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Vollständige Version anzeigen : Kleiner mit weniger Problemen – Weg zum Sieg?



Megaman
21.01.2006, 18:45
Heut zu Tage scheinen grosse Nationen in arge Schwierigkeiten zu geraten. Ständig wird von allen Seiten her die Verantwortung in Erinnerung gerufen. Je grösser eine Nation ist, desto mehr muss es der ganzen Welt helfen und diese durch Sozialleistungen/Subventionen finanzieren. Mit der heute vorherrschenden Mentalität, nämlich keine Selbstverantwortung mehr haben zu müssen, ist es zu einem strategischen Nachteil geworden ein grosses Land zu sein. Obschon auch kleinere Nationen wie die Schweiz, Liechtenstein und Luxemburg ausgepresst werden von Sozialen, so dürfte dies nie in gleichem Umfang sein wie die grösseren Nationen (Ich meine dabei relative Zahlen zur Grösse des Landes). Sie sind auch weniger im Korn von Gutmenschen und der linken Presse. Meines Erachtens wäre es für Deutschland sinnvoll sich aufzuteilen um somit nicht mehr als Ganzes ständig zur Verantwortung gezogen zu werden. Ich plädiere für den Austritt aus dem Bund, sprich das jedes Land eine eigenständige Nation wird.

Was meint ihr dazu?

Platon
21.01.2006, 18:54
das würde die Ossis aber hart treffen
das können wir denen nicht antun

Megaman
21.01.2006, 18:56
das würde die Ossis aber hart treffen
das können wir denen nicht antunIst es nicht gerade der innere Druck der Reformen erst möglich macht? Wie sinnvoll ist es denn weiterhin ganz Deutschland an die Wand zu fahren um erst wenn es allen gleichzeitig schlecht geht neue Strukturreformen durchzubringen. Besser jetzt etwas heulen, dafür sind die Schmerzen aber noch erträglich.

Platon
21.01.2006, 18:58
Ist es nicht gerade der innere Druck der Reformen erst möglich macht? Wie sinnvoll ist es denn weiterhin ganz Deutschland an die Wand zu fahren um erst wenn es allen gleichzeitig schlecht geht neue Strukturreformen durchzubringen. Besser jetzt etwas heulen, dafür sind die Schmerzen aber noch erträglich.
wo nichts ist kann man nichts reformieren, daher wird das für die Ossis nur wenig bringen
aber wie sollte man das praktisch machen?
wäre die EU dann aufgelöst oder wie will er das machen?

Megaman
21.01.2006, 19:02
wo nichts ist kann man nichts reformieren, daher wird das für die Ossis nur wenig bringen
aber wie sollte man das praktisch machen?
wäre die EU dann aufgelöst oder wie will er das machen?
Nein, die EU würde auch ohne Deutschland weiterexistieren. Natürlich können die Austretenden Länder aus der BRD selbst entscheiden ob sie sich direkt der EU als Mitglieder beitreten wollen oder nicht. Ich würde zum EU Beitritt allgemein abraten, wenn aber die Bürger vereinzelter Länder mit einer Landesabstimmung ja sagen, bitte, ein Volksentscheid muss dann umgesetzt werden.

Irratio
21.01.2006, 19:10
Ich bin sowieso gegen Staaten mit mehr als 10 000 Einwohnern. Demokratie ist fast unmöglich, da es viel zu viele Strömungen gibt. Solidarität kann sich dann viel leichter entwickeln; immerhin hat man das (fast) das ganze Land im Blick...
Dadurch gäbe es, so würde ich annehmen, weniger Steuerhinterziehungen, Kriminalität im Allgmeinen würde sinken. Die Initiative, dem Staat nicht zu schaden, wäre gegeben, da jeder direkter davon profitiert.
Bürokratie verbraucht exponentiell weniger Resourcen.
Übersichtlichkeit wird wieder hergestellt.
Länder können die Entscheidungen treffen, die zum Aufbau die sinnvollsten sind, haben größere Freiheit, der Situation angemessen zu handeln.

Fänd ich gut.

Irratio.

murmeltier
21.01.2006, 19:13
das würde die Ossis aber hart treffen
das können wir denen nicht antun

Der "Ossi", sag mal, wieso verliert denn hier so eine Politforumtype wie Du mit Modeigenschaften so die Haltung? Kommst Du nur mal in andere Foren um hier gegen Menschen abzuhetzen?

