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Vollständige Version anzeigen : Waren die Privatisierungen der Rechten ein Erfolg oder ein Nachteil für das Volk ?



SLNK
19.12.2020, 22:49
Jetzt nach 40 Jahren als die Rechten Kapitalisten uns erzählten, dass durch Privatisierung alles super und besser wird, ist es Zeit ein Resümee zu ziehen. Ist es wirklich so gut gewesen diesen weg zugehen ??? Was meint ihr ??? Hier soll eine Diskussion entstehen.

Dima
19.12.2020, 22:54
Jetzt nach 40 Jahren als die Rechten Kapitalisten uns erzählten, dass durch Privatisierung alles super und besser wird, ist es Zeit ein Resümee zu ziehen. Ist es wirklich so gut gewesen diesen weg zugehen ??? Was meint ihr ??? Hier soll eine Diskussion entstehen.
Die Frage sollte differenziert betrachtet werden.

Freies Unternehmertum ist wichtig und auch Privateigentum hat absolut eine Daseinsberechtigung.

Aber strategische Branchen in einem Staat dürfen auf keinen Fall privatisiert werden, sonst können ausländische Agenten oder transnationale Unternehmen diese aufkaufen und somit die Politik des Landes beeinflussen.

Straßen, Krankenhäuser, Ölfelder, Rohstoffquellen u.ä. sind Bereiche, bei denen ich eine Privatisierung für inakzeptabel halte.

Dima
19.12.2020, 22:59
Ich finde es auch problematisch, wenn ich höre, dass Behörden "Dienstleistungen" erbringen.

Allein dieses Wort... "Behördendienstleistungen"

Nein, Behörden erbringen keine Dienstleistungen, da sie keine Privatunternehmen sind.

Behörden gehen Verpflichtungen nach!

Deutschmann
19.12.2020, 23:05
Jetzt nach 40 Jahren als die Rechten Kapitalisten uns erzählten, dass durch Privatisierung alles super und besser wird, ist es Zeit ein Resümee zu ziehen. Ist es wirklich so gut gewesen diesen weg zugehen ??? Was meint ihr ??? Hier soll eine Diskussion entstehen.

Nein. Privatisierung hat da ein Ende wo es um die Grundversorgung der Bevölkerung geht!

Stanley_Beamish
20.12.2020, 09:55
Jetzt nach 40 Jahren als die Rechten Kapitalisten uns erzählten, dass durch Privatisierung alles super und besser wird, ist es Zeit ein Resümee zu ziehen. Ist es wirklich so gut gewesen diesen weg zugehen ??? Was meint ihr ??? Hier soll eine Diskussion entstehen.

Im Bezug auf Telekommunikation auf jeden Fall.
Wäre noch die Post zuständig, dann hätten wir immer noch ein Wählscheibentelefon (wahlweise in gelb oder grün) und eine Minute in die USA würde 4 Euro kosten.

autochthon
20.12.2020, 09:56
Nein. Privatisierung hat da ein Ende wo es um die Grundversorgung der Bevölkerung geht!

D`accord! Ein hoch auf den Sozialstaat!

Veruschka
20.12.2020, 11:06
Jetzt nach 40 Jahren als die Rechten Kapitalisten uns erzählten, dass durch Privatisierung alles super und besser wird, ist es Zeit ein Resümee zu ziehen. Ist es wirklich so gut gewesen diesen weg zugehen ??? Was meint ihr ??? Hier soll eine Diskussion entstehen.
Mir fallen eigentlich nur negative Beispiele ein, besonders die Post.
Wenn ich in meinem Ort zur Post will, muss ich in einen Supermarkt gehen....

truthCH
20.12.2020, 11:16
Mir fallen eigentlich nur negative Beispiele ein, besonders die Post.
Wenn ich in meinem Ort zur Post will, muss ich in einen Supermarkt gehen....

Das kenn ich auch - wird dann vor allem interessant, wenn Du ganz grosse Pakete abholen musst - da haben sie dann ganz fest Freude an Dir. Bei uns in der Schweiz wird der "Service publique" auch immer weiter aufgeweicht.

In diesem Zusammenhang auch interessant, dass die privatisierten, ehemaligen, Staatsbetriebe auch ihre Pflichtlager als erstes verscherbeln unter der Prämisse "Wer braucht in einer globalisierten Welt schon noch Pflichtlager, funktioniert ja alles nach JIT" und keiner reklamiert sondern stimmen zu.


