strukturen...
Meine Einwuerfe galten allerdings auch eher denjenigen, die hier hartnaeckig generell die Abschaffung der UN fordern.

jamie shea
23.01.2006, 18:26
Die EU bekommt doch nicht mal hin, ihren Hinterhof alleine zu befrieden o.ô . Nein Also zur Wahrung des Friedens haben natuerlich in erster Lienie die NATO beigetragen, aber auch die IAEA´..

Der Gerechte
25.01.2006, 00:12
Es fehlt der *Warschauer Pakt* .
Schließlich hat er zu einem ausgewogenen Kräfteverhältnis , zu Zeiten des kalten Krieges beigetragen , und so vielleicht einen Atomkrieg verhindert .

sunbeam
25.01.2006, 00:15
Es fehlen noch McDonalds und Coca Cola Inc.!

Biskra
25.01.2006, 01:48
Es fehlen noch McDonalds und Coca Cola Inc.!

Und der Vatikan, Tex Avery sowie die VVJ!

Von 1948 bis 1989 war's natürlich die UNO und das rote Telephon.

Nato Spangdahlem
25.01.2006, 11:38
Lol, was ein gespamme.. warum schreibt ihr nicht gleich hin, dass die Atomraketen den Weltfrieden sichern?!

Biskra: was hat die UNO denn 1948-1989 gemacht? Nichts.. also in der Zeit waren es auf jeden Fall Organisationen wie: NATO, und Warschauer Pakt..wobei letzteres mit Bedenken betrachtet werden sollte. Logischer Weise könnte man auch noch annehmen, dass die anderen Amerikanischen Verteidigungsbündnisse wie CENTO, SEATO und ANZUS evt. auch zum Weltfrieden beigetragen haben in der Zeit des Kalten Krieges.

Biskra
25.01.2006, 18:27
Lol, was ein gespamme.. warum schreibt ihr nicht gleich hin, dass die Atomraketen den Weltfrieden sichern?!

Natürlich sichert Abschreckung in gewissen Maß den Frieden, was denkst du denn was die NATO anderes war?


Biskra: was hat die UNO denn 1948-1989 gemacht? Nichts.. also in der Zeit waren es auf jeden Fall Organisationen wie: NATO, und Warschauer Pakt..wobei letzteres mit Bedenken betrachtet werden sollte. Logischer Weise könnte man auch noch annehmen, dass die anderen Amerikanischen Verteidigungsbündnisse wie CENTO, SEATO und ANZUS evt. auch zum Weltfrieden beigetragen haben in der Zeit des Kalten Krieges.

Die UNO war zu Zeiten des Kalten Krieges DIE Vermittlerorganisation zwischen den Blöcken. Da brauchte es auch keine UNO-Streitmacht. Dem Warschauer Pakt wird man wohl kaum friedenssichernde Wirkung zurechnen können (siehe Prager Frühling) und die friedenssichernde Wirkung der NATO beruhte lange Zeit v.A. auf einer hohlen Drohung (NATO-Doppelbeschluß).

Volkskommissar
25.01.2006, 18:30
Der Warschauer Vertrag!

Rocky
25.01.2006, 18:44
Die USA.

Rocky

jamie shea
26.01.2006, 16:59
Wo hat die UNO im Kalten Krieg denn vermittelt? Hat sie den Vietnam Krieg verhindert? Den Falkland-Krieg? Meines Wissens nicht..

Der Warschauer Vertrag..was ein Witz-.- da gebe ich Biskra Recht, der Warschauer pakt war ein sowjetisches Unterdrückungsinstrument..

Die USA.. alleine im Kalten Krieg gingen von den USA schon zahlreiche unsinnige Kriege aus..

Biskra
26.01.2006, 19:03
Wo hat die UNO im Kalten Krieg denn vermittelt? Hat sie den Vietnam Krieg verhindert? Den Falkland-Krieg? Meines Wissens nicht..

Nein, diese Rolle messe ich der UNO ja auch gar nicht zu. Es geht darum, daß sie die Weltöffentlichkeit repräsentierte, den Informationsfluß zwischen den Mächten gewährleistete etc pp.


Gegenfrage, was war denn an der NATO so friedenssichernd? Ich erinnere auch daran, daß die KUBA-Krise ursprünglich durch die Stationierung von NATO-Raketen in der Türkei entstanden ist.