Manfred_g
21.01.2006, 19:14
Heut zu Tage scheinen grosse Nationen in arge Schwierigkeiten zu geraten. Ständig wird von allen Seiten her die Verantwortung in Erinnerung gerufen. Je grösser eine Nation ist, desto mehr muss es der ganzen Welt helfen und diese durch Sozialleistungen/Subventionen finanzieren. Mit der heute vorherrschenden Mentalität, nämlich keine Selbstverantwortung mehr haben zu müssen, ist es zu einem strategischen Nachteil geworden ein grosses Land zu sein. Obschon auch kleinere Nationen wie die Schweiz, Liechtenstein und Luxemburg ausgepresst werden von Sozialen, so dürfte dies nie in gleichem Umfang sein wie die grösseren Nationen (Ich meine dabei relative Zahlen zur Grösse des Landes). Sie sind auch weniger im Korn von Gutmenschen und der linken Presse. Meines Erachtens wäre es für Deutschland sinnvoll sich aufzuteilen um somit nicht mehr als Ganzes ständig zur Verantwortung gezogen zu werden. Ich plädiere für den Austritt aus dem Bund, sprich das jedes Land eine eigenständige Nation wird.

Was meint ihr dazu?

Nix! Ich teile auch deine Meinung nicht, daß große Nationen eher in Schwierigkeiten geraten. Es ist eher so, daß sich große Nationen eine politische Gangart erlauben können die auch mal Kritik heraufbeschwört, während sich kleine sang- und klanglos fügen, bzw. gewisse politische Vorhaben erst gar nicht anberaumen. Oder es ist der Aufwand an sich groß zu bleiben, also "das Reich" zusammenzuhalten, siehe Ex-Sowjetunion.
Da wurde die Größe zur Belastung, weil sich die Kraft nicht nach aussen bündelte, sondern nach innen, gegeneinander ging. Zuviel gewaltsam zusammengezwungene Völker! (Vom untergehenden Kommunismus ganz zu schweigen, aber das gehört wohl weniger hierher.)
Im Gegenteil, ich bin der Überzeugung, daß in einer gewissen Vereinigungspolitik die Chance liegt. Deswegen bin ich auch sosehr für die EU.
Allerdings hätte ich es gerne, daß die EU sich auf gemeinsam aussenpolitische Ziele, gemeinsame Verteidigung und den Markt besinnt.
Kleine Staaten laufen Gefahr, weggefegt zu werden. Wie ein Furz im Tornado... (frei nach Harald Schmidt)

Megaman
21.01.2006, 19:32
Nix! Ich teile auch deine Meinung nicht, daß große Nationen eher in Schwierigkeiten geraten. Es ist eher so, daß sich große Nationen eine politische Gangart erlauben können die auch mal Kritik heraufbeschwört, während sich kleine sang- und klanglos fügen, bzw. gewisse politische Vorhaben erst gar nicht anberaumen. Oder es ist der Aufwand an sich groß zu bleiben, also "das Reich" zusammenzuhalten, siehe Ex-Sowjetunion.
Da wurde die Größe zur Belastung, weil sich die Kraft nicht nach aussen bündelte, sondern nach innen, gegeneinander ging. Zuviel gewaltsam zusammengezwungene Völker! (Vom untergehenden Kommunismus ganz zu schweigen, aber das gehört wohl weniger hierher.)
Im Gegenteil, ich bin der Überzeugung, daß in einer gewissen Vereinigungspolitik die Chance liegt. Deswegen bin ich auch sosehr für die EU.
Allerdings hätte ich es gerne, daß die EU sich auf gemeinsam aussenpolitische Ziele, gemeinsame Verteidigung und den Markt besinnt.
Kleine Staaten laufen Gefahr, weggefegt zu werden. Wie ein Furz im Tornado... (frei nach Harald Schmidt)
Hmmmm, ist ehrlich gesagt ziemlich komisch was du geschrieben hast. Die Deutschen wurden schliesslich nicht per Abstimmung gefragt ob sie in die EU wollen. Deutschland zahlt immer mehr Stütze für andere Länder. Die EU macht genau das was die Sowjetunion machte. Sie zwingt Nationen unter ein Konstrukt und startet eine innere Umverteilung.