Aber etwas was mich stört ist, dass es "rechte" Kapitalisten sein sollen - Nach meiner Auffassung geht es nicht direkt um rechte/linke sondern nur um Kapitalisten/Sozialisten. Es gibt auch linke Kapitalisten bzw. auch solche die weder links noch rechts sind, sondern als oberste Maxime einfach das Geld sehen.

Und was man am Rande noch anführen könnte - jedes Land, dass solche Bereiche privatisierte, zahlt heute mehr als davor. Mitnichten ist es so, dass die privatisierten Betriebe dem Volk einen Vorteil brachten. Auch hier ein sehr gutes Beispiel - Strassenverkehrsämter hier in der Schweiz, speziell jenes meines Kantons (Nidwalden). Dieses wurde auch privatisiert mit einem öffentlichen Auftrag - und als erstes stiegen die Gebühren gleich mal an.

Veruschka
20.12.2020, 11:19
...

Und was man am Rande noch anführen könnte - jedes Land, dass solche Bereiche privatisierte, zahlt heute mehr als davor. Mitnichten ist es so, dass die privatisierten Betriebe dem Volk einen Vorteil brachten. Auch hier ein sehr gutes Beispiel - Strassenverkehrsämter hier in der Schweiz, speziell jenes meines Kantons (Nidwalden). Dieses wurde auch privatisiert mit einem öffentlichen Auftrag - und als erstes stiegen die Gebühren gleich mal an.
Ja, ist doch hier genauso.
Die Post erhöht doch schön regelmäßig ihr Porto.
Aber der Service wird immer mieser.

LOL
20.12.2020, 11:22
Ja, ist doch hier genauso.
Die Post erhöht doch schön regelmäßig ihr Porto.
Aber der Service wird immer mieser.
Wird seinen Grund mit darin haben, dass u.a. immer weniger Briefe verschickt werden...

Veruschka
20.12.2020, 11:25
Wird seinen Grund mit darin haben, dass u.a. immer weniger Briefe verschickt werden...
Okay, das ist mit Sicherheit so.
Aber schau, dafür blüht doch der Paketsektor.

Sjard
20.12.2020, 11:25
Jetzt nach 40 Jahren als die Rechten Kapitalisten uns erzählten, dass durch Privatisierung alles super und besser wird, ist es Zeit ein Resümee zu ziehen. Ist es wirklich so gut gewesen diesen weg zugehen ??? Was meint ihr ??? Hier soll eine Diskussion entstehen.

Kapitalisten sind nicht rechts. Die sind internationalistisch orientiert, genau wie die roten Sozialisten, denen du angehörst.

herberger
20.12.2020, 11:26
Jetzt nach 40 Jahren als die Rechten Kapitalisten uns erzählten, dass durch Privatisierung alles super und besser wird, ist es Zeit ein Resümee zu ziehen. Ist es wirklich so gut gewesen diesen weg zugehen ??? Was meint ihr ??? Hier soll eine Diskussion entstehen.

Das waren keine Rechten sondern die Sozial Liberalen.

Das Motto nannte sich Steuern sparen durch privatisieren, im öffentlichen Dienst.

In der Praxis sah es dann so aus, die Beschäftigten der unteren Lohngruppen wurden eingespart, zur gleichen Zeit wuchs aber der Wasserkopf der staatlichen Betriebe erheblich an. Die Beschäftigten der unteren Lohngruppen wurden durch Zeitarbeitsfirmen ersetzt die waren so billig das sie nur mit Lohndumping und brutaler Ausbeutung auf ihren Umsatz kamen. So sozial sind diese sozialen Bonzen.

truthCH
20.12.2020, 11:27
Wird seinen Grund mit darin haben, dass u.a. immer weniger Briefe verschickt werden...

Porto gilt ja nicht nur für Briefe - wenn ich mit unserem Briefträger (Pöstler) rede, der schon 30 Jahre bei der Post ist, sagt auch er, die Arbeitslast und das Volumen hat zugenommen (trotz der Konkurrenz durch die privaten Paketdienstleister). Weniger Briefe, dafür mehr Pakete. Sprich unter dem Strich wurde das eine einfach mit dem anderen substituiert.

Apart
20.12.2020, 11:34
Im Bezug auf Telekommunikation auf jeden Fall.
Wäre noch die Post zuständig, dann hätten wir immer noch ein Wählscheibentelefon (wahlweise in gelb oder grün) und eine Minute in die USA würde 4 Euro kosten.