Heiko
28.01.2006, 10:40
Also ich würde auf NATO tippen, da sie gute Einsätze in Kriesengebieten leitet (z.B. in Bosnien) und die Soldaten kümmern sich da auch mehr um die Stabilisierung der Gesellschaft (hab von einer Frau gehört, die ihren Mann mit 700Kugeln durchlöchert hat, weil er sie betrog)... ansonsten würde ich auf Organisationen wie OPCW und IAEA zählen, da sie vor allem gegen Massenvernichtungswaffen arbeiten... (außerdem ist das Headquater der OPCW echt nett...)
Die Un würde ich nur bedingt dazu zählen, da die Resolutionen nicht mehr so effektiv sind... es ist schwer eine ordentliche zu schreiben mit der ein Gro der Staaten klarkommt (eigene Erfahrung)... außerdem gibt es immer noch Länder, die den Ratschluss der UN nicht beachten und ihr eigenes Ding durchziehen...

twoxego
28.01.2006, 11:44
ansonsten würde ich auf Organisationen wie OPCW und IAEA zählen, da sie vor allem gegen Massenvernichtungswaffen arbeiten...


ganz genauso ist es.
du hast nur den wwf vergessen.


.

.

Heiko
28.01.2006, 11:46
ganz genauso ist es.
du hast nur den wwf vergessen.


.

.

ohh stimmt... die sind auch nett... :] aber soll ich etwa jede Organisation aufzählen, die mit dazu beigetragen hat? Ich glaub ich kenn die nicht mal alle! :))

twoxego
28.01.2006, 11:59
soll ich etwa jede Organisation aufzählen, die mit dazu beigetragen hat? Ich glaub ich kenn die nicht mal alle!

na doch, sonst hättest du sie ja nicht hinschreiben können.

Heiko
28.01.2006, 12:05
na doch, sonst hättest du sie ja nicht hinschreiben können.
wenn du es sagst... jedenfalls sind IAEA und OPCW tolle Organisationen... ich kenn auch welche, die bei der OPCW arbeiten... es gibt zwar welche, wenn man deren reden hört ist man kurz vorm einshclafen (so monotone Stimmen sind wirklich nur für Diplomaten-Karriere gemacht :)) ) aber sonst schätze ich deren Arbeit sehr!

Crystal
28.01.2006, 20:35
Welche Organisationen haben die Welt, in Sachen Friedenspolitik, sicherer gemacht?
CIA und NSA.

Giftzwerg
28.01.2006, 21:46
Die USA und die EU. In den USA gibt es keine Bürgerkriege mehr und die EU-Staaten bekriegen sich höchstens ökonomisch (obwohl das auch abnimmt). Und jeder Drittweltdiktator weiss, dass sein letztes Stündlein geschlagen hat, wenn auch nur einer von beiden sich dazu entschliesst, gegen ihn zu arbeiten, die USA sogar noch eher als die EU. Könnte man aber öfter machen (wie in Rwanda).

Leo Navis
28.01.2006, 22:06
Die NATO - allerdings lediglich im Bezug auf Europa und Amerika.

WALDSCHRAT
28.01.2006, 22:09
Zur Zeit des kalten Krieges:

Einwandfrei die NATO!!!

Gruß

Henning

basti
28.01.2006, 23:03
an die, die es angeklickt haben:

welche andere organisationen denn?

Student123
30.01.2006, 10:46
Also, ich möchte nochmal für die UNO sprechen. Zwar waren die Blauhelmmissionen recht desaströs, aber sowohl während als auch nach dem Kalten Krieg hat die UNO wichtige Funktionen bereitgestellt. Da es keine zentrale Autorität gibt, ist zunächst mal jeder Staat auf sich allein gestellt. Das Gefangenendilemma und andere Anwendungen der Spieltheorie zeigen, dass es ein collective action-Problem gibt. Ein Regime wie die UNO verringert solche Probleme.

Die im ersten Posting erwähnte Völkerverständigung ist eher zweitrangig gegenüber der Regierungsverständigung. Bei ca. 200 Staaten kann es sich nicht jede Regierung leisten, bei jeder anderen eine Botschaft einzurichten (nicht mal Deutschland leistet sich diesen Luxus). Die UNO als Organisation fast aller Staaten ist hervorragend geeignet, Kommunikation zu ermöglichen.

Weyoun
30.01.2006, 18:02
Also, ich möchte nochmal für die UNO sprechen. Zwar waren die Blauhelmmissionen recht desaströs, aber sowohl während als auch nach dem Kalten Krieg hat die UNO wichtige Funktionen bereitgestellt.
Was waren das denn für ominöse „Funktionen? Und was hat das mit dem Kalten Krieg zu tun?