Dein Wunsch nach mehr "Aussenpolitik" erachte ich als etwas daneben. Das ist in etwa so, als würde ich einen äusseren Feind wünschen der uns wegen seiner Bedrohung zusammenschweisst. Ich möchte dir in Erinnerung rufen, dass deswegen aber noch lange nicht die internen Strukturprobleme angegangen werden, genau gesagt, gerade wegen dem Blick nach aussen einfach weiter sich verschlimmern. Ich bin noch heute überzeugt, dass man Strukturprobleme die man im Kleinen hat nicht dadurch lösen kann, indem man in die Grösse eilt. Durch die Grösse wird es nur noch schwieriger zu lösen und der Kolaps wird dann unsausweichlich.

Platon
21.01.2006, 20:18
Der "Ossi", sag mal, wieso verliert denn hier so eine Politforumtype wie Du mit Modeigenschaften so die Haltung? Kommst Du nur mal in andere Foren um hier gegen Menschen abzuhetzen?
es ging mir darum ein prinzipelles Problem ansprechen und zwar die starken wirtschaftlichen Unterschiede zwischen dem Osten und dem Westen. Im Falle eines Zerfalls Deutschland würde der Osten keine Gelder mehr aus dem Westen bekommen und damit vermutlich auf ein etwas höheres Niveau der ehemaligen Ostblockländer heute abrutschen. Damit sinkt auch der Lebensstandart.
Meine Aussage:

Zitat von tom.ecker
das würde die Ossis aber hart treffen
das können wir denen nicht antun
ist daher keinesfalls Hetze sondern Beschreibung der Tatsachen, dass man das manchen nochmal erklären muss will ich jetzt nicht weiter kommentieren

Platon
21.01.2006, 20:20
Nein, die EU würde auch ohne Deutschland weiterexistieren. Natürlich können die Austretenden Länder aus der BRD selbst entscheiden ob sie sich direkt der EU als Mitglieder beitreten wollen oder nicht. Ich würde zum EU Beitritt allgemein abraten, wenn aber die Bürger vereinzelter Länder mit einer Landesabstimmung ja sagen, bitte, ein Volksentscheid muss dann umgesetzt werden.
aber wir profitieren doch auch von der EU
der größte Teil des Exports geht in die EU-Länder
ein solcher EU-Austritt würde Nachteile bringen
wenn dann sollten alle Länder automatisch in die EU eintreten damit keine Handelsschranken entstehen

Megaman
21.01.2006, 20:21
es ging mir darum ein prinzipelles Problem ansprechen und zwar die starken wirtschaftlichen Unterschiede zwischen dem Osten und dem Westen. Im Falle eines Zerfalls Deutschland würde der Osten keine Gelder mehr aus dem Westen bekommen und damit vermutlich auf ein etwas höheres Niveau der ehemaligen Ostblockländer heute abrutschen. Damit sinkt auch der Lebensstandart.Das sehe ich genau anders. Würde sich der Osten von den Almosen und Regulierungen des Westens lösen können, dann dürfte er auch wieder florieren. Deutsche Unternehmen gehen nach China und nicht nach Ostdeutschland, weil die Wessi-Gewerkschaften bei den Ossis eben den Kündigungsschutz und weitere Arbeitsmarktrigiditäten durchdrückten. Damit haben sie die Ossis voll verarscht. Den Unternehmen kanns in gewisser Weise egal sein, sie gehen dann eben nach China.

Megaman
21.01.2006, 20:23
aber wir profitieren doch auch von der EU
der größte Teil des Exports geht in die EU-Länder
ein solcher EU-Austritt würde Nachteile bringen
wenn dann sollten alle Länder automatisch in die EU eintreten damit keine Handelsschranken entstehenProfitieren? Nein, denn der EU Umverteilungstopf beträgt etwa 300 Mia. EUR wenn ich recht entsinne. Deutschland als Nettozahler macht dabei logischerweise rückwärts. Handel würde man auch ohne EU treiben, ist doch klar.

murmeltier
21.01.2006, 20:35
es ging mir darum ein prinzipelles Problem ansprechen und zwar die starken wirtschaftlichen Unterschiede zwischen dem Osten und dem Westen. Im Falle eines Zerfalls Deutschland würde der Osten keine Gelder mehr aus dem Westen bekommen und damit vermutlich auf ein etwas höheres Niveau der ehemaligen Ostblockländer heute abrutschen. Damit sinkt auch der Lebensstandart.
Meine Aussage:

ist daher keinesfalls Hetze sondern Beschreibung der Tatsachen, dass man das manchen nochmal erklären muss will ich jetzt nicht weiter kommentieren

Nun die Mißstände hat die Brd zu verantworten, welche auch die Heuschrecken ins Land geholt hat. Der Westen hat das Volksvermögen nach diesem Zwangsbeitritt versilbert.
Alles schon vergessen ?