Nein hätten wir nicht. Die staatliche Post führte ja einst auch das Telefon ein, als man in anderen Staaten noch Rauchzeichen verwendete.
Heutzutage in dieser amerikanisch- kapitalisierten Telefonbranche wird der Kunde nur noch durch Tarifdschungel hinters Licht geführt und der Volkswirtschaft Geld entzogen.

cornjung
20.12.2020, 11:34
Das kenn ich auch - wird dann vor allem interessant, wenn Du ganz grosse Pakete abholen musst - da haben sie dann ganz fest Freude an Dir. Bei uns in der Schweiz wird der "Service publique" auch immer weiter aufgeweicht.

In diesem Zusammenhang auch interessant, dass die privatisierten, ehemaligen, Staatsbetriebe auch ihre Pflichtlager als erstes verscherbeln unter der Prämisse "Wer braucht in einer globalisierten Welt schon noch Pflichtlager, funktioniert ja alles nach JIT" und keiner reklamiert sondern stimmen zu.


Aber etwas was mich stört ist, dass es "rechte" Kapitalisten sein sollen - Nach meiner Auffassung geht es nicht direkt um rechte/linke sondern nur um Kapitalisten/Sozialisten. Es gibt auch linke Kapitalisten bzw. auch solche die weder links noch rechts sind, sondern als oberste Maxime einfach das Geld sehen.

Und was man am Rande noch anführen könnte - jedes Land, dass solche Bereiche privatisierte, zahlt heute mehr als davor. Mitnichten ist es so, dass die privatisierten Betriebe dem Volk einen Vorteil brachten. Auch hier ein sehr gutes Beispiel - Strassenverkehrsämter hier in der Schweiz, speziell jenes meines Kantons (Nidwalden). Dieses wurde auch privatisiert mit einem öffentlichen Auftrag - und als erstes stiegen die Gebühren gleich mal an.
Die Staatsbetriebe Bahn und Post sind in der Schweiz bestens geführt und servicetechnisch hevorragend, aber bei uns miserabelst geführt , servicemässig eingeschränkt und sehr teuer, und das , owohl sie mit Unsummen an Steuergelder subventioniert wwrden.

LOL
20.12.2020, 11:36
Porto gilt ja nicht nur für Briefe - wenn ich mit unserem Briefträger (Pöstler) rede, der schon 30 Jahre bei der Post ist, sagt auch er, die Arbeitslast und das Volumen hat zugenommen (trotz der Konkurrenz durch die privaten Paketdienstleister). Weniger Briefe, dafür mehr Pakete. Sprich unter dem Strich wurde das eine einfach mit dem anderen substituiert.
Ich schätze mal, ein Paket auszutragen ist ungleich mehr Aufwand als Briefe, denn Pakete haben nicht nur wesentlich mehr Volumen und auch Gewicht, sie werden auch so gut wie immer, inkl. Unterschriftenprozedere, persönlich entgegengenommen und landen eben nicht bequem im Briefkasten...

SprecherZwo
20.12.2020, 11:37
Nein hätten wir nicht. Die staatliche Post führte ja einst auch das Telefon ein, als man in anderen Staaten noch Rauchzeichen verwendete.
Heutzutage in dieser amerikanisch- kapitalisierten Telefonbranche wird der Kunde nur noch durch Tarifdschungel hinters Licht geführt und der Volkswirtschaft Geld entzogen.
Zudem bis auf die Telekom das gesamte deutsche Mobilfunknetz in ausländischer Hand ist (Vodafone, Telefonica).

truthCH
20.12.2020, 11:49
Die Staatsbetriebe Bahn und Post sind in der Schweiz bestens geführt und servicetechnisch hevorragend, aber bei uns miserabelst geführt , servicemässig eingeschränkt und sehr teuer, und das , owohl sie mit Unsummen an Steuergelder subventioniert wwrden.

Kann man so, im direkten Vergleich mich euch, sicherlich sagen (Bahn) - aber, auch hier in der Schweiz werden diese Betriebe mit Unsummen aus Steuergeldern subventioniert bei gleichzeitig hohen Fahrkartenpreise (meist aus dem "Kässeli" der Autofahrer). Nehmen wir zum Beispiel mal eine Fahrt von meinem Kanton zum Zürcher HB. CHF 78.-- (ohne Halbtax) für eine Retourfahrt, das ist schon eine ordentliche Nummer. Noch besser wird es ersichtlich wenn ich in die Westschweiz gehe (Genf Airport, 150.--)

Bezüglich Servicetechnisch hervorragend - dann steig doch mal auf den Hauptverkehrsachsen in den Rush-Hour Zeiten ein - dann darfst Du Dein "servicetechnisch hervorragend" dann nochmal wiederholen. Wie gesagt, im Vergleich mit der DB sicherlich immer noch besser, aber im Vergleich zum Ende des letzten Jahrtausend mit uns selbst eben nicht mehr.