Die UN war während des Kalten Krieges einzig und allein ein Bollwerk des Anti-Amerikanismus!

Mit Funktionen meinst du wahrscheinlich das Thema „Nationbuilding“?

Fakt ist, dass UN-Personal in Gebieten wie Afghanistan und auf dem Balkan dauerhaft präsent sein muss, damit da einigermaßen vernünftige Wahlen durchgeführt werden können oder damit die Bevölkerung mit Trinkwasser, Nahrung und Medizin versorgt werden kann.

Meinetwegen kann sich die UN dort ein bisschen politisch und humanitär engagieren.


Da es keine zentrale Autorität gibt, ist zunächst mal jeder Staat auf sich allein gestellt. Das Gefangenendilemma und andere Anwendungen der Spieltheorie zeigen, dass es ein collective action-Problem gibt. Ein Regime wie die UNO verringert solche Probleme.

Es gibt nach deinen Worten keine zentrale Autorität aber ein Regime in Form der UN????
Jetzt musst du aber in deiner Logik konsequent bleiben!


Die UNO als Organisation fast aller Staaten ist hervorragend geeignet, Kommunikation zu ermöglichen.

Bingo! Ist halt ein großer Debattierclub mehr auch nicht.

Biskra
30.01.2006, 18:32
Bingo! Ist halt ein großer Debattierclub mehr auch nicht.

Das Kommunikation mehr bewirken kann, als eine Debatte zu entfachen, wirst du vielleicht noch lernen.
:]

Student123
30.01.2006, 20:49
Was waren das denn für ominöse „Funktionen? Und was hat das mit dem Kalten Krieg zu tun?.
Der Kalte Krieg als Ende ber bipolaren Weltordnung stellt eine wichtige Veraenderung im internationalen System dar. Die UNO hat das auch so gesehen und sich danach in z.B. Somalia eingemischt, um einen Praezedenzfall fuer Menschenrechte zu schaffen. Vor Ende des Kalten Krieges waren solche Missionen nicht denkbar wegen der kommuninistischen Sicherheitsratssitze. Leider ging Somalia in die Hose, so dass man in Ruanda nix gemacht hat, was wiederum ebenfalls in die Hose ging. In Bosnien und Afghanistan sieht es etwas besser aus, weil der Westen williger ist zu investieren - auch wenn die ausschliessliche Luftkampagne im Kosovo deutlich gemacht hat, wie unwillig EU und USA sind Leben fuer Menschenrechte zu opfern.


Mit Funktionen meinst du wahrscheinlich das Thema „Nationbuilding“? .

Nein, das ist erst nach dem Kalten Krieg richtig aktuell geworden. Ich meine eher die Entwicklung eines Kommunikationsortes fuer die Regierungen. Dazu kommen UNICEF, World Food Programme, UNHCR und andere UN-Suborganisationen.


Die UN war während des Kalten Krieges einzig und allein ein Bollwerk des Anti-Amerikanismus!.
Schnickschack, schliesslich hatte der Westen drei Vetositze im Sicherheitsrat. Die UN waren eher gelaehmt durch den Ost-West-Konflikt. die klassischen westlichen Institutionen waren IMF, WB, GATT und NATO. Es hatten eben beide Seiten Interesse an der moralischen Autoritaet der UNO (wenn sie schon sonst eher wenig hat). 1962 waehrend der Kubakrise gab es einen schoenen Showdown im Sicherheitsrat, da waren die Amerikaner an der weltoeffentlichen Legitimierung ihrer Position interessiert. Ebenso hat die UdSSR nach der UNO-Mission in Nordkorea schnell ihre Politik des leeren Stuhls aufgegeben. Die Publicity war wohl einfach zu mies.


Fakt ist, dass UN-Personal in Gebieten wie Afghanistan und auf dem Balkan dauerhaft präsent sein muss, damit da einigermaßen vernünftige Wahlen durchgeführt werden können oder damit die Bevölkerung mit Trinkwasser, Nahrung und Medizin versorgt werden kann..

Nun ja, selbst im vorher hochentwickelten Deutschland hat es nach dem Krieg zehn Jahre gedauert, bis es halbwegs wieder lief. Zugegeben, die Zerstoerungen waren heftiger, aber dafuer ist etwa Afghanistan seit Jahrzehnten in Unruhe.


Es gibt nach deinen Worten keine zentrale Autorität aber ein Regime in Form der UN????
Jetzt musst du aber in deiner Logik konsequent bleiben!.