Apollon7
21.01.2006, 20:43
Nun die Mißstände hat die Brd zu verantworten, welche auch die Heuschrecken ins Land geholt hat. Der Westen hat das Volksvermögen nach diesem Zwangsbeitritt versilbert.
Alles schon vergessen ?

Das ist billigste Agitation. Wer ist denn die BRD? Wer ist denn der Staat? Niemand wird ausgeschlossen, selbst eine Hartz IV-Nehmerin kann es zur Bundestagsabgeordneten schaffen.

Was meinst Du mit Volksvermögen, etwa die ehemalige Bundespost?

Praetorianer
21.01.2006, 20:45
Nun die Mißstände hat die Brd zu verantworten, welche auch die Heuschrecken ins Land geholt hat. Der Westen hat das Volksvermögen nach diesem Zwangsbeitritt versilbert.
Alles schon vergessen ?

Volksvermögen?? Die vielen Schulden die der Westen vom Osten übernommen hat? :))

Manfred_g
21.01.2006, 21:15
Hmmmm, ist ehrlich gesagt ziemlich komisch was du geschrieben hast. Die Deutschen wurden schliesslich nicht per Abstimmung gefragt ob sie in die EU wollen. Deutschland zahlt immer mehr Stütze für andere Länder. Die EU macht genau das was die Sowjetunion machte. Sie zwingt Nationen unter ein Konstrukt und startet eine innere Umverteilung.

Dein Wunsch nach mehr "Aussenpolitik" erachte ich als etwas daneben. Das ist in etwa so, als würde ich einen äusseren Feind wünschen der uns wegen seiner Bedrohung zusammenschweisst. Ich möchte dir in Erinnerung rufen, dass deswegen aber noch lange nicht die internen Strukturprobleme angegangen werden, genau gesagt, gerade wegen dem Blick nach aussen einfach weiter sich verschlimmern. Ich bin noch heute überzeugt, dass man Strukturprobleme die man im Kleinen hat nicht dadurch lösen kann, indem man in die Grösse eilt. Durch die Grösse wird es nur noch schwieriger zu lösen und der Kolaps wird dann unsausweichlich.

Langsam. Dann müssen wir uns erst entscheiden, ob wir speziell über die EU oder über "große Staaten" allgemein reden wollen. Ich sage nicht, daß große Staaten immer bzw. automatisch erfolgreich oder sinnvoll sein müssen. Lediglich da, wo es mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede gibt.

Megaman
21.01.2006, 21:24
Langsam. Dann müssen wir uns erst entscheiden, ob wir speziell über die EU oder über "große Staaten" allgemein reden wollen. Ich sage nicht, daß große Staaten immer bzw. automatisch erfolgreich oder sinnvoll sein müssen. Lediglich da, wo es mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede gibt.
Ich spreche in diesem Thread explizit von Deutschland, evtl. noch von der EU wenn das Thema angeschnitten wird. Ob es theoretisch sinnvoll ist einen grossen Staat zu haben oder nicht interessiert mich momentan eigentlich weniger. Die Frage ist, ob das heutige Deutschland so noch zusammen bleiben sollte.

Manfred_g
21.01.2006, 21:42
Ich spreche in diesem Thread explizit von Deutschland, evtl. noch von der EU wenn das Thema angeschnitten wird. Ob es theoretisch sinnvoll ist einen grossen Staat zu haben oder nicht interessiert mich momentan eigentlich weniger. Die Frage ist, ob das heutige Deutschland so noch zusammen bleiben sollte.

Meine Antwort kannst du dir denken. Natürlich! Obwohl ich aus Sicht eines Bayer (Ebayer ? ?( :)) ) vielleicht noch die wenigsten objektiven Gründe dafür finden würde. Man darf die Vorteile die es mit sich bringt einbfach nicht vergessen. Sie wirken unterschwellig und scheinen nicht existent zu sein, aber in Wirklichkeit werden sie nur als zu selbstverständlich angesehen.
Es gäbe (vermutlich) Grenzen, Zölle, verschiedene Währungen. Es gäbe Abhängigkeiten voneinander und welche von Dritten (weil diese Länder relativ an Einfluß gewinnen würden) Energieversorgung wäre ineffizienter (sprich teurer), die Verwaltung vermutlich noch aufwendiger, weil vielfach notwendig.
Also da ließe sich vieles nachteilige finden.