Auch im Hinblick auf die Post - servicemässig bin ich hier in meinem Dorf eingeschränkt - für viele Dinge muss ich ins übernächste Dorf, damit ich die Dienstleistung überhaupt noch kriege. Kein Vergleich mehr zur Zeit kurz vor der Jahrtausendwende.

truthCH
20.12.2020, 11:52
Ich schätze mal, ein Paket auszutragen ist ungleich mehr Aufwand als Briefe, denn Pakete haben nicht nur wesentlich mehr Volumen und auch Gewicht, sie werden auch so gut wie immer, inkl. Unterschriftenprozedere, persönlich entgegengenommen und landen eben nicht bequem im Briefkasten...

Fettung durch mich

Da täuschst Du Dich - da ich ja selbständig bin (IT Bereich) lasse ich mir sehr viel ins Haus liefern an Material, was ich für meine Kunden brauche (wenn ich es vorkonfigurieren muss) - und davon muss ich nur ~5% persönlich mit Signatur direkt entgegen nehmen. Der Rest wird mir einfach vor die Hütte gestellt und das wars - die klingeln nicht mal mehr, dass Du weisst, dass das Paket jetzt vor der Türe steht.

LOL
20.12.2020, 11:58
Fettung durch mich

Da täuschst Du Dich - da ich ja selbständig bin (IT Bereich) lasse ich mir sehr viel ins Haus liefern an Material, was ich für meine Kunden brauche (wenn ich es vorkonfigurieren muss) - und davon muss ich nur ~5% persönlich mit Signatur direkt entgegen nehmen. Der Rest wird mir einfach vor die Hütte gestellt und das wars - die klingeln nicht mal mehr, dass Du weisst, dass das Paket jetzt vor der Türe steht.Interessant.
Ich lebe in Spanien und hier wird eigentlich jedes Paket persönlich überreicht. Gut, in meinem Fall nimmt es zumeist der Pförtner entgegen.

Stanley_Beamish
20.12.2020, 12:01
Nein hätten wir nicht. Die staatliche Post führte ja einst auch das Telefon ein, als man in anderen Staaten noch Rauchzeichen verwendete.
Heutzutage in dieser amerikanisch- kapitalisierten Telefonbranche wird der Kunde nur noch durch Tarifdschungel hinters Licht geführt und der Volkswirtschaft Geld entzogen.

Doch hätten wir. Ich erinnere mich noch sehr gut, dass ein Bekannter aus Asien mir Ende der 80er sein mitgebrachtes Panasonic Telefon zeigte, als hier in der BRD nur die zwei, drei von der Post vorgeschriebenen Modelle erlaubt waren.
Dann gab es Ortsgespräche, Ferngespräche, Überseegespräche, Nachttarife, usw. Ein Anruf nach Asien kostete damals über drei Mark in der Minute.
Und nach 22 Uhr wurde es billiger. :fizeig:
So etwas Sinnloses kann nur in Beamtenhirnen entstehen.

cornjung
20.12.2020, 12:12
Kann man so, im direkten Vergleich mich euch, sicherlich sagen (Bahn) - aber, auch hier in der Schweiz werden diese Betriebe mit Unsummen aus Steuergeldern subventioniert bei gleichzeitig hohen Fahrkartenpreise (meist aus dem "Kässeli" der Autofahrer). Nehmen wir zum Beispiel mal eine Fahrt von meinem Kanton zum Zürcher HB. CHF 78.-- (ohne Halbtax) für eine Retourfahrt, das ist schon eine ordentliche Nummer. Noch besser wird es ersichtlich wenn ich in die Westschweiz gehe (Genf Airport, 150.--)

Bezüglich Servicetechnisch hervorragend - dann steig doch mal auf den Hauptverkehrsachsen in den Rush-Hour Zeiten ein - dann darfst Du Dein "servicetechnisch hervorragend" dann nochmal wiederholen. Wie gesagt, im Vergleich mit der DB sicherlich immer noch besser, aber im Vergleich zum Ende des letzten Jahrtausend mit uns selbst eben nicht mehr.