Als Buerger eines Staates kannst Du Dich auf die Autoritaet des Staates verlassen - im Guten wie im Boesen. Der Staat reklamiert das Gewaltmonopol und setzt Gesetze fuer oder gegen Dich notfalls mit Gewalt durch. Falls Du aber selbst ein Staat bist, dann gibt es kein 110. Die klassische Lehre der Internationalen Beziehungen setzt diese Anarchie als Grundannahme. Das heisst nicht, dass alle Staaten gleich machtlos sind. Klar haben manche mehr Macht. Es bedeutet, dass es keine "Weltregierung" gibt. Allerdings unterliegen Staaten auch Einfluessen in ihre Entscheidungen. Kein Staat tritt aus der EU aus, weil der wirtschaftliche Schaden viel zu gross waere. Kein Staat ueberfaellt einfach einen anderen. Es wird immer mindestens ein Grund gesucht: Menschenrechte! Genozod droht! Massenvernichtungswaffen! (ob der angenomme Grund stimmt, steht auf einem anderen Blatt). Besonders die Weltwirtschaft ist stark integriert. Regime sind in diesem Zusammenhang Akteure, Normen und Prozesse in einem Politikfeld. Zum Welthandelsregime etwa zaehlt man dann WTO/GATT, die Wirtschaftsministerien der Staaten, das Freihandelsideal und aehnliches.
Ich wollte einfach ausdruecken, dass die UNO wohl Staatshandlungen beeinflusst, aber keinen Staat wie eine Regierung ihre Buerger zwingen kann. Insofern kann auch keine Inkonsistenz erkennen.



Bingo! Ist halt ein großer Debattierclub mehr auch nicht.
Keine Weltpolizei, aber auch kein Debattierclub.

Weyoun
31.01.2006, 00:32
Die UNO hat das auch so gesehen und sich danach in z.B. Somalia eingemischt, um einen Praezedenzfall fuer Menschenrechte zu schaffen. Vor Ende des Kalten Krieges waren solche Missionen nicht denkbar wegen der kommuninistischen Sicherheitsratssitze.

Da hast du Recht. Ja, das heikle Thema Menschenrechte erregt bis heute noch die Gemüter. Damals torpedierten die Kommunisten mit massiver Unterstützung arabischer Staaten jede Initiative die in Richtung Menschenrechte unternommen wurde.

Damals wie heute werden Menschrechtsverletzungen in den islamischen Ländern von der arabisch-dominierten UN-Vollversammlung gern tabuisiert und selten thematisiert .Was sind Menschenrechte wert, wenn sie dort nicht durchgesetzt werden.

Auf der anderen Seite tut man sich mit der Verurteilung Israels auf einmal nicht so schwer. Da werden dauernd irgendwelche einseitigen Sondersitzungen zum Thema Nahostkonflikt einberufen. Wird menschliches Leid mit zweierlei Maßstäben gemessen?

Und diese fadenscheinige Doppelmoral widert mich direkt an!




Schnickschack, schliesslich hatte der Westen drei Vetositze im Sicherheitsrat.

Anti-Amerikanismus ist kein Schnickschnack. Während des Kalten Krieges wurde die Intervention der USA auf der karibischen Insel Greneda zum Sturz der dortigen Diktatur mit einer größeren Stimmenmehrheit verurteilt als beim sowjetischen Einmarsch in Afghanistan. Und schon wieder wurde mit zweierlei Maß gemessen.



Als Buerger eines Staates kannst Du Dich auf die Autoritaet des Staates verlassen - im Guten wie im Boesen. Der Staat reklamiert das Gewaltmonopol und setzt Gesetze fuer oder gegen Dich notfalls mit Gewalt durch.
Du bist ja ein richtiger Staatstheoretiker!



Falls Du aber selbst ein Staat bist, dann gibt es kein 110. Die klassische Lehre der Internationalen Beziehungen setzt diese Anarchie als Grundannahme. Das heisst nicht, dass alle Staaten gleich machtlos sind. Klar haben manche mehr Macht. Es bedeutet, dass es keine "Weltregierung" gibt. Allerdings unterliegen Staaten auch Einfluessen in ihre Entscheidungen. Kein Staat tritt aus der EU aus, weil der wirtschaftliche Schaden viel zu gross waere. Kein Staat ueberfaellt einfach einen anderen. Es wird immer mindestens ein Grund gesucht: Menschenrechte! Genozod droht! Massenvernichtungswaffen! (ob der angenomme Grund stimmt, steht auf einem anderen Blatt).

Eine sehr interessante Hypothese. Du scheinst politisch sehr bewandert zu sein. Da wär ich von alleine gar nicht drauf gekommen!