Auch im Hinblick auf die Post - servicemässig bin ich hier in meinem Dorf eingeschränkt - für viele Dinge muss ich ins übernächste Dorf, damit ich die Dienstleistung überhaupt noch kriege. Kein Vergleich mehr zur Zeit kurz vor der Jahrtausendwende.
Ok, ok....ich wohne zwar nähe Basel, aber bin weder regelmässiger Bahnfahrer geschweige denn Bahnexperte, und gebe nur wieder, was mir Bekannte erzählen. Im ICE wars bisher auch immer ok, aber halt teuer.

Deutscher Michel
21.12.2020, 23:35
Jetzt nach 40 Jahren als die Rechten Kapitalisten uns erzählten, dass durch Privatisierung alles super und besser wird, ist es Zeit ein Resümee zu ziehen. Ist es wirklich so gut gewesen diesen weg zugehen ??? Was meint ihr ??? Hier soll eine Diskussion entstehen.

Was sind denn "rechte" und was "linke" Kapitalisten?

Wie erfolgreich der eingeschlagene Kurs ist, sieht man doch z.B. daran, das ständig neue Rettungspakete geschnürt werden müssen, dauerhafte "Rettungsschirme" wie der ESM etabliert werden mußten und seit Jahren gigantische Ankäufe von Schrottanleihen durch die EZB laufen.

Der klassische Ansatz, daß Eigentum verpflichtet, ist inzwischen völlig versandet, weil die gewollte Politik der Deregulierung und Liberalisierung es den Eigentümern von Unternehmen erlaubt, sich aus fast jeder gesellschaftlichtlichen Verantwortung zurückzuziehen (Steuern zahlen ja manche noch) und massenhaft sittenwidrige Geschäftsmodelle zu etablieren (z.B. Leiharbeit, Unternehmensübernahmen durch Hedgefonds; oft mit geliehenem Geld...).

Politisch abgesicherte Spekulationsgeschäfte haben Hochkonjunktur und die Politiker, die ihr Herz neuerdings für die Rettung des Klimas entdeckt haben wollen, haben überhaupt kein Problem mit der Umweltbelastung durch die globalisierten Wertschöpfungsketten und Vermarktungsstrategien der Privatwirtschaft. Das Gleiche gilt natürlich auch für die Vertreter unserer ach so vielfältigen Medienlandschaft.

Der Grundsatz, Gewinne zu privatiserien und Verluste zu "sozialisieren" (also dem Steuerzahler aufs Auge zu drücken) ist ja eine Praxis, an die sich die meisten von uns inzwischen gewöhnt haben. Relativ neu ist dagegen, daß man uns auch für die Glättung von Konjunktureinbrüchen (Autoabwrackprämien) und verfehlte Unternehmensstrategie/verfehlte Politik zur Kasse bittet (staatliche Förderung der Entwickung von Batterieautos im zweistelligen Milliardenbereich/ Kaufprämien und andere Vergünstigungen für die Käufer von E- Autos).

Rita Süssmuth (CDU) hatte vor vielen Jahren mal einen lichten Moment, als sie sagte;

"Zuerst kommt der Mensch, dann die Wirtschaft. Sie ist keine Herrscherin, sondern sie besitzt eine dienende Funktion."

Das war damals schon ein sehr optimistischer Ansatz, aber wie ist das eigentlich heute?

Lord Laiken
21.12.2020, 23:39
Jetzt nach 40 Jahren als die Rechten Kapitalisten uns erzählten, dass durch Privatisierung alles super und besser wird, ist es Zeit ein Resümee zu ziehen. Ist es wirklich so gut gewesen diesen weg zugehen ??? Was meint ihr ??? Hier soll eine Diskussion entstehen.
Nein, war Mist. Die Kapitalisten haben schon genug Firmen und die soziale Marktwirtschaft steht auf der Kippe. Man hätte es auch wie bei der Bahn machen können.

Stanley_Beamish
22.12.2020, 07:09
Zudem bis auf die Telekom das gesamte deutsche Mobilfunknetz in ausländischer Hand ist (Vodafone, Telefonica).

Du weißt doch gar nicht wie das vor 1990 war. Da hast du doch noch auf dem Töpfchen gekackt.

1&1 Ionos ist eine deutsche Firma.
Wenn du nicht auf hohe Geschwindigkeit wert legst, dann bekommst du eine Flatrate für unter 10 Euro. Gar kein Vergleich mit den Mondpreisen der alten Post.